Orient meets Occident

December 2017
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  • Day 1

    Simply..... Wow!

    December 4, 2017 in Turkey ⋅ ⛅ 11 °C

    Ab heute, bin ich wieder on Tour und freue mich riesig auf ganz neue, spannende Eindrücke in einer Stadt, die schon seit vielen Jahren auf meiner Wunschliste ganz weit oben steht - getreu nach dem aktuellen Werbeslogan von Turkish Airlines..... "Widen your World".

    Von Stuttgart aus bei Schneefall gestartet, erfolgt nach einem ruhigen Flug, mit knapp einer Stunde Verspätung, um 16.00 Uhr die Landung auf dem Atatürk International Airport in Instanbul.

    Irgendwie..... ist es wie ein Deja Vu!

    Kein Wunder, gerade einmal vier Tage ist es her, das Susi und ich auf unserem Heimflug von Mombasa nach Frankfurt, hier einen Zwischenstopp hatten - was für ein buntes Leben!

    Eine Woche, ist für die 15 Millionen Einwohner zählende Metropole eingeplant.

    Im vergleichsweise sehr beschaulich wirkenden Altstadtviertel Sultanahmet, in dem sich viele der überwältigenden Bauwerke vergangener Epochen und der berühmte Große Basar befinden, erwartet mich das Marmara Guesthouse mit seinen gerade einmal 14 Zimmern.

    Der bereits online gebuchte Transfer wartet pünktlich am Flughafen und hält dreißig Fahrminuten später, vor der kleinen Pansiyon.

    Mein Zimmer in selbiger ist geräumig, hübsch eingerichtet und die allermeisten Sehenswürdigkeiten, sind in wenigen Gehminuten erreichbar - ich bin mehr als zufrieden!

    Eine große Anzahl an Restaurants, Cafe's und Geschäften in unmittelbarer Nähe zum Gästehaus, werden sicherlich keinerlei Versorgungsengpässe entstehen lassen - alles richtig gemacht!

    Gegen 18.00 Uhr, geht's los auf eine erste kurze Erkundungstour.

    Wenige Minuten später, stehe ich dann vor dem wohl prunkvollsten Bauwerk Istanbuls - der Sultan Ahmet Moschee - für ein unglaublicher Anblick....., Gänsehaut pur!

    In Sichtweite, vielleicht 200 Meter gegenüber die Hagia Sophia - Gänsehaut pur 2.0!

    Die beiden Prachtbauten, werden eindrucksvoll angestrahlt - eine unglaubliche Szenerie, einfach nur "Wow"!

    Aber....., es wird sogar noch besser!

    Kurz nach 19.00 Uhr, startet der Muezzin der Sultan Ahmet Moschee den Aufruf zum Abendgebet.

    Wenige Sekunden danach, stimmen weitere Aufrufer, zuerst von der Hagia Sophia und dann von mehreren naheliegenden Moscheen, in den religiösen Gesang mit ein - atemberaubend schön!

    Ein wahrlich erhabener Mehrklang, absolut passend zu den Meisterwerken osmanischer Baukunst.

    Morgen, werden die beiden Prachtbauten von innen besichtigt und ich, bin schon jetzt ganz gespannt darauf!
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  • Day 2

    One cistern and two mosques

    December 5, 2017 in Turkey ⋅ ⛅ 7 °C

    Zum lecker Frühstück auf der Dachterrasse, gibt's einen tollen Blick über den Bosporus.

    Im Augenblick, sieht das Wetter trotz Regenvorhersage, ganz gut aus - leider nur 6 Grad, aber das passt schon!

    Auf der heutigen To See Liste, stehen Kultur vom Feinsten und der Bosporus, die Meerenge zwischen Europa und Asien - natürlich nur, wenn es nicht regnen sollte!

    An der Hagia Sophia ist kurz vor 10.00 Uhr, schon richtig was los - 15 Min. Wartezeit am Ticketschalter inklusive.

    Kaum vorstellbar, welche Menschenmengen hier wohl bei sonnigem Ausflugswetter anzutreffen sind.

    Die umgerechnet 9 € Eintritt, sind sehr gut investiert - schließlich erwartet mich eines der eindrucksvollsten Bauwerke der Antike.

    Bis zur Fertigstellung vom Petersdom in Rom, war die heutige Moschee das damals größte, christliche Gotteshaus der Welt.

    Nach einer Stunde Besichtigung, habe ich genügend Eindrücke von dem über 1600 Jahre alten Prachtbau gesammelt und es geht zum nächsten Highlight des Tages.

    Die Cisterna Basilika, auch versunkener Palast genannt, ist nur ein kurzer Spaziergang über die Straße entfernt.

    Von außen absolut unscheinbar, erwartet den Besucher nach Eintritt in die Unterwelt, einer der antiken Höhepunkte Istanbuls.

    Das frühzeitliche Constantinopel, verfügte über keine Frischwasserquellen und so, ließ Kaiser Justinian I. im 6. Jahrhundert n. Chr., zur Versorgung seines Palastes, ein riesiges Wasserreservoir bauen.

    Über Aquädukte wurde das kostbare, frische Nass aus einem nicht fernen Waldgebiet in die Metropole geleitet.

    In der Antike, befand sich über dem Wasserspeicher eine Basilika, die heutzutage aber nicht mehr existiert - daher der Name Cisterna Basilika.

    Bei leiser, stimmiger Hintergrundmusik und sanfter Beleuchtung der fast 1500 Jahre alten Tragsäulen der Basilika, ist die Besichtigung im Untergrund, auf jeden Fall ein visuelles Erlebnis.

    Abermals eine Stunde später, wird es für mich Zeit wieder ans Tageslicht zu gehen, denn es wartet ein wahrhaftiges Meisterwerk osmanischer Architektur - die Sultan Ahmet Moschee, auch Blaue Moschee genannt.

    Von allen Moscheen der islamischen Welt, unterscheidet sich dieses prachtvolle Bauwerk, durch die Anzahl seiner Minarette - dem, geht eine interessante Geschichte vorraus:

    Sultan Ahmet I., äußerte seinerzeit gegenüber seinem Architekten Mehmet Aga den Wunsch, die Minarette aus Gold zu erbauen.

    Der Baumeister, verstand anscheinend das türkische Wort "Altin" für Gold, anstatt "Alti" für die Zahl Sechs - deshalb die sechs Minarette.

    Ob dem Baumeister einfach die zu erwartenden Kosten für das Gold zu hoch waren, oder er die Ähnlichkeit der Worte nutzte, um sich mit der Anzahl der Minarette selbst ein Denkmal zu setzten, bleibt ungeklärt.

    Eine hübsche Geschichte, ist es allemal!
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  • Day 2

    Eminönü and the Golden Horn

    December 5, 2017 in Turkey ⋅ ⛅ 5 °C

    Mittlerweile ist es früher Nachmittag und das Wetter hält!

    Kein Regen in Sicht - im Gegenteil, manchmal lässt sich sogar die Sonne blicken.

    Nach dem Kulturprogramm am Vormittag, möchte ich jetzt ans Meer.

    Mein Ziel, ist der Fährhafen von Eminönü - rund 20 Gehminuten von der Blauen Moschee entfernt.

    Direkt gelegen am Anfang vom Goldenen Horn, einer rund 7 Kilometer langen Bucht, die das europäische Istanbul in einen nördlichen und südlichen Bereich teilt.

    Von Eminönü aus, starten zahlreiche Fähren fast im Minutentakt. Ziele sind etliche Anlegestellen in der besagten Bucht - aber, es werden auch Passagiere über den Bosporus in den asiatischen Teil der Metropole befördert.

    Was auf dem Weg dorthin sofort auffällt, man riecht das Meer schon lange, bevor man es sieht!

    An den Ablegestellen der Fähren, herrscht ein Gewusel wie auf einem Volksfest. Neben den zahlreichen Passagieren, bestimmen unzählige Angler die Szenerie.

    Offensichtlich ist gerade Sardinensaison - jedenfalls sind die Eimer und Gefäße der Angler, voll mit den kleinen Fischen.

    Ich gehe weiter in Richtung der Galata Brücke und laufe auf der 1,5 Kilometer langen Verbindungstrecke in den nördlichen Teil des europäischen Istanbuls.

    Auch auf der sehr langen Brücke, sieht man einen Angler neben dem Anderen stehen - was für ein Spektakel!

    In Deutschland ein undenkbarer Anblick!

    Sicherlich hätten hier schon wieder etliche Behörden ihre Mitarbeiter losgeschickt, um entsprechende Erlaubnisse und Scheine zu kontrollieren.

    Jedenfalls, wäre die Galata Brücke das ultimative Paradies eines jeden deutschen Strafzettelschreiblings.

    Zurück bei den Fähranlegern in Enimönü, weckt spontan eine Bosporus Rundfahrt mein Interesse - den 90minütigen Schiffsausflug, gibt's für umgerechnet 3 €.

    Da ich eh dringend auf Toilette muss und etwas durchgefroren bin, ist das beheizte Schiff umso verlockender und, heißer Çay ist var.

    Nach einer halben Stunde Wartezeit an Bord, legt das große Schiff ab.

    Auf dem Oberdeck ist zwar nicht geheizt, aber ich habe mich inzwischen wieder aufgewärmt und die tolle Aussicht lockt ins Freie.

    Einmal komplett wird das Goldene Horn durchschifft, bevor kurz nach Sonnenuntergang wieder nahe dem Abfahrtpunkt anlegt wird - mit einem tollen Blick, auf das mittlerweile illuminierte Istanbul 😊😊😊!
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  • Day 3

    The Turkish Hamam experience

    December 6, 2017 in Turkey ⋅ ⛅ 7 °C

    Heute erwartet mich ein ganz besonderer Tag - mein Freund Orçun, der mit seiner Familie in Instanbul lebt, nimmt sich einige Stunden Zeit.

    Obwohl wir uns bereits vor vielen Jahren das erste Mal auf Hüseyin's Tauchboot in Kaş getroffen haben, so richtig kennen gelernt und angefreundet, hatten wir uns erst diesen Sommer.

    Gestern fragte Orçun, ob ich Lust auf einen Besuch im Hamam hätte - ja aber selbstverständlich!

    Bei nur 4 Grad heute Morgen, die perfekte Temperatur für eine solche Unternehmung - ich darf gespannt sein, was mich bei meinem ersten Hamambesuch erwartet.

    Um 9.30 Uhr ist Orçun da und gemeinsam geht's den kurzen Weg von der Pansiyon zum Cağaloglu Hamamı.

    Das fast 300 Jahre alte Bad, gefällt auf Anhieb - Geschichte einmal ganz anders!

    Der Gast wird in einer entspannten Atmosphäre empfangen - ein Ambiente, wie aus längst vergangenen Zeiten.

    Ein großer Brunnen dominiert den Empfangsbereich, es wohlig warm, aehr angenehmer Duft und sanfte Beleuchtung.

    Nach dem Check in, werden wir zu den Umkleidezimmern begleitet - auch hier, nostalgisches Flair. Slipper und ein Hamamtuch, daß man sich nach vollständigem Entkleiden um die Hüfte bindet, liegen schon bereit.

    Nach dem Umkleiden, wird das Zimmer abgeschlossen und ein Masseur, führt durch verschiedene Gänge und Räume in einen großen Dampfraum aus Marmor - der perfekte Ort, zum An- und Runterkommen.

    Entspannung und Wärme - Becken mit unterschiedlich temperiertem Wasser, stehen zur Erfrischung bereit.

    In der Raummitte befindet sich eine große Marmorplattform, auf der gleichzeitig bis zu sechs Personen liegen können - für jeden Gast sind Tuch und Ruhekissen vorbereitet.

    Nachdem sich die Masseure vorgestellt haben, beginnt die Behandlung mit einer Ganzkörperreinigung.

    Kraftvoll wird der komplette Körper vom Kopf abwärts mit einem Peelinghandschuh abgerieben - zuerst der Rücken, danach die Vorderseite.

    Abwechselnde Güsse, mit sehr warmen und fast kaltem Wasser, verhindern das Einschlafen.

    Waschlappen Treatment, Massagen und Wassergüsse dauern rund 15 Minuten - danach, folgt die Ganzkörper Schaummassage.

    Herrlich entspannend, manchmal aber auch etwas schmerzhaft, wenn verspannte Körperstellen vom Masseur besonders berücksichtigt werden - den kräftigen, geschulten Händen entgeht garantiert nichts!

    Nach rund einer Stunde, wird dann final im Stehen, der ganze Schaum mit mehreren Eimern Wasser abgespült - zuerst wieder sehr warmes, dann fast kaltes.

    Und Abtrocknen muss man(n) sich auch nicht - das, ist ganz offensichtlich im Preis inkludiert!

    Da Orçun bis zum Nachmittag frei hat, besuchen wir anschließend kurz den Ägyptischen Basar - dort, muß ich unbedingt die kommenden Tage noch einmal hin.

    Für Lecker Lunch ist auch noch Zeit - Orçun steuert dafür ein beliebtes Restaurant im Stadtteil Eminönü an.

    Herzlichen Dank mein Freund, für die vielen neuen Eindrücke, deine Einladungen ins Hamam und zum Mittagessen 😍😍😍!
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  • Day 4

    To lose oneself in the Grand Bazaar

    December 7, 2017 in Turkey ⋅ ⛅ 8 °C

    "Kein Verliebter kann es nicht als Unglück empfinden, kein Millionär zu sein, wenn er den Großen Basar durchschreitet"..... Feststellung eines italienischen Reisenden im 19. Jahrhundert.

    Diese Aussage lässt erahnen, welche Schätze sich damals, aber auch heutzutage, noch für seinen Schatz dort erwerben lassen.

    Das pulsierende Geschäftsleben in Istanbuls Altstadt Sultanahmet findet unverändert, wie schon seit Jahrhunderten, tagtäglich im Großen Basar statt.

    Betritt man Selbigen das Erste Mal, ist es nahezu unmöglich, nicht die Orientierung zu verlieren.

    Völlig sinnlos, sich bestimmte Anhaltspunkte oder Geschäfte zu merken - einmal um die Ecke, oder 20 Meter weiter und man blickt sich wieder suchend um.

    Zudem, besuchen bis zu einer halben Millionen Menschen den Basar - jeden Tag!

    Selbiger, ist in acht verschiedene Bereiche unterteilt. An bestimmten Stellen und von Weitem betrachtet, erinnern die Besuchermassen an eine sich kontinuierlich, langsam bewegende Ameisenstraße.

    Deshalb der Tip von mir - einfach das orientalische Shoppingerlebnis genießen und sich ganz bewusst in dem Wirrwarr verlieren lassen. Dank Google Maps Offline, kein Problem mehr heutzutage!

    Das überdachte Gelände, bietet dem Kaufwilligen absolut alles was er braucht, oder auch nicht - alle Sinne werden angesprochen.

    Apropos Ansprache, es vergeht keine Minute, in denen nicht irgendein Verkäufer versucht, Kontakt aufzunehmen - buddhistischer Gleichmut hat definitiv seine Vorteile.

    Einfach nicht hinzuhören und mit der ständigen Akquise seinen ganz persönlichen, inneren Frieden finden ist mein Tipp - funktioniert zumindest bei mir ganz gut!

    Es gibt aber auch Plätze der Ruhe im Getümmel des Großen Basars - kleine Cafés, Mini Teestuben, manchmal ein Barber Shop.

    Das überdachte Gelände, ist aber nur ein Teil des Ganzen - im Freien, geht das geschäftige Treiben unverändert weiter.

    Auf mehr als 4000 Geschäfte, belaufen sich die Angaben - über 30.000 Menschen, verdienen sich nach neuesten Schätzungen ihren Lebensunterhalt auf dem Basargelände.

    Ausgiebige Preisverhandlungen beim Einkaufen gehören natürlich, wie auf nahezu allen orientalischen Märkten, auch hier zu den Regeln - wichtig ist wie immer, daß am Ende beide Parteien zufrieden sind!

    Wurde ein Kauf getätigt, sollte man tunlichst davon Abstand nehmen sich zu ärgern, falls der gleiche Artikel etwas weiter günstiger angeboten wird.

    Für Sopping im Großen Basar gilt grundsätzlich..... wer sparen möchte, sollte viel Geduld während des Verkaufsgesprächs und großes Verhandlungsgeschick mitbringen.

    Und sich unbedingt in den unzähligen Geschäften vor dem Basar umsehen, wo es auf jeden Fall günstiger ist.

    Also, Innen schauen und Außen kaufen!

    Ich jedenfalls, bin völlig zufrieden mit meiner heutigen Jagd - die ausgehandelten Preise, waren für in Ordnung und was zudem natürlich bleibt, ist die lebenslange Erinnerung an einen ganz besonderen Tag!
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  • Day 5

    The journey is the goal - Part 1

    December 8, 2017 in Turkey ⋅ ☀️ 13 °C

    Der fünfte Tag in Instanbul und, es ist prächtiges Sultanwetter gemeldet!

    Am späten Vormittag, geht's wieder in Richtung Basargelände - das Ziel des Vormittags, sind die unzähligen Gassen und Geschäfte außerhalb des Großen Basars.

    So wie gestern auch, lasse ich mich abermals ganz bewusst treiben und tauche schnell, ohne ein direktes Ziel, tief im Mikrokosmos der Händler und Verkäufer ein.

    Nach kürzester Zeit wird deutlich, daß das Warenangebot des riesigen Außenbezirks, das vom überdachten Basar bei Weitem übertrifft.

    Zu günstigen Preisen, findet sich einfach alles - nicht nur in einzelnen Geschäften, sondern sehr oft in Themenvierteln.

    Ein Viertel der Silberschmiede ist genauso zu finden, wie es beispielsweise Gassen gibt, in denen unzählige Schlüppergeschäfte, oder ein TüllundTränen Laden nach dem anderen auf Kundschaft warten.

    Kleine Fachgeschäfte für Waren, über die ich mir bis heute noch nie Gedanken gemacht habe - beispielsweise ein Geschäft für Hamam Wasserschöpfschalen.

    Der Verkäufer daneben, bietet übertrieben laut kitschige Emoji Sitzkissen an - ein anderer, bewirbt die besten Socken vom Bosporus.

    Soeben, balanciert der mobile Simit Verkäufer das leckere Gebäck auf dem Kopf und im Outdoor Shop daneben, sind aktuell automatische Schnellfeuergewehre im Sale.

    Hunderte Stimmen um einen herum, genauso wie der Duft von frisch gebratenen Köfte und Kebap.

    Bei den vielen Menschen und den Packeseln auf zwei Beinen, die sich mit vollgeladenen Sackkarren ihren Weg durch die Menge suchen, ist es schwierig, nicht zu rempeln, oder auf Füße zu treten.

    Über Allem aber, scheinen heute die Gesänge der Imame zu stehen - die Geistlichen, rufen lautstark und sich immer wieder im Gesang überschneidend, zum Mittagsgebet auf.

    Es ist Freitag, für viele Muslime der wichtigste Tag der Woche - Herzlich Willkommen im Orient!

    Neben dem Großen Basar, ist in İstanbul vor allem der Ägyptische Basar / Gewürzbasar sehr beliebt - bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen.

    Ohne es geplant zu haben, stehe ich plötzlich vor einen der Eingänge.

    Jedes Land, so finde ich, hat seinen ganz eigenen Geruch.

    Wer schon einmal Ägypten bereist hat und dann das erste Mal den hiesigen Gewürzbasar besucht, würde diesen ganz sicher auch mit geschlossenen Augen als solchen erkennen.

    Hier gibt es ebenso einen überdachten Teil und die geschäftigen Gassen und Händler davor. Deutlich kleiner der große Bruder, aber für mich trotzdem genauso interessant und bunt.

    Schaut man sich auf Google Maps die beiden Bezirke an, ist festzustellen, daß die Grenzen irgendwie fließend ineinander übergehen und das nördliche Ende, eben der Gewürzbasar ist.

    Jeder wird auf der riesigen Verkaufsfläche fündig - Geduld und gutes Schuhwerk vorausgesetzt und..... Inşallah natürlich!
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  • Day 5

    The journey is the goal - Part 2

    December 8, 2017 in Turkey ⋅ 🌙 11 °C

    Nach einem Tee auf der Dachterrasse meiner Pansiyon und etwas Ruhe danach, bin ich bereit für den Nachmittag - mich zieht es zu den Fähranlegern nach Eminönü.

    Da wegen des Freitagsgebets, die gewohnten Wege rund um die Sultan Ahmet Moschee, heute Morgen gesperrt waren, wähle ich eine Alternativstrecke und stehe nur drei Minuten später..... vor dem Topkapi Palast.

    Das Zentrum des ehemaligen Weltreiches, wollte ich eh noch besuchen und so, wird der Plan an den Bosporus zu gehen, kurzerhand verworfen - der Weg, hat heute eben hier hingeführt!

    Viele Jahrhunderte lang, war der beeindruckende Palast das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches.

    Erst im Jahre 1924 hatte der Staatsgründer der Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, dann den ehemaligen Wohn- und Regierungssitz der Sultane, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

    Die 9 € Eintritt lohnen sich - das Areal ist riesig und soll sogar größer als das Vatikangelände sein.

    Da der Tag schon fortgeschritten ist, sind deutlich weniger Besucher anzutreffen, als vergleichsweise vor einigen Tagen bei meinem Besuch der Hagia Sophia am frühen Vormittag - gut so!

    Es finden sich immer wieder ruhige Plätze - so, kann das Areal mit Nachdruck wirken.

    Die Inneneinrichtung des Palastes, ist wirklich beeindruckend. Immer wieder sind Räume zu entdecken, die flächendeckend mit chinesischen Porzellanfliesen verziert wurden - muß wohl seinerzeit bei Sultans sehr beliebt gewesen sein!

    Auch fällt mir eine Gemeinsamkeit zum Pantheon in Rom auf.

    Um die teils fensterlosen Räume trotzdem ausreichend mit Tageslicht zu versorgen, wurden selbsttragende Kuppeldächer gewählt, deren Himmel verglast wurden - es erstaunt immer wieder, wie gut dieser einfache Trick die großen, sonst sehr dunklen Räumlichkeiten erhellt.

    In der ehemaligen Palastküche, gibt's noch einen unerwarteten Hingucker - einige der antiken Kochkessel sind so groß, daß ein erwachsener Mensch darin baden könnte.
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  • Day 6

    Impressions of an essayist

    December 9, 2017 in Turkey ⋅ ⛅ 15 °C

    Die selektiven Fast Food News, mit denen Deutschland fast ausschließlich versorgt wird, sind mir schon seit vielen Jahren ein Grauen - Nachrichten, schaue ich nicht mehr!

    Genauso negativ, stehe ich der Masse bestens informierter Mitbürger gegenüber, die ihre vorgefassten Meinungen liebevoll hegen und pflegen - verbreitet durch die Prioritäten propagandistischen Nachrichten a'la Tagesschau und Heute.

    Anstatt sich um eine persönliche Sicht der Dinge zu bemühen, eine freie Meinungsbildung anzustreben, oder eigene Erfahrungen zu sammeln, wird oft nur zu gerne einfach der vorgesetzte Nachrichtenbrei konsumiert.

    Begierig und ohne die mediale Wahrheit zu hinterfragen.

    Dieses Jahr, wurde ich mehrmals in meinem Bekanntenkreis darauf angesprochen, warum ich überhaupt in sogenannte Krisengebiete wie beispielsweise die Türkei, oder Ägypten reisen würde.

    Meine darauf gestellte Gegenfrage, wann der- oder diejenige denn das letzte Mal beispielsweise in der Türkei waren, hatte immer die gleiche Antwort zur Folge..... "Noch nie"!

    Na dann liebe Leute, wisst ihr ja ganz genau wie es dort so ist - vorgefasste Ansichten sind für viele Menschen einfach wunderbar..... sie sind so herrlich bequem!

    Natürlich, sind meine Meinungen auch nur subjektiv!

    Ich erhebe keinen Anspruch auf meine Wahrheit aber, sie steht auf einem stabilen Fundament eigener, über viele Jahre selbst gesammelter Erfahrungen.

    Wenn mir jemand oder etwas interessant erscheint, bemühe ich mich grundsätzlich um eine neutrale Herangehensweise und versuche dabei, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.

    Sich der Person oder dem Objekt der Überlegung vorurteilsfrei zu nähern, ist ganz bestimmt nicht immer einfach - aber, lohnt sich sehr oft!

    Wenn ich mir in Erinnerung rufe wie negativ die Türkei, vor allem Istanbul, als Reiseziel in den deutschen Medien dargestellt wird, kann ich nur entgegnen, daß hier vor Ort alles sehr entspannt wirkt.

    Auffällig ist höchstens die große Polizeipräsenz aber an diesen Anblick, hat man sich ja mittlerweile auch in Deutschland gewöhnt.

    Ein Radionachrichtensprecher, hatte letztens die Erklärung eines Mitarbeiters des Auswärtigen Amts, in Bezug auf Weihnachtsmärkte wie folgt wiedergegeben.....

    "Deutschland, befindet sich in einer abstrakt hohen Gefährdungslage - es besteht deshalb kein Grund zur Besorgnis aber..... man muß trotzdem mit stärkeren Kontrollen und mehr Polizei in der Öffentlichkeit rechnen".

    Was für ein selten dummes, widersprüchliches Geplapper!

    Mittlerweile, kann doch gefühlt überall etwas passieren!

    Auch aus diesem Grund habe ich mich entschieden, ohne Angst zu sein und laufe hier in İstanbul, völlig entspannt durch die Straßen und Basare - wie es übrigens die 15 Millionen Einwohner der Metropole täglich tun.

    Spannende Eindrücke und Begegnungen mit gastfreundlichen Menschen, belohnen mich täglich - so auch heute!

    Am Vormittag der Spaziergang über die Galata Brücke und die beiden großen Basare.

    Um die Mittagszeit, ein kurzer Besuch beim Bohnensuppenkoch meines Vertrauens und Kaffeepause auf der Dachterrasse vom Marmara Guesthouse.

    Nachmittags, durch die Aussenbezirke des Gewürzbasars und Teepause im Park an der Hagia Sophia.

    Ein rundum gelungener Tag 😊😊😊!
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  • Day 7

    A forenoon in Instanbul....with Jessi

    December 10, 2017 in Turkey ⋅ ⛅ 15 °C

    Mittlerweile, haben die Tage am Bosporus, einen sehr angenehmen Rhythmus.

    Leider regnet es heute Vormittag und so, verzichte ich auf den liebgewonnen Morgenspaziergang und bleibe in der Pansiyon - die Reisetasche für den morgigen Heimflug, muß eh noch gepackt werden.

    Gerade stelle ich mir vor, wie denn so ein typischer Vormittag in Istanbul mit Jessi ausgesehen hätte.

    Natürlich, ist das Nachfolgende nur fiktiv - jede Ähnlichkeit mit lebenden oder blablabla etc!

    Zur Jahreszeit passend, gefühlt eine orientalische Weihnachtsgeschichte.

    Seit der Muezzin zum Morgengebet aufgerufen hat, sind mittlerweile drei Stunden vergangen.

    Kurz vor 9.00 Uhr am Frühstücks Tisch, schweift mein Blick über den Bosporus. Heute ist es stürmisch - mit weißer Gischt, schlagen die Wellen der Meerenge an die Ufer.

    "Morgii"....., höre ich es plötzlich neben mir - fast ein kleines Wunder, der Nachwuchs ist tatsächlich schon wach.

    Obwohl, wach ist die falsche Beschreibung, anwesend passt da schon besser, der Gesichtsausdruck von Jessi sagt eher "Nachtii"!

    "Na, gut geschlafen"? - "Mogsch mr, kannsch net zeigä"?..... meine Antwort darauf.

    Unser übliches Vater & Tochter Geplapper welches eh niemand versteht, der uns nicht kennt.

    Es wird Zeit, sich wieder dem Frühstück zuzuwenden und die Kommunikation für's Erste einzustellen - Jessi's genervter Gesichtsausdruck macht dies unmißverständlich klar.

    Der Aufbruch zum geplanten Spaziergang inklusive Shopping auf dem Ägyptischen Basar wird sich auf jeden Fall verzögern - mutmaßlich natürlich!

    Es stehen sind noch wichtige Geschäfte / Bedürfnisse an, die erst vollzogen werden müssen.

    Jeden Morgen das gleiche Prozedere - inklusiver erfolgreicher Vollzugsmeldung!

    Wie im Kindergarten - Allah'a, Allah'a!

    Fast nicht zu glauben, aber eine Stunde später, sind Vater & Tochter dann tatsächlich on Tour.

    Beschwichtigend leite ich Jessi am Arasta Basar gleich beim Gästehaus vorbei, lenke dabei erfolgreich mit meinem Halbwissen über die Sultan Ahmet Moschee von etwaigen Kaufinteressen ab und dränge sie, an dem Prachtbau vor uns liegend, geschickt nach rechts..... in Richtung Hagia Sophia.

    Auf den nächsten 500 Meter, drohen erstmal keine weiteren Verzögerungen, da höchstens ein Kastanien- oder Maiskolben Verkäufer, den Weg kreuzen kann.

    Als ich den Simitverkäufer, der sich sehr geschickt hinter einem Kastanienwagen platziert hat entdecke, ist es schon zu spät!

    "Daaaaad, schmeckiii"..... tönt es von rechts! OK denke ich mir, ein Sesamkringel passt immer und kaufe gleich zwei davon.

    Es geht weiter, jetzt sind Konzentration und Taktik angesagt, denn vor uns liegt die gefährliche Strecke in Richtung Fähranleger Eminömü - auf selbiger, sind jede Menge Krimskrams Läden, mit allerlei Blödsinn im Sale zu finden.

    Sorry, aber dazu fehlt mir heute die Geduld!

    Ich versuche mit geschickter Rhetorik eine Abkürzung schmackhaft zu machen. Das Kind trottet mir hinterher, aber ich glaube, daß sie den Trick bemerkt hat - egal, noch einen Kilometer bis zum Ziel.

    Wir liegen recht gut in der Zeit und haben bisher noch nichts gekauft - ganz klar ein erster Etappensieg aber die Schlacht, ist noch nicht gewonnen!

    Um die nächste Ecke dann ein herber Rückschlag, der viel Zeit kosten wird!

    "Daaaaad....., Gaiiil....., Megges....., Schmeckii"!

    Ich kapituliere - gegen Mac Donalds, bzw. Mac Café, bin ich chancenlos, das hat sich dieses Frühjahr schon deutlich in Rom gezeigt.

    Selbstverständlich wird vor dem Kauf des beliebten Heißgetränks, noch intensiv die Toilette des Schnellrestaurants genutzt - im Anschluss daran, natürlich mit der gewohnt, erfolgreichen Vollzugsmeldung!

    Wenig später, ist dann tatsächlich den Gewürzbasar erreicht. Es ist 12.35 Uhr, endlich am Ziel - obwohl, der Wahnsinn beginnt ja erst!

    Mal sehen, wer nach dem erfolgreichen Shopping Event, die meistens der Schätze zurück zur Pansiyon tragen darf?!

    Ich höre es schon deutlich schallen..... "Daaaaad" 🤦‍♂️🤦‍♂️🤦‍♂️!
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  • Day 8

    Goodbye....., bir dahaki sefere kadar

    December 11, 2017 in Turkey ⋅ 🌙 6 °C

    Gestern Abend, stand noch einmal kurzes Socializing mit Orçun an - diesmal beim Dinner!

    Das sich der Mathematiklehrer dafür überhaupt Zeit nehmen konnte, hatte mich überrascht und sehr gefreut.

    Orçun hat in den Wintermonaten Hochsaison und gibt nebenbei nahezu jedes Wochende, Nachhilfeunterricht für die Abiturienten bis weit in die Abende hinein - umso mehr, ein herzliches Dankeschön!

    Bereits seit einer halben Stunde, ist die Turkish Airlines Maschine in der Luft - ein pünktlicher Start vom Atatürk International Airport.

    Nach ruhigem, sonnigen Wetter, durchfliegen wir jetzt ein Gebiet mit heftigen Turbulenzen - sicherlich Teile der Schlechtwetterfront, die gestern unwetterartig mit viel Schnee über Mitteleuropa hinweggezogen ist.

    Selbst in knapp 11.000 Meter Flughöhe, ist der sonst stahlblaue Himmel grau - solche Turbulenzen braucht niemand!

    Mein Feedback für die Woche am Bosporus und das Marmara Guesthouse, fällt durchweg positiv aus - Istanbul, wir sehen uns bestimmt bald wieder!

    Mittlerweile, befindet sich der Airbus über München und wird in wenigen Minuten, mit dem Landeanflug für Stuttgart beginnen - weiterhin bei heftigen Turbulenzen!
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