Norway
Fyresdal

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Travelers at this place
    • Day 4

      Ab durch die Mitte Norwegens

      June 10 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

      Entgegen unserer ursprünglichen Planung werden wir durch die Mitte Norwegens gen Norden bis zum größten sich auf dem Europäischen Festland befindlichen Gletscher fahren. Das erste Teilstück war schon beeindruckend.
      Wasserfälle, Fjorde, Seen und Stromschnellen.
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    • Day 9

      Grosses Tier und Stockbruch

      June 8, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 18 °C

      Ich habe wieder nicht gut geschlafen. Die Beine glühen in der Nacht und weil ich etwas abfallend liege, rutsche ich ständig von meiner Luftmatratze. Erst am Morgen finde ich nochmal 1-2 Stündchen ruhigeren Schlaf. Als ich wach werde, nehme ich mir vor, mich nicht zu stressen. Selbst ein Ruhetag wäre nach dem gestrigen Tag eine Option. Aber schnell wird mir klar, dass ich nicht noch eine Nacht lang von meiner Matte rutschen möchte. Also mache ich mich fertig und packe zusammen. Als der Rucksack fast fertig gepackt ist, stelle ich fest, dass ich meinen Ehering nicht am Finger habe. Verdammt, der ist noch in der Innentasche vom Zelt. Ich überlege kurz, ob ich ihn einfach darin lasse aber mir wird sofort klar, dass ich alles nochmal auspacken muss. Es ist eben mehr als ein Gegenstand und es fühlt sich falsch an, ihn nicht zu tragen. Außerdem hätte ich Angst, dass er vielleicht doch nicht im Zelt ist und ich ihn hier irgendwo verloren hab. Ich packe alles wieder aus, rolle das Zelt auseinander und finde den Ring schnell. Alles wieder rein in den Rucksack und dann geht es noch schnell zum Bach, die Wasservorräte füllen. Abmarsch 09.38 Uhr.

      Weil ich heute herausfinden möchte, wie schnell ich hier eigentlich unterwegs bin, lasse ich die Komootapp tracken. Ich rechne mir selbst aus, welche Geschwindigkeit ich für realistisch halte, dass ich später Erwartung und Realität abgleichen kann. Bei dem ganzen auf und ab und den vielen kleinen Kurven, die alle nicht auf der Karte ersichtlich sind, brauche ich mehr Zeit. Ich glaube, dass die tatsächliche Höhenmeterzahl deutlich über der von Komoot errechneten Zahl liegen dürfte. Ich plane für heute in 5 x 5 km Einheiten. Ich schätze, dass ich rund 90 Minuten je Einheit brauche. Das wären 18 Minuten für einen Kilometer.

      Ich fühle mich wieder überraschend fit. Die ersten 5 km laufen sich von allein. Die zweiten sind schon etwas anstrengender. Sobald es halbwegs eben ist, komme ich leicht und zügig voran. Aber wie gestern schon gemerkt, wird jede kleine Steigung direkt zum Kraftakt. Heute nehme ich bei jeder Steigung ganz bewusst das Tempo raus. Langsam aber beharrlich ist hier die Devise. Zuhause bin ich deutlich schneller unterwegs. Entweder mit ganz wenig Gewicht auf dem Rücken oder mit Gleitschirm. Und da schone ich mich nicht. Allerdings ist da die Anstrengung meist auch nach 1,5 Stunden vorbei. Das hier ist eher wie ein Marathon. Wenn ich am Vormittag überpace, holt mich das am Nachmittag wieder ein.

      Die dritten 5 km sind schon zäher, allerdings auch mit einigem bergauf und es geht in die Mittagshitze. Es wird zunehmend felsiger und ich erklimme einen dieser wunderschönen Felsrücken, die hier überall herausschauen und an einer gewissen Höhe allgemein das Landschaftsbild prägen. Oben angekommen mache ich eine Pause. Niklas schreibt mir, dass er gerade in Oslo angekommen ist und nachher weiter nach Trømso fliegt. Erst vor zwei Wochen hab ich meine erste Nacht im Zelt bei ihm im Garten verbracht. Niklas ist auch der Grund, dass ich Norwegen lieben lernen durfte. Nach dem Bund/Zivi haben wir uns in sein Auto gesetzt und sind 2003 durch den norwegischen Süden gefahren. Vor 20 Jahren! In den darauf folgenden Jahren haben wir noch zwei solcher Touren gemacht.

      Ich liege an den Rucksack gelehnt in der Sonne und nutze den seltenen Handyempfang. Ursprünglich wollte ich das Handy so selten wie möglich nutzen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass es hier und da ganz schön ist, etwas Kontakt nach Hause zu haben.

      Nach 50 Minuten Pause gehe ich weiter. Ich hab neue Luft. Der felsige Untergrund macht Spaß und es geht nur wenig auf und ab. Bestimmt eine halbe Stunde „fliege“ ich über den Felsrücken. Das ist mein Lieblingsgelände. Man muss schon schauen, wo man hintritt, es ist aber alles fest mit gutem Grip. Nach 3 Kilometern geht es wieder bergab und auch das schnelle und leichte Vorankommen ist vorbei. Als ich um einen Fels herum gehe und mit meinem Stock laut auf den Felsboden aufstoße, erschrickt sich 30m vor mir ein großes Tier und rennt davon. War das ein Elch? Wenn dann eher ein kleiner. Oder doch ein Hirsch? Rentier? Ich bin mit meinem Handy zu langsam und erwische das Tier nur noch in der Ferne. Ich bin unschlüssig, was es ist, bin aber froh, dass es vor mir weg und nicht auf mich zu gerannt ist, was lediglich für eine genaue Bestimmung von Vorteil gewesen wäre.

      Hier finde ich auch wieder Trinkwasser. Ab hier zieht es sich wieder und es wird richtig anstrengend. Aber ich gehe diszipliniert weiter und erreiche eine weitere DNT-Hütte. Ich wäre alleine hier und hätte die ganze Hütte für mich. Aber ich möchte mein Kilometerpensum schaffen und außerdem gibt es keinen Anlass für Luxus. Meine Sachen sind trocken und es ist Sommerwetter. Wozu da umgerechnet 27 Euro ausgeben?

      Von nun an geht es wieder bergauf und jeder einzelne Kilometer zieht sich. Dafür werde ich oben, hier wieder felsig und leicht oberhalb der Baumgrenze mit einem traumhaften Ausblick belohnt. Wenn ich ausreichend Wasser, also auch meine Lagervorräte voll hätte, würde ich in Erwägung ziehen, hier zu bleiben. Ich hätte es tun sollen!!

      Ich folge dem Weg der scheinbar durch ein kleines Schneefeld führt. Ich betrete das Schneefeld, dass vielleicht 40 cm dick ist und breche nach 2 Metern, in etwa auf der Hälfte, ein. Das war sogar absehbar, weil ein kleiner Rinnsal unter dem Schnee hindurch ging und ich war eigentlich drauf gefasst, hier einzubrechen. Dennoch passiert das ganze etwas heftiger als gedacht und ich falle leicht nach vorn. Ich fange mich aber an und denke, alles ist ok. Leider aber hatte sich mein Trekkingstock verkanntet und brach in der Mitte. So eine Scheisse!! Ich sehe den Bruch und nehme es irgendwie hin. Ändern kann ich daran nichts mehr. Es ist eh die wichtigste Regel hier draußen: Es ist wie es ist. Ich verlasse das Schneefeld und finde den Anschlusspfad nicht. Komoot sagt, dass ich ein paar Meter vom Pfad abgekommen bin und ich gehe 10m hoch und finde den Weg schnell. Hier sehe ich, dass mein Weg gar nicht durch das Schneefeld ging, sondern sauber dran vorbei. Doppelt ärgerlich. Aber: Es ist wie es ist.

      Dennoch muss ich hier schnell eine Lösung finden. Mit dem schweren Gepäck sind die Trekkingstöcke wichtiger Bestandteil für mein Vorankommen. Insbesondere dann, wenn das Gelände mal schwieriger wird. Und am wichtigsten sind sie für meine Knie. In den letzten Tagen habe ich sehr genau gemerkt, welche Bewegungen die gut mitmachen und welche nicht. Bei bergauf und ab brauche ich die Stöcke allein, um meine Knie zu entlasten. Der nächste Ort ist 77 km entfernt. Der nächste Sportladen 175 km. Hier muss ich mir morgen Gedanken machen, wie ich das löse.

      Es geht weiter Richtung Tal und es wird zunehmend sumpfiger. Den nächsten kleinen Bach nutze ich, um meine Lagervorräte zu füllen. Ich bin wieder richtig erschöpft und will die nächste Gelegenheit zum Zelt aufbauen nutzen. Aber es wird nur sumpfiger und sumpfiger. Es ist eine reine Schlammschlacht und immer wieder versucht der Sumpf mich festzuhalten, wenn ich zu tief einsinke. Mit nur einem Stock ist das echt ätzend. Der Weg schlängelt sich dahin in einen immer dichter werdenden Wald am Hang entlang. Für ein Zelt keine Chance. Laut Karte soll ich schon bald an irgendwelchen Ruinen vorbei kommen. Ich hoffe, dass, wenn hier mal gebaut wurde, sich auch das Zelten besser anbietet. Nach gefühlter Ewigkeit erreiche ich den Platz. Allerdings sind hier keine Ruinen, sondern 3 gut erhaltene Hütten auf einer schönen Wiese am Hang mit wundervollem Blick auf den See. In einer Ecke liegt frisch gehacktes Holz. Es scheint aber niemand da zu sein. Laut Jedermannsrecht muss man mit seinem Zelt 150m Abstand halten. Weiter unten finde ich eine geeignete Stelle. Allerdings eher 150 Fuß entfernt. Mittlerweile ist es 21 Uhr und ich kann nicht mehr. Hier bleibe ich. Als ich das Zelt aufgebaut habe, friere ich. Dennoch raffe ich mich auf und wasche mich unten im eiskalten See. Verschwitzt in den Schlafsack ist einfach nicht schön. Nach dem Bad im kalten See geht es sofort in den Schlafsack. Es dauert lange, bis mir wieder richtig warm wird. Heute war der erste Tag, an dem ich keinem Menschen begegnet bin.

      Ich hätte nie gedacht, dass 25 km am Tag so eine große Aufgabe sind. Ich hoffe, dass sich mein Körper darauf noch einstellt. Zuhause habe ich ähnliche Strecken deutlich schneller absolviert. Aber eben auch mit weniger Gewicht, an maximal 2 Tagen aufeinander und ohne Sumpfschlachten.
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    • Day 9

      Rundwanderung mit Auerhuhn

      June 9 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C

      Wir starten unseren Tag mit dem leckeren Brot von gestern und einer Rundwanderung, die direkt an unserem Campingplatz vorbei führt.

      Der Wanderweg führt uns zu einer Trollhöhle, verschiedenen Seen und lässt uns Bekanntschaft mit einem Auerhuhn und ihrem Nachwuchs machen.

      Auf der Hälfte der Strecke treffen wir auf einen älteren Norweger. Wir sprechen im Mix Norwegisch, Englisch, Deutsch. Was für eine süße Begegnung. Er freut sich, dass wir den Wanderweg laufen und ihm das Auerhuhn auf dem Foto zeigen und wir freuen uns, Norwegisch Vokabeln auszukramen und darüber wie niedlich er ist. 🥰
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    • Day 2

      Ab über die Grenze 🚙

      July 28 in Norway ⋅ ☀️ 14 °C

      Der nächste Tag bestand nur aus Fahren. Wir sind über die norwegische Grenze & haben uns dann irgendwann an einem Waldstück das Zelt aufgebaut. Leider hatte ich an dem Tag Fieber bekommen & es ging mir gar nicht gut, so dass ich auch von der schönen Natur und den 4 1/2 Stunden nix sehen konnte, weil die Augenlieder dann doch zu schwer waren 😂 Mein Körper dachte sich aber zum Glück, dass doch Urlaub ist & er schnell wieder fit werden muss und so war am nächsten Morgen bis auf bisschen Kopfschmerzen alles wieder gut! Dafür bin ich sehr dankbar 🫶🏻❤️ und vielleicht war ja doch auch etwas Glück dabei 🌼🌻😊Read more

    • Day 9

      Giants Kettle - Badespaß auf Norwegisch

      June 9 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

      Unser zweiter Stopp heute führte uns zum Giants Kettle. Für uns war das ein Fluss mit Wasserfall und super schönen Formationen, für die Norweger ist es jedoch ein Spaßbad. 😂

      Wie viel Grad war es heute? Keine Ahnung, vielleicht um die 12. Und da kommen die Norweger und stürzen sich tatsächlich ins Wasser. Hart im Nehmen. Aber 12 Grad kratzt für die sicherlich schon an der Hochsommergrenze 😂

      Die kleinen Pools sind jedenfalls ein echter Hingucker. Es gibt sogar eine kleine natürliche Wasserrutsche. (Und Andi hat schon nur beim Zuschauen einen riesen Gaudi - siehe Video 😂)
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    • Day 10

      Ein Stock ist besser als kein Stock!

      June 9, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

      Und wieder habe ich nicht so gut geschlafen. Aber auch zu Hause ist Schlafen nicht eine meiner großen Stärken. Als ich morgens wach werde, versuche ich, mich noch einmal umzudrehen. Aber einschlafen tue ich nicht mehr. Ich habe weder Lust liegen zu bleiben, noch habe ich Lust aufzustehen. Aber es nützt nichts. Ich mache mir einen Kaffee und schreibe mein Tagebuch von gestern zu Ende. Gestern habe ich nur noch Stichpunkte gemacht, weil ich einfach zu fertig war. Die ursprüngliche Idee, hier einen Ruhetag zu verbringen, verwerfe ich. Gleichzeitig nehme ich mir vor, heute nicht zu weit zu laufen. Wenn ich heute 15 km schaffe ist es super aber ich möchte nicht erst mein Zelt wieder um 21 Uhr aufbauen und so fertig sein wie gestern Abend.

      Als ich meinen Rucksack fertig gepackt habe, ist es schon kurz nach elf. Ich gehe hoch zu den drei Hütten, und erkenne zum ersten Mal, was eigentlich mit Ruinen gemeint war. Tatsächlich zeugen wenige Überreste von einer alten Hütte. Oben bei den drei Hütten war der Internetempfang am besten. Hier gelingt es mir auch, den Footprint von gestern hochzuladen . Dann rufe ich beim Campingplatz in Dalen an. Auf der Seite habe ich gelesen, dass sie auch deutsch sprechen. Ich habe zwar meine Scheu, Englisch zu sprechen weitgehend abgelegt, aber telefonieren tue ich doch lieber auf Deutsch. Der Mann der abnimmt, spricht nur englisch. Ich bin aber selbst überrascht, wie gut es mir gelingt, mein Problem zu schildern und mich mit ihm auszutauschen. Es ist doch gar nicht so viele Jahre her, da hätte mich allein die Nervosität beim Telefonat auf Englisch voll aus dem Konzept gebracht, dass ich wahrscheinlich einfach aufgelegt hätte. Wie bereits recherchiert gibt es in Dalen tatsächlich kein Sportgeschäft. Meine Idee, etwas zu bestellen und nach Dalen liefern zu lassen, scheint nicht so gut zu sein. Auf meine Frage nach Lieferzeiten sagt mir der Mann, dass man das in Norwegen nie so genau sagen kann. Manchmal dauert es drei Tage, manchmal dauert es drei Wochen. Aber er sagt, dass im nächsten Ort ein Sportgeschäft sein soll, circa 20 km entfernt. Da ich eh plane, einen Offday in Dahlen zu machen und zwei Nächte auf dem Campingplatz zu verbringen, wird das also dann meine Tagesaufgabe. Einmal nach Åmot trampen und einmal zurück. Aber mit der Lösung kann ich leben, so kann ich mir die Trekkingstöcke auch vor Ort anschauen. Erste Recherchen haben ergeben, dass die hier mindestens 50-60 € teurer sind als in Deutschland. Aber: es ist, wie es ist.

      Um kurz vor 11:30 Uhr gehe ich los. Wie auch die letzten Tage laufen sich die ersten Kilometer relativ leicht. Heute habe ich keinen Druck. Wenn ich 15 km schaffe, bin ich zufrieden. Wenn dann noch Luft ist, gerne auch 20. Wenn ich die 20 schaffe, ist es sogar sehr realistisch, dass ich übermorgen die Etappe nach Dalen in einem schaffe. Es wäre knapp über 30 km, aber der Großteil davon Straße. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie bin ich getrieben. Hier draußen möchte ich keinen Ruhetag machen. Ich freue mich einfach auf den Campingplatz, unter ein paar Leute zu kommen, einkaufen zu gehen und den ganzen Tag geile Sachen zu essen.

      Die zweiten 5 km sind ebenfalls wie gewohnt wieder etwas zäher. Aber heute gelingt es mir leichter, diszipliniert zu sein und bedächtig weiter zu gehen. An unzähligen Stellen, wo es bergauf oder bergab geht, durch Sumpf oder schwieriges Gelände, denke ich mir, ohne den einen Trekkingstock wäre ich echt aufgeschmissen. Anstatt mich über den Verlust des zweiten Stocks zu ärgern, gelingt es mir hier leicht, positiv zu denken. Ein Stock ist viel besser als kein Stock.

      Ziemlich genau bei 10 km liegt die Nutevasshytta. Hier plane ich meine Pause. Als ich ankomme, sehe ich aus der Ferne, dass auch hier ein paar Wanderschuhe zum Trocknen in der Sonne stehen. Es ist also jemand da. Auf der einen Seite möchte ich gerne meine Ruhe haben, während ich Pause machen, auf der anderen Seite würde ich mich auch freuen, wenn ich hier wieder so einen netten Austausch hab wie vor zwei Tagen. Während ich vor der Hütte meinen Rucksack absetze und meine Schuhe ausziehe, um sie zum Trocknen in die Sonne zu stellen, geht die Tür auf. Ein blonder, recht dicker Mann schaut raus und beginnt, ohne mich anzusehen, irgendetwas auf Norwegisch zu sprechen. Ich unterbreche ihn: „Sorry? English?“Er switched auf brüchiges Englisch und erzählt mir, weiterhin ohne mich anzusehen, dass er nur den Tag über da sein wird und heute Abend wieder weg ist. Ich gebe ihm zu verstehen, dass ich hier eh nur eine Pause mache. Dann geht er wieder rein und die Tür fällt ins Schloss. Vielleicht tue ich ihm unrecht. Aber sympathisch war er nicht. Und ich muss mich wirklich fragen, wie der seinen riesigen Bauch hierher bekommen hat. Denn egal aus welcher Richtung man kommt, es sind einige Meter und Höhenmeter zu absolvieren.

      Ich lege mich draußen in der Sonne bauchwärts auf meine dünne Isomatte und lege mir meine Kappe zum Schutz vor der Sonne seitlich auf den Kopf. Die Sonne trocknet schnell den verschwitzten Rücken. Ich schlafe immer wieder ein und werde nur zwischendurch von etwas auflebendem Wind wach. So verbringe ich hier eine Dreiviertelstunde.

      Ich gehe weiter und merke, dass ich noch ganz schön in den Seilen hänge. Das Mittagsschläfchen hat zwar gut getan, aber der Kaffee danach hat gefehlt. So werde ich langsam wach, während ich mich einen kleinen Hang hocharbeite. Die ersten zweieinhalb Kilometer sind wieder richtig Arbeit. Dann komme ich an einen Sattel und mir öffnet sich ein Blick in ein wunderschönes, neues Tal. Ein malerischer See mit einer kleinen Hütte am Ufer. Die Norweger wissen einfach wie und wo man schön baut. Ich durchquerte zunehmend mehr Schneefelder. Das schöne Tal verlasse ich wieder über einen weiteren Anstieg. Am höchsten Punkt mache ich eine Pause und nehme mir Zeit für ein paar Drohnenaufnahmen. Hier habe ich auch zum erst mal wieder Empfang. Als ich den Flugzeugmodus ausmache, kommen gleich fünf WhatsApps herein. Tobi, ein anderer NPLer, hat sein Tagesziel heute schon erreicht. Er ist mir aktuell 40 km voraus. Er schreibt, dass mit zunehmender Höhe, auch der Schnee zunimmt und er überlegt, morgen auf die Straße auszuweichen. Auch was die Hardangervidda betrifft, ist er nicht optimistisch. Mein Plan ist es, meine nächsten geplanten Abschnitte, die ebenfalls durch schneereiches Gebiet gehen, mir an meinem of Day in Dalen genauer anzuschauen, und gegebenfalls, umzuplanen. Am Ende kann ich hier da lang aufen, wo ich will. Schade wäre es natürlich um die schönen Gegenden, die ich mir ausgesucht hatte. Auch die Straßenkilometer dürften sich deutlich erhöhen. Aber es macht keinen Sinn, eine Gefahr einzugehen, oder nach zwei Tagen wieder umdrehen zu müssen und so wertvolle Zeit zu verlieren.

      Ich mache das Handy wieder aus und gehe weiter. 6 km sind es noch bis zu dem Punkt, den ich mir ausgesucht habe. Während es in den letzten Tagen oft durch waldiges Gebiet ging, bewege ich mich zunehmend in höheren Lagen, wo es deutlich leichter ist, ein Zelt aufzustellen. So habe ich mir für die Nacht auch einen Punkt auf der Karte herausgesucht, wo ich optimistisch bin, mein Zelt aufbauen zu können. Die letzten Kilometer sind wieder sehr hart. Ich komme noch an einer Hütte vorbei, die scheinbar von zwei Anglern bewohnt ist. Ich lasse die Hütte links liegen und gehe weiter. Noch einmal fülle ich alle Wasserreserven auf. Die letzten Kilometer sind jedes Mal die härtesten. Nicht nur, weil ich mit meinen Kräften eh schon am Ende bin, sondern weil ich zusätzlich 3 kg Wasser dabei habe. Während des Anstiegs kommen mir zwei Jungs entgegen, auch mit Rucksack und Angelzeug bewaffnet. Wir unterhalten uns kurz auf Englisch. Dann gehe ich die letzten Meter hoch. Es ist anstrengend, aber heute bin ich sehr diszipliniert und auch mental stark. Es dauert ein wenig, bis ich eine Stelle für mein Zelt gefunden habe, die halbwegs eben ist. Noch bevor ich das Zelt aufbauen, gehe ich zu einem kleinen See 30 m weiter, um mir mit dem Waschlappen wenigstens Gesicht und Oberkörper zu waschen. Mehr ist heute nicht drin. Es ist kühl hier oben und der Wind weht spürbar. Ich baue das Zelt auf, verstaue alle meine Gegenstände und lege mich ins Zelt, um mein Abendessen fertig zu machen. Als ich mein Handy, das fast leer ist, an meiner Powerbank laden möchte, stelle ich fest, dass meine Powerbank nicht lädt. Ich habe noch 10 % Akku. Die Powerbank scheint voll zu sein. Aber auch googeln nach einer Problemlösung, bringt mich nicht weiter. Ich habe noch eine kleine Ersatzpowerbank, die aber ebenfalls gerade leer ist, weil ich damit zuletzt meine Drohne geladen habe. Mein letzter Wetterbericht hat zwei Wochen Sonnenschein vorhergesagt und so muss ich morgen schauen, dass ich die kleine Powerbank geladen bekomme. Dennoch ärgert es mich, dass die große Powerbank nicht funktioniert. Naja. Es ist, wie es ist. Ich esse zu Abend und versuche dann einzuschlafen. Selbst um 22:30 Uhr scheint die Sonne noch auf das Zelt. Dass es nie so richtig dunkel wird, macht das Schlafen nicht einfacher.
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    • Day 26

      Tronåsen & unbefestigte Strassen

      June 23, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 22 °C

      Nach einem kleinem Spaziergang heute morgen, eine Strecke nach meinem Geschmack ;-) . Tronåsen hoch mit bis zu 33% Steigung und Nebenstraßen ohne Asphalt. Als Entschädigung für meinen Beifahrer die schönste und höchste Strasse Südnorwegens => SuleskarvegenRead more

    • Day 17

      Trolltöpfe

      July 12, 2023 in Norway ⋅ 🌧 15 °C

      Die berühmten Trolltöpfe. Nach 8km Schotterweg und einer Straße quer durch den Fluss kamen wir an. Von dort waren es nur ein paar Meter und wir waren im Paradies. Die Trolltöpfe sind kleine Wasserabschnitte mit Rutschmöglichkeiten. Rafting nur ohne Boot. Atemberaubend was die Natur geschaffen hat.Read more

    • Day 19

      Baumwipfelpfad

      July 14, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 15 °C

      Am letzten Tag rief nochmal die Natur nach uns. Wir erkundeten einen Baumwipfelpfad, wo auch Hunde mit drauf durften. 1km lang war dieser Steg und man hatte viele Erklärungen an den Seiten. Ein toller Abschluss.Read more

    • Day 3

      Naar Noorwegen!

      July 24 in Norway ⋅ ⛅ 19 °C

      We verlaten een zonnig Jutland met de veerboot naar Kristiansand. Riemke gebruikt de wachttijd optimaal met het maken van een Sudoku 😀
      We zitten volop in de zon als we de oversteek maken. Bij aa komst krijgen we een flinke regenbui op ons autodak. Uiteindelijk zetten we ons tentje op langs de oevers van de Otra rivier.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Fyresdal, فيرسدال, ফায়রেসডাল, Fyresdali vald, Kommun Fyresdal, Fyresdal kommune, Фюресдал, Fyresdals kommun, 菲勒斯達爾

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