Japan

novembre - dicembre 2024
  • Phoenix-on-Tour
Vorfreude auf die Reise nach Japan erfüllt uns mit Begeisterung! Wir freuen uns auf die herzliche Gastfreundschaft und die kulturellen Schätze, die Japan zu bieten hat – ein unvergesslicher Urlaub erwartet uns! Leggi altro
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  • Reise nach Japan

    16–17 nov 2024, Svizzera ⋅ ⛅ 2 °C

    Morgenerwachen mit Vorfreude
Der Tag beginnt früh um 5:30 Uhr mit einer Mischung aus Aufregung und Vorfreude. Die Reise nach Japan steht bevor, und die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Der Koffer ist gepackt, der Rucksack bereit - das Abenteuer kann beginnen.

    Die Reise von Zürich nach Tokio dauert etwa 13 Stunden. Mit einem Zeitunterschied von 8 Stunden wird der Tag auf 24 Stunden verlängert. Wir sind jedoch gut vorbereitet: Lycopodium complexe und Lactibiane Voyage unterstützen unseren Körper bei der Anpassung an die neue Zeitzone.

    Tokio wartet mit einer faszinierenden Mischung aus Tradition und Moderne - vom Kaiserpalast bis zum Tokyo Tower. Ein unvergessliches Abenteuer liegt vor mir!
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  • Ankunft in Tokyo

    17–18 nov 2024, Giappone ⋅ ☁️ 21 °C

    Um 10:10 Uhr Ortszeit (02:00 Uhr in der Schweiz) sind wir endlich in Tokio gelandet! Nach einer kurzen, aber spannenden Zollkontrolle mit elektronischer Fingerabdruck- und Gesichtserkennung – bei der wir unser erstes Formular ausfüllen durften – ging es weiter zur Gepäckausgabe. Der Flughafen hat etwa die gleiche Größe wie Zürich, strahlt jedoch den Charme eines Krankenhauses aus: kühl und nüchtern.
    Unser Gepäck tauchte wie aus dem Nichts auf, und wir waren schon bereit für das nächste Formular, um durch den Zoll zu kommen. Überraschenderweise ging alles zügig vonstatten – und voilà, wir waren durch!
    Da das WLAN hier eine echte Katastrophe ist und mobile Daten unbezahlbar sind, hatten wir uns im Vorfeld entschieden, ein mobiles WLAN-Gerät zu mieten. Schließlich brauchen wir Google Maps und den Fahrplan, um uns in dieser aufregenden Stadt zurechtzufinden. Nach einigem Suchen fanden wir schließlich unseren Abholort in Terminal 3 – wie praktisch, wenn man am Terminal 1 angekommen ist! Also hieß es für uns: ab in den Bus nach Terminal 3!

    Mit dem Shuttlebus ging’s zum Terminal 3, um unser WLAN-Gerät abzuholen. Eine Sache von Sekunden, und schwups – war auch das erledigt! Noch schnell einen Pipigang auf die Toilette, bevor es in die Stadt geht.
    Erste Herausforderung: Die Toilette sieht aus wie ein Raumschiff-Cockpit mit gefühlten 10’000 Knöpfen – alles auf Japanisch! Wo zum Teufel drückt man, um zu spülen? Egal, ich drücke munter drauf los – Abenteuer Toilette, hier komme ich!
    Knopf eins: Plötzlich erklingt Musik – bin ich jetzt in einer Karaoke-Box? Knopf zwei: Ein seltsames Gurgeln, als würde ein kleiner Drache erwachen. Schnell weiter! Nächster Knopf: Eine Wasserdüse schießt hervor – Überraschung!
    Nach einem wilden Knopf-Roulette finde ich endlich den Spülknopf. Erleichterung macht sich breit – sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne! Willkommen in Japan, wo selbst die Toiletten eine Heldenreise sind!

    Nach meinem Toiletten-Abenteuer kehre ich lachend zu Claudia zurück, die geduldig in der Halle wartet. Unser nächstes Ziel: Terminal 2, da Züge und Busse ab diesem Terminal fahren.
    Mit der Japan-App in der Hand starten wir unsere kleine Terminalsafari. Shuttlebus, here we come! Nach einer kurzen Busfahrt erreichen wir Terminal 2 und beschließen, den Zug zu nehmen. Der Bahnhof entpuppt sich als reinster Jahrmarkt der Verkehrsmittel! Überall blinkende Schilder, kreischende Werbeplakate und eine Menschenmenge, die aussieht, als hätte jemand einen Ameisenhaufen umgekippt. Ein Schweizer Ordnungsfanatiker wie ich steht hier völlig neben sich: Wo zum Teufel soll man hier nur den richtigen Zug finden?
    Claudia grinst nur – typisch Schweizer Gelassenheit in diesem japanischen Verkehrschaos!

    Wir beschließen, einfach nachzufragen! Man schickt uns zum nächsten Schalter, um die Suica-Karte zu besorgen. Also stürzen wir uns ins Getümmel zum nächsten Anbieter. Dort erklärt man uns in holprigem Englisch: “Card automat, hier nix kaufen,” und zeigt auf fünf rote Automaten.
    Na gut, Herausforderung angenommen! Wir kämpfen uns durch die englischen Menüs des Automaten, und nach einigem Hin und Her spuckt er endlich unsere Karte aus. Halleluja!
    Mit der Karte in der Hand finden wir den Bahnsteig und kämpfen uns durch die Schranken, die partout nicht aufgehen wollen (am Ende zwänge ich mich einfach durch). Mit der Rolltreppe geht’s abwärts, nur um zu erfahren, dass wir ohne Sitzplatzreservierung nicht weit kommen. Also wieder hoch ins Gewühl, beim Skyliner-Schalter anstehen, Ticket kaufen und erneut runter, dieses mal klappts auch mit der Schranke. Lol.
    Die Zugfahrt dauert eine halbe Stunde bis Nippori. Dort steigen wir um in den JY-Zug – nur um nach der ersten Station festzustellen, dass wir in die falsche Richtung fahren. Endlich, um 14:15 Uhr, erreichen wir Shinjuku Station. Nach einem langen Hin und Her finden wir den Ausgang aus der Metrostation und stehen mitten in Shinjuku… Abenteuer pur!

    Google sei Dank, navigiert uns durch das Straßenlabyrinth von Shinjuku zu unserem Hotel - oder besser gesagt, zu EINEM APA Hotel. Denn oh Wunder, es gibt hier mehr APA Hotels als Sushi-Restaurants!
    Der freundliche Rezeptionist schickt uns auf eine kleine Odyssee. Müde und zerzaust erreichen wir um 14:45 Uhr endlich unser Ziel. Die Lobby? Ein Tollhaus! Gäste wuseln durcheinander wie aufgescheuchte Hühner - hier warten etliche zum check ein, dort sucht jemand sein Gepäck, überall lagern Koffern; das es aussieht, als hätte ein Tornado es verteilt.
    Nach 30 Minuten Wartemarathon dürfen wir an einem Automaten einchecken. Geschafft! Unser Zimmer? Eine charmante Schuhschachtel mit Wohnmobil-Badezimmer-Charme. Das Badezimmer könnte glatt als Kulisse für einen Camping-Werbespot herhalten.
    Der Zeitunterschied von 8 Stunden macht uns zu Zombies. Einräumen? Fehlanzeige - kein Schrank weit und breit! Also ab nach Shinjuku, wo es blinkt, leuchtet und Musik erklimgt wie Weihnachten auf Steroiden.
    Ein Restaurant jagt das nächste. Wir stürzen uns ins erste Lokal, schlingen was runter und fallen um 19 Uhr ins Bett. 30 Stunden wach? Unmöglich! Ich schlafe durch bis 7 Uhr morgens.
    Neuer Tag, neues Abenteuer - Japan, here we come!
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  • Tag 2 - Tokyo

    18–20 nov 2024, Giappone ⋅ ☀️ 14 °C

    Erfrischt und voller Tatendrang springen wir aus dem Bett, bereit für das Abenteuer namens Frühstück. Wir haben uns für das Hotelbuffet entschieden und lassen uns überraschen – schließlich ist der Morgen die beste Zeit für kulinarische Experimente! An der Rezeption herrscht bereits ein munteres Durcheinander, die Angestellten tanzen einen fröhlichen Schuhplattler um den Empfangstresen. Wir jedoch schlängeln uns elegant vorbei, auf direktem Weg ins Restaurant. Oder sollten wir sagen: in den Frühstücks-Schuhkarton?
    Der Raum ist so klein, dass man fast glaubt, er sei ein japanisches Origami-Kunstwerk. Einige Gäste haben es schon an die Tische geschafft – kein Wunder, es ist ja auch schon 9:30 Uhr, quasi mitten in der Nacht für Urlauber. Wir werden an einen Tisch im hinteren Bereich geführt, mit exklusivem Blick in die Küche. Ein Blick auf die Sauberkeit dort, lässt mich allerdings denken, dass ich meine Augen besser auf dem Teller lasse.
    Das Frühstücksangebot ist typisch japanisch: Misosuppe, weißer Reis, Sushi und Fisch. Doch siehe da, zwischen all dem entdecke ich tatsächlich Brot, Butter und Marmelade – ein kleines Wunder der westlichen Zivilisation! Wir stürzen uns darauf wie Entdecker auf neues Land. Das Croissant schmeckt zwar leicht nach Fisch – na ja, Augen zu und durch! Der Kaffee hingegen ist ein echter Genuss.
    Der Raum selbst ist eine Ode an den asiatischen Stil und duftet entsprechend exotisch. Ein Erlebnis für alle Sinne!

    Nach dem Frühstück, bei dem wir uns wie Eroberer des japanischen Frühstücksbuffets fühlen, machen wir uns auf zur Tokioter Entdeckungstour. Unser Plan: Hop on, Hop off - oder wie wir es nennen, “Zufallstouristik mit Stil”.
    Die Metro wird zum ersten Schlachtfeld unserer urbanen Expedition. Und seht her, Damen und Herren: Wir finden nicht nur den richtigen Eingang, nein, wir gleiten auch noch elegant durch die Schranken - ohne Bestechungsgelder oder akrobatische Einlagen! In der U-Bahn ergattert meine Wenigkeit sogar einen Sitzplatz. Applaus, stille Post!
    20 Minuten später landen wir am Bahnhof Tokio. Google wird zu unserem persönlichen Navigationsirrgarten und jagt uns quer durch die Stadt. Die Hop-on-Hop-off-Station? Ein Phantom! Nach einer Irrfahrt, die einem Krimi würdig wäre, fallen wir buchstäblich auf die Bushaltestelle. Juhuu gefunden!

    Okay, es ist nicht der rote Bus unserer Träume (wir wollten die rote Linie nehmen), sondern der blaue Bus der Realität - aber hey, Hauptsache, wir sind unterwegs! Google, du kannst uns mal!

    Die Bustour der schrägen Hoffnungen!
    Der Audioguide rattert los wie ein übermotivierter Geschichtenerzähler, während ich - gelinde gesagt - eine Mischung aus Verwirrung und Belustigung durchlebe. Seine Worte tanzen einen wilden Tanz zwischen Realität und Fantasie: Er spricht von einem historischen Gebäude links, während nur eine Wand oder ein Parkplatz zu sehen ist.
    “Damen und Herren”, denke ich bei mir, “das ist keine Stadttour, das ist pure Improvisation!”
    Als endlich das magische Wort “Tempel” fällt, tauschen Claudia und ich vielsagende Blicke aus. Beschluss gefasst: Wir steigen aus! Nicht weil wir den Tempel wirklich gesehen haben, sondern weil unsere touristische Neugier größer ist als unsere Verständnislosigkeit.
    Motto des Tages: Wo Verwirrung ist, ist auch Abenteuer! 🏯😂

    Etwas ratlos stehen wir in der Gegend herum und suchen verzweifelt den Tempel. Hinter dem Parkplatz erspähen wir ein kleines historisches Gebäude. “Der Takisan-ji Tempel?”, fragen wir uns ungläubig. “Das soll er sein? Echt jetzt?” Google muss es richten, also befragen wir unseren digitalen Orakel. Und siehe da, es gibt noch mehr zu entdecken!
    Wir machen uns auf den Weg und stolpern schließlich über den Zojo-ji Tempel. Dieser beeindruckende Ort diente während der Edo-Periode dem Tokugawa-Clan als Familientempel und liegt malerisch neben dem Tokyo Tower. Der Zojoji Tempel (増上寺, Zōjōji) diente während der Edo-Periode (1603-1868) dem Samurai-Clan der Tokugawa als Familientempel. Er ist vor allem für seine Grabanlagen und schönen Bauten bekannt und steht direkt neben dem berühmten Tokyo Tower und dem Shiba-Park. Zojoji wurde im Jahre 1393 in Hibiya (Tokio) gegründet und 1598 von Shogun Tokugawa Ieyasu an seine heutige Position gesetzt, dazu auserkoren, als Familientempel der Tokugawa zu fungieren. Insgesamt gehörten damals 48 Untertempel dazu. Zur Blütezeit lebten unglaubliche 3.000 Priester und Novizen auf dem Gelände. Schon von weitem sehen wir die Sentaiko sodate jizo bosatsu mit den roten Mützen, Lätzchen und Windrädern. Diese Mönchsfiguren stehen zum einen für das sichere Aufwachsen von Kindern. Zum anderen geleiten die auch Kinderseelen heil ins Jenseits.

    Wir betreten den Tempel und sind sowohl von der Geschichte als auch von der Architektur so beeindruckt, dass wir fast vergessen, zu atmen. Wir stehen da, als wären wir in einem Geschichtsbuch gelandet – nur dass wir die Kapitel nicht lesen können, weil wir zu sehr mit Staunen beschäftigt sind! Nach diesem kulturellen Hochgenuss schlendern wir in ein Café – schließlich haben wir uns eine Belohnung verdient!
    Dort gönnen wir uns einen Kaffee und ein Tiramisu à la Green Tea. Ja, richtig gehört! Auch wir sind baff, dass es so etwas gibt, und wollen das unbedingt ausprobieren. Und was soll ich sagen? Es ist ein wahrer Traum! Wer hätte gedacht, dass Matcha und Mascarpone so gut harmonieren können? Ein Hoch auf die kulinarische Kreativität Japans!

    Nach unserem kulinarischen Hochgenuss machen wir uns auf den Weg zurück zur Hop-on-Hop-off-Station. Japan ist ja bekannt für seine Pünktlichkeit, also sind auch wir pünktlich am Ort – schließlich wollen wir nicht als die Touristen in die Geschichtsbücher eingehen, die den Bus verpasst haben! Während wir warten, überlegen wir uns: Wenn dieser Bus bei diesem Verkehr pünktlich ist, verbeugen wir uns tief und nennen ihn den neuen Shogun der Straßen!
    Aber wie das so ist im Leben: Im Buch steht viel, in der realen Welt läuft es nicht immer so. Also stehen wir da und bestaunen die Hochhäuser um uns herum. Es ist bereits dunkel, aber trotzdem hell – die Bürolichter leuchten wie übermotivierte Discokugeln. Der Tokyo Tower strahlt in voller Pracht und sieht aus, als hätte er sich für einen Auftritt für die nächste Weihnachtsfeier herausgeputzt!

    Unser Bus kommt mit ein bisschen Verspätung um die Ecke angerast. Wir steigen ein und genießen die nächtliche Fahrt durch den Wald der Hochhäuser Tokio‘s. Bevor wir auf die Autobahn abbiegen, ertönt aus dem Lautsprecher: „Schnallen Sie sich an, es wird gefährlich! Halten Sie Ihre Wertsachen fest, damit sie nicht wegfliegen, und bleiben Sie sitzen.“
    Ich dachte mir: „Oh, jetzt verspüre ich plötzlich den Drang, eine Bollywood-Einlage im Bus vorzuführen!“ Claudia und ich schauen uns grinsend an – wenn das mal nicht nach einem Abenteuer klingt! Mit einem schelmischen Lächeln fügt sie hinzu:
    „Wenn das Toupet jetzt abhebt, ist das nicht nur ein Verlust für mich, sondern ein potenzieller Luftangriff auf die Passagiere hinter mir!“ Genau mein Humor.

    Zig Haltestellen später steigen wir aus und steuern auf einen süßen kleinen Laden zu. Was genau er verkauft, bleibt ein Rätsel, denn alles steht nur auf Japanisch – aber hübsch sieht’s aus! Claudia entscheidet sich für eine lustige Tasse, doch bevor sie zuschlagen kann, kommt die Verkäuferin wie ein Blitz angerannt und ruft: „No sale, no sale!“ Tja, das war’s dann mit der Tasse!
    Wir nehmen an, dass es hier wirklich nur um die Süßigkeiten geht. Also bezahlen wir für unsere Leckereien und verlassen den Laden. Ich meine, wer braucht schon eine Tasse, wenn man mit einem Sack voller Süßigkeiten nach Hause gehen kann, insbesondere wenn man nicht weiss ob es sich wirklich um Süsses handelt. Lol! Die Tasse, die nicht sein durfte: Ein dramatisches Ende!

    Wir haben Hunger und stolpern in ein kleines, gut besuchtes Lokal. Wer behauptet, Japaner seien leise und zurückhaltend, war wohl noch nie hier! Der Lärmpegel könnte mit einem Rockkonzert mithalten.

    Der Kellner führt uns zu einem Tisch und reicht uns eine Speisekarte, die aussieht wie ein Geheimcode. Ich frage nach einer englischen Version, und der junge Mann lächelt charmant: „Only Japanese!” Toll, ich fühle mich wie in einer kulinarischen Escape Room-Challenge!
    Dann zaubert er einen QR-Code hervor – mein digitaler Retter in der Not. Ich scanne ihn und plötzlich öffnet sich eine Bilderwelt mit japanischen Untertiteln. Claudia und ich spielen nun „Erraten Sie das Gericht” – Google Translate wird unser Teamkapitän!
    Nach einem wilden Übersetzungs-Abenteuer entscheide ich mich für gebratenen Camembert mit Schinken und Mango, Claudia für Spaghetti. Der zweite Gang? Süßkartoffeln mit Kürbis, Rosinen, Walnüssen und Sauerrahm – ein Gericht, das klingt, als hätte es einen Identitätswechsel hinter sich!
    Himmel, das schmeckt – wer hätte gedacht, dass Speisekarten-Roulette so lecker sein kann?!

    Die Heimfahrt läuft wie geschmiert, und wir fühlen uns schon am ersten Tag wie echte Verkehrsprofis – wer hätte das gedacht? Selbst hier in der Metro hat jeder sein Handy fest im Griff! Da sitzen sie, wie hypnotisierte Zombies, und starren in dieses kleine Kästchen. Es ist ein einheitliches Bild: Die ganze U-Bahn sieht aus wie eine große Versammlung von Smartphone-Verehrern.

    Als wir in unsere Straße einbiegen, trifft uns der Anblick wie ein Blitz: Tagsüber eine brave Einkaufsstraße, aber nachts verwandelt sich die Gegend in ein pulsierendes Spektakel.

    Überall stehen auffällig viele junge Männer herum, die Frauen im gleichen Alter ansprechen. Wir schauen uns an und sind fasziniert und verwirrt zugleich. Es ist Montagabend, aber es sieht aus, als hätte die gesamte Jungmannschaft von Shinjuku hierher gefunden. Es wuselt und flirtet, dass selbst Amor einen Herzinfarkt bekommen würde. Himmel, haben wir versehentlich den Eingang zu einer Reality-Dating-Show entdeckt? Wo sind wir hier nur gelandet? Ich hoffe, das ist nicht die nächste Staffel von „Der Bachelor: Nachts in Shinjuku“

    Später hab ich folgendes rausgefunden:
    Unser Bezirk Kabukicho ist der wilde Westen Tokios. In Kabukicho, dem berühmten Rotlichtviertel, wird es besonders spannend. Hier stehen überlebensgroße Plakate von Hostessen und Hosts, die versuchen, dich in ihre Clubs zu locken. Es ist wie ein riesiges Spiel von „Fang mich, wenn du kannst“ – nur dass die Preise für die Drinks oft den Preis für einen Flug nach Tokio übersteigen!

    Typisch für uns, ein Hotel hier zu buchen! Aber hey, wer nicht wagt, der kann auch gleich zu Hause bleiben und sich die Netflix-Serien anschauen! Schließlich ist das Leben zu kurz für langweilige Übernachtungen!
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  • Tag 3 - Ruhetag

    19–22 nov 2024, Giappone ⋅ ☁️ 12 °C

    Heute haben wir uns entschieden, den Tag ganz gelassen anzugehen – ganz nach dem Motto: „Langsam ist das neue Schnell!“ Wir lassen die Decke noch ein wenig über uns liegen und machen uns dann auf den Weg zur Bäckerei um die Ecke, die uns mit ihrem verführerischen Duft von frischen Brötchen und süßen Teilchen schon beim Betreten in den Bann zieht.
    Die Auswahl dort ist wie ein Schlaraffenland für Feinschmecker! Nach einigem Überlegen entscheiden wir uns für eine der Leckereien, die so köstlich aussieht, dass sie fast um Hilfe schreit. Dazu bestellen wir einen Café au Lait – der perfekte Begleiter für unser Frühstücks-Abenteuer!
    Ich hatte eigentlich auf einen Cappuccino gehofft, aber das Schicksal hatte andere Pläne. „Cappuccino? Was ist das?“, schien die Bäckereifachkraft zu denken. Stattdessen bekomme ich… einen Cappuccino alias Café au Lait! Ein bisschen wie ein Geheimagent unter falscher Identität – der schmeckt zwar gut, aber ich kann nicht anders, als zu schmunzeln.
    So starten wir also in den Tag – mit einem köstlichen Frühstück und einem Lächeln über die kleinen Überraschungen des Lebens. Wer braucht schon einen perfekten Cappuccino, wenn man einen undercover Café au Lait haben kann?

    Nach dem köstlichen Frühstück machen sich zwei neugierige Entdecker auf den Weg zur Metro – zumindest war das unser Plan.
    Doch plötzlich bemerke ich, wie Claudia von einem charmanten Geschäfte angezogen wird. Ihre Augen beginnen zu leuchten, als hätte sie einen Schatz entdeckt. Ich lächle in mich hinein, denn ich weiss, dass es noch eine Weile dauern wird, bis wir unseren Weg fortsetzen werden. Eine Stunde später – und um einige Einkäufe reicher – steigen wir schließlich in die Metro ein.
    Ich bin stolz auf uns, denn wir haben uns schnell an die verwobenen Netze aus Straßen und Schienen gewöhnt. Mit jedem Tag werden wir geschickter darin, die Geheimnisse zu erkunden. Unsere nächste Station? Der majestätische Skytree Tower, ein Ort, der die kühnsten Träume übertrifft.

    Der Skytree Tower erstrahlt groß und majestätisch vor uns – wow, was für ein beeindruckender Koloss! „Schau dir diesen Giganten an!“, rufe ich begeistert und kann kaum den Blick abwenden. Wir stürzen uns die wenigen Treppen zum Einkaufszentrum hinauf, als wären wir auf einer Mission, das japanische Shopping-Paradies zu erobern.
    Kaum sind wir drin, werden wir von einem bunten Treiben empfangen: Menschen, die durch die Geschäfte flitzen, der verlockende Duft von frisch zubereitetem Sushi und das fröhliche Lachen von Kindern. Staunend durchqueren wir die Shopping-Malls, während wir versuchen, den Eingang zum Tower zu finden.
    Die Rolltreppe führt uns in den 4. Stock – und ich kann es kaum erwarten, die Aussicht zu genießen. „Hoffentlich gibt’s oben nicht nur Wolken, sondern auch ein paar leckere Snacks!“, grinse ich und mache mich bereit für das nächste Abenteuer!

    Da wir unsere Tickets bereits in der Tasche haben, dürfen wir vortreten – endlich geht’s los! Ich halte der Empfangsdame stolz den QR-Code unter die Nase. Das Scanner-Gerät pipst beim Einscannen, und ich fühle mich wie ein VIP. Doch dann schaut sie auf, seufzt tief und sagt: „Your ticket is not available today.“
    Ich blinzele überrascht. „Pardon me?“ frage ich, als wäre ich in einem schlechten Film. Sie schaut mich an, als hätte ich gerade einen Witz erzählt, den niemand versteht. „Your ticket is available tomorrow, not today.“
    Na bravo! Da haben wir zwei schlauen Hühner wohl etwas durcheinandergebracht. Ich schüttle den Kopf und kann mir ein Lachen nicht verkneifen. „Okay, dann kommen wir morgen halt wieder! Immerhin haben wir jetzt einen Grund, uns auf das nächste Abenteuer zu freuen!“
    Mit einem Kopfschütteln machen wir uns auf den Weg – vielleicht gibt es ja in der Nähe ein paar leckere Snacks zur Ablenkung!

    Da wir nun schon mal hier sind, beschließen wir, das Einkaufszentrum auf eigene Faust zu erkunden. Und wow, es ist riesig! Wir schlendern durch die endlosen Gänge und lassen uns von den bunten Schaufenstern und verlockenden Angeboten mitreißen. Doch bald geht uns die Luft aus – die Beine fühlen sich an wie Pudding.
    „Okay, Zeit für eine Essenspause!“, sage ich und schaue auf die Uhr. Es ist schon 17 Uhr, und wir haben bisher kaum etwas gegessen. Im 6. Stock entdecken wir unter hundert anderen Restaurants eines, das uns anspricht – ein kleines japanisches Juwel, das nach köstlichem Essen duftet.
    Wir setzen uns und genießen ein herrliches Abendessen, das unsere Geschmacksknospen zum Tanzen bringt. Nach dieser kulinarischen Explosion machen wir uns auf den Rückweg ins Hotel. Irgendwie sind wir beide doch etwas müde geworden – vielleicht liegt es an der ganzen Aufregung oder an den vielen Eindrücken im 8 stöckige, Einkaufszentrum!
    Im Hotel angekommen, schlüpfen wir in unsere gemütlichen Klamotten und genießen die Ruhe in unserem Mini-Zimmer. Bei einer Tasse Kaffee oder Tee und Lindorkugeln lassen wir den Tag entspannt ausklingen. „Das war ein lustiger Tag!“, sage ich mit einem Lächeln, während wir uns zurücklehnen und die Erlebnisse des Tages Revue passieren lassen.
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  • Tag 4 - Skytree Tokio

    20–24 nov 2024, Giappone ⋅ 🌧 8 °C

    Und täglich grüßt das Murmeltier – oder besser gesagt, wir! Heute sind wir früher auf den Beinen als gestern, frisch angezogen und mit einer Energie, die selbst einen Energydrink wie einen müden Rentner aussehen lässt. Doch was sehen meine Augen? Die Bäckerei hat die Tore fest verschlossen und öffnet erst um 11 Uhr. Na toll, der Jackpot des Missgeschicks! Das Murmeltier hat ausgegrüsst!
    Also schlendern wir zur Metrostation – irgendwo muss es doch ein Café geben, das uns nicht verhungern lässt! Aber Pustekuchen! Die Japaner scheinen morgens nicht viel von Kaffee und Brot zu halten. Stattdessen gibt’s ihr typisches warmes Frühstück mit Reis und Miso-Suppe – so appetitlich wie ein Schuhputztuch zum Frühstück.
    Was bleibt uns also anderes übrig, als in das nächste Starbucks zu stürmen? Ich gönne mir einen schokoladigen Scone – einfach himmlisch wie ein Engel mit Zuckerwatte! Während Claudia sich für eine Waffel zum Kaffee entscheidet. Wenn schon kein Brot, dann wenigstens ein süßer Aufstand der Geschmacksknospen!

    Wir machen uns auf zum Skytree. Zum zweiten mal!
    Was macht man, wenn der Himmel über Tokio so grau ist wie ein alter Fernseher? Richtig, man macht sich auf zum Tokyo Skytree! Schließlich gibt es keinen besseren Ort, um die Wolken zu ignorieren, als in einem der höchsten Gebäude der Welt.
    Mit einem Regenschirm in der einen und einem Ticket in der anderen Hand, stürzen wir uns ins Adventure. Der Aufzug bringt uns in 60 Sek. in schwindelerregende Höhen – und ja, ich schwöre, ich habe das Gefühl, dass die Aufzüge schneller sind als mein Verstand beim Aufstehen am Morgen!

    Oben angekommen, bietet sich mir ein Blick, der selbst den Mount Fuji vor Neid erblassen lässt. Ich habe sogar überlegt, ob ich hier oben einen neuen Lebensstil als „Sky-Observer“ anfangen soll. Aber dann fiel mir ein, dass ich dafür auch eine bessere Frisur bräuchte – die Windböen sind nicht ohne! Quatsch, es ist alles verglast, und eher heiss statt kalt, somit bleibt meine Frisur wie sie ist.

    Trotz des trüben Wetters gibt es hier oben einige Highlights. Im 340. Stock gibt es einen kleinen verglasten Boden – perfekt für alle Mutigen und solche, die ihre Höhenangst testen wollen. Ich habe es gewagt und stand da wie ein Hase auf einem heißen Blechdach.

    Das Beste am Skytree? Im Restaurant auf der Plattform kannst du nicht nur schlemmen, sondern auch die Stadt aus der Vogelperspektive bewundern – vorausgesetzt, die Sonne spielt nicht Verstecken! Wir haben uns das „Sky-high Sushi“ verkniffen, denn die Aussicht war so grau, dass ich fast dachte, ich bin in einem alten Schwarz-Weiß-Film gefangen. Aber hey, wenn du schon mal oben bist, warum nicht gleich die Wolken abgrasen? Schließlich ist das der einzige Ort, wo du über den Wolken schwebst und dabei auch noch ein paar fluffige Wolken-Sushi zaubern kannst! Lass den grauen Himmel nicht dein Festmahl verderben – hier oben wird selbst das Wetter zur Beilage!

    Der Tokyo Skytree ist nicht nur ein Turm; er ist ein Erlebnis! Wenn du also das nächste Mal in Tokio bist und das Gefühl hast, dass dir die Decke auf den Kopf fällt, dann mach dich auf den Weg zum Skytree. Es ist der einzige Ort, an dem du hoch hinaus kannst und trotzdem mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen bleibst – zumindest bis zur nächsten Welle von Touristen!

    Fazit: Ein Besuch auf dem Tokyo Skytree bei schlechtem Wetter ist wie ein Blind Date mit einer Wolke – nicht ganz das, was man sich erhofft hat, aber trotzdem voller Überraschungen und Lacher!

    Fakten und Daten zum Skytree

    Der Tokyo Skytree erhielt seinen Namen durch eine öffentliche Umfrage, die 2008 durchgeführt wurde. Der Name „Skytree“ wurde gewählt, weil er die Höhe und die Aussicht des Turms betont, während er gleichzeitig einen modernen und einprägsamen Klang hat. Die Höhe von 634 Metern wurde gewählt, um leicht zu merken zu sein; die Zahlen 6 (mu), 3 (sa) und 4 (shi) stehen für „Musashi“, einen historischen Namen für die Region, in der der Turm steht. Der Name spiegelt somit sowohl die geografische als auch die architektonische Bedeutung des Turms wider.

    Der Tokyo Skytree ist mit 634 Metern der höchste Fernsehturm der Welt und ein ikonisches Wahrzeichen in Tokio. Er wurde 2012 eröffnet und dient nicht nur als Rundfunkturm, sondern auch als beliebte Aussichtsplattform mit zwei Hauptdecks: dem Tembo Deck auf 350 Metern und der Tembo Galleria auf 450 Metern.
    Highlights des Skytree:

    Aussichtsplattformen: Das Tembo Deck bietet atemberaubende 360-Grad-Blicke auf Tokio, während die Tembo Galleria als „höchster Skywalk der Welt“ gilt und spiralförmig um den Turm führt.
    - Essen und Trinken: Im Restaurant Musashi Sky auf dem Tembo Deck kannst du französisch-japanische Küche genießen, aber Reservierungen sind erforderlich. Für Snacks und Getränke gibt es auch das Skytree Café.
    - Einkaufszentrum: Am Fuße des Skytree befindet sich das Tokyo Solamachi, ein großes Einkaufs- und Unterhaltungszentrum mit Geschäften, Restaurants und sogar einem Aquarium.
    Besondere Merkmale:
    - Der Turm ist so konstruiert, dass er starken Erdbeben standhält und kombiniert traditionelle japanische Architektur mit modernem Design.
    - Bei gutem Wetter kannst du bis zum Mount Fuji sehen, während bei schlechtem Wetter VR-Geräte zur Verfügung stehen, um die Aussicht zu simulieren.

    Der Skytree ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Erlebnis für alle Sinne – ein Muss für jeden Tokio-Besucher!
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  • Tag 5 - Kaiserpalast

    21–26 nov 2024, Giappone ⋅ ☁️ 10 °C

    Claudia und ich hatten einen Plan, der so präzise war wie eine japanische Bahnfahrplan-App:
    13 Uhr Starbucks, dann Kaiserpalast-Führung! Doch das Schicksal grinst schelmisch: Bis 11 Uhr liegen wir wie zwei eingewickelte Sushi-Rollen in unserem Bett. Plötzlich schießen wir hoch, als wären wir von einem unsichtbaren Wecker mit einem Kaffeekick gepackt worden, und machen uns in Windeseile bereit. Auf dem Weg zur Metro fühlen wir uns wie koffeinfreie Zombies auf einem Wagnistrip – taumelnd und orientierungslos, aber fest entschlossen, unser Ziel zu erreichen!

    Die Metrofahrt entwickelte sich zum Überlebenskampf. Ich schwöre, selbst die U-Bahn-Anzeigen hatten mehr Energie als wir! Kurz dachte ich ernsthaft darüber nach, einem ahnungslosen Fahrgast seinen Energydrink zu klauen.

    40 Minuten vor dem Termin landen wir im Starbucks – wie Schiffbrüchige auf einer Kaffee-Insel, gerettet von Joghurt und Bagel (kein bellender Begleiter, Ehrenwort!). Die Suche nach unserer Reisegruppe entwickelt sich zu einem spannenden Krimi, bei dem Sherlock Holmes vor Neid erblassen würde! Der Kaiserpalast entpuppt sich als Kinderspiel im Vergleich zu dieser Detektiv-Mission, oder auch nicht. Denn bis heute habe ich ihn noch nicht entdeckt.. Ich verbringe definitiv mehr Zeit mit der Gruppensuche als ein Kaffeetrinker mit seinem Lieblingsgetränk – und das will wirklich etwas heißen!

    Wir finden schließlich unsere Gruppe: einen Schweizer, ein deutsches Pärchen und zwei Russinnen. Claudia und ich sind die „Weisen“ unter ihnen! Wie ein Schiff, das in den Hafen einläuft, betreten wir den Eingang, wo unser Gepäck auf Herz und Nieren geprüft wird. Alle sind sauber – die Reise kann beginnen! Natsumi entfaltet die Geschichten von Shogun und Kaiser wie einen bunten Teppich, der uns in die Vergangenheit entführt.
    Wir durchstreifen Wärterhäuser, Waffenlager und Musikgebäude, während die Parkanlage uns mit offenen Armen empfängt. Doch wo zum Henker versteckt sich der Kaiserpalast?

    Ach, der Kaiserpalast – ein Ort so geheimnisvoll, dass selbst die Schatten dort einen eigenen Pass brauchen! Während das einfache Volk draußen bleibt, als wäre es in einem exklusiven Club ohne Eintritt, wird der Palast zum schimmernden Mythos. Wer braucht schon den Kaiser, wenn man stattdessen die majestätischen Bäume und Hecken bewundern kann?
    Wir müssen uns mit Geschichten über Shogune und Samurai begnügen, während der Kaiser selbst hinter Mauern versteckt ist, als würde er ein geheimes Leben als Superheld führen. Und während wir uns auf die Suche nach dem Kaiser machen, wird die Enttäuschung schnell zur Realität: Statt einer Teestunde mit dem Monarchen erwartet uns nur eine schicke Gartenlandschaft. Aber hey, vielleicht ist das Geheimnis des Palastes ja einfach, dass er uns lehrt, die Schönheit im Verborgenen zu schätzen, denn die atemberaubenden Abendstimmung über Tokio belohnt uns vollends.

    Fakten zum Kaiserpalast

    Der Kaiserpalast Tokio, bekannt als Kōkyo (皇居), ist die offizielle Residenz des japanischen Kaisers und liegt im Herzen der Hauptstadt. Er wurde auf dem Gelände der ehemaligen Burg Edo errichtet, die einst Sitz des Tokugawa-Shogunats war. Der Palast ist von einer beeindruckenden Mauer und einem breiten Wassergraben umgeben, was ihm eine majestätische Ausstrahlung verleiht.

    Geschichte und Architektur
    Nach der Meiji-Restauration 1868 wurde die Residenz von Kyoto nach Edo verlegt, das fortan Tokio genannt wurde. Der Kaiser machte die Burg zu seinem Sitz und benannte sie in Kōjō (Kaiserliche Burg) um. Im Laufe der Jahre wurde der Palast mehrfach beschädigt – durch Brände, Erdbeben und im Zweiten Weltkrieg. Der heutige Palastkomplex wurde 1968 in modernem Stil wieder aufgebaut und vereint traditionelle japanische Architektur mit westlichen Elementen.

    Der Palast und seine Gärten
    Das Gelände des Kaiserpalastes erstreckt sich über 110.000 Quadratmeter und umfasst mehrere Gebäude, darunter den Empfangssaal Chōwaden und die kaiserlichen Residenzen. Der östliche Teil des Geländes, bekannt als Higashi Gyoen (Ostgarten), ist für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet eine malerische Parklandschaft mit alten Befestigungsanlagen, Teichen und Kirschbäumen.

    Der Kitanomaru Park im Norden des Palastes ist ebenfalls ein beliebter Ort, besonders während der Kirschblüte im Frühling. Hier können Besucher Boote mieten und auf den von Kirschbäumen gesäumten Wassergräben fahren.

    Besuchsmöglichkeiten
    Der Zugang zum inneren Palastgelände ist für die Öffentlichkeit eingeschränkt. Führungen sind nur mit Voranmeldung möglich, wobei die Touren etwa 75 Minuten dauern und auf Englisch sowie Japanisch angeboten werden. An besonderen Tagen wie dem Geburtstag des Kaisers (23. Februar) oder Neujahr (2. Januar) öffnet der Palast seine Tore für Besucher ohne Voranmeldung.

    Fazit
    Der Kaiserpalast Tokio ist nicht nur ein bedeutendes historisches Wahrzeichen, sondern auch ein Ort der Ruhe inmitten der pulsierenden Metropole. Seine Gärten laden zum Verweilen ein und bieten einen faszinierenden Einblick in die kaiserliche Geschichte Japans. Ein Besuch hier ist ein Muss für jeden Reisenden, der die kulturelle Tiefe und Schönheit Japans erleben möchte.
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  • Tag 6 - Shinkansen

    22–28 nov 2024, Giappone ⋅ ☀️ 17 °C

    Wir reisen weiter von Tokio nach Kyoto

    Die Ticket-Odyssee: Ein Abenteuer in der Automaten-Welt
    Stell dir vor: Wir haben die Tickets online gekauft – alles ganz modern und digital, wie es sich für die Technik-Nerds von heute gehört. Doch dann kommt die grosse Wende: Wir müssen die Tickets noch an einem Automaten ausdrucken! Das klingt ja zunächst so einfach wie das Zubereiten von Instant-Nudeln. Aber ohne den heiligen QR-Code? Das ist, als würde man versuchen, einen Kühlschrank ohne Strom zu öffnen! Wir stehen also vor dem Automaten, als wären wir auf einer Schatzsuche, nur dass der Schatz ein Stück Papier ist und der Automat unser fieser Widersacher. Eine Bestätigung ohne QR-Code ist wie ein Kuchen ohne Sahne – einfach nicht vollständig und wir brauchen diesen verflixten QR Code. Die App hilft uns auch nicht weiter.

    Die Ticket-Odyssee beginnt mit dem fehlenden QR-Code auf unserer Reservierung – als hätten wir den Schlüssel zu einem geheimen Clubhaus verloren. Ergo, wir fragen am Schalter nach. Wir stehen in der Schlange am falschen Schalter, anderer Anbieter, ergo nicht unser Problem (das erfahren wir erst nach 30 Min. anstehen), während die Uhr tickt wie bei einem Countdown in einem Actionfilm. Der Mann am Schalter schickt uns mithilfe von Googletranslater zum Automat, am anderen Ende des Bahnhofs. (Tokio wohlgemerkt, nicht Bern!) Also bewegen wir uns verzweifelt dahin. Doch die Flut an Automaten ist so überwältigend, dass ich mich fühle wie ein Schaf im Casino, das verzweifelt nach dem richtigen Slot sucht, während die Lichter blitzen und die Geräusche der Gewinnmaschinen mir ins Ohr flüstern: „Wähle weise, mein Freund!“.

    Die verzweifelte Suche nach dem richtigen Automaten fühlt sich an wie eine Episode von „Versteckte Kamera“, bei der wir die unfreiwilligen Hauptdarsteller sind. Jeder Automat, den wir finden, ist wie eine mysteriöse Sphinx, die uns mit Rätseln statt Tickets versorgt. Keiner spuckt unser Ticket aus! Hilfe am Automat gibts nur - ja wer ahnt es - in japanisch! Juhee…
    Bevor ich mich in Hulk verwandle, (Claudia bleibt erstaunlicherweise ruhig, oder tut einfach so als wäre das ein Kinderspielplatz für Erwachse) beschließe ich eine WhatsApp-Nachricht an den Anbieter zu senden – unser digitaler Flaschenpostversuch, uns aus diesem Labyrinth zu befreien. Es ist, als würden wir einen SOS-Ruf an einen unsichtbaren Retter senden, in der Hoffnung, dass er uns aus diesem digitalen Dschungel herausführt. Und siehe da, wenig später erhalten wir das Mail mit den Tickets UND dem QR Code zugeschickt. Halleluja! Himmel, ich fühle mich wie der erste Sonnenstrahl nach einem langen Winter, der die kalte Dunkelheit vertreib.

    Es ist ein Abenteuer voller unerwarteter Wendungen, wie eine Achterbahnfahrt ohne Sicherheitsbügel, und eine Lektion in Geduld und Improvisation – denn manchmal ist der Weg zum Ziel eben nicht nur steinig, sondern auch ziemlich unterhaltsam!

    Ich scanne den QR-Code, und wie durch einen Zauber entfalten sich die Tickets – eines auf Englisch, das andere auf Japanisch. Wir schauen uns an und lachen: Claudias Ticket spricht Japanisch, meines Englisch. Sie hat ihren Platz im Wagen 14, während ich meinem im Wagen 15 habe. Um 12:45 Uhr rollt der Shinkansen an, ein schickes Teil, das aussieht, als könnte es gleich einen Schönheitspreis gewinnen. Die Türen öffnen sich wie die Vorhänge eines Theaters, Menschen strömen heraus und die Türen gleiten wieder zu. Das Reinigungspersonal fegt mit Besen durch den Zug und dreht die Sitze in Fahrtrichtung – eine Art Sitz-Polonaise! Beeindruckend! Um 12:55 dürfen wir einsteigen. Claudia und ich trennen uns wie zwei Sterne am Himmel.

    Die Reise beginnt! Hui, was für ein Adrenalinkick, im schnellsten Zug der Welt zu sitzen! Der Shinkansen schnurrt pünktlich um 13.00 Uhr los und beschleunigt wie ein Rennwagen auf der Autobahn. Die Landschaft fliegt an mir vorbei, als wäre sie ein Film, der in Zeitraffer abgespielt wird.
    Die Fahrt von Tokio nach Kyoto ist ein unvergessliches Abenteuer – ein wahrer Ritt durch die japanische Seele! Während wir mit bis zu 320 km/h durch die Gegend sausen, kann ich durch die großen Fenster die malerischen Ausblicke genießen: von den glitzernden Wolkenkratzern Tokios bis hin zu sanften Hügeln und Reisfeldern, die im Wind wie Wellen tanzen. Es ist, als würde ich in einem lebendigen Gemälde reisen, das sich ständig verändert! Schneller als erwünscht treffen wir in Kyoto ein.

    Die Pünktlichkeit des Shinkansen ist legendär, und die Fahrt selbst fühlt sich eher wie Fliegen als Bahnfahren an. Insgesamt ist der Shinkansen eine hervorragende Wahl für Reisende, die Japan effizient erkunden möchten.
    Einfach; Das Lösen eines Tickets gleicht einem kleinen Adrenalinkick, bei dem Geduld und Gelassenheit die besten Begleiter sind. Es ist wie das Zubereiten eines feinen Gerichts: Man muss die Zutaten sorgfältig auswählen und sich Zeit nehmen, um das perfekte Ergebnis zu erzielen. In dieser hektischen Welt ist es manchmal notwendig, einen Schritt zurückzutreten und die Ruhe zu finden, um den richtigen Weg zu wählen.

    Fakten:
    Der Shinkansen, auch als Bullet Train bekannt, ist das Herzstück des japanischen Hochgeschwindigkeitsverkehrs und bietet eine unvergleichliche Reiseerfahrung. Seit seiner Einführung im Jahr 1964 hat sich das Netz auf über 2.900 Kilometer ausgeweitet und verbindet die meisten großen Städte Japans.

    Geschwindigkeit und Technologie
    Die Züge erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h (200 mph) auf den Hauptstrecken, wobei Testfahrten sogar bis zu 603 km/h (375 mph) erreichten. Diese beeindruckenden Geschwindigkeiten werden durch fortschrittliche Technologien wie aerodynamisches Design und spezielle Gleise ermöglicht, die den Luftwiderstand minimieren und eine sichere Fahrt garantieren.

    Sicherheit und Pünktlichkeit
    Ein herausragendes Merkmal des Shinkansen ist die Sicherheit. Seit seiner Einführung gab es keine tödlichen Unfälle, was ihn zu einer der sichersten Reisemöglichkeiten der Welt macht. Die Züge sind mit einem speziellen Erdbebenwarnsystem ausgestattet, das sie bei seismischen Aktivitäten automatisch stoppt.
    Komfort und Annehmlichkeiten
    Die Züge bieten eine Vielzahl von Komfortoptionen, darunter Standard- und Green Class-Wagen (vergleichbar mit der ersten Klasse), sowie Bordverpflegung. Die Sitze sind ergonomisch gestaltet und bieten ausreichend Platz, sodass Passagiere während der Fahrt entspannen oder arbeiten können
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  • Tag 7 - Nijojo Castle & Kinkaku Tempel

    23–30 nov 2024, Giappone ⋅ ☁️ 12 °C

    Wie Detektive, die einen Schatz direkt unter der Nase haben, steuern wir unser APA Hotel in Kyoto an. Während Tokio noch wie ein aufgescheuchter Ameisenhaufen wirkte, präsentiert sich Kyoto als sanfter Zen-Garten der Hotelkunst. Die Lobby empfängt uns wie ein wohltemperierter Teeraum - kein Lärm, kein Chaos, nur pure Eleganz!
    Unser Hotel findet uns schneller, als wir es finden können - ein Tanz der Präzision, bei dem unsere Füße keine Schmerzenssymphonie aufführen. Das Hotel ist wie ein kultivierter Bruder seines Tokioter Pendants: eine Spur aristokratischer, eine Nuance gelassener. Wo Tokio noch wild gestikulierte, flüstert Kyoto elegant - ein Meisterwerk der Gastfreundschaft, serviert mit der Ruhe eines Samurai!

    Unser Zimmer ist immer noch eine Schuhschachtel aber mit einem extra Zentimeter Platz – ein kleines Upgrade, das uns wie Könige fühlen lässt! Die Einrichtung ist ein Déjà-vu-Erlebnis, als hätte unser Zimmer in Tokio einen Klon geschickt. Man fühlt sich sofort wie zu Hause, als hätte man seinen Lieblingspulli angezogen.
    Das Bad hat immer noch den Charme eines Wohnmobils – kompakt und abenteuerlich. Der Raumgewinn von 1-2 Quadratmetern ist wie ein unerwarteter Bonus im Überraschungsei. Die Aussicht? Nun, sie bietet die faszinierende Sicht auf eine braune Hauswand mit einem vergitterten Fenster – perfekt für alle, die sich nach urbaner Kunst sehnen!

    Aber hey, wir sind schließlich nicht hier, um unsere Zeit im Zimmer zu verbringen – wir sind auf einer Entdeckungsreise! Das Zimmer ist nur unser Ausgangspunkt, der uns mit einem kleinen Schubs in die aufregende Welt von Kyoto katapultiert. Die Stadt wartet darauf, erkundet zu werden, und wir sind bereit, uns ins Abenteuer zu stürzen! Schließlich gibt es draußen viel mehr zu sehen als eine braune Hauswand – und das echte Leben pulsiert direkt vor der Tür!

    Nach einer erholsamen Nacht, die uns wie ein sanfter Kokon umhüllt hat, brechen wir auf zu Kaffee und Frühstück. Wir entdecken ein charmantes Café, das uns mit offenen Armen empfängt. Der erste Schluck Cappuccino ist wie ein Kuss der Sonne am Morgen, und dazu gönnen wir uns ein Stück Kuchen, das wie ein kleines Kunstwerk auf dem Teller thront.
    Brot? Hier kaum zu finden – das ist wie der verschwundene Schatz in einem Abenteuerfilm! Aber habe ich schon erwähnt, wie meisterhaft die Küche hier in Japan ist? Sowohl süße als auch salzige Köstlichkeiten sind einfach herausragend – sie tanzen förmlich auf der Zunge! Ich liebe es!

    Gestärkt wie ein frisch gebrühter Kaffee machen wir uns auf den Weg zum Nijo-jo Castle, als wären wir mutige Ritter auf einer Queste. Die Sonne strahlt uns an, während wir durch die Straßen mit dem Bus fahren.
    Das Schloss erwartet uns mit offenen Toren, bereit, seine Geheimnisse zu enthüllen. Wir sind gespannt, die Mauern zu erkunden, die einst Shogune schützten und Geschichten von Macht und Intrigen flüstern. Es ist, als würden wir in eine andere Zeit eintauchen – ein Abenteuer voller Samurai-Geist und kaiserlicher Eleganz! Wir ziehen unsere Schuhe aus und betreten den Tempel.

    Ein Besuch des Nijo-jo Castles ist wie der Eintritt in ein lebendiges Geschichtsbuch, das mit jeder Seite neue Überraschungen bereithält. Man schreitet durch die Tore und fühlt sich sofort wie ein Samurai auf der Suche nach Ruhm und Ehre – oder zumindest nach dem besten Platz für ein Selfie!
    Die Nachtigallenböden sind der heimliche Star der Show: Sie quietschen so laut, dass selbst ein Ninja, der sich anschleicht, sich verraten würde. Es ist, als würden die Böden ihre eigenen Geschichten erzählen – „Hier kommt der Shogun, und ich bin nicht leise!“

    Diese Böden sind das ultimative Alarmsystem: Ein Schritt und schon singen sie wie ein Chor von Vögeln, die den Shogun vor ungebetenen Gästen warnen. Man könnte meinen, die Böden hätten eine eigene Persönlichkeit, die sich über jeden Versuch lustig macht, unbemerkt zu bleiben. Und während die Leibwächter in ihren versteckten Ecken darauf warten, ihre Fähigkeiten zu zeigen, bleibt die Frage: Wer hat mehr Spaß – die Wächter oder die Böden?

    Wir tanzen einen akustischen Tango mit dem berühmten Nachtigallenboden - unsere Socken gleiten wie Eisläufer auf einer Konzertbühne, während wir verzweifelt versuchen, leiser als Mäuse zu sein. Doch die Illusion der Stille zerplatzt schneller als eine Seifenblase! Dutzende Touristen haben die gleiche brillante Idee, sodass der Boden ein symphonisches Konzert aufführt - mal quietschend wie eine überraschte Maus, mal krächzend wie ein alter Klavierstuhl.
    Unser heimlicher Plan, wie Ninja durch die Burg zu schleichen, verwandelt sich in eine kollektive Geräusch-Orgie. Jeder Schritt ist ein musikalischer Beweis unserer Anwesenheit - der Boden singt in Tonlagen, von denen selbst ein Chor nur träumen könnte. Willkommen im akustischen Abenteuerland Nijo-jo, wo Stille ein Fremdwort ist und jeder Tritt eine Konzerteinlage!

    Die Gärten sind so schön, dass man fast vergisst, dass man nicht in einem Märchenbuch gelandet ist. Man könnte meinen, die Kiefern haben sich extra für uns herausgeputzt! Und während wir durch die Anlage schlendern, wird klar: Hier gibt es mehr Geschichte als in einem ganzen Staffel einer Seifenoper – inklusive Intrigen, Machtspiele und jede Menge Drama!

    Und die drei Verteidigungsringe? Das ist wie ein übertriebenes Sicherheitssystem für einen VIP-Besuch. Man könnte fast meinen, dass der Shogun einen roten Teppich für seine Feinde ausrollt, nur um sie dann mit einem Wassergraben und einer Mauer zu begrüßen.
    Insgesamt ist die Nijo-jo Burg ein Ort, an dem man sich nicht nur vor Eindringlingen schützt, sondern auch eine gute Portion Humor im Sicherheitskonzept hat – denn wer sagt, dass Verteidigung nicht auch Spaß machen kann?

    Fakten:
    Die Burg Nijo-jo in Kyoto ist ein bedeutendes historisches Bauwerk, das 1603 von Tokugawa Ieyasu, dem ersten Shogun der Edo-Zeit, erbaut wurde. Sie diente als Residenz des Shoguns in Kyoto und ist heute ein UNESCO-Weltkulturerbe.

    Die Burg besteht aus zwei Hauptbereichen: dem Honmaru und dem Ninomaru, die von Wassergräben und Steinmauern umgeben sind.
    Der Ninomaru-Palast ist besonders bekannt für seine Nachtigallenböden, die beim Betreten quietschen und so als Sicherheitsmaßnahme gegen Eindringlinge dienten. Der Palast ist reich mit kunstvollen Gemälden und Schnitzereien verziert und diente als Residenz und Büro des Shoguns während seiner Besuche in Kyoto.

    Die Gärten der Burg, darunter der Ninomaru-Garten, bieten eine beeindruckende Landschaft mit Kirsch- und Pflaumenbäumen, die besonders während der Blütezeit im Frühling beliebt sind. Die Burg war Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse, wie der Rückgabe der Macht an den Kaiser durch den letzten Tokugawa-Shogun im Jahr 1867.
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  • Tag 7 - Kinkaku-ji Tempel

    23–30 nov 2024, Giappone ⋅ ☁️ 10 °C

    Nach dem sehenswerten Schloss fahren wir weiter zum Kinkaku-ji Tempel, als wären wir auf einer kulturellen Schnitzeljagd. Kaum steigen wir aus, merken wir: Wir sind nicht allein! Gemeinsam mit einer bunten Karawane internationaler Touristen pilgern wir zum goldenen Pavillon. Es ist fast so, als ob der Tempel ein Magnet wäre und wir alle kleine Metallspäne, die unwiderstehlich angezogen werden.

    Kaum angekommen, eilen wir wie eine Herde neugieriger Entdecker zur Toilette, die im Vergleich zu unserem Hightech-Erlebnis am Morgen eher an ein Relikt aus der Zeit des Tempels erinnert – charmant und historisch, aber definitiv nicht futuristisch. Mit erleichtertem Gemüt schlendern wir den Pfad entlang, der uns wie ein lebendiges Gemälde in die Welt des Kinkaku-ji entführt. Die Gärten sind so atemberaubend, ,dass sie uns glatt die Kinnlade herunterklappen lassen – ein wahres Fest für die Sinne! Der Anblick des goldenen Pavillons spiegelt sich majestätisch im Kyoko-chi-Teich wider und zieht uns in seinen Bann.

    Als wir schließlich beim Tempel ankommen, hören wir das kollektive Staunen und Bewundern der anderen Touristen. Es ist, als ob Kinkaku-ji einen Chor von Bewunderung dirigiert – jeder „Wow“ und „Oh“ ist eine Note in dieser symphonischen Ode an die Schönheit. Wir stimmen in den Chorgesang ein und schießen Fotos mit den anderen um die Wette. Die Landschaft ist in leuchtende Herbstfarben getaucht und bietet eine traumhafte Kulisse. Ich bin völlig begeistert und schwärme Claudia die Ohren voll über diesen magischen Ort.

    Wie ein wunderbarer Zufall begegnen wir Frauen in Kimonos, die durch die Straßen gleiten wie lebendige Gemälde, die gerade aus einem Kunstmuseum entflogen sind. Während ich das Rücken-Kissen (Obi-makura) als chaotisches Accessoire belächele – fast so, als hätte jemand einen Kissenbezug mit einem Kunstwerk verwechselt – schaut Claudia mich an, als hätte ich gerade die Mona Lisa mit einem Filzstift verunstaltet.
    Mit einem schelmischen Grinsen erklärt sie mich zur Kunstbanause, während sie von der raffinierten Kimono-Kunst schwärmt. Ich hingegen bin mehr der Fan von schlichten Modellen ohne das ganze Gedöns am Rücken. Es ist ein klassisches Duell: Claudia sieht die Pracht der Tradition, ich den Komfort der Bequemlichkeit – eine humorvolle Kollision zwischen Kunstliebhaberin und pragmatischem Genießer!

    Fakten:
    Kinkaku-ji, auch bekannt als der Goldene Pavillon, ist ein berühmter Zen-Buddhistischer Tempel in Kyoto, Japan. Hier sind einige wichtige Fakten über Kinkaku-ji:

    Geschichte
    - Gründung: Kinkaku-ji wurde 1397 als Rückzugsort für den Shogun Ashikaga Yoshimitsu erbaut und später nach seinem Tod 1408 in einen Zen-Tempel umgewandelt.
    - Wiederaufbau: Der Tempel wurde mehrfach zerstört, darunter 1950 durch einen Brand, der von einem unzufriedenen Mönch gelegt wurde. Der aktuelle Bau wurde 1955 wiederhergestellt und 1987 mit zusätzlichem Blattgold verziert.

    Architektur
    - Goldene Fassade: Die oberen beiden Stockwerke des Tempels sind mit Blattgold bedeckt, was ihn zu einem der ikonischsten Gebäude Japans macht.
    - Stil: Kinkaku-ji kombiniert verschiedene architektonische Stile, darunter Shinden-Stil (Heian-Zeit), Samurai-Stil (Buke-zukuri) und Zen-Stil.

    Umgebung
    - Gärten: Die Tempelanlage umfasst wunderschöne Gärten und einen Teich namens Kyoko-chi (Spiegelteich), der die goldene Reflexion des Pavillons einfängt.
    - ist ein UNESCO-Weltkulturerbe.
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  • Tag 8 - Arashiyama

    24 nov–1 dic 2024, Giappone ⋅ ☁️ 9 °C

    EIN SONNTAGSSPAZIERGANG AUF JAPANISCH

    Wir haben uns entschlossen, nach Arashiyama zu düsen, um den angeblich magischen Bambuswald zu erkunden.

    Nach unserem Billet-Fiasko im Bahnhof in Tokyo, das uns wie ein verwundeter Phönix zurückließ, beschließen wir, Kyotos Umgebung zu erobern. Unser Ziel ist der Bambuswald von Arashiyama - ein grünes Märchen, das wie ein sanfter Siren-Gesang unsere Reisesehnsucht lockt. Wir sind Entdecker auf einem Expedition ins Unbekannte, mit Abenteuerlust als Kompass und Neugier als Treibstoff.

    Der Bahnhof Kyoto ist ein lebendiger Organismus, ein Bienenstock voller menschlicher Energie.
    Wir dachten, der Bahnhof wäre eine Oase der Ruhe, doch stattdessen befinden wir uns im Auge eines Sturms wieder.

    Kyotos Bahnhof ist ein beeindruckendes Beispiel futuristischer Architektur. Mit seiner riesigen Glasfassade und dem stählernen Skelett wirkt er wie ein Raumschiff, das inmitten der traditionellen Stadt gelandet ist. Der Bau des Architekten Hiroshi Hara ist ein Monument der Moderne und steht im faszinierenden Kontrast zu Kyotos historischen Tempeln und Schreinen. Das Gebäude erstreckt sich über 15 Stockwerke und bietet unter einem Dach eine Vielzahl von Funktionen und Erlebnissen.

    Weltenbummler schwirren wie aufgescheuchte Kolibris, Geschäftsleute gleiten wie Schatten durch die Menge. Koffer von Fernwehgeplagten tanzen einen wilden Tanz, als würden sie eine chaotische Choreographie aufführen. Jeder Quadratmeter pulsiert wie das Herz einer schlaflosen Stadt. Es ist ein brodelnder Hexenkessel.
    Wie in einen Bienenstock surrt und summt es, während die Rolltreppen wie Fließbänder einer gigantischen Maschine arbeiten. Die Hauptkonkurrenzhalle, bekannt als “The Matrix”, beeindruckt mit ihrem offenen Dach und den gewaltigen Stahlträgern, die an das Gittermuster von Kyotos Straßennetz erinnern.

    Claudia und ich werfen uns einen entschlossenen Blick zu und rufen: „Auf in den Kampf!“ Ich steuere auf einen uniformierten Burschen zu und frage frech: „Excuse me, where can I buy a ticket? We want to go to Arashiyama!“ Dabei halte ich meine Suica-Karte hoch wie ein Siegesbanner.
    Der Uniformierte zeigt auf die Schranke und murmelt etwas von „240“, bevor er sich wieder anderen Reisehungrigen zuwendet. Bei vielen Japanern fühlt es sich an, als müsste ich zuerst einen Dechiffriercode knacken, um ihre Mischung aus Englisch und Japanisch zu verstehen. Alles klar, Schranke und 240 habe ich auf dem Schirm, also marschieren wir entschlossen zur Schranke. Was das 240 bedeutet, bleibt allerdings ein Rätsel, das wir noch nicht gelöst haben.

    Die Schranke und ich sind wie zwei Magneten mit gleicher Polarität – wir stoßen uns ab. Kaum lege ich meine Suica-Karte auf den Scanner, bricht ein Alarm los, der so laut ist, als hätte ich den Feueralarm ausgelöst. Der ganze Bahnhof weiß nun, dass mein Ticket so gültig ist wie ein Loch in einem Eimer. Rote Lichter blitzen auf wie Warnsignale auf hoher See. Natürlich, was hätte auch sonst passieren sollen? Soll ich jetzt die Schranke stürmen oder brav stehenbleiben?
    Da ich am Vorabend schon mit einem Schrankenwärter aneinandergeraten bin – als ich ohne Ticket einfach durchmarschierte, um ein Restaurant zu erreichen – bin ich diesmal vorsichtiger. Ein Schrankenwärter nähert sich und erklärt mir freundlich, aber bestimmt, dass die Suica-Karte hier nicht reicht; wir brauchen ein echtes Ticket. Während die Menschenmassen um mich herum wie ein unaufhaltsamer Fluss weiterströmen und mich ignorieren, bleibt uns nichts anderes übrig, als zurück zum Anfang zu gehen.

    Wo in diesem Labyrinth aus Gängen und Gleisen bekommt man ein Ticket? Kein Schalter in Sicht, also steuere ich auf die Informationsinsel zu, wie ein Schiff auf der Suche nach einem Leuchtturm. Die freundliche Dame dort weist mich darauf hin, dass wir unser Glück bei einem Automaten versuchen sollen. AUTOMAT! Dieses Wort verfolgt mich wie ein hartnäckiger Ohrwurm.
    Vor uns stehen sie in Reih und Glied: rote, blaue, grüne, gelbe und violette Maschinen, als wären sie ein Regenbogen aus Rätseln. Für uns soll der blaue Automat der Schlüssel zum Erfolg sein. Also reihen wir uns in die Schlange ein, die glücklicherweise so kurz ist wie ein Katzensprung.
    Nach wenigen Minuten sind wir an der Reihe. Ich tippe entschlossen auf Englisch, und die Maschine präsentiert mir eine Benutzeroberfläche in vertrauter Sprache. Wir wählen „Ticket kaufen“, doch das Ding lässt sich Zeit wie ein alter Computer beim Hochfahren. Schließlich fragt es nach der Zahlungsart. Suica-Karte? Ja, bitte!
    Dann erscheinen etwa 20 verschiedene Preise auf dem Bildschirm. Es ist wie ein Ratespiel: Ene mene muh – welcher Preis ist wohl der richtige? Während wir normalerweise mit Zielen arbeiten, läuft das hier über Zahlen. Ich erinnere mich an die mysteriöse 240 und tippe sie ein.
    Und schwups – das mechanische Monster spuckt zwei winzige Tickets aus, kaum größer als Briefmarken. Sie erinnern mich an die alten Kartonbillette von früher – nostalgisch und doch rätselhaft. Ob das nun korrekt war? Keine Ahnung! Aber solange wir durch die vermaledeite Schranke kommen, ist uns alles recht.
    Und siehe da: Die Schranke öffnet sich gnädig vor uns. Triumphierend schreiten wir hindurch und fühlen uns wie Helden nach einer erfolgreichen Quest. Mann, sind wir gut!

    Die erste Hürde ist genommen, aber nun stehen wir vor der nächsten Herausforderung in diesem verworrenen Labyrinth aus Gleisen und Gängen. Wir müssen den richtigen Weg finden, um den Zug zu erwischen, der uns zu unserem Ziel bringt. Claudia, die unerschrockene Pfadfinderin, hat während meines Duells mit der Schranke und dem Automaten bereits ihre Fühler ausgestreckt. Sie lotst uns durch das Gewirr aus Menschen und Schildern, als wäre sie ein erfahrener Kapitän auf stürmischer See.
    Auf und ab, querfeldein – mal hierhin, mal dorthin – zwischendurch wieder zurück, lol, laufen wir durch die Gänge des Labyrinths. Nach einer Weile lichtet sich der Nebel des Unbekannten, und wir finden den richtigen Weg zum Zug. Es fühlt sich an, als hätten wir den Minotaurus im Labyrinth besiegt und den Faden gefunden, der uns sicher ans Ziel führt.

    Die Zugfahrt selbst ist ein Erlebnis für sich. Während der Zug durch die malerische Landschaft gleitet, wechseln sich moderne Städte und traditionelle Dörfer ab. Heute ist offensichtlich Waschtag in der Nachbarschaft. Überall hängen frisch gewaschene Unterwäsche auf den Balkonen, als wären sie kleine Fahnen, die den Sieg über den Schmutz verkünden. Die bunten Teile flattern im Wind wie fröhliche Wimpel, die Geschichten von Sauberkeit und Frische erzählen.
    Die beeindruckenden Stromleitungen in Kyoto ziehen sich wie filigrane Spinnennetze durch die Stadt und verbinden die Häuser miteinander. Sie wirken, als hätte eine riesige Spinne ihr Meisterwerk aus Draht und Energie gewebt, das über den Dächern schwebt. Diese elektrischen Fäden scheinen das pulsierende Herz der Metropole zu sein, das die Lebensadern der Stadt mit Energie versorgt. So tragen sie zur einzigartigen Atmosphäre der japanischen Städte bei – eine Mischung aus Tradition und Moderne. Bei uns undenkbar!

    Die Vorfreude steigt mit jedem Kilometer, der uns näher an unser Ziel bringt. Die japanische Landschaft bietet eine beruhigende Kulisse, die perfekt zu unserer inneren Aufregung passt.

    Wir treffen am Bahnhof Arashiyama ein und folgen den japanischen Schildern wie einem geheimen Pfad, der uns in eine andere Welt führt und tun so, als würden wir jedes Wort verstehen. Hey, immerhin haben wir Godzilla den Automaten und King Kong die Schranke besiegt! Sind wir nicht grossartig…
    Google Maps sei Dank, wir wären ohne den Meister verloren, er ist unser heiliger Gral in diesem Land. Unser Retter in Not, unser Kompass und Lichtbringer. Auch wenn er uns zwischendurch in die Irre führt – es sei ihm verziehen, denn wer sonst würde uns so charmant zeigen, dass der Weg zum Ziel auch mal über die nächste Gelassenheits-Oase führen kann!

    Wir machen uns auf den Weg zum Bambuswald, und was als romantischer Spaziergang unter schattenspendenden Bambusstangen geplant war, wird schnell zur chaotischen Pilgerreise. Umgeben von gefühlten 10.000 anderen Entdeckern und Eroberer fühlt sich die Idylle an wie ein überfüllter Jahrmarkt, wo Romantik und Frieden wie eine alte Socke im Strudel der Menschen verschwinden. Die majestätischen Bambusrohre stehen da wie stumme Wächter, die uns an die vergängliche Schönheit des Augenblicks erinnern, während wir uns durch die Massen schieben – ein Abenteuer, das mehr nach Komödie als nach Poesie riecht!

    Nichtsdestotrotz ist die Umgebung mit den Tempeln einfach atemberaubend. Der Herbst entfaltet seine Farbenpracht wie ein Künstler, der mit leuchtenden Rot- und Goldtönen auf einer Leinwand zaubert. Trotz der Menschenmassen genießen wir unseren Spaziergang in vollen Zügen. Jeder Schritt durch das raschelnde Laub wird von der friedlichen Aura der Tempel begleitet, die wie stille Zeugen der Zeit wirken. Es ist, als ob die Natur und die Kultur in einem harmonischen Tanz vereint sind, und wir lassen uns von dieser magischen Atmosphäre mitreißen. Ein genussreicher Nachmittag, der uns zeigt, dass selbst im Trubel die Schönheit des Moments immer noch strahlt! Spaziergang auf Japanisch halt.
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