Sierra Leone
Western Area

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Travelers at this place
    • Day 184–186

      Sylvester am Bureh Beach

      December 31, 2024 in Sierra Leone ⋅ ☀️ 29 °C

      Sylvester wollten wir ganz entspannt am Strand genießen. Daher sind wir mit dem Kekeh knapp 50 km zum Bureh Beach gefahren. Eine Lodge mit Traumstrand (und ohne Müll) hat uns empfangen.

      Die erste Nacht mussten wir noch im Zelt schlafen, konnten dann aber in ein Zimmer mit Veranda und Meerblick umziehen.

      Ein perfekter Jahreswechsel.

      Wir wünschen allen einen guten Rutsch und ein friedliches und erfolgreiches Neues Jahr 2025.

      Prosit Neujahr! 🥳
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    • Day 36

      Freetown

      February 18, 2023 in Sierra Leone

      Sierra Leone's nature is soooo pretty, and tropically charming 🌴☀️🏝️☀️🌴☀️but ppl are kind of weird... Ladies are not necessarily friendly and the guys are just exhausting and blatant... Only a few
      Hours in the country and already had about 5 proposals.🤮
      Have to haggle over everything because they charge me double to the previous person
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    • Day 54

      Freetown Tag 2

      February 27, 2024 in Sierra Leone ⋅ ☀️ 27 °C

      ....und es wurde zur Herausforderung. Ich habe früh morgens den Kupplungsgeber Zylinder noch komplett zerlegt, damit ich auch weiss wonach ich suche. Die genau Abmessungen der Dichtungen waren umsonst, da diese scheiss indischen TVS, egal mit wie viel Kubik oder auch als Dreirad einfach nur eine mechanischen Kupplungs haben. Zur Not baue ich eine indische Bremsarmatur hin und kupple mit dem Daumen. Doch vorher probiere ich noch den einzigen Yamaha dealer in Freetown. Also doch die 50 Kilometer durch Freetown da der laut Google natürlich am nördlichsten Zipfel ist. Alles ohne Kupplung bei dem scheiss Verkehr ist ein einziger Konzentstionsakt. Immer die richtige Lücke durch die ständigen Staus an den Kreuzungen zu finden, zumal sich keine Sau an irgendwelchen Spuren hält und die Taxis, Busse und LKWs stehen bleiben, wo die lustig sind. Ich muss nur dreimal absteigen um die Husky kurz über eine Kreuzung zu schieben um dann wieder aufzuspringen und ohne Kupplung loszufahren.

      Man glaubt nach Dakar kommt nichts Schlimmeres mehr, doch dann kommt Conakry, und das ganze eird jetzt getoppt von Freetown. Wir haben noch 20 Länder bis Namibia !!?? 1😱🥶

      Bei der Suche nach dem Yamaha Händler werde ich von einem freundlichen gut gekleideten Mopedfahrer angesprochen. Er will mich zu dem Händler bringen. Ich fahre durch das Verkehrsgewühl hinterher, immer die Lenkerenden knapp an Autospiegel, LKW Kotflügel und Fußgäger Armen vorbei balancieren und schauen dass die Karre am rollen bleibt. Wir kommen zu einer Motorradwerkstatt, die wie alle Werkstätten hier ohne Garage. nur am Straßenrand ihre Arbeit machen. Ich merke aber sofort, dass der Kerl Ahnung hat. Er probiert natürlich erst Öl nachzufüllen und zu entlüften, doch nachdem ich ihm erkläre ich hätte schon alles gemacht und ihm auch die Fotos des Geberzylinders mit den Dichtungen zeige, nickt er nur und zerlegt das ganze mit meiner Hilfe. Ich war noch der guten Hoffnung dass, er vielleicht die beiden kleinen Dichtmanschetten des Hydraulikzylinders irgendwo auftreiben könnte -die Hoffnung stirbt ja zuletzt - doch dann werde ich wieder von der afrikanischen Improvisationskunst überrascht! Er schickt seinen Adjutanten um eine Rolle rosa Bindfaden und unterwickelt damit die beiden Dichtungen, so dass diese wieder größer werden. Afrika eben!! Die Kupplungs -Geber - Pumpe fördert wieder, aber so richtig Druck baut sie nicht auf. Also heisst es unten denn Nehmer- Zylinder zerlegen. Dort ist das gleiche Übel, nur dass sich die Drückerplatte bereits in das Gehäuse eingefressen hat , was der Typ sofort überweist! Die Suche noch einen passenden O-ring war vergebens, also hier der gleiche Trick und siehe da, es funktioniert - zwar nicht ganz wie im originalen, aber zumindest fast . Mein Wundermechaniker will es sich natürlich nicht nehmen lassen eine Probefahrt zu machen. Hoffentlich kommt er heil wieder zurück, zumal zwischenzeitlich sich in unmittelbarer Umgebung ein grosser Unfall ereignet hat. Ein LKW war an der steilen Straße plötzlich ungebremst noch hinten in Menschenmenge gerollt. Ich wollte gar nicht wissen was alles passiert ist, zumal auch mein ganzes Werkzeug auf der Strasse ausgebreitet war. Alles läuft zusammen, um zu sehen was passiert ist, doch noch 10 Minuten spricht keiner mehr von dem Unglück. Mein Freund Mussa, Polizist oder so irgendwas, ist die ganze Zeit dabei. Er bringt mich nach Abschluss der afrikanischen Reparatur und den anschliessenden Verhandlungen, bei deren sich plötzlich wieder fünf Leute einmischen und mitverdienen wollen und der einzige der wirklich gearbeitet hat und Ahnung hatte, noch der ehrlichste bleibt, zu einem grossen Motorrad Schrotthändler. Hier finde ich alle möglichen Arten von Motorrädern, bis auf eine Ducati! Natürlich hat er keinen Kupplungs - nehmerzylinder von Magura, aber wir fahren noch zu drei weiteren Händlern, um zumindest einen passenden O-ring zu finden. Ich lade ihm noch zum Essen ein, da er um 5 Uhr zur Arbeit muss. Dann geht's mit Vollgas die 40 km zurück zum Strand. Mit wieder funktionierender Kupplung ist es eine Riesengaudi kreuz und quer zwischen all den Autos, Mopeds, Dreirädern, Bussen, LKW, Fußgängern und völlig überforderten Polizisten durchzuheizen! Ein gutes Training für die nächsten Rennen: Jungs legt die Ohren an! 💪💪
      Zurück am Strand wechsle ich schnell noch die von den Jungs eingefüllte Bremsflüssigkeit in der Magura Kupplung gegen ein Mineralöl, was mir Steff zwischenzeitlich per WhatsApp aus dem Dingolfinger MXtreme shop geschrieben hat. Da nun auch die Gasflasche die auch den Kühlschrank betreibt leer ist, fahre ich mit dem Jungen vom Strand zum nächsten Dorf. Dieses Unterfangen endet in einer 80 Kilometer Expedition - ohne Brille und Helm - quer durch den Vorort Waterloo, dessen Name Programm ist. Ohne Erfolg. Bei der Rückfahrt will ich zumindest noch tanken und dieser silly guy von Tankwart schaut nur auf die Tankuhr und überfüllt den Tank der Husky komplett, nur dass ich drauf sitze und dieser scheiss afrikanische Benzin am Sack furchtbar brennt!!☠️
      Am Strand zurück ziehen wir noch einen uralten LKW heraus, der den Rückwärtsgang nicht mehr reinbringt. Die Dorfbewohner organisieren uns dafür noch ein leckeres Essen am Strand, wo mir Julia von ihren Tageserlebnisse nieder berichtet. Auch bei ihr war einiges los heute.
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    • Day 55

      .... Eigentlich ...

      February 28, 2024 in Sierra Leone ⋅ ⛅ 32 °C

      Wir kennen es ja schon, wenn ein Satz mit eigentlich anfängt ...
      Und diesmal kam es richtig Scheiße - der Horror den sich jeder Fernreisende nur in Albträumen ausmalen kann. Ein Unfall! Es stand wieder mal so ein Schrott LKW ohne Warnblinker auf der linken Spur. Rechts war ausnahmsweise mal ein relativ schneller Minibus, so dass ausweichen nicht gleich ging. Also bremsen - aber die Bremswirkung war nur marginal. Pumpen half auch nicht und an den Federspeicher konnte ich in der Hektik nicht mehr denken!
      Ich hoffte noch es könnte unsere massive Stoßstange einiges abfangen, als auch schon die Windschutzscheibe berstet. Der Sattelschlepper hat guienianische Zulassung und ist wie alle hier schon arg ramponiert. Die Polizei will keiner holen und plötzlich taucht der Besitzer des LKWs auf. Ende 50 in traditioneller Kleidung, der mir viel zu viel grinst. Nach kurzer heftiger Diskussion, schlägt er mir vor alles zu vergessen, aber wir brauchen auf alle Fälle einen Polizei und einen Polizeibericht. Gleich schräg gegenüber stehen jede Menge alte LKWs zum ausschlachten oder herrichten. Ich laufe kurz über die zweispurige Schnellstrasse und hole mir den Chef, der inspiziert kurz den Magirus und meint " no Problem!" Wenigstens ein Lichtblick. Ich vereinbare mit ihm, wenn das mit der Polizei geklärt ist, schleppt er uns ab. Zwischenzeitlich ist ein Polizist mit dem Mopedtaxi eingetroffen. Das Moped muss natürlich ich bezahlen. Es reden sechs Leute gleichzeitig auf dem jungen, sichtlich überforderten Polizisten ein und ich erkläre ihm, dass wir nur ein Polizeiprotokoll brauchen und jeder seinen Schaden selber trägt. Also fahren wir mit dem Eigentümer, dem eigentlichen Fahrer, dem Bruder des Fahrers, der wenigstens einigermassen englisch spricht und dem Polizisten mit einem Taxi zur Polizei Station. Dort sitzt ein junger Zivilist, der allerhand in sein großes karriertes Buch schreibt. Auch ihm erkläre ich hundertmal, dass ich einen Polizeibericht brauche, für den Fall, dass wenn wir nicht mehr weiter kommen wir einen Nachweis für das Carnet haben und das es für mich in Ordnung ist, wenn jeder für seinen Schaden selber aufkommt.
      Das Handzeichen dafür ist ja auch international.
      Zwischenzeitlich hat auch Mussa mein Freund von gestern mich per Videoanruf erreicht. Er spricht auch nochmal mit dem jungen Mann und irgend wann mal kommt der Chef der Station, den ich noch mal alles erkläre. Er meinte dann nur, das könne er nicht entscheiden, sondern das müsse der obere Chef entscheiden, ob ich jetzt ein Dokument von der Polizei kriege oder nicht. Langsam dämmerts und ich dränge zurück um die JuSe von der Schnellstraße zu bekommen. Den vollen Föhn bekomme ich, als dieser grinsende Lkw-Besitzer auch noch von mir verlangte ich solle die Taxi Rechnung zur Polizeistation bezahlen.
      Das war zuviel: " I am a guest in your land, and You want me to have respect from the people and the land. BUT EVERYTIME you want to facke me and want only my money! I can not have respect from such people", hab ich ihn angeschrien. Daraufhin lachte der Polizist und auch der der Grinser. Er erklärt mir darauf den Unterschied zwischen "I have to pay" und " I want your money ". Das letztere sei nur ein Versuch, den Afrika ist so arm und Ruropa so reich. Langsam gehen sie mir auf den Senkel,
      Ich gebe ihm 20 Lee den Rest soll er zahlen und schick ihm zum Teufel. Der Polizeichef will mir ein Moped Taxi seine Sohnes organisieren. Das dauert mir aber zu lange, denn es wird langsam dunkel und wir wollen den LKW von der Strasse bekommen. Ich stoppe also ein anderes Mopedtaxi, der Polizeichef handelt noch einen korrekten Preis für mich aus, wobei ich mir sicher war, dass der Typ vorher 20 gesagt hat und der Polizist zu mir sagt: " give him 30".
      Zurück am Unfallort ist zwischenzeitlich der andere LKW schon weg.
      Ich hole den Chef der Garage, der sofort fünf Jungs mit einer schweren Abschleppstange losgeschickt. Diese wird nur notdürftig mit einer Kette an meinem verbogenen Zugmaul befestigt. Ein vorbeifahrender LKW wird kurzerhand gestoppt und die Abschleppstange auf die gleiche Weise an seinem gar nicht vorhandenen hinterenm Zugmaul befestigt. Natürlich ist diese beim ersten anfahren gerissen, den Kupplung kennen die Afrikaner nicht. Also gebe ich Ihnen einen alten kurzen Kurt von mi, r damit klappt's. Zumindest bis zur Abzweigung ,wo wir einen U-turn machen können um zur Werkstatt zu kommen. Der Junge am Steuer, lenkt viel zu stark ein und die Abschleppstange geht an den beiden Ketten Befestigungen quer. Gebremst hat uns wieder nur der LKW vorne. Völlig entnervt schmeisse ich ihn raus und lenke selber, was ohne Motor den der Idiot auch noch abgewürgt hat harte Arbeit ist. In der Werkstatt angekommen, die eigentlich mehr einen Schrottplatz gleich kommt, den ausser eine Hütte mit Blechdach und zwei kleinen Strohhüten, wo die Arbeiter ihr Wasser und ihr Frühstück kaufen können, war da nichts ausser ca 50 alte vornehmlich Mercedes LKW. Die Parkerei war dann so richtig afrikanisch. Gefühlte 25 Mann schieben einen LKW unter lauten " Logo Logo " Rufen über unbefestiges Terrain um in letztlich zwischen zwei weiteren alten Schrott-LKWs zu parken. Als Bremse bei der Schiebaktion dient eine alte Felge, die einfachs vors Rad geschmissen wird.
      Als alles soweit erledigt war, taucht Mussa auf., Den habe ich in der Aufregung ganz vergessen. Ich vereinbare mit ihm, dass er mir evtl. bei den Preisverhandlungen hilft.
      Für heute reichts, wir trinken noch zwei Bier und gehen in die Koje. An Schlaf ist nicht zu denken, die Aufregung steckt noch zu sehr in den Gliedern und die Jungs nebenan Schrauben noch bis weit nach Mitternacht an einem LKW.
      Der Horror hört nicht auf!
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    • Day 60

      Ein Ende in Sicht....

      March 4, 2024 in Sierra Leone ⋅ ☁️ 29 °C

      War den ganzen Tag an der "Werkstatt" . Zunächst Afrogas auf unser System umgebaut - afrikanisch mit Schlauchschellen, ist eh nur 30 mbar. Und.... es funktioniert einwandfrei. Kühlschrank mit Eis UND Kocher zusammen💪. Selbsmotivation!
      Weiter ans nächste Problem. Ein Halter der linken unteren Staufächer ist die Niete gerissen. Nur die Akkubohrmaschine selbst mit 5er Bohrer zu lang und von unten geht nix, da die Bremsanlage im Weg ist. Nach langem Suchen habe ich einen Bohrer mit 6 Kantschaft für den Winkelbohereinsatz gefunden und ihn auch gleich dabei abgebrochen. Die jungen Afrikaner haben sich köstlich amüsiert über mein Gefluche auf niederbayrisch. Die Akkuflex macht sich wieder einmal bezahlt zum Bohrer schleifen. Ich habe den Jungs gezeigt dass ich eine Nietzange dabeihabe, die dann gleich zum Einsatz kommt beim aufnieten des Riffelbleches auf die Stossstange. Schaut wieder aus wie Original.
      Gebohrt hab ich lieber selbst, hab ja nur einen 5er Bohrer!
      Dann war Abschließen drann. Machten sie ganz ordentlich. Den Trick mit dem Aufbocken beim schmieren des oberen Achschenkel (Da Gmiase wird stolz auf mich sein) hab ich Ihnen beim linken gezeigt um sie dann beim rechten wieder daran erinnern zu müssen. Im Gelenk vom Motorausgang zur Kardanwelle fehlt schon seit geraumer Zeit einer von zwei Schmiernippel. Jetzt ist Zeit dazu. Ich krieche mit dem Burschen drunter um es ihm zu zeigen. Bei der Kontrolle war zwar geschmiert aber der Nippel fehlte immer noch. Nur kurze Zeit später zeigte man mir den alten abgebrochenen Schmiernippel mit Daumen hoch. Also wieder drunter zum begutachten. Schmiernippel ist drinnen, sogar einer mit 2 Anschlüssen. Wie er den anderen rausgebracht hat, ohne das Gelenk ab zu flaschen ist mir ein Rätsel. Beim testen stellt sich aber raus, dass man mit der Fettpresse nicht ran kommt. "No Problem" meint der Junge dessen Hose und T- Shirt so ölverschmiert ist, dass du nicht weißt ob Haut oder Shirt. Er dreht den Nippel mit der Hand in eine andere Position😱
      No way - er holt einen anderen Nippel, aber das selbe Dilemma. Also kriecht der deutsche Heizungsbauer wieder unter dem LKW heraus, holt etwas Hanf aus der Zauberkiste und hanft den Schmiernippel auf.
      It works!
      Mittlerweile bin ich genau so verdreckt wie die Burschen und Urri, wie der Chef wirklich heißt, lädt mich zum Mittagessen ein. Aus einer grossen Waschschüssel mit Reis, scharfer Soße und Hühnchen und im zweiten Gang Fisch mit scharfer Soße über den Rest des Reises gekippt, essen 10 Mann teilweise mit Löffeln und einige auch nur mit der rechten Hand.
      Mein Magen wird's schon vertragen💪.
      Es wird noch der Halter des Vorderbocks geschweißt d.h. meine Bordelektronik und Photovoltaik Anlage abtrennen - hab ja Übung drin und es macht sich doch bezahlt, dass man alles selbst eingebaut hat. Da weiß man wo man hinlegen muss. Die Scheibe wird dann auch gleich eingesetzt, damit sie nicht gestohlen wird - it's the savest place, wie man mir versichert 😄
      Und weil alles so gut läuft mache ich mich über die Kipplungsarmatur der Husky her. Ich versuche den afrikanischen Trick mit deutschen Hilfsmitteln. Ich unterwickle die beiden kleinen Dichtmanschetten der Hydralikkartusche mit Locktide Dichtfaden, in der Hoffnung es würde funktionieren. Es wird mittlerweile finster und es pressiert langsam.
      Funktioniert hat es leider nicht, aber wer braucht schon eine Kupplung im Verkehrsgewühl ohne Regeln 😉
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    • Day 64

      READY FOR TAKE Off

      March 8, 2024 in Sierra Leone ⋅ ⛅ 32 °C

      ... es fehlen nur die Flügel
      Nachdem alles bisher nicht so richtig gefruchtet hat, werden der JuSe erst mal die Füße abgenommen, aber ohne Flügel geht's erst recht nicht. Genauso wie es nicht geht passende Bremsbeläge zu finden- aber was nicht passt wird passend gemacht.
      1h bis Freetown im Freitag Nachmittags Verkehr. 2 Händler die gleich abwinken und der dritte der uns viel dickere Mercedes Bremsbeläge verkaufen und diese zuschneiden will - no problem. Ahnung hat dieser typische Verkäufer keine, aber sehr wohl den Instinkt, dass ich auf die scheisse Dinger angewiesen bin und darum verlangt der Drecks Kerl auch 1,8 Millionen. Wenigstens kommt noch ein Mann daher, der offensichtlich Ahnung hat. Noch einer weiteren Stunde Wartezeit bekommen wir wenigstens passende Bremsbeläge für vorne. Es müssen nur neue Löcher für die Nieten in dem Halter gebohrt werden. Die hinteren werden aus viel großen und auch dickeren Mercedes Bremsbeläge, aber immerhin mit demselben Radius zurecht geschnitten. Zumindest gibt man mir recht, dass die neuen Nietlöcher doch mittig sitzen sollen und es deshalb erforderlich ist, die Beläge auf zwei Seiten zu zu schneiden. Das ganze dauert zwei Stunden und ich einige mich mit ihm nach weiteren Verhandlungen auf 1,6 Millionen. Sind zwar eh nur 65 €, aber es geht ums Prinzip.
      Zurück ist die Freitag Nacht Party auf der Hauptstraße im vollen Gange und ich fahr wieder mal im Blindflug zum Hotel.
      Morgen werden wir sehen, ob alles passt.
      In sha Allah
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    • Day 80

      Tag 80, 313 Km/12545 Km

      November 17, 2024 in Sierra Leone ⋅ ☁️ 29 °C

      Die Nacht ist leider sehr unruhig, Guinea hat gegen Kongo Fußball gespielt und in der Nachspielzeit das 1:0 geschossen und gewonnen, entsprechend ist die Stimmung auf den Straßen bis tief in die Nacht. Ich starte am frühen Morgen trotzdem wie geplant, wenn auch müde und verlasse Conakry. Es ist Sonntag, ich hoffe auf leere Straßen, die Realität ist jedoch eine Andere. Die Fahrt raus aus der Stadt dauert noch etwas länger als die Fahrt hinein, mehrere Stunden stehe ich immer wieder im Stau. Auf dem Weg zur Grenze nach Sierra Leone gibt es mehrere Stellen, wo Einheimische mit Palmenblättern demonstrativ die Straße fegen und für diese Farce Geld möchten. Die Streckenabschnitte sind durch Palmenblätter, die von ihren selbstgebastelten Besen abgebrochen sind derart dreckig, dass ich mich dazu entscheide ohne Zahlung durchzufahren. Kommt nicht gut an, außer wildes Gebrülle passiert jedoch nichts.
      Ich komme am Vormittag an der Grenze an. Der Pass ist innerhalb von Minuten gestempelt, nur noch zum Zoll denke ich. An der Zollabfertigung sitzt ein in Tarnuniform gekleideter Beamte barfuß. Es sind schließlich 35 Grad, da braucht man Tarnuniform, Pistole, Schlagstock aber sicherlich keine Schuhe. "LKW-Fahrer oder Tourist" fragt er. "Tourist" antworte ich. Ich werde allen anderen wartenden LKW-Fahrern vorgezogen und direkt zum Oberzöllner geführt. Die LKW-Fahrer liegen auf dem Boden, warten bereits Stunden auf ihre Abfertigung. Der Oberzöllner, rote Mütze, kräftig gebaut, als einziger in blauer Uniform, sitzt vor seinem Büro und lässt sich von einem ungefähr 12 Jahre alten Mädchen gerade eine Orange schälen. Er bekommt meine Papiere und ist unglaublich freundlich, nimmt mich mit in sein Büro und plaudert über meine Reise und darüber, dass er schon in Europa war. "Möchtest du einen Kaffee?" Fragt er plötzlich. "Äh, ja wieso nicht." antworte ich. Er holt eine Hightech-Akkukaffeemaschine aus seinem Schrank und nach meiner Wahl ob Espresso oder Café-Creme bereitet er mir einen wunderbaren Espresso zu. Die Tür geht zaghaft auf und das kleine Mädchen fragt, was mit seiner Orange ist. Er blafft zurück: "Ich bin gerade beschäftigt. Schäl einen ganzen Sack!" Nach weiterem Small-Talk verlasse ich schließlich sein Büro und damit auch Guinea mit gestempelten Dokumenten, einem halb ausgetrunkenem Espresso und einem ganzen Sack voll geschälter Orangen.
      Auf der Seite von Sierra Leone geht es auf Englisch weiter, ich werde den ganzen Tag brauchen um mich in der Denkweise der Sprache umzustellen. Dem Zöller an der Passkontrolle fällt es nicht auf, dass mein Visum noch nicht gültig ist, das Geräusch des Stempels, der in meinen Pass gehämmert wird gleicht dem Geräusch welches der Stein macht, der mir in diesem Moment vom Herzen fällt. Nachdem der übliche Kram zügig erledigt ist, geht's zuletzt noch ins Büro vom Straßenverkehrsamt. Hier muss Straßenmaut gezahlt werden. Der Beamte mit Bauchtasche, Unterhemd und Sonnenbrille sitzt in einem kitschig eingerichteten Büro und heißt mich in seinem wunderschönen Land herzliche Willkommen. "Sogar Tiger gibt es!" erzählt er mir. Ich lasse ihn in dem Glauben, dass es in Afrika Tiger gibt, vielleicht meinte er auch einfach Löwen.
      Es geht über einen erstklassigen Highway, der die Straßenmaut von 25€ absolut wert ist bis nach Freetown. Es gibt wieder diverse Checkpoints, deren Polizisten vor Begeisterung kaum wissen, was sie fragen oder welche Dokumente sie verlangen sollen. Nach vielen Jahren Bürgerkrieg ist Sierra Leone mittlerweile wieder zur Normalität zurückgekehrt und Touristen, wenn auch bislang nur vereinzelt, bestätigen dies. Kurz vor Freetown fährt vor mir ein Sammeltaxi, der Fahrer fährt rechts ran um Fahrgäste abzusetzen. Eine Situation, die es bereits hundertfach gegeben hat und die für mich das Signal zum Überholen ist. In dem Moment, als ich überhole, sehe ich, dass keine Fahrgäste abgesetzt werden, sondern dass aufgrund einer Polizeikontrolle angehalten wird. Der Polizist ist außer sich und brüllt schon, bevor ich überhaupt stehe. Ich rechne fest damit, jetzt zahlen zu müssen, schaffe es aber irgendwie aus dieser Situation raus und werde nach rund 5 Minuten intensiver Vorwürfe plötzlich weitergeschickt. Puh, nochmal gut gegangen.
      Das Stadtzentrum von Freetown taucht auf, unterscheidet sich optisch deutlich von Conakry. Die Stadt ist sehr hügelig, die Häuser am Berg gebaut. Der Verkehr ist jedoch 1:1 der gleiche wie am frühen Morgen. Ich fahre bis tief ins Stadtzentrum und finde einen Platz zum Campen im Hof eines Gästehauses. Ich bin der einzige Gast und die Besitzerin hat keine Ahnung, was sie für eine Nacht im Auto verlangen kann. Ich biete ihr 15€, was sie mit "Das ist mehr als genug." kommentiert.
      Mit dem Erreichen von Sierra Leone bereise ich gleichzeitig auch meinen insgesamt 100. Staat. Welch ein Meilenstein.
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    • Day 81

      Tag 81, 62 Km/12607 Km

      November 18, 2024 in Sierra Leone ⋅ ⛅ 29 °C

      In der Nacht regnet es heftig. Ich freue mich über die kurzzeitig angenehmen Temperaturen, die Freude hält am Morgen nicht an, da die Kombination aus Luftfeuchtigkeit und Hitze mir ordentlich zu schaffen macht. Jeder Handgriff ist anstrengend und wird mit Herzrasen und Schweißausbrüchen begleitet.
      Leider muss ich mich auch heute wieder mit einer Behörde rumschlagen. Ich brauche noch ein letztes Visum, Ghana. Wenn ich Glück habe, ist das also der letzte Behördengang. Das Visum für Ghana ist eigentlich nur im Heimatland erhältlich, Freetown ist der einzige Ort, an dem das Visum noch verfügbar ist. Der Konsul hat einen Teil seiner Familie in Deutschland und drückt bei Deutschen gerne ein Auge zu. Ich bereite also alle Unterlagen vor, lasse alles in einem kleinen Copyshop an der Straße ausdrucken und fahre zur Botschaft. Wieder einmal muss das Geld bei einer Bank eingezahlt werden. Die Frau am Empfang in der Botschaft nennt mir die Adresse der Bank, diese ist 5 Minuten entfernt, also kein Problem denke ich. Die Odyssee beginnt, ich weiß es nur noch nicht: An der angegebenen Adresse gibt es keine Bank.
      Ich suche also eine andere Bank mit dem gleichen Namen übers Internet, fahre quer durch die Stadt. Der Name der Bank steht dran, es gibt jedoch nur einen Geldautomaten. Geld auf ein Konto einzahlen geht nicht. Ich Frage mich durch, fahre links/rechts/hoch/runter durch eine Gegend, die durchaus auch in einer Favela in Rio de Janeiro sein könnte bis ich endlich eine passende Bank finde. Im gesamten Viertel liegen Leute auf der Straße. Obdachlos, Heroinabhängig, ohne Hose. Ich Frage zwei Straßenpolizisten, ob sie auf mein Auto aufpassen, während ich in der Bank bin. Machen sie. In der Bank totales Chaos, Müll auf dem Boden, zig Leute gleichzeitig an den Schaltern. Nach 20 Minuten habe ich mich bis vorne durchgeschlagen und gebe der Dame an der Kasse Kontonummer und das Geld. Diese zählt und es fehlen 35 Leone, umgerechnet 1,50€. Ich habe nirgendwo mehr Bargeld, muss also welches abheben. Am einzigen Automaten der nicht defekt ist wieder eine Schlange. Als ich endlich dran bin, werden alle drei Kreditkarten die ich habe abgewiesen. Es gibt noch einen anderen Geldautomaten 500 Meter weiter die Straße runter, also zu Fuß durch das Slum vorbei an Bettlern und schrägen Typen. Mehrfach werde ich auf dem Weg angesprochen. "Gib mir dein Portemonnaie", "Gib mir Geld" "Hey Weißer" gilt es zu ignorieren. Zum ersten Mal fühle ich mich auf der Reise berechtigt unsicher. Ich bekomme endlich Geld, laufe zurück, mache die Einzahlung, steige ins gut bewachte Auto. "Where is my lunch?" sagt die Polizistin. Den Kugelschreiber den ich ihr fürs Aufpassen auf das Auto schenke, kann sie zwar nicht essen, sie freut sich aber trotzdem. Schnell weg von hier und zurück zur Botschaft. Alle Unterlagen sind da und werden geprüft. Die Hotelreservierung, die ich brauche, ist in Deutsch. "Die muss auf Englisch sein". Also Sprache bei 'Booking.com' auf Englisch umstellen, neue Bestätigung runterladen, auf den Laptop ziehen, dann auf den USB-Stick und dann glücklicherweise in der Botschaft ausdrucken.
      Der Konsul macht einen Check meiner Unterlagen und zitiert mich in sein Büro. 10 cm tiefer an seinem Mahagonischreibtisch sitzend als er, fragt er mich, wieso ich ein Irak-Visum im Pass habe. Das gefällt ihm nicht. Ich erkläre ihm glaubhaft, was ich dort gemacht habe und werde nach kurzem Small-Talk über seine Familie in Deutschland entlassen. 3 Tage dauert das Visum, ich werde angerufen, wenn es fertig ist. Das mit dem Anruf klappt ganz bestimmt.
      Es ist zwar mittlerweile schon später Nachmittag, ich besichtige dennoch das Kriegsmuseum, welches den Bürgerkrieg thematisiert. Keine leichte Kost. Der Rundgang wird durch einen Museumsführer geleitet, drei Stunden dauern die Erklärungen. Die schlimmsten Fotos vom Krieg sind mit schwarzen Vorhängen verhangen und können angesehen werden, wenn einem nach Fotos von abgeschnittenen Köpfen oder verbrannten Kindern ist.
      In der Kantine der benachbarten Universität kann ich mittendrin etwas essen. Ich darf aber niemandem verraten, dass ich kein Student bin, sagt der Museumsführer. Zum Glück fällt meine weiße Hautfarbe nicht auf, also bekomme ich als 'Jurastudent für einen Nachmittag' für 2€ Reis mit Salat und Zwiebeln.
      Als ich am Nachmittag wieder zum Stellplatz zurückkehre, treffe ich zufällig zwei Reisende, mit denen ich schon mehrfach zusammen gereist bin. Ein erneuter Beweis dafür, wie klein die Welt ist. Ohne Wertsachen ziehen wir abends gemeinsam durch Freetown, trinken Bier in einer Bar. Manchmal reicht die Anwesenheit zweier weiterer Europäer gepaart mit mehreren Flaschen Bier um sich ein Stück wie zu Hause zu fühlen.
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    • Day 84

      Tag 84, 0 Km/12705 Km

      November 21, 2024 in Sierra Leone ⋅ ☀️ 29 °C

      Ich beschäftige mich den ganzen Tag mit Nichtstun. Einen solchen Tag hat es seit vielen Wochen nicht mehr gegeben. Zugegeben, es gibt Schlechteres als dies hier an diesem Ort zu tun. In der ganzen Bucht gibt es kein Hotel und keine Menschen, lediglich ein kleines Restaurant welches von einer einheimischen Familie betrieben wird. Der Regenwald zieht sich den Berg herunter bis an den Strand. Zwischen Baden im Meer und Sitzen im Schatten raffe ich mich tatsächlich mittags auf um im Restaurant zu essen. Die 100 Meter zum Restaurant werden das Weiteste sein, was ich an diesem Tag laufe, ich schaffe den ganzen Weg ohne Pause!
      Auch wenn die Erholung sehr gut tut, geht es morgen weiter in den Osten von Sierra Leone.
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    • Day 180–184

      4 Tage Freetown

      December 27, 2024 in Sierra Leone ⋅ ☀️ 29 °C

      Unser Gastgeber hat für uns ein Kekeh (TukTuk) organisiert, das uns von der Fähre zur Unterkunft bringt. Am nächsten Tag stellen wir fest, dass der Preis von 15 Euro völlig überteuert war: wir fahren die gleiche Strecke für 2,50 Euro.

      Freetown präsentiert sich völlig anders als Conacry. Die Straßen sind in gutem Zustand, weniger Hektik, weniger Müll auf der Straße, alles irgendwie freundlicher.

      In Zentrum gibt es ein paar historische Gebäude, auch etliche Kirchen, die noch aus der Kolonialzeit stammen. Ansonsten prägen mittelgroße Hochhäuser die Innenstadt.

      Wir haben 4 Tage eingeplant, da wir am Montag in den Botschaften für Liberia und die Elfenbeinküste unsere Visa beantragen wollten.

      Nur hatte die liberianische Botschaft schon Weihnachtsferien bis zum 6.1.
      Also weiter zur Botschaft der Elfenbeinküste. Die haben wir erst gar nicht gefunden. Ein unscheinbares Büro in einem Wohnkomplex. Aber der Herr Konsul war total nett und entspannt, und nach 15 Minuten hatten wir unser Visum!

      Unsere Unterkunft war eine alte Villa, total schön, aber doch etwas in die Jahre gekommen. Aber wie hatten ein richtig großes Zimmer mit komplettem Bad und Kühlschrank.
      Nur leider war die Stromversorgung nicht so dolle. Fast jeden Abend und auch tagsüber fällt der öffentliche Strom aus. Daher hat fast jedes Haus einen eigenen Generator. Nur unser funktionierte leider nicht, bzw. nicht so richtig. Wenn er dann lief, war er mega laut und die Abgase zogen in unser Zimmer. Und wenn er nicht lief, war es dunkel und es gab kein Wasser.
      Zum Glück ließ der Besitzer den Generator reparieren und am 3. und 4. Tag konnten wir unseren Aufenthalt mit Frühstück mit Meerblick genießen.
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    You might also know this place by the following names:

    Western Area, Zone de l'Ouest

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