Bolivien 2019

June 2019
Über die Hochebene der Anden vom 4. bis 22. Juni 2019. Read more
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  • Day 2

    Santa Cruz | Kulturhaus

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ⛅ 22 °C

    Es blieb noch etwas Zeit bis zum Mittagessen. Wir schauten deshalb noch beim Casa de la Cultura Raul Otero Reiche, dem städtischen Kulturhaus, vorbei. Dort waren aktuell Bilder bolivianischer Maler ausgestellt. Der Schwerpunkt lag dabei auf indigene Szenen (Familienfeste, Dorfansichten etc.), die eindrucksvoll auf Leinwand festgehalten wurden. Fotografieren und Filmen war leider nicht erlaubt.Read more

  • Day 2

    Santa Cruz | Restaurant Dumbo

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ⛅ 24 °C

    „Wie ist das Essen in Bolivien?“ Dies mag wohl nach unserer Rückkehr die am häufigsten gestellte Frage gewesen sein. Kurz gesagt: gut, deftig, reichlich. Ein Bolivianer hasst es, nach dem Essen noch einen Anflug an Hungergefühle zu spüren. Aus diesem Grund konnte die Restaurantkette mit dem goldenen M in Bolivien nicht Fuß fassen, obwohl auch hier das Fast Food immer mehr in Mode kommt.
    Markus bestellte sich den „Pacumuto“ (Fleischspieß). Obwohl bolivianische Spezialitäten sehr vielseitig sind, ist die Speise ein Paradebeispiel, um zu präsentieren, was einem Bolivianer gern mundet. Dazu passt am besten ein kühles Bier.
    Überrascht waren wir von der Preisgestaltung in Gaststätten. Die ist der deutschen durchaus ähnlich. Vor allem wenn man bedenkt, dass sich das durchschnittliche Einkommen in Bolivien gerade mal auf umgerechnet 230 EUR im Monat beläuft.
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  • Day 2

    Nationalpark Amboró | Anfahrt

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir fuhren aus Santa Cruz heraus. Erst hinter La Angostura hatten wir das Gefühl, dem stop-and-go endgültig entronnen zu sein. Allerdings ist die Straße Richtung Sucre in einem bedauernswerten Zustand.
    Unser Fahrer kaufte eine Tüte voll Coca-Blätter, die in Bolivien in jedem Markt und an jeder Straßenecke erhältlich sind. Im Gegensatz dazu ist in Deutschland der Besitz einer Coca-Pflanze oder Produkte, die Bestandteile von ihr enthalten, strafbar, da die Blätter ca. 2 % Kokain enthalten. Coca hilft gegen die Höhenkrankheit, aber ebenso gegen Hunger, Müdigkeit und Kälte. Daher ist die Heilpflanze, deren Essenz früher in Coca-Cola enthalten war, auch in tieferen Lagen Boliviens sehr beliebt.
    Diejenigen, die befürchten davon abhängig zu werden, können wir die Angst nehmen. Markus probierte eine Handvoll Coca-Blätter. Die Wirkung lag bei der geringen Menge eher im Placebo-Bereich.
    Zurück zur Fahrt. Etwa 1 km vor Bermejo bogen wir auf eine steile, mit tiefen Schlaglöchern gespickte Schotterpiste ab. Selbst unser SUV setzte trotz vorsichtiger Manöver ab und an mit dem Unterboden auf. Nach rund 3 km ging es dann auch mit diesem Fahrzeug nicht mehr weiter. Wir standen am Rand des Nationalparks Amboró.
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  • Day 2

    Refugio Los Volcanes

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir wurden von einem Mitarbeiter der Unterkunft, in der wir die nächsten beiden Nächte untergebracht waren, mit einem Geländewagen abgeholt. Der Grund wurde uns kurz darauf klar. Der Privatweg zum Refugio Los Volcanes ist abenteuerlich und setzt fahrerische Übung voraus. Wenn bei Regen der Untergrund dazu noch rutschig ist, wird es richtig gefährlich. „Camino de la muerte“ (dt.: Straße des Todes), wie der Fahrer in Anlehnung an die berüchtigte Yungas-Straße grinsend bestätigte.
    Das Refugio liegt traumhaft abseits jeglicher Zivilisation. Kein Telefon, kein WiFi, keine Heizung, kein Strom; nur die spärliche Beleuchtung wird mit einer kleinen Photovoltaik-Anlage betrieben. Auch die Solarthermie war überfordert. In der Dusche kam aus dem warmen Zulauf nur kaltes Wasser. Wir waren also erstmals heraus aus unserer Komfortzone.
    Nach dem Sonnenuntergang wurde es rasch dunkel und kühl. Der offene Kamin schaffte im Speiseraum eine angenehme Atmosphäre, allerdings ohne ihn ausreichend zu wärmen. Beim leckeren Abendessen wie auch anderntags beim Frühstück behielten wir folglich die Jacken an. Zeitgleich leisteten die mitgebrachten Powerbanks gute Dienste. Die Akkus unserer Kameras mussten für den nächsten Einsatz wieder aufgeladen werden.
    Für den nächtlichen Weg über die Lichtung stülpten wir die Stirnlampen über den Kopf. Doch zwischenzeitlich knipsten wir sie wieder aus. Zu schön zeigte sich der Sternenhimmel. Keine Lichtverschmutzung, keine Wolke störte den Blick auf die Milchstraße. So viele Sterne sahen wir zuvor selten.
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  • Day 3

    Nationalpark Amboró | Wanderungen

    June 6, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 15 °C

    Heute standen drei Dschungelprüfungen auf dem Programm. Auf uns warteten nicht nur Affen, Vögel und Schmetterlinge, sondern auch Pumas, Taranteln und Giftschlangen.
    Rund um das Camp sind diverse Wanderpfade ausgewiesen. Bei der großen Tagestour hätten wir hüfthoch durch einen Bach waten müssen. Wir favorisierten daher drei kürzere Trails – nur unterbrochen durch das Mittagessen im Refugio Los Volcanes.
    Es empfiehlt sich nicht allein aufzubrechen, sondern sich von einem Guide des Camps führen zu lassen. Unserer hieß Oscar, der uns auf versteckte Pflanzen und Tiere aufmerksam machte, an denen wir als Survival-Novizen schnurstracks vorbeigelaufen wären.
    Allerdings musste auch Oscar gezielt suchen. Wir hörten zwar die Schreie der Affen, bekamen jedoch keinen zu Gesicht. Und auch die gefährlichen Tiere hatten wohl mehr Angst vor uns als wir vor ihnen. Zumindest ein Puma war in der Nähe. Die frischen Spuren entlang der Pfade verrieten ihn.
    Es war auch nicht die prädestinierte Jahreszeit für Dschungeltouren. Wir haben für diese Reise den Juni wegen seinen trockenen und klaren Tagen gezielt gewählt. Zu dieser Zeit ist es jedoch Winter in Bolivien. Viele Vögel sind in das wärmere Brasilien ausgeflogen und den blühenden Regenwald gibt es erst im Frühjahr (September / Oktober) zu sehen.
    Unter diesen Voraussetzungen waren wir mit unserer Ausbeute zufrieden. Obendrein verpassten wir so die lästige Moskito-Saison – im Risikogebiet für Dengue-Fieber sicherlich kein Nachteil.
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  • Day 4

    Fuerte de Samaipata

    June 7, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir sind auf der Straße Richtung Sucre weitergefahren und befanden uns bereits in den Ausläufern der Cordillera Oriental, dem östlichen Gebirgszug der Anden. Hier ist die Schnittstelle zweier Ökosysteme: das tropische Chacogebiet sowie das kühle und karge Hochland der Anden. Unser Ziel war die Fuerte de Samaipata. Die ca. 3.500 Jahre alte Zeremonienstätte liegt auf knapp 2.000 m Höhe und wurde von den spanischen Eroberern aufgrund ihrer Lage irrtümlich als Festung angesehen. Die Bezeichnung blieb jedoch bis heute erhalten.
    Schon am Eingang zum Besucherzentrum wies eine unübersehbare Tafel hin, dass es sich bei der 40 ha großen Anlage um ein UNESCO-Welterbe handelt. In der Inka-Forschung hat sie einen vergleichbaren Stellenwert wie die peruanische Ruinenstadt Machu Picchu. Samaipata ist nur weitaus weniger bekannt, wie uns Nicolas versicherte.
    Der englischsprachige Guide führte uns zur Hauptsehenswürdigkeit, einem 200 m langen und 40 m breiten Sandsteinfelsen, in dem diverse Formen, Nischen, Kanäle und Tierfiguren eingemeißelt sind. Die Gravuren geben bis heute Rätsel auf. Sicher sind sich die Archäologen nur, dass der Fels schon durch frühere indigene Völker für Rituale genutzt wurde, ehe die mächtige Inka-Kultur im 15. Jahrhundert die kurze Vorherrschaft in dieser Gegend übernahm.
    Der beschauliche Ort lebt von seiner Einzigartigkeit und seiner ungeklärten Mystik. Dass der Fels jedoch einmal als Startrampe für UFOs gedient haben soll, wie es der Schweizer Schriftsteller Erich von Däniken vermutete, dürfte nahezu ausgeschlossen sein.
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  • Day 4

    Samaipata | Restaurant La Chakana

    June 7, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 22 °C

    Vom Ort Samaipata selbst haben wir nur einen kurzen Eindruck gewonnen. In der heimischen Quechua-Sprache (sprich: Ketschua), die auch als zweite Amtssprache in Bolivien anerkannt ist, bedeutet der Name soviel wie „Ruhe in der Höhe“. Ja, dem war so.
    Wir sahen einige Backpacker auf den Straßen laufen. Das ist deshalb so auffällig und bemerkenswert, da wir in den ersten Tagen unserer Reise Touristen nur selten begegneten.
    Das Restaurant La Chakana liegt am Plaza Principal und wird von einem Niederländer geführt. Die Mengenration ist aber bolivianisch, so dass die Mägen bei der Verdauung hart arbeiten mussten. Zur Überraschung durfte Markus beim Mittagessen feststellen, dass die bestellte „Milanesa“ (dt.: Mailänder) in Südamerika nichts anderes als wie in Deutschland ein Wiener Schnitzel ist. Wieder was gelernt.
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  • Day 4

    Santa Cruz | Flughafen

    June 7, 2019 in Bolivia ⋅ ⛅ 22 °C

    Von Samaipata nach Sucre, unsere nächste Station, benötigt man mit dem Auto ca. 8 Stunden und damit einen zusätzlichen Tag in der Reiseplanung. Aus diesem Grund fuhren wir nach dem Mittagessen in Samaipata die 140 km wieder zurück zum Flughafen Viru-Viru von Santa Cruz, um noch am gleichen Abend nach Sucre zu fliegen.
    Katina und Carlos konnten ihre Unruhe nicht verbergen. Sie wussten, dass wir wegen den schlechten Straßenverhältnissen noch eine lange Rückfahrt vor uns hatten. Außerdem mussten wir nochmals Santa Cruz durchqueren – und dies mitten in der rush hour.
    Doch die beiden konnten aufatmen. Nach 3 Stunden 45 Minuten Fahrtzeit standen wir pünktlich in der Flughafenhalle. Wir verabschiedeten uns von Carlos. Katina blieb uns als Reiseführerin erhalten und begleitete uns in den Flieger.
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  • Day 4

    Sucre | Flughafen

    June 7, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 5 °C

    Wir haben es nicht überprüft, aber der im Mai 2016 neu eröffnete Flughafen Alcantarí dürfte gefühlt der kleinste Hauptstadtflughafen der Welt sein. Er liegt 30 km südöstlich von Sucre und auf einer Höhe von 3.112 m über dem Meeresspiegel.
    Die Turboprop-Maschine der Línea Aérea Amaszonas setzte nach einem 50-minütigen Flug sanft auf der Landebahn auf. Gerade mal 12 Minuten später saßen wir mit verstautem Gepäck im Auto, das uns nach Sucre brachte. So schnell konnten wir einen Flughafen noch nie verlassen. Unser Flug war aber auch der einzige, der zu diesem Zeitpunkt abgefertigt wurde.
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  • Day 4

    Sucre | Hotel Casa Kolping

    June 7, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 6 °C

    Bei einer Rundreise, besonders bei einer abenteuerlichen wie in Bolivien, setzen wir bei der Wahl der Unterkünfte auf andere Schwerpunkte als wie bei einem Urlaubsdomizil. Der große Pluspunkt des Hotels Casa Kolping ist seine ideale Lage. Zum einen hatten wir einen einen großartigen Blick auf das Stadtzentrum von Sucre, zum anderen sind die Sehenswürdigkeiten von hier fußläufig erreichbar.
    Sucre liegt beinahe auf Zugspitzniveau, weshalb die Nächte auch merklich kalt werden können. Da das Hotel – wie viele Gebäude in Bolivien auch – ohne Heizung erbaut wurde, war die Zimmertemperatur beim Aufstehen immer einstellig. Glücklicherweise war es unter den bereitgelegten Decken kuschelig warm.
    Wir haben uns im Hotel Casa Kolping für drei Nächte einquartiert. Sucre ist eine der schönsten Städte in Südamerika. Wir waren sehr neugierig, auch auf einen Ausflug in die Umgebung, in der noch viele Indigene in alter Tradition leben.
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