Afrika 2021/2022

December 2021 - January 2022
A 39-day adventure by Tina & Thierry Read more
  • 17footprints
  • 2countries
  • 39days
  • 78photos
  • 2videos
  • 1.3kkilometers
  • Day 16

    Lake Manyare

    January 3, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 26 °C

    Tag 2
    Die erste Nacht im Zelt war echt gewöhnungsbedürftig. Vorallem mit dem Einschlafen hatte ich Mühe. Draussen vor unserem Zelt war irgendein Tier. Sicher nichts gefährliches aber trotzdem etwas unheimlich. Überall höre ich ungewohnte Geräusche. Ein knacksen hier, ein knacksen da. Auch bilde ich mir sicher viel ein. Es geht soweit das ich nicht mal mehr alleine aufs Klo gehen möchte obwohl dieses im Zelt ist. Nach einiger Zeit übermahnt mich dann doch die Müdigkeit.
    Am nächsten morgen treffen wir uns alle bei Zeiten beim Frühstück. Wir haben alle nicht so gut geschlafen.
    Übrigens unser Fahrer heisst gar nicht Winston sondern Witson.🙈🤣
    Heute werden wir den Lake Manyara Nationalpark besuchen. Dieser ist vorallem für die Sichtung von Löwen die auf Bäume klettern bekannt. 🦁🦁
    Diese Verhalten ist eigentlich sehr untypisch für Löwen wird aber mittlerweile auch in anderen Parks gesichtet. Vorallem in der Regenzeit versuchen sie so den Ameisenbissen zu entgehen und dem nassen Untergrund der ihre Krallen stumpf macht.
    Auf der Fahrt zum Nationalpark fahren wir an vielen kleinen Dörfchen vorbei. In jedem Dorf rennen Kinder auf das Auto zu. Einige winken wie wild und begrüssen uns, andere rufen nach Geschenken und bei den dritten sind wir uns nicht sicher ob die Gesten nett gemeint sind. Aber wir sind sicher eine Stunde lang am durchwinken.👋👋
    Witson drückt kräfitg auf die Tube und wir rasen um die Schotterpisten.
    Das Schutzgebiet umfasst einen Grossteil des gleichnamigen Sodasees. Auch sind keine Gamedrives möglich da es nur eine Strasse gibt. Als Gamedrive werden die Safarifahrten benannt in denen man kreuz und quer fährt um möglichst viele Tiere zu finden. Dies ist wie bei einem Spiel. Manchmal hat man Glück Tiere zu sehen manchmal Pech. Die Strasse führt mehrheitlich du den dichten Dschungel. Auch gibt es mehrere Abschnitt in denen wir am See entlang fahren. Um diese Jahreszeit hätte es normalerweise Flamingokolonien, aber aufgrund des Klimawechsels beginnt sich alles zu verschieben und daher sind leider keine Flamingos da. 🦩
    Aufeinmal stehen drei Elefantenbullen vor uns auf dem Weg und versperren diesen. Eine sogenannte Bachelorgruppe. Bei den Elefanten ist es nämlich so, dass die Herden grösstenteils aus weiblichen Elefanten bestehen und das älteste Weibchen die Anführerin ist. Die Männer hingegen müssen die Gruppe nach der Geschlechtsreife verlassen.🐘🐘🐘
    Wir müssen gute 15 Minuten warten bis die Bullen den Weg frei geben. Dabei werden wir immer von einem der drei beobachtet. Zu nahe heran oder etwa versuchen daran vorbei zu fahren ist keine Option da die Bullen agressiv sein könnten.
    Die Warterei macht aber nichts da es total spannend ist die Tiere zu beobachten und tolle Fotos gibt es auch.
    Auch später treffen wir wieder auf eine grössere Familie von Elefanten. Darunter die Anführerin mit den grössten Stosszähnen die wir jemals gesehen haben.
    Unsere Glücksträhne vom gestern hält an und so bekommen wir tatsächlich noch den seltenen Anblick von einer Löwin auf dem Baum zu sehen. Zwar nur von weitem aber trotzdem ein Highlight.
    Später macht uns Witson auf die Überreste einer toten Antilope im Baum aufmerksam. Diese kann nur durch einen Leoparden auf den Baum gekommen sein.🐆
    Heute erreichen wir unsere neue Lodge relativ früh. So können wir noch die wahnsinns Aussicht unseres Zeltes geniessen.
    Diese Nacht schlafen wir tiefenentspannt durch.
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  • Day 17

    Thierry der Krieger

    January 4, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 26 °C

    Am dritten Tag gehts los Richtung Serengeti. Auf diese freuen wir uns besonders. Dort werden wir dann auch zwei Tage in einem Wildcamp verbringen. 🏕
    Um dort hinzu kommen müssen wir ins Hochland fahren in die Ngorongoro Conservation Area.
    Dort passieren wir den gleichnamigen Vulkankrater. Diesen werden wir am 6. Tag besuchen. Doch davon erzähl ich euch mehr wenn wir dort waren. Nur vorneweg: Die Aussicht in den Krater ist überwältigend und kein Foto wird dem gerecht.
    Beim Eingang der Conservation Area müssen alle zuerst  ca. 45 Minuten warten, da der Vizepräsident von Sambia noch unterwegs sein soll. Und tatsächlich kommt plötzlich in einem Karacho ein Autokonvoi angerast. Zuerst ein Pick Up auf dem schwer bewaffnete Soldaten stehen und dann mehrere SUV's mit verdunkelten Scheiben.
    Als alle durch sind dürfen wir endlich weiterfahren.
    Witson entpuppt sich als Ralleyfahrer. 🏁 Vollgas rast er die Schotterpisten hoch und überholt wie bei Mario Kart ein Auto nachdem anderen. Wir werden durchgeschüttelt wie die Würfel in einem Schüttelbecher und nur die Gurte verhindern das abheben an die Decke. Nachdem wir das Kraterhochland durchquert haben machen wir bei einem Massaidorf halt um dieses zu besuchen. Dies haben wir am Vortag als Gruppe so abgesprochen nachdem wir dem Vorschlag einer Mitreisenden zugestimmt haben.
    Der ,,Eintritt" pro Auto ist 50 USD.
    Die Masai ist ein uraltes afrikanisches Nomadenvolk welches noch heute ihre Traditionen ausüben. Allerdings ist auch bei ihnen der westliche Einfluss spürbar und einige der Traditionen sind im Umbruch.
    Auch die Regierung versucht zu verhandeln und sie teilweise aus der Ngorongoro Conservation Area umzusiedeln, da es zu viele werden und somit auch die Tierwanderung gestört wird. Der Unterschied zu einem Nationalpark und der Conservation Area besteht darin, dass die Völker im Nationalpark nicht leben dürfen in der Conservation Area allerdings schon. Zudem wird mit verschiedenen Entwicklungsprogrammen versucht, die Schulbildung zu fördern und somit auch die jungen Mädchen zu schützen. Den wie in vielen anderen Kulturen leider immer auch noch, ist eine Frau bei den Massais nicht viel wert und wird bereits in jungen Jahren gegen Kühe verkauft. Den Reichtum wird anhand der Anzahl Rinder und Frauen gemessen. Ein Mann kann nämlich soviele Frauen haben wie es die Anzahl seiner Rinder erlaubt. Üblich sind 1-6 Frauen. Witson erzählt uns, dass es auch einzelne Männer gibt die 12-30 Frauen haben. Daher wird auch gerne mal ein Freund vorbeigeschickt um die Frauen bei Laune zu halten. Was sich jetzt vielleicht lustig liest ist aber ein riesen Problem da HIV immer noch sehr weit verbreitet ist und wie bereits gesagt die jungen Mädchen oder Frauen absolut kein Mitspracherecht haben an wenn sie verkauft werden. Da die Massais Halbnomaden sind und immer drei Monate an einem Ort leben, ist der Schulbesuch für die Kinder schwierig. Darum wurden wie bereits erwähnt, durch Hilfsprogramme sogenannte Boardingschools gebildet, was bei uns einem Internat gleichkommt wo die Kinder bleiben können. Dies hat auch den Vorteil die Mädchen in jungem Alter vor dem Ehezwang zu schützen. Denn oftmals können sich die Eltern die teure Forderung von Rindern, der jungen Männern nicht leisten und somit landen die Mädchen bei alten Männern.
    Als wir bei einem der vielen Massaidörfer ankommen verhandelt Witson mit dem Sohn des Stammesführers ob wir kommen dürfen.
    Dieser Stamm hat 120 Familienmitglieder wovon vier englisch können. Wir werden alle mit den typischen Massai Umhängen und Schmuck verkleidet bevor der Begrüssungsgesang losgeht. Sofort merkt mann aber, dass es nur ums Geld geht. 💰 Noch während des Tanzes kommt der Anführer und will das Geld von uns. Danach müssen die Männer unserer Truppe zum bekannten springenden Tanz antreten. Dabei springen die jungen Massais auf der Stelle so hoch wie möglich und beweisen so ihre Stärke.
    Thierry macht sich sehr gut und springt dabei fast so hoch wie der Massai. Dummerweise hat er vergessen seine Umhängetasche auszuziehen welche ihm dann beim springen schön ins Gesicht klatscht. 🤣 Er scheint seine Sache aber gut gemeistert zu haben da er sogar Applaus bekommt.
    Zudem wird ihm vom Vizeanführer gesagt, dass er mich teuer verkaufen kann und viele Rinder bekommt da ich eine weisse Frau bin. Als Thierry ihm sagt, dass er mich nicht verkaufen will, meint der Anführer dann zu mir, dass ich indem Fall Thierry halt mit anderen Frauen teilen müsse. Der hat definitv zuviel Sonne abbekommen. 🤯
    Auch wir Frauen müssen antreten und mit den Massaifrauen im Takt den Schmuck um den Hals schwenken und auch paar Sprünge vorführen.
    Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich nicht wohl fühle und wie in einem Theater vorkomme. Denn ich spüre keine echte Willkommenheit sondern eher eine gewisse Abwertung in den Blicken.
    Mein Gefühl verstärkt sich umso mehr als wir angeblich selbstgemachte Souvenirs kaufen sollen. Auf Schritt und Tritt werden wir belagert und leichters gedrängt. Ich muss zugeben es gibt wirklich schöne Sachen, aber auch bei der Preisverhandlung wird wieder ersichtlich, dass wir als Goldesel gelten. Wir sollen für eine kleines Schälchen das einen Durchmesser von 6cm hat 50USD bezahlen....ich sags ja....definitiv zuviel Sonne. 🌞
    Das Dorf ist in einem Kreis gebaut. Es wird durch viele Äste drumherum von wilden Tieren geschützt. In der Mitte des Dorfes ist auch wieder ein Ästekreis. Dort kommen dann die eigenen Tiere in der Nacht rein.
    Ein Häuschen von innen dürfen wir noch besichtigen. Diese sind rund und bestehen aus Kuhdung, Lehm und Holz. Darin befindet sich lediglich eine Feuerstelle und je zwei Pritschen rechts und links. Eines für den Mann und das andere für die Frau und Kinder. Es gibt nur ein kleines Loch für wenig Licht, damit es möglichst kühl drinnen bleibt.
    Ein Mann hat gleichviel Häuschen wie Frauen. Die Nahrung besteht traditionell nur aus Fleisch, Milch und Blut. Für das Blut werden die Tiere aber nicht getötet sondern lediglich angezapft. Wie bei uns bei einer Blutentnahme. Wildtiere werden aber nicht getötet um diese zu verspeisen. Allerdings essen sie in der heutigen Zeit auch immer mehr andere Lebensmittel.
    Am Schluss wird uns die Schule gezeigt. Ich zweifle allerdings stark, dass dort die Kinder die Schulbank drücken. Auch da sieht wieder alles gestellt aus. Das ABC und die Zahlen an einer Tafel. Die Kinder aufgereiht wie Hühner auf der Stange brav mit ihren vorgeschriebenen Heften in den Händen. Die Lehrerin fordert die Kinder auf ein Lied für uns zu singen. Danach werden wir wieder zur Kasse gebeten. Natürlich hat man sich nicht dafür vor den Kindern abzulehnen. Auf Kommando klatschen die Kinder. Dann Vorhang zu und die Tour ist fertig. Wir sind aber froh darüber.
    Ah nein ne Zugabe haben wir noch gegeben. Das Klohäuschen wurde eingeweiht. Die ganze Tour lang musste ich so arg pinkeln das ich mich kaum noch konzentrieren konnte. Etwa 100 Meter vom Dorf entfernt steht ein kleines Klohäuschen.
    Ich rase in Gepardmanier dorthin. 🐆
    Darin ist alles voller Steine und ein kleines Loch am Boden. Zu meinem erleichtern aber alles sehr sauber.
    Zurück im Auto ist der Tenor von uns allen gleich. Der Besuch war mehr Abzocke.
    Bei der Weiterfahrt passieren wir den Ort an dem der erste menschliche Fussabdruck entdeckt wurde.
    Nach ca. weiteren dreissig Minuten Fahrzeit sind wir am Eingangstor und vor uns die endlosen Weiten der Serengeti.
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  • Day 17

    Serengeti

    January 4, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 27 °C

    Wo sind wir stehen geblieben? Aja genau: Vor uns die endlosen Ebenen der Serengeti.
    Die Grassavannen im südlichen Teil reichen bis zum Horizont und werden ab und zu nur durch sogenannte Kopjes, bizzaren Felsformationen, durchbrochen. Im zentralen Bereich sind vorallem Akaziensavannen mit Flussläufen zufinden wogegen der Norden hügelig und stärker bewaldet ist. Es ist der älteste Nationalpark und wurde 1951 gegründet. Er umfasst ca. 14'000km².
    Das Wort Serengeti wird von der Sprache der Massai abgeleitet und bedeutet ,,die endlosen Ebenen".
    Durch die Vulkaneausbrüche ist die Ebene enstanden. Denn durch den daraus entstandenen steinigen Boden können kaum mehr Bäume wachsen. 🌋
    Bereits nach kurzer Zeit sind wieder viele Zebras, Antilopen und Gnus sichtbar. 🦓🦬
    Auf einmal entdecke ich zwei braune Punkte, die etwas weiter entfernt im Gras liegen. Sofort rufe ich ,,Lions" und Witson legt eine Vollbremsung ein, um danach sofort den Rückwärtsgang einzulegen. 🦁
    Tatsächlich sind es Löwen aber zu weit entfernt um sie wirklich gut beobachten zu können.
    Auch hier ist der Klimawandel spürbar. Normalerweise wären jetzt hier im Süden Millionen von Gnus, die Jungtiere auf die Welt bringen würden. Der genaue Grund für die Verspätung der Tiere weiss niemand.
    Aber einer der Vermutungen ist sicher der verspätete Regen im Süden und somit das fehlende saftige Gras, welches die Jungtiere benötigen. Die Gnus sind in Tansania und Kenia für die Great Migration bekannt. Dies ist die grosse Gnuwanderung und eines der spektakulärsten Naturschauspiele unserer Erde. In diesem jährlichen wiederholenden Kreislauf wandern ca. 1.3 Millionen Gnus von Kenia quer durch die Serengeti.
    Oft schliessen sich ihnen Zebras, Antilopen und Gazellen an. Was ich nicht wusste: Die Gnus gehören der Gattung der Antilopen an.
    Wir fahren weiter und treffen auf Schakale die mit einer Servalkatze ums Futter streiten. Die Servalkatze ist zwar verbreitet. Aber eine zu sichten ist schwierig. 🐈
    Nach einiger Zeit sehe ich wieder einen braunen Punkt. Ein wunderschöner junger Löwe bekommen wir vor die Linse. Das Tier ist wunderschön. Und er weiss es auch. Wie ein Topmodel posiert er für uns. Dreht ab und zu den Kopf und lässt sich durch nichts stören.🦁 Neben mir höre ich Thierry wie wild knipsen. Auch er ist völlig überwältigt von der Schönheit des Tieres. Kaum haben wir uns einigermassen beruhigt kommt schon das nächste Highlight. Auf einem der Felsen sind mehrere Löwinen zu sehen. Eine thront wie bei Lion King auf einem Felsen.
    Witson weilt aber nicht lange bei den anderen Autos sondern fährt etwas weiter um den Felsen. Mir ist zuerst nicht klar warum er nicht bei der Löwin bleibt. Bald wird aber klar wieso. Er sagt uns, dass er vor zwei Wochen hier Baby Löwen gesehen hat. Und tatsächlich findet er sie. Wieder haben wir unglaubliches Glück. 8 Babylöwen sind quasi direkt vor unserem Auto. Wir können uns kaum satt sehen. Auf einmal kommt Bewegung ins Rudel. Zwei der Löwinen verlassen die anderen. Immer wieder bleiben sie stehen und schauen in die Ferne, bevor sie weitergehen. Witson und sein Kollege beraten sich kurz und beschliessen den Tieren zu folgen. Denn es sieht so aus als würden die Löwinen jagen wollen. Eine dritte beginnt den anderen zwei zu folgen. Leider steigen die Tiere auf einen anderen Felsen und lassen sich dort wieder nieder. Witson erklärt uns, dass so eine Jagd gut 4-6 Stunden oder noch länger gehen kann. Da die Tiere nicht die besten Jäger sind und im Normalfall im Rudel jagen wird die potentielle Beute lange beobachtet um zu schauen wie die Erfolgschancen stehen um keine unnötige Energie zu verschwenden. Da es nicht danach aussieht als würde bei der Jagd noch was gehen fahren wir zu den Löwenbabys zurück. Mittlerweile sind diese erwacht und spielen etwas miteinander.
    Plötzlich düst Witson wieder los. Als hätten wir unsere Glücksträhne nicht schon aufgebraucht tauchen vor uns zwei Geparden auf. 🐆
    Wer jetzt denkt Witson hätte Hellseherische Fähigkeiten der irrt. Die Guides haben alle ein Funk und wenn einer was interessantes sieht, informiert er die anderen. Sie haben aber kein GPS oder genaue Karte, sondern müssen sich anhand der Sonne und auffälligen Punkten wie einem Felsen oder Baum zurechtfinden. Auch gibt es verschiedene Zonen die ihnen helfen an den entsprechenden Ort zu finden der per Funk durchgesagt wird.
    Es ist unglaublich was für eine Orientierung die Guides haben. Witson kennt wahrscheinlich jeden Grashalm und Stein in dieser Savanne. 🌳
    Zurück zu den Geparden. Diese sind gerade auf der Jagd. Auf einem Erdhaufen hält der eine Gepard Ausschau nach Beute. Plötzlich sprintet dieser los, gefolgt von dem zweiten. Kurze Zeit später scheint es, als hätte der erste Gepard Erfolg gehabt, denn es ist eine Staubwolke und Gerangel sichtbar. Zu unser aller erstaunen lässt der Gepard aber seine Beute entkommen. Dabei handelt es sich um eine Cebalkatze. Von Witson erfahren wir, dass diese zu wenig Nahrung für die zwei Tiere gewesen wäre und er sie deswegen laufen gelassen hat.
    Leider können wir nicht noch länger bei den Tieren bleiben da wir in 30 Minuten im Camp sein müssen. Übernachtet mann nicht im Park muss mann um 18:00 Uhr draussen sein und mit Parkübernachtung um 19:00 Uhr im Camp.
    Witson warnt uns vor, dass er schnell fahren muss. Wieder nimmt er den Ralleyfahrer hervor. Mit 90km/h rasen wir durch die Serengeti. Immer wieder ist abwechselnd von unserer Gruppe eine nervöses kichern zu hören, wenn wir mit Schieflage über die holprigen Pisten schlittern. Die Fahrt wird von einem wunderschönen Sonnenuntergang begleitet. Pünktlich schaffen wirs ins Camp.
    Dort werden wir herzlich empfangen und informiert wie wir uns zu verhalten haben in der Wildniss.
    Thierry und ich bekommen ein Familienzelt mit 2 Räumen und 1 Badezimmer, sowie Vorzelt mit kleinem Sofa und Stühlen. 
    Eine richtige Toilette gibt es sogar und warm duschen können wir auch. Fürs duschen muss mann bescheid geben, damit ein Angestellter warmes Wasser in einen Kübel füllen kann, dass dann mit einem Zugsystem funktioniert.
    Die Schuhe müssen reingenommen werden da diese sonst gerne von den Hyänen geklaut werden.
    Nachdem Abendessen fallen wir nach diesem Hammertag ins Bett. Von nahem hören wir die Hyänen heulen.

    BREAKING NEWS:
    Unser Kitegepäck wurde gefunden und ist jetzt auf dem Weg nach Zanzibar unserem letzten Stop.
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  • Day 18

    Serengeti Tag 4

    January 5, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 28 °C

    Nach einer erholsamen Nacht trotz Hyänengeheule und Gnus gemuhe, geht es heute sehr früh los um möglichst viel vom Tag zu profitieren.
    Der Manager des Camps, ein älterer, sehr lieber Mann, erkundigt sich bei mir ob ich gut geschlafen habe und die Hyänen gehört habe. Beides beantworte ich ihm mit ,,ja" und frage ihn ob mein Eindruck, dass die Hyäne heute morgen direkt bei den Zelten war stimme. Er bestätigt dies und sagt sie folgen den Gnus die wir von weitem sehen. Laut ihm müssten auch Löwen in der Nähe sein.🦁
    Ich frage ihn ob er schonmal einen gefährlichen Vorfall mit Löwen oder Hyänen hatte. Er verneint dies und erzählt mir, dass die Hyänen Angst vor uns Menschen haben und sofort das Weite suchen und die Löwen sehr nette, grosszügige Tiere sind die selten Menschen angreifen.
    Den Eindruck hatte ich bisher auch von den Löwen, da sie immer total unbeindruckt von uns waren und gestern auch weniger als einen Meter am Jeep vorbei gingen. Ausprobieren möchte ich es aber doch nicht in der freien Wildbahn ob seine Aussage stimmt.
    Nachdem Frühstück gehts mit dem Gamedrive los. Keine 5 Minuten später stossen wir bereits auf die Hyäenenfamilie, die wir wahrscheinlich gehört haben; Leider etwas weit entfernt.
    Zwei Löwinnen können wir dann keine 2 Meter vom Auto entfernt beobachten, wie sie sich wahrscheinlich vollgefressen von der Nacht, erholen.
    Heute möchte Witson sich vorallem auf die Suche nach Tieren machen, die wir noch nicht gesehen haben, wie den Leoparden. 🐆
    Nach kurzer Zeit kommt schon der erste Funkspruch, dass in der Nähe von uns ein Gepard gesichtet wurde. Wir kommen allerdings zu spät. Das Tier hat sich bereits ins hohe Gras gelegt und ist nicht mehr sichtbar. Dafür sehen wir erneut eine Servalkatze.
    Des weiteren begegnen wir zwei männliche Löwen die auch total unbeindruckt im Schatten liegen und sich entspannen. Wir fragen Witson über das Zusammenleben eines Löwenrudels aus.
    Weil ich es total spannend finde erkläre ich euch in Kurzfassung wie so ein Rudel funktioniert.
    In einem Rudel gibt es immer mehrere Löwinen die auch hauptsächlich für die Nahrungsbeschaffung zuständig sind. Gejagt wird nie alleine sondern immer als Team, weil ein einziger Löwe keine grossen Erfolgschancen hat ein grösseres Tier zu erlegen. Zuerst darf immer der Anführer fressen, dann die Männchen und erst dann die Weibchen und Jungen.
    In einem Rudel gibt es immer 3-4 Männchen. Es gibt einen Anführer welcher sogleich der älteste Löwe ist, einen Mittleren und einen Jungen welcher bestimmt wird. Der Mittlere und der Junge rücken dann beim Tod des Alten nach. Die anderen Männchen müssen dann ab einem bestimmten Alter das Rudel verlassen. Um das Überleben der Generation möglichst zu sichern sind die Jungtiere meistens vom Mittleren gezeugt und nicht unbedingt vom Anführer. Dies nicht etwa weil der Ältere nicht mehr fähig wäre, sondern es geschieht immer wieder das fremde Löwen versuchen das Rudel zu übernehmen oder auch die eigenen Familienmitglieder an die Macht wollen. Falls diese Erfolg haben den Anführer zu besiegen, müssen alle Babys vom Leader getötet werden. Sehr brutal aber so ist halt die Natur manchmal.
    Am Hippopool machen wir halt und vor uns tümmelt sich ein Fleischberg aus Hippos. Echt witzige Tiere. Aber zugleich mit dem Büffel zusammen das gefährlichste Tier in Afrika. 🦬
    Auf einmal höre ich im Funk das Wort ,,Dume". Da ich ein wenig Suhaeli gelernt habe weiss ich, dass dieses Wort Leopard heisst. Da Witson aufs Gaspedal drückt weiss ich, dass ich es richtig verstanden haben muss.
    Das Glück von gestern scheint uns verlassen zu haben. Denn als wir an der Steinformation ankommen wird uns wieder gesagt, der Leopard habe sich unter die Büsche gelegt. Mit viel Geduld können wir ab und zu ein Ohr aufblitzen sehen. Nach gut 45 Minuten warten macht der Leopard immer noch keine anstalten seinen Mittagsschlaf für uns zu unterbrechen. Ein wenig enttäuscht fahren wir weiter. Ich hätte so gerne ein Bild von einem Leoparden im Baum gehabt. Witson verspricht uns, dass wir später bei der Rückfahrt nochmals vorbeischauen.
    Mehrmals entdecken wir den Sekretär. Wegen dem Namen und der Erscheinung ist dies ein neues Favoritentier von Thierry. Der Sekretär ist ein riesiger Vogel. Kopf und Körper wie ein Adler, die Beine wie ein Storch.🐦 Wie er da herumstolziert und alles beäugt wirkt er wirklich wie der Sekretär der Serengeti und rein die Vorstellung wie er bürokratisch die anderen Tiere kontrolliert, bringt uns immer wieder zum Lachen wenn wir einem begegnen. Dieser Vogel liefert sich auch immer wieder Kämpfe mit Schlangen um diese zu fressen.
    Unseren Lunch nehmen wir neben einem schlafenden Löwenrudel ein. Coole Erfahrung. Thierry hat riesen Freude (leider siehts auf dem Bild eher etwas ängstlich aus, aber hab nicht gut fotografiert, meine Schuld).
    Danach fahren wir noch etwas durch die Gegend bevors dann nochmals zum Leoparden geht.
    Ich kanns kaum glauben als wir das wunderschöne Tier auf dem Baum sehen. Das Glück hat uns doch nicht verlassen.
    Nach unzähligen Bildern fahren wir zum Camp zurück. Heute in einem langsamerem Tempo.
    Zurück im Camp nehmen wir eine warme Dusche und entspannen ein wenig bevor es dann zum Abendessen geht. In einer Whats app bekommt Thierry vom Flughafen Zanzibar ein Bild von unserem Kitebag.
    Beim Abendessen gibt es gute Gespräche, als die Mitarbeiter uns plötzlich um Ruhe bitten. Wir hören Löwengebrüll. Die Mitarbeiter sagen uns, dass wir keine Angst haben müssen. Denn das Brüllen einer Löwin hört man bis zu 4km weit, dass der Löwen sogar bis zu 8km. Immer wieder hören wir die Löwen und das Gebrüll wird immer lauter. Ab und zu leuchten die Campmitarbeiter in die Dunkelheit vor uns, aber nirgends ist was sichtbar.
    Voller Aufregung und erstaunlicherweise ohne Angst, werden wir in unser Zelt gebracht. Dort schauen wir immer wieder aus den Fenstern.
    Plötzlich ist das Gebrüll so laut, dass ich mir sicher bin, dass der oder die Löwen direkt vor dem Zelt sind. Wir sind mucksmäuschen still und versuchen etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Ein bisschen mulmig ist mir dann schon bei der Vorstellung das der Löwe direkt vor dem Zelt sein könnte.
    Wir legen uns ins Bett und schlafen vor Müdigkeit schnell ein.
    Am nächsten morgen frage ich Witson ob er denke, dass die Löwen nahe bei uns waren oder ob sich dies nur so angehört habe. Witson lacht und sagt, dass von der Lautstärke her die Löwen definitiv durchs Camp gegangen sind.
    Einer unser Mitreisenden berichtet, dass ihm einer der Angstellten gestern erzählt hat, dass bei ihm einmal ein Löwenrudel 10 Meter vor seinem Zelt ein Tier erlegt haben und drei Tage lang gefressen haben. Er konnte trotzdem in sein Zelt, einfach mit einem Bogen um das erlegte Tier.
    Heute fahren wir retour in die Ngorongoro Area zu unserer letzten Unterkunft für die nächsten 2 Tage.
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  • Day 20

    Ngorongoro Krater

    January 7, 2022 in Tanzania ⋅ ☁️ 24 °C

    Tag 5+6
    Heute morgen ist noch Muskelarbeit angesagt, da wir gestern noch mit einem Platten ins Camp gekommen sind.
    In gut 15 Minuten ist der Reifen von zwei Mitarbeitern und Witson gewechselt.
    Danach machen wir uns auf die lange Rückfahrt zum Ngorongorokrater. Fast die gesamte Fahrzeit dösen wir vor uns hin. Erst als Witson einen Strauch mit riesen Dornen rammt werden wir unsanft aus dem Schlaf gerissen. Witson fährt aber unbeiirt weiter. Sein rasanter Fahrstyl hat aber auch seine Berechtigung. Denn würde er zu langsam über die Schotterpisten fahren ist die Gefahr grösser, dass das Auto beschädigt wird oder wir in steilen Gelände spulen würden. Darum fliegen wir mit guten 90km/h über Unebenheiten und Schlaglöcher und haben auch des öfteren Schieflage.
    Gegen den späteren Nachmittag kommen wir im Ngorongoro Farmhaus an.
    Heute steht noch ein Coffee Walk auf der hauseigenen Kaffeplantage an. ☕️
    Unser Guide stellt sich mit dem Namen Baba Dingii vor. Er ist ein spezieller Vogel wie wir in Schweizerdeutsch sagen würden. Er kann die Tour die eigentlich ca. 30 Min gehen würde, locker auf über 1 Stunde verlängern. Auch wenn er sehr viel spricht erfahren wir doch interessante Dinge zur Cafeproduktion. Auch der Hoteleigene Gemüsegarten ist imposant. Alles wird für die Gäste verwertet.🥑🍅🥕🫑
    Am nächsten Tag gehts nochmals relativ früh los auf unsere letzte Safari auf dieser Reise.
    Wer gut mitgezählt hat, hat sicher bemerkt, dass uns noch ein Tier für die Big 5 fehlt, nämlich das Nashorn. Als die Big 5 bezeichneten früher Grosswildjäger fünf bestimmte Tiere in Afrika.
    Nämlich Löwe, Büffel, Nashorn, Leopard und den Elefant. 🦁🦬🦏🐆🐘
    Die Auswahl bezog sich dabei nicht in erster Linie auf die Körpergröße der Tiere, sondern vorwiegend auf die Schwierigkeiten und Gefahren bei der Jagd auf sie.
    Das Nashorn ist schwierig zu finden und noch seltener von nahem zu sehen. Aufgrund der stark verminderet Zahl der Nashörner durch Wilderei ist es offziell nur noch mit Glück im Ngorongoro Krater zu finden wo sie durch Rangers und GPS überwacht werden und auch wieder in den Krater getrieben werden umso den Schutz zu erhöhen. Witson sagt es gäbe auch wenige in der Serengeti deren Aufenthaltort sei aber ein Geheimnis.
    Nicht nur die Wilderei der Nashörner verhindert das schnelle Wachstum der Population sondern auch die Empfängnis der Weibchen ist nicht oft und es braucht nur etwas kleines was das Weibchen stört und alles kann schon vorbei sein. Auch die Tragezeit von 18 Monaten ist ganz schön lang.
    Wieder passieren wir den Eingang der Conservation Area und fahren die enge mit Dschungel umgebene Strasse hoch.
    Der Kraterrand liegt auf 2300 Metern. Der Krater selber entstand, als an dieser Stelle ein Vulkanberg zusammenbrach.
    Er hat etwa einen Durchmesser von 17-21km.
    Wie ich schon in einem der vorherigen Berichten geschrieben habe ist die Aussicht vom Kraterrand atemberaubend schön. Die Strasse die normalerweise zum runtergehen benutzt wird ist momentan in Sanierung und daher wird nur eine Strasse zum hoch und runtergehen genutzt.
    Im Krater besteht die Möglichkeit alle Big Fives an einem Tag zu sehen.
    Ich weiss nicht warum aber für mich ist dieser so etwas wie der Ursprung des Lebens oder besser gesagt der Entstehung der Tierwelt. Wie eine kleine Arche Noah.
    Voller Spannung fahren wir in langsamem Tempo den Hang hinunter.
    Unten angekommen fährt Witson mit uns direkt in eine Art Dschungelwald in der Hoffnung auf Leoparden. Anstatt eines Leoparden treffen wir auf einen einzelnen Elefantenbullen. Dieser ist allerdings gar nicht gut drauf. Bereits sein Trompeten verheisst nichts Gutes und kurze Zeit später kommt er auch schon bedrohlich paar Schritte auf uns zugerannt und Witson gibt Gas.
    Nebst dem Nashorn hoffen wir noch auf die Sichtung eines älteren Löwen mit richtig mächtiger, dunkler Mähne.
    Als hätte das Universum unseren Wunsch erhöht, sichten wir kurze Zeit später ein älteres Löwenpaar. Beide Tiere haben dunkleres Fell und sehen richtig majestätisch aus. Ich glaub wir haben den Lion King gefunden. 🦁
    Das Weibchen scheint bald Paarungswillig zu sein denn der Löwe weicht ihr nicht von der Seite. Witson erklärt uns, dass er anhand des Dufts ihres Urins herausriechen kann ob sie paarungswillig ist oder nicht. Falls dies der Fall ist dauert das ganze Ritual ca. 7 Tage lang, wobei sich die Tiere 3-4 mal die Stunde paaren, damit so die Chance auf Nachwuchs wächst. Ganz viel Ausdauer. 🤣
    Als wir genug Fotos von den Löwen gemacht haben fahren wir weiter. Natürlich immer Ausschau haltend nach Nashörnern. So mancher Büffel aus der Ferne wird mit einem verwechselt und Witson muss uns jedes mal enttäuschen.
    Auf einmal sehen wir von weitem etwas grosses auf der Strasse liegen und einge Jeeps die dort stehen. Beim näher kommen erkennen wir, dass es sich um einen Büffel handelt. Der arme Kerl hat aber das zeitliche gesegnet und dient nun als Löwenbuffet. Ein Löwe bedient sich gerade an ihm und läuft kurze Zeit später mit blutverschmierten Kinn davon um sich paar Meter daneben ins Gras zu legen um zu verdauen. Ringsum liegen etwa 8 weitere Löwen verstreut herum. Erstaunlicherweise ist der Büffel noch ziemlich ganz. Witson vermutet, dass das Rudel erst gerade Nahrung hatte und dies Reserve sei und sich wahrscheinlich gerade eine Gelgenheit ergab diesen zu erlegen. Wir verweilen nicht allzu lange da die Löwen schlafen und der getötet Büffel kein schöner Anblick bietet.
    Die Fahrt geht weiter ans Ufer des Sees. Es gibt viele Flamingos welche mit ihrem rosa Gefieder einen schönen Farbtupfer abgeben. 🦩🦩🦩Ausserdem sehen wir noch ein Hippo am grasen. Die kurzen Beine welche den massigen Körper tragen sehen echt witzig aus.
    Die Hoffnung auf ein Nashorn haben wir noch nicht aufgegeben. Wir hatten bisher immer solches Glück irgendwo wird schon noch eines auftauchen. Und tatsächlich kommt ein Funkspruch durch. Witson fährt auf einen kleinen Hügel und nimmt sein Fernglas hervor. Nach einigem suchen hat er schliesslich zwei entdeckt. 🦏🦏
    Allerdings sind diese so weit weg, dass sie von blossem Auge nicht erkennbar sind und auch mit dem Fernglas und Objektiv schwer zu sehen. Trotzdem ist unsere Freude gross die Big 5 zusammen zu haben.
    Wir essen noch Lunch bevor wir uns auf den Rückweg zur Lodge machen.
    Noch einmal machen wir Halt beim Aussichtspunkt und geniessen die imposante Aussicht.
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  • Day 21

    Versteckte Kamera

    January 8, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 30 °C

    Als ich hier in Zanzibar so in der Sonne liege, fällt mir plötzlich ein, dass ich einen Teil vom Tag 5 vergessen habe zu erzählen.
    Ich habe euch doch von der Great Migration, also der Gnuwanderung erzählt, dass die Tiere jetzt eigentlich im Süden wären.
    Natürlich verschwinden Millionen von Gnus nicht einfach so, sondern die sind in der Central Serengeti verstreut. Witson hat uns mehrere solche Herden gezeigt. Es ist sehr imposant Tausende von Tieren zu sehen. Auf Fotos haben wir versucht dies festzuhalten. Aber keine Chance. Man sieht immer nur einen Bruchteil der Tiere.
    Gnus gehören allerdings nicht gerade zu den hellsten Leuchten am Himmel.
    Ein Gnu gibt die Richtung vor und alle anderen Folgen. Der Begriff Herdentier bei uns Menschen kommt nicht von nichts. Überquert ein Gnu die Strasse, überschreiten die anderen an der genau gleichen Stelle diese. Auch im Fluss ist dies so und dies bedeutet für Tausende von ihnen den sicheren Weg ins Jenseits. Viele ertrinken oder werden Opfer von Krokodilen. Was brutal tönt hat aber auch wieder seinen Zweck und so wird auf natürliche Weise die ,,Überbevölkerung" geregelt.
    So das war noch der kurze Abstecher zur Great Migration.
    An unserem letzten Tag bringt Witson uns noch in zwei Souvenirshops.
    Der Besuch im ersten Laden fällt bei uns allen kurz aus, da horende Preise verlangt werden und wir in unseren Backpacks sowieso keine Platz haben um gross einzukaufen. Der zweite Laden ist eine grosse Gallery wo es das berühmte Tansanit zu kaufen gibt. Dies ist ein blauer Schmuckstein, welcher in ca. 20-30 Jahren erschöpft sein soll. Die Gallery ist riesig und hat eine seperate Schmuckabteilung.
    Als unsere Mitreisenden beschliessen einen solchen Stein als Wertanlage für später zu kaufen, beschliessen wir uns auch je einen Stein zu kaufen. Wir bekommen alle ein Zertifikat welches uns die höchste Qualität bescheinigt.
    Spoiler Alarm: Wir werden noch eine unschöne Überaschung erfahren. Aber dies in einem anderen Blog.
    Danach essen wir noch alle zusammen Lunch und übergeben Witson ein grosszügiges Trinkgeld, bevor es für unsere Mitreisenden an den Flughafen Arusha geht. Wir reisen alle nach Zanzibar aber leider nicht vom gleichen Flughafen aus. Unser Flug wurde auf den Abend verschoben und geht vom Kilimanjaro Airport aus.
    Die Zeit bis dahin überbrücken wir mit lesen und Fotos aussortieren.
    Am Zanzibar Flughafen können wir dann tatsächlich, nach drei Wochen, unseren vermissten Kitebag in die Arme schliessen. Wo genau dieser war wissen wir bis heute nicht, da Lufthansa ausser automatisch generierten Mails nicht auf unsere Schreiben reagiert. Soviel zur Kundenfreundlichkeit.
    Über unsere Unterkunft haben wir ein Taxi nach Paje bestellt. Natürlich mit dem Hinweis ein grosses Auto zu schicken, da wir viel und grosses Gepäck haben.
    Mir wird versichert, dass das Auto gross genug sei.
    Als wir unseren Fahrer finden sehen wir sein Gefährt. Der kleinste SUV. Vergleichbar mit einem Fiat Panda nur höher.
    Vergeblich suchen wir die versteckte Kamera. Das kann doch nur ein Scherz sein.
    Thierrys langer Kitebag passt mit Glück auf den CM genau der Länge nach ins Auto und berrührt sowohl Front wie auch Heckscheibe. Unsere Backpack werden hinten reingedrückt und der kleinere Kitebag quer hinter die Rücksitze. Aber als sei das nicht genug hat der Fahrer, noch Kollege Essig vom Hotel als Dolmetscher dabei.
    Also 2 Kitebags, 2 Backpacks, 2 kleine Rucksäcke und 4 Personen in dieser kleinen Trucke.
    Heisst für mich ich muss mich über eine Stunde lang mit angwickelten Beinen auf die Hälfte des Rücksitzes quetschen, da der lange Kitebag in der Breite auch noch Platz wegnimmt.
    Auf meinen Kommentar ich hätte doch extra geschrieben, dass wir ein grosses Auto brauchen, sagt er nur er habe sich wohl etwas verschätzt.
    Nach fast einer Stunde Fahrt und dösen, biegt der Fahrer plötzlich in eine enge, dunkle Holpergasse ab. Es sieht etwas aus wie im Slum. Mit einem Schlag bin ich hellwach und bekomme es mit der Angst zu tun. Wo bringt der uns hin? Thierry findet nur ich solle mir nicht gleich ins Hösli machen.
    Nach bangen Minuten in den verwinkelten
    Gassen, kommt für mich die Erlösung und wir halten endlich an. Meine Angst war natürlich unbegründet und kurz darauf stehen wir in unserem Zimmer. Endlich wieder am Meer.
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  • Day 27

    Dolphin Cruise

    January 14, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 30 °C

    Am nächsten morgen räumen wir unsere Backpacks sowie die Kitetaschen aus. 🎒🎒
    Unser vermisster Kitebag offenbart uns sogleich eine Überaschung.🎁 Eine Plastickschnalle an der Boardbindung ist gebrochen, obwohl Thierry extra alle Bindungen sowie Finen von den Brettern geschraubt hat, sowie der Sicherungsgurt in der Tasche selber ist kaputt. Es ist unglaublich wie mit dem Gepäck am Flughafen umgegangen wird. Schon Thierrys neuer Backpack ist beim Flug Zürich-Mombasa, trotz Schutzhülle stark beschädigt worden und kann nicht mehr repariert werden. 😡
    Fazit Lufthansa: 3wöchiger verschwundener Kitebag, 2 beschädigte Gepäcke trotz Schutzhüllen plus ein beschädigtes Brett und bis heute keine Antwort der Airline. Tolle Leistung.👎👊
    Der Strand in Paje Zanzibar ist wunderschön und er soll bei weitem noch nicht der schönste auf der Insel sein. 🏖🏝
    Schwierig für mich zu glauben, da die verschiedenen blautöne des Wassers und der weisse Strand meiner Vorstellung vom Paradies entspricht. Besonders bei Ebbe sind die Farben besonders intensiv. Für diejenigen die allerdings gerne nur Badeurlaub machen wollen, ist Paje meiner Meinung dafür nicht der geeignete Ort.🏊‍♀️🏊‍♂️
    Zum einen ist Paje fürs Kiten bekannt, dementsprechend viele Kiter hat es, die einem um die Ohren flizen und zum anderen die stark ausgeprägten Gezeiten von Ebbe und Flut. Fürs baden eignen sich daher die Strände im Norden oben bei Nungwii, welche zugleich als schönste gelten.
    Thierry stürzt sich sogleich ins Wasser um zu foilen, da es schwachwindig ist.
    Ich widerum muss bis zum 3. Tag Geduld haben um aufs Brett zu kommen, da es einfach vom Wind her nicht reicht. Ausser man hat einen riesen Schirm und riesen Brett dabei.
    Thierry ist so lieb und kommt noch jedesmal als Aufpasser mit, sollte ich in eine brenzlige Situation kommen. Für mich ist der Spot perfekt, hätte es weniger Leute. Es reiht sich eine Kiteschule nach der anderen am Strand entlang. Dementsprechend viele Schüler hat es auch im Wasser. Wobei ich sagen muss, dass bei unserer Unterkunft, im Gegensatz zu den bekannteren Kiteunterkünften immer noch viel weniger los ist.
    Zu meinem Geburtstag wünsche ich mir einen Ausflug fürs Delfin schnorcheln. Da aber der Wind super anzeigt verschieben wir diesen auf den Freitag wo wieder wenig Wind angezeigt ist. Meinen Geburtstag verbringen wir am Strand mit kiten und chillen, sowie einer Massage zum Tagesende.
    Da zwei Frauen aus ,,unserer" Unterkunft den Ausflug auch machen möchten, beschliessen wir alle zusammen zu gehen.🐬
    Auf Tripadvisor haben wir einen Anbieter für die Tour gefunden. Sein Name ist Nicolas und er hat ausgezeichnete Bewertungen.
    Am Freitag müssen wir um 5:45 bereit sein.
    Ein mürrischer Typ holt uns ab und bittet uns einzusteigen. Meine Frage ob er den Nicolas sei, bejaht er knapp.
    Da es noch früh am morgen ist, versuch ich nicht gleich zu urteilen. Dies fällt mir aber immer schwerer da wir mit fürchterlicher Habibi Musik beschallt werden. Und das vor 6 Uhr. 🙈
    Nach gefühlten 100 mal gehörtem Habibi in jeglichen Tonlagen kommen wir nach gut 40 Minuten Fahrzeit im Fischerdorf Kizimkazi an, welches im Süden der Insel liegt.
    Nicolas schickt uns zum Flossen und Schnorchel fassen. Danach gehts direkt auf ein kleines Böötchen. Da es wilde Delfine sind ist ihr Standort natürlich immer verschieden. Allerdings kommen sie täglich ans Riff um Nahrung zu finden.
    Natürlich sind wir nicht die einzigen welche mit den Delfinen schnorcheln wollen. Ungefähr 15 weitere kleine Boote sind mit uns unterwegs.
    Bei der Delfinsuche begleitet uns ein schöner Sonnenaufgang, leider mit bewölktem Himmel. Plötzlich geben alle Boote Vollgas. Die Delfine scheinen aufgetaucht zu sein. Tatsächlich sehen wir kurz darauf einige. Nicolas gibt uns ein Zeichen uns bereit zum Absprung zu machen. Von überall hört man ,,Jump, Jump, Jump". Das ins Wasser springen ist allerdings so eine Sache für sich, da mann von allen Seiten Flossen oder Beine abbekommt. 🦵🦿
    Die Sicht ist leider sehr schlecht. Trotzdem erhasche ich einen Blick auf mehrere Delfine die tief unter mir durchschwimmen. Voller Glück tauche ich auf. Den Moment geniessen kannst du aber nicht. Nach nicht mal einer Minute im Wasser werden wir sogleich wieder ins Boot gehetzt um den Delfinen nachzujagen. Paar Minuten später wieder dasselbe Spiel: ,,Jump, Jump, Jump". Dies wiederholen wir weitere fünfmal.
    Ich fühle mich nicht wohl. Überall um mich sind Boote die fahren. Ob sie die Leute im Wasser wirklich gut sehen bezweifle ich. Als ich mir den Kopf an einem Boot anschlage und mein Bein von all den abbekommenden Flossenschlägen schon schmerzt vergeht mir die Lust. Wieder werden wir ins Boot gerufen. Doch diesesmal trödle ich herum und schnorchle umher. Plötzlich sind vier Delfine sehr nahe unter mir und auch die Sicht ist besser. Ich bin ganz allein und geniesse den Moment. Es sind so unglaublich schöne, anmutige Tiere. 🐬
    Da wir alle die Tour als Hetzjagd empfinden, sowohl für die Tiere als auch für uns, beschliessen wir einstimmig nur noch einmal ins Wasser zu gehen und dann frühzeitig umzukehren. Ich für meinen Teil habe eigentlich schon genug, doch mein Gefühl sagt mir, dass ich nochmals reingehen sollte. Und tatsächlich habe ich nochmals das Glück mit mehreren Delfinen zu schwimmen.
    Um halb 10 sind wir bereits wieder zurück bei der Unterkunft. By the way: Nicolas blieb ein unfreundliches A****. Warum er auf so gute Bewertungen gekommen ist, bleibt uns ein Rätsel.
    Es wäre gelogen wenn ich sagen würde es sei kein Erlebniss gewesen. Trotzdem bin ich etwas enttäuscht und habe es mir anders vorgestellt, da ich von mehreren Freunden welche dies in Neuseeland erlebt haben, andere Abläufe und Berichte bekommen habe. Daher empfehlen wir aus unserer Sicht, die Dolphin Cruise auf Zanzibar eher nicht.
    Den Rest des Tages verbringen wir am Strand.
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