• Where to next
  • Maria Aufschlager

Bitches on the road

Juli - September 2019 Meer informatie
  • Bereist Albanien.!

    22 augustus 2019, Albanië ⋅ ☀️ 33 °C

    Jeder einzelne Höhenmeter in brüllender Hitze und bei schmerzenden Knie ist es Wert hochgekrabbelt zu werden, für das was auf der anderen Seite wartet..wir fahren meist durch Täler entlang zweier Bergketten..Zeitweilen hat man das Gefühl, Albanien ist eine einzige riesige Bergscheide..Die Vulva Europas.! Das kann nur großartig sein..Und so vielfältig..Schier grenzenlose Canyons, dicht gefolgt von Kristallklaren Bergseen bis hin zu urwaldanmutenden Flussläufen..ich bin restlos begeistert..
    Wir schlafen heute Nacht an einem unglaublich schönen Fleckchen Erde, im Nationalpark, direkt an dem sündhaft schönen und angenehm warmen Fluss..Wir haben vergessen vorher Wasser aufzufüllen, daher kommt zum ersten Mal der Wasserfilter zum Einsatz..funktioniert ganz hervorragend..vor allem als wir feststellen, dass er ganz famos mit der Wasserblase harmoniert..
    Morgen geht's nach Tirana..der südlichste Punkt, den wir mit dem Rad bereisen und das zweite Etappenziel, bevor es danach rein himmelsrichtungstechnisch wieder nach Hause geht..😊..
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  • Ab jetzt geht's nach Hause....

    23 augustus 2019, Albanië ⋅ ☀️ 36 °C

    Heute war ein besonderer Tag..Wir sind nicht nur an unserem zweiten Etappenziel in Tirana eingelaufen..Nein, heute ist auch Tag 42 auf dem Rad, wenn man die Pausen mal rausrechnet..
    Der eine oder andere von euch hat vielleicht mal gezweifelt, als er von meiner fixen Idee gehört hat..Falls ja, so hattet ihr aber zumindest den Anstand nichts zu sagen..
    Nun, ein ganz besonderer Mensch hat es gesagt, dass ich im Leben nicht mit dem Rad ans Schwarze Meer fahre, dass ich nach drei Wochen keine Lust mehr habe und auf den Zug Wechsel und generell das nicht durchziehe..Als ich mir das zum dritten mal anhören musste entstand eine Wette, die habe ich heute gewonnen..Ab jetzt kann ich mit dem Rad beruhigt in den Zug steigen..Und der liebe Herr darf surströmming essen..😁..
    Zurück zum Etappenziel..Tirana ist eine wunderliche Stadt..ein rundes Bild ergibt sie nicht..hier kauft man Kühlschrankmagneten in Edeluhrenläden, Stoffteddies in Schuhläden, Kirchen sehen eher aus wie eine Moschee und es gibt ein seltsam komisches Karusell auf ehrwürdigen Denkmalsplätzen..Aber es ist viel grün und Frauen sieht man auch wieder auf der Straße..wir sind froh hergekommen zu sein..😊..Nicht ganz so eine gruselige Großstadt..
    Ansonsten verging bisher kein Tag, an dem wir nicht irgendwas geschenkt bekamen..Heute ließ man mich meine zwei Nektarinen am Obststand nicht zahlen, woanders wurden uns im vorbeigehen Zigaretten auf den Tisch geworfen und wieder woanders bekamen wir Wasserflaschen..Allemal besser als die energydrinks und Erdbeerbrause vom Tag vorher..😅..
    Eigentlich wollen wir morgen weiter Richtung Montenegro..Aber wie es aussieht gibt es eine neue Zwangspause..Dieses mal für mich..
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  • Ein Meer an Waschanlagen

    25 augustus 2019, Albanië ⋅ ☀️ 32 °C

    Noch leicht angeschlagen ging es heute auf zu einem halben Tag..Maria verbrachte den Vormittag mit einer free walking tour in der bunten Plattenbauhaupstadt Tirana, während ich mich für einen Nachmittag bei 38° am Strand von Lezha entschied..Der Weg führte uns daher getrennt voneinander durch wirklich hässliche Orte und auch ein Stück Autobahn war wieder mit dabei..Wobei ich mich persönlich auf dem breiten Standstreifen viel sicherer fühle, als auf den normalen Hauptstrassen, die gerne mal drei oder vierspurig genutzt werden..😅..Eins muss man den Albanern lassen, sie sind sehr auf Sauberkeit bedacht..zumindest wenn es um die Steine vor dem Laden und ihre Autos geht..ich habe in meinem Leben noch nicht so viele Autowäschen gesehen..wie soll man sich da entscheiden, wenn es alle zehn meter drei davon gibt.?! Und kann mir irgendwer erklären, warum die Leute hier ihre Steine wässern.? 😅
    Der vollkommen überfüllte Strand an meinem diesseitigen-adria-erstkontakt bietet keine Möglichkeit für ein Foto mit Kevin, aber noch genug Platz für mich..gegen 16 Uhr schaue ich zurück ins Hotel um nach Maria Ausschau zu halten..60km in 3 Stunden auf flacher Strecke sind für la Maschina normalerweise mehr als genug..Nur heute ist anscheinend Sand im Getriebe..sie strandet in einem Hotel 25km entfernt von mir und sichert mir Sorgenfreiheit und ein morgiges Wiedersehen in Podgorica zu..
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  • Montenegro solo

    26 augustus 2019, Montenegro ⋅ ⛅ 32 °C

    Mein Tag begann bei Nektarine und Cashewkernen mit Meerblick, anschließend machte ich mich mitten im Berufsverkehr auf nach podgorica..Nach unmöglich viel Gegenwind und Verkehr auf engen Straßen und mindestens zehn Hochzeitskorsos erreichte ich das chaotische aber doch sympathische Shkoder..Die Stadt mit den meisten Radfahrern bisher und genau die machen alles so chaotisch..im Leben würde ich hier nicht Auto fahren..😂..Wie erwartet traf ich auch wieder auf gepäckbeladene Gleichgesinnte, allerdings alle in Richtung Athen unterwegs..auf dem Stück zwischen Shkoder und Podgorica bin ich so gut wie alleine auf der Straße..als ob keiner das Land verlassen oder betreten will..es geht entlang eines wundervollen Sees, der einer Bergkette vorgelagert ist (Bild 2)..Irgendwo dahinter fährt Maria..sie hat sich kurzerhand entschlossen die Küstenroute einzuschlagen und damit heute zwar in Montenegro aber nicht in Podgorica einzureisen..Die 4500km Marke feiert damit jeder für sich..mich beschleicht das Gefühl, dass das nicht die letzte Solofeier der Tour war..
    Zu Podgorica - als ich eingefahren bin, war ich bereit den Titel für die hässlichste Hauptstadt verleihen zu können..Man muss wirklich suchen, bis man was schönes findet..zumindest, bis man von Park zu Park springt, auf einmal im Wald auf einem Berg mit den restlichen Stadtbewohnern steht und einen einlullenden Abendhimmelblick auf die Stadt erhaschen kann..Auf einmal ist Podgorica ganz toll..🤣..Was ein Perspektivwechsel so alles bringen kann..
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  • Polizeieskorte und Klärungskaffee

    27 augustus 2019, Montenegro ⋅ ⛅ 32 °C

    Heute ging es für mich an die Küste Montenegros..der shkoder See hat sich nochmal denkwürdig verabschiedet, bevor ich auf kürzesten Weg Maria treffen wollte..Nachdem ich links abbog und den ersten 500m Tunnel passierte, fing mich die "Autobahnpolizei" ab, um mir zu erklären, ich darf nicht mit dem Rad durch diese Tunnel fahren und müsse umdrehen..Denn da kommt gleich noch ein Tunnel..
    Da stand ich also, guckte wie ein Waschbär und erörterte den netten Herren mein Dilemma: Ich bin ja jetzt mit dem Rad hier und ich darf offensichtlich weder in die eine noch die andere Richtung..Ich muss also in jedem Fall nochmal durch einen Tunnel - dann kann ich ja auch den nehmen, den ich noch nicht kenne..😅..Nachdem sie mir erklärten, dass der nächste aber 4,6km lang ist und ich hier jetzt unbedingt umdrehen müsste, zog ich Karte Nummer Zwei: "Ich hab eine Freundin, die wartet in Sutomore und es geht ihr nicht gut und ich muss da jetzt auf schnellstem Weg hin.!"..Die Polizisten schauten sich tief in die Augen, nickten sich pflichtbewusst zu und hatten Kevin schneller auf die Ladefläche vom pick up gewieft als ich irgendwas sagen konnte..Mir wurde mit einem charmanten Lächeln die Tür geöffnet und ich wurde just hinter Tunnel Nummer Zwei wieder entladen..Auch eine angenehme Art Berge zu überqueren..😅..Auf jeden Fall mein Tageshighlight..
    Auf der anderen Seite treffe ich Maria auf einen Klärungskaffee..Heute Abend schlafen wir gemeinsam in Sveti Stefan im Zelt..Ab morgen geht es erstmal lose alleine weiter, bis wir uns in ein paar Tagen wieder zusammentexten..Es ist zu früh um zu sagen ob wir den Heimweg gemeinsam oder getrennt bestreiten..Das Verständnis über Miteinander und auch Reisestil ist an vielen Ecken und enden dann offensichtlich doch zu unterschiedlich..
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  • Montenegro Solo Klappe 2

    28 augustus 2019, Montenegro ⋅ ⛅ 33 °C

    Wie geplant verließen Maria und ich heute morgen getrennt das Camp..Sie mit Zeltunterlage, Karten, Werkzeug und Campingkocher und ich dafür mit Zelt, Kartenbildern und Medikamenten..Was man halt alles nicht doppelt einpackt..😅..Meinen morgendlichen Kaffee gab es somit bei der ersten Pause mit traumhafter Aussicht..
    Der Weg führte mich entlang flacher Strecke durch die grandiose Bucht von Kotor, gespickt von kleinen süßen Altstädten an steilen Felswänden, frischen Calamari und endlosen realisierten Möglichkeiten ins kühle Salzwasser zu springen..Vor allem Kotor selbst vermittelt diesen unglaublichen Gassencharme eines anderen Zeitalters..
    Ich schaffe es gedanklich nicht mich von der wundervollen inneren Bucht loszueisen und schlafe somit auf einem Campingplatzplatz direkt am "Ausgang" bevor es morgen auf nach Dubrovnik geht, Game of Thrones Fan besser bekannt als "the Red Keep"..
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  • Ab heute allein

    29 augustus 2019, Kroatië ⋅ ☀️ 31 °C

    Ich fand ja, dass Zwei Mann Zelt ist so schon ein wahres Raumwunder, aber wenn man alleine drin schläft, dann wird es zum Schloss.! Wird kein einmaliges Erlebnis, bedenkt man, dass Maria und ich uns nun final entschlossen haben, die Heimreise getrennt voneinander anzutreten..
    Ich genieße die letzten Stunden in Montenegro am Strand und in der Altstadt von Herceg Novi, die viel zu viele Stufen für ein Fahrrad hat..ich treffe einen Tramper wieder, den ich vorher noch scherzhaft aufs Rad werfen wollte..Er ist offensichtlich nicht so weit gekommen..😅..
    Nach einem kurzen Plausch mache ich mich langsam auf zur kroatischen Grenze..Die Betonung liegt auf langsam..es geht bergauf und ich hätte mich vermutlich nicht von den zehn Serben zum Vodka überreden lassen sollen, als ich nichts ahnend ein Eis am Strand verputzt habe..😅..Maria überholt mich derweil freudestrahlend beim Anstieg zur Grenze..
    Ein paar Kilometer in Kroatien und nach einem weiteren dezenten Anstieg, eröffnet sich ein traumzauberhafter Blick auf Dubrovnik..Heute ist offensichtlich auch der Tag der Wiedersehen, denn an einem Aussichtspunkt treffe ich zwei Slowakische Radfahrer, die mit mir die Grenze nach Montenegro überquert haben..
    Dubrovnik - natürlich von Massen an Touristen überlaufen, besonders an den in der Realität nicht wirklich spektakulären GoT Drehorten..Aber glücklicherweise sind die meisten Touristen gleich gestrickt: immer schön auf den Hauptrouten bleiben und ja keinen Meter zu viel laufen..Geht man also nach links und rechts in die Gassen der sonst verzückenden, romantischen Altstadt, dann ist man meist allein..😊..
    Ich verbringe den Abend mit Werkzeugbeschaffung und der Durchsicht meiner Möglichkeiten für die weitere Route..Inselhopping in Kroatien, Küste von Kroatien oder weiter rein nach Bosnien Herzegowina.? Oder einfach alles.? Entscheidungen über Entscheidungen..
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  • Flachfeldersee

    30 augustus 2019, Kroatië ⋅ ☁️ 29 °C

    Der Tag startete etwas diesig und mit einer kleinen Gruselvorstellung..Ein Kreuzfahrtschiff läuft in Dubrovnik ein..das heißt, die 42.000 Einwohner Stadt bekommt gleich 4000 neue Bewohner, die alle zur gleichen Zeit die ehrwürdigen Mauern stürmen..Die alteingesessene Altstadtomi, bei der ich gestern Nacht in einem winzigen Zimmer geschlafen habe, geht aus diesem Grund Donnerstag und Freitag meist nicht auf die Straße..es schüttelt mich kurz, dann freue ich mich, dass ich früh losgekommen bin und trete in die Pedale..
    Nach langem hin und herüberlegen, endlosen Fährrouten und meist fahrradunfreundlichen Fährbedingungen studieren, entscheide ich mich für den Weg entlang der Küste mit ganzen 20km Bosnien..Inselhopping ist auf später verschoben, ebenso wie die ausführliche Reise nach Bosnien Herzegowina..
    Nach zahllosen Anstiegen und Abfahrten, alleine heute, weiß ich schon garnicht mehr wie flache Strecke aussieht..Ich gehe noch einen Schritt weiter - ich weiß nicht mal, wie die Natur das Phänomen Flachland überhaupt zu Stande bringt..In meinem Kopf gibt es nur noch eindrucksvolle Berge und das flache Meer..Bis sich auf einmal hinter einem kleinen Hügel, nur wenige Kilometer von der Küste entfernt, ein Meer von grün befeldetem Flachland erstreckt..Wo kommt das denn auf einmal her.? 😂..Sieht aus wie einmal die Berge abgeschliffen..kein Hügel, kein Hubbel..nur aalglatter Feldersee..faszinierend..
    Mein Zelt schlage ich heute Nacht auf einer kleinen familienbetriebenden Limettenfarm auf..
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  • Halbtagsradler

    31 augustus 2019, Kroatië ⋅ ☀️ 33 °C

    Ich genieße meine neue Freiheit und habe seitdem die halben Tage für mich entdeckt..Früh los, Mittags ins Meer, früher Nachmittag ankommen, Rest des Tages - entspannen..Ich bin gespannt, ob mir das auf Dauer zu langsam ist..Aber momentan fühlt es sich richtig an..
    Die Küste von Kroatien ist so überragend schön, dass es schwer fällt nicht alle drei Kilometer zum gucken anzuhalten..Theoretisch möglich, aber auch äußerst ungesund..Denn die Sucht sagt, jede Pause muss geraucht werden..😅..
    Mein heutiges temporäres zu Hause ist Makarska..Die Stadt besteht aus einem hübschen Altstadtkern, gefühlt mehr Strandpromenade als der Ort groß ist und einer Horde deutscher Touristen mit ausnahmslos schreienden Kindern..Irgendwas muss die hier wirklich wirklich traurig machen..
    Beim Zelt aufschlagen feilsche ich mit mir selbst..Der Wetterbericht prophezeit eine unglaublich signifikante Absenkung der Temperatur auf 25° bei 50% Regenwahrscheinlichkeit..Die Frage des Überzeltes stellt sich..Im Klartext: entweder nicht einschlafen wegen Wärme oder im Zweifel aufgeweckt werden vom Regen..ich wähle letzteres..Was sind schon 50%..
    Und ob du wirklich richtig stehst, siehst du hoffentlich erst wenn die Sonne aufgeht..
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  • Dalmatien ist Grau

    1 september 2019, Kroatië ⋅ ⛅ 32 °C

    Es war ein Vogel, der mich heute um 6:34 aus dem trockenen Schlaf zwitscherte..Trotzdem ich so früh wach war, hielt mich ein Kaffeeplausch mit der örtlichen Campinggemeinde noch ziemlich lange vom Aufbruch ab..Aber der Tag wird ohnehin kurz..Denn nach 60km ist schon das nächste Weltkulturerbe erreicht..Die Stadt Split, die in punkto Großartigkeit der dalmatinischen Küste in Nichts nachsteht..Die Altstadt ist wahrlich überwältigend und fügt sich irgendwie eher ins moderne Leben ein als Dubrovnik..Aber das wirklich wirklich schöne ist der riesige Waldbergpark, der sich direkt hinter der Altstadt anschmiegt..Es ist schwer sich selbst beim denken zuzuhören, so laut zirpen Vögel und Insekten..Und während ich so traumversunken umherschlendere, kriechen ganz leise elektronische Klänge vom Berggipfel herab..Als ich von der Musik eingelullt, fast schon wie in Trance, meinen Ohren folge, stehe ich auf einmal in halbrunden Steintreppen und vor einer leeren Bühne, die die seltsam ruhigen Klänge von sich gibt..Vor ihr ein Poster aufgespannt: Dalmatien ist grau! Eine Inszenierung einer örtlichen musikalischen Theatergruppe, die mahnt, dass Kroatien mehr ist als weiße Kieselstrände und blaues Meer..Viel mehr ist alles, was von Dauer ist aus dalmatinischen grauen Stein geschaffen..Das Manifest ging dann noch ein wenig weiter und prangerte das mobile Zeitalter an, indem es Bezug auf Esel nahm..Aber das ging mir dann doch irgendwie zu weit..Aber ja..Nach einer weiteren wundervollen Stadt aus einer anderen Zeit an der imposanten Küste kann ich bestätigen: Kroatien ist weiß, blau und grau..Meer informatie

  • Weise Kroaten & Dauerflucher

    3 september 2019, Kroatië ⋅ ⛅ 26 °C

    Mein Tag begann 3:34, als mich das lauteste Gewitter, das ich bisher jemals gehört habe, brutal aus meinen flauschigen Träumen riss..Der sintflutartige Regen, der unaufhörlich penetrant gegen die Zeltwände schlug und die durch die vielen Blitze taghelle Nacht, machte ein wiedereinschlafen zwar schwer aber nicht unmöglich..Zerknautscht von der viel zu oft unterbrochenen Nacht, wartete ich bis Zehn Uhr den Regen ab..Der Tag wurde nicht unbedingt besser, als ich mich dann bei Windstärke "ich fahre 10 km/h und Schlangenlinien auf grader Strecke" aufs Rad schwang..Trotz all der Strapazen des Morgens habe ich tatsächlich gelacht, weil ich mich an einen fluchenden Herren erinnerte, der vor nicht allzulanger Zeit eine Radtour unter ähnlichen Bedingungen mit mir unternommen hat..Er fluchte die gesamte Tour und ich lachte, weil ich es bis dato für unmöglich hielt 40km lang ohne Wiederholung zu Dauerfluchen..😂..
    Und was ein Weiser Kroate am Rastplatz prophezeite, trat auch am Nachmittag ein: nach Regen kommt Sonne..er hat jedoch nichts über den Wind zu berichten gewusst..😅..
    Mein heutiges Ziel ist Zadar..bisher von allen kroatischen Städten die am wenigsten beeindruckende..Mag aber auch an den Massen an Touristen liegen, die sich im Gänsemarsch durch die quadratische Altstadt schieben und zwar überall..Die akustische Untermalung einer Balkan Folklore Gruppe war aber allein den Besuch schon wert..
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  • Kevin auf dem Mond

    4 september 2019, Kroatië ⋅ ☀️ 22 °C

    Nachdem ich gestern die letzten zehn Kilometer mit einem leichten zischen und Luft verlieren verbrachte, war ich heute morgen beim losfahren dezent skeptisch..Das Loch war zwar klein, aber auch an der Seitenwand und somit offensichtlich nicht auf dem idealen Arbeitsweg der Dichtmilch..Ein kleiner Winkelwechsel hat das Problem dann aber gelöst..Auch an dieser Stelle nochmal tausend und einen Dank an die Jungs von Pédalage, die das beste Rad zusammengebastelt haben, dass ich mir auf der Tour hätte wünschen können..Und Kevin, falls mein Traum in Erfüllung geht, du männlich menschlich wirst und das hier jemals liest: I🖤U..
    Nach einer nächtlichen Streicheleinheit mit viel Spielzeug und Kettenfett für Kevin, entführte ich ihn heute auf seine erste kroatische Insel..
    Haben wir uns ein bisschen anders vorgestellt..Aber manchmal ist es doch schön überrascht zu werden..Palmen, Strände und Touristen wichen einer kargen, baumlosen und unbevölkerten Mondlandschaft..Die Mitte der Insel wird ausgefüllt von Salzfeldern und am Ende gibt's nen wundervollen Nationalpark..Vermutlich ist das Gras hier nicht grüner als irgendwo anders..Aber die Farben sind nach der fast schon blendenden weißgrauen Steinwüste so viel intensiver..Ich meine guckt euch das Meer an.!
    Von einem Hügel im Nationalpark erblicke ich einen kleinen Campingplatz am azurblauen Meeresufer..Er bettelt förmlich: bitte schlaf heut Nacht bei mir.! Naaaaaguuuuttt, denke ich mir..Wenn er schon so nett fragt..
    Am Eingang des Campingplatzes treffe ich einen radfahrenden, ungarischen Menschenfreund namens Julian, der zumindest schonmal in der gleichen Himmelsrichtung mit mir unterwegs ist..Das ist ein Novum für diese Etappe, auch für ihn auf seiner ein monatigen Tour von Istanbul nach Ljubljana..
    Wir philosophieren eine Weile über leichte Gesprächsthemen, wie Sinn des Lebens und wie der Weizen uns domestizierte und schließlich den Kapitalismus brachte, bestaunen den tieforangen Abendhimmel und verabreden uns zum Frühstück..
    Morgen stehen theoretisch zwei weitere Inseln an..Ich bin gespannt, was die für Überraschungen bereithalten..🙃..
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  • Intuitive Planänderung

    5 september 2019, Kroatië ⋅ ☀️ 27 °C

    Die letzte Nacht war mal wieder zum campen abgewöhnen..gefühlt zwanzig Hunde haben sich nachts gebattelt, wer am lautesten bellen kann, während von links vom Ufer Lautstarke Musik ertönte..Als gegen vier Uhr von rechtsuferig dann noch die trommelnden Technobeats erklangen, rang ich mich endlich durch aufzustehen und meine Kopfhörer zu holen..wenn schon Beschallung, dann die selbst gewählte..😅..während ich da so stand und meinen Blick in die gestochen scharfe Milchstraße versenkte, setzte auf einmal Stille ein..vielleicht Vernunft, vielleicht ein Stromausfall oder vielleicht einfach nur Sperrstunde..jedenfalls konnte ich dann endlich schlafen..und die Hunde auch..
    Zum Frühstück am Morgen steuert jeder das bei, was er noch hat..ein bisschen Pager Inselkäse, eine Nektarine, eine Instantkaffee und die allzeit beliebten Reiscracker mit rote Beete Meerrettich Streich und Gurke..Julian und ich fahren den heutigen Tag gemeinsam und genießen zusammen die sagenhaften Abfahrten und kämpfen uns, mit kurzen Feigenpflückpausen, nach jeder Fähre wieder die 300 Höhenmeter rauf..In Lopar trennen sich unsere Wege dann an der Fähre..Er will nach Rijeka und ich zu meiner dritten Insel Krk..quasi eine Station früher vom Boot hüpfen..Nunja..wie das so ist mit Plänen..Während wir die Wartezeit bis zur Fährabfahrt um 18:40 am Strand überbrücken, erinnert mich der Mann mit seiner Sichtweise aufs Leben wieder an die Leichtigkeit des Seins und die Relevanz von intuitiven Entscheidungen..So intuitiv, dass ich an der Fährticketstation alle Pläne über den Haufen werfe und ich mich sagen höre: eine Person und ein Fahrrad nach Rijeka bitte..Jedoch nicht um mit Julian über die nächsten zwei Tage nach Ljubljana zu radeln..Ich entscheide mich an dieser Stelle gegen Radreisen, aber dafür für Urlaub mit dem Rad..Für mich folgt ein Zero Day, den ich via Flixbus in Ljubljana verbringe, bevor ich am Tag drauf vermutlich meine Reise Richtung Venedig fortsetze..🙃..
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  • Und dann war Herbst

    6 september 2019, Slovenië ⋅ ⛅ 19 °C

    Es ist Herbst in Ljubljana und ich bin noch nicht bereit für Herbst..Denn Herbst heißt meine Reise hat ein Ende, ich sitze in Berlin bei frischem Pfefferminztee in meiner Lieblings Lesebar und kehre zurück in meinen wohlig warmen geregelten Alltag..und Herbst heißt auch, die Alpenüberquerung in ein paar Tage wird eisig..😅..
    Letzte Woche hatte ich noch 35 Grad, gestern 30, heute 17..Irgendwie ging das doch zu schnell..😆..
    Den Bus nach Ljubljana zu nehmen war eine hervorragende Idee..Denn es windet und stürmt und vor allem, es regnet..Das stellt auch Julian fest, denn nach ein paar Kilometer nach Slowenien radeln, setzt er sich in den Zug und trifft mich in Ljubljana auf Kaffee, Hummus und Falafel..🙃..Bevor er ankommt, erkunde ich die faszinierende Stadt zu Fuß..Niemand hat gelogen, als er sagte Ljubljana ist wundervoll..Aber es fühlt sich auch auf einen Schlag wieder westlich an..penibel gepflegte Straßen, Läden voller Dinge, die hübsch anzuschauen sind aber niemand wirklich jemals braucht und kulinarische Vielfalt..
    Nach dem entspannten, ruhigen Herbsttag auf dem Weg zurück zu Kevin in rijeka stelle ich fest - ich bin bereit für Herbst und für die Heimat..ein schönes Gefühl..🙂..
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  • Der Junge ist Irre.!

    7 september 2019, Italië ⋅ ⛅ 22 °C

    Der Morgen startete mit windstillen 14 Grad, vereinzeltem Sonnenschein und 600 Höhenmetern..nach wenigen Kilometern war die Grenze zu Slowenien erreicht..Die vor Hitze knisternden Kiefernwälder in Steinwüsten weichen grünen saftigen Wiesen und dem vom Regen feuchtmodrigen Geruch von Laubwäldern..Ich wusste bis dato nicht, dass man Gerüche vermissen kann und ich glaube die letzte Naturwiese habe ich auch in Bulgarien gesehen..😅..Ich fahre jedenfalls breit grinsend durch die Landschaft..
    Irgendwann an einem Rastplatz treffe ich Thomas..Oder soll ich besser sagen Thomas trifft mich? Ich sitze nichtsahnend rum und schreibe Postkarten, als ein vollbepackter Radler grinsend um die Ecke schaut, sich ungefragt an meinen Tisch setzt und wasserfallartig im Thüringer Dialekt zu erzählen beginnt..Thomas hat in etwa die gleiche Strecke wie ich hinter mir..Nur ist er noch zusätzlich durch die Ukraine, Griechenland und Bosnien gefahren..achja..und er ist erst vier Wochen unterwegs und hat unterwegs ja ein paar Tage nur 30km gemacht, weil er einen chilligen Schotten getroffen hat..
    Er will eigentlich auch nichts von mir wissen, sobald ich was sage wird er eher abwertend..Er ist beispielsweise der Meinung mit meinem Rad zu fahren wäre wie cheaten, weil ich nicht dem Wind so ausgesetzt bin wie er und mein Rad ja viel leichter ist und ich nehme ja garantiert eh die leichten Strecken und bin nicht so wie er unterwegs..Stimmt..
    Etwas verdutzt erkläre ich ihm, dass es unterschiedliche Wege gibt zu reisen und das ja das Tolle ist..jeder kann das machen was er mag..es gibt weder richtig noch falsch dabei..ich habe ihn nicht überzeugen können..Aber das ist ok..Denn Thomas ist Irre..zumindest darauf konnten wir uns lachend einigen..😂..
    Nach zwei Stunden Geschichtenberieselung und Gewitter abwarten will ich langsam weiter..Thomas hat offensichtlich entschieden, dass er mit mir zusammen fahren möchte..gefragt wird natürlich nicht..😂..
    Wie der Junge bei seinem Fahrstil noch nicht vom Auto überfahren wurde ist mir unklar..😅..Auch, wie er 250km am Tag fährt, denn für die letzten 30km nach Triest brauchen wir zusammen 3 Stunden vor lauter Einkaufspausen..Mein Tacho steigt zwischenzeitlich auch aus, erwacht aber an der italienischen Grenze wieder zum Leben..
    Bei der nächsten Einkaufspause in Triest bewache ich nochmal brav das Rad von Thomas und verabschiede mich danach von dem Jungen..Ein wahrlich erheiternder Tag..Nur verrückte unterwegs..😂..
    Triest selbst ist nicht wirklich spektakulär..Aber ich entdecke eine neue Sportart in der Innenstadt: Kayak Polo..Ich Frage mich langsam, mit was man noch alles Polo spielen kann..gibt es vielleicht auch skateboard, segway oder Sackhüpfpolo.?
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  • Blubberblasenregen

    8 september 2019, Italië ⋅ 🌧 19 °C

    150 ebene Kilometer trennen mich noch von der Fahrradverbannenden Stadt Venedig..insgeheim dachte ich mir heute morgen, dass geht ja mit ein bisschen Rückenwind auch an einem Tag..Das mit dem Rückenwind klappte für ein paar Kilometer..Aber irgendwie hat sich dann der Wind gedreht und mit ihm kam der Regen..ein bisschen halte ich ja aus..ein bisschen mag ich sogar..nunja..den ersten in Pfützen Blubberblasen schlagenden Regenerguss habe ich noch in einer Bushaltestelle abgewartet..beim zweiten hatte ich nicht so viel Glück ein trockenes Plätzchen zu finden..der Regen strömte in mein Gesicht und zwar in der Art, dass ich selbst die Straße nicht mehr gesehen habe..Für die Regenhose war ich zu langsam, nach ein paar Sekunden war meine Hose tiefdurchtränkt und die Regenjacke hatte ich zwar an, aber auch die konnte den Regenfluss auf meiner Haut nicht aufhalten, so unerbittlich prasselte es vom Himmel..Viel eher blähte sie sich, trotzdem sie hoch verschlossen war, vor lauter Wind zu einem Fallschirm auf, der das vorankommen nicht wirklich einfacher machte..nach einigen Kilometern finde ich eine kleine Kaschemme am Wegesrand, die mir einen Kaffee und einen Keks serviert..zwei Stunden warte ich unter strengster Beobachtung des Regenradars, bevor ich mich für heute geschlagen gebe und mir die nächstmögliche trockene Unterkunft suche..8km..ich warte auf einen günstigen Moment, in dem es nur stark regnet, Ich aber zumindest noch drei Meter weit gucken kann..hat nichts gebracht..hielt nur 500m an bevor ich mir wieder Nebelschlussleuchten an Kevin wünsche..komisches Gefühl, wenn beim in die Pedalen treten Wasser aus der Hose kommt..😂..
    Den restlichen Tag widme ich einer heißen Dusche und Netflix..
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  • Flache Gegenwart, bergige Zukunft

    9 september 2019, Italië ⋅ ⛅ 20 °C

    Der Morgen sah vielversprechend aus..14 Grad, leicht bewölkt, dezenter Wind und vor allem ein unerwartetes Frühstücksbuffet vor meiner Zimmertür..ich liebe es, wenn sowas passiert..😅..ich schlüpfe in meine noch nicht ganz trockenen Klamotten und mache mich auf den Weg nach Venedig..Aber nicht, bevor es eine Reihe Schwachsinnsselfies gab..die sind bisher viel zu wenig entstanden.!
    Während ich durchs Flachland fahre, türmen sich rechts von mir schonmal die Alpen auf..stehen da einfach so rum und warten auf mich..Zum einen freue ich mich tatsächlich darauf..Aber der Anblick alleine reicht schon wieder für ein grinsendes Kopfschütteln a la "du und deine dummen Ideen Franziska"..😂..
    Aber seis drum, heute ist heute und die Alpen sind Zukunftsprobleme..gegen Mittag werden Brillen gewechselt..das heißt, es gab Sonne..🙃..Irgendwann unterwegs packt mich akute Unlust und ich halte auf den letzten 15km dreimal zum grummeln an..Aber auch das gehört dazu..
    Den restlichen Tag widme ich Besorgungen, Wäsche waschen und Entspannung..Venedig ist morgen auch noch da..und auch die Alpen schienen es jetzt nicht unbedingt eilig zu haben..
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  • Glastaubenandenken

    10 september 2019, Italië ⋅ ⛅ 19 °C

    6:54..warum bitte bin ich an meinem Ausschlaftag um 6:54 wach..😂..Ich gönne mir einen Zero Day in Venedig, bevor es ab morgen durch die Alpen geht..Irgendwie ist radfahren entspannter als Menschenmassen..
    Aber ich verstehe, warum es so viele Menschen täglich herzieht..Venedig ist unglaublich..Eine komplette Stadt ohne Autos oder sonstige gängige öffentliche Verkehrsmittel..Dafür ein endloses Labyrinth an kleinen verwinkelten Gassen in die ich mich freudig planlos reinstürze..Nicht selten stand ich in einer Sackgasse, die an kleinen Stufen zu einem Kanal endete..
    Ich weiß nicht wie viele Brücken ich heute überquert habe aber ich Stimme Venedig zu - Räder sind hier vollkommen nutzlos..Rollkoffer übrigens auch..😅..
    Naja ich Stimme Venedig nicht in allem zu..Als ich nach dem Gassenlabyrinth auf einmal nichtsahnend auf den gigantischen Markusplatz stand, war ich so überwältigt von der Weite, dass ich mich auf nahegelegene Treppen setzte um mich an den Anblick zu gewöhnen..offensichtlich darf man auf dem Markusplatz aber nicht sitzen..es gibt eine ganze Armada von in grauen Westen eingehüllten Aufpassern, die einen in Sekundenschnelle darauf hinweisen..Wer auf dem Markusplatz sitzen möchte, muss in ein Cafe..man bezahlt dort 2€ fürs sitzen, 2€ für den Kellner und dann tatsächlich 6€, weil eine Band irgendwo leise im Hintergrund dudelt..Ach ja und da war natürlich der 7€ Cafe noch nicht dabei..😂..unglaublich..ich entscheide mich für eine Zigarette im stehen und ziehe weiter..
    Ich bin ab und an verwirrt, wer das ganze sinnlose Zeug in den Souvenirläden jemals kauft..GLASluftballons beispielsweise..ich meine wirklich.? Muss aber der Renner sein, die gibt's hier nämlich überall..Aber vielleicht sind es genau die Touristen, die sich freiwillig von Tauben anfliegen lassen, sich sogar mitten in die Taubenmenge stellen, auf einmal 20 von den Dingern auf ihnen sitzen, sich kurz freuen aber sich dann wutentbrannt wundern, dass die Täubchen eine Erinnerung hinterlassen, bevor sie wieder losfliegen..Menschen sind manchmal wirklich dumm..kann man nicht anders sagen..😂..
    Nach einem Tag geplantem Verlaufen, quetsche ich mich wieder in den Bus, der mich zurück zu Kevin aufs Festland bringt..Die Alpen rufen..yihaaa..🙃..
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  • Berggeflüster

    11 september 2019, Italië ⋅ ⛅ 23 °C

    Ich verlasse das italienische Flachland leicht kränklich, mit schmerzender Kniekehle aber auch mit verdammt guter Laune..Nach gefühlt 4000km bin ich heute das erste mal wieder auf einem Fahrradweg unterwegs..und zwar ein Richtiger, bei dem man weit und breit keine Autos sieht..Ein wahrer Luxus, den der ganze Balkan nicht bieten konnte..ich sehe die Alpen schon den ganzen Morgen, wie sie sich gewaltig am Horizont auftürmen und nach 50km bin ich endlich drin..Bei all dem Dauergrinsen, als ich unter der Autobahn in Felsschluchten von Bergssee zu Bergsee gleite, vergesse ich glatt, das es ab jetzt mehr oder weniger 200km bergauf gehen wird..Aber wer hoch fliegt kann auch lange bergab radeln..Irgendwie so ging doch das Sprichwort..😅..
    Ich bin jedenfalls verliebt und freue mich auf die nächsten Tage..Kevin, die Alpen und ich..Der wohl beste Dreier meines Lebens..😁..
    Mein Zelt schlage ich heute an einem Campingplatz am See auf..Ich gestehe - ich habe den Schlaf in Bodennähe schon etwas vermisst..Der perfekte Tagesabschluss..
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  • Weil die Welt schön ist

    12 september 2019, Italië ⋅ ⛅ 19 °C

    "Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude Rad zu fahren" sagte John F. Kennedy einst und ich hätte es wahrlich nicht besser ausdrücken können..Der glückselige Moment der Leichtigkeit, wenn ich morgens den ersten Tritt in die Pedalen gebe, der seichte Fahrtwind, der mir die von der kalten Nacht geschwollenen Augen öffnet, das überwältigende Gefühl von einer Bergkuppe zurück ins Tal zu blicken, wo man grade eben nochmal Mut und Zucker für den furchteinflößenden Anstieg getankt hat und die Gedanken, die frisch und frei neben mir hersausen..Und all das, bei einer Aussicht, die mich heute so gewaltig umhaut, dass ich ein paar mal Tränen in den Augen habe..Aus dem einzig und alleinigen Grund, weil die Welt so ein unglaublich wundervoller Ort ist..
    Es ist offiziell..Die Alpen haben mein Herz gestohlen..🖤..
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  • Der deutsche Sprachraum hat mich wieder

    13 september 2019, Italië ⋅ ⛅ 14 °C

    Auch am heutigen Morgen begrüßen mich die Alpen mit blauem Himmel und Sonnenschein..Die Nacht in einer schlecht isolierten Unterkunft war nicht wirklich wärmer als die Nacht davor im Zelt..Aber für 7 Grad bin ich dann doch nicht ausgerüstet..😅..
    Alle Strapazen waren schnell vergessen, als die Kurbel wieder lief und ich die noch verbleibenden knapp 600 Höhenmeter zu meinem höchsten Punkt der Reise und der Grenze zu Südtirol antrete..Der Dolomiten Radweg führt einen durch die malerischen Landschaft entlang einer ehemaligen Bahntrasse, über so einige schlecht zu fotografierende Schluchtbrücken und die alten, kalten, zugigen Tunnel..Ab cortina d'ampezzo sind ganze Fahrradhorden auf der teils wirklich herausfordernden Schotterpiste unterwegs..Dort kommen Zug-, Bus-, und Autowagenladungen an Mountainbikes an..Die meisten davon e-bikes..Ich weigere mich die mid-zwanzig Jährigen auf ihren elektrisch betriebenen Möchtegernmountainbikes zu Grüßen..Die e-bike Omis hingegen bekommen das typische anerkenndende Nicken..Und die soliden Rennradopis ein beherztes buongiorno..Ich bin mir bei manchen sicher, sobald sie vom Sattel absteigen können sie keine drei Meter gehen..Aber auf dem Rad scheint ihre Welt in Ordnung zu sein..
    Ich vertrödele den Tag mit Enten und Kühen fotografieren, schlendere über gepflegte Friedhöfe und lege an jeder erdenklichen noch so flachen Bergpfütze eine Pause ein um den Ausblick zu genießen..
    Hatte ich schon erwähnt, dass die Welt schön ist.? 😊
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  • Eat, sleep, bike, repeat

    14 september 2019, Italië ⋅ ⛅ 19 °C

    Die ersten 30km des Tages hatten fallende Tendenz..Dennoch stand ich dafür öfter im Sattel als mir eigentlich lieb war..Meist aus purer guter Laune und Energie, dass ich sonst Angst hätte ich würde platzen..Aber eben auch viel zu oft, weil der erste Gang im sitzen einfach nicht ausreichen wollte..😅..Trotzdem ich mittlerweile eine ganz gute Figur am Berg abliefere, muss ich dann heute doch zwei mal absteigen..Kratzt aber nicht mehr am Ego wie zu Beginn der Tour..da hätte ich vermutlich heute den ganzen Tag geschoben..😂..
    An vielen Wegweisern sehe ich die Jakobswegmuschel und dem süßen Moment der Erinnerung an das vergangene Abenteuer schließt sich ein mir selbst gewidmetes genervtes Augenrollen an..Ich hätte durchaus so blickig sein können meinen Pilgerausweis mit auf die Reise zu nehmen..Nur damit könnte man in den Pilgerherbergen und Klöstern unterkommen..Denn hauptsächlich durch Ermangelung an erschwinglichen Unterkünften in akzeptabler Distanz, ende ich heute auf der 1100m Linie vor dem Brennerpass, anstatt dahinter..Aber man lebt ja unsbekannterweise nur einmal und wir wissen ja bereits aus Bulgarien, Berge am Morgen..
    Auf dem Brenner werde ich vielleicht kurz einen stampfenden Freudentanz abhalten..Denn wer die Route nicht ganz so sehr im Kopf hat wie ich: ab morgen habe ich alle vierstelligen Berge der Tour hinter mir gelassen..🙃..
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  • Kuhglockenklangteppich

    15 september 2019, Oostenrijk ⋅ ☀️ 22 °C

    Also es ist immernoch so traumzauberhaft wie die letzten Tage, wobei die atemberaubenden Aussichten mir auch mittlerweile eine Pause vom ganzen Staunen und Hals verrenken gönnen, als ich durch das Brenner Industriegebiet fahre und dann tatsächlich auch relativ viel Hauptstraße beradeln muss..Aber nach ein paar Kilometern bin ich wieder auf Radwege und Nebenstraßen angekommen und habe genug Zeit ins Tal zu starren und mich einmal mehr zu fragen: warum und vor allem wie mäht man auf all den steilen großflächigen Wiesenstücken Rasen.?!
    Was noch..die Anstiege gehen, Überraschung, immernoch kräftezehrend bergauf und die Beschilderung in Österreich wird schlechter..😅..ich habe heute ein paar mal in den verwinkelten Ortschaften verwirrt den Weg gesucht..Vor allem auf der Abfahrt Richtung Innsbruck..Die war nicht mal ansatzweise so spaßig wie ich sie mir vorgestellt habe..Denn sie war so steil, dass ich trotz bremsen nie wirklich langsamer als 40km/h war, bei schlechter Straße und dann auch noch autobeladen und durch die vielen Kurven uneinsichtig..Ich war froh, als ich unten angekommen bin..Ich nehme mal an, die 6km bei teils 25% Steigung aus dem Inntal raus werde ich morgen vermutlich schieben..😅..
    Innsbruck ist genau so, wie es mir von meinem letzten Besuch in Erinnerung geblieben ist..Eine Stadt, die von der Aufmachung eher einem Puppenhaus gleicht, als dass sie wirklich ernst gemeint sein sollte..😅..Ich habe keine Lust mich durch die Touristenströme der Innsbrucker Innenstadt zu kämpfen und suche den direkten Weg zum Inn-Radweg..Hier begleiten mich tosendes klingeln von tausenden Kuhglocken, die zwischen den Bergfronten einen sanften, echoartigen Klangteppich ausbreiten..
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