Wohmoroadtrip ins Baltikum

July 2018 - May 2024
An open-ended adventure by If not now then when Read more
Currently traveling
  • 37footprints
  • 4countries
  • 2,124days
  • 212photos
  • 0videos
  • 3.1kkilometers
  • Day 7

    Tallin andernorts

    July 20, 2018 in Estonia ⋅ 🌧 21 °C

    Den Vormittag haben wir damit verbracht, die Anlage des Kunstmuseums zu besuchen, nachdem uns die Ausstellungen eher wenig gereizt haben. Es hat stark geregnet und wir haben uns schließlich zu einer interessanten, „preisgekrönten“ Plattenbausiedlung, kreisförmig gereiht um einen kleinen See... dann ging’s zur Biketour in eher entlegenere Gebiete Tallins: einiges war uns schon bekannt, wie etwa das Gebiet Kalamaja - anderes neu: das russische Viertel mit seinen leeren Industriebauten. In Sovietzeiten wurden russische Bürger_innen dort angesiedelt und diese sollten in den Fabriken arbeiten. Nach 1991 mischte sich die Bevölkerung zunehmend in diesem Stadtteil, der unmittelbar an einem schönen Strand und nicht weit von der Altstadt entfernt liegt. Ich bin mir sicher, dass auch diese Teile der Stadt zunehmend in ihrem „Wert“ steigen. Für wen das gut sein wird, kann ich nicht sagen... mich hat dieser Teil der Stadt, der Wechsel der unterschiedlichen architektonischen Stile und die damit verbundenen politischen und historischen Epochen fasziniert. Mir ist auch bewusst geworden, wie wichtig Freiheit von Indoktrination ist, die vor allem von den Jungen gleichgesetzt wird mit der EU und technologischem Fortschritt, die aber auch für die ältere Generation, die in Sovietzeiten regimgesteuert war, nicht leicht zu leben ist... es liegt nach wir vor Vieles im unbewusst Argen. Angst vor einer Übernahme durch Russland hat zumindest laut unserem Guide Estland noch nicht. Sie sind sich jedoch bewusst, dass im Fall eines globalen Krieges, ihr Land das erste wäre, das Russland besetzen würde....Read more

  • Day 8

    Nach einem lustigen Abend am wunderschönen Campingplatz in netter polnischer Gesellschaft, der direkt an der steinigen und von Vögeln verschissenen Landzunge am nördlichsten Punkt Estlands liegt, haben wir diesen am Morgen auch erklommen. Der Nationalpark - ein wirklich wunderbares Fleckchen - eine kleine sandige Bucht nach der anderen - hat gut getan...Read more

  • Day 8

    Kurzaufenthalt in Käsmu

    July 21, 2018 in Estonia ⋅ 🌧 22 °C

    Wir haben ein bisschen die Küste des Nationalparks erkundet und sind schließlich im hübschen Örtchen Käsmu gelandet. Wunderschöne, gepflegte Holzhäuser bis Villen besiedeln diese Stadt, das vor vielen Jahren auch Ausbildungsstätte für Seemänner war, von denen viele nicht mehr heimkehrten. Im Zentrum des Örtchens findet man ein Museum, ein Sammelsurium an alten, stilsicher zusammengestellten Einrichtungsgegenständen und Relikten aus der Seefahrt. Wie wir hinkamen stellten wir fest, dass diese Räume auch für einen feinen Brunch gemietet werden könnten. Ein Familienbetrieb im „Rosamunde Pilcher“-Stil. Wir stellten unser Wohmo neben dem Museum ab, kochten uns was Feines und machten, getragen von der Hochzeitsband in unmittelbarer Nähe, genüsslich ein Mittagsschläfchen. Danach machten wir uns auf in Richtung Leuchtturm von Vergi (würde als Stellplatz im Reiseführer empfohlen)...Read more

  • Day 8

    Beim Leuchtturm von Vergi

    July 21, 2018 in Estonia ⋅ ⛅ 22 °C

    Eigentlich wollten wir am netten Hafen von Vergi unser Lager aufschlagen und dann kam doch alles anders, nachdem das Volksfest im angrenzenden Dorf so laut dröhnte, dass wir kurzerhand entschieden (es war schon finster) abzureisen ... irgendwohin, Hauptsache ruhiger... aber der Platz selbst war in Ordnung, wobei das große und eigentlich auch schön hergerichtete Lokal zu wünschen übrig bliebt. Ein top unmotiviertes Personal samt miserablen Koch... schade....Read more

  • Day 9

    kurzer Halt in Narva-Joesuu

    July 22, 2018 in Estonia ⋅ ☁️ 22 °C

    Auf unserem Weg nach Narva durchquerten wir auch den alten Kurort Narva-Joesuu, mittlerweile ein schöner Küstensbschnitt mit modernen Spas, bis auf seinen letzten Teil ganz am Dorfrand: dort stehen sie: ein paar Hotels bzw. Fabrikruinen, die uns besonders interessierten.... daneben eine verfallene „Garageanlage“ für kleine Fischerboote. Nach einer kurzen Besichtigung ging’s zu - wie sich noch herausstellen sollte - Gidis kulinarischen Highlight der Reise: den smoked Ripps von Franzia - mein Aal war eher eine glitschige Angelegenheit ... naja... schön zumindest Gidi so happy zu sehen.Read more

  • Day 9

    Narva

    July 22, 2018 in Estonia ⋅ ⛅ 25 °C

    Narva hat uns ja besonders aus zwei Gründen interessiert: einerseits liegt diese ehemals „schönste“ Stadt Europas (wurde im 2 Weltkrieg leider völlig zerbombt) direkt an der russischen Grenze und andererseits bewirbt sich diese Stadt gleich wie STP für die europäische Kulturhauptstadt 2024 (Narva is next). Dieses Grenzgebiet zeichnet sich durch ein russisches Flair aus sowie durch eine „Käfigbrücke/Schleuse“ über einen geteilten Fluss an dessen beiden Ufern jeweils eine große Burg thront. Das ist sehr skurril zumal sich Menschen auf beiden Seiten beobachten und doch getrennt sind. Narva per se ist besiedelt von Plattenbauten, die Textilindustrie galt lange Zeit als ihr Steckenpferd. Viele Highlights gibt es auf den ersten Blick kaum, umso mehr Entwicklungspotential und einen spannenden Bevölkerungsmix. Dies dürfte mitunter auch zunehmend kreative Menschen, z.B. aus der Studierendenmetropole und Konkurrenzstadt Tartu (zweiter Bewerber) anziehen. Kulturell könnten wir in den Par Stunden heiße Stadtbesichtigung eher wenig ausfindig machen, wobei es allerdings einen netten Veranstaltungsschuppen an der süßen Flusspromenade gab. Dort sind wir schließlich auf einen Drink eingekehrt. Ein weiteres Highlight war auf jeden Fall noch das neue Universitätsinstitutsgebäude - ein architektonischer Leckerbissen.. wunderschön ...Read more

  • Day 9

    Peipusssee

    July 22, 2018 in Estonia

    Die abendliche Fährt aus dem heißen Narva raus und den wunderschönen Peipussee entlang war wunderschön. Im Abendlicht eine einsame und gut intakte Landstraße entlang, eingesäumt von Wälder und Felder und den Uferstrecken diese Sees, der eher an ein Meer erinnert, nachdem das Ufer in Russland nur zu erahnen ist. Am Straßenrand tauchen immer wieder fixe Wohnwägen auf: Zu geräucherten Fischbuden umfunktionalisiert neben Gemüseständen, die besonders bekannt sind für ihre Zwiebel. Die Route entlang des Sees nennt sich auch Zwiebelroute. Es sind kleine, eher ärmliche Dörfer, die von den sogenannten Altgläubigen mit ihren speziellen religiösen Ritualen bevölkert werden. Langsam, sehr langsam macht sich etwas touristische Infrastruktur breit.
    Ich hab leider nur Bilder vom ersten Abend, die einen eher luxuriösen Campingplatz neben einem alten Landgut zeigen, das gerade restauriert wird.
    Read more

  • Day 10

    Aber jetzt zum See

    July 23, 2018 in Estonia ⋅ ⛅ 25 °C

    Am Morgen des nächsten Tages haben wir gleich ein paar hundert Meter weiter einen wunderbaren Strandabschnitt entdeckt, an dem wir nach einer kleinen Erkundungstour durch die Dörfer unser Wohmo parkten... wir genossen die Ruhe (erst gegen Abend kamen zwei weitere Camper, einen ausführlichen Strandspaziergang und eine herrliche Grillage by Gidi. Einziger Wehrmutstropfen: die ungewohnte Hitzeperiode heizte auch den See auf - es kommt gerade für die kleinen Fische zu einem Sterben... und es spült immer wieder kleine Fische an Land - das hat uns das Baden leider vermiest... das Rauschen des Sees und der außergewöhnliche Übergang zwischen See und Horizont hat dieses Drama in den Hintergrund treten lassen.Read more

  • Day 11

    Tartu

    July 24, 2018 in Estonia ⋅ ⛅ 25 °C

    Unsere letzte Stadt in Estland war die Studierendenhochburg Tartu. Wie parkten unser Wohmo an einem großen Parkplatz neben einem wunderbaren Fluss, den die Bewohner_innen beleben, beschwimmen und an dessen Sandstranduferpromenade reges, ungezwungenes Treiben herrscht. Die Promenade führt vom Zentrum der Stadt auf beiden Flussuferseiten stadtauswärts, eingesäumt von alten Bäumen, schattigen Parkplätzen... wirklich schön. Tartu Innenstadt ist nett, mit einem Süßen Stadtplatz, einer Hauptuniversität, die prägend für das Land war. Wir haben eine Führung gemacht und waren am meisten angetan von dem „Verließ“ ein abgeschiedenes Studierzimmer am Dachboden und der Tatsache, dass bis ins 20. Jahrhundert hinein deutsch die studentische Sprache und deutsche Burschenschaften das Sagen hatten. Danach machten wir uns auf in Richtung Papier und Druckermuseum, das leider geschlossen hatte. Dafür entdeckten wir einen sehr coolen Plattenladen, mit einem super netten Besitzer, der uns in die baltische Vinylmusikgeschichte einweihte, und dem wir gleich eine fette Ladung Platten abnahmen - darunter ein heißer Release mit dem Titel „Soviet-Hippies“ (Name ist Programm)...
    Das alles im künstlerischen Viertel mit netten Beisln und Sekondhandshops.
    Dann ging’s in ein an Telskivi (Tallin) angelehntes Hippsterareal mit vielen Geschäften und Offices. Nach einem Drink machten wir uns schließlich auf zum botanischen Garten: Unglaublich schön und vielfältig angelegt - zum Entspannen und Ruhe finden. Phänomenal wie Naturkraft wirkt. Neben dem botanischen Garten gibt es ein sehr cooles alternatives Beisl samt Veranstaltungsräumen, wo wir uns eine veganen Burger gegönnt haben, bevor wir uns auf unseren Fahrrädern im Sonnenuntergang am Flussufer zurück zum Wohmo bewegten. Tartu - eine gemütliche Stadt - vor allem im Sommer!
    Read more