13 Grad Fjord anbaden
14 juni, Norge ⋅ ☀️ 17 °C
Song des Tages
https://songwhip.com/pubblico/liverpool-fc-youl…
Frühstück am Fjord … Yoga am Strand … anbaden bei 13 Grad Wassertemperatur… Markt inLäs mer
Song des Tages
https://songwhip.com/pubblico/liverpool-fc-youl…
Frühstück am Fjord … Yoga am Strand … anbaden bei 13 Grad Wassertemperatur… Markt in Kristiansund … Mit der Fähre über das Meer … Sonnenbräune bei 15 Grad … Spaghetti mit Shrimps 🍤… Fußball hören im Sonnenuntergang am Fjord…Läs mer
An diesem wunderschönen Ort haben wir dann mal richtig entspannt. Aktuell stehen wir immer noch hier. Morgen geht es weiter gen Norden. Auf einer der Inseln, die nur bei Ebbe begehbar sind haben wir die Überreste eines Widders gefunden und die wildesten Geschichten dazu erfunden 🤣. Und unser Auto sieht aus, wie ein Auto aussehen muss.
Übrigens sind wir jetzt schon im Bereich des Mitsommers. Das heißt, die Sonne geht um 00:15 Uhr unter und um 02:21 Uhr wieder auf. Nachts ist es einfach taghell
Wir sind froh, dass sich der Wagen ziemlich gut abdunkeln lässt , dennoch verschiebt sich unser eigentlicher Rhythmus gerade ziemlich. Sowohl bedingt durch die Helligkeit als auch der neu gewonnenen Freiheit.....Läs mer
Auf dem kleinen Parkplatz gab es gestern spät am Abend nur noch ein Auto, das kurz gehalten hat, ansonsten war die Nacht absolut ruhig. Als ich am Morgen raussehe, ist alles neblig und es fängt kurz darauf an zu regnen und zu winden. Und so wird es mir, noch bevor ich zum Frühstücken ansetze, ganz schnell zum Verhängnis, dass ich die Heringe gestern abend in diesen Untergrund nur maximal zur Hälfte reinbekommen habe. Ist halt ein Parkplatz und ich wollte hier ja schließlich nicht überwintern, hatte diese Umstände gedanklich ausdrücklich in den Bach gekippt. In Kürze sind von der Windseite her beide Heringe raus und das Zeltcover flattert mir nass über den Rucksack und innen rein. Da ist erst mal Alarm vom Allerfeinsten, irgendwie muss ich das Wasser fernhalten und auch verhindern, dass das Zelt sich weiter aufbäumt. Das alles blöderweise immer nur mit einer Hand, die andere bändigt das wilde Außenzelt. Trotzdem bekomme ich an die zwei Stellen am Zelt, wo die Heringe waren, einen Wanderstock fixiert und mit dem zweiten kann ich diesen dann quasi aus der Ferne untenhalten. Ohne Frage ist das alles mehr schlecht als recht und es braucht um‘s Verrecken immer eine Hand. Wie dem auch sei, schaffe ich es in dieser Manier, alles einzupacken, das Innenzelt abzubauen und bereite soweit vor, dass nur noch die Außenhülle steht. Hierfür gibt es keinen Plan, es dauert auch recht lange und alle möglichen Sachen sind am Ende nass oder auch dreckig, der Flattermann hat ja schön um sich geworfen. Um elf habe ich fertig und ziehe los, will erst mal weg von diesem Platz und das Frühstück später an einer geeigneten Stelle nachholen. Nach 200m fällt mir ein, ich habe die Wäscheleine von gestern Abend vergessen, also einmal Retoure und die noch holen. Die Straße zieht sich jetzt runter ins Tal, dabei geht es durch einen Tunnel, der durch den Fels getrieben ist. Ich muss noch mal absetzen und die Stirnlampe rausholen, da er doch einige 100m lang ist und völlig unbeleuchtet. Insgesamt zieht es sich jetzt ähnlich wie gestern an dieser Straße entlang unten im Tal an einen See und gegen zwölf, als ich endlich Frühstück machen will, finde ich doch tatsächlich direkt am Straßenrand einen großen Felsüberhang, unter dem ich mich eine Stunde lang geschützt aufhalten und die Sachen noch mal ein bisschen sortieren kann. Mein Ziel heute ist Salsbruket, ein kleiner Ort mit Supermarkt, an dem ich, wenn möglich, auch den morgigen Ruhetag zubringen will. Er liegt übrigens als erster Ort an einem Fjordende, ab dort ist das Wasser also salzig. Ganz nebenbei schüttet es seit dem Morgen von oben herunter, alles was weg muss. Sitzgelegenheiten gibt es nicht wirklich, ich glaube das war gestern auch mit der Grund, warum ich so genervt war. Heute ist das mit Nichtsitzenkönnen zwar das selbe, aber meine Laune ist wieder auf Vorkriegsniveau und ich singe wieder im Regen. Das ist mir selbst das Zeichen, dass alles in guter Butter ist.
Gegen drei komme ich an einem Ort vorbei, etwas abseits der Straße, es sind vielleicht drei Häuser und an einem davon frage ich, ob ich mich draußen in der Garage, wo das Boot untergestellt ist, mal für eine halbe Stunde trocken hinsetzen kann. Freundlich ohne Wenn und Aber habe ich diesen Platz sicher. Nach knapp 2 Stunden Laufen bin ich dann wieder soweit, würde mich gern etwas ruhen und finde ein Stück abseits der Straße eine alte, teils verfallene, aber von oben her dichte Anglerhütte, perfekt. Norwegen und sein Regen… es ist wohl tatsächlich so, je dichter ich ans Meer komme, desto mehr Regen ist auch.
Als ich wieder unterwegs bin, hält eins der wenigen Autos mal an und ein Norweger fragt mich, ob er mich denn mitnehmen könnte. Dankenderweise lehne ich wie immer ab, aber frage nach einer möglichen trockenen Unterkunft, also alles außer einem Zimmer. Er würde mich einladen, bekommt aber seine Tochter heute zu Besuch und empfiehlt mir im Ort an dem großen gelben Haus zu fragen, das würde ich schon finden. Gegen halb sieben komme ich nach Salsbruket und da steh‘ ich nun am Oppløyfjorden an der Stelle, wo das süße Wasser des Oppløyelva die längste Zeit lieblich war. Es ist hier natürlich noch kein offenes Meer, aber salziges Wasser hat es allemal. Und weil ich Hütten und Shelter so sehr mag, gibt es hier direkt eine schöne Grillhütte, die ich erst mal inspiziere, auch wegen Ruhetag. Gehe aber trotzdem noch mal die 100 Meter rum zum gelben Haus und treffe hier im Kafe Elgen auf die Tschechin Zuzana, die hier mit ihrem Mann eine Pension, hauptsächlich für Angler betreibt. Leider ist alles ausgebucht zur Zeit, aber sie lädt mich auf einen Kaffee ein und gibt mir noch ein paar Sachen mit, so dass ich den Ruhetag morgen recht komfortabel zubringen kann. Vielen Dank für deine Unterstützung. Ich breite mich in meiner neuen Unterkunft komplett aus, hänge all die nassen und klammen Sachen auf, damit ich alles mal wieder auf einen guten Stand bringen kann.Läs mer
Ruhig und friedlich habe ich mal am Meer und mal am Fluss geschlafen. Je nach Stand der Tide ist das, was hier vor der Anglerhütte vorbeiläuft, mal Flusswasser, das über die Steine springt, ein paar Stunden später ist der Fjord anderthalb Meter höher, so dass ich gut darin baden könnte. Speziell zur Flutzeit springen ständig auch recht große Fische, das ist schon interessant, auch wenn ich kein Angler bin. Sie springen teilweise einen halben Meter weit aus dem Wasser, ständig ist es irgendwo laut am Klatschen. Am Vormittag besucht mich Zuzana noch mal kurz, sie hat mit deutschen Bekannten hier im Ort gesprochen, bei denen soll ich morgen, wenn ich dort entlangkomme, unbedingt mal vorsprechen. Na gerne doch. Da für den Nachmittag Regen angemeldet ist, mache ich einen kleinen Rundgang, betrachte mir die Fluss-Staumauer und die kleine Kraftwerksanlage und gehe auch noch mal um die Fisch-Aufzuchtanlage herum, die hier direkt am Fjord ist. Sie nutzen die Kombination aus Süß- und Salzwasser und ziehen hier Lachse bis zu einer bestimmten Größe auf. Gegen zwölf bekomme ich Besuch vom Inspektor der örtlichen Fischaufsicht, er macht seinen Rundgang, kontrolliert die Fiskekort und wir erzählen uns den einen oder anderen Schwank. Die Karte kann ich natürlich nicht vorzeigen, aber er erkennt auch ohne Verrenkungen, dass ich im besten Falle des Fishermen’s Friend bin und erzählt mir, dass die hier für 24 Stunden 500 NOK (ca. 50€) kostet. Wow, dann muss Petri aber Heil und Sieg und fette Beute bringen. Allerdings muss man dazu wissen, kostenpflichtig ist es nur an Binnengewässern. Am Meer, ergo auch an den Fjorden benötigt man keine Karten, Scheine oder sonst irgendwas. Ich wohne hier genau an der Grenze, kenne mich ja aus mit Zonenrandgebiet.
Zum Mittag koch‘ ich mir am Fjord, na da kommt man doch von selbst drauf: Tschechische Hühnersuppe, immer schön regional essen. Der Regen lässt freundlicherweise noch bis um sieben am Abend auf sich warten. Gegen acht kommt der Inspektor noch mal vorbei, er will selbst etwas angeln und wir unterhalten uns noch ein wenig. Ich habe alles parat, um morgen von hier weiterzuziehen.Läs mer
Ich wache auf und bin im sechsten Monat. Schnell einen Test gemacht: Puh, nicht schwanger! Und so ist das Aufraffen schon um sieben nach einem Ruhetag doch im Bereich des Machbaren. Ich mache Frühstück, während es draußen regnet und lande auf dem Weg zur Toilette bei der Budweiser Angelbrigade. Das dauert etwas länger, bis der Nemjetzki das Wie, Wohin und eine ganze Reihe weiterer Fragen beantwortet hat. Und sie entlassen mich nicht ohne eine Büchse ihres Nationalgetränks und etwas Wegzehr. Besten Dank, Männer. Gegen zehn hab ich alles soweit fertig und der Regen hat aufgehört. Dann läuft es sich die anderthalb Kilometer sehr angenehm zum Supermarkt. Und obwohl ich für den heutigen Tag noch ausreichend Vorräte habe, muss ich in der Meierei doch noch ein bisschen was kaufen, was irgendwie Laktose enthält. Bin da ja sehr tolerant. Dabei komme ich mit der Verkäuferin ins Gespräch, sie ist Deutsche und hilft hier für eine Zeit lang aus. Einen halben Kilometer weiter bin ich dann am Haus von Sandra und Matthias. Er ist zur Zeit arbeiten, genau in der Firma neben meiner Wochenendhütte. Und hat mich in den letzten Tagen zweimal gesehen, als ich an der Straße entlang durch die Berge kam. Sandra kocht mir erst mal einen Kaffee und ganz flott sind fast 2 Stunden rum, in denen wir uns über ihr und mein Hier und Jetzt unterhalten. Dass sie seit 2020 hier leben, wie es sich hier lebt und was es doch für ein kleines Paradies ist. Nicht ohne zu duschen und auch ein paar Sachen mit für den Weg verabschiede ich mich gegen eins. Sandra, danke dir für die Einladung. Ich mache mich auf den Weg, um in gut 15 km an die Fähre zu kommen. Der Himmel ist von Azur bis zu tiefstgrau sehr gemischt eingefärbt. Dementsprechend bin ich heute gedanklich auf alles vorbereitet. Glücklicherweise bleibt es aber dabei, die einzige kurze Schauer, die es gibt, halte ich in einer privat gebauten Bushaltestelle aus, in der normalerweise die Schulkinder warten. Mit meinem Tornister zähl ich mich mal dazu. Kurz vor halb fünf, ich bin gut 500 m vor der Fähre, kommen mir 10-12 Autos entgegen und ich freue mich, dass ich wahrscheinlich gleich aufspringen kann, um die circa fünf Minuten überzusetzen. Denkste, natürlich kann ich das nicht, die Fähre ist schon lange wieder weg und in etwas mehr als einer Stunde kommt sie wieder. Für mich eine gute Zeit, das Wetter zu genießen und am Rucksack dem Quietschen nachzugehen, das ich seit wenigen Tagen immer mal wieder und häufiger habe. War mir bisher nicht sicher, ob es mit dem Wetter, also Nässe was zu tun hat, was ich aber heute dann schon wieder ausschließen kann.
Dass ich tatsächlich immer dichter ans Meer komme, merke ich daran, dass die riesigen Wasserflächen doch größer sind als die Seen und es wirkt zusammenhängender, ich in einiger Entfernung ein recht großes Schiff sehen kann und auch dieser Geruch von Meerwasser in der Luft liegt. Die Landschaft ringsum ist wunderbar anzusehen, viel grünes Land um mich herum, zerklüftet mit kleinen Inseln und zumindest in der Ferne durchaus recht hoch aufragenden Bergen. In der Richtung, aus der ich komme, sehe ich in den ganz hohen Lagen noch Schnee und im Voraus laufe ich auf einen Berg zu, den man vollgepflanzt hat mit einem Windpark von sicher 30 Windrädern. Zumindest von der Ansicht her wäre das nicht nötig gewesen. Besser gemacht hat es dagegen der Gestalter eines Hauses am Straßenrand, er ist auch ein großer Freund von Windmühlen, verschiedensten hölzernen Gebilden sowie einer alternativen Farbgebung des Hauses samt Nebengebäuden. Ich bleibe kurz stehen und betrachtete mir das Ganze und als ich gute 50 Meter weiter bin, kommt er hinter mir her, drückt mir eine Dose Limo in die Hand, und wir unterhalten uns. Er ist Rumäne und hat ein Faible für diese andere Art von Gestaltung und träumt davon, es vielleicht mal irgendwann für Touristen als Café oder zur Übernachtung zurecht zu machen. Während wir am Straßenrand stehen und plaudern, kommt ein Radler mit vollen Packtaschen dahergefahren, ich sehe gleich, dass er länger unterwegs ist. Es ist ein junger Franzose, der gerade auf dem Weg zum Nordkap ist, leider aber kein Wort Englisch spricht, was mich angesichts seines Alters extrem verwundert. Also ist diese Unterhaltung auch relativ kurz und wir alle drei gehen wieder unserer Wege. Als es schon acht durch ist, sehe ich mich die ganze Zeit um, wo ich mein Zelt aufschlagen kann und während ich zwecks unpassenden Platzes noch weitergehe, sehe ich schon den Supermarkt, den ich morgen besuchen will. Auf einmal hält ein Auto am Straßenrand, es ist Sandra mit ihrem Mann und Sohn, sie sind auf dem Heimweg und es ist schön, dass ich sie doch am Abend noch alle kurz kennenlerne. Kurz darauf, ganz in der Nähe des Coop-Marktes, frage ich an einem Haus nach Wasser und auch nach einem eventuellen Stellplatz für mein Apartment. Mit Silja und ihren Mädels bin ich mir recht schnell einig, dass ich hinter der Scheune direkt an der Kuhwiese mit Blick runter zum Fjord aufbauen kann. Bis das losgeht, ist aber ganz schnell noch eine halbe Stunde vergangen, in der wir erzählen und die Mädels ihre Hasen und alle Haustiere herbeiholen und stolz präsentieren. Und sich sogar noch dafür stark machen, dass der Wanderer ein Eis schlecken kann. Da geht mir doch das Herz auf.Läs mer
Schon um sechs erwache ich und freue mich, gestern dieses Plätzchen ausgewählt zu haben. Es nebelt und nieselt so leicht vor sich hin und so mache ich mich auf dem Tisch mit meinem Frühstück breit, gucke aus der Hütte raus und freue mich an diesem Wetter. Das ist wie hinter der Scheibe sitzen, nur ohne Scheibe und besser.
Gegen neun ziehe ich los, auf meinem Weg und auch nicht weit von hier ist eine kleine Bunkeranlage der Wehrmacht aus der Besatzerzeit. Das inspiziere ich natürlich erst mal ganz genau mit dem Schützengraben außenrum, einem in den Fels getriebenen Aufenthaltsraum sowie der runden Einhausung für das Maschinengewehr. Von hier aus ist der Ausblick freilich sehr gut, die Brüder waren ja auch gescheit damals. Das Thema Bunkeranlagen wird mir hier sicher noch einige Male begegnen, schließlich war die Gegend damals ja Teil des Atlantikwalls. Zum Beispiel war auf Vikna eine Funkmeßstellung (Ein Zug der 32./mFlugmeldeLeitKp IV./LnRgt 251) unter dem Tarnnamen WALNUSS stationiert.
Kurz darauf treffe ich auf Vidar und seine Frau, sie sind neben einer Reihe von Joggern hier mit ihrem Hund unterwegs und wir unterhalten uns so lange, bis die Wege sich trennen.
Von Rørvik aus gibt es Richtung Inselmitte eine Straße, die ganz im Norden entlang führt und eine ganz im Süden. Die nördliche wird zumindest auswärts die meine sein, sie ist die kürzere, vielleicht werde ich die andere auf dem Rückeg nutzen. Auch wenn das Wetter diesig ist und im Halbstundentakt immer mal wechselt, ist es fantastisch, hier an der Küste entlang zu gehen. Weit im Norden kann ich die Insel Leka im Nebel sehen, es ist eine ganz einzigartige Insel, auf der es ein besonderes Vulkangestein gibt. Vielleicht werde ich sie auf dem Weg entlang der Küste nach Norden später noch besuchen. Aber auch hier ist es wunderschön, obwohl ich nur einen Bruchteil der 6000 Inseln, Holmen und Schären sehe, die zu Vikna gehören. Dazu die kleinen Werften, Fischerboote und natürlich auch die Häuser, die so wunderschön gelegen sind.
Stück für Stück setzt es doch immer mehr zum Regen an und so nehme ich mir gegen zwölf mal wieder eine dieser kleinen Haltestellen, um ein Päuschen einzulegen. Es hängen einige gestickte Wandbilder darin und ganz stolz hat der Errichter das Baujahr 1998 auf die Wand gemalt. Schon seit dem Morgen, nein, korrekter schon seit gestern Nachmittag ist dieses Stück Lachs auf meinem Plan und es bringt sich immer wieder in Erinnerung. Auch wenn es noch nicht Nachmittag ist und vielleicht noch nicht Zeit für die große Pause, läute ich sie doch jetzt ein und eröffne hier in diesem Festsaal das große Fressen. Fein geräucherter Lachs mit Brot aus der Gruschkiste von gestern sind so sehr lecker, dass ich es kaum beschreiben kann und auch nicht weiß, wann ich zum letzten Mal so sehr Essen genossen habe. Wie das Brot den Weg in diesen Ramschkorb gefunden hat, ist mir ob der Frische völlig unklar, aber beschweren werde ich mich nicht. Für mich ist es eine WIN-WIN-WIN-Situation, denn der Regen ist danach auch vorbei. Ich fühle mich wie der Kaiser nach einem Zwölf-Gänge-Menü und tatsächlich sehe ich, als ich wieder raustrete, die ersten blauen Stellen für heute am Himmel. Da bleibt mir nur Knut- und Petri-Dank zu sagen. Zum weiteren Schwung im Gebein auf den nächsten Kilometern muss ich sicher keine Ausführungen machen. Und weil der große Junge so brav aufgegessen hat, bleibt es nicht nur bei ein paar blauen Stellen, es gibt blauen Himmel mit feinsten weißen Federwolken. Als ich mich später mal auf einer Wiese am Straßenrand zur Pause niedergelasse, kommt eine Frau mit drei Hunden vorbei, an denen und ihrer Weste ich sie gleich mal als Jägerin deute. Wir unterhalten uns eine Weile und dann muss sie aber weiter, sie ist etwas in Eile, heute Abend ist Mädelsabend. Allerdings in der nordischen Art, sie werden mit ihren Repetierern und Büchsen umeinand’ sitzen und auf wehrlose Scheiben schießen. Je später der Nachmittag, desto mehr ziehen Wolken auf und es wirkt so, als würde ich heute Abend noch mal einen Regenschutz bemühen müssen. Ich will mich zum Abend an einem Fjord niederlassen, muss dann nur zusehen, dass es dort auch Wasser gibt, also ungesalzenes. Je länger ich diese Straßen hier entlang laufe und je näher nach Westen ans Meer ich komme, desto mehr muss ich mein Bild im Kopf korrigieren, das ich von dieser Insel hatte. Berge von 100 Metern Höhe wirkten in meinem Geiste wie nichts, über das ich fast hinwegsehen kann. Tatsächlich ragen sie zu beiden Seiten der Straße ganz ähnlich wie in den letzten Tagen auf und selbst ein Aufstieg wäre nicht mal eben gemacht. Und so ist auf den letzten 2km heute, wo es dann doch einmal über eine dieser Berge geht, noch mal deutlich zu spüren: 100 m sind 100 m. Ganz zuletzt geht es noch mal über eine Brücke, die über den Fjord führt. Es ist extrem klares Wasser, in dem ich an vielen Stellen bis auf den Grund sehen kann und große Quallen, Fische und dergleichen von hier oben beobachten kann. Kurz darauf biege ich an der Stelle von der Straße ab, wo ich übernachten möchte und komme statt an Wohnhäuser an eine kleine Werft. Lorenz ist der letzte Mitarbeiter, der heute noch arbeitet und ich frage ihn, ob ich denn hierum irgendwo niederkommen kann, was ohne Probleme möglich ist. Ich sehe mich ein bisschen auf dem Gelände um und er ist gerade nochmal auf dem neuen Fischerboot „Remskjær“, dass sie hier gebaut und vom Stapel gelassen haben. In gut zwei Wochen soll es fertig sein. Ich kann mit auf das Boot und mich ein bisschen umsehen. Das ist für mich ein bisschen wie Paradies, ganz ähnlich, als wenn man mich in einen Lokschuppen steckt. Die dunklen Wolken sind inzwischen Stück für Stück Richtung Osten abgezogen und ab um acht ist der Himmel wieder blau. Ich habe mein Zelt ganz dicht an beziehungsweise halb unter altehrwürdigen Booten neben dem Wasser aufgestellt und könnte es nicht besser haben.Läs mer
Fantastisch. Das ist die Kurzbeschreibung für die Nacht hier oben. Der Wind hat sich ungefähr in der Stärke gehalten und ist auch heute am Morgen noch ablandig von Nord-Ost. Das zeichnet auf dem Meer wunderschön anmutende Formen auf der Oberfläche und so bin ich mit den Augen immer nur halb hier bei der Sache. Und darum stehe ich auch schon um kurz vor sieben auf, einfach um draußen das schöne Wetter und diese Aussicht zu genießen. Das Licht ist jetzt ein ganz anderes als gestern Abend, das Türkis im Wasser schimmert noch viel mehr und so halte ich alles, was irgendwie geht, draußen ab und nachdem das Zelt eingepackt ist, sitze ich noch eine halbe Stunde auf dem Felsen und genieße dieses Stück Paradies. Gegen zehn marschiere ich los, erst mal wieder runter vom Berg und ab jetzt geht es fast zwei Tage lang den selben Weg zurück nach Rørvik.
Gegen zwei komme ich nach Austafjord und da es seit einer Viertelstunde regnet, kehre ich im Joker-Supermarkt ein und mache dort eine Stunde lang Pause bei Kaffee und ein paar süßen Teilchen. Einer der Werftarbeiter von gestern kommt gerade noch zum Einkaufen rein und wir unterhalten uns ein wenig. Das Wetter ist inzwischen wieder klar und während ich weiter unterwegs bin, beobachte ich die tollen Wolkenformationen. Es türmen sich Quellwolken von schneeweiß bis hin zu blauen in den dunkelsten Ausführungen. Bei der nächsten Pause an einem See stoße ich mal wieder auf wilde Erdbeeren, die für wild recht groß sind, ich bediene mich mal großflächig. Gegen halb sieben komme ich an einem Fjord entlang, hier habe ich auf dem Weg hinwärts schon eine recht groß überdachte Holzhütte am Strand gesehen und zufällig passt das heute mit meinem Tagesende. Da extra ein Schild aufgestellt ist, dass es privat ist und nicht für Camping und dergleichen zur Verfügung steht, gehe ich zu einem der paar Häuser in der Umgebung, zufällig genau das richtige, und frage dort die Besitzer, ob es okay ist für diese eine Nacht dort zu schlafen. Das ist es wohl und sie geben mir gleich noch frisches Wasser mit. Schon auf dem Weg vom Haus zurück regnet es heftig und so bin ich nach gut 200 Metern komplett nass. Es hat sich in der letzten Stunde mehr und mehr dunkel zugezogen und so ist dieser Regenguss nur der Beginn eines heftigsten Gewitters, das sich über mir abspielt. Die Blitze zucken grell in der Umgebung als auch über mir und entsprechend laut ist dazu das Krachen. Da es hier eine Steckdose gibt, ziehe ich mal pro forma mein Ladegerät raus, um nicht morgen ein neues kaufen zu müssen. Und so sitze ich unter diesem weit ausladenden Dach, wo mir der starke Regen nichts ausmacht, koche Wiener mit ein bisschen was dazu und betrachte dieses heftige Wetter. Schön, dass ich jetzt nicht 100 m weiter im Zelt sitze.
Gegen neun hat sich das Ganze beruhigt, der Himmel wird wieder mehr und mehr blau und ganz nebenbei kommt das Wasser mit der Flut zurück.Läs mer
Am Morgen fängt es irgendwann nach um fünf an zu regnen, so dass für mich um halb acht ein komplett nasses Zelt bereitsteht, das es abzubauen gilt. Nachdem ich zur Toilette war und beginne, die Sachen in den Rucksack zu räumen, fängt es allerdings schon wieder an, so dass ich alles wegpacke außer dem Zelt selbst und erst noch mal zu Kim reingehe. Er macht mir ein sehr delikates Frühstück, geräucherter Lachs mit Ei. Kim, an dich noch mal vielen Dank für deine Herzlichkeit und Gastfreundschaft. Als er gegen halb zehn los muss, hört auch der Regen auf und das ist meine Chance, jetzt das Zelt abzubauen und nass einzupacken. So starte ich gegen zehn und habe bis auf eine kleine weitere Schauer den Rest des Tages frei, also vom Regen. Mein nächstes Ziel ist Foldereid, das ist circa 50 km entfernt, und auf dem Weg dorthin werde ich heute noch Kolvereid passieren. Das zieht sich alles an einer Bundesstraße entlang, dementsprechend ist der Erlebnisfaktor im einstelligen Bereich. Als ich am Straßenrand ein Schild sehe zu einem Hofladen, Litlvea Gård, marschiere ich dort gleich erst mal rein und treffe auf Meike, eine Holländerin, die hier seit über zehn Jahren mit ihrem Mann einen kleinen Hof betreibt und selbst Käse und andere Leckereien produziert. Nachdem ich ein paar Sorten gekostet habe, nehme ich gleich erst mal einen von meiner Lieblingssorte mit und sie zeigt mir noch, wo sie den Käse herstellt und natürlich auch das kleine bunte Käselager. Alles recht klein, sie mag kein großes Business, ist mit dem zufrieden, was sie hat. Wer hier bei litlveagaard.no mal vorbeikommt, sollte unbedingt mal reinschauen. Gegen zwei führt die Straße an einem See entlang, es ist nicht mehr weit bis Kolvereid und hier ist am Ufer ein Shelter. Zwar ein privater, aber für meine große Pause langt der alle Mal, und das schöne Wetter bietet sich an, das Zelt komplett zum Trocknen hinzudrapieren. Es dauert nicht allzu lange, bis der Besitzer vorbeikommt und mich freundlich darauf hinweist, dass ich hier aber nicht campieren kann, er hat mich direkt über die installierte Kamera wahrgenommen. No Problem, Meister. In Kolvereid besuche ich den Supermarkt, brauche nur ein paar Kleinigkeiten, die mich aber trotzdem ratzfatz um 30€ erleichtern. Dafür ist aber auch ein Leckeis gleich im Anschluss drinne.
Aus der Stadt raus treffe ich heute auf den ersten Heimkehrer vom Nordkap, es ist Noé aus Paris, mit seinem Drahtesel gerade auf dem Weg Richtung Trondheim. Natürlich tauschen wir erst mal alle wichtigen Sachen aus, die es so zu wissen gibt oder auch nicht. Mal schauen, vielleicht sehe ich ihn ja in Trondheim die nächsten Tage wieder. Er ist übrigens heute nicht der erste Radler, den ich mit Packtaschen auf einer Ferntour sehe. Es waren schon einige und werden im Laufe des Tages auch noch einige mehr sein, Hintergrund ist, dass ich auf dem EV1 unterwegs bin. Die EuroVelo-Route EV1 (Atlantic Coast Route) ist ein europäischer Radfernweg, sie führt über 10.650 Kilometer vom Nordkap nach Caminha in Portugal.
Gegen Abend, als ich so ziemlich meine Strecke voll habe, bin ich etwas ratlos wegen Trinkwasser. Entlang der Straße werden wohl keine Häuser mehr kommen und noch weitere 8km bis zum nächsten verzeichneten Ort sind mir einfach zu viel. Die letzten zwei Häuser waren unbewohnt oder zumindest hat niemand geöffnet, das Wasser aus dem Fjord ist mir zu salzig und so laufe ich einfach weiter und hoffe... In 500 m soll eine Trafostation kommen, ich träume von einem Außen-Anschluss, an dem ich Wasser zapfen kann. Natürlich gibt es den nicht, dafür hat man aber 50 m vorher ein Wohnhaus aufgestellt, zwei Leute reingesetzt und die warten nur darauf, dass ich klingle. Geht doch!
Einen guten Kilometer weiter geht von der Straße ein Weg ab runter zum Fjord und als ich näher komme, ist dort sogar ein Shelter. Ich bin ganz verzückt, sehe aber kurz darauf, dass eine junge Familie den schon in Beschlag hat und hier auch übernachten will. Ein Stück am Fjord entlang finde ich nur nassen, sumpfigen Untergrund und so ziehe ich meinen Ranzen wieder auf und weiter an der Straße entlang, bis nach einem weiteren Kilometer wieder ein Weg von der Straße ab in den Wald führt. Der endet nach einiger Zeit mit einem Wendehammer, also platziere ich mich hier und muss keine Angst haben, dass mich irgendwer mit dem Auto oder Harvester direkt abräumt.Läs mer
Ein kleines bisschen hab ich mich heute Morgen dann doch darüber geärgert, dass ich den Tag gestern früher beendet hab und deswegen heute ganze 32km auf dem Plan stehen, aber nur ein bisschen 😅
Über den Weg gibt es nicht viel zu sagen, das waren nur Straßen und Schotterwege. Ab und an mit schöner Aussicht auf die Seen hier, aber alles in allem einfach runterlaufen. Hört sich jetzt vielleicht nicht so toll an, aber auch solche Strecken können auf bestimmte Weise „Gut“ sein, da sie einem erlauben die Gedanken mal schweifen zu lassen und man nicht bei jedem Schritt genau aufpassen muss wo genau man hintritt. Also Pflicht für die Füße aber Urlaub für den Kopf 😅
Gegen 16 Uhr komme ich dann in Røyrvik an und das bedeutet folgendes… Ich habe es geschafft durch halb Norwegen zu Laufen! Hier ist Halbzeit! Nach etwas mehr als zwei Monaten wandern steh ich nun in dem Dorf, dass schon während der Planung immer besonderes war. Ein unbeschreibliches Gefühl! Stolz, Freude aber auch etwas Wehmut, da so schnell die Zeit verfliegt… alles zusammen.
Es geht direkt zum Limingen Gjestegård und die Besitzerin, Hilde, begrüßt mich direkt mit Namen und einem großen Lächeln. Was für ein lieber Mensch! Sie übergibt mir auch gleich mein Proviantpaket, welches sie für mich seit Beginn der Reise aufbewahrt hat. Allerdings frag ich mich schon so n bisschen warum ich hierher was geschickt habe 😅 es gibt n Supermarkt hier… naja schlimm ist das auch nicht, da kann ich mir das große einkaufen sparen 😊
Nach einem tollen Abendessen feiere ich dann bei lauwarmem Sommerwetter meinen Erfolg der Halbzeit auf der Terrasse und versuche noch einmal die bisherigen Highlights Revue passieren zu lassen. Ist gar nicht so einfach alles wieder geordnet zu bekommen 😅
Morgen steht ein Ruhetag an bevor es in Richtung Børgefjell geht, der nächsten wilden Region.Läs mer
Resenär Schon die Halbe Strecke vorbei, es geht so schnell. Schön , dass ich in Bildern und Berichten mitreisen kann. Viel Glück für die zweite Hälfte.
Ruhetage sind irgendwie nie ruhig hab ich gemerkt 😅 ich mein, ja ich kann halbwegs ausschlafen aber danach geht immer das wilde waschen, packen, einkaufen usw. los und das braucht dann auch wirklich den ganzen Tag! Das unterschätzt man gravierend.
Aber zwischen all den Pflichten bleibt heute noch Zeit für einen kleinen Ausflug aus dem „Hausberg“ mit Aussicht auf das kommende Børgefjell 🥰 so eine Wanderung ohne Rucksack aufm Buckl fühlt sich gerade an als wenn man den Berg hoch schweben würde 😄 Oben angekommen schalte ich mich dann noch per Face Time zum alljährlichen Sommergrillen meiner Familie dazu. Und das tut wirklich gut mal wieder fast alle auf einem Haufen zu sehen 🥰 Auch wenn man als „Landstreicher“ bezeichnet wird, ich hab euch alle lieb ❤️
Für morgen habe ich dann noch eine kleine Überraschung klar gemacht, ich werde wohl mal etwas „anderes“ ausprobieren auf dem morgigen Weg, ich hoffe das klappt! Lasst euch überraschen 🤫Läs mer
Du kanske också känner till platsen med följande namn:
Trøndelag, Trondelag, Tröndelag
Resenär Adrian vielleicht habt ihr die Möglichkeit eine Husky Farm anzuschauen
Resenär Das hab ich gemacht, war super schön
Resenär Das war in Tromsö,ist noch vor dem Nordkap
Resenär Außerhalb von der Stadt
Adrian Schmolzi Klingt super…