Baixa

Ich hatte keinen Plan für heute. Ich habe mir erstmal eine Karte für den ÖPNV besorgt und mit einem Tagesticket für 10.80 aufgeladen. Hier ist es ähnlich wie in London: zahle ich mit der Karte, ist eine Fahrt günstiger. Ein Einzelticket beim Fahrer kostet 50% mehr. Die haben hier aber nur Papierkarten, die in der Hosentasche transportiert aussehen wie ein zerknülltes Taschentuch. Ich bin zwei Stationen von Intendente nach Rossio gefahren. Allerdings liegen die so dicht beieinander, dass ich mir das hätte sparen können.

Die Lage des Hotel ist für Altstadtbesuche schon günstig. Die wichtigste Touri-Tram 28 fährt am Hotel vorbei, zur Metro sind es 50 Meter. Die Gegend selbst und die Straße sind nicht so schön, eher dreckig, mit Baustellen und fragwürdigen Shops gesegnet. Bei der Ankunft war ich ob dessen auch etwas verwundert. Lissabon sieht hier aus, als sei jemand mit Dreck rumgelaufen und hätte eine Patina in jeder Ritze verteilt. Der Eindruck änderte sich erst am Dienstag und Mittwoch, als ich in Belem war und mit meiner Touritruppe die Rundfahrt nach Sinatra machte.

Mangels Plan bin ich dann erstmal "bergrunter" gelaufen und landete beim Praça do Commercio. Frau Gomes warnte mich davor, in der Tat ist es sehr touristisch. Ich hatte zwei Fehler gemacht: keine Sonnenbrille aus dem Hotel mitgenommen und mich nicht eingecremt. Die Sonnenbrille wird einem aufgeschwatzt von einem der zahlreichen afrikanischstämmigen Verkäufer, die genau sehen, wenn man die Augen zusammenkneift, weil sogar die Pflastersteine blenden.

Die sind auch ein Ärgernis in Lissabon, weil total anfällig für Schlaglöcher und Stolperfallen. Ich bin heute zweimal ungeknickt und knapp am Bänderriss vorbei, mal wieder. Hat mich an Rhodos erinnert, wobei ich hier keine bleibenden Schmerzen hatte.

Da Alfama nicht weit war, wollte ich mir das als nächstes angucken.Read more