Back at Bosphorus

December 2018
A 8-day adventure by D.O.T Read more
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  • Day 1

    It's time again for Instanbul

    December 14, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 0 °C

    "Tavuk lütfen ve..... bir tane Ayran istiyorum" ( "Hähnchen bitte und..... ich hätte gerne ein Glas Ayran" ).

    Meine Antwort auf die freundliche Frage vom Flugbegleiter neben mir - auf türkisch Essen bestellen, klappt immer ganz hervorragend.

    Normalerweise, steht während eines Fluges nur selten eine warme Mahlzeit vor mir - bei meiner Größe und den meist recht engen Platzverhältnissen, ist es immer nur eine Frage der Zeit, bis im günstigsten Fall die Nackenmuskulatur gezerrt oder sich ein beachtlicher Teil der Hobbit Portion, auf den guten Casual Klamotten wiederfindet.

    Heute jedoch auf dem Turkish Airlines Flug TK 1702 ist alles anders - Klaus K. sitzt auf 21C, Notausstieg am Gang..... Allah'a çok büjük!

    Jede Menge Platz für lange Beine, das Tavuk schmeckt lecker - let the journey begin!

    Rund zwei Stunden später, erfolgt fast pünktlich die Landung auf dem Atatürk Airport in Istanbul.

    Einreiseformalitäten, Gepäck, Shuttleservice - das alles ist in wenigen, fast schon rekordverdächtigen Minuten erledigt..... manchmal läuft's einfach!

    Laufen ist dann auch das Motto des Abends - es lockt das illuminierte Istanbul!

    Hagia Sophia, Sultan Ahmet Moschee, Galata Brücke, Bosporus, Aufrufe der Muezzine zum Abendgebet, Mövengeschrei, Schiffshörner, Kebap Geruch, Simit Duft, frischer Granatapfel Saft - was für eine quirlige, faszinierende Stadt!
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  • Day 2

    On tour.....

    December 15, 2018 in Turkey ⋅ ⛅ 15 °C

    Part 1: A short trip to Asia

    Der Bosporus verbindet das Mittelmeer mit dem Schwarzen Meer und teilt geographisch betrachtet, den europäischen vom asiatischen Kontinent.

    Und somit, weißt Istanbul ein Alleinstellungsmerkmal auf - sie ist weltweit, die einzige Stadt auf zwei Kontinenten!

    Natürlich verfügt die Metropole über eine moderne Metro und ein breit aufgestelltes Linien Busnetz doch Istanbul, lässt sich meiner Meinung nach, mit den zahlreichen Fähren am Besten entdecken!

    Die Tickets sind mit umgerechnet ca. 0,50 € je Strecke unglaublich günstig und man bekommt neben einem zuverlässig fahrenden Verkehrsmittel ( außer es herrscht stürmisches Wetter ), auch immer noch den besten Blick auf die Stadt obendrein - vom Wasser aus!

    Mit der Istanbul Card die im Gästehaus erhältlich war, geht's ganz einfach - Karte an den Ladestationen bei den Fâhrterminals aufladen ( Automat nimmt nur Scheine ) durch die Schranke gehen wo verbleibendes Guthaben gleich angezeigt wird..... fertig!

    Meine erste Fahrt endet nach 20 Minuten in Kadıköy - inklusive eines kostenlosen Entertainment Programms hunderter von Möwen.

    Die Passagiere der Fähre haben ganz offensichtlich einen riesen Spaß daran, die Vögel mit allerlei Blödsinn zu füttern und damit, bleibt der riesige Schwarm eben solange als Begleitung, wie's etwas zu futtern gibt.

    Kadıköy auf der asiatischen Seite der Stadt ist anders - deutlich weniger touristisch!

    Hier leben und wohnen die Istanbuler und gehen ihren alltäglichen Arbeiten nach.

    Dazu, gehört natürlich auch Lebensmittel einkaufen und das, macht richtig Spaß in den engen Straßen gleich hinter dem Fähranleger!

    Frische Ware und buntes Essen an vielen Ständen, sowie in zahlreichen Restaurants - Gewöhnliches und Besonderes und vor allem, viel frischer Fisch!

    Würde ich am Bosporus leben, die Marktstraßen in diesem Viertel wären definitiv mein Jagdrevier.
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  • Day 2

    On tour.....

    December 15, 2018 in Turkey ⋅ ⛅ 14 °C

    Part 2: Stroll through Karaköy

    Um die Mittagszeit geht's auf die nächste Fähre..... in den Stadtteil Beşiktaş.

    Um von dort aus, die rund sechs Kilometer zurück zu meiner Unterkunft, dem Marmara Guesthouse zu laufen.

    Das was ich unterwegs von Beşiktaş sehe, begeistert mich nicht sonderlich, aber schon bald zeigt sich in der Ferne der Galata Tower - im nächsten Stadtteil Karaköy.

    Hier hat es mir schon letztes Jahr richtig gut gefallen. Das Viertel ist hipp und kreativ, hat viele außergewöhnliche Geschäfte, Künstler Galerien und hübsche Cafés - durch Karaköy zu bummeln macht richtig Spaß!

    Für das lebendige Treiben rund um den Galata Tower, sollte man unbedingt gutes, rutschfestes Schuhwerk anhaben - die steilen Kopfsteinpflaster Straßen sind selbst bei trockener Witterung rutschig.

    Der 1500 Jahre alte Turm selbst, ist ein beliebtes Ausflugsziel der Großstädter und bietet einen tollen Blick über den Bosporus bis hin zur Altstadt Sultanahmet mit seinen weltbekannten Bauwerken - vorausgesetzt, man(n) bringt genügend Geduld für's Anstehen mit.

    Über die Galata Brücke ist das dritte Stadtviertel für heute erreicht..... Eminönü.

    Am Ausgangspunkt der Fähre heute morgen, wimmelt es nur so von Menschen - Stau auf den Gehwegen!

    Noch ein kurzer Besuch des Bahnhofs Sirkeci - der liegt direkt auf meinem Heimweg und weckt Erinnerungen an den historischen Bahnhof von Porto.

    Orient-Express Atmosphäre kommt auf, denn die alte Station war tatsächlich der Endbahnhof von Selbigem, beherbergt heute ein Restaurant und dient immer wieder als Filmkulisse - beispielsweise in der ARD Krimireihe Mordkommission Istanbul.
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  • Day 3

    Don't miss Hafiz Mustafa

    December 16, 2018 in Turkey ⋅ ⛅ 14 °C

    Wer im stets hektischen Großstadtgetümmel Istanbuls einen stilvollen Ort der Ruhe sucht, der sollte unbedingt das Café & Patisserie von Hafiz Mustafa besuchen.

    Was Dallmayr in München, ist das im Jahre 1864 gegründete Traditionshaus am Bosporus.

    Direkt an der Metrolinie, nur einen Katzensprung von der Sultanahmet Moschee entfernt, betritt man als gefühlt Zeitreisender, eine völlig andere Welt.

    Zurückversetzt in ein Ambiente längst vergangener Tage ( allerdings ohne den Staub der Jahrhunderte ), findet der Genußmensch hier im Stil alter Café Häuser einen Platz zum Verweilen und..... jede Menge Kalorien.

    Zuckerjunkies bekommen beim ersten Blick auf das riesige süße Sortiment große Augen und Schnappatmung - die sanfte traditionelle, türkische Lala Musik im Hintergrund, normalisiert den Puls aber wieder auf ein akzeptables Maß, so daß einer Bestellung beim orientalischen Zuckerbäcker nichts mehr im Wege steht.

    Für die zwei Kalorienbomben meiner Wahl und ein Glas Çay, durfte ich am Ende überschaubare 5,50 € bezahlen - gut investiertes Geld!

    Für die gefutterten Kalorien jedoch, sollte ich heute noch mindestens zehn Extrakilometer laufen.
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  • Day 3

    A morning in Istanbul.....with Jessi 2.0

    December 16, 2018 in Turkey ⋅ ☁️ 14 °C

    Da ist sie nun..... die Fortsetzung der fiktiven Weihnachtsgeschichte "Ein Vormittag in Istanbul.....mit Jessi" vom Dezember letzten Jahres.

    Völlig frei erfunden, aber durchaus realistisch - los geht's!

    Mein Blick aus den Fenstern vom Frühstücksraum der Pansiyon, verliert sich im dichten Grau über dem Bosporus.

    Trotzdem, wir haben Glück..... das Wetter zeigt sich auch am dritten Tag infolge stabil - milde Temperaturen um die 14 Grad, kein Regen, etwas Sonne.

    Überhaupt kein Grund zu meckern finde, oder? Daheim fällt Schnee und..... es ist rund zehn Grad kälter.

    Der heutige Plan sieht Shopping auf dem Großen Basar vor. Jessi ist gefühlt seit gestern voller Vorfreude und letzte Nacht extra früh zu Bett gegangen - da hat wohl jemand mächtig was vor!

    Apropos Doser....., so langsam könnte sich die junge Dame ja mal sehen lassen - es ist 9.30 Uhr!

    Mal schauen was da los ist! Ein Stockwerk tiefer, klopfe ich bedacht an die Türe von Zimmer 302.

    "Doooser lebsch noch"?...... Keine Antwort!

    Also nochmal....."Doooooooser"!

    Geräusche, die Türe öffnet sich - "Hab noch de Laafi g'macht"..... antwortet mir eine völlig unbekannte Person.

    Selbige, hüpft gleich darauf zurück ins Bett - leichtfüßig wie ein Wasserbüffel.

    "Doooser", bisch du's..... hab' dich gar net erkannt mit der Frise"!

    Über meinen Witz allerdings, muss ich alleine lachen - macht nix!

    Eine halbe Stunde später zeigt sich Jessi aufbruchsbereit - Freude schöner Götterfunke.

    Den Weg zum Kapalı Çarşı, legen wir mit für diese Tageszeit überlicherweise sehr kurzen, sinnfreien Dialogen zurück und erreichen überrascht..... die völlig ausgestorbenen Straßen rund um das Shoppingparadies.

    Das Basar ist heute geschlossen, das kam völlig unerwartet.

    "Ja Klasse.....ich krieg glei de Raff"....., lautet Jessis erster vollständiger Satz des Tages.

    Was soll's, ist doch halb so schlimm - wir sind ja schließlich im Urlaub, dann gehen wir eben morgen nochmal hierher.

    Der Versuch zu trösten, geht jedoch völlig in die Hose..... wie sich jeder denken kann.

    Mir kommt eine Alternativ Idee - der Ägyptische Basar könnte geöffnet haben - also los!

    Und tatsächlich....., wenige Minuten später beginnen blaue Augen zu glänzen - Geschäfte sind geöffnet, Tochter ist zurück im Leben!

    Eine sogleich erspähte Handtasche ist das Objekt ihrer Begierde.

    Solche Verhandlungen können erfahrungsgemäß schon etwas dauern, deshalb entscheide ich mich in der Zwischenzeit Oliven einzukaufen!

    Erfolgreich von meiner Jagd zurück, haben sich die Preisverhandlungen zwischenzeitlich nicht wirklich weiter entwickelt.

    Fairerweise sei gesagt, daß Jessi neben Beharrlichkeit durchaus Verhandlungstalent besitzt - heute anscheinend nicht!

    Als guter Vater sollte man seinem Kind in einer solch verzweifelten Situation natürlich Trost spenden - aktuell jedoch, muss es ohne selbigen gehen.

    "Gleich da vorne habe ich die Rüstüm Pascha Moschee entdeckt..... sollen wir mal reingehen", starte ich mein Ablenkungsmanöver.

    Was soll ich sagen..... Manöver fehlgeschlagen, Begeisterung sieht völlig anders aus - Jessi trottet mit verdrehten Augen hinterher.

    Der Eingang der kleinen Moschee liegt gut versteckt - in den angrenzenden, verwinkelten Basarstraßen rechts vom Gewürzbasar und ist ohne Nachfragen bei den Locals, kaum zu finden.

    Doch Wunder des Orients, laufen wir direkt darauf zu!

    Aber nur um festzustellen, daß das 450 Jahre alte Gotteshaus wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist.

    Der Nachwuchs reagiert darauf überraschend erwachsen: "Ich grieg glei de Raff"..... ist alles was ich zu hören bekomme - wieder einmal!

    Soviel Enttäuschungen kurz hintereinander, müssen natürlich erst einmal verarbeitet werden - ein kleiner Pide Bäcker auf dem Weg, soll's richten!

    Wir bestellen zwei gefüllte Teigtaschen und ein Glas Ayran für mich obendrauf - Aviyet olsun!

    Wenig später zurück im Gästehaus, ist es an der Zeit für einen kleinen Mittagssnack auf der Dachterrasse.

    Simit, Schafkäse, Tomaten und die vorhin gekauften Oliven. Als Jessi letztere entdeckt, vergeht ihr augenblicklich der Appetit.

    Ich finde die großen Oliven besonders lecker - die junge Dame offensichtlich nicht und zieht sich brabbelnd zurück..... Mittagsruhe.

    Und so, sitze ich eben alleine beim mediterranen Lunch und verliere mich erneut im Grau über dem Bosporus.

    Manchmal läuft's eben nicht ganz so gut aber morgen, ist ja auch noch ein Tag!
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  • Day 4

    My daily evening walk

    December 17, 2018 in Turkey ⋅ ⛅ 10 °C

    Gegen 18.00 Uhr wird es wieder Zeit für den Abendspaziergang - lieb gewonnen Struktur.

    Dank der perfekten Lage der Pansiyon, sind es nur wenige Gehminuten bis zur Hagia Sophia.

    Der kolossale Prachtbau ist nachts wunderbar illuminiert und beeindruckt jedes Mal.

    Rechts um die ehemals größte Kirche des Christentums herum, geht es bergab in Richtung des Fährhafens von Eminönü - dort lässt sich Istanbul mit allen Sinnen erleben!

    Noch ein kurzer Besuch bei den unzähligen Anglern auf der belebten Galata Brücke und manchmal auch ein Balık Ekmek ( Fischbrötchen mit gegrillten Sardinenfilets ) darunter.

    Es wird Zeit, zurück in den Park zwischen der Hagia Sophia und der Sultanahmet Moschee zu gehen - kurz nach 19.00 Uhr, beginnen die Muezzine mit ihrem akustischen Wettstreit zum Aufruf für das Abendgebet.

    Meistens lausche ich den mittlerweile wohlbekannten Strophen, während ich inmitten des Parks auf einer Bank sitze und Çay trinke, den hier fliegende Verkäufer anbieten - eine wahrlich grandiose Kulisse für das täglich stattfindende, religiöse Konzert.

    Danach geht's wieder zurück zum Marmara Guesthouse - der Weg führt bei Erbek dem Schuhputzer vorbei.

    Der 79jährige sitzt jeden Abend an der gleichen Stelle, reicht mir seine Hand zu Gruß und bietet mit einem freundlichen Lächeln seine Dienstleistung an.

    "Çok teşekkür ederim Abi, bugün değil - yarın..... Inşhalla" vertröste ich ihn.

    Wenige Meter und einige Treppenstufen später, ist das Meşala Café erreicht.

    Zeit, einige Minuten dem tanzenden Derwisch zuzuschauen, der hier jeden Abend bei traditioneller Musik, beinahe schwebend so scheint es, seine unzähligen Kreise dreht.

    Es folgt noch ein kurzer Gang in den winzigen Supermarkt gleich daneben, um Getränke für die Nacht zu kaufen!

    In einiger Entfernung entdecke ich bereits den Rentner Ali, der mit seinem mobilen Obststand und einer Fruchtpresse, abends zum Vitaminetanken einlädt.

    "Bir tane Nar Suyu lütfen"..... lautet meine übliche Bestellung.

    Noch ein kurzer Plausch über das Wohlbefinden - Allaha şükür...... Ali blickt dabei dankbar nach ganz oben, uns beiden geht's gut.

    Der Granatapfel Saft schmeckt prima und wenige Minuten später erreiche ich gegen 20.00 Uhr wieder mein Zuhause auf Zeit.

    Während zwei Stunden, kann man sich einen Spielfilm anschauen, oder alternativ das eben Geschilderte erleben.
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  • Day 5

    As long as the world exists.....

    December 18, 2018 in Turkey ⋅ ⛅ 10 °C

    .....this mosque will stands too!

    Versprach der selbstbewusste Architekt Mimar Sinan dem damaligen Sultan Süleyman, bei der offiziellen Übergabe des monumentalen Bauwerks im Jahre 1557.

    Nun, die Chancen das es so kommen mag, stehen gar nicht schlecht.

    Unter dem talentiertesten osmanischen Architekt aller Zeiten, sind einzigartige Bauten entstanden, die trotz mehrfacher Erdbeben, die letzten knapp 500 Jahre ohne nennenswerte Schäden überstanden haben.

    Blickt man von der Galata Brücke auf die gewaltige Sülemaniye Moschee mit ihren vier Minaretten, so scheint diese ganz nah.

    Aber, es kostet schon ein wenig Mühe von dort aus hinzugelangen, denn das UNESCO Welterbe thront majestätisch auf einem der sieben Hügel Istanbuls - es geht bergauf.

    Das Innere des muslimischen Gebetshauses, besticht allein durch seine Räumlichkeit und der gewaltigen, fünfzig Meter hohen Hauptkuppel.

    Verglichen mit dem oft protzigen Interieur christlicher Kathedralen, wirkt alles sehr bescheiden.

    Etwas ganz besonders Kurioses ist jedoch zu entdecken, wenn man seinen Blick sehr aufmerksam auf die riesigen, hängenden Beleuchtungskörper richtet.

    Nach exakt jeder vierten Lampe, kommt ein.....Straußenei!

    Selbige dienen als biologische Insektenabwehr und werden in einer besonderen Gewürz- & Kräutermischung gekocht, so daß der dadurch entstehende Geruch, langfristig Spinnen vertreiben soll - outstanding!

    Da sich der Himmel heute regnerisch grau zeigt, passend dazu die Außenaufnahmen in Schwarz Weiß.

    Im Übrigen, bietet sich eine Besichtigung der Sülemaniye Moschee als wunderbare Alternative zur Sultanahmet Moschee an.

    Von innen sind sich die Bauwerke recht ähnlich, jedoch ist Erstere nicht ansatzweise so stark besucht!
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  • Day 6

    A city in the city

    December 19, 2018 in Turkey ⋅ 🌧 3 °C

    Es ist kalt geworden - seit gestern Abend, bestimmt ein Sturmtief das Wetter.

    Die starken Winde lassen gerade etwas nach, der Regen leider nicht - eindeutig ein Tag für Indoor Aktivitäten.

    Im Gästehaus zu bleiben, kommt aber definitiv nicht für mich in Frage, Kultur auf UNESCO Welterbe Niveau war gestern - für heute, soll es Shopping im Großen Basar, bzw. in den unzähligen Gassen drum herum werden.

    Der überdachte Kapalı Çarşı selbst, kann mit seinen rund 4000 Geschäften, getrost als kleine Stadt innerhalb Istanbuls bezeichnen.

    Erst Recht, wenn dabei die unzähligen Geschäftsstraßen bis hinunter zum Ägyptischen Basar berücksichtigt werden.

    Da ich bereits letztes Jahr ausführlich über den Großen Basar berichtet habe, verzichte ich heute auf weitere Informationen und möchte stattdessen über ein sehr kleines, ganz besonderes Geschäft innerhalb erzählen.

    Auf das winzige Geschäft Satre, bin ich 2015 durch die vierteilige Dokumentation Reihe Basare der Welt in der ARD aufmerksam geworden.

    Der Inhaber Emrah Ertaş hat sich mit seinem Laden, das bereits seit dem Jahre 1861 familiengeführt direkt am Eingangstor Nr. 14 des überdachten Marktes liegt, einen sehr guten Namen gemacht.

    Das angebotene Sortiment besteht vor allem aus Peştemals ( traditionelle, türkische Hamamtücher ) und Decken.

    Während überall in Istanbul immer wieder die gleichen, endlos kopierten Tücher verramscht werden, entwirft der sicherlich 75 jährige die traditionellen Muster und Stoffe seiner Ware, einer uralten Familientradition folgend, selbst und lässt diese dann patentieren!

    Die Familie Ertaş, ist durch ihre fundierten Kenntnisse bezüglich Stoffe und orientalisches Design, auch immer wieder als Ratgeber und Ausstatter für diverse TV- und Kinoproduktionen gefragt - wie beispielsweise für den Hollywood Blockbuster Troja, mit Brad Pitt und Orlando Bloom!

    Was mir besonders gut gefällt, ist die höfliche Distanz die ein Kunde dort erwarten darf wenn er das Geschäft betritt.

    Ein freundlicher Gruß, aber ansonsten keine basarüblichen Ansprachen oder ständiges Nachfragen, ermöglichen dem Interessierten sich in aller Ruhe, auf Wunsch gerne mit einem Glas Çay in der Hand, umzuschauen!

    Natürlich habe auch ich mir wieder etwas Kleines gegönnt - eben einer dieser besonderen Peştemals.

    Auf meine Frage, welches seine liebsten Hamamtücher sind, zeigt der Chef des Hauses auf ein Hochregal neben der Eingangstür.

    "Nach meinen Kindern, mein bestes Produkt"....., scherzt Emrah - na, wenn das keine Empfehlung ist!

    "Sie waren schon einmal bei mir?"..... meint sich der sympathische Herr am Ende zu erinnern.

    "Ja, letztes Jahr um die gleiche Zeit"..... antworte ich und bekomme frohe Weihnachten gewünscht!

    "Und ich, wünsche Ihnen weiterhin Gesundheit"..... bedanke ich mich - wohl das Wichtigste überhaupt, auch für Emrah.

    Wie das kleine Geschäft zielgerichtet zu finden ist? Keine Ahnung!

    Lasst euch einfach durch den Kapalı Çarşı treiben und schaut immer Mal wieder kurz nach oben!

    An der Decke des Basars hängen abundzu Wegweiser, auf denen auch die Eingangstore vermerkt sind.

    Irgendwann, ist dann sicherlich einmal Gate 14 zu lesen..... Inşallah natürlich 🧿🧿🧿!
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  • Day 6

    The simplest things are most the best!

    December 19, 2018 in Turkey ⋅ 🌧 2 °C

    Die Mittagszeit bringt weiteren Regen und..... Appetit auf etwas Warmes.

    Wie gut, daß das winzige Restaurant von Meşhur Üsküp ganz in der Nähe vom Großen Basar liegt.

    Die Anzahl der angebotenen Speisen ist mehr als übersichtlich, dennoch verdient der kleine gastronomische Betrieb, meiner Meinung nach allein aufgrund seines herzhaft gewürzten Eintopfs mit weißen Bohnen einen Michelin Stern.

    Ohne Übertreibung....., selbiger ist mit Abstand das Schmackhafteste, was ich bis dato aus Hülsenfrüchten zubereitet verkosten durfte.

    Das Restaurant entdeckte ich bereits letztes Jahr rein zufällig, als mir beim Vorbeischlendern der riesige Tontopf mit dem appetitlichen Inhalt aufgefallen ist.

    Etwas Glück jedoch ist schon nötig, um bei Meşhur einen Sitzplatz zu bekommen!

    Im Untergeschoss befinden sich neben dem Küchenbereich gerade einmal drei Sitzplätze ( wenn Klaus K. Platz nimmt, dann maximal zwei ), im ersten Stock sind es nur wenige mehr.

    Ich muss schon seit etlichen Jahren immer wieder schmunzeln, welch unglaublich hohe Rechnungen viele Restaurantbesucher am Ende bezahlen und danach wieder einmal enttäuscht von ihrem Essen sind.

    Mit sehr wenigen Ausnahmen ( dazu gehört für mich das Brunnenstüble in Möglingen - Gruß an Alle und Daumen hoch für den leckeren Kartoffelsalat ), habe ich selbst aus genau diesem Grund, überhaupt kein Verlangen mehr in Restaurants zu speisen.

    Von Zeit zur Zeit jedoch, sitze ich auf Reisen vor einem Teller Geschmackserlebnis und muss dann feststellen, daß es immer die ganz einfachen, bodenständigen Gerichte sind, die besonders gut schmecken und nachhaltig begeistern - meist in winzigen Straßenküchen.

    Angenehmer Nebeneffekt dabei sind die oftmals winzigen Preise - der heutige Teller Gourmet Bohneneintopf beispielsweise, kostet umgerechnet 1,50 €.

    Nach dem Essen zieht es mich noch nicht zurück ins Gästehaus.

    Auf dem Weg dorthin, befindet sich ein lohnenswertes Ausflugsziel, vor allem bei unfreundlichem Wetter - die Cisterna Basilica.

    Über eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Bosporus, hatte ich ja ebenfalls schon letztes Jahr ausführlich berichtet - ein Besuch lohnt definitiv, auch beim zweiten Mal!
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  • Day 7

    Fastfood at the Bosphorus

    December 20, 2018 in Turkey ⋅ ⛅ 4 °C

    In der zweitgrößten Metropole Europas muss definitiv niemand verhungern!

    Gefühlt überall und zu jeder Tageszeit brodelt, köchelt und dampft es aus unzähligen Restaurants, kleinen Garküchen und mobilen Verkaufsständen.

    Müsste der Nicht-Türkei-Reisende typisches Fastfood für Istanbul benennen, würde ihm spontan sicherlich Döner Kebab als Erstes einfallen.

    Die in Deutschland äußerst beliebte Zwischenmahlzeit, ist jedoch in der Türkei nicht zwingend ( mit Ausnahme von touristisch stark frequentierten Gebieten ) Fastfood.

    Eher eine im Vergleich teure Mahlzeit, da beim Originaldöner qualitativ hochwertiges Lammfleisch verwendet wird und kein Fleischrestemix wie wir es in Deutschland kennen!

    Auch wird das Dönerfleisch in der Türkei überlicherweise nicht in ein Brötchen gezwängt, sondern auf einem Teller serviert!

    Unangefochtener Fastfood Spitzenreiter ist definitiv der Simit - ein ( wenn frisch ) äußerst leckerer Sesamkringel, ohne den das öffentliche Leben am Bosporus zweifelsohne in Anarchie versinken würde!

    Sicherlich gehen jeden Tag allein in Istanbul Millionen ( für umgerechnet 0,30 € / Stk.) davon über die Ladentheken und mobilen Verkaufsstände, die wiederum gefühlt, alle 100 Meter auf Kundschaft warten.

    Ganz in der Nähe des Ägyptischen Basars, wurde dem beliebten Kringel sogar eine Bronzeskulptur gewidmet - das sagt ja wohl alles!

    Fast genauso oft sind kleine Verkaufswägen zu sehen, an denen Maiskolben ( in Milchwasser gekocht oder vom Grill ) und geröstete Maronen erhältlich sind.

    Sehr beliebt, sind auch süße Waffeln oder Kumpir - große Folienkartoffeln mit den unterschiedlichsten Dipps dazu!

    Frische Miesmuscheln mit etwas Zitronensaft und die ( vor allem an der Galata Brücke ) angebotenen Fischbrötchen mit gegrillten Sardinenfilets, sind natürlich auch der Lage unmittelbar am Meer geschuldet.

    Gesunde Sachen sind tatsächlich auch zu bekommen!

    Die Locals zeigen große Begeisterung bei frischgeprässten Säften und so, ist es nicht verwunderlich, daß überdurchschnittlich viele Fruchtpressen im Einsatz sind.

    Auch habe ich immer wieder Mal als gesunden Snack zwischendurch, bereits gepulte Granatapfel Kerne entdeckt - sehr lecker und....., es erspart das mühsame Entkernen der Früchte, welches bedingt durch den stark färbenden Fruchtsaft, im günstigen Fall nackt unter der Dusche erledigt werden sollte!

    Zweifelsohne eine Kuriosität und sicherlich nicht Jedermanns Geschmack, ist Kokoreç!

    Gegrillte und gewürzte Lammdärme, werden zerhäckselt im Baguette mit Kräutern und Gemüse als Snack zwischendurch, oder auf einem Teller angerichtet, als Hauptmahlzeit verzehrt.

    Eine bei den Osmanen sehr beliebte Speise, die jedoch bis jetzt so gar nicht mein Interesse wecken konnte.....!
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