Australia

September 2016 - April 2017
A 216-day adventure by Leona Read more
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  • Day 29

    Umzugsstress, äh Freude

    October 25, 2016 in Australia ⋅ ⛅ 18 °C

    Foto: Packing boxes, just with Softtoys! 😵👾🐻

    Richtig gelesen, ich hab die Ehre hier am Wochenende umzuziehen, da der jetzige Vermieter seine Ansprüche auf das Haus nutzt.
    Bei der Besichtigung von 2 potentiellen Häusern vor einigen Tagen war ich am Start und mal wieder über den "easy going" Lifestyle meiner Gastfamilie erstaunt, die keine krisenhafte oder pro- und contra-abwägende Diskussionen führte, um das besser geeignete Haus zu identifizieren.

    Von mir selbst hätte ich nie gedacht, dass mir mal viel (saugbare) Wohnfläche oder eine große (putzbare) Küchentheke ein Dorn im Auge ist. Oder dass ich Wert auf die Waschküche und die Lage der Wäscheleine lege.
    Zu meiner Missgunst wurde sich nach kurzem Überlegen für das größere der beiden Häuser entschieden.
    Obwohl... mehr Putzen bedeutet mehr Lohn 💰 😜 Abgesehen von der Größe ändert sich folgendes : Mehr Garten. Eine größere Garage (ihr wisst ja, wie ich einparke;). Ist näher am Strand. Der Straßenname "Grand Ocean Entrance" klingt idyllischer 🌊 Die Zäune sind noch höher, was Gastvater Michael mit einem zufriedenen "More privacy! " kommentiert.
    Na immerhin fliegt dann kein Ball mehr drüber wie letztens. So sehr, wie die Kids sich vor den Nachbarn fürchten, weil es Fremde seien, müssen sie ihren, über dem Zaun gelandeten Spielzeugen "auf nimmer Wiedersehen" sagen. Außer wenn eine furchtlose oder naive Au Pair das Zeug wiederholt ;D

    Von meinem, erneut mit täglich 2 Diners gelebten Wochenende, welches ich mit Besichtigung der Altstadt Freemantle und der Penguin Islands verbrachte, würde ich euch ja gerne Fotos zeigen. Zumal Kumpel Andrew nur eine Selfiekamera hat und demnach stets ich mein Handy mit den Worten "I'll send you these photos" zücken musste, ABER aus unerfindlichen Gründen habe ich alle selbstgeknipsten Fotos verloren! Und an diesem Wochenende hatte ich natürlich die meisten Fotos gemacht. Ha ha.
    Seitdem fühle ich mich wie ein Single, der überall Pärchen sieht. Alle Menschen laufen mit Kameras rum, haben professionelle Fotoshootings am Strand oder machen altbekannte Selfies in meiner Gegenwart. Aaagh!

    Bei meinem gestrigen Fahradtrip entlang der Küste nutzte ich das Genießen der eindrucksvollen Umgebung dann mal um aus ebenso unerfindlichen Gründen meine Brille iwo auf der Strecke bleiben zu lassen. Weiterhin das anhaltende Gefühl eines pärchensehenden Singles.
    Naja, damit wurde mir wieder mal bewusst nach dem buddhistischen Prinzip der Anhaftungslösung also dem Loslösen von materiellen Gegenständen zu leben. Und dass Sonnenbrillen doch nicht lebenswichtig sind😎 ich brauche keine mehr!
    Über diese Eingebungen, die die Trauer über den materiellen Verlust eindämmten, freute ich mich.
    Als Susan mir zuhause ihre alte Sonnenbrille anbot und ich diese froh annahm, hatte ich diese Erkenntnis aber auch schon vergessen.

    FUNFAKT: Der Schulgong klingt hier exakt wie der Feueralarm in deutschen Schulen. Stellt Euch mal vor, was das für einen deutschen Schüler in einer australischen Schule bei jedem Pausengong bedeutet! 🔔 🚒
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  • Day 36

    Ein Körper, 3 Leben und Ich

    November 1, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 18 °C

    Der Titel dieses Eintrags mag vielleicht anfangs irritieren, aber wartet mal ab.
    Der große, nun vollendete und problemlos abgelaufene Umzug bot mir die Möglichkeit statt sonst hauptsächlicher Kinder- und Hausarbeit mal ordentlich mit anzupacken. Während des Schleppens zahlreicher Möbelstücke und Kisten fühlte ich mich lebendig und vital wie lange nicht mehr (zumal ich hier ja auf mein geliebtes Volleyball verzichten muss und man am Strand leider mehr ovale als runde Bälle sieht🏐➡️🏉). Soviel zum Körper, mit dem ich zusätzlich heute allerdings im wunderbaren Kings Park Yoga und Volleyball praktizierte und am Samstag eine Leidenschaft für das so langweilig aussehende aber super spaßige Standboard Paddling entwickelte.

    Insgesamt fühle ich mich, als würde ich ein Doppel-... nein! - 3 Leben führen. Unter der Woche bin ich Leo Nummer 1:
    Kindermädchen, Hausfrau, möglichst umgänglich und fleißig Geld verdienend.
    Leo Nummer 2 hingegen ist die am Wochenende Existierende (sofern dieses unabhängig von der Familie genossen wird) und vermutlich meine Lieblingsleo. Das verdiente Geld wird dann allerdings großzügig ausgegeben, sie reist in der Weltgeschichte rum und Menschen auf :D Spaß... 😏
    Möglichst wild, unabhängig und wieder Leo Nummer 1 wenn sie nachts leise ins Haus schleicht.
    Das 3. ist mein Leben und mein Dasein in Deutschland, welches äußerst lebens-, liebens- und vermissenswert ist. Du bist vermutlich dafür mitverantwortlich 😉
    Dieses Leben habe ich allerdings kurzzeitig ausgeblendet und es wirkt so fern, als wäre es nicht real. Doch auch die anderen Leo's scheinen mir manchmal so unreal... Vor allem, wenn man auf Tage zurück blickt und wie viel man erlebt hat, so viel, dass man Fotos braucht um sich von der Realität des eigens zahlreich Erlebten zu überzeugen.
    Die einzige Konstante in meinen Leben ist also ICH!
    .... Aber was heißt das schon?

    Leo oder Leben Nr. 2 erfreute sich an diesem Wochenende an unterschiedlichsten Festen. 🎃
    Am Freitagabend traf ich das deutsche Au Pair Luisa auf dem indischen Fest "Depavali". Leider so spontan und spät, dass ich 10 Minute vor finalem Feuerwerk kam und die 3000 Inder und 100 Deutschen schon langsam abzogen. War allerdings praktisch, da ich am Samstag den Tag früh auf eine Fähre Richtung Rottnest Island (siehe FUNFAKT) zum dortigen Carnival startete. Nachdem ich meinen Mageninhalt auf der Fähre gelassen hatte, genoss ich einen Tag voll bunter Aktionen und Angebote, an denen manchmal das einzig Traurige war, dass ich zu alt für manches bin. Nachdem ich den Rückweg auf der Fast Ferry, ⛴ die ihrem Namen alle Ehre macht und in europäischen Gewässern bestimmt NICHT zugelassen wäre, ging ich noch zu einer privaten Halloweenparty. 😈💀👻 Da deren Gastgeberin leider bereits 1h nach meiner Ankunft schlafen ging, hatte ich die Ehre mit den letzten gesmashten Resten alles mögliche ins Feuer zu werfen, was wir in die Hände bekamen (siehe Fotos).
    Am nächsten Tag durfte ich schmerzhaft erfahren, wie unfassbar gruselig australische Geisterbahnen sind, als ich mit der Family einschließlich aller schottischen Friends & Kids auf einem "Halloween carnival" genannten Rummelplatz war. Während Michael sich über die Schlechtigkeit jeglicher Geisterbahnen lustig machte, stieß ich immer mit den Worten "Good, that you weren't in there" zu den Kids, die sich eine Sekunde vor Einstieg stets weinend für Rückzieher entschieden. Hätte ich auch mal tun sollen...
    Mein Wochenende stand also ganz im Zeichen von Halloween 🎃 😈 🕷

    FUNFAKT: Wusstet ihr, dass sich etwas wie eine unendliche Achterbahnfahrt, wie ein startendes Flugzeug, wie die sinkende Titanic und wie eine ekelerregende Magenauspumpung zugleich anfühlen kann? ⛴️🛳️ 🏝
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  • Day 48

    Von besonderen Momenten und Lebenskunst

    November 13, 2016, Indian Ocean ⋅ 🌙 13 °C

    In den letzten Tagen, habe ich Erfahrung mit jahrlangen Reisenden gemacht, die auf meine irritierte Frage:"Ehm...but..what's your home" überzeugt mit "The World is my home" geantwortet haben. Ist das nicht eine faszinierende Aussage, die jeden noch so eingebundenen, routinierten und gefestigten Menschen kurz ins Stocken und zum Selbsthinterfragen anregt?
    Auch bei meinen Hostelbesuchen spüre ich stets ein anderes Klima, als das für Nanny typische. In Hostels herrscht eine ganz besondere Eigendynamik, die von Gemeinschaft, Abenteuer und Entdeckerlust, aber auch von Vergänglichkeit nur so sprüht. Der Lifestyle der dort Lebenden internationalen Nation oder auch Backpacker ist geprägt von Reisefieber, Geldkalkulation und Chaos. Ich hingegen könnte mein Nanny Dasein als Abenteuer und Komfortzone zugleich bezeichnen. Egal wie aufregend, actionreich oder besonders meine Tätigkeiten (insbesondere am We) sind, weiß ich doch stets, dass ich abends sicher in meinem KingSize Bed im Haus meiner Gastfamilie lande, wo neben Familie Frakolakis, Badezimmer und ein voller Küschrank auf mich warten.
    Dennoch hier mal meine

    TOP 10: Best moments

    1.Am Freitagabend mit einem Typen spitznamens Jesus die Kunstwerke Perths auslachen und beklettern, 2 Mal den Zug nach Fremantle verpassen, stattdessen in der City bleiben und auf einem Rockkonzert die Sofas in der Ecke für ein kurzes Powernapping nutzen, um anschließend in der alternativen Bar ggü. Einen Künstler kennen zu lernen.
    2. Mit Nachbar Billy und seinem Hund und mit Bierchen und Schokokuchen bewaffnet scheinbar unerklimmbare Dünen, Buschland und den Strand erklimmen und dabei vor nichts und niemandem Halt machen, außer vor einer riesigen Schlange,die ich auf der Motorhaube sitzend shoote.
    3.Die Tatsache, dass ich beim darlington arts festival auf Nachfrage misslungene Donuts geschenkt bekomme, die viel knuspriger schmecken, als die Kaufbaren und dass ich in einer Eisdiele ein 13$ Eis durch ein wenig vorgetäuschte Sprachbarriere auf 10$ runterhandel und auf dem farmer markt in Kalamunda zum ersten Mal in den Genuss von Kangaroofleisch komme(was eig. Nicht wirklich ein Genuss ist;)
    4. Als der freundliche Busfahrer, mit dem ich wie üblich viel plaudere und der sich überraschenderweise als Deutscher herausstellt mich als letzten Fahrgast direkt vor meiner Tür absetzt, statt an der 20min. Laufweg entfernten Bushaltestelle.
    5. Als ich auf dem Darlington Art Festival mit Andrew dank seiner Connections die Chance habe, zum ersten Mal auf Kamelen zu reiten und diese entzückenden Tiere sogar füttern darf.
    6. Die Gelegenheit mit Neoprenanzug und Schnorchel ausgestattet, wilde Delfine beim Schwimmen zu bestaunen.
    7. Als ein affiger als Ammy verkleideter Andrew mich mit den pathetisch gesprochenen, gekonnt imitierten Worten "We will buil a wall" zur Donald Trump/Weltuntergangsparty bei Freundin Esther abholt. PS: Einen Tag vor der Wahl, als es noch lustig war.
    8. Als ich nach rekordzeitverdächtiger Erledigung der Hausarbeit und vorm Abholen der Kids vor deren Schule, das Familienauto für einen kleinen Abstecher in Australiens Natur und zum kurzen Wandern in fantastischer Pflanzenwelt nutze.
    9. Boldern an postkartenreifen Kletterfelsen, von denen man, im Falle des Scheiterns in paradisiches Gewässer plumpst, Felsenspringen inklusive.
    10. Als die beiden Kiddies mir ganz übermotiviert im Haushalt von Klo über Badewanne bis Waschbecken putzen usw. helfen wollen, und gerade munter saugen während ich zufrieden das Abendessen koche (was Susan aufgrund ddr Neuheit des Staubsaugers sowie des Hauses und wegen der Passion der Kinder sich gegenseitig das Gesicht abzusaugen jedoch alles andere als erfreulich findet ;)

    Wenn die beiden mir allerdings nicht gerade beim Haushalt machen helfen, habe ich erstaunlicherweise mehr Freude am Haushalt als am Babysitten,was ggf.daran liegen könnte, dass der Haushalt mich meine Musik in meiner Lautstärke hören lässt, nicht launisch oder streitlustig ist und mir nie einen der folgenden Sätze um die Ohren haut.

    TOP 5: worst sentences of the kids
    1. I don't want you here,I just want Mommy/ Daddy!
    2. I hate you!
    3. You're mean, I'm gonna tell all my friends that you're mean and that you just look nice, but you aren't.
    4.I don't want you here!
    5. Stooop waking me up. Mom never does that!

    Für einige mag das jetzt vermutlich so klingen, als wäre ich eine grausame Au Pair. All jene, die selbst Kinder haben, wissen allerdings, dass ein unter gewissen Umständen ausgesprochenes Hassbekenntnis nicht als allgemeingültige Aussage aufgefasst werden sollte. Dennoch kann es das Selbstbewusstsein einer jungen Au Pair schon etwas auf die Probe stellen.

    FUNFAKT: Ironischerweise war beim sogenannten "Swimming with wild dolphins" schwimmen verboten! Viel eher könnte man es als ein möglichst ruhiges im Wasser liegen und Delfine beobachten bezeichnen ;-)

    PS: Entschuldigt den Smileymangel.Wegen meines Handydefekts musste ich leider auf s tablet umsteigen, mit dem es mir nicht anders möglich ist.
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  • Day 57

    Neue Freunde, alte Bekannte & der Sommer

    November 22, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 27 °C

    Während im winterlichen Deutschland die Temperaturen sinken, bricht hier langsam aber sicher der Sommer an. Die steigenden Temperaturen bescherten mir bereits eine kostenlose Sauna im Auto und einen brauneren Teint, als die meisten Aussies ihn haben. Diese blühen jetzt übrigens richtig auf, wenn die Sonne aufgeht, denn nichts ist dem gemütlichen Australier heiliger als sein heißgeliebter Sonnenschein☀️

    Somit habe ich mich dem Rhythmus der hier Lebenden und dem der Sonne angepasst, in dem ich stets gegen 6 Uhr aufwache (statt wie in Deutschland dann schlafen zu gehen;) und bedauere es nicht mehr all zu sehr, dass Feiern hier bis nach Mitternacht eine Seltenheit ist. Abgesehen vom Gayclub, der mit typischem Kitsch, gewohnten 90ern und Mud Wrestling die ganze Nacht seine Gäste erfreut 😁

    Eine gute Möglichkeit, um neue Freunde zu finden. Allerdings sollte dazu gesagt sein, dass man als Lesbe eher mit der Vorwand hetero zu werden, als hübsche Frauen kennen zu lernen (nicht, dass das mein Absicht war!), in einen Gayclub in Australien gehen sollte💑
    Ansonsten durfte ch mal wieder die profane Gastfreundlichkeit einiger toller Menschen hier erfahren. So fand ich mich nach dem Mud Wrestling * in fremden Betten wieder, verbrachte den Tag mit der liebenswerten Künstlerin Amy, besuchte mit ihr und dem Motorrad eine andere Kunstlerfreundin sowie deren Wonderland artige Wohnung, traf Abends auf Amy s Freunde im Jamie Oliver Restaurant, bei denen sich herausstellte, dass sie teilweise Kids in meinem Alter hatten 😋 und begleitete Amy noch auf ein Outdoorsport Filmfestival im edlen Kulturzentrum Perths🚵🏄🎿 Das Ticket im Wert von 30$ spendierte mir Amy mir mal eben ebenso wie eine alte Jeans von ihr (die neuer aussieht als alle die ich hier habe)👖
    Lange Rede, kurzer Sinn (fur Euch :) Diese Situation der Unwissenheit was einem bevorsteht, wenn man frei hat, sich in fremden Betten von tollen Menschen wiederfindet und ein aufgeladenes Kommunikationsmittel (ganz wichtig fürs Gefühl der Sicherheit;) hat, birgt ne Menge Potenzial. Das Tolle daran, die eigene Komfortzone derart zu ver- und sich auf neue Menschen einzulassen, ist wohl, dass man sich über Kleinigkeiten wie eine unerwartet geschenkte Hose oder der Tatsache mit Künstlern oder Lehrern zsm. zu sein, umso mehr freut, weil alles am Morgen nachdem die Sonnenstrahlen einen wecken noch völlig ungewiss war.
    So viel zu den neuen Menschen, die mich stets gerne mit- und aufnehmen, aber seltsamerweise keine Anzeichen geben, ob sie mich überhaupt mögen oder teilweise null Interesse zeigen, was manchmal etwas verunsichernd ist🙈

    In puncto alte Bekannte, muss man wirklich sagen, dass Australien ein Dorf ist...und wenn man auch nur einen Bekannten in der selben Stadt weiß, ist das Treffen praktisch vorbestimmt und dank public transports und des gar nicht so großen Perths easy zu arrangieren. Easy, wie alles hier✌️
    So habe ich gestern Manuel & Max aus Eschwege in einem zuckersüßen Stadtteil Perths in deren Bleibe einer australisch- italienischen Family besucht. Alt war dabei nicht nur die Freundschaft mit Manu, sondern auch die Wohnsiedlung, (was ich zu beginn Negatives über australische Nachbarschaftsverhältnisse und sterile Häuser gesagt habe, ist demnach zu modifizieren: es gibt sie vereinzelt, so zB in Maylands: Gemütliche Häuschen mit Charakter und Holzanteilen :)
    Des weiteren bietet Skype die wirklich authentische Möglichkeit mich virtuell mit den wichtigsten Menschen zuhause zu treffen und auch solche Beziehungen zu meilenwert Entfernten aufrecht zu erhalten oder gar zu intensivieren! Toll :)

    TOP 5: Erlebnisse

    1. Menschen erleben
    2. mich selbst erleben
    3. ein einsamer Spaziergang durch den Victoria park und die vom Pride Fest erzählende Stadt
    4. Die überaus kitschige und an Amerika erinnernde Erleuchtung der Weihnachtslichter in der City mit grossem Tamtam und 1000 Asiaten erleben
    5. Die Area in Maylands und beim Whitman Park|Wildlife Park einschliesslich zahlreicher spannender Tiere geniessen

    Top 5; Gedanken eines Au Pairs

    1. Mhh...sollte ich mit den dreckigen Füßen echt ins Haus? ...Ach, scheiss drauf! Ich putze hier ja schließlich :)
    2. Heist ein "Thanks" der Hostmutter so viel wie "Well done"?
    3. Yeah, Putztag keine Kinder und meine Lieblingsmusik. Wohoooou.
    3.5 Den Rest des Haushalts hebe ich mir mal für später auf, wenn die Kids da sind... Dann muss ich keine seltsamen Spiele über mich ergehen lassen und kann sagen "I'm busy."
    4. Dennoch werde ich lieber von den Kids genervt im Sinne von begehrt, als sie zu nerven.
    5. Okay, wie kann ich das wieder gut machen?... Putze ich heute halt ganz ordentlich.

    *Keine Sorge, Oma und Opa (und alle, die sich beim Lesen dieser Zeilen möglicherweise Sorgen machen) Die vereinfachte Schreibweise und Runterbrechung auf die Aussage "in fremden Betten aufwachen" ist lediglich dem Unterhaltungsfaktor dieses Blogs geschuldet. Tatsächlich war es die wirklich vertrauenswürdige Freundin von Kumpel Andrew, bei der ich neben ihr und Schwester Amy in deren Bett schlafen konnte. Angezogen.

    FUNFAKT: Die Kunst der Pip Pop Künstlerin Tanya Schultz sieht aus wie zusammengeschmolzene My little Ponies, bunter Zucker und Plastikschrott, den man in Kinderzimmer seiner Tochter gefunden hat, zu Klumpen und Bergen vermanscht..und als hätte man Glitzer und noch mehr pink draufgekippt 😂
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  • Day 62

    Roadtrip Klappe die Erste

    November 27, 2016 in Australia ⋅ 🌙 16 °C

    Ist das jetzt schon Outback?
    Diese Frage stellten wir (mein Travmate und ich) uns an diesen Wochenende zu Beginn unseres kleinen Abenteuers in Australiens Südwesten des Öfteren, welches wir Freitagmorgen um 11 ganz spontan mit Leihwagen und sporadischem Gepäck antraten. Denn was ist schon "Das Outback" wie es von Travellern und Backpackern ganz oft genannt wird, wenn die krasseste Natur schon unweit der Großstadt lauert?
    So fuhren wir stundenlang durch Waldlandschaften, ob erhaben oder abgebrannt, ob sonnendurchleuchtet oder finster, stets begleitet durch unsere gute Laune, das Gefühl von Freiheit und Musik, die von Charts über Klassik und natürlich Oldies bis hin zu Ghetto Hip Hop reichte. Alles wurde euphorisch mitgeträllert während der Fahrtwind ins Gesicht wehte und die letzten Müsliriegel gefuttert. (Ja, es ist das erste Mal für mich, dass ich einen sobezeichneten Roadtrip mache, nur deswegen diese detaillreiche Beschreibung;)

    Wir machten ungefähr überall stop, wo es nach mehr als Waldlandschaft oder nach mehr Waldlandschaft aussah 😉
    Wir erlebten den krassesten Sternenhimmel unseres Lebens, pittoresque Städtchen im amerikanischen Stil, Traumbuchten, Felsschluchten und gigantische Bäume, übten uns im Fotos, Handstand, oder Faxen machen, entkamen den Wellen in Myalup, die uns zu Boden rissen, der Polizei in Albany, die Alkoholkontrollen durchführte und dem Nachtwart Chris, der auf dem Campingground irgendwo im nirgendwo für Ruhe sorgte.
    Wir sa[h]ß]en uns den Popo wund und die Augen satt. Und fühlten uns lebendig wie selten und "forever young"!

    TOP 3: Meistgesagte Sätze
    1. Absolutely!
    2. Guuuut, dass wir hier doch nochmal hingefahren sind!
    3. Jetzt versuchen wir aber wirklich mal eine Schweigeminute einzulegen, okay?

    Ach ja, es war Outback. Absolutely!

    FUNFAKT: Beim Bereisen des Südwesten Australiens kann man davon ausgehen mehr Winerys zu sehen, als Menschen. Und ausgehen kann man nicht 😝
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  • Day 70

    Von kleinen Krisen und tollen Tagen

    December 5, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 20 °C

    Was die tollen Tage angeht, möchte ich Euch nicht eine allzu lange Nase machen,demnach sei nur so viel gesagt: Mit meinem bewährten Travelmate machte ich Abstecher in den bekannten Yanchep Nationalpark und zu den berühmten Pinnacles. Dabei wurde uns mal wieder bewusst, dass man von einem Ort nicht allzu viel erwarten sollte und es immer immer immer darauf ankommt, was man aus ihm macht. It's not about what you know, it's about who you know.
    Des Weiteren hatte ich das Glück einen guten Freund in Delfintourguide Will gefunden zu haben und mit ihm die Gelegenheit mit einem schwedischen Unterwasserfotografen namens Linus und wilden Seelöwen an geheimen Riffen zu schnorcheln, die uns eine ungeahnt schöne Unterwasserwelt eröffneten. Ein paar wilden Fähren und Zugfahrten, gemütlichem Schlaf und kritischen Unterhaltungen mit meiner Gastfamily (siehe unten) später versah ich mich im Wonderland bei australischem Regen zu Indiemusik mit hübschen Leuten tanzen. Ein geniales Festival.

    Aber nun zu dem Wichtigen, denn Krisen sind doch erkenntnisreicher als jeder genussvolle Tag.
    Meine Bleiben in der Familie Frakolakis (ich liebe diesen Nachnamen;) stand in den letzten Tagen auf der Kippe, da meine deutsche, auf der einen Seite strikte, auf der anderen Seite zu sehr Montessoririchtlinienfolgenden Ansichten in puncto Lebensstil und Kindererziehung mit denen der Family nicht ganz konform gehen. So finde ich es zum Beispiel weniger problematisch eine 7 Jährige unter Aufsicht bügeln zu lassen, bestehe aber strikt auf Umgangsformen wie Danke/Bitte sagen. Je nach Betrachtungsweise kann man mir demnach Verantwortungslosigkeit einerseits und Spießigkeit andererseits unterstellen. Ich habe meine Fehler in einer von Kopfschmerzen, Rechtfertigungen aber auch Lachern und Wein begleiteten Unterhaltung mit meinen Gasteltern eingesehen und habe kommuniziert, dass ich mich als fremde Au Pair eher ihren Erziehungsrichtlinien unterwerfen muss. Auch kritische Kommentare ggü. Dem etwas anderen Lebensstil vor den Gasteltern oder in diesem Blog (den Google translator zu meiner Missgunst offenbar besser übersetzte als gedacht) sollte ich mir künftig sparen. Denn gemäß meines von Goethe gesprochenen Grundsatzes "Nehme die Menschen nicht bloß wie sie sind, sondern bringe sie dorthin wo sie hinzubringen sind" war ich wohl etwas aufmüpfig und judgmental. Naja, der Grundsatz ist etwas strittig und man sollte und kann nicht alle Menschen verändern.
    Aus dem Vorangegangenen ergeben sich bereits einige Tipps für Au Pairs, ein anderer ist: auch wenn du denkst, alles ist perfekt mit deiner Hostfamily heißt das nicht zwangsläufig das diese das auch so sieht. Sprecht! Regelmäßig, denn "Your happiness depends on your communication"😉

    Witzige Anekdote: Aufgrund des Missverständnisses, dass ich "You can't stay" verstanden habe, als die liebe Susan "you can stay " sagte, ergab sich ein 3 minütiges Aneinandervorbeigerede, woraufhin ich zu einer Verabredung mit Will musste. Demnach ließ ich die Family verwirrt in dem Glauben zurück, ich möchte von mir aus nicht mehr bleiben, während sie mich in dem Glauben ließ, sie wollen mich nicht mehr da haben. Die aufklärende SMS am Abend war das Erleichternste, was mir je passiert ist und wurde mit lauthalsem Lachen von mir zelebriert. Kommunikation eben.
    In solchen Krisen merkt man gemäß dem Lied "Only know you love her,when you let her go" mal wieder, was einem an gewissen Menschen liegt, wenn ein Abschied plöztlich in Sicht ist. Und dass ich auf die biologische Familie und gute Freunde immer zählen kann! 😊
    Das Lebensweisheitengesülze an dieser Stelle bitte ich zu entschuldigen, aber ich muss noch loswerden, dass man den Menschen wirklich nicht vor den Kopf schauen kann und wer große Enttäuschungen vermeiden mag, sollte unbedingt stets etwas missmutig bleiben.
    Ein weiteres von 100 Problemen, die auf eine Au Pair zukommen können, ist, dass es schwer ist, die Australier nicht auszunutzen. Denn häufig ist man als Reisender mittellos und auf die Hilfe und das Heimfahren von vermeintlichen Freunden angewiesen ohne diesen derarartiges zurückgeben zu können🚘 So kommt schnell das Gefühl des Ausgenutztwerdens bei diesen auf. Aber hey, ich fordere die Hilfe ja nicht,sondern nehme sie nur dankbar an...also was soll man machen?

    FUNFAKT: Das Gute an vebrannten Brownies ist, dass man sie als gelungene Cookies präsentieren kann 🍪
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  • Day 80

    Von Familienzuwachs und Entfaltung

    December 15, 2016 in Australia ⋅ ⛅ 27 °C

    Viele der Facebookaktiven unter Euch haben vielleicht das Gefühl, ich drehe hier gerade voll ab, wenn sie mit Entsetzen gesehen haben, wie ich von der letzten Party mit einem gewagten Haarschnitt heim gekommen bin. Aber keine Sorge, mir geht es hervorragend und ich fühle mich lebendiger denn je. Anstatt Ausdruck der Verzweiflung oder Resultat einer Trunkenheit, wie manche eine derartige optische Veränderung einschätzen, ist es viel eher Ausdruck der Entfaltungsmöglichkeiten. Jeder Langzeitreisende wird an dieser Stelle verstehen, dass Reisen und die damit einhergehende Ungebundenheit einem eben genau das ermöglicht. Genauere Details über meinen aktuellen Lebenstil würden die Intimitätsgrenzen dieses öffentlichen Blogs überschreiten, aber ich kann euch ja mal ein paar witzige Bruchstücke dazu hinschmeißen:

    Sex, Drugs and Rock n Roll
    Eat, Sleep, Climb, Repeat
    Sommer, Sonne, Strand

    Viel Spaß mit diesen Brocken und deiner Fantasie! Vermutlich ist alles halb so schlimm, wie du es dir gerade ausmalst,du versauter Fantasist 😉

    Abgesehen davon reichen die Aussagen der überwiegend Spaß mit mir habenden Kids (sofern ich Kinderlachen nicht missinterpretiere ;) von "You make our life worse" bis hin zu "I love you, Leona". Es ist und bleibt eine Achterbahnfahrt der an mir abgeladenen Kinderemotionen.
    Zum Glück wirkt sich der FAMILIENZUWACHS in Form der kleinen, grau getigerten, blauäugigen Katze namens Hugo🐈 (den ich eher a la maniere francaise Hügo nenne, während alle englischsprachigen Familienmitglieder es eher wie Yougo klingen lassen) positiv auf das Familienklima aus. Und ich bin euphorisch über die Tatsache einige Wochen meines Lebens mit dieser reizenden Katze unter einem Dach zu verbringen.
    Was als Au Pair mindestens genauso schwer ist, wie die Sache mit dem Ausnutzen von neugewonnenen Freunden ist das Ausnutzen der Familie zu vermeiden. Da man in einer Gastfamilie lebt und lernt einerseits aber auch bezahlt babysittet, muss man darauf achten Babysitten nicht zu sehr als Arbeit zu betrachten und sich außerhalb der auf dem Plan notierten Arbeitsstunden nicht ausschließich zu verkrümmeln, zum Essen und Schlafen aber zurück zu kommen, so als würde man nur seine eigenen Vorteile sehen🍴 Denn ich bin viel auf Achse, aber schätze auch das Familienleben wie ihr wisst ;)

    FUNFAKT: Die australischen Badezimmer mit Toiletten haben oftmals Fenster, die man nicht Öffnen kann. Wtf. Stellt euch das bitte vor. Toiletten! Keine Fenster! 🚾😱😁
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  • Day 92

    Modern Christmas

    December 27, 2016 in Australia ⋅ ⛅ 21 °C

    Very merry Christmas! Auch wenn diese Parole einem in den Shoppingcentern um die Ohren geschmissen wird, auch wenn zahlreiche Menschen sich zu Christmas-Events weihnachtlich und mit Santamützen, Bärten und und und bewaffnet kleiden, auch wenn die Australier echt gut darin sind, weihnachtliche Paraden und Events zu erschaffen auf denen man Santa oder die Eiskönigin treffen, Lebkuchenmänchen gestalten oder kostenlos Schlittschuh fahren kann, auch wenn in der "City of Christmas" Lichtsshows kultige Gebäude in vollig neuem Licht erstrahlen lassen...fühlt sich Weihnachten hier nicht wie Weihnachten an. Insbesondere dadurch, dass die Leute sich eher über den anbrechenden Sommer freuen, anstatt bei eisigen Temperaturen und Kerzenlicht🎄 gemütlich mit der Family vorm Kamin zu sitzen fehlt es hier einfach an Besinnlichkeit. Auch weil Christmas Eve hier eher unbedeutend ist und stattdessen der 25.12 bei strahlender Sonne zelebriert wird☀️
    Obwohl es hier interfamiliäre Traditionen gibt, wie das vom 1. Dezember an tagtägliche Verstecken eines Weihnachtselfes im Haus👼 oder das Milch und Keks Anreichen für Santa, so ist es durch den religionsfernen Blick auf Weihnachten doch eher ein very modern Christmas compared to Germanys. So durfte ich beim kostenloses Krippenspiel ("Christmas Nativity"genannt) in der City ein musicalähnliches Spektakel mit Lichtshow, lautem Sound, echten Schafen Kamelen und Eseln und saltoschlagenden Hirten bewundern 💃👯
    Das ist anders, aber insbesondere mit der Family nach der Bescherung an den Strand zu gehen, habe ich sehr geschätzt. Dort wimmelte es nämlich morgens nur so von Leuten mit Santamützen🎅, Sektgläsern🍷 und Campingstühlen. Viele hatten gleich einige Outdoorspiele am Start, die es bei der morgenlichen Bescherung von Santa gab.
    Leider leert sich der Strand gegen Mittag allerdings genauso schnell, wie er sich morgens gefüllt hatte, da viele Leute zum lunch oder zur dinner vorbereitung nach hause gehen. So brachen auch wir schon nach 2 einhalb stunden Strand auf, auf dem mittaglichen Rückweg im Auto stellte ich allerdings zufrieden fest, dass ich ja schon 6h tolle Weihnachten verbracht hatte, was in Deutschland an Heiligabend ja nicht länger ist.

    Aufgrund meines Entschlusses nicht mit der Family und ihrer eingespielten Clique schottischer Freunde den Nachmittag zu verbringen, sondern stattdesssn Esther und Mikey zu treffen, brach ich nach einer Dusche mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf Richtung Esther. Tatsächlich hatten wir allerdings keine Pläne für diesen für mich so bedeutsamen Weihnachtsfeiertag. Diese Ungewissheit über den Ablauf eines so wichtigen Tages bereitete mir ein mulmiges Gefühl und vermutlich hätte ich an dieser Stelle meine biologische Familie sehr vermisst, wenn hier nicht alles so extrem anders wäre, dass mich nichts an Weihnachten zuhause erinnerte und das ganz weit weg schien. Da Kumpel Mikey aufgrund der mit der Family konsumierten Mengen an Alkohol nicht mehr der Zuverlässigste war, hörten wir erstmal nichts von ihm, beschlossen aber bei ihm zu nächtigen. Stattdessen verbrachten Esther und ich einige Zeit mit ihrer Schwester Amy und einem Autisten, mit dem Amy arbeitet, in der WG der beiden Schwestern. Der 10 jährige Autist amüsierte uns herrlich, bis er seinen Mageninhalt über den Wohnzimmerboden entleerte. Festlich ist was anderes! 😂 Und da es ihm auf den Weg zu Amy s Künstlerfreundin, die uns eingeladen hatte, nicht besser ging, fuhr Amy mit ihm heim und ließ uns bei der mehr oder wenige Fremden zurück, bei der wir eine Party erwarteten. Stattdessen empfing uns aber nur die Gastgeberin in einem Santa Claus Kostüm🎅 und ihr Ehemann.weird. Nach einem Cider und der Erkenntnis, dass Künstler oft nur von sich reden, brachen wir auf Richtung City, wo wir den immer noch unzuverlässigen Mikey treffen wolllten, der allerdings schon zuhause war. Immerhin gingen wir auf dem halbstündigen Weg in die City beim Abstecher in einem Park unserer Passion auf Bäume🌳 zu klettern nach und beobachteten bei einer von mir mitgebrachten fake Kerze und deutschen Lebkuchen die schwarzen Schwäne und unzählige Enten.
    Ein paar enttäuschte Klopfer gegen verrigelte McDonalds Türen, halbstündige Wege durch menschenleere Straßen und chaotische Busfahrten später versahen wir uns mit knorrenden Mägen (wer kann sowas schon an Weihnachten behaupten? :D ) in Mikeys Wohnung, wo wir immmerhin beim Resteessen seines Kühlschrankinhaltes, bewährter Fakekerze und gegenseitigsm Geschenkegeben ein bisschen Weihnachtlichkeit empfunden😜

    Dafür war allerdings das Familiengefühl in den letzten Tagen besonders positiv und als ich heute mit dem Gedanken an meinen morgigen Auszug in mein Zimmer kam, hatte ich das Gefühl gerade erst angekommen zu sein, als Familienmitglied. Durch die vielen neuen Spielzeuge sieht das Haus belebter und gemütlicher aus denn je. Gemeinsames Cluedospielen hat für mich eben einen schöneren Effekt als gemeinsames Sitcom schauen.
    Aber meine 3 Monate sind um, ein bereichernder Lebensabschnitt als Au Pair vorbei und ein neuer in Sicht. Als Woofer im alternativen Fremantle in einem spirituellen Shop namens "Ark of Joan". Durch 3h Arbeit täglich erwoofe ich mir in den nächsten 2 Wochen eine Unterkunft die sich Sacred Grove, spirituelles Eventzentrum nennt. Da ich bisher sehr weit nördlich vom Stadtkern gewohnt habe und die meisten Freunde nahe City, ziehe ich an die meisten näher ran. Juhuuu.
    Weitere Berichte folgen!😊

    FUNFAKT: Kein Wunder, dass die Einstellung der Menschen ggü. Fenstern hier eine andere ist und die Situation bei strahlender Sonnenschein die Fenster zu öffnen und selig seine Nase in den Wind zu strecken und den Blick schweifen zu lassen, geht hier schlecht. Denn die Fenster gehen schwerer auf als zu, die Rolläden schwieriger hoch als runter, die Moskitonetze und einbrecherabschirmenden Gitter versperren die Sicht und das Nachbarhaus vermindert einen als schön zu befindenden Ausblick 😀
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  • Day 100

    Des Lebens Vielseitigkeit

    January 4, 2017 in Australia ⋅ 🌙 25 °C

    Mein am vergangenen Mittwoch getätigter Umzug könnte kaum eine radikalere Veränderung bezüglich der Lebensumstände mit sich gebracht haben. Nach der von Nervosität und Freiheitsgefühlen bestimmten Zugfahrt nach Fremantle, kam ich abends in meiner neuen Unterkunft 🛌 an und um euch eine Vorstellung der besagten Veränderung zu geben, hier mal ein paar Antithesen:
    Ich bin von einem nagelneuen und glänzenden Haus in eine alte, ranzige aber gemütliche Bude gezogen. Vom ♕ queen-sized Bett in hostelartige Stockbetten, rückenschmerzenergende Matratzen und Quietschgeräusche inklusive. Von Luxusaustattung und einwandfreien Arbeitsgeräten zu tropfenden Hähnen und veralteten Staubsaugern. Vom Netflix-, Playstation- und Fernsehleben ins WLANlose Bücherparadies. Während zuvor die Kids kreischend vor 5m entfernten Spinnen wegrannten, teile ich mit besagtem Tier hier Bett und Bad. Während die Gastfamilie TV, Lichter und Dusche mal laufen ließ, werden hier alle Stecker gezogen, Wasser gespart und auf TV vollends verzichtet.
    Die Verlässlichkeit und Strukturiertheit meiner geliebten ehemaligen Hostmom wird hier durch chaotische Planlosigkeit deplatziert. Aus Ordnung wird Chaos. Aus sterilen Geruch antibakterieller Sprays wird Aromatherapie und Räucherstäbchen.
    Während die Gastfamilie mir die Schlichtheit und mögliche Simplizität des Lebens gezeigt hat, wird mir hier tagtäglich dessen Vielschichtigkeit vor Augen geführt. So habe ich schon mit Readings, Feng Shui, Reiki, Hexerei, der Wirkung besonderer Kristalle und vielem Magischen mehr Kontakt gehabt.
    Des weiteren ist aus dem starken Misstrauen Fremder ein gefährliches Vertrauen Unbekannter geworden. Denn das Vertrauen der Shopbesitzerin des Ladens in dem Ramona (dazu unten mehr) und ich nun jobben, reicht soweit, dass sie mir ohne das genaue Erklären der Alarmanlage und komplett ohne Einschärfung von Benimmregeln o.ä. den Schlüssel und den Laden mehrere Tage lang überlässt. Das daraus Resultierende könnt ihr euch sicher denken ⏰ Ihrem Vertrauen sei Dank fühlt es sich für mich schon so an, als wäre es MEIN Laden zumal er voll "My cup of tea" ist 😉 und mein Lieblingsshop in Fremantle , nein Perth. Oder auf der Welt...

    Die erschwerliche Hausarbeit in der Wohnung 🏡, die abwechselnd zur Shoparbeit getätigt werden muss, wird mir durch die Kameradschaft von Ramona versüßt. Die gute habe ich vor 6 Jahren auf einem Kreativworkshop in Reichenbach kennen gelernt, dann kaum Kontakt gehabt und kurz vor meinem Flug nach Australien realisiert, man könne ja zsm. reisen. Und obwohl ich sehr kritisch bzgl. sogenannten Travelmates bin, hätte es mich besser kaum treffen können. Sie versteht sich nicht nur super mit meinen Freunden hier, sondern singt auch Lieder zu Ende, die ich angefangen habe, macht dreckige Witze, ist sich für keine Arbeit zu schade und ist spontan dafür bereit ohne Wechselslip und Zahnbürste, mit nichts als Geld ausgestattet (eigentlich nicht mal das) bei Freunden zu schlafen. Und am Folgetag Slips zu kaufen. Mag Klippenspringen und Jet ski fahren, "I never" und Mark Foster, gute Gespräche und nackt (natürlich nur wegen der Hitze ;) schlafen. Hat nichts dagegen, dass aus meinem Einkauf, der nahrhaft sein sollte nur Schokokuchen und Kekse rausgesprungen sind🍩🍭😊

    Bezüglich Silvester 🎆 ist noch zu sagen, dass ich ähnlich wie vor Weihnachten etwas nervös war, dass ich einen Tag zuvor noch keine Ahnung über meine Neujahrstätigkeiten hatte. Denn in Deutschland plante ich für gewöhnlich 4 Wochen vorher die Party und konnte spätestens an Weihnachten alle Silvesterpartybeteiligten auflisten📆✍️ Dank Ramona's Facebook Recherche, Alaa's (ein mittlerweile guter Kumpel, ja- er heißt Alaa und nein- er ist KEIN Terrorist 😁!) Fahrkünsten und unserer allgemeinen Offenheit landeten wir auf einer von Studenten, Backpackern und Technobeats dominierten öffentlichen Party🎶🍻 Das Feuerwerk habe ich aufgrund meiner Faulheit und aus ethanolhaltigen Getränken resultierender verstärker Gravitationskraft leider verpasst, während die Studentenmassen sich dieses einschließlich Alaa und Ramona vom River aus gönnten. Letztlich beendete die Polizei👮 die Party, was ja wohl für eine gute Party spricht...
    HAPPY NEW YEAR! 🎆

    FUNFAKT: 3 Jahre abgelaufene Maiskörner mit der Hoffnung auf Popcorn in einem nagelneuen Topf über einem Lagerfeuer zu erhitzen ist keine gute Idee. Mit dem selben Ziel einen Aluminiumkochtopf mit Silikongriffen in die 80er Jahre Mirkowelle zu stellen, ebenfalls nicht. Letzteres kann der zuvor weißen Mikrowelle erheblichen Schaden zufügen. Fragen Sie Ihren Arzt oder feueraffinen Mitbewohner!
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  • Day 105

    Spiritualität und Spirituosen

    January 9, 2017 in Australia ⋅ 🌙 22 °C

    Wie der Titels des Blogeintrags bereits andeutet waren die letzen Tage erfüllt vom Arbeiten in dem spirituellen Laden, in dem wir von Hexen über Keltikfans bis Esoteriker alle Arten von Kunden bedienten, von Männern über Ladyboys bis hin zu Frauen, von Redemuffeln über Smalltalkliebhabern bis hin zu Geschichtenerzählern. Versüßt wurde unsere Arbeitszeit durch die Abstecher in den benachbarten Waffelshop oder den gegenüberden Milchshakespezialisten während der eigentlich halbstündigen Mittagspause (die ich durch meine Essgeschwindigkeit auch gerne mal auf eine Stunde ausdehnte). Weitere Versüßung ermöglichten kostenlose Tarotreadings, astrologische Vorhersagen oder Lebenslinienlesen unserer erfahrenen und freakigen aber sehr liebenswerten Arbeitskollegen. Des weiteren atmeten wir bei jedem Austreten aus der Räucherstäbchenbude das Freo Flair ein, welches von kreativen Straßenmusikern, amüsanten Straßenkünstlern, von menschenüberfluteten Bars und Bistros und von sonnendurchfluteten Gassen nur so sprüht.

    In unserer Unterkunft, in der wir nach Sichten der Küchenmitbewohner 🐜und des vermeintlichen Geschirrschwammes kaum noch essen, ist das Verhältnis zu unserer Chefin zwar schlechter, das Klima insgesamt aber besser geworden. Denn ihr 40 Jähriger äußerst witziger Bruder Ryan , der den typischen, sportbegeisterten, hundliebhabenden und gerne Spirituosen konsumierenden Australier abgibt, hat uns herzlich aufgenommen und schon das ein oder andere Lagerfeuer gezaubert. Begleitet durch Oldies und Interpretenraten, Mosquitobisse (Jaja, die arme Ramona sieht ganz demoliert aus) und dem Spiel Piccolo bescherte Ryan uns den ein oder anderen Lacher.
    Demnach ist es umso trauriger, dass "14 Tage" für Chefin Roni von Mittwoch bis Dienstag bedeuten und ich demnach morgen ausziehen muss, während Ramona eine weitere Nacht hier verbringt und ich schon zu Kumpel Mikey und seiner Babykatze ziehe🐱

    Ansonsten sind unsere Tage erfüllt von unserer Gang, die Esther liebevoll "Team" nennt, Faulheit und Sonne. Verrückten Aktionen, Spotify, Spiritualität und leider Spirituosen, um die man in Australien kaum drum rum kommt. Naja, gibt schlimmeres.. Und natürlich dem weiteren Planen unserer Reise, für die wir ab dem 20. Januar ein Auto🚙 geklärt haben, dessen Motor lauter ist, als wir reden können. Jaa, für die, die unsere lauten Stimmorgane kennen, das ist möglich! Mehr Infos darüber gibt s dann :)

    FUNFAKT: Kopfstand am Strand? Mit Glatze kein Problem! Das lästige nach Sandkörnern puhlen in dichtgewachsenem Haar und diese noch nach Tagen darin finden hat endlich ein Ende. Mit Glatze. Viele weitere Vorteile inklusive wie ein Massageffekt beim ins Kissen fallen oder die Wassertropfen richtig spüren, vom Sparen der Haarpflegeprodukte ganz zu schweigen oder vom Krebsparientenunterstützen 👼
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