Merced County

Vom Yosemite ging es weiter in Richtung Westen. Wir suchten ein Nachtlager, nicht weit von der Küste entfernt, wegen der wärmeren Temperaturen. Ich musste meine Erkältung endlich auskurieren und generell brauchten wir mal eine Pause. Und die nächsten Wochen wollten auch geplant werden.

Wir verließen also die kühle, bergige Landschaft und fuhren an schönen Orangen- und Zitronenplantagen vorbei. Schon bald kamen wir auch durch merklich stärker bewohnte Gegenden von Kalifornien. Es war Wahnsinn wie stark die Müllverschmutzung am Straßenrand zunahm und in einem Graben neben dem Highway tauchten plötzlich eine Menge Pavillons und Zelte auf. Zeltstädte! 😳 Wir hatten schon öfter gehört, dass es in Kalifornien sehr viele Obdachlose gibt (besonders an der Küste), aber diese bereits neben dem Highway mit ihrem gesamten Hab und Gut anzutreffen, damit hatten wir nicht gerechnet. Es scheint ein wenig wie ein Teufelskreislauf: auf der einen Seite ist Kalifornien so warm, dass man hier gut im Winter draußen überleben kann, auf der anderen Seite ist es hier so teuer, dass es schwer sein könnte die Straße wieder zu verlassen.

Beim zweiten Versuch fanden wir ein schönes Nachtlager am See O'Neill Forebay. Hier gab es eine riesige Reiher-Familie und super viele, süße Erdmännchen. Wir teilten uns den Platz mit den Schweizern Claudia und Salvatore, mit denen wir seit über 2 Wochen fast durchgehend zusammen reisten. Unser Tag bestand größtenteils aus: in der Hängematte liegen, am Lagerfeuer sitzen, erzählen, planen, lesen, Fußball gucken, kleine Spaziergänge, Spanisch lernen und Schlafen. Nach vier Nächten war ich zwar noch nicht top fit, aber mir ging es deutlich besser. Es war Zeit weiter zu ziehen. Unser nächster Stop sollte San Francisco sein... 🤗Baca lagi