Wie in jedem Jahr stehen ein paar gemeinsame Tage mit unseren Freunden Ingrid und Bernd an. Dieses Mal ist der Stellplatz Kleinblittersdorf im Saarland der Treffpunkt. Die 530 zu fahrenden Kilometer verteilen wir auf 2 Tage. Read more
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  • Day 1

    Wetzlar

    June 24, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach einer recht turbulenten Woche mit vielen Terminen, -gestern Abend galt es noch die Sommerlesebühne auf der Aqua Magica zu organisieren, die ein toller Erfolg war-, starten wir heute Morgen gegen 10.00 Uhr.

    Nicht ohne vorher unserem Dirk, der sich in unserer Abwesenheit etwas um den Garten kümmert, noch Anweisungen und Unterstützung zu geben, denn er hat sich ausgerechnet den heutigen Morgen zum Schneiden unserer Buchenhecke ausgesucht.😅

    Nachdem Dirk versorgt ist, geht es los. Eine Woche Auszeit vom Alltagstrott liegt vor uns. Drei Tage davon gemeinsam mit unseren Freunden Ingrid und Bernd.

    Als wir dem Vorschlag unserer Freunde zugestimmt haben, uns in Kleinblittersdorf auf dem Stellplatz an der Therme zu treffen, war uns die Distanz gar nicht so recht bewusst. Um so erstaunter waren wir, als das Navi 530 Km ausgerechnet hat.

    Getreu dem Motto:" Der Weg ist das Ziel" teilen wir die Anfahrt auf zwei Tage auf. Für heute haben wir uns die hübsche Fachwerkstadt Wetzlar als Zwischenstopp ausgesucht....In der Hoffnung dort am Samstagnachmittag einen Stellplatz zu finden.

    Die Fahrt über die A2 und A33 geht problemlos. Auch auf der A44 rollen wir entspannt durch die Frühsommerlandschaft.
    Nur die ausgewählte Route über die B252 in Richtung Marburg weist eine Vollsperrung auf, so dass wir uns für die Parallelstrecke über Baunatal und Cöbe entscheiden. Eine sehr schöne, und wenig frequentierte Alternative zur A7.

    Auf der A3 geht es malerisch durch das hessische Bergland mit den kleinen Fachwerkdörfern in Richtung Marburg.

    Von Marburg ist es dann nicht mehr weit bis zum Stellplatz in Wetzlar.
    Der Stellplatz liegt direkt an der Dill und hält heute am frühen Nachmittag noch eine gute Auswahl an Plätzen für uns bereit.

    Wir finden sogar einen Platz, der alle unsere heutigen Wünsche erfüllt: am Fluss, im Schatten von Bäumen, aber mit Sat Empfang. Besser geht es nicht für 15 Euro inklusive Strom, V+E Brötchenservice und fußläufiger Altstadt. Bezahlen kann man über einen QR Code oder beim Platzwart, der gegen Abend kommt.

    Der Nachmittag steht ganz im Zeichen des Abhängens und Dösens im Schatten, neudeutsch "chillen".
    Die Temperaturen erreichen mal wieder die 30 Grad Marke.
    Aber am Spätnachmittag schwing ich mich auf mein Fahrrad und erkunde die Gegend zwischen Lahn, Dill und der Altstadt. Der Fahrtwind ist als Kühlung nicht zu verachten.

    Dabei fällt mir noch ein weiterer Stellplatz auf, nicht weit entfernt und ziemlich leer. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es weder Strom noch V+E gibt.

    Trotz der Hitze ist es herrlich mit dem Rad zu fahren und den Kanuten, Paddlern, SUPs und Schlauchbootkapitänen bei ihren Aktionen auf der Lahn zu zusehen.

    Ein richtiges Idyll ist die Lahninsel. Hier stelle ich mein Rad ab und laufe über die Insel in die Altstadt. Es gibt mehrere Biergärten am Wasser und im Park und wer seine Abkühlung nicht im Biergarten in Form eines kühlen Getränkes findet, der findet ein schattiges Plätzchen unter einem Baum am Fluss.

    In der Altstadt läuten die Glocken des Doms. Die Treppen hinauf zu gehen, kostet bei der Hitze wirklich Überwindung. Aber im Innern werde ich nicht nur durch die bewundernswerte sakrale Ausgestaltung des Domes belohnt, sondern auch durch die kühlen Temperaturen. Die machen einen Aufenthalt im Innern der Kirche sehr angenehm.
    In den Altstadtgassen ist wenig Betrieb. Die Menschen suchen lieberdie Nähe des Wassers und sind eher auf der Insel zu finden. Dorthin gehe ich auch kurze Zeit später, um mein Rad abzuholen. Zurück am Womo überrede ich Michael zu einer kleinen Radtour inklusive Biergartenbesuch.
    Das ist eine köstliche Idee, denn zu Essen gibt es dort auch etwas Leckeres.
    So sitzen wie entspannt unter den Sonnenschirmen des Paulaner Biergarten und lassen uns Flammkuchen und Schnitzel schmecken. Dazu ein ordentliches Maß Bier, alkoholfrei versteht sich.
    Den restlichen Abend verbringen wir nach einem Sprung unter die Außendusche vorm Wohnmobil unter den Bäumen und warten auf die niedrigeren Temperaturen der Nacht.

    Stellplatz Wetzlar Falkenstraße am Dill:
    https://g.co/kgs/n2NAuF

    Stellplatz Bachweide am Dillufer
    https://g.co/kgs/UEE4K2
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  • Day 2

    Fahrt nach Kleinblittersdorf

    June 25, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 26 °C

    Trotz der Hitze haben wir eine angenehme Nacht verbracht. Allerdings hat mich der idyllische Abend an der Dill inklusive Sonnenuntergang und trotz Einnebelns mit Autan, jede Menge Mückstiche gekostet.

    Der Tag beginnt wieder mit herrlichem Sonnenschein und nach einem Sprung unter die kalte Außendusche (möchte ich im Womo nicht mehr missen) bin ich zumindest fit für das, was kommt.
    Heute gilt es die restlichen 260 km bis Kleinblittersdorf zu fahren. Das Navi weist als kürzester Strecke, die über Frankfurt aus.

    Michael möchte gern den Diesel wieder auffüllen und daher ist kurz vor Gießen der nächste Autohof, der unsere.

    Dachten wir. Es ist kaum Betrieb, der Dieselpreis auch moderat, allerdings ist kein Drankommen an die normalen Zapfsäulen.Die Zufahrten sind mit Pollern so verengt worden, dass sie nur PKws durchlassen und keine LKWs.
    Also müssen wir an die Zapfsäulen für LKWs fahren. Deren Füllstutzen sind allerdings nicht unbedingt mit der Tanköffnung des Womos kompatibel. Der einzige, kleinere Zapfhhahn, den es dort gibt, ist der für EdBlue und das brauchen wir nicht.

    Es wird Tanken unter erschwerten Bedingungen, aber letztendlich haben wir den Tank voll und an der Kasse werden mir noch 18 Cent EdBlue in Rechnung gestellt, fürs Anheben des Zapfhahns. Es gibt ja nichts , was man unterwegs nicht erleben kann. ;-)

    Zurück geht's auf der Autobahn Richtung Frankfurt.
    Kurze Zeit später, wir rollen gerade so entspannt dahin, löst sich das Plissee auf der Fahrerseite und verdunkelt die Seitenscheibe. Nett gemeint, liebes Womo, dass du Michael vor der Sonne schützen möchtest, aber leider kann er den Seitenspiegel nicht mehr sehen, was auf der Autobahn aber zwingend nötig ist.
    Der nächste Parkplatz wird angesteuert und die Verdunklung wieder fixiert.

    Die ersten Hochhäuser von Mainhatten tauchen auf. Direkt vor uns ein Flugzeug auf Landeanflug . Wir queren den Main auf der Europabrücke und wechseln auf die A67. Ziemlich wuselig alles.

    Das FRANKFURTER Hilton taucht wie ein riesiger Ozeandampfer rechter Hand auf. Wir wechseln auf die A60 und überqueren den Rhein bei Mainz.

    Ein tolles Bild , dass der breite blaue Fluss im Sonnenlicht bietet. Weiter geht es auf der A60 Richtung Kaiserslautern. Erste Weinfelder sind zu sehen und der Verkehr beruhigt sich wieder. Die Hitze flimmert auf dem Asphalt.

    Der Sommer hat die Labdschsft schon geprägt. Die Getreidefelder sind gelb und das Gras am Straßenrand auch. Das ist der Hitze der vergangenen Tage geschuldet..
    Auf der A63 fahren wir bis Kaiserslautern und A6 geht es bis Saarbrücken. Die restlichen Kilometer führen entlang der Saar auf der B51.

    Es ist kurz nach 13.00 Uhr als wir auf dem Stellplatz ankommen. Es gibt viele freie Plätze. Unser Platz ist reserviert und liegt neben dem unserer Freunde.

    Der Stellplatz för Wohnmobile neben der Saarland Therme gehört zu den Topplätzen und kostet inklusive WLAN und V+E 13 Euro. Strom 1 Euro/1KWh.

    Die nächsten Stunden verbringen wir mit Erzählen. Wir haben uns ein Jahr nicht gesehen und bei 31 Grad mag sich auch niemand aus dem Schatten der Markise entfernen.

    Gegen Abend gehen wir zum Essen in die nahegelegene Bliesgau Scheune. Auch hier suchen wir einen Tisch möglichst im Schatten.
    Das Essen dort ist ok. Aber das Servicepersonal ist ein wenig konfus. Entweder neu oder es ist die Hitze.
    Den Abend lassen wir am Wohnmobil ausklingen, wo es langsam etwas kühler und erträglicher wird.

    https://erlebnispark-bliesgau.de/project/bliesg…

    www.womopark-saar.de
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  • Day 3

    Radtour entlang des Canal de la Sarre

    June 26, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute ist die Hitze ein klein wenig erträglicher. 28 Grad statt 31 Grad und dazu bläst ein böiger Wind, der alles noch mehr austrocknet, als es für diese Jahreszeit schon ist. Der Rasen gelb, die,Gräser braun und die angepflanzt Bäume lassen die Blätter hängen.
    Nun denn! Auf dem Fahrrad ist Hitze besser zu ertragen, besonders wenn die Strecke am Wasser entlang führt. Bernd hat für heute eine Tour auf dem Vélo de Vallé de Sarre ausgesucht, die beide schon mal gefahren sind und die sehr schön sein soll.

    Aber um an die Saar zu kommen, müssen wir zunächst einmal durch Saargemünd oder auf französisch Sarreguemines fahren. Und schon haben wir die Grenze nach Frankreich überquert. Was sich sofort an der Bebauung bemerkbar macht.

    In Saargemünd finden wir den Einstieg in den Radweg, der auf einem Damm zwischen dem Canal des Houillères de la Sarre und der Saar (Sarre) entlang führt.

    Der "Kanal der Kohlegruben der Saar", wie die Bezeichnung übersetzt heißt, wurde zwischen 1861 und 1866 angelegt und diente dazu Kohle zu transportieren. Er mündet bei Sarreguemines (Saargmünd) in die Saar.

    Hier unter alten Bäumen mit Blick auf beide Wasserstraßen lässt es sich gut radeln und der Rückenwind schiebt uns ordentlich an. Wir passieren einige Schleusen und streifen die Ortschaften Rémelfing, Sarreinsming, Zettring und Diding. Nach gut 17 km, im Hafen von Wittring, kehren wir ein. Ein kleines Restaurant-Cafe direkt am Wasser gelegen und mit einer leckeren Auswahl an Speisen und Getränken lädt ein, Pause zu machen. Leider hat es montags Ruhetag und heute ist Montag.

    Wie setzen uns zu einer Radgruppe auf die Terrasse und bedienen uns am mitgebrachten Wasser. Die Gruppe ist lustig drauf und hat den Durst schon mit Wein gelöscht.

    Nach einer Pause starten wir den Rückweg. Dieses Mal gegen den Wind. Gelobt sei ein E-Bike.

    Eigentlich wollten wir noch in Zettring einen Kaffee trinken, beschließen aber das später am Wohnmobil zu machen.

    In Saargemünd fahren wir dieses Mal durch den Hafen, wo viele Boote in der Saar liegen und auf ihren Einsatz warten. Am Ufer der Saar gibt es nette Möglichkeiten am Wasser einzukehren.

    Wir fahren durch Saargemünd und finden den Radweg, der uns zu unseren Wohnnmobilen bringt.
    Pünktlich zur Kaffeezeit sind wir zurück und lassen uns den "Omnia-Schokoladenkuchen mit frisch gepflückten Erdbeeren und Sahne schmecken.

    Heute Abend sind unsere Freunde fürs Essen zu ständig. Wir lassen uns nach etwas Ausruhen im Schatten mal verwöhnen.
    Morgen geht es dann anders herum. Genau wie die geplante Radtour morgen an der Saar.
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  • Day 4

    Mit dem Rad nach Saarbrücken

    June 27, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 23 °C

    Treffen mit Freunden im Saarland. Eine Woche Auszeit aus dem Alltagstrott.

    Tag 4 27.06.2023 Mit dem Rad nach Saarbrücken

    Der Himmel ist bewölkt, die Temperaturen sind etwas gesunken. Gute Bedingungen für eine weitere Radtour entlang des Canal des Houillères de la Sarre und der Saar. Heute wollen wir nach Saarbrücken fahren.

    Vom Stellplatz führt der Radweg zunächst ins 4 Kilometer entfernte Kleinblittersdorf. Dort können wir endlich die Saar überqueren,um auf den Radweg zu gelangen.

    Mitten auf der Fußgängerbrücke verläuft die deutsch-französische Grenze. Der kleinen Ort Grosbliederstroff grüßt nicht nur mit seinem Kirchturm, sondern auch mit der französischen Speisekarte eines Ausflugsrestaurant (Cote de Canal) am Radweg. Lecker, lecker .. aber "fermez", geschlossen.

    Gleich zu Beginn der Fahrt brauchen wir aber noch keine Stärkung. Wir rollen auf einem gut befestigten Radweg ganz entspannt auf Saarbrücken zu. Es gibt noch zwei Schleusen, dann mündet der Kanal in die Saar.

    An einem Ausflugslokal haben sich viele Enten, Gänse und Schwäne auf dem Radweg versammelt und machen nur unwillig Platz für die Radfahrer Das Ausflugslokal heißt witzigerweise"Zur wilden Ente"!
    Wir fahren wieder über deutsches Territorium.

    Überall an der Strecke finden sich Rastplätze und Bänke und laden zu einer Pause ein.

    Auch auf der Saar tut sich was. Je näher wir Saarbrücken kommen umso mehr Schiffe und Boote ankern am Ufer.
    Über die Bismarkbrücke fahren wir auf die andere Saarseite und in die dort gelegene Altstadt.
    Beeindruckend, das große Rathaus aus rotem Sandstein , das zwischen 1897 und 1900 entstanden ist und von dessen 54 m hohen Turm täglich ein Glockenspiel zuhören ist.
    Nicht weit entfernt die Kirche St.Johann.
    Uns steht aber der Sinn nicht so sehr nach Sightseeing, das ist in der Gruppe und mit Rad eher schwierig, sondern nach einem Platz unter einem Sonnenschirm auf einer der vielen Terrassen.
    Wenig später sitzen wir mitten in der Altstadt bei einem Cappucino und handhaben es wie alle hier: Wir holen uns etwas vom Bäcker nebenan zu essen zu unserem Getränk.

    Nach einer angemessenen Pause geht es zurück auf den Radweg. Dieses Mal fahren wir bis Saargemünd, weil wir auf dem Rückweg zum Womo noch etwas einkaufen wollen.
    Erst in Saargemünd gibt es wieder eine Brücke, um auf die andere Saarseite zu gelangen.
    Nach Einkauf und Stopp beim Erdbeerfeld sind wir pünktlich zur besten Kaffeezeit sind mit 37 km auf dem Tacho zurück und lassen uns den mitgebrachten Kuchen schmecken.

    Heute sind wir mit Kochen dran. Es ist dann doch noch der eine oder andere Handschlag zu tun, bis wir am Abend die italienischen Vorspeisen und die "Involtoni di Pollo" (;Hähnchenrouladen)mit Antipast-Gemüse und original französischem Baguette (in Frankreich gekauft;-), schmecken lassen.
    Ein Spaziergang bei Sonnenuntergang und noch etwas Erzählen vor dem Wohnmobil beenden diesen Tag.
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  • Day 5

    Graach an der Mosel

    June 28, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    Die gemeinsame Zeit mit unseren Freunden in Kleinblittersdorf endet heute.
    Gestern Abend haben wir uns überlegt, noch ein paar Tage an der Mosel zu verbringen und uns den Stellplatz Graach ausgeguckt.

    Schon vor 10.00Uhr sind wir reisefertig und verabschieden uns. Dann geht es in Richtung Saarbrücken und weiter auf der A1 auf Trier zu .
    Es ist viel kühler als in den letzten Tagen, bewölkt und die Optik nicht gerade einladend. Auch unterwegs sieht man die Folgen der anhaltenden Trockenheit....alles gelb und verdorrt.

    In Wittlich verlassen wir die A1 und fahren auf der B 50 über die Höhenlagen der Eifel ins Moseltal. Ein toller Anblick den Fluss und die Orte eingebettet von Weinbergen dort unten liegen zu sehen.
    In Zeltingen Rachting treffen wir auf die Mosel und folgen der B50 weiter nach Bernkasel-Kues
    Der terrassenartige Stellplatz des Ortes Zeltingen hat viele freie Stellplätzen.
    Das lässt uns hoffen, in Graach einen schönen Platz zu finden.
    Wir sollen nicht enttäuscht werden. Nur wenige Kilometer weiter in Graach sind ebenfalls viele Plätze frei und wir können sogar aus den Plätzen direkt an der Mosel auswählen.
    Wenig später haben wir einen tollen Platz inmitten einer niederländischen Kolonie gefunden und können die ersten Schiffe vorbeifahren sehen.

    Ðie Plätze sind geschotterte, parzellierte Wiesenplätze und recht groß. In den 20 Euro Stellplatzgebühren sind Strom V+E sowie Sanitär enthalten.
    Der Mosel-Radweg führt direkt am Platz vorbei. Nach Bernkasel -Kues sind es nur 2,5 Km.

    Es wird schnell wärmer, als die Sonne sich wieder zeigt. Zunächst ist ein wenig Ausruhen angesagt. Aber dann zieht es mich in den Ort und in die darüber liegenden Weinberge
    Der alte Moselort wirkt ausgestorben. Auf Werbebannern wirbt der Ort damit, dass man das Himmelreich auf Erden in Graach gleich auf mehrfache Weise erleben kann.
    Einmal sozusagen in Form einer Wanderung durch eine der berühmtesten Lagen der Mosel, eben das „Graacher Himmelreich“
    - zum anderen geschmacklich durch den Genuss dieser Weinköstlichkeit.

    Graach an der Mosel ist mit knapp 800 Einwohnern ein kleiner, beschaulicher Winzerort. Es gibt eine geöffnete Straußenwirtschaft, verschiedene Restaurants und jede Menge Winzer, die zur Weinprobe und zum Weinverkauf einladen.

    Ein kleines Stück laufe ich auf dem Weingartenweg durch die Weinberge und habe einen schönen Blick ins Tal.
    Morgen will ich mal den ausgelobten Panoramaweg laufen. Für heute reicht ein Spaziergang denn die Nachmittagssonne brennt heiß und ungeschützt auf den Berg.
    Ich beneide den Winzer nicht, der an einem der steilen Hänge Pfähle für die Bewässerung einschlagen muss. Würden die Rebstöcke eigentlich schon immer bewässert? Oder ist das auch eine Folge der Klimaerwärmung?

    Zurück am Platz gibt es nicht nur Schatten unter der Markise, sondern auch immer etwas zu gucken auf dem Fluss, wenn die Ausflugsschiffe und Flusskreuzfahrtschuffe vorbeifahren.Uns gefällt es hier. Morgen wird mal die nähere Umgebung erkundet.
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  • Day 6

    Bernkastel- Kues und die Weinberge

    June 29, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Ein lautes Hupen reißt uns heute Morgen aus dem Schlaf.
    "Himmel, der Bäcker", rufe ich und ein Blick auf die Uhr bestätigt die Annahme. Es ist kurz vor acht Uhr und um diese Zeit ist er angekündigt.

    Da wir kein Brot und die Graacher keinen Bäcker haben, sind wir schon auf diesen Service angewiesen. Von allen Seiten strömen die Wohnmobilisten zum reichlich und gut sortierten Bäckerwagen, wie Michael mir wenig später erzählt.
    Während Michael in der Schlange steht, hüpfen ich unter die Aussendusche und koche Kaffee. Dem Frühstück mit Moselblick steht danach nichts mehr im Weg.

    Am fortgeschrittenen Vormittag geht es mit den Rädern über eine kurze Distanz und einen ausgezeichneten Radweg nach Bernkastel.
    Es ist nicht das erste Mal, dass wir Bernkastel Kues besuchen, aber die schönen, alten und vor allem gepflegten Fachwerkhäuser und die idyllischen Gassen sind immer wieder schön zum Anschauen Die ganze Altstadt ist ein historisches Gesamterlebnis.

    Und wie immer wimmelt es von Touristen. Wenn auch die Touristen in der fortgeschrittenen Lebenshälfte die Überzahl bilden, so sind doch auch etliche, in sportliche Radkleidung gehüllte Besucher der eher jüngeren Generation, zu sehen.
    Michael möchte sofort einkehren und ein Eis essen, denn jetzt gibt es noch Plätze in den Cafés am Markt. Er sollte recht behalten. Eine Stunde später nach dem zwei Flußkreuzschiffe, vier Ausflugsdampfer und fünf Reisebusse ihre menschliche Fracht ausgeladen haben, wird es voll in den Gassen und ein freier Platz ist Glückssache.

    Die Stadt Bernkastel-Kues ist eines der beliebtesten Urlaubsziele an der Mosel und bezeichnet sich als das „Zentrum der Mittelmosel. Beim schlendern durch die von der Burgpruine Landshut überragten historische Stadt umschwirren uns alle möglichen Sprachen. Besonders die Niederländer scheinen diese Region für sich entdeckt zu haben.

    Mitten auf dem mittelalterlichen Marktplatz steht der malerische Michaelsbrunnen und wird von dem Renaissance-Rathaus von 1608 flankiert. Das „Spitzhäuschen“ am Marktplatz sorgt durch seine außergewöhnliche Bauart für große Aufmerksamkeit. Seit 1416 scheint es auf einem viel zu kleinen Sockel zu balancieren.

    Als es immer voller wird, gehen wir zu den geparkten Rädern und fahren
    zurück zum Wohnmobil.
    Das Wetter ist heute recht durchwachsen und so regnet es zwischendurch auch immer mal wieder ein paar Tropfen. Dabei ist es ziemlich warm und der verdunstende Regen sorgt für Schwüle.

    Das merke ich besonders, als ich mich am Nachmittag auf eine Tour durch die Weinberge mache. Der schweißtreibende Aufstieg wird mit einem super Ausblick belohnt. Aber irgendwie ist der Wurm drin.

    Meine ausgewählten Wege entpuppen sich mehrfach als Sackgasse, sodass ich die Strecke wieder zurücklaufen muss. Letztendlich gelange ich dann doch in den Weinbergen bis kurz vor Bernkastel und kann auf den Moselfußweg zurückgehen.

    Direkt am Wasser ist es angenehm zu laufenden und ich entdecke beim Hubertushof noch einen Hinweis auf Wohnmobilstellplätze und eine hübsche Einkehrmöglichkeit.

    Für die knapp 8 Km belohne ich mich, mit einem Getränk in der Straußwirtschaft gegenüber des Stellplatzes in Graach.
    Dabei erfahren ich noch einiges über die Geschichte der Straußwirtschaften an der Mosel.

    Straußwirtschaften sind eine Jahrhunderte alte Tradition und ein unverzichtbarer Teil der deutschen Weinkultur. Sie geht auf einen Erlass Karl des Großen zurück, der es den Winzern erlaubte, ihre Weine öffentlich in mit Reben, Kränzen oder Sträußen gekennzeichneten Stuben, auszuschenken.
    Die aufgehängt Sträuße informierten gleichzeitig auch über die Öffnungszeiten. Hing der Strauß vor der Tür, war die Wirtschaft geöffnet.

    Ob im Garten eines Winzerhofes, in einer alten Scheune, in einer guten Stube oder im Gewölbekeller überall sind sie auch heute noch in den Weinregionen zu finden.

    Hier kann man losgelöst von der klassischen Weinprobe die Erzeugnisse des Winzers probieren , und dabei auch gleich die kulinarischen Spezialitäten der Region kennen lernen.

    Erfrischt und informiert laufe ich die letzten Meter zum Wohnmobil und genieße den Blick auf die Mosel, bis irgendwann der Regen einsetzt.

    Bis in die Nacht fahren Schiffe vorbei. Besonders schön, die bei Dunkelheit beleuchteten Flusskreuzfahrtschiffe.
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  • Day 7

    Von der Mosel an die Lahn zum Rhein

    June 30, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Was für ein turbulenter Tag. Dabei hatte er eigentlich total entspannt angefangen. Der Regen des frühen Morgens ließ uns noch etwas länger im Bett verweilen als normal, nur unterbrochen von einem kurzen Sprint zum Bäckerwagen, vor allem die Puddingteilchen haben es uns angetan. Einfach nur lecker.

    So sitzen wir erst gegen 10.00 Uhr beim Frühstück und überlegen, mit was wir uns das momentan wenig einladende Wetter verschönern könnten.
    Getreu unserer Devise: Regentage sind Fahrtage", oder "Irgendwo ist bestimmt besseres Wetter," beschließen wir spontan weiter zu fahren und den Logenplatz an Mosel aufzugeben.

    Michael hat noch nicht einmal das zweite Rad auf den Radträger gehoben, da stehen schon Gartenmöbel und Räder eines Wohnmobils aus der 2 Reihe auf unserem Platz.
    Wir lassen uns aber nicht aus der Ruhe bringen und verstauen alles ordnungsgemäß.

    Dann verlassen wir das Moseltal so, wie wir angereist sind, über die B 50 auf die A1 in Richtung Koblenz.
    Nach der Abfahrt in Koblenz wird es wuselig, bis wir endlich auf der B 42 in Richtung Lahnstein sind, denn dort wollen wir auf den "Stellplatz am Kränchen"
    Kurz vor dem Stellplatz: eine Baustelle mit Umleitung. Genau wie vor 2 Jahren, da ließ uns eine Baustelle vor dem Stellplatz in Koblenz etwas planlos herumirren

    Aber, wie dem auch sei, wir erreichen den "Stellplatz am Kränchen " in Lahnstein und finden einen tollen Platz oberhalb der Lahn im Grünen.
    Mit unserer spontanen Aktion und dem neuen Platz sind wir sehr zufrieden.

    Nach einiger Zeit möchte ich gern eine Walkingtour entlang des Rheins machen und Michael kommt ein Stück mit, weil ihn die vielen Aufbauten, die zig Dixi-Klos und Buden, verdeckt durch einen riesigen Bauzaun, direkt neben dem Stellplatz irritieren. Was wird das?
    Das sollen wir recht bald erfahren. Ein riesiges Schild kündigt das größte Mallorca Festival der Region an, das heute und morgen direkt zwischen Rhein und Lahn und neben dem Stellplatz stattfindet.

    Als ich ein Stück gelaufen bin, höre ich die Bässe beim Soundcheck wummern. Auch Michael, bereits zurück am Womo, ist entsetzt, wie der Doppelboden des Wohnmobils von den Bässen mitschwingt.

    Unabhängig von einander kommen wir zu dem Entschluss, dass wir uns das nicht bis Mitternacht antun wollen. Als ich zurück komme, ist das Wohnmobil bereits abfahrbereit.

    Nun wollen wir auf den Stellplatz in das ca.9 km entfernten Braubach wechseln. Leichter gesagt, als getan, denn dazwischen liegt die Sperrung der B 42.
    Die Womo-Navis verlieren den Überblick und wollen uns immer wieder zu der gesperrten Straße schicken, einzig Googlemaps hat die Situation erkannt und lotst uns durch kleine Straßen von Lahnstein nach Braubach. Brrr....das braucht man auch nicht unbedingt.

    Der Stellplatz ist bereits gut besucht, aber wieder haben wir Glück und können uns einen Platz in der ersten Reihe mit Blick auf den Rhein aussuchen. Das ist doch super.

    Der Stellplatz kostet 14 Euro. Strom 50 Cent pro KWh. Es gibt Toiletten und kostenpflichtige Duschen.

    Wir stellen die Stühle vors Womo und genießen den Rheinblick und die vielen Schiffe die vorbeigefahren kommen.
    Geräuschempfindlich darauf man allerdings hier, wie auf vielen Stellplätzen direkt am Rhein, nicht sein, denn direkt hinter dem Stellplatz führt die befahrene B42 vorbei sowie die Bahnlinie gen Süden, auf dem Fluss tuckern jede Menge Schiffe und auch über unseren Köpfen tut sich einiges.

    Später finde ich sogar ein hübsches Plätzchen im Halbschatten eines Baumes mit Flussblick auf dem es sich herrlich entspannen lässt. Wer sagt, dass man den Liegestuhl nur neben dem Womo aufstellen darf?

    Gut erholt, wird dann der gegenüberliegende Ort in Augenschein genommen, in dem es viele Häuser aus dem Mittelalter bis in die heutige Zeit geschafft haben.
    Und über allem thront die Marksburg, zu deren Besichtigung ich mich aber an diesem Spätnachmittag nicht mehr überreden kann.

    Der historische Ortskern um dem Marktplatz ist eine riesige Baustelle. Überall wird das Pflaster erneuert.
    Der Wirt vom "Goldenen Schlüssel" hat über Schotter und Dreck ein riesengroßes Teppichvlies gelegt, auf dem jetzt seine Tische und Sonnenschirme ein einladendes Bild vor historischer Kulisse abgeben.. Auch die von mir inspizierte Speisekarte macht da keine Ausnahme.

    Ich soll dann aber doch noch ein Schloss zu Gesicht bekommen. Das wunderschön restaurierte Schloss Phillipsburg mit seinem Barockgärtchen am Ende des Ortes, das mit seiner Außengastronomie direkt vor den steilen, schroffen Felsen ein wahrer Eyecatcher ist.

    Die Speisekarte offeriert außergewöhnliche Küchenkreationen. Hier kommen Gourmets mit einem besonderen Geschmack im doppelten Sinn auf ihre Kosten.
    Wunderschön anzuschauen, obwohl nicht mehr das ganze Schloss erhalten ist.
    Ich werfe noch einen Blick in den gemütlichen Winzerkeller des Schlosses, in dem auch kulturelle Events stattfinden, dann geht es zurück durch den kleinen Park zum Womo.

    Kurze Zeit später haben wir noch einen der wenigen Draußentische vom " Goldenen Schlüssel " erwischt und lassen uns das wirklich vorzügliche, gutbürgerliche Essen schmecken.

    Den Tagesabschluss bildet ein Sonnenuntergang über dem Rhein, in dem die Schiffe wie Scherenschnitte durch das goldfarbene Wasser gleiten. Sehr schön. Noch lange sitzen wir draußen und genießen das Schauspiel auf den Wasser, während im Hintergrund die Marksburg, angestrahlt im Scheinwerferlicht, auf sich aufmerksam macht.
    Ein schöner Abschluss unserer einwöchigen Tour.

    Für morgen ist Regen in der Region angesagt, da geht's für uns zurück nach Hause.

    Unser Stellplatz in Lahnstein:
    https://wohnmobilhafen-lahnstein.de/

    Unser Stellplatz in Braubach
    https://www.wohnmobilstellplatz-braubach.de/ind…

    Lecker essen im Goldenen Schlüssel:
    https://www.zum-goldenen-schluessel.de/
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