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- Day 220
- Thursday, September 22, 2022
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 2,759 m
EcuadorRío Yanayacu0°55’60” S 78°36’56” W
Party mit Mama Negra

Wir sind zurück in Latacunga und nach vier Tagen Ruhe und Natur erwartet uns hier ein großes kulturelles Spektakel. Die Stadt ist im Ausnahmezustand, denn dieses Wochenende findet das Mama-Negra-Fest statt 🎉
Gefeiert wird zu Ehren der Jungfrau der Barmherzigkeit (Virgin de la Merced), welche wohl vor etwa 300 Jahren einen Ausbruch des Cotopaxi aufgehalten hat 🌋 Das Fest erinnert uns aber eher an Karneval, es gibt eine große Parade mit Tanz und Musik, bunten Kostümen und jeder Menge Alkohol und Süßigkeiten 🍬 Wir mischen uns unter die Leute und sind mal wieder fast die einzigen Touristen. Die Menschen sind super drauf, man drückt uns Bonbons in die Hand oder hält uns Flaschen mit undefinierten alkoholischen Substanzen hin. Da wollen wir doch nicht unhöflich sein... Salud! 🍻
Neben den Tanzgruppen und Musikkapellen werden in der Parade auch verschiedene Figuren dargestellt 👑 Wir erkennen zum Beispiel einen König, einen Engel und natürlich die namensgebende Mama Negra. Mama Negra sitzt auf einem Pferd, trägt die Maske einer schwarzen Frau und hält eine schwarze Puppe in der einen und einen Blasebalg in der anderen Hand. Wir genießen die Show, haben aber keine Ahnung, was es damit auf sich hat 😅
Besonders auffällig sind auch die skurrilen Gestelle, die von kräftigen Männern auf dem Rücken getragen werden. Daran ist immer ein ganzes Schwein aufgespießt und andere tote Tiere wie Hühner, Hasen oder Meerschweinchen werden dazu gesteckt 🐷 Dekoriert wird das ganze natürlich mit Schnapsflaschen, Zigaretten, Süßigkeiten, Obst, Gemüse, Toastbrot und obendrauf ein Abbild der Schutzpatronin der Stadt 💫
Die Party in den Straßen von Latacunga dauert den ganzen Tag an und schon am frühen Nachmittag begegnen uns die ersten Alkoholleichen. Das Finale ist eine große Feuershow am Abend, so wie wir sie letztes Wochenende bereits beobachtet hatten 🎆 Mit diesen wahnsinnigen Eindrücken verabschieden wir uns aus der Region und fahren am nächsten Morgen mit dem Bus weiter nach Süden.Read more
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- Day 222
- Saturday, September 24, 2022
- Altitude: 1,812 m
EcuadorBaños1°23’58” S 78°25’9” W
Wasser marsch in Baños

Nach dem Trubel in Latacunga freuen wir uns auf den Kurort Baños. Es soll heiße Thermalquellen geben, Wasserfälle, Wellness und Erholung 🧖🏼♀️
Bei Ankunft erinnert uns die Stadt aber eher an einen großen Freizeitpark: An jeder Ecke gibt es Souvenirshops und Touranbieter für Rafting, Zipline und Bungeejumping. Partybusse und eine Tschu-Tschu-Bahn fahren die Touristen zu diversen Wasser-, Foto- und Dinoparks 🦕 Das haben wir uns in der Tat etwas anders vorgestellt, aber immerhin wohnen wir in einem hübschen kleinen Apartment am Stadtrand. Dazu gehört auch eine kleine Terasse, auf der wir es uns mit frischem Obst vom lokalen Markt gut gehen lassen 🍉🍌🍍 Für eine Woche in Baños suchen wir uns ein paar Aktivitäten raus: Radfahren, Rafting und Schaukeln.
Die "Ruta de las Cascadas" ist eine beliebte Fahrradtour, die entlang eines Canyons an verschiedenen Wasserfällen vorbei führt. Ein Leihrad gibt es in Baños an jeder Ecke und so düsen wir los 🚴🏼♂️🚴🏼♀️ Die ersten Kilometer radeln wir direkt an der vielbefahrenen Hauptstraße, dann geht es etwas abseits weiter. Wir legen mehrere Stopps ein und überqueren den Canyon mit einer Seilbahn oder steigen hinab, um möglichst nah an die Wasserfälle zu kommen 💦 Das Finale der Tour ist der "Cascada Pailón del Diablo", der Teufelskessel-Wasserfall. Hier stürzen die Wassermassen imposante 80 Meter in die Tiefe und man kann die Hand hineinhalten, bis man komplett nass ist 😀 Und obwohl wir nur etwa 200 Kilometer vom Pazifik entfernt sind, fließt dieses Wasser über den Amazonas doch in den Atlantik.
Wild wird es auch beim Rafting. Wir buchen eine Tour und starten am frühen Morgen. Bei einer Trockenübung werden die wichtigsten Kommandos trainiert, denn uns erwarten einige Stromschnellen 🌊 Während Mathias bei jeder Welle super viel Spaß hat, klammert sich Michelle ab und zu am Paddel fest. Unser Guide hat es aber echt drauf und wir meistern den Fluss ohne Kentern oder Personenverluste.
Und dann entscheiden wir uns doch, einen der Fotoparks zu besuchen. Uns gefallen die großen Schaukeln am Hang, die anderen Motive sind aber sehr kitschig 📷 Wir beobachten ein Hochzeitspaar und Teeniegruppen, die hier auf ihre Kosten kommen, dann haben wir genug gesehen und machen uns wieder auf den Rückweg. Nicht schlimm, so bleibt mehr Zeit für einen Kaffee und einen Spabesuch am Abend ☕️
Abseits der Ausflüge entspannen wir auf unserer Terasse und planen die letzten Ziele für Ecuador. Bevor es weiter nach Süden geht, haben wir uns noch eine besondere Wanderung vorgenommen... 🏔Read more
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- Day 228
- Friday, September 30, 2022
- 🌧 10 °C
- Altitude: 3,880 m
EcuadorChuquipogyo1°31’51” S 78°50’14” W
Am höchsten Berg der Welt

Moment mal, liegt der höchste Berg der Welt nicht im Himalaya? 😲 Genau das haben wir uns vor ein paar Wochen auch gefragt, als uns in Quito jemand vom Chimborazo erzählte. Und tatsächlich ist der inaktive Vulkan Chimborazo irgendwie der höchste Berg der Erde. Sein Gipfel ist der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernte Ort der Welt. Nirgendwo sonst auf der Erdoberfläche kann man der Sonne so nahe sein ☀️ Aber wie kommt es dann, dass die nominelle Höhe des Chimborazo mit 6.263 Metern über dem Meeresspiegel geringer als die des Mount Everest ausfällt? Die Erde ist keine perfekte Kugel, sondern aufgrund der Fliehkraft am Äquator etwas dicker. Das gilt auch für den Meeresspiegel, welcher am Äquator weiter vom Erdmittelpunkt entfernt ist als an den Polen 🌎 Und so kommt es, dass die höchsten Berge der Welt in den Anden liegen, zumindest wenn man vom Erdmittelpunkt misst 📏
Wir finden dieses Phänomen so spannend, dass wir uns diesen Chimborazo mal aus der Nähe anschauen wollen. Eine Gipfelbesteigung trauen wir uns heute nicht zu, das wäre wegen der Gletscherschmelze auch sehr gefährlich. Stattdessen ist die Schneegrenze unser Ziel, dieses Mal sogar ganz auf eigene Faust 🏔 Los geht's mit dem öffentlichen Bus von Baños nach Riobamba und von dort aus weiter möglichst nah ran an den Berg. Dank zentraler Busterminals und vieler hilfsbereiter Menschen haben wir bisher immer den richtigen Bus erwischt und mussten nie länger als 15 Minuten warten, Daumen hoch für Ecuadors hervorragendes Busnetz 🚍
Mitten im Nirgendwo rufen wir dem Busfahrer "Gracias!" zu und er lässt uns am Straßenrand aussteigen. Auf etwa 4.000 Höhenmetern ist es schon ziemlich frisch und die Landschaft entsprechend karg. Irgendwo hier soll unser Nachtquartier sein und ein paar Meter weiter finden wir tatsächlich eine kleine Hütte und zwei Kuppelzelte. In der Nähe hätte es auch eine unverschämt teure Mountain Lodge gegeben, aber wir zwei Sparfüchse schlafen bei dieser Kälte lieber im Zelt... ist halt auch mal eine Erfahrung ⛺️ In der kleinen Hütte wohnt Don Manuel, unser Gastgeber. Er zeigt uns das doch sehr geräumige Kuppelzelt und gibt Tipps für unseren Ausflug morgen. Den Chimborazo hat er selbst schon unzählige Male bestiegen. In Don Manuels Küche gibt es später auch ein einfaches, aber leckeres Abendessen. Nebenbei repariert er irgendetwas... ist wohl gleichzeitig auch seine Werkstatt 🔨 Die Nacht im Zelt ist trotz Thermounterwäsche bitterkalt, die Temperaturen erreichen den Gefrierpunkt. Michelle umklammert den kleinen Heizstrahler in Kaminoptik, aber er kommt nicht gegen die Kälte an 🥶
Am frühen Morgen starten wir unsere Tour. Mathias hat über WhatsApp einen Fahrer kontaktiert, der uns noch näher an den Chimborazo bringen soll. Ob jetzt wirklich jemand auftaucht? Tatsache, fast ohne Verspätung hält Jorge und sammelt uns ein. Mit ihm fahren wir auf etwa 4.800 Höhenmeter, ab dort geht es nur zu Fuß weiter 🥾 Durch die Übernachtung konnten wir uns ein wenig akklimatisieren und ansonsten wissen wir ja jetzt Bescheid: Langsam gehen, bewusst atmen, nicht so viel reden. Und so erreichen wir die letzte Schutzhütte auf etwa 5.000 Metern, einen kleinen Bergsee und schließlich die Schneegrenze auf 5.120 Metern. Damit haben wir für uns einen neuen Höhenrekord aufgestellt und sind dem höchsten Berg der Welt ganz nahe. Bereits hier sind wir weiter vom Erdmittelpunkt entfernt als auf der Spitze des Mount Everest 💪🏼 Zur Belohnung verziehen sich auch die Wolken und wir können den ein oder anderen Blick auf den Gipfel des Chimborazo erhaschen. So langsam müssen wir uns aber wieder auf den Rückweg machen, die Luft ist dünn und die UV-Strahlung unerbittlich ☀️
Zurück am Parkplatz wecken wir Jorge, der bei einem Nickerchen im Auto auf uns gewartet hat. Er bringt uns zurück nach Riobamba und auf dem Weg erwartet uns noch eine schöne Begegnung: Wir entdecken mehrere Gruppen von Vikunjas 🦙 Die zierlichen Anden-Kamele sind mit Alpakas verwandt, leben aber wild. Ihr Lebensraum beschränkt sich auf die Höhenlagen zwischen 3.500 und 5.500 Metern, weshalb man sie selten zu Gesicht bekommt. Selbst Jorge ist begeistert und hält für ein paar tolle Fotos kurz an 📷Read more

TravelerDas Zelt sieht sehr luxuriös aus. Zusammen kuscheln bei den Temperaturen. 😍 Alle Achtung für diese Anstrengungen werdet ihr belohnt. In dieser Höhe auf solch niedlichen Vierbeiner zu treffen. Dort wächst doch nichts mehr?

Michelle und MathiasBei den trockenen Grasbüscheln am Berg haben die Vikunjas wohl wenig Konkurrenz 🦙
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- Day 230
- Sunday, October 2, 2022
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 2,530 m
EcuadorBar Discoteca Julián Matadero2°54’3” S 79°0’9” W
Abschied aus Ecuador

Als wir Ende Juli in Ecuador eingereist sind, wurde uns ein 90-Tage-Visum ausgestellt und wir hätten nie gedacht, dass man das auch nur annähernd ausreizen könnte. Nun hat uns dieses kleine unscheinbare Land aber so sehr verzaubert, dass wir 2,5 Monate später immer noch nicht genug haben. Doch nun heißt es leider Abschied nehmen und die Weiterreise nach Peru planen. Am einfachsten wäre es mit dem Flieger ab Quito, aber wir haben auch eine mehrtägige Bootsfahrt durch den Amazonas im Blick. Letztendlich entscheiden wir uns doch für den Landweg per Bus, da wir uns so den Norden Perus gut anschauen können 🚍 Unsere letzte Station in Ecuador heißt damit Cuenca, eine Kolonialstadt im Süden des Landes.
Cuenca ist echt hübsch, es gibt eine imposante Kathedrale mit blauen Kuppeln, nette Cafés und sogar etwas Shopping ist möglich. Wir richten uns für ein paar Tage ein, holen frisches Obst vom Markt und finden eine richtig gute Bäckerei. Vernünftiges Brot und Käse findet man sonst eher selten in Südamerika 🥖 Dennoch werden wir irgendwie nicht so richtig warm mit der Stadt und ein Reisetief stellt sich ein. Vielleicht waren es in den letzten Wochen doch zu viele Eindrücke, die erst einmal verarbeitet werden wollen 😮💨 Wir verlängern daher unseren Aufenthalt und bleiben zehn Tage in Cuenca. Michelle wird auch krank und bleibt ein paar Tage in der Wohnung. Zum Glück ist unser Vermieter ein großer Tierfreund und seine Katzen kommen täglich für ein paar Streicheleinheiten vorbei 🐈 Mathias schreibt währenddessen am Reisebericht weiter und fährt zum Wandern in den nahe gelegenen Cajas-Nationalpark 🏞
Insgesamt hat uns Ecuador wirklich positiv überrascht, vor allem durch seine Vielseitigkeit. Neben der fantastischen Tierwelt auf den Galápagos-Inseln und den Gefahren im Amazonas haben uns die Wanderungen in den Anden total begeistert. Die Landschaft ist unglaublich schön, die Menschen freundlich und die Reisekosten bleiben auch überschaubar 👍🏼
Am letzten Abend packen wir für eine Nachtbusfahrt nach Peru. Aus der Wohnung mussten wir bereits raus, aber wir dürfen uns im Bad das Vermieters noch frisch machen 🪥 Für die Überfahrt haben wir einen Anbieter gefunden, der uns nach dem nächtlichen Grenzübergang weiter bis ans erste Ziel in Peru bringt. Wir sind ziemlich aufgeregt, da wir über diesen Grenzübertritt schon viele abenteuerliche Geschichten gehört haben 🌠Read more
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- Day 241
- Thursday, October 13, 2022
- Altitude: 6 m
PeruQuebrada Cabo Blanco4°6’33” S 81°3’33” W
Walsichtung in Máncora

Mitten in der Nacht überqueren wir die Grenze von Ecuador nach Peru 🇵🇪 Unser Bus hält allerdings erst drei Kilometer später, da die Grenzkontrolle versetzt auf peruanischer Seite stattfindet. Aus- und Einreise klappen problemlos, auch wenn wir tierisch müde sind. Nach etwa 1,5 Stunden ist die ganze Prozedur erledigt und es geht weiter nach Máncora, eine Kleinstadt an der Pazifikküste 🚍
Wir erreichen Máncora im Morgengrauen und suchen direkt unsere Unterkunft auf. Ins Zimmer können wir leider noch nicht, aber die Poolliege sieht super einladend aus, um noch etwas Schlaf nachzuholen 😴 Gegen Mittag gönnen wir uns ein spätes Frühstück in einer Strandbar, gezahlt wird ab sofort mit peruanischen Sol. Der Ort besteht im Wesentlichen aus einer sandigen vielbefahrenen Hauptstraße, über die der gesamte Güterverkehr von und nach Ecuador rollt. Dabei fallen uns vor allem die schwer beladenen Kartoffellaster auf 🥔 Am Strand geht es eher touristisch zu, wir beobachten die Kitesurfer und man kann auf Pferden romantisch in den Sonnenuntergang reiten. Nach den letzten Wochen im Anden-Hochland ist das Meer eine willkommene Abwechslung. Sonne, Sand und Palmen bringen uns so richtig in Urlaubsstimmung 🏖
Der Hauptgrund für unseren Stopp in Máncora ist aber ein anderer: Die Küstenregion ist für Walsichtungen bekannt und wir wollen so gerne mal Wale sehen! Also suchen wir uns einen Anbieter raus und starten am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang, da das Meer frühmorgens am ruhigsten ist. Ganz so professionell wie auf den Werbevideos geht es leider nicht zu, wir steigen in einen klapprigen Kahn und fahren los. Nach etwa einer Stunde entdecken wir tatsächlich ein paar Buckelwale 🐋 Diese sind heute aber nicht besonders gut drauf. Statt hohen Sprüngen und Spritzern mit der Walflosse bekommen wir nur ihre Rücken für ein paar Sekunden zu sehen. Das war's dann auch schon, wir fahren wieder zurück. Michelle wird zudem seekrank und findet die Tour im wahrsten Sinne des Wortes zum Kotzen 🤢 Das traurige Finale erleben wir dann im Hafenbecken. Zum Programm gehört auch ein "Schnorcheln mit Schildkröten"-Erlebnis. Und so versammeln sich hier alle Tourboote, um auf engstem Raum im dreckigen Hafenwasser ein paar Unterwasserfotos mit angefütterten Schildkröten zu machen. Mathias probiert es kurz aus, hat dann aber schnell genug von diesem kümmerlichen Spektakel. Die Walbeobachtung in Máncora gehört definitiv nicht zu unseren schönsten Reiseerfahrungen, da hatten wir uns mehr erhofft 🤷🏼♂️
Nach ein paar Tagen heißt es dann Abschied nehmen vom Meer, wir wollen weiter nach Süden. Peru ist riesig und für die großen Entfernungen gibt es kaum Alternativen zur Nachtbusfahrt. Das Bussystem verwirrt uns zunächst, denn statt zentraler Busterminals hat jeder Anbieter seinen Schalter irgendwo in der Stadt und der Abfahrtsort kann nochmal ganz woanders sein. Für die Nachtfahrten wählt man zwischen verschiedenen Komfortklassen, welche sich nach den Neigungswinkeln der Sitze richten. Wir schaffen es irgendwie, zwei Tickets zu buchen und dann in einer dunklen Nebenstraße zur richtigen Zeit in den richtigen Bus zu steigen 🎟Read more
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- Day 245
- Monday, October 17, 2022
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 15 m
PeruTrujillo8°7’10” S 79°1’46” W
Trujillo und Chan Chan

Eine lange Nachtbusfahrt später landen wir in Trujillo. Die Stadt hat keinen besonders guten Ruf, eignet sich aber für einen kurzen Zwischenstopp auf dem Weg weiter nach Süden. Wir besuchen den hübschen Hauptplatz mit Kolonialgebäuden und Einkaufspassage. Eine Besonderheit ist noch die Mauer der Universität, welche durch das längste Mosaik der Welt verziert wird. Ansonsten gilt die Stadt eher als heißes Pflaster, wir bleiben also besonders wachsam 🕵🏻♂️
Etwas westlich liegt die archäologische Ausgrabungsstätte Chan Chan, der Hauptstadt des ehemaligen Chimú-Reichs. Das wollen wir uns gerne mal anschauen und fahren auf eigene Faust mit dem Bus raus in die Wüste. Am Haupteingang spricht uns ein Zigarette rauchender Mann mit viel zu großer Hose und löchrigem Shirt an. Er möchte uns als Guide etwas herumführen... wir sind skeptisch, so einen Archäologen haben wir uns anders vorgestellt, eher so wie Indiana Jones 🤠 Da es sonst gar keine Informationsschilder gibt, sagen wir dem Mann zu und er zeigt uns die historische Lehmstadt. Und das macht er überraschend gut. Er erklärt uns, wie die Chimú hier gelebt und gehandelt haben, wir sehen uns den Wasserspeicher und die Lagerräume an. Alles wird von meterhohen Lehmwänden geschützt, welche gleichzeitig Schatten spenden und die Wege kühlen. Das Gelände ist riesig und bisher wurde nur ein kleiner Teil freigelegt und für Besucher zugänglich gemacht. Leider wurden die Chimú von den Inka erobert und später von den Spaniern ausgelöscht ⚔️
Am Abend kehren wir in ein sogenanntes Chifa-Restaurant ein. Hier gibt es im Wesentlichen kantonesische Küche, welche chinesische Gastarbeiter mit nach Peru gebracht haben. Ergänzt durch peruanische Zutaten und Traditionen ist daraus die Chifa-Kochkunst entstanden 🍜 In den ersten Tagen in Peru ist uns auch ein gelb leuchtendes Getränk aufgefallen: Inca Kola. Viele hassen es, manche lieben es. Es schmeckt so giftig wie es aussieht, ein süßer Softdrink mit Kaugummi-Geschmack. Während Michelle den Hype nicht nachvollziehen kann, wird Mathias zum großen Inca-Kola-Fan. Na dann, Prost!Read more
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- Day 247
- Wednesday, October 19, 2022
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 3,084 m
PeruIglesia la Soledad9°31’53” S 77°31’25” W
Kristallklare Bergseen

Nach ein paar Tagen am Pazifik haben wir die Berge schon ein bisschen vermisst. Zum Glück bringt uns die nächste Busfahrt wieder in die Anden, und zwar nach Huaraz. Die Stadt ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in der Cordillera Blanca, der höchsten Gebirgskette des amerikanischen Kontinents 🏔
Huaraz selbst gefällt uns überhaupt nicht. Abgesehen vom zentralen Platz ist es eher laut und schmutzig. Wir sind auch wieder auf über 3.000 Metern, was etwas Gewöhnung bedarf. Zum Glück ist unsere Vermieterin Zarela super nett und unterstützt uns bei der Auswahl und Vermittlung der anstehenden Wanderungen👍🏼
Unsere erste Wanderung führt uns zur Laguna Churup. Zarela hat einen privaten Fahrer organisiert, der uns zum Startpunkt bringt. Dadurch sind wir unabhängig von den geführten Wandertouren und können in unserem eigenen Tempo laufen. Die Route ist zur Akklimatisierung geeignet, etwa 8 Kilometer lang und geht auf 4.500 Meter hoch. Damit kommen wir gut zurecht, es gibt sogar eine kleine Kletterpassage. Als wir den Churup-Bergsee erreichen, sind wir auch sofort begeistert. Das Farbenspiel und das kristallklare Wasser sind wirklich phänomenal. Hier machen wir ein kleines Picknick und kehren dann zu unserem Fahrer zurück 🏞
Als zweite Wanderung haben wir uns für Laguna 69 entschieden. Der See ist allerdings weiter entfernt, sodass wir aus Kostengründen auf einen Touranbieter zurückgreifen. Wir werden noch vor Sonnenaufgang abgeholt und sitzen zunächst fast drei Stunden im Bus, der uns zum Startpunkt bringt. Unterwegs erhaschen wir einen Blick auf den Nevado Huascarán, den höchsten Berg Perus 🗻 Dann purzeln etwa 50 Wanderwütige aus dem Bus und es kann losgehen. Es ist auch ein Guide dabei, dessen Aufgabe besteht aber eher darin, das jeweilige Schlusslicht der Gruppe anzutreiben, um den Zeitplan einzuhalten 📣 Die Wanderung hat es echt in sich, vor uns liegen 16 Kilometer und es geht auf 4.600 Meter hoch. Der erste Teil führt durch ein wunderschönes Tal, dann müssen wir uns zwei Stunden steil bergauf kämpfen. Mit dem Guide im Nacken bleibt dabei leider kaum Zeit zu rasten und die Landschaft zu genießen. Mit letzter Kraft erreichen wir den See und dieser leuchtet noch kräftiger als Churup. Durch das türkisblaue Wasser wirkt die ganze Umgebung völlig surreal. Doch wir haben hier gerade einmal 20 Minuten, unmöglich in dieser Zeit den Puls zu senken, Fotos zu machen und etwas Kleines zu essen 🍌 Schade, so können wir die Belohnung für unsere Anstrengung kaum genießen. Stattdessen hetzen wir zurück zum Tourbus, der uns wieder nach Huaraz bringt. Laguna 69 war zwar der schönere See, aber die eigenständige Wanderung zur Laguna Churup hat uns definitiv mehr Spaß gemacht 🥾
Wir legen einen Regenerationstag in Huaraz ein und Michelle informiert sich über die Gipfelbesteigung eines 5.000ers. Aufgrund schlechter Erfahrungsberichte lassen wir aber lieber davon ab und machen uns am nächsten Tag auf den Weg nach Lima. Am entsprechenden Terminal steht auch schon ein Bus, der Motor läuft bereits. Aber wir sollen noch warten. Worauf, sagt uns niemand. Wie lange, wissen wir auch nicht. Immer wieder werden wir vertröstet 🤷🏼♂️ Nach etwa einer Stunde werden auch die anderen Fahrgäste ungeduldig und es gibt einen kleinen Aufstand im Wartebereich. Hilft nix, alle warten weiter. Zum Glück gibt es nebenan einen kleinen Essensstand und Mathias kann Michelle mit einer Portion Cevichocho bei Laune halten. Ceviche besteht aus sauer eingelegtem Fisch und Cevichocho ist eine lokale Variante auf Getreide- und Maisbasis 🌽 Nach fast drei Stunden dürfen wir endlich einsteigen... in den Bus, der bereits die ganze Zeit mit laufendem Motor da stand. Die Luft im Bus ist furchtbar stickig und jeder Platz ist in Plastefolie gehüllt, vermutlich ein Relikt aus Coronazeiten. Wir freuen uns, als wir acht Stunden später endlich in Lima ankommen und die nächsten Tage erstmal keine Busfahrt ansteht 🚍Read more
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- Day 252
- Monday, October 24, 2022
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 83 m
PeruPlaya Estrella12°7’44” S 77°1’10” W
Gruselspaß in Lima

Für unseren zehntägigen Aufenthalt in Lima haben wir wieder eine Wohnung gemietet und diese erweist sich als wahrer Glücksgriff. Unsere Vermieterin Luz ist eine pensionierte Historikerin und hat die Wohnung mit antiken Möbeln geschmackvoll eingerichtet 🪞 Wir fühlen uns direkt pudelwohl und haben eine tolle Ausgangslage, um die Stadt zu erkunden oder auch etwas Alltag zu haben 🛋
In der Hauptstadt Perus leben über acht Millionen Menschen und viele der Viertel gelten als gefährlich. Wir wohnen in Miraflores, was zu den reichen und sicheren Stadtteilen zählt. Das hat auch seinen Preis: Die Häuser verstecken sich oft hinter meterhohen Metallzäunen und private Sicherheitsunternehmen patroullieren rund um die Uhr durch die Straßen. Dadurch können wir uns hier relativ frei bewegen, sogar am Abend 🏡 In der Gegend gibt es viele Parks und wir probieren sämtliche Karottenkuchen in den nahe gelegenen Cafés. Bei einem Spaziergang an der Pazifikküste beobachten wir viele Paraglider, die den Aufwind an den Steilhängen nutzen 🪂
Auf dem Kulturprogramm steht diesmal nur ein Tagesausflug ins historische Zentrum. Ganz typisch für spanische Kolonialstädte gibt es einen zentralen Platz (Plaza Mayor), der von prunkvollen Gebäuden umgeben ist. Auffällig sind die Holzbalkone, welche aus den Fassaden hervorragen. Die dichte Wolkendecke und eine miserable Free-Walking-Tour trüben allerdings unseren Eindruck von Limas Innenstadt und wir sind froh, als wir abends wieder in unsere gemütliche Wohnung kommen 🌥
Zum Ausgehen eignet sich da eher das Viertel Barranco. Wir besuchen eine schicke Bar und probieren Pisco Sour, ein beliebter Aperitif aus dem Traubenschnaps Pisco, Zitrone und Eiklar 🥃 Dazu gibt es Causa Limeña, eine Art Kuchen aus kaltem Kartoffelbrei mit Limette, Ei und Avocado... richtig lecker 😋
Gegen Ende Oktober kommt die Stadt so richtig in Halloween-Stimmung und wir lassen uns ein wenig anstecken. Schaufenster, Häuserfassaden und Supermärkte werden gruselig geschmückt und so dekorieren wir auch unsere Wohnung ein bisschen 🎃 Michelle versucht sich an einem Rotweinkuchen und einer Kürbissuppe und wir fühlen uns ein bisschen wie zu Hause 👍🏼 Das große Finale ist ein Besuch in Limas Wasserpark. Zwischen den Springbrunnen mit Lichtershow findet ein riesiges Halloween-Event statt 🧙🏼♀️ Mit Skeletten, Zombies und Kettensägen wird uns hier zwischen kreischenden Peruanern so richtig das Fürchten gelehrt 🧟♂️
Ansonsten nutzen wir die Zeit, um unsere weitere Route durch Peru zu planen. Mit Erschrecken stellen wir fest, dass die Tickets für Machu Picchu in den nächsten vier Wochen komplett ausverkauft sind. Also werden schnell die nächsten verfügbaren Karten gekauft, die Zeit bis dahin werden wir schon gut füllen können 😊 Wir hatten eine wirklich schöne Zeit in Lima, aber nun soll es weiter nach Süden gehen...Read more
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- Day 261
- Wednesday, November 2, 2022
- ⛅ 21 °C
- Altitude: 15 m
PeruLaguna Paracas13°50’7” S 76°14’52” W
Geier und Guano in Paracas

Von Lima aus fahren wir entlang der Pazifikküste weiter nach Süden. Unser nächster Stopp ist die Kleinstadt Paracas, ein guter Ausgangspunkt um sich die Wüstenlandschaft im nahe gelegenen Nationalreservat anzuschauen. Die Aussichtspunkte und Strände lassen sich super mit dem Motorroller erreichen 🛵 Im Gegensatz zu Asien scheint es in Amerika eher unüblich zu sein, dass Reisende mit so einem Scooter durch die Gegend düsen, dabei macht das doch einen Riesenspaß. Also Helme auf und los geht's. Die karge Steinwüste zieht sich kilometerweit, das sieht richtig surreal aus 🏜 Eine Besonderheit ist der Playa Roja, wie der Name vermuten lässt ein Strand mit rotem Sand. Wir beobachten ein paar Möwen und gefräßige Geier. Das Wetter macht leider nicht so ganz mit, es wird teilweise sogar richtig frisch 🌥
Für den nächsten Tag steht eine geführte Bootstour zur Inselgruppe Islas Ballestas an 🚤 Zunächst fahren wir am "Candelabro de Paracas" vorbei. Dabei handelt es sich um eine 180 Meter große Figur, die etwa 200 v. Chr. in den harten Sandboden gegraben wurde und stark an einen Kerzenständer erinnert 🕎 Zweck und Erbauer sind unbekannt, aber wahrscheinlich war es eine Navigationshilfe für Seefahrer... oder vielleicht doch eine Schöpfung von Außerirdischen? 👽 Wir fahren weiter bis zu den Islas Ballestas und entdecken dabei Mähnenrobben, Seesterne und ein paar süße Humboldtpinguine 🐧 Bekannt ist die Inselgruppe aber vor allem für die riesigen Populationen an Seevögeln. Und viele Vögel müssen auch viel scheißen... das sogenannte Guano ist hochwertiger Dünger und wurde hier tonnenweise abgebaut 💩 Es wird auch als weißes Gold Perus bezeichnet und verbreitet einen unangenehm beißenden Geruch. Obwohl das Wetter uns heute wieder im Stich lässt, finden wir die Tour insgesamt ganz gut. Die Erklärungen sind interessant und Michelle wird nicht einmal seekrank 👍🏼
Den Rest des Tages verbringen wir in Paracas und Mathias wagt sich an einen gemischten Seafood-Teller mit Ceviche und Causa... richtig lecker 😊 Der Ort ist ansonsten nicht besonders sehenswert. Früher war die Hafenstadt Pisco das touristische Zentrum der Region, allerdings wurden bei einem starken Erdbeben 2007 Großteile Piscos zerstört und der Tourismus hat sich nach Paracas verschoben. Viele der Unterkünfte wurden in den letzten Jahren schnell hochgezogen und auch unser Hotel wirkt wie aus Pappe 🏨Read more
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- Day 264
- Saturday, November 5, 2022
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 404 m
PeruLaguna Huacachina14°5’19” S 75°45’48” W
So viel Sand...

... und keine Förmchen! So oder so ähnlich könnte man die Wüste bei Ica beschreiben. Und inmitten dieser sandigen Dünenlandschaft versteckt sich die kleine Oase Huacachina 🌴
Wobei "versteckt" definitiv nicht mehr zutrifft, der Ort hat sich zu einem wahren Touristenmagnet entwickelt und das merken wir direkt bei Ankunft, als unfreundliche Verkäufer ihre Sandbuggy-Touren aufdrängen wollen. Wir flüchten zunächst in unser Hostel, um für eine Nacht einzuchecken 🏨 Hinter dem Tresen kauert eine Frau, die tief in ihr Handy versunken ist. Wir machen auf uns aufmerksam, werden aber nur abgewunken, der Check-in sei erst am Nachmittag möglich. Schade, vielleicht wäre unser Zimmer schon fertig gewesen, aber das hätte jetzt doch zu sehr beim Scrollen durch TikTok gestört. Mit diesem lieblosen Empfang haben wir nicht den besten Start in Huacachina. Das Phänomen begegnet uns leider häufiger in Südamerika, vom Verkäufer zur Grenzbeamtin sehen wir immer wieder Menschen während der Arbeit zombiehaft auf's Handy starren 📵 Bei einer Runde um die Oase und einer Essenspause bessert sich unsere Stimmung. Huacachina liegt zwischen zwei riesigen Dünen und in der Mitte befindet sich tatsächlich ein kleiner See. Der See wird ursprünglich von einem unterirdischen Fluss aus den Anden gespeist, doch mittlerweile muss über Rohrleitungen zusätzliches Wasser aus Ica zugeführt werden 💧
Für den Abend suchen wir uns einen seriösen Anbieter für so eine Sandbuggy-Tour, die sollen nämlich nicht ganz ungefährlich sein. Mit einer kleinen Gruppe starten wir raus in die Wüste. Dabei heißt es gut anschnallen, denn unser Fahrer ist komplett furchtlos und brettert mit Vollgas über die Dünen 🛻 Es ist wie eine Achterbahnfahrt, nur ohne Schienen. Michelle verspürt Todesangst und schnappt nach Luft, die Knie sind weich und die Hände zittern. Zum Glück legen wir bald eine erlösende Pause ein und können kurz durchatmen. Die Aussicht ist phänomenal, wird aber ein wenig durch den vom Wind herumgewirbelten Müll getrübt... 🌬 Zu unserer Tour gehört auch eine Runde Sandboarding. Profis machen das wie beim Snowboarding, wir legen uns lieber auf den Bauch, so dass man den Sand fast schon riechen kann 🏂🏼Und wem das Adrenalin der wilden Buggyfahrt noch nicht gereicht hat, der kommt spätestens jetzt auf seine Kosten. Die Sanddünen sind bis zu 100 Meter hoch und es geht richtig steil nach unten. Mit dem Schreck noch in den Knochen traut sich Michelle drei Dünen hinab, die letzte ist dann doch zu heftig und wird nach laaanger Bedenkzeit lieber zu Fuß genommen. Dadurch verpassen wir leider den Sonnenuntergang am Aussichtspunkt, haben aber trotzdem noch einen schönen Blick auf die Huacachina-Oase bei Nacht 🌠
Für den nächsten Morgen hat sich Mathias vorgenommen, bei Sonnenaufgang auf der großen Düne zu stehen. Noch vor 5:00 Uhr geht es los und es ist richtig mühselig, wenn die Füße bei jedem Schritt im Sand versinken und man direkt wieder zurückrutscht. Als Belohnung wartet aber ein magischer Blick auf die Oase, als die ersten Sonnenstrahlen die Weiten der Wüste berühren 🌄 Nach einem späten Frühstück verbringen wir den Tag in Huacachina und erklimmen die große Düne später noch einmal zu zweit. Dann heißt es auch schon Sachen packen, denn die nächste Nachtbusfahrt steht an. Wir klopfen kiloweise Sand aus unseren Sachen und Schuhen und dürfen in unserem Lieblingshostel sogar noch duschen. Von Ica aus machen wir uns dann auf den Weg nach Arequipa 🚍Read more
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- Day 266
- Monday, November 7, 2022
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 2,323 m
PeruArequipa16°24’17” S 71°32’23” W
Arequipa, die weiße Stadt

Arequipa, was für eine Perle im Süden Perus! Die koloniale Großstadt in den Anden kann uns auf Anhieb begeistern. Hier spielt die Müllabfuhr Disney-Musik, muss man noch mehr dazu sagen? 🎶
Tag 1: Wir starten direkt nach Ankuft mit einer Free-Walking-Tour, um uns zu orientieren und Tipps für Cafés, Restaurants und Aktivitäten zu bekommen. Arequipa ist von drei Vulkanen umgeben und eine Besonderheit ist das weiße Vulkangestein, aus dem viele der Gebäude erbaut wurden. Der Beiname als "Weiße Stadt" rührt vermutlich daher. Unser Stadtführer erwähnt aber noch eine andere Theorie, wonach der Name auf die zu Kolonialzeiten vorrangig weiße Bevölkerung zurückgeht. Prunkvolle Kirchen, idyllische Innenhöfe und einladende Fußgängerzonen runden das wunderbare Stadtbild ab. Wir fühlen uns richtig wohl hier und reihen Arequipa neben Antigua Guatemala und San Cristóbal in Mexiko in unsere Top 3 Kolonialstädte ein 👑
Tag 2: Heute steht Mathias' Geburtstag an und er wünscht sich einen entspannten Bummeltag durch die Stadt 🥳 Wir besuchen einen Aussichtspunkt, füttern Alpakas in einer Weberei und gönnen uns Törtchen im Café. Unterwegs probieren wir dieses "Queso Helado", welches an vielen Straßenecken in Arequipa verkauft wird... und das ist sowas von lecker! 🍦 Anders als der Name vermuten lässt, ist kein Käse enthalten, sondern es ist süße Eiscreme aus Kokosmilch und Zimt, vielleicht die beste, die wir je gegessen haben? 😋 Abends lassen wir den Tag bei einem Pisco Sour am zentralen Plaza de Armas ausklingen.
Tag 3: Wir wollen etwas mehr über das weiße Vulkangestein erfahren und buchen eine Tour zur "Ruta del Sillar". Mit einer kleinen Gruppe besuchen wir einen Canyon und einen Steinbruch, in dem die Sillarblöcke abgebaut wurden. Das poröse Gestein ist beständig gegen Hitze und Feuchtigkeit und eignet sich daher als Baumaterial. Heute ist der Steinbruch eher eine Skulpturenpark für Touristen, in dem wir ein paar lustige Fotos mit dem Steinfiguren schießen 😎
Tag 4: Auf unserem Programm steht noch ein Besuch im Nonnenkloster Santa Catalina. Am Eingang staunen wir nicht schlecht, als wir auf perfektem Deutsch angesprochen werden, ob wir nicht eine Führung machen wollen. Und diese ist richtig gut, wir erhalten viele Eindrücke über das historische Leben im Kloster. Die Anlage ist auch richtig schön, viele der Wände leuchten strahlend rot oder blau. Heute leben hier noch etwa 20 Nonnen und verkaufen Gebäck (Alfajores) und natürlich Queso Helado an die Besucher ⛪️ Am Nachmittag entscheidet sich Mathias für eine kurzweilige Raftingtour im Río Chili, während Michelle die lokalen Märkte unsicher macht.
Tag 5: Den letzten Tag in Arequipa lassen wir etwas ruhiger angehen und besuchen noch einmal unsere Lieblingsorte in der Stadt. Am Abend bereiten wir uns auf die anstehende Nachtbusfahrt vor... Für diese Busse haben wir mittlerweile eine richtige Hassliebe entwickelt. Man versucht es sich einigermaßen bequem zu machen, aber so richtiger Schlaf kommt doch nicht zustande. Leider ist dies oft die einzige Möglichkeit, die großen Distanzen in Peru zurückzulegen. Es geht weiter nach Cusco, das Zentrum der Inkakultur... 🚍Read more

TravelerWir können verstehen, das ihr noch kein Bock auf die Heimat habt. Danke für den Rückblick.👍

Michelle und MathiasOh, etwas Heimweh haben wir schon ab und zu. Die Entfernungen sind nur leider viel zu groß 😕
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- Day 271
- Saturday, November 12, 2022
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 3,408 m
PeruCusco13°30’60” S 71°58’16” W
Cusco, im Zentrum der Inkakultur

Unser Nachtbus trifft am frühen Morgen in Cusco ein. Wir sind noch ziemlich müde und würden am liebsten direkt ins Bett fallen. Und das klappt diesmal sogar, denn unser Vermieter Isaías holt uns direkt am Busbahnhof ab und bringt uns in die Unterkunft. Danke, das ist super 👍🏼
Unterwegs erzählt er uns, dass in der Region zur Zeit Dürre herrscht. Eigentlich wäre jetzt schon Regenzeit, aber das erfrischende Nass lässt seit Wochen auf sich warten. Um Wasser zu sparen, stellt die Stadt tagsüber das Leitungswasser ab. Das kommt wohl öfter vor und Isaías hat präventiv ein ausgeklügeltes System in unserem kleinen Bad installiert... und einen 250-Liter-Wassertank verbaut 💧 Manchmal funktioniert die Konstruktion sogar, aber häufig müssen wir Isaías kontaktieren, da eine der Pumpen nicht anspringt, der Tank leer ist oder gar ausläuft 🙈 Wir wohnen in der Nähe vom belebten Viertel San Blas und können uns im lokalen Markt mit Obst und Snacks eindecken. In den nächsten Tagen wollen wir die Inkakultur kennenlernen und ihre Hauptstadt Cusco erkunden.
Die Inka erlebten ihre Blütezeit im 15. Jahrhundert unter den Herrschern Pachacútec und seinem Sohn Túpac Yupanqi. Das riesige Imperium erstreckte sich entlang der Anden vom heutigen Ecuador bis hin nach Chile und Argentinien. Cusco entwickelte sich dabei zum politischen, kulturellen und rituellen Zentrum des Reiches. Im 16. Jahrhundert endete die Hochkultur mit der brutalen spanischen Eroberung unter Francisco Pizarro ⚔️
Cusco selbst liegt auf 3.400 Metern Höhe in den peruanischen Anden. Wir schauen uns zunächst den zentralen Platz an und sind sofort begeistert ⛲️ Es ist beeindruckend zu sehen, wie riesige Kirchen und andere Kolonialgebäude auf den massiven Fundamenten der Inkaruinen erbaut wurden. Besonders auffällig ist dabei die phänomenale Baukunst der Inka: Die Mauersteine wurden so lange bearbeitet, bis sie ganz ohne Mörtel perfekt aufeinander passten. Dieser Anblick zieht sich durch das ganze historische Zentrum der Stadt ⛪️ An jeder Ecke bieten Straßenverkäufer Souvenirs und Touren an. Indigene Frauen führen Alpakas durch die Straßen, damit man sich mit ihnen fotografieren lassen kann. Das touristische Treiben nervt uns oft, aber hier passt es irgendwie gut ins Stadtbild und gehört einfach mit zum Flair 🦙
Wir nehmen auch wieder an einer Free-Walking-Tour teil und während wir auf den Start des Rundgangs warten, passiert etwas Ungewöhnliches, als ein Straßenhändler im Vorbeigehen seine Zeichnungen anpreist. Normalerweise lehnen wir das direkt ab, da Bilder auf Reisen echt schwer zu transportieren sind. Aber... dieses Bild... zeigt Lamas... und sie sind sooo süß 😍 Wir wissen es zwar noch nicht, aber der Händler hat an unseren Blicken bereits erkannt, dass er dieses Bild gerade verkauft hat. Wir verhandeln jetzt nur noch den Preis und sind dann stolze Besitzer einer knallbunten Lama-Zeichnung 😅 Dann beginnt auch schon die Free-Walking-Tour. Dabei lernen wir Christian aus Thüringen kennen und verstehen uns super. Später gehen wir mit ihm und seiner Freundin Elisa Kaffeetrinken und Abendessen. Die beiden sind auch länger auf Reisen und folgen in Südamerika einer ähnlichen Route wie wir 🌎
Am nordwestlichen Stadtrand von Cusco liegt die ehemalige Inka-Festung Sacsayhuamán. Ihre wichtigste Verteidigungslinie besteht aus terassenförmigen Zickzackmauern, die an die Zähne eines Pumas erinnern sollen. Beachtlich sind vor allem die riesigen Steine, die auch wieder fugenlos aufeinander passen. Der größte Stein wiegt über 200 Tonnen und wurde ohne technische Hilfsmittel wie Flaschenzügen oder dem Rad herangeschafft 💪🏼 Unser treuer Begleiter für diese Art Ausgrabungsstätten ist ein Buch, das uns Isaías freundlicherweise geliehen hat. Michelle saugt alle Infos daraus auf und könnte hier direkt als Tourguide anfangen 😊
Ansonsten gehen wir die Tage in Cusco etwas ruhiger an. Gerne hätten wir uns noch den Sonnentempel der Inka "Coricancha" angeschaut, das zugehörige Museum war aber wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ☀️ Wir verzichten auch auf einen Besuch der zentralen Kathedrale, da der Eintritt unverschämt teuer ist. So bleibt etwas Zeit, unseren Ausflug in das Heilige Tal der Inka zu planen. Es werden zahlreiche Touren und Treks angeboten. Da wir noch etwas Zeit bis zum Machu-Picchu-Besuch haben, entscheiden wir uns für eine individuelle Anreise über die kleinen Ortschaften im Heiligen Tal 💫Read more

Michelle und MathiasDanke, das war noch ein toller Schnappschuss am letzten Tag 🦙
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- Day 276
- Thursday, November 17, 2022
- ☀️ 9 °C
- Altitude: 4,967 m
PeruRegenbogen-Berg13°52’12” S 71°18’11” W
Ausflug zum Rainbow Mountain

Bevor wir ins Heilige Tal der Inka aufbrechen, haben wir uns noch ein besonderes Ausflugsziel rausgesucht. Wir wollen zum Vinicunca, besser bekannt als Rainbow Mountain oder Montaña de Siete Colores. Verschiedene Sedimentschichten aus Eisen, Mangan, Schwefel oder Granit färben den Berg wie einen Regenbogen in sieben verschiedenen Farben 🌈 Der Berg ist über 5.000 Meter hoch und war lange Zeit durch einen Gletscher bedeckt. Erst vor wenigen Jahren wurde er durch die globale Erwärmung freigelegt und entwickelte sich mit seiner einmaligen Färbung schnell zum Touristenmagnet.
Doch wie kommen wir dorthin? Mit dem Auto sind es etwa drei Stunden Fahrt ab Cusco. Eine Tour wollen wir um jeden Preis vermeiden, da diese extrem früh alle gleichzeitig zum Rainbow Mountain fahren und dieser dann vormittags total überlaufen ist. Ein privater Fahrer wäre eine gute Option und wir suchen Gleichgesinnte, um die hohen Kosten für das Privattaxi zu teilen 🚕 Leider bleiben alle Versuche erfolglos, aber egal, wir machen das jetzt trotzdem. Und dann... läuft uns am Abend vor der Fahrt doch tatsächlich eine Bekannte in die Arme. Ilona haben wir vor Monaten auf unserer Amazonas-Tour in Ecuador kennengelernt. Wir freuen uns riesig über das ungeplante Wiedersehen in den Straßen von Cusco. Wie es der Zufall so will, ist Ilona auch am Rainbow Mountain interessiert und wird spontan für unseren Ausflug morgen rekrutiert. Tja, dann glauben wir ab jetzt wohl an das Schicksal! 👍🏼
Am nächsten Morgen starten wir gegen 8:00 Uhr in Cusco und kommen mittags am Parkplatz an. Von hier aus sind es noch ein paar Kilometer zu Fuß bis zum Rainbow Mountain. Wie erwartet sind die meisten Besuchergruppen jetzt auf dem Rückweg und kommen uns entgegen, sehr gut. Der Weg ist nicht lang, wir kommen aufgrund der Höhe trotzdem ganz schön ins Schnaufen 🏔 Dafür entschädigt uns der ikonische Blick auf den Regenbogen-Berg. Die umgebende Landschaft ist der Wahnsinn und zählt zu den schönsten Panoramen, die wir auf unserer Reise gesehen haben 🌈 Es ist auch überraschend windig und frisch hier oben, zum Glück haben wir die Ponchos dabei. Nach ein paar Fotos kehren wir um und nehmen den Pfad über den Bergkamm, um einen Blick in das "Rote Tal" zu erhaschen. Vor allem durch die Gespräche mit Ilona vergeht die Zeit wie im Flug und wir sind schon bald zurück am Parkplatz. Der Fahrer bringt uns direkt an unser nächstes Ziel, nach Písac 🚕Read more
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- Day 277
- Friday, November 18, 2022
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 2,972 m
PeruPisac13°25’16” S 71°51’3” W
In den Ruinen von Písac

Unser erster Stopp im Heiligen Tal ist die Kleinstadt Písac, eine frühere Bergfeste der Inka. Bei einem Bummel durch den Ort gefällt uns der bunte Markt von Písac besonders gut. Am liebsten würden wir direkt alles mitnehmen, aber durch das beschränkte Reisegepäck müssen wir uns leider zurückhalten 🪅 Sehr präsent ist auch Písacs spirituelle Seite. Überall werden Yoga-Kurse und kosmische Erfahrungen angeboten. Eine solche spirituelle Hochburg scheint es wohl in jedem Land zu geben 🧘🏼♂️
Hauptsächlich sind wir aber wegen der Inka-Ruinen in den umliegenden Bergen hier. So starten wir am nächsten Morgen eine Tageswanderung vom oberen Eingang der Ruinen bis zurück nach Písac. Der erste Anblick der weitläufigen Terassenanlage ist bereits richtig beeindruckend. Mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem haben die Inka diese Terassen für ihre Landwirtschaft genutzt 🌽 Bei der Wanderung entdecken wir auch die Überreste von Wehranlagen und zeremoniellen Stätten. Es ist interessant anzusehen, wie die Konstruktionen der Inka in die natürlichen Landschaftsformen integriert sind. Allerdings sind auch die Auswirkungen der aktuellen Dürre nicht zu übersehen: Die Sonne brennt und die Terassen sind vertrocknet und braun gefärbt ☀️
Von Písac aus ziehen wir weiter nach Ollantaytambo und die Fahrt dorthin ist echt lustig. Wir stellen uns an die Hauptstraße und warten auf das nächste Collectivo. Das kommt auch bald, ist aber eigentlich schon voll. Da wir weiß sind und sehr verzweifelt aussehen, werden wir trotzdem irgendwie mit reingequetscht 🚐 Einen Umstieg später sitzen wir in einem noch kleineren Minibus und mit uns fahren mehrere 10-Liter-Eimer mit unbekannten Flüssigkeiten, vermutlich für einen Essensstand heute Abend 🪣 In Ollantaytambo bleiben wir nur eine Nacht und wir lassen unsere großen Rucksäcke hier. Denn morgen geht es per Zug mit leichtem Gepäck nach Aguas Calientes, dem Ausgangspunkt für Machu Picchu 🚞Read more

TravelerWas für eine beeindruckende Landschaft, sensationell und da habt ihr noch geschwitzt 😅
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Der Arme 🐇
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Mächtig was los.