• Maya Uramowicz
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Via Francigena-Franziskusweg

An open-ended adventure by Maya Read more
  • Gubbio-Sant'Ubaldo

    September 1, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute wollte ich noch Luz und Tommaso hoch auf den Berg mit einer Vogelkäfig-Gondel begleiten, die anderen sind nach dem reichlichen Frühstück im Hotel weiter gelaufen. Von unterwegs haben sie mir geschrieben, es würde nichts geben zum Schlafen auf halber Strecke, so dass ich kurzerhand entschieden habe, eine Nacht länger zu bleiben und morgen die sehr lange Strecke nach Villfabbrica frühmorgens anzugehen. Luz hat mir morgens gesagt, sie möchte bis Assisi mitlaufen. Ich hoffe, wir schaffen das, es sind 40km und 1500hm rauf und 1500hm runter. Wir hatten aber heute einen sehr schönen Tag zu dritt verbracht, ehe wir uns von Tommaso verabschiedet haben.Read more

  • Gubbio

    August 31, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 22 °C

    Gubbio-was für eine beeindruckende kleine Stadt! Ich glaube von den Städten mein Lieblingsort auf dem bisherigen Pilgerweg.
    Gubbio ist eine der ältesten Städte Umbriens, schon in vorrömischer Zeit war sie besiedelt und hieß Iguvium, davon zeugen alte Tafeln aus Bronze aus dem 3.Jh.-1.Jh. vor Christus. Später waren die Römer hier, heute ist noch ein Amphitheater erhalten. Erst zwischen dem 12.-14. Jh. blühte die Stadt wieder auf, aus dieser Zeit stammen die Bauten der Altstadt und der wichtige Priorenpalast.Read more

  • 50. Etappe-Pietralunga-Gubbio

    August 31, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 22 °C

    Heute sind wir zusammen nach dem Frühstück gestartet, es war dann bereits halb neun. Der Weg runter und dann stetig bergauf, aber wir hatten ein schönes Panorama und ich hab dann noch Paola , eine der zwei Paolas aus Italien, die ich seit Tagen überall auf dem Weg oder in den Dörfern treffe, gesehen und habe mich lange mit einer unterhalten, die ihr Leben mit 43 Jahren komplett verändert hat und jetzt das tut, was ihr Spaß macht. Heute ist sie Personal Trainer für Yoga und Pilates. Das hat mir Mut gemacht, dass es für große Veränderungen, die mir bevor stehen, nie zu spät ist. Solche Begegnungen und Gespräche sind wichtig, man kann viel allein sinnieren, innere Dialoge führen, abwägen, was sich richtig anfühlt und was nicht, aber es ersetzt nie ein Gespräch und die Sichtweise mit den Erfahrungen einer anderen Person. Wunderbar. So flog ich die 800hm und fast 30km über die Berge, nur die letzten 6km nach der Bar, an welcher sich die deutsche Runde zum Bier traf, waren heiß mit Asphalt, bis wir Gubbio erreichten. Unterwegs konnte ich endlich, nach sechs verschiedenen Konventen, die alle voll waren, ein Hotel buchen. So sind wir zu viert in einem Zimmer für 25€ pro Nase plus Frühstück (interkontinental mit Frühstückseiern und Bacon). Wir haben uns dann nach der Dusche und Wäsche waschen in die Stadt gemacht, um diese zu besichtigen. Die komplette mittelalterliche Stadt ist erhalten, für mich architektonisch, vom Ambiente her, Ausblicke auf die Berge das städtische Highlight meiner Reise!
    Nachdem wir die Kathedrale, die oben auf dem Berg liegt, besichtigt hatten, trafen wir Tommaso, der Italiener, der mit der Kolumbianerin Luz seit Sansepolcro unterwegs ist und kurze Zeit später Luz. Die Familie war wieder vereint und wir freuten uns und gingen gut essen, ein Menü aus 5 Gängen, Wein und Bier,es war sehr schön für alle. Luz hatte mich ja schon nach ca fünf Minuten, nachdem wir uns im strömenden Regen kennengelernt hatten angeboten, im November nach Kolumbien zu kommen. Ja, das ist durchaus eine Option. Ich wollte ein Monat nach Kolumbien, aber nicht allein, und sie als Kolumbianerin, die alles kennt, das wäre durchaus eine Option.
    Tommaso hat eine Frau und vier Kinder, die ich nach Rom in Neapel (ich liebe Neapel) besuchen werde. Ich bin ja eher ein Fan von Pasta als von Pizza, außer in der Geburtsstadt der Pizza, in Neapel. Und mit einem Napolitaner die besten Pizza -Plätze abzuklappern-wunderbar! Wie die letzten drei Tage mit den beiden, hatten wir viel Spaß, und auch unser neues Mitglied seit gestern, Niklas, hat sich unheimlich gefreut, dieser Gemeinschaft beiwohnen zu dürfen. Wir haben uns schon einen camino ausgesucht für August nächstes Jahr, vielleicht laufen wir den Querweg oder einer der anderen zahlreichen Wege in Schwarzwald zusammen, das wäre wirklich fantastisch. Tonia und Julian wohnen in Basel und Niklas in Bielefeld, Tommaso ist sehr interessiert am Schwarzwald und Luz kann dann gar nicht anders, als mitzukommen. Schon heftig, wie schnell Menschen einem ans Herz wachsen können, nicht wahr? Aber das erscheint einem Menschen, der nicht einen Pilgerweg läuft, eher sehr befremdlich, fast schon naiv. Dem kann ich nur sagen: hast du nie gemacht, also kennst du nicht das Geheimnis, das alle miteinander verbindet. Geh den camino, dann weißt du Bescheid! Es geht ja schließlich nicht um das Ziel, sondern um den Weg. Ja, aber warum? Weil man wieder zu sich selbst findet, ohne Ablenkungen, Medien, man lernt sich, falls noch nicht geschehen, kennen und schätzen, und man trifft Leute, die aus verschiedenen Gründen oder Motivation den Weg gehen. Diese bereichern dich auf eine Weise, von der du nicht geglaubt hast, dass es dir so viel geben kann, mit ihren Lebensgeschichten, Plänen und Erfahrungen. Ich laufe schon lange diesen Weg, aber die letzte Zeit gab es mehr Pilger und mehr ein Gemeinschaftsgefühl.
    Morgen ist unser Etappenziel bzw die Übernachtung in dem Kloster nicht möglich, so dass wir einige Kilometer weiter laufen müssen. Da Luz morgen einen anderen Pilgerweg weiterläuft und Tommaso in Valfabbrica übernachtet, trennen sich unsere Wege. Ich werde mir aber noch die Zeit nehmen, um mit der Gondel zu dem Konvent oberhalb der Stadt mit den beiden zu fahren. Später treffe ich dann die Deutschen in irgendeiner Unterkunft.
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  • 49.Etappe-Città di Castello-Pietralunga

    August 30, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 16 °C

    Während die anderen zum Lobgesang der Klarissinen gegangen sind, bin ich zur Bar, hab meinen Kaffee und Croissant zu mir genommen und bin um kurz vor halb acht los. Ich wusste, heute wird ein langer Tag mit nur Asphalt werden, 30km und 1000hm Aufstieg, hartes Brot.
    Es dauerte ein paar Kilometer, bis ich aus den Vororten der Stadt heraus war, es ging stetig Berg auf und ich trank in einer Bar meinen zweiten Kaffee. Danach ging ein Stück über einen Pfad, natürlich kamen sofort die Fliegen, später eine immer weniger befahrene Straße mit schönem Blick auf die Berge. An einer Sitzbank und Wasserquelle machte ich kurz Rast und aß das Geschenk, das mir die Holländerin mit dem Fahrrad auf mein Kissen gelegt hatte: Ein Snickers. Lecker, wenn man so viel läuft und ich hatte noch Nüsse. In einem alten, kleinen castello, das heute als Pilgerstätte dient, machte ich eine Pause -der Mann, der dort als ehrenamtlich arbeitet, war sehr freundlich und bot mir Früchte an, dort trank ich ein Bier und konnte mit etwas mehr Kalorien im Körper gut weiter laufen. Kurze Zeit später regnete es und ich wurde schnell nass, da ich ja nur eine Windjacke dabei habe. Der Weg, es waren von der Herberge nur noch 10km, zog sich ganz schön. 4 km vor Pietralunga hörte es auf zu regnen und ich konnte trocknen. Abends waren wir zu viert, alles Deutsche,da der Italiener und die Kolumbianerin es nicht bis hierher geschafft haben, lecker zu Abend essen, wir haben uns Antipasti Teller geteilt, darunter Trüffelschnittchen. Ich hatte, da ich diese Trüffel gut fand, eine Trüffel -Carbonara bestellt.
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  • Kulinarische Genüsse-Toskana

    August 29, 2023 in Italy ⋅ 🌧 16 °C

    Es wird Zeit, über die toskanische Küche zu sprechen, ich war ja eine ganze Weile dort. Da ich nur kurz in Ligurien war, werde ich diese Region weitgehend weglassen. Nur zwei Fotos: die überall zu findende Focaccia und die Testaroli mit Pesto, die in einem speziellen breiten Tontopf auf dem Feuer zubereitet werden-aus der historischen Region Lunigiana- habe ich als typische Speisen probiert.
    Die Toskana hat, je nach Gebiet in der Region, unterschiedliche Spezialitäten. Auf eine Antipasti-Platte gehören neben den Prosciutto, Salami und Käse der Region in der Toskana auch die Crostini, knusprige kleine Brotscheiben mit Olivenpaste, Hühnerleberpastete mit Kapern, Schweineschmalz oder anderen Aufstrichen.
    Mein absolutes Highlight war das fiorentinische Bisteca, ein blutiges T-Bone Steak, butterweich und mit einer Geschmacksexplosion mit jedem Bissen. Und das Eis aus Florenz ist erstklassig.
    Ansonsten gab es leckeres Rindertartar, viel Pasta mit Wildschwein oder Reh oder Kaninchen - Ragout, gegrilltes Gemüse, Carbonara mit Chianti-Rotwein...
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  • 48. Etappe-Sansepolcro-Città di Castello

    August 29, 2023 in Italy ⋅ 🌧 15 °C

    Heute morgen hat das Wetter zunächst gut gehalten, leider musste ich dem track folgen, den ich auf dem Handy hatte, an der Hauptstraße entlang und wieder über zwei Schnellstraßen-Abfahrten, danach Asphalt -Landstraßen mit leichtem Regen bis zu den mittelalterlichen Dorf Citerna, dann runter mit schönen Blicken auf die vielen Dörfer auf den Hügeln. Ich sah gerade auf meinem Handy, dass ich die Region-Grenze nach Umbrien überschritten hatte. Tschüss, Toskana!
    Unterwegs hatte ich den Gedanken, wenn ich mal an einem Pilgerweg wohne und ich habe einen Garten, möchte ich den Pilgern, die vorbei laufen, Obst anbieten. Keine Minute (!) später kam aus einem reich dekorierten Pilgerhaus ein Mann heraus, der mich zu Wasser, Toilette und Feigen einlud und mir die "Krippe" mit den Leiden Jesu zeigte. Ich fand das so unglaublich freundlich, dass mir fast die Tränen kamen. Im Regen leuchteten die Tabakfelder saftig grün und ich sah getrocknete Blätter auf einem Traktor.
    Kurze Zeit später regnete es stark, ich musste berghoch und meine Freunde kamen, viele Fliegen, ich setzte später Cappy und Windjacke auf und verbarg mich vor den fiesen Attacken der nervigen Biester. Komisch, dass sie kurz, nachdem man stehen geblieben ist, von einem ablassen. Warum ist das so? Ist dann der Jagdinstinkt nicht mehr vorhanden, reagieren die nur auf Schweiß und Bewegung? Ich werde jedenfalls keine Studie darüber schreiben, nur ist es mir aufgefallen.
    Ich wusste, nach dem dritten Berg kommt endlich eine Bar, vielleicht gibt's ein Bier und ein Panini. Unterwegs traf ich ein deutsches Pärchen, ich erinnere mich nicht mehr, wann ich das letzte Mal deutsche Pilger getroffen hätte, keine fünf Minuten später eine Kolumbianerin und ein Italiener. Es ging stark an zu regnen und ich ging wieder weiter, ich wollte zur Bar. Als ich dort ankam, mein großes Panini aß, mein Bier austrank, wollte ich wieder weiter. Kurz nach der Bar war eine Kirche, in die ich eintrat, und da waren sie, alle vier. Sie überredeten mich zu einem Bier und wir gingen zur Bar zurück. Kurze Zeit später hat es so sehr und so lange stark geregnet, dass ich froh war, dass ich mich habe überreden lassen. Mittlerweile war einer von dem letzten Ziel, einem kleinen Konvent, mit dem Auto gekommen, um uns nach oben zu fahren. Ich dankte höflich ab, nahm aber das Angebot an, den Rucksack fahren zu lassen. Alle bis auf einen liefen hoch. Wie leicht es doch ohne Rucksack ist! Auch dieser Platz war besonders oben, so wie die Menschen, die ich getroffen hatte.
    Ich ging mit den Deutschen in die Stadt bergab, die anderen waren sehr viel langsamer. Kurz vor sechs erreichten wir das Kloster, ich machte nach der heißen Dusche noch einen Spaziergang zur Kathedrale und in die Stadt. Zum Abendessen gab es Bohneneintopf, wunderbar für dieses Wetter. Gut, dass ich am nächsten Tag alleine laufe....
    Wir gingen noch in einer coolen Bar was trinken, leider machte der Barkeeper ein Experiment mit meinem GinTonic, und ich hatte Rosenaroma drinnen, was ich wirklich überhaupt nicht mag! Er sah meinen Gesichtsausdruck und ich bekam einen tollen, klassischen Drink.
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  • Montecasale

    August 28, 2023 in Italy ⋅ 🌧 18 °C

    Das Kloster wurde 1213 dem Hl. Franziskus übergeben. Heute sind hier Kapuziner ansässig. Der Gebäudekomplex ist ein Beispiel noch selten erhaltener, einfacher Klosterarchitektur wie sie für Franziskanerklöster charakteristisch war, mit der Aneinanderreihung funktionaler Bauten. Erhalten sind zahlreiche Gegenstände aus der Zeit von Franziskus, unter anderem der Stein, auf dem er schlief. Für mich war es auch hier ein mystischer Ort mit einer ganz starken Energie und ich war froh, dass ich alleine dort war und in der Stille den Ort für mich hatte.Read more

  • 47. Etappe-Pian d.Capanna-Sansepolcro

    August 28, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute morgen bin ich im Regen los gestiefelt. Es hat mir nichts ausgemacht, die Farben waren unglaublich und dann war da noch ein Regenbogen und kleine Rehe liefen über den Weg. Es war ganz leicht über die Alpe della Luna zu gehen, und der Panoramablick war zwar hinter den Wolken versteckt, aber trotzdem sah man immer irgendwas. Über eine ebene Fläche war Sansepolcro bereits zu sehen und bald sollte das besondere Kloster Montecasale kommen, darauf freute ich mich.
    Ich nahm danach die Straße, da es viel geregnet hatte und es steil durch den Wald nach unten gehen sollte, meine Schuhe sind dafür einfach schon ziemlich abgelaufen. Kurz vor dem Erreichen der Stadt schüttete es aus allen Wolken, ich war doch gerade erst in der Sonne trocken geworden. Ich war komplett nass und konnte auch nicht gleich einchecken, weswegen ich zuerst zum Mittagessen ging. Es gab Spaghetti mit Olio und Peperoncino, ich hatte irgendwie Aglio und Olio im Kopf, aber keine Spur von Knoblauch. Das gegrillte Fleisch mit Gemüse war sehr gut und ich freute mich über das kostengünstige Pilgermenü.
    Beim Einchecken traf ich eine große Holländerin, die mit mir ein Zimmer teilte und mit dem Fahrrad aus Holland bis Rom fuhr. Später ging ich noch ins Museum und durch die Stadt, dann zur Post, um den Schlüssel nach La Verna zurück zu schicken.
    Abends traf ich die Holländerin zufällig beim Essen und gesellte mich zu ihr. Sie erzählte mir, warum sie mit dem Fahrrad unterwegs ist, sie könne nur einen Kilometer pro Tag laufen, da sie (sie ist jetzt 52) mit 23 Jahren von einem betrunkenen Autofahrer angefahren wurde, sie war mit dem Fahrrad unterwegs und hatte erst einen Tag zuvor einen Triathlon gemacht. Sie lag drei Wochen im Koma, war insgesamt über ein Jahr im Krankenhaus und in der Reha, bis sie überhaupt einen Kilometer laufen konnte. Mehrere Wochen konnte sie das Bett nicht verlassen, da alle Fußknochen und die Beinknochen kompliziert gebrochen und gesplittert waren. Deswegen fährt sie Fahrrad. Krasse Geschichten.
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  • Pian della Capanna

    August 27, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 24 °C

    Dieser Ort, das habe ich schon beim Hinlaufen gespürt, ist etwas besonderes. Ich hatte eine regelrechte Vorfreude hier anzukommen und zu Recht.
    Ein Ort zum Entspannen. Diesem Ort möchte ich deswegen, um es in Erinnerung zu behalten, extra einen Footprint schenken.
    Auf einem Bild ist zu sehen, was passiert, wenn man alle Socken auf einmal waschen möchte. Dust wins!
    Der Thron, in dem ich am liebsten den ganzen Tag sitzen könnte. Das Abendessen war auch sehr lecker, Pasta mit Zucchini, Ziegen-Ricotta und Mandeln, Schweinefleisch mit frischem Spinat und Ziegen-Ricotta mit Nüssen und Honig.
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  • 46. Etappe-Pieve S.S.-Pian della Capanna

    August 27, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach einem schnellen Frühstück bin ich vor der Familie und den beiden Jungs losgezogen. An der Straße entlang, später einen Schotterweg stetig bergauf, kam ich zu der Einsiedelei Eremo di Cerbaiolo, die 500 Jahre lang ab Franziskus den Franziskanern überlassen wurde. Oberhalb dieser Kirche ging es auf einen Berg im Wald mit einem schönen Blick auf den See Lago di Montedoglio. Oberhalb lief ein schöner Pfad entlang und später auf die von Motorradsfahrern sehr beliebte Straße, wo sich auch eine Bar befindet. Dort nahm ich ein Panino mit Käse und Wildschweinsalami mit, das ich unterwegs im Wald aß. Der Weg war für mich auch heute unbeschwerlich, obwohl es viel bergauf ging. Die Fliegen ließen mich weitgehend in Ruhe bzw habe ich mich etwas daran gewöhnt. Ich freute mich auf die Unterkunft mitten im Wald und ich fühlte mich direkt sehr wohl hier. Und sie hatten noch das letzte gezapfte Bier! Bald fand ich auch meinen Thron und war glücklich. Kurze Zeit später traf ein Dauergast ein, der mich zu viel Bier einlud. Auf der Olivenbank neben dem Thron ruhte ich aus, bis die Familie gegen 17:30 eintraf. Ich war also fünf Stunden vor der Familie hier. Als ich ankam, duschte ich und wusch mehr Kleidung als sonst. Eine Waschmaschine demnächst wäre einfach klasse...
    Die Jungs schlafen im Zelt und ich hab bisher ein Zimmer für mich.
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  • 45.Etappe (1.)-La Verna-Pieve St Stefano

    August 26, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute morgen war es recht hektisch und ich wollte, da es sehr spät Frühstück gab, schnell los. Wie das mit schnell und hektisch so ist, hab ich dabei vergessen, den Schlüssel abzugeben. Nun ja, ich schicke ihn am Montag zurück. Sehr schön ging es heute durch einen lichten Wald, ich bin ausschließlich den Tau-Zeichen, die Wegmarkierung des Franziskusweges, gefolgt. Man konnte dann direkt zur Unterkunft abkürzen, ich bin aber in die Stadt runter, um zu Mittag zu essen und Geld abzuheben und die Straße wieder hoch. Die Fliegen haben mich heute weitgehend in Ruhe gelassen und so konnte ich das auch eher genießen. Ich hab nicht einmal gemerkt, dass es über 1000hm runter ging. Es hat sich wie ein Samstagsspaziergang angefühlt. Den Nachmittag habe ich damit verbracht, die offiziellen Etappen, die auch leicht als GPS track zu finden sind mit den Etappen aus meinem Buch, das ich seit Lausanne mit mir herum schleppe, in Einklang zu bringen. Dabei bin ich fast verrückt geworden, denn es gibt zwar viele Wege nach La Verna, aber die Etappen danach ist eine deutsche Erfindung oder nur in diesem Buch zu finden. Jedenfalls haben sie nichts mit dem heutigen Weg zu tun. In den Beschreibungen lese ich von "zur Durchquerung des Weges benötigen sie eine Gartenschere" bis zu "entweder Sie waten durch den Fluss oder Sie nehmen die Straße". Ein Blogschreiber erzählt von einsamen Wegen, ohne andere Pilger getroffen zu haben (kein Wunder) und "ohne GPS und Beschreibung hätte ich den Weg nie gefunden". Ich werde trotzdem immer wieder in das Buch gucken und Teiletappen danach laufen, weil es z.B. etwas unterwegs gibt, was mich interessiert. Und nur dann, wenn ich dafür einen track finde. Niemals würde ich nur nach einer subjektiven Textbeschreibung laufen! Das kenne ich schon vom Rother-Führer...
    Später kamen noch die Leute, die mit mir in La Verna in Pilgerzimmer übernachtet haben. Die werde ich noch eine Weile treffen, denn sie laufen nach Assisi. So saßen wir heute beim Abendessen im Garten zusammen zwischen vier Katzen und vier Hunden, Hühnern und Gänsen.
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  • La Verna-mystischer Wald

    August 25, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 29 °C

    Nachdem ich den ganzen Komplex angeschaut hatte, gab es eine Treppe, die nach oben in den Wald führte, zu einer weiteren Kapelle. Ich hatte Flip Flops an, da ich dachte, ich gehe zur Kapelle und wieder herunter. Doch es sollte ganz anders kommen. Der Wald zog mich immer tiefer hinein, und bald ging ich den Berg hinauf über Wurzeln und Geäst und empfand tiefen Frieden. Keine nervigen Touristen, Ruhe. Und vor allen Dingen keine Fliegen, Mücken oder Bremsen. Fast schon unmöglich, aber ich genoss es in vollen Zügen. Das war das erste Mal in 44 Etappen, dass ich diese Ruhe hatte. So lief ich berghoch (es machte mir nichts aus, auch wenn ich schon 1200 hm gelaufen war) und fühlte mich großartig entspannt und energiebeladen. Kurz sah ich andere Menschen bei den Aussichtspunkten, dann ging ich weiter, nun wieder bergrunter, was eine Herausforderung mit den Flip Flops war, aber so erlebte ich alles noch intensiver. Franziskus hatte schließlich auch keine Wanderschuhe!Read more

  • La Verna

    August 25, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 30 °C

    Der Wallfahrtsort La Verna spielt für den Franziskusweg, also auf den Spuren des Hl. Franz von Assisi, eine außerordentlich wichtige Rolle. Hier war es 1224, dass er zwei Jahre vor seinem Tod die Wundmale empfangen hat, der Ort ist ein Fels, der im Boden einer Kapelle zu sehen ist. Eine andere Felsformation zeigt einen Felsen, der sich der Legende nach in der Todesstunde von Jesus gespalten haben soll. Hier hat Franziskus gerne gebetet. Und ein anderer Fels, das Bett bin Franziskus.
    Seit 2001 befindet sich die Kutte (Habit) des Franziskus in der Basilika, zusammen mit seinem Trinkbecher, seiner Holzschale und einem Stück des Strickes (cingulum).
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  • 44. Etappe (4.)- Poppi-La Verna

    August 25, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute Nacht haben mich die Mücken auf Trapp gehalten, bis ich mich genervt eingesprüht hatte. Wieso nicht gleich? Mit dem in dem Mittel enthaltenen Eukalyptus, also ätherischem Öl wird einem total heiß, nicht so toll, wenn es warm ist. Außerdem kann die Haut nicht atmen und schwitzt sehr viel schneller. Eingeschlafen war ich aber gleich, bevor mein Handy Akku voll aufgeladen war und so kam es, dass ich mir den Wecker nicht gestellt habe und kurz nach sieben aufwachte. Aber so hatte ich das volle Frühstück mit Kaffee und Joghurt zur Verfügung. Es ging den Berg runter und in der nächsten Stadt wieder rauf, 10km Asphalt, relativ unspektakulär, nur der Blick zurück nach Poppi war schön. Bis denn zweite Aufstieg kam, ließen mich die Insekten weitgehend in Ruhe. Ich wusste, es kommt noch der große Aufstieg und hoffte, dass es nicht ganz so schlimm werden würde, mit einem Aufstieg nicht in der prallen Sonne und wenigen Insekten, die mich nervten. Zwar war der Weg meistens in der Sonne, doch ich hatte Ruhe von den Fliegen. Da hier der Franziskusweg mit der Via Ghibellina deckungsgleich zu sein scheint (schon seit Tagen, aber es gibt wohl mehrere Franziskuswege nach La Verna), bin ich von dem in meiner App angezeigten Weg abgewichen, was vor allem heute des Öfteren passierte. Es ging leider Berg runter, über einen Bach, hoch und wieder runter und ich bemerkte, dass der Weg auch zu sehr von La Verna entfernte. Ich beschloss, natürlich nicht alles wieder bis zur Abzweigung zurück zu laufen, sondern meinen eigenen Weg zu gehen und später auf den eigentlichen Weg aufzuschließen. Zunächst fand ich Wege in die richtige Richtung, die meist angenehm geräumt von Sträuchern etc waren. Klar, dass es viel zu einfach gewesen wäre, hätte dieses Konzept bis zum Schluss durchgehalten. Ich musste in Steilhang durch Wacholderbüsche, kleinen Pinienbäumen und Disteln meinen Weg nach oben erkämpfen. Gut überlegen, wo der beste Durchgang ist, denn es gab auch Felsenüberhänge, die ich mied. Es ging erstaunlich gut, und nach einem weiteren Weg querfeldein war ich auf dem richtigen Weg angekommen. Wasser war knapp, aber ich wusste ich laufe gleich durch ein Dorf und kann auffüllen. Es hat mir irgendwie nicht so viel ausgemacht, ich habe mich herausgefordert gefühlt und war froh, dass ich schon einige Male als Treiberin auf der Jagd war und dieses Gelände für mich begehbar war und ich keine Bedenken hatte. Irgendwie ist es schon komisch, dass mir das passiert. Ich erinnere mich, als ich zuletzt durch das Flussbett gelaufen bin, weil ich die Straße umgehen wollte. Und letztlich ist es immer eins: länger als der andere Weg, steiler, mehr Höhenmeter etc. Aber es ruft in mir meinen Abenteuergeist, meine Flexibilität, Intuition hervor und stärkt ungemein mein Selbstvertrauen und meinen Geist. Und natürlich ein gutes Orientierungstraining, irgendwie wurde ich mit einer blinden Orientierung geboren. Dann fühle ich mich hilflos ausgeliefert und dumm. Ich glaube das ist wie bei der Legasthenie vererbbar, ich kann nichts dafür. Jedenfalls war ich vielleicht mit meinen Irrungen und Wirrungen 1,5 h lang beschäftigt. Und trotzdem kam ich nur 15-45 min später an als gedacht. Das war wirklich erstaunlich. Ich musste in dem Wallfahrtsort erstmal heraus finden, wo ich überhaupt hin muss. Ich beschloss, zunächst die Kapellen zu besichtigen und indem ich das tat, fand ich im hinteren Teil des Konvents die Anmeldung für das Pilgerzimmer. Ich besichtigte nach der Dusche und einem Bier und belegtem Brot den gesamten Komplex, was hochinteressant war. Anschließend war ich "spazieren", was sich aber als was ganz anderes entpuppen sollte... Abends gab es Getreidesuppe und Spinatrollenschnitten mit paniertem Fisch-Spieß und Tomaten. Am gleichen Tisch saßen Vater und Sohn und ich unterhielt mich mit ihnen, der Sohn ein Cover-Musiker, der Vater Dozent des englischen Mittelalters. Sie wollten mit mir noch im Hof Wein trinken, ich lehnte aber ab, wollte ich noch meine Sachen waschen und ins Bett. Mittlerweile waren aus zwei weiteren Pilgern (?) sechs weitere geworden.Read more

  • Poppi-Burg

    August 24, 2023 in Italy ⋅ 🌙 26 °C

    Heute eher unbedeutend, war Poppi im 13. und 14. Jh. Hauptsitz der Adelsfamilie der Guidi. Sie standen auf der Seite der Ghibellinen (Parteigänger des Kaisers, nach der Stauferstadt Waiblingen benannt) gegen die Guelfen (Unterstützer des Papsttums, florentinische Welfen) in der Schlacht von Campaldino (1289) in der Ebene unterhalb der Burg. Der ghibellinische Dichter Dante nahm auch an der Schlacht teil und schrieb darauf basierend die göttliche Komödie.
    In der Burg, deren Besichtigung wirklich lohnenswert ist, befindet sich ein Modell und Beschreibung dieser Schlacht, eine alte Bibliothek und eine Kapelle, die mit Fresken von Gaddi, dem Schüler Michelangelos, geschmückt ist. Die Treppe ist ein gern fotografiertes Motiv. Besonders cool war das Spiegelzimmer.
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  • 43. Etappe (3.)-Montemignaio-Poppi

    August 24, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 20 °C

    Ich hab gestern Nachmittag beschlossen, nicht in der Bar Pizza zu essen, sondern die Reste vom Mittagessen. Ich konnte ganz gut schlafen und bin nur einmal wach gewesen. Friedlich bin ich los gegangen, durch den kühlen Wald, bis es bergauf ging und immer mehr Fliegen, Bremsen und Mücken um mich herum schwirrten, wieso eigentlich immer, wenn ich bergauf gehe?! Klar, der Schweiß zieht die Fliegen an, und ich wedele dann mit meinen Stöcken um mich herum, um sie etwas abzuhalten, ähnlich wie ein Pferdeschwanz oder ein Kuhschwanz es tut.
    Wenn ein buddhistischer Mönch bei solchen Fliegen noch in Ruhe meditieren kann und immernoch einen Puls von 40 Schlägen pro Minute hat, dann ist er ein wahrer Meister. Für alle anderen ist es eine ziemlich nervenaufreibende Angelegenheit, das habe ich noch nie erlebt!
    In einem Ort ca 10km vor Poppi habe ich einen Kaffee getrunken und ein süßes Teilchen mit Vanillepudding gegessen, die Frau an der Bar wollte fast 5€ dafür, ich hab dann nachgefragt, was denn der Kaffee kosten soll etc und plötzlich kostete alles 2€ weniger. Naja, mit den Touristen kann man es ja machen, aber nach zwei Monaten in Italien weiß ich sehr wohl, was es maximal kosten kann. Danach ging es steil bergauf an einer Burg vorbei und da war die schlimmste Fliegenplage. Danach alles wieder runter und da begrüßte mich eine kleine schwarze Katze, die mir bestimmt einen halben Kilometer nachlief, echt süß. In Poppi traf ich die zwei italienischen Mädels mit Zelt, die ich gestern bereits zweimal und heute einmal gesehen hatte und wir aßen zusammen ein leckeres Mittagessen. Ich hatte Pasta mit Rehragout. Leider ist das Restaurant heute Abend ausgebucht.
    Als ich aus dem Kloster, in dem ich übernachte, heraus gehen wollte, wusste ich mal wieder nicht, wohin. Nach 10 min fand ich den richtigen Weg, nachdem ich durch Räume, die mir unbekannt waren, gegangen war .. Ein Labirinth! In Museen fotografiere ich oder lade ich den Grundplan herunter, weil ich Angst habe(zu Recht!), dass ich Räume mit Highlights übersehe und am Ende fragt mich jemand: hast du etwa dies und jenes nicht gesehen?!
    Hier ist auch ein schönes Kastell, das ich nach einer kurzen Siesta besucht habe. Nicht nur von hier hat man einen schönen Blick über die Berge und kleinen Orte auf den Hügeln, oft mit einer Burg bestückt. Daneben eine Plattform mit Bar und Restaurant, wo ich bei einem kühlen Getränk und später im Restaurant eine leider schlechte Grillplatte hatte.
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  • 42. Etappe (2.)-Rignano-Montemignaio

    August 23, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 18 °C

    Meine Nacht in dem kleinen Holzhäuschen war ganz gut. Schon komisch, dass es dort drinnen den ganzen Tag heiß wie in einer Sauna war, deswegen hatte ich alle Fenster aufgemacht, und bis um drei Uhr nachts hatte ich fast alle Fenster wieder geschlossen, da es richtig kühl war. Und ich wollte nicht alles zu machen, da ich sonst am nächsten Morgen als geräucherter Schinken durch die Gegend laufen würde. Ich hatte ja neben das Bett die Räucherspirale gegen die Mücken hingestellt, und als dann wieder die Mücken zum Angriff ansetzten, wusste ich, es ist ausgegangen und ich musste es neu entzünden.
    Mein Frühstück bestand aus einem halben kleinen Glas Joghurt mit Nüssen. Kein Kaffee...
    Es ging über den Fluss gleich bergauf und wieder herunter, um die viel befahrene Straße zu umgehen. Schon hier wurde ich von Fliegen, Bremsen und Mücken belästigt. Später ging es bergauf durch den Wald und da platzte mir der Kragen, die Fliegen setzten sich auf den Kopf und zogen wie kleine Dämonen an meinen Haaren, setzten sich auf mein Gesicht, flogen in die Ohren und saugten meinen Schweiß gierig auf, die Bremsen stachen und wehe ich blieb kurz stehen, da massakrierten mich die Mücken. Ich rannte den Berg hinauf und schnaufte wie ein wilder Stier, dann ein Wutschrei! Und noch einer! Endlich setzte ich meine Cappy auf, sprühte mich mit Antimoskito-Mittel ein und tatsächlich war es dann besser. Wieso hatte ich das nicht schon vorher gemacht?!
    Ich wusste, es kam erst noch der richtige Anstieg und ich ging konsequent hoch, setzte mir, wie man es bei kleinen Kindern tut, die nächsten Ziele (der Baum mit Moos, der schräge Ast am Boden etc), bloß nicht gucken, wie steil es ist und wie lange noch.
    Ich wollte dann doch kurz gucken, wann denn die flache Stelle kommt, die ich mir gemerkt hatte. Und dann sah ich, dass ich hätte vorher abbiegen sollen! Ich geh sicher nicht 200hm runter, um die dann extra nochmal hoch zu laufen! Ich lief einen anderen Weg, der später auf den richtigen anschloss. So wie es immer ist mit den alternativen Wegen, sind diese meistens zugewachsen, komplizierter und immer dauert es länger. Am Anfang ging das gut, später war es aber so zugewachsen, dass ich einen anderen Weg suchen musste, ich wollte außerdem nicht von Wildschweinen oder Rehen erschreckt werden, in den Brombeeren stolpern und hinfallen. Ein bisschen Abenteuer hatte ich schon länger nicht mehr, aber es gibt Grenzen, vor allem, wenn man alleine ist. Also über und unter Baumstämme, durch Geäst und durch Büsche. Was ich ohne Bedenken tue: durch Farne, Gräser, Sträucher laufen. Bei uns unmöglich, da ich nach spätestens 50 Metern 20 Zecken hätte! Den ganzen Weg in Italien keine einzige Zecke, nichts!!
    Nach einer Stunde war ich wieder auf dem richtigen Weg ohne viel Höhenmeter extra machen zu müssen.
    In Vallombrosa konnte ich zu Mittag essen, ließ mir aber die Hälfte einpacken, nicht, dass ich wieder nichts zu essen bekomme heute Abend. Nach einem kurzen und steilen Aufstieg an Wegkapellen vorbei, lief der Weg langsam aufsteigend auf der Straße im Wald. Mir waren heute diese asphaltierten Straßen wirklich am liebsten, da es hier keine nervigen Insekten gab. Und ich konnte in Frieden entlang schlendern und ein bisschen in Gedanken gehen.
    An was denke ich eigentlich? Tatsächlich stelle ich mir oft den Weg betreffende Fragen wie zum Beispiel: wie wird eigentlich Reis angebaut (als ich durch die Reisfelder lief) oder wo hört die Toskana auf meinem Weg auf? Oder ich denke darüber nach, an was ich glaube und warum oder ob es nur das Gute geben kann, wenn das Böse existiert und anders herum. Warum fällt es mir leichter an den Teufel zu glauben aber so schwer an Gott? Weil die Welt so schlecht ist oder die Menschen egoistischer werden? Warum laufe ich diesen Weg? Eins ist mir klar geworden: der Weg ist ein sehr gutes Training für die Intuition, für das Unterbewusstsein, das immer die Wahrheit weiß und das Gute ist. Wenn ich in diesem Gefühl bin, geschehen gute Dinge, ich treffe gute Entscheidungen, ich weiß, es kommt gleich eine Quelle, ein Platz zum Ausruhen, oder ein guter Mensch, der mir hilft. In dieser Intuition ist das Licht, das wir im Alltag nicht finden können, da wir zu sehr abgelenkt sind von der Arbeit, der Verpflichtungen, von dem Konsum. Kein Wunder, dass die ganzen meditierenden Buddhisten am ehesten zur Erleuchtung gelangen. So ein bisschen Licht im Herzen ist also ein großes Gut, das erstrebenswert ist, für mich jedenfalls. Und ich hoffe ich finde oder werde von einem Mann gefunden, der mein Licht sieht und ich das Seine. So, Schluss jetzt mit den Gedankengut.
    Am Ende war es nochmal anstrengend, da es Berg runter ging.
    In meinem Übernachtungsort gibt es keine Dusche, aber Katzenwäsche geht ja trotzdem (ich habe mich komplett im Waschbecken gewaschen). Ich konnte hier meinen ersten, nein, meine ersten zwei Kaffee trinken, wunderbar. Auch diese Unterkunft ist einfach, aber sehr sympathisch. Und ich weiß, woran das liegt. Nicht an der Unterkunft, sondern an den lieben Menschen, die sich für die Pilger einsetzen und so wunderbar sind.
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  • 41. Etappe (1.)-Florenz-Rignano

    August 22, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 21 °C

    Für die interessierten Florenz-Leser werde ich nach und nach die letzten Tage mit Inhalt füllen, dann einfach unten gucken. Ich möchte aber aktuell bleiben und da mein Weg schon weiter gegangen ist, schreibe ich die Etappen weiter.
    Ich habe mich entschieden, zunächst die Via Ghibellina statt den Franziskusweg zu laufen, ein Teil des Weges ist auch Teil des Franziskusweges. In der Antike wurde die Via Ghibellina von Truppen zur Verteidigung von Florenz und von Pilgern zum Franziskanerheiligtum nach La Verna zurückgelegt.
    Dieser Weg wurde mir mehrmals als Alternative zum Franziskusweg empfohlen. Ich wollte am Abend darüber entscheiden, ob ich den kompletten Weg nach La Verna über die Via Ghibellina gehe.
    Ich lief am Fluss Arno lange entlang, was sehr schön war. Tschüss, Florenz! Danach ging es bergauf und ich hatte einen sehr schönen Blick über Florenz und sah noch lange die Kathedrale im Zentrum. Dann ging es durch schön gepflasterte Waldwege, runter durch Zypressenalleen, bis zur Kirche, wo ich von der netten Frau der Unterkunft abgeholt wurde. Die Unterkunft, ein kleines Holzhäuschen mit einer Küche und Bad im gegenüber liegenden Lager, das für gespendete Möbel zum Verschenken und Verschicken an Bedürftige, vor allem ins Ausland, dient. Das Häuschen, wirklich herzallerliebst, mit einem Tisch und Betten bestückt. Nach der Dusche und der großartigen Tomaten und Basilikum Spende der Frau, das ich als Mittagessen aß, ging ich in die Stadt, trank mein Aperol Spritz und wartete bis 19 Uhr, um essen zu gehen. Leider hatte nichts offen, viele Bars und Restaurants haben Betriebsferien. So kaufte ich mir im Supermarkt ein Gericht zum Aufwärmen und trank dazu ein Bier vor der Hütte. In der Hütte war es so heiß wie in der Sauna, und trotz der Räucher-Spirale gegen Moskitos wurde ich viel gestochen, vor allem in der Küche und auf der Toilette. Alle Fenster waren offen und der Ventilator an, die Spirale im Raum und ich ging ins Bett. Ich hatte mich entschieden: Via Ghibellina und ab La Verna der Franziskusweg.
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  • Florenz-Palazzo Vecchio

    August 19, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 33 °C

    Der Palazzo Vecchio war Sitz des Stadtparlaments und wurde 1314 erbaut. Auch benutzten die Abgeordneten des Parlaments den Palast als Schlafstätte. Er war vor den Uffizien der Verwaltungssitz der Medici unter Cosimo I. ab 1540.
    Früher hieß der Palast Palazzo della Signora (Signora als Regierung der Republik), der Palast befindet sich auch auf der Piazza della Signoria.
    In Innenhof Fresken mit den Städten der Habsburgermonarchie (wegen Heirat zwischen Medici und Schwester Kaiser Maximilians II.) Hier auch vertreten meine beiden Städte Konstanz und Freiburg.
    Im Saal der 500 hat der Rat mit 500 Mitgliedern getagt. Leonardo Da Vinci und Michelangelo sollten hier Wandgemälde schaffen, zu der Ausführung kam es aber nie. Das Studiolo, ein Gelehrtenzimmer, voll mit Gemälden, als kleines Schreibzimmer von den Medici benutzt.
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  • Florenz-Basilica di San Lorenzo

    August 19, 2023 in Italy

    Auch diese Kirche muss extra erwähnt sein, war sie doch 300 Jahre lang die Bischofskirche, bevor es die heutige Kathedrale wurde. Wieder mal war Cosimo de'Medici (nicht zu verwechseln mit Cosimo I.) der Auftraggeber. Wenn man das Vermögen auf das heutige umrechnen würde, kämen wir auf 400 Milliarden Dollar, knapp nach Jakob Fugger (450 Milliarden) und Kaiser Augustus (5 Billionen). Schließlich kontrollierten die Medici seit Cosimo die Weltwährung Florin.
    In der Kirche sind die Grabmäler der Medici Familie in der alten und der neuen Sakristei (siehe Beitrag Medici Kapellen). Kein anderer als Brunelleschi hat die bestehende romanische Kirche vergrößert bzw. wurde sie von seinem Schüler vollendet, weil Brunelleschi vorher starb. Er gestaltete nur den ersten überkuppelten Zentralbau der Renaissance 1428. Von den hier vertretenen Künstlern sind die Bronzekanzeln von Donatello, ein Fresko von Bronzino, Altarbilder von Lippi und Fiorentino, und Grabmäler von Verrocchio.
    Bis heute hat sich niemand gefunden, der die Gestaltung der unverkleideten Fassade finanziert (es liegt ein Entwurf von Michelangelo vor). Du vielleicht?
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