Start in den Santa Cruz Trek

14km
810hm
WANDERN
Südamerika an einem normalen Donnerstag = laute Musik bis nachts um 3Uhr. Nicht so erholsam, wenn der Wecker um 5 klingelt, damit wir rechtzeitig die Minibusse erwischen, die unsWeiterlesen
14km
810hm
WANDERN
Südamerika an einem normalen Donnerstag = laute Musik bis nachts um 3Uhr. Nicht so erholsam, wenn der Wecker um 5 klingelt, damit wir rechtzeitig die Minibusse erwischen, die uns zum Einstieg des Santa Cruz Treks bringen sollen. Die Fahrt war ein Abenteuer an sich. Von ca. 2400 Metern mussten wir im Collectivo über einen Pass von 4700 Metern fahren. Natürlich mit vielen Kurven und auf Schotter. Beim ersten steilen Stück mussten schonmal 3 Personen aus dem komplett vollen Minibus aussteigen und dieses laufen. Tanken ging auch erst nach der steilen Stelle, sonst wären wir wohl nicht hochgekommen. Danach wurde die Strecke wirklich schön, vorbei an Lagunen und mit ersten nahen Blicken auf die umliegenden Gletscher. Unser Fahrer fuhr für peruanische Verhältnisse auch ganz vernünftig, der Wagen hat aber auch nicht viel hergegeben. Oben am Pass gab es sogar einen kurzen Fotostop.
In Vaqueria stiegen wir aus, ab hier war laufen angesagt. Die ungefähr 30 Jahre alten Leihrucksäcke passen so gar nicht zu unseren Rücken und wiegen schwer mit dem ganzen Essen. Aber die Route lenkt uns gut ab! Der Weg ist wirklich abwechslungsreich, erst durch ein paar winzige Bergdörfer, dann wird es grüner. Wir laufen über Almen, durch Täler, vorbei an Lagunen und neben einem Fluss mit sehr klarem Wasser. Wo es uns gefällt, machen wir Pause, essen was (dann wird der Rucksack leichter) und testen das eiskalte Wasser im Fluss. Auf einem Plateau auf 4200 Metern finden wir einen Campspot mit tollen Ausblicken. Nur kalt ist es, um 17:23Uhr liegen wir in den Schlafsäcken 😅Weiterlesen
23km
830hm
WANDERN
Das Zelt war leicht gefroren am Morgen, ebenso die Wasserstellen um uns herum. Aufgrund der Kälte liefen wir ohne zu essen los und frühstückten erst, als wir uns berghoch etwas aufgewärmt hatten. Zunächst überquerten wir einen Pass von 4750m. Leider war es heute etwas bewölkt, so dass einige der hohen Berge in Wolken waren und die Gletscherlagunen nicht so hell leuchteten. Nach dem Pass haben wir einen Umweg zur Lagune Arhuaycocha gemacht, die mit ihrem türkisblauem Wasser vor einem Gletscher gelegen ist. Den Mittagsstopp mussten wir dann wieder etwas tiefer machen, da es bei der Lagune zu windig war. Weiter ging es über einen sandigen Abschnitt hin zu einer weiteren Lagune, in die wir kurz hineingesprungen sind. Das Wasser war eiskalt, aber sehr erfrischend nach dem langen Tag! Kurz nach dem Bad haben wir einen schönen Campspot mit Blick auf Lagune und Berge gesehen und uns direkt entschlossen, dort zu bleiben. Insgesamt hatten wir wieder einen landschaftlich wunderschönen und abwechslungsreichen Tag auf dem Santa Cruz Trek.Weiterlesen
ReisenderHallo Meike und Herbert, danke, dass ich an eurer fantastischen Reise teilhaben darf, auch wenn wir uns nicht kennen. Ich lese all eure Berichte mit Begeisterung. Beeindruckend, was für Ausdauerpakete ihr seid. Habt weiterhin viel Power in den Waden und mentale Stärke verbunden mit wunderbaren Begegnungen mit Menschen, Tieren und Landschaft. Habt ihr "open End" Zeit für eure Reise? Bis wohin möchet ihr mindesten strampeln? Grüsse aus der Schweiz, Sonja
15km
150hm
WANDERN
Nach einer weiteren ruhigen Nacht in den Bergen ging es auf die letzte Etappe des Santa Cruz Treks. Von unserem Campspot ging es entlang in einem schönen Tal hinunter. Zu unserer Linken floss ein Fluss mit klarem, teilweise türkisfarbenem Wasser, das zum Reinspringen einlud. Da es mit zunehmender Stunde und je tiefer wir kamen immer heißer wurde, konnten wir der Versuchung irgendwann nicht mehr widerstehen und nahmen ein eiskaltes Bad. Nach einigen weiteren sehr heißen und staubigen Kilometern erreichten wir Cochamarca, wo der Trek aufhörte. Direkt am Ausgang fuhr ein Collectivo, das uns nach Caraz in unser Hostel brachte. Auf dem Weg hatten wir noch eine Straßenblockade. Einige Männer buddelten einen Schacht für eine Wasserleitung. Was zunächst nach einer längeren unfreiwilligen Pause aussah, löste sich schnell auf. Kurzerhand wurden große Steine in den Schacht gestapelt, damit unser Auto drüberfahren konnte. Vielleicht nicht die stabilste „Brücke“, aber es hat funktioniert.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit waschen, essen und Sachen sortieren, damit es morgen wieder aufs Rad gehen kann. Wir sehnen uns jetzt schon wieder nach den ruhigen Nächten in den Bergen - hier bellen Hunde, man hört Motorengeräusche und Musik wird natürlich auch gespielt 😏Weiterlesen
ReisenderWo sind eigentlich die anderen Leute lang, die mit euch im Minibus nach oben gefahren sind ? Gab es da mehrere Möglichkeiten und ist keiner sonst mit euch diesen Trek gegangen? Oder ward ihr nur zu schnell für die? 😉
ReisenderIn unserem Minibus waren nur noch 2 andere, die mit uns gestartet sind. Der Trek ist hier zwar bekannt, aber es verteilt sich gut. Da wir ohne Gruppe unterwegs waren, konnten wir auch die ausgewiesenen Campingplätze meiden und stattdessen dort übernachten, wo es uns gerade gefiel. Die meiste Zeit waren wir tatsächlich alleine auf weiter Flur.
72km
1213hm
Zurück im Radl-Modus ging es heute über die Hauptstraße nach Huaraz. In Carhuaz - zur Hälfte des Weges - machten wir einen Snack-Stopp. Genau zur richtigen Zeit, denn danach drehte der Wind und pustete uns den Berg weiter hoch. Zur Linken hatten wir immer wieder Ausblicke auf die Gletscher der Cordillera Blanca.
Man merkte, dass in Huaraz viele Touristen unterwegs sind, die Namen der Herbergen sprechen für sich. So viel englisch und französisch wie in Huaraz haben wir in Peru bisher auch noch nicht gehört. In der Stadt suchten wir uns ein Radfahrer-freundliches Hostel und organisierten alles Nötige für die Weiterfahrt. Zunächst hatten wir überlegt, noch einmal wandern zu gehen. Aber wir werden in den nächsten Wochen die Peru Great Divide angehen. Eine abgelegene Strecke durch die Berge, die uns noch genug fordern wird.Weiterlesen
80km
1276hm
Wir lassen die recht chaotische und laute Stadt Huaraz hinter uns und fahren weiter bergauf auf der asphaltierten Hauptstraße 3N. Zunächst entlang eines Flusses, dann ging es auf eine Hochebene. Hinter uns konnten wir immer wieder auf die hohen Berge des Huarascán Nationalparks schauen, vor bzw. neben uns tauchte dann eine kleinere Berggruppe rund um den Caullaraju auf. Die Aussicht war eine gute Ablenkung, da wir mit dem kalten Wind kämpften, der aus unterschiedlichen Richtungen kam. Außerdem war die Straße auch relativ voll, insbesondere mit Bussen und Lastwagen, was ziemlich nervig war. Hier hupt man jedes Mal beim Überholen - als ob wir die Motorengeräusche nicht auch ohne Hupe hören würden… Ab morgen sind wir zum Glück für die nächsten Tage erstmal wieder auf einsamen Straßen - dafür aber auch ohne Infrastruktur.
In Conococha, einem kleinen Durchfahrtsort an der gleichnamigen Lagune, nahmen wir uns eine sehr einfache, familiäre Unterkunft. Im Ort wird ganz viel Käse verkauft, den wir dann natürlich auch mal probieren mussten. In der Kälte aber war das Highlight die Hühnersuppe, die die Herbergsdame gezaubert hat.Weiterlesen
79km
1118hm
Auf über 4000 Metern Höhe ist es ziemlich kalt, daher brauchten wir heute früh auch ein wenig länger. Um 8:30Uhr ging es dann los. Nach wenigen Kilometern sind wir auf eine Schotterpiste gen Süden abgebogen. Wir folgen jetzt der Bikepacking Route Peru Great Divide, zumindest soweit es unser Material zulässt. Die Route umfasst ca. 1700km und führt nach Cusco, weitgehend auf Schotter.
Die Ausblicke waren schonmal grandios! Zunächst sahen wir noch die hohen Berge der Cordillera Huayhuash, dann öffnete sich ein Canyon vor uns. Obwohl es weitgehend bergab ging, benötigten wir für die ersten 25km knapp 3 Stunden. Auf diesen Schotterstraßen müssen wir definitiv wieder mit weniger Strecke planen. Dafür waren auf der Straße deutlich mehr Esel, Schweine und Kühe als motorisierte Fahrzeuge und die Menschen waren sehr freundlich und feuerten uns an - deutlich besser als das Hupen! Wir fuhren durch ein paar sehr kleine, aber hübsche Bergdörfer, in denen es in der Regel sogar ein Minimarkt und eine Unterkunft gab. In Llipa übernachten wir in einem einfachen Zimmer in der Stadtverwaltung, die auch als Unterkunft für Reisende dient. Der erste Tag auf der Peru Divide ist geschafft - sehr schön, aber auch anstrengend!Weiterlesen
46km
843hm
Der Radl-Tag begann mit einer unglaublichen Abfahrt von knapp 20km hinunter in den Canyon. Die Straße schlängelte sich am Berg entlang und vollste Konzentration war angesagt. In den Kurven geht es steil bergab, da möchte man sich nicht verbremsen. Gestern haben wir oft den Kommentar erhalten, dass der nächste Ort sehr weit entfernt ist. Dies haben wir heute mehr denn je verstanden, denn die Leute hier besitzen in der Regel kein motorisiertes Fahrzeug und das nächste Dorf ist viele Höhenmeter auf Schotterstraße entfernt.
Nach der Abfahrt in den Canyon fuhren wir noch ein paar Kilometer am Fluss entlang, bis wir unten auf 1200m waren - der tiefste Punkt der Peru Divide. Hieß also, von hier geht es wieder rauf. Was waren wir überrascht, als wir auf eine frisch asphaltierte Straße kamen! Das macht den Aufstieg zumindest hier deutlich einfacher! So fuhren wir einen anderen Canyon hinauf, bis wir bei Termalbädern ankamen. Radreisende dürfen hier campen, also entschieden wir uns, einen halben Tag auszuruhen, viel zu essen und ein entspanntes Bad zu nehmen. Die Familie ist sehr freundlich, was auch auf die Gäste überspringt. Einige Leute kamen zum Plaudern, Essen oder um sich und ihr Auto mal wieder mit warmem Wasser zu waschen.Weiterlesen
34km
1267km
Da Herbert sich auch noch bei der natürlichen Waschstraße angestellt hatte, fuhren wir morgens mit blitzblank geputzten Rädern die zweite Hälfte des Canyons hinauf. Die Leute haben uns erzählt, dass der Asphalt noch eine Weile geht, daher lohnt es sich vielleicht sogar 😉
Was die Leute uns noch erzählt hatten, war, dass es in Cajatambo ein großes Fest gibt. Da wir in Peru noch keins mitgenommen haben, war das die Gelegenheit. Zunächst suchten wir uns ein Hotel. In der Stadt wurden „Messepreise“ (für peruanische Verhältnisse) verlangt, so dass ich fast weitergefahren wäre. Aber die Optionen waren mau und am Ende war der Preis für das Zimmer ok.
Eine sehr gute Entscheidung, denn der Rest des Tages war super spannend! Das Fest wird zu Ehren von Maria Magdalena gefeiert, der Schutzpatronin von Cajatambo, und dauert insgesamt 1,5 Wochen. Nachmittags gab es zunächst eine Prozession, die Damen waren in farbenfrohen Kostümen gekleidet und tanzten. An unterschiedlichen Ecken des Marktplatzes spielte Musik, meist Harfe, Geige, Flöte und Trommel. Wir haben uns erstmal Mittagessen geholt. Bei traditionellen Festen läuft es so ab, dass das „Festkomittee“ (meist die Damen der Umgebung), Spezialitäten der Region kochen, die dann an alle umsonst ausgegeben werden. So hatten wir das erste Essen vor der Stadtverwaltung. Danach wurden wir zu einem Haus geleitet. Hier haben sie für alle Sopa de la Piedra gekocht. Eine Suppe mit viel Fleisch, die als Besonderheit einen Vulkanstein enthält, der quasi brutzelt. Als Abschluss gab es Rum oder Whisky, ebenfalls umsonst. Vor dem Haus hat eine Band gespielt, damit auch jeder das richtige Haus findet. Mich haben sie direkt zum Tanzen aufgefordert.
Am Abend ging die Party weiter. Bands und Musikgruppen wechselten sich ab, man trank alkoholische Heißgetränke auf Rumbasis, so dass es nicht kalt wurde. Außerdem tanzten quasi alle. Der peruanische Tanz ist einfach: Man bildet einen Kreis und bewegt sich mit kleinen Schritten im Uhrzeigersinn, manchmal wechselt man die Richtung. Klappt sogar mit deutscher Betonhüfte! Die Menschen waren sehr freundlich und luden uns in ihre Kreise ein.
In unserem Hotel gibt es dann morgen die Sopa. Im Innenhof wurde den ganzen Tag dann das Fleisch vorbereitet, am Abend köchelte es in einem Riesentopf. Sie rechnen damit, ca. 3000 Menschen zu versorgen. Natürlich kam deshalb auch die Band in unseren Innenhof und spielte. Keine Chance zu schlafen! Bis Mitternacht machten wir mit, danach wurde zum Glück der Standort gewechselt - Zeit für uns ins Bett zu gehen.Weiterlesen
ReisenderEs war schön, dass wir das miterleben durften! Definitiv anders als die Feste in Deutschland 😉
ReisenderDie Kostüme sehen sehr prachtvoll aus! Das muss ja ein ganz besonderes Fest sein.
33km
1119hm
Die Nacht war alles andere als ruhig, aber darauf hatten wir uns ja bewusst eingelassen. Der Abschied aus Cajatambo dauerte dann eine Weile, da wir viele Hände schütteln mussten und viele Einwohner uns von letzter Nacht kannten und uns noch ein paar herzliche Wünsche mit auf den Weg gaben.
Wir fuhren dann weiter die Berge hinauf, bis wir den Pass auf 4600m erreicht hatten. Die Aussicht war wieder super und begleitet wurden wir hauptsächlich von Vögeln. Auf der Hochebene gab es außerdem viele Schafherden, Lamas und eine Herde Vicunas, die uns über den Weg liefen. Da wir nach der Partynacht etwas Ruhe haben wollten, suchten wir uns früh einen traumhaften Campspot am Fluss mit Blick auf den Huayhuash Gletscher, anstatt bis in den nächsten Ort weiter zu fahren. Später kam noch eine dänische Familie dazu, die wir in Cajatambo getroffen hatten. Wir konnten in ihrem Vorzelt sitzen und uns unterhalten. Da es ihre letzte Nacht im Urlaub ist, haben sie uns noch allerlei Essen mitgegeben.Weiterlesen
52km
1205hm
Die Nacht war weniger entspannt, da es zum Einen ziemlich kalt war (auf dem Zelt war eine Eisschicht), zum Anderen 2 Männer sich entschlossen hatten, lautstark diskutierend unsere einsame Straße mehrfach hin und her zu laufen. Wir haben uns entsprechend beim Frühstück mehr Zeit gelassen und uns von Mette, Andrew und Jaime verabschiedet.
Danach ging es auf einen Pass hoch - 4850m, ein neuer Rekord mit den Rädern. Zurück blickten wir auf eine Lagune, auf der anderen Seite erwarteten uns wieder Vicunas und ein langer Canyon. Mit den letzten Blicken auf die Gletscher der Cordillera Huayhuash rollten wir den Canyon bis nach Oyón hinunter, wo wir eine Mittagspause einlegten. Heute ist Nationalfeiertag, so dass eine Parade auf dem Hauptplatz stattfand. Danach hieß es wieder bergauf fahren, der nächste Pass steht an. Die Straße ist wieder Schotter und extrem schlecht. Auf ca. 4200m Höhe fanden wir einen netten Campspot am Fluss und entschieden uns, die Kletterei am nächsten Tag fortzusetzen.Weiterlesen
Reisender
Schön schaut's hier aus