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- Dec 7, 2024, 3:53 PM
- 🌧 15 °C
- Altitude: 168 m
- TurkeyMuğlaFethiyeKayaköy36°34’32” N 29°5’31” E
Die Geisterstadt Kayaköy
December 7 in Turkey ⋅ 🌧 15 °C
Es gibt Dinge oder Orte die gibt es eigentlich überhaupt nicht! Das denken wir als wir die Geschichte von Kayaköy lesen. Natürlich fahren wir dorthin. Es ist alles nicht weit weg. Der türkische Süden ist voller Überraschungen.
Mit zwei Kirchen schön an einem Hang gelegen, stellt man erst auf den zweiten Blick fest, dass alle Gebäude Ruinen sind. Kayaköy ist seit 1923 eine Geisterstadt. Bis dahin lebten hier 3500 Griechen, die nach dem türkischen Sieg im Unabhängigkeitskrieg aufgrund des gegenseitigen Bevölkerungsaustauschs ihre Häuser verlassen und nach Griechenland ziehen mussten. Unglaublich!
Mit dem Tourismus kehrte wieder Leben ein. Es gibt Restaurants und Pensionen und Teehäuser. Das erzählte uns der alte Wirt aus einem der Teehäuser als wir gestern vor dem großen Regen hier ankommen. Das Wetter passt zu den Ruinen, die wir von unserem Übernachtungsplatz unterhalb der Stadt sehen können.
Die anatolischen Griechen verschwendeten nämlich nie fruchtbares Land durch Bebauung sondern wählten felsige Standorte für ihre Häüser und dies ist ein typisches Beispiel.
Ein Erdbeben hat den rund zweitausend Steinhäuser ziemlichen Schaden zugefügt. Aber auch Menschen haben hier mit Sicherheit Hand angelegt. Es fehlen fast überall die Holzbalken, Fensterstürze und Rundbögen sind herausgeschlagen worden. Die Natur hat ihr übriges getan. Bäume wachsen aus den ehemaligen Wohn-oder Schlafzimmern, die Steingärten vor den Häusern hätte ich gerne zuhause. Wir nehmen frische Kräuter fürs Abendessen mit. Man sieht oft noch wo die Kamine gemauert waren. Auch die Küchen waren ganz aus Stein gehauen. Ich war in einigen Häusern und konnte mit meiner Phantasie die ungefähre Einrichtung erahnen.
Die öffentlichen Toilettenhäuschen stehen an Wegkreuzungen. Eine runde Bauweise, wie in ein Schneckenhaus gehen, sehr interessant. Die gepflasterten Straßen und Plätze und viele noch ganz gut erhaltene Ruinen vermitteln einen Eindruck davon, wie die Siedlung vor einem Jahrhundert ausgesehen haben muss. Wir kraxeln eine lange Zeit in den Ruinen herum. Irgendwie faszinierend.
Über allem liegt der morbide Charme dieses geschichtlichen Dramas.
Die UNESCO hat den Ort als „Weltdorf der Freundschaft und des Friedens“ gelistet.
Aktueller denn je, wenn man bedenkt, dass auch in der heutigen Zeit Umsiedelungen stattfinden oder drohen.Read more
Traveler Wirklich interessant und erschreckend zugleich.
Traveler Ja, das trifft es! 👍🏻
Happy-Womo Oh wie schön, eine perfekte Erinnerung an einen Urlaub vor über 20 Jahren, da waren wir von dem Örtchen auch fasziniert. Wir waren gegen Abend da und völlig allein in den historischen Mauerwerken unterwegs, einfach mengeinteressant 👍