Die Orange-Tour

April - May 2023
A 25-day adventure by Rosl unterwegs Read more
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  • Day 8

    
und zurĂŒck

    April 23, 2023 in Mozambique ⋅ 🌙 24 °C

    Ist schon wieder Schluss mit der Entspannung. Es muss ja was weitergehen, sonst gibts ja nichts zu erzählen. Tofo ist natürlich schön, liegt aber halt etwas abseits, wenn man nicht in der Gegend wohnt. Party jedenfalls können sie, die Strände sind großartig und tauchen soll auch gut sein.
    Für die Abfahrt hatte ich ein Begleitfahrzeug fürs Gepäck, ist sich gottlob ohne Purzler ausgegangen.
    Kurz darauf ein erstes Photo (cool!) auf einer mozambikanischen Radarkamera. Statt 8.000 nur 1.000 abgelegt. Wir wollten uns gegenseitig den kühlen klaren Morgen im Palmenwald nicht verderben. In Maputo schließlich das heutige Glanzstück: ich hab ohne Navigation ins Hotel zurückgefunden. Die KTMApp hat sich bei Sturzorgie aufgehängt. Das habe ich allerdings erst überlauert, als ich vom Hügel herunten war, und zurück zum rettenden WLAN…keine Chance. Daher der Nase nach. Hat gefunkt.
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  • Day 10

    Wie gehts denn der Katy?

    April 25, 2023 in South Africa ⋅ 🌙 18 °C

    Über die gute Katy, mein treues Kraftrad, muss jetzt auch einmal gesprochen werden. Zunächst, die Leute mögen sie. „What a nice bike !“ sagen sie dann. Recht haben sie.
    Der neue, weichere Sitz lindert meinen Schmerz an den entsprechenden Stellen. Für die Pfoten wurde leider noch nichts erfunden.
    Und sie schnurrt und schnurrt und schnurrt ihre Kilometer herunter, immerhin 2.500 seit sie ihrer Flugkiste entledigt wurde. Klar, alles andere darf eh nicht sein. Trotzdem, sie schnurrt und schnurrte trotz gelegentlich heftiger Dresche, wenn sich wieder einmal ein Schlagloch nicht mehr ausgeht.
    Am Wochenende kriegt sie einen Vollwaschgang.
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  • Day 10

    Was lernen wir dazu?

    April 25, 2023 in South Africa

    Zunächst die Auflösung unseres Leserrätsel. Meine verehrte Schwester war am nächsten dran (gscheite Frau, die Frau Schwester!), mit der Gemüseschätzung. Es sind Cashews, die ja sonst optisch nix hergeben im Vergleich zu einem Berg Orangen, die gerade ebenfalls sehr verfügbar sind.
    Ich bin inzwischen recht gut darin, nicht in Kühe, Kuh-oder Ziegenherden hineinzufahren. Oder Affen.
    Mit Grenzen komm ich schon besser zurecht, selbst wenn der zuständige blade Stempelfuzzi mitten in seiner Amtshandlung und angesichts einer respektablen Warteschlange wortlos geht. Gleich nach der Grenze ist die Crocodile Bridge, von der man gut 1.000 wartende LKW und im Wasser lümmelnde Hippos sieht. Eine persönlich wichtige Lektion in städtischen stausituationen werde ich mich nicht mehr in der vornehmlich schnellen rechtesten Spur einreihen, sonder lieber in der Mitte. Dort ist es zwar bedeutend heißer, aber am Rand sind immer die Händler. Wenn mir die mit irgendwelchem Gelumpe wie Steckdosen oder Obst vor der Nase herumfuchteln, ist dämlich genug, aber gleich 5 hintereinander mit - wer erräts - funkel nagel neuen Buschmessern?!
    Nächste Lektion: dieses Land ist so überwältigend gross, ich muss alle meine Maßstäbe neu kalibrieren. In jeder Dimension, Grösse, Distanz. Hab noch keinen Maßstab für mich selbst gefunden, wie ich das übersetzen kann. Photographisch kaum wiederzugeben.
    Morgen gehts weiter Richtung Drakensberge way south.
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  • Day 11

    Reden wir ĂŒber Sicherheit

    April 26, 2023 in South Africa ⋅ ⛅ 19 °C

    Für mich hat sich erst vorgestern ein gewaltiges Missverständnis gelöst. Es ist nach Einbruch der Dunkelheit sicher, sich auf der Straße zu bewegen, sofern man IN einem Fahrzeug sitzt. Dann ist man in einer netten sicheren Umgebung.
    Sonst nicht.
    Es fühlt sich auch nie so an. Weil die Straßenbeleuchtung ohnehin ein Witz ist. Überall.
    Bei Blackout - loadshedding - ist es ohnehin finster wie in einem maximal pigmentierten Darmausgang.
    Aber gut, darauf kann man sich einrichten. Was mich aber erstaunt hat, war dass mich meine kulturschockbedingte Nervosität angesichts des Chaos auf Geschäftsstraßen oder ähnlichem nicht verlassen will. Dazu die heutige Episode: kurz nach Mittag musste ich Kaffee haben. Auf einer Autobahnraststätte ist das cool. Wenig Leute, das Motorrad vor dem Fenster, alles unter Kontrolle.
    In einer Stadt geht das bestenfalls an einer großen Tankstelle. Heute hab ich partout keinen Parkplatz gefunden, da war ich dann schon ein bissl demotiviert. Dann ein Mäci!! Nichts wie hin.
    Dort hatte ich die gloriose Idee, zu schauen, obs nicht einen KTM Händler in der Stadt, Pietermaritzburg, gibt, der sich meine Navi anschaut.
    Und Halleluja, es gibt, und was für einen! Alfie Cox, Held der Paris Dakar, eiserner Haudegen im Dienste von KTM macht das.
    24km, eineinhalb Stunden später war ich in seiner Nähe ohne eine Idee, wohin.
    Komm ich an eins dieser Einkaufszentren, eine Million Leute.
    Was seh ich? Ein Polizeiauto! Ich frag die Frau Sheriff nach Alfie, hab mir gedacht, das muss eine große Nummer dort sein. Die Dame hat gemeint, kennt sie nicht, aber vielleicht beim Spar (!)?. Hab ich gesagt, da trau ich mich nicht rein, weil Motorrad allein und so?!
    Da hat sie gemeint, hab ich wohl recht und was ich überhaupt hier tue und jetzt schaun wir mal.
    Jedenfalls hatte ich dann eine Blaulichteskorte zu Alfie, war notwendig weil unfindbar. Und eine ernste Ermahnung, solche Menschenansammlungen zu meiden, weil nicht hysterisch bin, sondern das tatsächlich schnell unrund werden kann.
    Was eine Frage beantwortet, die mich seit Tagen verfolgt, nämlich wie arrogant oder provokant bin ich hier für ganz viele Menschen.
    Die Anbiederungstaktik ist sicher nichts, was ich hier austeste, aber das ist ein Thema für die nächsten Tage.
    Alfie war ein voller Erfolg. Hazel, seine Frau , hat mich umsorgt, die Werkstatt hat funktioniert und Alfie hat mich mit Rat und Reiseinformationen versorgt. Hazel hat sie aufgeschrieben und damit gehts morgen durch die Drakensberge bzw. Lesotho.
    Aah, ich hab endlich FlipFlops. Nachdem ich bei meiner Suche schüchtern und erfolglos war, hats bei Alfie funktioniert.
    Oranger darfs jetzt nimmer werden, sonst wirds lächerlich.
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  • Day 12

    Angepisst

    April 27, 2023 in South Africa ⋅ ☁ 15 °C

    Gestern, als ich schon spät mein Hotel bezog, war ich bis auf die Köchin alleine. Es ist keine Saison und Gäste kommen eher zum Wochenende hin. Beim verfrachten meines Gepäcks ist ein junger Mann im Speisesaal - altenglischer Landhausstil, seeehr gediegen - aufgefallen, beim Essen, ein physisches Bild des Jammers. Eine Decke übergeworfen. Meine Idee war, die Köchin versteckt ihren aidskranken Neffen im Haus.
    Heute Frühstück, nudelt sich derselbe Typ in Radlervollausstattung mit dem abfahrbereiten E-Rad in Hyperausstattung aus seinem Zimmer durch den Frühstücksraum. Er fährt nach Kapstadt.
    Mein lieber Schwan, wenn man vom Radlfahren so ausschaut, rat ich davon ab.
    Kurz davor hatte ich im Schlafgewand den Vorhang aufgeschlagen, steht mir im Garten eine Dame mit Steinschleuder im Anschlag gegenüber und ballert aufs Dach, rennt weiter.
    Rätsel über Rätsel am frühen Morgen, das liegt mir gar nicht.
    Das mit der schiesswütigen Dame hat sich auch geklärt. Sie verjagt die Affen vom Dach, und so scheu , wie die sind, trifft sie wohl öfter.
    Heute war Schluss mit an- und entlangfahrt, Alfie hat mich in die die Draakensberg geschickt. So wie die angelegt sind, sind sie eine natürliche, grandiose Festung, ein riesiges Hochplateau umgeben von diesen flachgipfeligen Bergzügen in ihren bunten Schichtungen, Auswaschungen, Erosionen. Das alles zieht sich dich ins Innere des Plateaus weiter mit neuen Gipfeln, Canyons, Seen. Bissl sehr windig wars heut. In diesen Tagen ist das nicht mehr das Königreich sondern der Freistaat Lesotho.
    Nein, den Sani-Pass bin ich nicht gefahren.
    Dafür - Hazel hatte vorgewarnt - gabs zur Abfahrt eine unglaublich Pothole-verseuchte Straße. Das bremst mich nicht mehr besonders. Arme Katy.
    Am Nachmittag war es dann schön? Sonnenüberflutete unendliche Ebenen. Nur ganz hinten eine garstig dunkle tiefe Wolke. Und natürlich hats genau bei der Ortseinfahrt zu schütten begonnen, aber ernsthaft.
    So, im Hotel gabs keine einzige Steckdose, an die einer meiner Stecker gepasst hätte. Handy saftlos. Saft gibts am Motorrad, dort aber kein Internet. Daher - suchen im strömenden Regen. Das wird dann nicht die beste Wahl.
    Und dann wirds finster und es gibt kein Restaurant, die Bar (ha!) sperrt um 2000 und ich darf nicht hinaus. Zumindest haben wir heute Strom.
    Morgen wieder Verbindungsetappe Richtung Küste, Cradock ist das Tagesziel.
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  • Day 13

    Wenn ich so lenk und denk. An nix.

    April 28, 2023 in South Africa ⋅ 🌙 18 °C

    Ich geb zu, der Titel ist geklaut. Macht nix, ich steh zu meinen kleinen Verfehlungen und nie war der Zeitpunkt besser, ihn einzubringen.
    Um noch einmal auf den punktuellen Regenguss gestern zurück zu kommen. Wer kennt die Geschichte vom Regengott von Douglas Adams nicht?
    Ich lenke also, denke nix oder alles über die Lage in Südafrika, rechts eine Siedlung mit 1.000 kleinen Einheitshäusern, rechts ein Hügel mit Minenaushub. Davon gibt es bedeutend mehr als diese Siedlungen. Überall! Unglaublich wie dieses Land umgebuddelt wurde und wird. Trotzdem ein strahlender Tag, goldene Wiesen, Kuhherden, Schafherden weidend.
    Plötzlich ein Monsterschaf riesig, blad mit viel zu langen Beinen aber nur 2, ganz grau?! Das war eine Straußenweide, allerhand.
    Nicht viel später eine einzelne Straussendame am Straßenrand, war aber photoscheu.
    Nach einem Weilchen hat mich die Navi wieder auf Bundesstraße gebrachtund nach einem weiteren Weilchen lud ein großer schattiger Baum zu einem Päuschen.
    Und das, verehrte Damen und Herren, geschätzte das Leserinnen und Leser, wurde zu einem goldenen Moment der Ruhe und Gelassenheit. Kein Mensch weit und breit, 5 Autos in 15 Minuten, dann hatte ich den Eindruck, ich höre einen hungrigen Löwenmagen im hohen Gras, da sind wir lieber weiter gefahren.
    Ich hatte nicht gewusst, wie weit ich die Karoo streifen würde. Alfie hatte auch gemeint, nicht notwendig, nicht einmal ein richtige Wüste, fad.
    Nun, da muss ich ihm widersprechen, das war großartig, ein Spektakel. Stehen bleiben, ausziehen, Photos schiessen, derselbe BMW, der mich 10 mal überholt.
    Die Bayerischen sind hier nicht schnell, weil….Walter?
    Wunderbare Landschaft. Riesiger Himmel, diese endlose Weite, von der habe ich wirklich geträumt und weit draußen noch grandioser Berg. Wirklich, wirklich gut.
    Hinfahren, anschauen, unbedingte Empfehlung.
    Heute bin ich in Cradock, eine der Pforten in die Karoo, und was gibts am Abend? Unter der organisatorischen Hoheit des Tuishuise & Victorian Manor (meiner Bleibe) ein Foodfest.
    Naja. Es mischt sich in der Gasse an der Seite des Hotels die lokale Weisseria mit ein paar Touristen, schlechtes Essen, gutes , teures Craft Bier. Vor einer halben Stunde hat der Bürgermeister (wahrscheinlich ein Schwarzer, harhar) den Strom abgedreht, seither röhrt der Generator.
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  • Day 14

    Car Park John

    April 29, 2023 in South Africa ⋅ 🌬 18 °C

    Samstag ist Lariam-Tag, das ist das Zeug gegen Malaria. Angesichts des Gepäcks, das ich herumschleppe, ist diese Gewichtsreduktion lachhaft . Andererseits habe ich die vorletzte noch beim Frühstück zuhause eingenommen (tiefer, tiefer Seufzer). 2 Wochen bin ich mithin unterwegs und hab den ersten östlichen Abschnitt ganz gut hingekriegt. Tatsächlich. Schon?!
    Nachdem ich keinen Fahrplan habe, bin ich im Soll, das Programm hat ganz gut gehalten bis auf die Wild Coast, wo Sturmfluten die Straße schlimm weggeschwemmt haben, sagen Ortskundige, die schon schlechte Straßen gewohnt sind.
    Ich bin jetzt in Port Elisabeth, das ist der östliche Einstieg in die Garden Route. Irgendetwas hat die Navi bei der einfahrt in die Stadt verwirrt. Damit bin ich wieder einmal genau in die Gegenden gekommen, wo ich eigentlich nicht hin will. Jede rote Ampel ein Schrecknis, kennen noch alle den schönen alten Begriff des Glasscherbenviertels. Milde.
    Diese Kontraste! Heute früh am Rand der Wüste im Die Tuishuise & Victoria Manor haben sich die Damen überschlagen, beim Frühstück möglichst most britishly distinguished herüberzukommen, blasiertes Gezwitscher, eine blöder als die andere. Wir werden von schwarzen bedient, schwarze sitzen seltsamerweise in einem eigenen Raum.
    Wie sich das auf die Dauer ausgeht?
    Darum werd ich mich vorläufig nicht kümmern, ich leg lieber 2 Rasttage ein. Mal sehen. Bin gerade zu einem Motorradrennen eingeladen worden und danach gibts Grand Prix in der Bierkaschemme, in der ich den aktuellen Blackout aussitze.
    Päuschen also. Wäsche wird gewaschen und Montag gehts auf die Garden Route, dann nach Kapstadt. Dichtes Programm dort.
    Jössas, wer ist Car Park John?
    Ein wirklich gutes Ale , sehr zu empfehlen.
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  • Day 15

    Winds of change

    April 30, 2023 in South Africa ⋅ 🌬 19 °C

    Es ist ja so.
    Bei uns, also bei euch, sollte sich langsam der Frühling einschleichen.
    Bei uns südlicheren, also hier, bricht die hiesige Interpretation von Winter aus. Durchaus angenehm warm tagsüber, mit Einbruch der Dämmerung wird es schnell frisch und kühlt flott auf 8 - 10 Grad herunter.
    Wir wollen nicht vergessen, die nächste Landmasse gen Süden, ist die Antarktis.
    Überraschung heute früh: es regnet. Es hat hier seit Monaten nicht geregnet. Es war so überraschend, dass es nicht einmal im Wetterbericht gestanden ist, als es schon Stunden geregnet hat.
    Hat jemand inzwischen bei Douglas Adams nachgeschlagen? Nur weil es mich interessiert.
    Naja, ich bewege mich ab morgen scharf nach Westen Richtung Kapstadt. Dort hätte ich, vorausgesetzt terminlich läuft alles so wie geplant, einen Aufenthalt bis Montag vorgesehen. Für die Garden Route dorthin habe ich mir offenbar schlicht die falsche Jahreszeit ausgesucht.
    In Kapstadt selbst soll das Wetter beschissen sein die ganze Zeit. Kap der Guten Hoffnung im strömenden Regen? Bezaubernde Aussicht…
    Wurscht, da muss ich durch, obwohl der Impuls, Vollgas nach Norden abzuzwitschern, mächtig ist. In Windhoek hat es 38 Grad. Das ist ein mächtiges Argument. Hilft aber nix. Kapstadt muss sein. Nicht nur, weil mir Alfie dort Reifen bestellt hat.
    Soviel zur Wetterlage. Nicht so gut. Kann besser werden, je weiter es nach Norden geht.
    Politisch? Das heb ich mir für einen anderen Tag auf.
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  • Day 17

    Oudtshoorn

    May 2, 2023 in South Africa ⋅ ⛅ 13 °C

    Einer meiner liebenswürdigen und klugen Leser hat freundlicherweise bemerkt, dass meine Reisenotizen lehrreich seien. Da bedanke ich mich bescheiden und höflich und schiebe gleich die nächsten 2 Glanzpunkte unnützen Wissens nach.
    Das eine: auch in Südafrika begeht man den 1. Mai. Wie, keine Ahnung, aber ich wollte mich da keinesfalls ausschließen und bin eine besonders beschauliche Route gefahren. In einer echt beschaulichen Schlucht unter einer echt hohen Brücke habe ich zwei sehr freundliche Herren getroffen, die mich prompt zum Frühstück eingeladen haben. Womit sie gemeint haben, wir fahren auf ein Bier. Das geht zwar gegen das Prinzip, aber wer will da schon widersprechen? Wir sind in ein Bikerwirtshaus gefahren, echt wie im Kino. Enge Einfahrt, großer Innenhof, viel Zwischengas, damit alle wissen, wer ankommt. Kindszapfen.
    Jedenfalls, die beiden älteren Herren und noch ein Bekannter haben mich überzeugt, dass ich nach Oudtshoorn muss, keine Frage. Strauss-Hauptstadt des Planeten, tolles touristisches Angebot, den Rest hab ich nicht so genau verstanden. Ich mein, diese Mischung aus Africaans und einem gelegentlich recht fragwürdigem Englisch, da kann es schon sein, dass möglicherweise sich das eine oder andere verwischt oder unter den Tisch fällt, aber man kann sich nicht um alle Kleinigkeiten kümmern.
    Nach Oudtshoorn muss man zuerst durch George, wichtiger Ort auf der Garden Route, dann scharf nach Norden und gleich einmal scharf bergauf. Ein Schild „Virpass“. Da hatte ich das erste Mal Zweifel, ob die Herren und ich das selbe gemeint hatten. Aussichtstechnisch war jedenfalls nichts auszusetzen.
    Und dann wieder einmal die Einsicht, es gibt nichts öderes als ein Fremdenverkehrsort ohne Fremdenverkehr überhaupt nach der Saison. Nichts zu wollen. Deprimierend.
    Es gibt natürlich die Straußenzucht für Leder, Federn, was weiss ich und dann gibts die Showfarmen, da sind die schönen großen Vögel. Einziger Gast: yours truly.
    Fazit: Oudtshoorn kennt ihr jetzt. Wenn ihr euch trotzdem dorthin verirrt, selber schuld.
    Morgen gehts nach Kapstadt, damit schließt für mich die erste Etappe dieser Reise. Bissi Stadtluft wird gut tun.
    Und dann, Freunde, gehts nach Norden.
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  • Day 19

    On the roader

    May 4, 2023 in South Africa

    Wer hätte gedacht, dass eine Textmengenbegrenzung auf dieser App gibt? Daher jetzt Fortsetzung, wo ich gerade so gemütlich im Erzählen war.
    Mugel also, und dahinter breitet sich eine gewaltige Ebene mit Stellenbosch, am äußersten Rand Cape Town.
    Und dahin kommt man ziemlich abrupt über eine vierspurige Autobahn, die die guten ziemlich zwanglos in die Felswand gehängt haben. Während ich mir noch überlegt habe, ob ich mit einem Auge die Aussicht in die Tiefe bewundere oder doch eine feste Panik aufziehe, stop Exkurs: es herrscht hier Linksverkehr, das heisst Überholspur ist rechts; ich überlege also, nehme zur Kenntnis das auf der Gegenfahrbahn ein Kleinbus verendet ist? Was für einen LKW bedeutet hat, dass er ausweichen muss. Nur wurde der, weil heftige Bergaufbewegung, von einem anderen LKW überholt, der war plötzlich auf meiner Fahrbahn. Durchaus beeindruckend. Ein elegantes Ausweichmanöver, ob da jemand links von mir war? Jedenfalls , dann war ich unten und waren 50km von Ampel zu Ampel, bis die Finger knacken.
    Gut war dann der adrette Rezeptionist im flotten Anzug. Ich mein, ich bin mir bewusst, dass ich nach 6 Stunden auf dem Motorrad nicht mehr wahnsinnig repräsentativ bin und den milden Lächler, als ich um einen Träger fürs Gepäck gebeten hab, den hat er bereut. Er wollt’s mir zeigen. Dann hat er geschleppt. Kein Trinkgeld.
    Grausam ist sie, die Landstrasse.
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