Chill vibe in Valladolid
13 Januari, Mexico ⋅ ⛅ 31 °C
Nach einem letzten Abendmahl (Burritos!) in Tulum mit den zwei Kölnerinnen Marie und Irina aus meinem dorm geht es am nächsten Morgen nach einem Cappuccino und einem kleinen Plausch mit einem New Yorker bei seinem Morgen-Corona mit dem Bus nach Valladolid. Heute läuft glücklicherweise kein Thriller, sondern das erstaunliche Leben des Walter Mitty, was die Fahrt doch deutlich entspannter begleitet.
In Valladolid angekommen beziehe ich mein Hostel - das Oryx Hostel - und es ist wohl das schönste, in dem ich je war - es gibt einen kleinen Pool, Hängematten, einen superschönen Außenbereich, eine schöne Küche und sogar Frühstück ist dabei. Und der niedliche Hostelhund Quesadilla sorgt schlafend zusätzlich für entspannte Stimmung.
Da ich pünktlich zur Mittagshitze ankomme, gibt es erst mal ein paar hervorragende Tacos beim Mex-Restaurant gegenüber und eine kleine Siesta in der Hängematte mit Planung für meine kommenden Tage.
Anschließend spaziere ich durch die Stadt - pastellfarbene Kolonialhäuser reihen sich aneinander, es ist irgendwie unaufgeregt und der Himmel scheint unglaublich hoch zu sein. So habe ich mir ein mexikanisches Städtchen vorgestellt. Und sollte ich es post mortem doch noch in den Himmel schaffen möchte ich bitte in den mexikanischen - ich denke da ist die Sicht besser.
Weiter führt mich mein Spaziergang zur Cenote Zaci, die mitten in der Stadt liegt - verrückt. Anders als der Name jedoch vermuten lässt, geht hier gar nichts zackig. Um in der Cenote zu baden, muss ich mich auf eine Warteliste schreiben lassen und kann eine dreiviertel Stunde später wiederkommen. Ich nutze die Zeit weise, hole mir ein Eis und spaziere zum Herzen der Stadt - dem Parque Principal Francisco Cantón Rosado. Wer dieser Mann mit dem langen Namen ist, weiß ich nicht, sein Platz aber gefällt mir gut, hier ist es trubelig, überall stehen kleine Essensstände und die Leute verbringen einfach ihre Zeit hier. Und auch der angrenzende Templo de San Servacio präsentiert sich als perfektes Fotomotiv. Wie eine echte Mexikanerin lungere ich also auf dem Platz herum bis die Cenote bereit für mich ist. Wieder dort angekommen ist sie jedoch leider überhaupt nicht bereit, viele Leute warten und es gibt nur einen Mann, der alle hinein lassen kann. Zwar sitzt auch eine Frau hinter der Eintrittstheke, diese scheint jedoch nur zum Geld wechseln angestellt zu sein. Ich versuche mein Glück sie auf Spanisch etwas zu fragen, heraus kommt jedoch anders als geplant eine Art türkisch-italienisch und ich ernte lediglich einen mitleidigen Blick. Etwas peinlich berührt und von nun an schweigend setze ich mich also zurück auf meinen Platz und warte lieber bis der Cenoten-Chef meinen Namen aufruft.
Endlich angekommen, ist die Cenote unglaublich schön, das Wasser in einem dunklen Türkisblau, die umringende Steinwand wunderschön bewachsen und pechschwarze Fische (mit beeindruckenden Barthaaren) begleiten neugierig uns Eindringlinge. Das Wasser ist schön kühl und ich drehe eine Runde mit meinen neuen Fisch-Freunden. Recht zeitnah werden dann jedoch alle aus dem Wasser gebeten, denn geschlossen wird die Cenote trotz allem pünktlich. Ich entledige mich meiner nassen Kleidung und setze im Licht der untergehenden Sonne meinen Stadtspaziergang fort, um die letzte Sehenswürdigkeit - das Convento de San Bernardino de Siena - von außen zu besichtigen.
Alles in Allem gefällt mir die gemütliche Stadt gut, vor allem im Kontrast zu den vorherigen Touri-Highway-Orten. So kann es weitergehen! Und so geht auch ein entspannter Tag 4 zur Neige und ist - überlebt!Baca lagi