South West Delhi

Den Inlandsflug bis Varanasi würde ich als unspektakulär bezeichnen. Am Abend erfahre ich dann, dass es häufig vorkommt, daß Flüge sehr kurzfristig komplett gecancelt werden aufgrund von Wetterbedingungen. Nun weiß ich mein Glück mehr zu schätzen.
Das Kofferband ist lang und mit drei Reihen Menschen umringt. Aber als meine Koffer endlich vorbeikommen werden sie mir sehr freundlich von vorne nach hinten durchgereicht. Alle helfen mit.
Und kaum drehe ich mich um sehe ich schon eine Frau mit zwei jungen Mädchen an ihrer Seite, die ganz offensichtlich mich meint mit ihrem Lächeln. Sr. Monica hat mich anhand meines Fotos erkannt. Schwupps wird mir mein Gepäck abgenommen und wir erarbeiten uns den Weg über den vollen Vorplatz und Parkplatz. Das Hupen, dass seitdem permanent überall ertönt, wird sicher noch im Sommer in meinen Ohren nachhallen.
Mit dem schuleigenen Fahrzeug fahren wir ca 10km in den nördlichen Bereich von Varanasi bis zum Jeevan Jyoti institute in Sarnath, einen Stadtteil von Varanasi. Nun ja, nicht einfach zu beschreiben. Auf jeden Fall keine Straßen, auf der ein Europäer Auto fahren sollte. Und nix für "Verkehrserzieher".

Ich werde mit Tee und Gebäck empfangen und einer freundlichen aufgeschlossenen Runde. Die Schule für blinde Mädchen wird von dem Orden "Königin der Apostel" geleitet. 13 Schwestern leben hier vor Ort und leiten und gestalten das Schulwesen.

Ich muß mich erst noch an das indische Englisch gewöhnen, aber mit Händen und Füßen können wir uns verstehen.
Das Abendessen lasse ich heute lieber ausfallen und gehe früh ins Bett. Oder zumindest auf mein Zimmer. Ich brauche einfach mal Ruhe. Die gibt es dort zwar auch nicht, da draußen noch sehr lange das Hupkonzert weitergeht, begleitet von enthusiastischen Hochzeitsmusiken, aber dank Ohrstöpsel ist alles halb so wild und ich versuche abzuschalten.Læs mere