Costa Rica & USA per Fahrrad

kwietnia - lipca 2021
Wir sind Adrian und Katharina und machen uns auf in ein kleines Abenteuer. Nach zwei Wochen "Pura Vida" in Costa Rica Anfang geht es weiter in die USA. Dort radeln wir von Atlanta bis New York. Mehr zu unseren Abenteuern erzählen wir hier! Czytaj więcej
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  • Dzień 59

    Stop in Bufallo

    1 czerwca 2021, Stany Zjednoczone ⋅ ☁️ 19 °C

    Eine weitere Stadt des Rustbelts, die sich nach den Erzählungen einiger Bewohner in den letzten Jahren prächtig entwickelt hat, ist Buffalo.
    Neben der Stahlindustrie war der Umschlaghafen für Getreide mit seinen gigantischen Kornspeichern am Ende des geschichtsträchtigen Erie Kanals der Motor der Stadt für über 150 Jahre. Hier wurde das Korn aus den großen Ebenen der USA umgeschlagen um über den Erie Kanal an die Ostküste und alle Welt zu gelangen. Noch heute lassen sich einige der damals 57 Speicher mit einer Breite von bis zu 300 Metern in der „Silo City“ bei einer elustren Bootsfahrt bestaunen.
    Ansonsten hatten wir besonders am Abend ein ungutes Gefühl in Buffalo (...von wegen prächtig entwickelt!). Angeheizt wurde dies durch mehrfache Warnungen von Leuten: „Seit ja vorsichtig“, einem Auto das komplett durchsiebt von Schüssen vor einem Altersheim stand sowie einer Schießerei mit einem Totem ein paar Blöcke vom Hotel entfernt.
    Passend dazu wurde am 01. Juni ( Memorial Day) den gefallenen US Soldaten mit Salutschüssen gedacht und amerikanischen Flaggen überall über die Stadt verteilt. Das jedes Jahr deutlich mehr Zivilisten in den USA durch Schusswaffen sterben, als US Soldaten in Kriegsgebieten, findet dabei irgendwie keine Betrachtung.

    Daher - und weil Gewalt in den USA oftmals farbige Menschen trifft- geben wir als Musikempfehlung das Lied: Buffalo Soldier von Bob Marley.
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  • Dzień 61

    Mutter aller Wasserfälle: Niagara Fälle

    3 czerwca 2021, Stany Zjednoczone ⋅ ☁️ 19 °C

    Die Stadt Niagara Fälle ist ein wahres Trauerspiel. Die gesamte Stadt wirkt wie ausgestorben und praktisch jeder Laden in der kleinen Geschäftsstraße steht leer, lediglich im örtlichen Casino brummt das Geschäft und der american Dream ist zum Greifen nahe. Wie kann das sein mit einem solchen Naturwunder im Ort???? Laut unsere Gastgeberin: korrupte Politiker! Was auch sonst...

    Schluss der vielen Worte! Die Bilder und Fakten dieses absolut gigantischen Wasserfalls sprechen für sich. 53 m hoch, 323 m breit und 567.811 l pro Sekunde!

    Eine Randnotiz muss jedoch noch angemerkt werden, da auf unserem Weg zu den Niagarafällen ein folgenreicher Wettstreit ausgetragen wurde.
    18 Minigolfbahnen lang stritten wir um den Sieg und vor allem um den Wetteinsatz (Der Verlierer darf kein Regenponcho an den Fällen nutzen.). Schlussendlich hat sich der Hahn im Ring deutlich durchgesetzt und gockelte freudestrahlend voran. Katharina löste ohne Murren und sogar mit freudiger Erregung ihre Wette tapfer ein! Was für eine Frau! :)
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  • Dzień 62

    Mit alten Menschen am Erie Kanal

    4 czerwca 2021, Stany Zjednoczone ⋅ ⛅ 24 °C

    Von Buffallo bis Albany fuhren wir 360 Meilen, sprich 580 km, entlang am ehemals so wichtigem Erie Kanal, der New York mit dem Erie See verband und Reichtum in zahlreiche vorher nicht existente (und wahrscheinlich bald auch nicht mehr existierende) Städte brachte. Diesen Glanz der vergangenen Zeiten kann man heute noch immer, sagen wir mal, erahnen.
    Wir fuhren oft auf dem Weg, auf dem früher Pferde die Boote gegen den Strom zogen. An einigen Tagen, als die größte Abwechslung die Farbe der Brücken war, fühlten sich 70 km wie Ewigkeiten an. An anderen Tagen gab es so viel zu entdecken (z.B. führte der Kanal über einen Fluss, die Umgebung wechselte ständig, Museen luden zum Besuch ein und es gab Tiere wie Schlangen, 🐢, Otter und Streifenhörnchen zu sehen), dass 100 km wie im Flug vergingen. Außerdem gab es endlich mal andere Radfahrer, mit denen man sich austauschen konnte. Womit wir bei der Erkenntnis dieser Etappe angekommen wären: Wir haben eine Schwäche für ältere Menschen. Zumindest für radfahrende.
    Schon bei unserer ersten Übernachtung auf einem Campingplatz lernten wir Bob und seine Freunde kennen, die sich schon aus der High School kennen und jetzt mit circa 70 gemeinsam den Erie Canal Trail radelten. In Rochester begegneten wir Murrey und seiner Frau, die uns nach einem netten Smalltalk auf der Straße zum Mittag einluden. Die Gesprächsthemen wanderten vom Radfahren schnell zu tiefgehenden Themen und zur Politik und es war so nett, dass wir anschließend sogar noch gemeinsam Kaffee tranken. Aber was sollen wir sagen, die beiden ehemaligen Profi-Triathlethen sind auch schon in ihren Siebzigern. Wenige Tage später trafen wir auf einem anderen Campingplatz ein älteres Ehepaar, dass uns kurzerhand einlud, sie bei sich im Haus in der Nähe von New York City zu besuchen. Aber schließlich, als wie schon dachten, dass ein aktives Leben mit Radfahren nur für die amerikanische Ü60-Generation in Frage kommt, trafen wir dann doch noch zwei vollbepackte Radler im unseren Alter. Es gibt also doch noch Hoffnung!

    PS: Dank Bob hatte auch diese Etappe ihren ganz eigenen Soundtrack, den wir munter vor uns her trällerten: "15 Miles on the Erie Canal" (hier in einer Version von Bruce Springsteen: https://youtu.be/dmHpXfP7S0k)
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  • Dzień 63

    Ein Umweg fürs Fingerspitzengefühl

    5 czerwca 2021, Stany Zjednoczone ⋅ ☁️ 21 °C

    "Wir können doch einen kurzen Abstecher an die Fingerlakes machen, die liegen gleich auf dem Weg!", hatte Katharina am Anfang des Erie Canal Trails vorgeschlagen. Da wir gut in der Zeit waren und der Reiseführer großartige Natur versprach, verließen wir am 3. Tag den Erie Kanal für einen "kleinen Abstecher".
    Woran zumindest Katharina nicht gedacht hatte, war, dass es bei Bergseen auch Berge gibt. Und dass in die Kalkulation der Tagesetappe die Formel "Je mehr Höhenmeter, umso weniger Kilometer" Berücksichtigung finden sollte. Ansonsten landet man um 17 Uhr bei Aldi, total kaputt und noch 40 km sowie 600 Höhenmeter vor sich. Glücklicherweise ließ sich beides durch einen alternativen Campingplatz halbieren (ein Hoch auf die flexible Planung!). Der neue Schlafplatz führte uns zum Keuka See. Ein schöner See, allerdings nur für die Besitzer der hübschen Cottages und Villen um den See. Denn nach einem öffentlichen Seezugang kann man lange suchen. Man waren wir daher enttäuscht, als wir am Campingplatz ankamen und feststellten, dass der Name "Lake View" schon wörtlich zu nehmen ist. Nachdem wir die Besitzerin des Platzes jedoch etwas bezirzt (und wahrscheinlich ziemlich vollgestunken) hatten, zeigte sie uns ihre privaten Seezugang und der Tag endete im kühlen und säubernden Nass.

    Nass sollte es auch weiter gehen: die zahlreichen Wasserfälle der Region luden an den verschiedenen Seen zu Wanderungen in verwunschenen Schluchten ein. Im Sinne der "aktiven Erholung" integrierten wir diese als "Mittagspause" oder "Abendspaziergang", sodass wir in vier Tagen rund 300 km Radfahren, vier wundervolle Schluchten mit zahlreichen Wasserfällen, drei große Seen und über 30 gewanderte Kilometer unter brachten. Klingt mehr nach Trainingslager als nach Urlaub? Genau so fühlte es sich auch an!😉

    Den Höhepunkt erreichte das Ganze, als wir morgens (die Kilometer des Vortages nachholend) einen Berg bezwingen mussten. "Erholung" hiervon gab es bei der Wanderung durch die wunderschöne Schlucht des Watkins Glenn Stateparks. Und so frisch erholt, wie man nach fast 1000 Treppenstufen halt so ist, ging es bei über 34°C gleich wieder aufs Rad, den nächsten Berg hoch. Zum Glück machte zeitgleich mit Katha Adrians Vorderrad schlapp und es gab eine Zwangspause. Und noch mehr zum Glück sind die Amis sau gastfreundlich, sodass wir für die Flickpause gleich mit eiskaltem Wasser für die Weiterfahrt versorgt wurden, die sich allerdings nochmal verzögerte, als wir kurze Zeit später Platten Nr. 1378 hatten.
    Alle Anstrengungen waren aber schnell vergessen, als wir im Fluss am Rande der Wasserfälle badeten, im Wald zeltend von Vögel geweckt wurden oder mit Blick auf die Seen ein Glas regionalen Wein genossen.
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  • Dzień 68

    Zurück am Erie Kanal

    10 czerwca 2021, Stany Zjednoczone ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach vier Tagen an den Fingerseen ging es zurück auf den Erie Kanal Trail. Unser Weg führte quasi direkt in die nächste Stadt zu einem Fahrradladen, um die Platten-Misere von Adrian mit einem neuen Mantel zu beenden. In Syracuse bewunderten wir darüber hinaus den Glanz vergangener Tage, als noch der Erie Kanal und mit ihm das Geld durch die Stadt floss. Seit seiner Erweiterung fließt der Kanal jedoch nicht mehr durch die Stadt und auch die ehemalige Geldquelle des Salzabbaus ist versiegt. Dennoch gibt es genug Städte, die einen deutlich schlechteren Job als Syracuse machen. Beispielsweise zeigte sich in Städten wie Utica und Frankfort ein wirklich trostloses Gesicht der USA, sodas wir uns fragten: Ist das dieses Amerika, dass Trump "Great again" gemacht haben will? Wir zumindest würden lieber in einem schlechteren Viertel des deutschen Frankfurts leben als hier.

    Ein Schmankerl des Erie Kanal Trails war, dass wir einige Nächte kostenfrei campen konnten, z. B. hinter einer Feuerwache oder an Schleusen des Kanals. Wobei, was heißt hier kostenfrei? Die Plätze lagen mehrfach direkt neben einer Eisenbahnlinie und der nächtliche Bahnverkehr und die Vorliebe der Lokführer ständig zu chooten, kostete so einige Stunden des erholsamen Schlafs... Das hielt uns jedoch nicht davon ab, die letzten 130 km nach Albany in einer Tagesetappe zu radeln und dabei sogar das Mittagessen auszulassen. Das Trainingslager an den Finger Lakes scheint erfolgreich gewesen zu sein!
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  • Dzień 70

    Albany

    12 czerwca 2021, Stany Zjednoczone ⋅ ⛅ 20 °C

    Eigentlich war die wichtigste Entscheidung in Albany für uns das abwiegen der Vor- und Nachteile eines kleinen Abstechers Richtung Boston: 4 Tage direkt nach NY entlang des Hudson Flusses oder 14 Tage mit erneuter Überquerung der Appalachen.
    Umso länger wir die beiden Möglichkeiten abwogen, stellte sich ein Gefühl von Geilheit ein. Diesmal war der Ursprung aber etwas tiefer zu suchen als sonst. Mit jeder Stunde Rast in Albany fühlten sich unsere Beine stärker an als jemals zuvor und so wurde unser Schicksal durch unsere Extremitäten entschieden.
    Albany beeindruckte uns durch koloniale Bauten und Regierungsgebäude und ein Indoor American Football Spiel. Letzteres kann man machen, wird man aber auch nicht wirklich vermissen.
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  • Dzień 73

    Nochmal durch die Appalachen

    15 czerwca 2021, Stany Zjednoczone ⋅ ⛅ 24 °C

    Geschwind geschwind durch Regen und Wind
    vorbei an Bächen und Wäldern,
    Ähren auf Feldern.
    Am Hügel brennen die Waden, im Tal glühen die Backen (Bremsbacken)...

    Landschaftlich hielt uns die Strecke richtig im Atem und beeindruckte uns nach jeder Kurve erneut.
    Am Wegesrand bestaunte uns eine Gruppe der alten 69 Garde mit Schildern: Love, Peace and Harmony!
    Passend dazu sahen wir kleine Bioläden am Wegesrand und stärkten uns an jeglicher Eiscremequelle die uns unter die Räder kam.

    Nun noch eine letzte Anekdote: Zirka 35 km lang konnte sich Katharina nicht dazu durchringen direkt am Wegesrand oder auf einer Toilette Wasser zu lassen. Dementsprechend kam irgendwann völlig unvorbereitet der Punkt an dem die Tugend dem Drang wich und eine kurze Pause eingelegt werden musste. Der Not gehorchend wurde kein Meter zu viel vom Weg zurückgelegt...und wie sollte es nun anders sein: Sekunden später fuhr ein Mann sichtlich verwundert über die neue Aussicht vorbei. Sicherlich ein eher seltenes Bild im prüden Amerika aber ein Hochgenuss für Adrian und ein heiteres Ende eines regnerischen Tages.

    Ein weiteres Highlight an Wegesrand war der Besuch eines Beschleunigungsrennens (Quarter Mile Race), welches uns vor allem durch den Motorenlärm und die restlichen Besucher (Gefühlt allesamt Trumpies) begeisterte und uns endgültig das Gefühl vermittelte, im Herzen Amerikas angekommen zu sein.

    Mit einer Sache müssen wir reinen Tisch machen. Zeit! Wir haben wirklich den ganzen Tag Stress. Immer heißt es auspacken, Zelt aufbauen, Unterkunft suchen, Taschen packen und nach etwas Essbarem suchen. Von wegen Auszeit und Entspannung. Der Tag ist voll - vor allem wenn dann noch über das Erlebte berichtet und Kontakte gepflegt werden sollen!!
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  • Dzień 76

    Boston: Stadt mit europäischem Charme

    18 czerwca 2021, Stany Zjednoczone ⋅ ☀️ 26 °C

    Es mag am fantastischen italienischem Essen im North End, den historischen Gebäuden, die der Stadt zwischen den Wolkenkratzern Charakter verleihen oder an dem vielen Leben auf der Straße liegen: In Boston hatten wir nach zwei Monaten in den USA erstmals das Gefühl, dass wir hier leben könnten. Schon vorher hatten viele nette (alte) Menschen, die wir trafen, prognostiziert, dass uns Boston gefallen würde.
    Und ja, Boston ist so europäisch, dass wir uns wohl fühlten. Insbesondere weil die Autobahn in der Stadt überdacht wurde und statt Abgase und Lärm jetzt ein Parks mit Fußwegen das Stadtbild prägen. Es scheint, also würde es doch Amis geben, die von Stadtplanung Ahnung haben.
    Wir entdeckten Boston dann natürlich auch zu Fuß, u.a. auf dem Freedom Trail. Zum nicht vorhandenen Sonnenuntergang fuhren wir mit einem Schiff auf Sunset Tour und Cambridge mit der Elite-Uni Harvard erkundschafteten wir mit Fahrrad und Bus. Denn die erste richtige Reperatur stand an. Katharinas Goldelse meckert seit einigen Kilometern so laut und beharrlich, dass sie ein neues Tretlager verpasst bekam. Etwas enttäuscht waren wir, als kein Kunstmuseum uns rein lassen wollte. Aber gut, nicht immer kann das total flexible, in letzter Minute planende Leben so aufgehen, wie wir uns das vorstellen.
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  • Dzień 80

    East Coast Greenway. Mehr oder weniger.

    22 czerwca 2021, Stany Zjednoczone ⋅ ☀️ 20 °C

    Die letzte große Etappe von Boston nach New York City stand an und wir konnten uns über einen ausgeschilderten Radweg freuen, den East Cost Greenway. Auf dem ersten Teil der Etappe verließen wir jedoch die Route - mal um noch weitere Städte zu besichtigen, mal um abzukürzen und die extra Kilometer wieder rauszuholen und mal um Trails zu fahren, die bei Google eingezeichnet waren. Wir waren freudig überrascht, als sich einige von uns gewählte Wege eher als Mountainbike-Trails herausstellten. Katharina freute sich ein mal mehr über den starken Mountainbikeeinschlag ihres Rades und bretterte voraus. Adrian hingegen bewies, dass man auch mit 35er Tourenbereifung über solche Wege fahren kann, auch wenn er zur Abwechslung Katharina deutlich hinterher fuhr.
    Wir waren ohne große Erwartungen in diese Etappe gestartet und bekamen dafür umso mehr Highlights geboten: Providence ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass stadtplanerische Fehler korrigiert werden können. Die Hauptstadt von Rhode Island (der kleinste Bundesstaat und unsere Nummer neun) hat erfolgreich Innenstadtplätze attraktiver gemacht und Leben in die Stadt zurück gebracht. Außerdem gibt es so einige Prachtvillen zu bestaunen, eine davon im Kunstmuseum, dass wir natürlich ebenfalls besuchten (hier wollte man uns und ließ uns sogar kostenlos rein!).
    Von Providence ging es per Fähre weiter nach New Port, wo wir einen halben Tag entlang der Küste wanderten und die riiiesigen Villen (dagegen waren die Häuser in Providence Hütten!) fassungslos und fasziniert zugleich bestaunten. Dort stehen Paläste! Wie kann es nur sein, dass einzelne Menschen so viel Geld haben und viele, viele andere Menschen in den USA (und natürlich auch überall sonst) so bitter arm sind oder sogar auf der Straße leben? So einen großen Unterschied zwischen Arm und Reich wie in den USA kennen wir sonst tatsächlich nur aus Entwicklungsländern. Die vielen Menschen auf der Straße, die den Müll durchwühlen oder unter Brücken ihr Zuhause hatten, waren oft Thema während unsere Reise und da wir - anders als die Amis - zufuß in den Städten unterwegs waren, gab es auch immer wieder Gespräche mit Obdachlosen, die nachdenklich stimmten.
    Da das autofreundliche Amerika nicht gestattet, die Brücke von New Port nach Kingstown mit dem Fahrrad zu fahren, stiegen wir kurzzeitig auf den Bus um. Und bei allem Gehässigsein und Gelästere: zumindest konnte man in der Region überall kostenfrei (!) sein Fahrrad mit dem eh schon super günstigen Bus mitnehmen!
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  • Dzień 82

    Endpurt nach NYC: Jetzt aber ECGW

    24 czerwca 2021, Stany Zjednoczone ⋅ ☀️ 24 °C

    Ab Kingstown folgten wir wieder artig dem East Cost Greenway, der uns mal durch trostlose, heruntergekommene oder gesichtslose Städte und kurze Zeit später wieder vorbei an Luxusvillen und hübschen Ferienorte führte. Wir merkten deutlich, dass in Connecticut die Menschen entweder Ferien machen oder ansonsten dort wohnen, um zu schlafen aber nicht um zu leben. Aber was soll man auch erwarten vom einem Bundesstaat, indem Städte damit werben, wie ein Dorf zu sein?!🤷‍♀️
    Die Strecke führte aber auch wieder abseits der Straßen und Städte durch traumhafte Natur auf einer alten Bahnstrecke. Der Weg war so schön, dass selbst der Regen, der uns mal wieder begleitete, kaum störte. Im Gegenteil genossen wir, dass wir uns den Weg nur mit Rehen, Streifenhörnchen und Eichhörnchen teilen mussten.
    Eigentlich wollten wir auf dieser Etappe die ganze Zeit langsamer fahren, damit die letzten Kilometer nicht zu schnell vorbei gehen. Stattdessen legten wir ordentlich einen drauf und verlangten den Beinen noch mal richtig etwas ab: durchschnittlich rund 100 km pro Tag, um rechtzeitig in New York zu sein, wo Martin und Elisabeth uns erwarteten.

    Die lezte Etappe bot beim Thema Schlafen einige Abenteuer. Wir wurden zum Ende hin noch richtig mutig und campten auf einem Sportplatz und einem Trailhead des Fahrradweges wild. Wobei dem "Mutigsein" zumindest in einem Fall eine mehrstündige Suche nach einem Platz voraus ging. Auch wenn wir nicht wollten, mussten wir am Regentag auf ein Hotel ausweichen, das Wasser stand überall. Wir entschieden uns für das vermeintlich bessere Hotel. Dafür, dass wir mehr zahlten, bekamen wir dann auch weniger Leistung. Um 19.30 Uhr wollte uns der Rezeptionist nicht einchecken lassen und diskutierte mit uns, dass es ja nicht sein Fehler sei, wenn die Räume nicht fertig seien. Das wir nicht so richtig viel Verständnis dafür hatten, legte er uns als so große Reseptlosigkeit aus, dass er uns weitere 40 Minuten warten lassen wollten, als wir um 20.30 Uhr (noch immer nass und durchgefroren) zurück kamen. Letzlich flossen viele Tränen, alle anderen wartenden Gäste stellten sich auf unsere Seite und um 21 Uhr waren wir dann endlich in unserem Zimmer. Wobei, eigentlich war es schon 21.20 Uhr, da die Zimmerkarte zunächst nicht funktionierte und wir uns erneut anstellen mussten - hinter fünf Gästen, die an der Rezeption warteten, dass ihre Zimmer endlich fertig werden. Bei all dem Chaos war es nur ein schwacher Trost, dass die Managerin uns am nächsten Tag die vollständige Erstattung der Übernachtung anbot. Insbesondere da wir über einen Drittanbieter gebucht hatten und damit die Wahrscheinlichkeit, dass Geld zurück zubekommen, quasi nicht gegeben ist...

    Abenteuerlich war auch die letzte Tagesetappe nach NYC. Etwas über 100 km sollte es bis zum Zentrum werden. Wir hatten nur irgendwie nicht damit gerechnet, dass es sich bereits im Speckgürtel wie in der Stadt fährt und dass uns ständig Ampeln stoppen und wieder anfahren ließen. Ein Kraftakt! Und auch die Einfahrt nach NYC bzw. in die Bronx war - milde gesagt - fordernd. In diesem Teil der Stadt scheint es keine Verkehrsregeln (oder sonstige Regeln) zu geben...Da wird auch mal eben eine Straßenspur zur Pop-Up-Waschstraße für Autos umfunktioniert!
    Eine Belohnung für eine anstrengende Etappe gab es beim Eis in Manhatten und noch einige Kilometer später beim wundervollen Empfang von Martin und Elisabeth, die für uns den Korken des Champus knallen ließen. Die Gefühle an diesem letzten Tag kann man kaum in Worte fassen. Stolz und Glück mischte sich mit Erschöpfung und Trauer, dass die Reise vorbei ist. Glücklicherweise tröstete die Aussicht auf eine Woche New York und die Freude über das Wiedersehen mit Martin über die schmerzhafte Gewissheit, dass das schönste, was wir je gemacht haben, zu Ende ist, hinweg.
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