• Karl Heinz
lug 2019 – mar 2020

Radreise

Juli - Dezember 2019 Leggi altro
  • Tag 20 - Donji Vidovec

    3 agosto 2019, Croazia ⋅ ⛅ 22 °C

    80 km / 1180 km - 8 / 104 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 19 € Transport (Fähre, etc.)
    13,5 € / 217,5 € Lebensmittel
    0 € / 121 € Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    13,5 € / 396,5 € Gesamt

    So schön und gesellig der Abend mit den #vanshenanigans auch war, so leer ist die Wiese heute Morgen.
    Seit zwei Wochen hat sich bei mir eine gewisse Fitness eingestellt, welche mich lange wach hält und dann für einen guten Schlaf sorgt und gleichzeitig früh aufstehen lässt.

    "early to bed, early to rise, makes a man healthy, wealthy and wise"

    Lassen wir uns mal überraschen.
    Die #vanshenanigans scheinen schon darüber zu verfügen. Ich lasse sie schlafen und frühstücke alleine.
    Nach einer Stunde bin ich startklar und fahre los.

    Heute begegne ich den ersten Langzeit-Radlern. Einem Paar aus Stuttgart auf dem Weg wieder nach Hause. Wir fahren nicht zusammen, unterhalten uns aber kurz. Jeder fährt sein Tempo. Noch viele Male begegnen wir uns wieder. Erst an der Grenze zu Kroatien verlieren wir uns.
    Denn es regnete wieder. Während ich die Zeit in einer Pizzeria verbrachte habe, sind die beiden wohl im Sprint in das Landesinnere gefahren.
    Sie meinten, dass es so kurz hinter der Grenze ja nichts gäbe unterzukommen.
    Ich habe da eine andere Philosophie. Irgendetwas ergibt sich immer.

    So fahre ich über die Grenze und stehe auf einmal auf dem Zubringer zur Autobahn. Eine andere ausgebaute Straße gibt es nicht wirklich. Also durch die Unterführung auf die andere Seite der Bahnlinie und die Taschen am Vorderrad auf Tauchstation geschickt. Tiefer als ich dachte.
    Aber nach dem Motto „Geschwindigkeit bringt Sicherheit“ geht es hindurch.

    Drüben angekommen stolpere ich über ein Motorradrennen. Die Straße, welche ich nehmen wollte ist der Schauplatz der Viertel-Meile hier.
    Ein Kroate spricht erst mich an und versucht dann den Veranstalter davon zu überzeugen, mich durch zu lassen. Gut, das ist zwar nicht das, was ich wollte, aber eine nette Geste. Natürlich komme ich dort nicht durch. Nur hinein. Und das war gut so. Denn so fügt sich alles zusammen.

    Das Rennen hätte schon gegen drei Uhr starten sollen. Aber der Regen machte dem einen Strich durch die Rechnung. Einerseits mir, weil ich nicht weiter gefahren bin, andererseits dem Rennen. Das führte dazu, dass Alex, Antonio und Christina gegen fünf Uhr noch da waren. Es ist ja gerade Urlaubszeit und die drei Kroaten haben sich von Ihren Arbeitsstellen Deutschland beurlaubt.
    Der erste Kroate hat mir meinen deutschen Akzent entlockt und das hörte Alex, der mich auf Deutsch fragte, wo ich her komme.
    Der Rest ist Geschichte.
    Wir trinken ein paar Bier und breche ich in ihr Heimatdorf auf.

    Noch bevor das Rennen vorüber ist, werden die drei aufbrechen und ich radel kurze Zeit später hinterher. Neben mir türmt sich ein schönes Unwetter auf.
    Ich muss zugeben, ich habe in diesem Moment keinen Gedanken daran verschwendet, nass zu werden. Ich machte Fotos.
    Und just in dem Moment, als der Regen fiel, stand ich bei Alex unter dem Vordach.

    Ich nutze diese ruhige Stunde und richte mein Zimmer ein.
    Beim duschen geschah es. Eine Spinne krabbelte die Wand lang hoch. Ich wollte sie retten, aber sie fällt hinab und den Abfluss. Ich bin traurig. Das erste Lebewesen auf der Reise, das ich durch meine Unfähigkeit das Leben koste.
    Ich hoffe, der Kosmos vergibt mir.

    Der Abend vergeht in der dorfeigenen Bar.
    Ja, wir reden hier von einem Dorf mit unter tausend Einwohnern. Und die Bar ist gut gefüllt. „Nicht mal ansatzweise voll!“ meint Alex. Ich kenne Bars in der Stadt, die nicht so viele Besucher haben.
    Aber die Kroaten haben eine andere soziale Art, wie ich noch feststellen sollte.

    Song des Tages:
    Track Through The Desert - Roggmaasters (playing HaMi)
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  • Tag 21 - Kloštar Vojakovački

    4 agosto 2019, Croazia ⋅ ☀️ 23 °C

    50 km / 1230 km - 4 / 108 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 19 € Transport (Fähre, etc.)
    0 € / 217,5 € Lebensmittel
    0 € / 121 € Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    0 € / 396,5 € Gesamt

    Heute wird ausgeschlafen. Zumindest ich kann es. War ich ja schon gegen zwei im Bett. Alex ist nochmal zurück und war bis fünf weg.
    Er meinte, wenn er gegen zwei ins Bett ginge, stünde er gegen acht auf. Ab fünf, um neun.
    Also schlaf ich auch bis um neun. Erst wird gefrühstückt, Kaffee getrunken und dann überlegt, was man mit dem Tag anstellen kann. Wir entschließen uns, dass wir das Boot-Rennen besuchen wollen.
    Ich wusste, dass ich noch ein paar Kilometer machen möchte. Aber erst abends.
    Also gehen wir ab Mittag wieder in das Kaffee. Und es war auch wieder gut besucht. In den Stunden, die wir dort verbrachten herrschte ein reges Kommen und Gehen.

    Auch Antonio und Christina gesellen sich zu uns. Kurz darauf fahren eine Kapelle auf der Ladefläche eines Transporters und ein paar Boote auf Anhängern, sowie andere dazu gehörige Autos im Korso durch das Dorf. Stimmung wie auf einem Fest.
    Dann starten wir zusammen zum Boot-Rennen.

    Eine Tradition, die dazu führt, dass man mit großen Booten paddelnd den Fluss hinab fährt und wie ein Ritter mit seiner Lanze eine Scheibe treffen muss.
    Ein sehr vergnüglicher Nachmittag. Auch die drei lassen es sich nicht entgehen, eine Runde zu versuchen.
    Ich sollte erwähnen, dass die aufgestellten Festzelte vollends gefüllt waren. Die Kroaten leben die Geselligkeit. Das gefällt mir.
    Hier kennt auch jeder jeden und freut sich der Gesellschaft. So kommt es, dass der Bootsclub mir als Geschenk ein T-Shirt in den Mitgliedsfarben schenkt.
    Ich bin stolz und freue mich sehr. Trage es noch weit aus der Gegend hinaus.

    Gegen sechs brechen wir dann auf. Die drei nach Hause und ich Richtung Zagreb.
    Nur noch ein paar Kilometer hinter mich bringen, damit die Strecke nach Zagreb am nächsten Tag mich nicht erschlägt.

    Und wieder reise ich zu schnell. Die Gastgeber in Zagreb erwarten mich am nächsten Tag.
    Das ist schön und entspannt auch. Ich weiß, wo ich unterkomme. Aber doch trennt es mich von diesen tollen Menschen hier.
    Es ist ein schmaler Grat, so zu reisen. Und mir ist es noch nicht gelungen, oben zu bleiben.

    Song des Tages:
    Heart of Gold - Neil Young
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  • Tag 22 - Zagreb

    5 agosto 2019, Croazia ⋅ ⛅ 24 °C

    70 km / 1300 km - 6 / 114 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 19 € Transport (Fähre, etc.)
    4 € / 222,5 € Lebensmittel
    0 € / 121 € Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    4 € / 401,5 € Gesamt

    Ich musste zwar gestern Abend lange nach einem geeigneten Platz für mein Zelt suchen, aber dafür habe ich auch keinen gefunden.
    Ich schlafe so versteckt, wie möglich auf einer Hügelkuppe im Gestrüpp. Und außer einem Auto, das sich mit Sicherheit verfahren hat, kam keiner vorbei.
    Dennoch will ich auch weiterhin unterm Radar fliegen und stelle mir den Wecker auf um sechs.

    Halb sechs stehe ich auf. Gleiches Problem, wie immer.
    Aber dafür zeigt sich mir der Morgen mit seiner Natur von der schönsten Seite.
    Das entschädigt für die Nacht.

    Ich bin ungewöhnlich zeitig auf der Straße. Halb sieben!
    In der nächsten Stadt gibt es erstmal einen Kaffee. Das Gebäck muss man sich separat kaufen, kann es aber im Kaffee essen. Ich bin gerade froh, dass die Kroaten so zeitig öffnen.

    Die Strecke nach Zagreb ist lang und weilig.
    Erst mit der Stadtgrenze ändert sich das. Die Straße ist aus Platten zusammen gesetzt und so fährt sie sich auch. Ich denke im ersten Moment, dass Zagreb keine Stadt für Radfahrer ist, wenn hier Bushäuschen auf dem Radstreifen stehen und die Radwege immer durch hohe Bordsteine unterbrochen sind.
    Zum Glück ist heute ein Feiertag. Somit hab ich die Straße für mich.

    In der Stadt warten schon meine Gastgeber auf mich. Ein wirklich lustiges Pärchen mit meinem Humor. Lucas und Lea. Im Nachhinein musste ich an Star Wars denken.
    Am Abend gehen wir noch in eine Bar und dann etwas essen. Jede Kultur nach ihrer Reihenfolge.

    Song des Tages:
    Small Town (Talkin' At The Texaco) - James McMurtry
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  • Tag 23 - Zagreb

    6 agosto 2019, Croazia ⋅ ⛅ 30 °C

    0 km / 1300 km - 0 / 114 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 19 € Transport (Fähre, etc.)
    18 € / 240,5 € Lebensmittel
    0 € / 121 € Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    18 € / 419,5 € Gesamt

    Der heutige Morgen ist faul.
    Faul wegen der Sonne. Faul wegen der Bequemlichkeit. Faul weil man kann.
    Nur Lea ist schon auf Arbeit. Gegen Mittag frühstücken wir dann doch und gehen dann in die Stadt.
    Die Sonne brennt enorm. Ich bin froh, dass die Häuser Schatten werfen. Es ist doch ein Unterschied komplett eingepackt im Fahrtwind zu radeln, oder exponiert bei Windstille zu spazieren.

    So verbringen wir den Tag in Zagreb und ich finde eine wirklich tolle Stadt vor.
    Jung frisch und voller Leben.
    Bis in die Abendstunden hinein genieße ich dieses besondere Flair, das Zagreb aufweist.

    Song des Tages:
    The Trooper - Iron Maiden
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  • Tag 24 - Schneckenland

    7 agosto 2019, Croazia ⋅ ⛅ 23 °C

    60 km / 1360 km - 4 / 118 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 19 € Transport (Fähre, etc.)
    6 € / 246,5 € Lebensmittel
    0 € / 121 € Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    6 € / 425,5 € Gesamt

    Ich schwinge mich erst gegen zwei Uhr Nachmittags in den Sattel und lasse die Mittagshitze passieren.
    Denke ich zumindest. Warm ist es trotzdem.
    Widerwillig lasse ich Zagreb hinter mir. Ich wäre gerne noch länger geblieben. Es ist wirklich schön hier.
    Aber einerseits habe ich einen gewissen Plan und andererseits keinen weiteren Gastgeber. Und Luc und Lea möchte ich nicht länger als geplant belasten.

    Also werden noch Vorräte gekauft und dann geht es Richtung Karlovac.
    Kurz vor der Stadt suche ich mir ein tolles Fleckchen an der Kolpa. Ich werde fündig. Glasklares Wasser und gesunde Fische. Ein angelegter Treppenabgang hinunter und oben gemähte Wiese. Ich bin faul und baue heute das Zelt nicht auf. Dafür gehe ich noch lange schwimmen.

    Als ich in der Nacht auf meinem Bett liege und hinter meinen Kopf fasse, bemerke ich etwas rundes und glitschiges. Im Halbschlaf denke ich, es ist ein Pfirsich, oder ein Pflaume und werfe sie weg. Daneben lag noch eine.

    Moment hier ist kein einziger Baum, der solche Früchte trägt.
    SCHNECKEN! Überall und ganz viele. Unter mir, neben mir und auf mir. Das Zelt aufzubauen wäre hier keine sonderlich gute Idee. Würde nur beschleimt werden.
    Zum Glück lassen sie mein Kopfende in Ruhe. Also verbringe ich mit meinen unzähligen Freunden die Nacht im Status Quo.

    Wer hätte gedacht, dass Typen in braunen Hemden so viel Ärger machen können?

    Song des Tages:
    Shake Electric - Spiders
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  • Be Happy

    8 agosto 2019, Croazia ⋅ ⛅ 26 °C

    Während eines kurzen Stopps fiel mir ein Schild auf.
    Es trug die Aufschrift "Be Happy". Ok, sehr nett. Gegenüber diesem war noch eines.
    Da muss es doch eine Geschichte dahinter geben. Also den Schildern gefolgt. Und das waren viele. Es ging immer weiter abseits der Straße in das Land hinein.
    Nach einer Weile kam ich zu einem sehr neuen Holzhaus, an dem mich ein Mann begrüßte.

    Ich fand eine religiöse Pilgerstätte vor. Es ging in die buddhistische Richtung, war aber mehr weltlich ganzheitlich geprägt.
    Wie zu erwarten freundlich und herzlich wurde ich mit Speis und Trank empfangen. Wir haben ein paar Geschichten und Erlebnisse ausgetauscht.
    Nach einer Stunde des Verweilens ging es dann weiter.
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  • Tag 25 - Grabovac

    8 agosto 2019, Croazia ⋅ ⛅ 27 °C

    95 km / 1455 km - 9 / 127 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 19 € Transport (Fähre, etc.)
    14 € / 260,5 € Lebensmittel
    15 € / 136 € Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    29 € / 454,5 € Gesamt

    Bilanz des gestrigen Abends: ein Schnecke hat es nicht überlebt
    Traurig, aber als ich meine Isomatte verlegt habe, muss ich sie im Dunkeln übersehen haben.

    Das Packen fällt mir leicht. Nicht ausschließlich wegen erhöhter Motivation aufgrund der glitschigen Schnecken unter mir. Auch weil ich nicht viel auspacken musste.

    So geht es schon sehr zeitig los. Um acht sitze ich im Sattel. Doch wohin die Reise geht, musste sich erst in Karlovac zeigen. Ein Kaffee am Morgen vertreibt Müdigkeit und W-Lan-Losigkeit.
    So war schnell klar, dass die meisten Zeltplätze voll waren und es die beste Idee ist, etwas zu buchen, bevor man ganz planlos ankommt. Und der Weg wird lang. Das ist gewiss. Und steil.
    Außerdem wollte ich in den Nationalpark. Also gönnt man sich den Luxus für zwei Tage und fährt mit dem Koffein auch nicht schneller den Berg hinauf.

    Heute ist Freitag. Am Wochenende ist Fahrverbot für die Lastkraftwägen, die sich daran halten.
    Doch heute fahre ich auf dem schmalen Grat zwischen LKW und Leitplanke. Nichts ungewöhnliches, nichts neues, nichts erschreckendes. Aber es zeigt sich wieder einmal, was ein halber Meter mehr Asphalt ausmachen würde. Aber so schiebe ich mich mit wenigen Zentimetern an der Leitplanke vorbei und die LKW sich ihrerseits immer noch auf ihrer Spur an mir vorbei. Die meisten machen das ohne Murren und Knurren und schauen, dass ich nicht in den Begrenzungsleuchten hängen bleibe. Super nett.
    Aber dann gibt es die Bosnier. Die hupen nicht nur, wenn sie dich überholen, sondern geben auch ihren Unmut kund, wenn sie dir entgegen kommen. Sowohl P-, als auch LKW

    Nach dem ersten langen Anstieg liegt Slunj. Heimat vieler schöner Wasserläufe, vieler kleiner Wasserfälle und des MO:DEM Festivals.
    Ein recht schönes Örtchen, wie ich sagen muss. Auch wenn man nur im Flug an den Leuten teilhaben kann. Mehr als ein Einkauf bleibt mir hier nicht zu tun und der Aufstieg geht weiter.
    Stets aufwärts. Über zwölf Kilometer.

    Aber oben angekommen, erwartet mich ein schönes Hostel, das einem Bauernhof gleicht. Hühner, Hunde und Katze. Dazu noch selbst gebaute Möbel, Pergola und ein Baumhaus. Großer Wohlfühlfaktor.

    Song des Tages:
    Ana Bhebak - Powersolo
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  • Tag 26 - Plitvicka Jezera

    9 agosto 2019, Croazia ⋅ ⛅ 25 °C

    30 km / 1485 km - 2 / 129 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 19 € Transport (Fähre, etc.)
    10 € / 270,5 € Lebensmittel
    15 € / 151 € Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    25 € / 479,5 € Gesamt

    Auf zu neuen Abenteuern. Auf zu schönen Seen und toller Landschaft. Auf zur Entspannung.

    Die Realität am Eingang zu den Plitvicer Seen sieht anders aus.
    Blechlawinen rollen zum Parkplatz und deren Lebendiger Inhalt stapelt sich vor dem Einlass. Menschen über Menschen im Park und davor. Die blanke Ausbeutung der Natur. Ich gebe mir den Spaß dennoch. Aber nach einer Stunde hinab, andere Seite hinauf und wieder zurück, suche ich mir einen Platz mit mehr Ruhe.

    Die Geduld bei der Suche zahlt sich aus.
    Ich finde tolle und abgeschiedene Seen vor. Und vor allem: Ich bin alleine!
    So verbringe ich einige Zeit in diesem Tal.
    Die Natur ist wunderschön und auch ohne die "menschliche Pflege" in bestem Zustand. So soll es bleiben und so soll niemand von diesem Ort erfahren.

    Song des Tages:
    Hammer to the Heart - Dead Lord
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  • Tag 27 - In der großen Ebene

    10 agosto 2019, Croazia ⋅ ☀️ 27 °C

    60 km / 1545 km - 8 / 129 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 19 € Transport (Fähre, etc.)
    9 € / 279,5 € Lebensmittel
    0 € / 151 € Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    9 € / 488,5 € Gesamt

    Heute geht es fort.
    Fort von dieser schönen Natur.
    Hinein in das Chaos, was eine einzelne Straße ohne Alternative mit zu vielen Touristen hervorruft.

    Es ist der reinste Wahnsinn, was Kroatien sich hier von den Touristen gefallen lässt. Oder gefallen lassen muss?
    Gut, ich bin auch einer. Aber ich fahre nicht mit meinem Auto überall hin.
    Klar, die Fahrer können nichts dafür, dass es nur eine Straße gibt. Aber irgendwann sollte der Mensch doch mal ein Gespür für sich und sein Umfeld entwickeln.
    Aber das wird nicht passieren. Nicht in dem Maßstab, der nötig wäre.

    Nach vielen Kilometern, in denen mir einige Fotos der winnetou-esken Landschaft verloren gehen, weil ich in diesem Verkehrswahnsinn nicht anhalten kann, wo ich will, biege ich dann in das Gebirge ab.
    Einerseits wegen weniger Begleitern, andererseits auch weil es meine Route ist. Und andere gibt es ja nicht.

    So treffe ich noch auf ein deutsches Pärchen aus Brandenburg und komme an verlassenen Ortschaften vorbei.
    In der Nacht soll es einen Sternschnuppen geben. Also heute wieder ohne Zelt.
    Abseits der Straße und auf dem Feld ist auch keiner. Außer die Bewohner von Wald und Wiese, mit denen ich mich dann an den Sternschnuppen erfreue.

    Song des Tages:
    Gardenia - Kyuss
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  • Tag 28 - Novalja

    11 agosto 2019, Croazia ⋅ ☀️ 30 °C

    90 km / 1635 km - 10 / 139 Stunden

    Ausgaben:

    5 € / 24 € Transport (Fähre, etc.)
    14,5 € / 294 € Lebensmittel
    30 € / 181 € Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    49,5 € / 538 € Gesamt

    Heute hatte ich ein gutes Stück Fahrt vor mir. Auch wenn es gedacht immer bergab gehen müsste, ist der Weg doch weit.
    Deshalb will ich zeitig aufstehen. Auch die Morgenröte wollte ich fotografieren. Deshalb hatte ich vor, mir auch den Wecker stellen.
    Nun, der Morgen sah dann folgendermaßen aus:

    05:20 - Morgenröte, knapp verpasst. Sie weckt mich kurz und ist dann wieder verschwunden.
    06:30 - Sonne kommt raus. Ich lass sie mir auf mein Bett scheinen und drehe noch ein paar Runden im Schlaf.
    07:30 - Aufstehen und frühstücken, packen und Abfahrt vorbereiten
    08:00 - Die Sonne brennt! (Die Sonne ist nicht kalt)

    Also dann, auf geht es. Hinab ins Tal, hinab ans Meer. Endlich erreiche ich dich und kann in dir schwimmen! Doch vorher gilt es noch einen Berg zu erfahren. Wo war der im Höhenprofil meines Navigationsprogramms zu sehen? Bis ich oben war, nirgends.
    Nun dann. Das war dann der letzte bis an das Meer.

    Doch vorher zeigt sich das Land noch von seiner schönen Seite.
    Und die Fotomotive, die mir gestern verwehrt blieben, kann ich heute mitnehmen.
    Vor der Abfahrt dann wird noch etwas gegessen und die Aussicht genossen. Es schieben sich gerade drei Radler den Berg hoch und oben klatschen sich oben ab.
    "Halblang Jungs" denke ich und rufe mir in den Kopf, dass ich das ja auch gemacht habe. Mit Gepäck.

    Als ich dann aber unten angekommen bin, oder vielmehr schon auf halbem Weg, wird mir klar, dass ich den Anstieg ganz schön unterschätzt habe. Die Jungs haben eine beachtliche Leistung hingelegt.

    Und für meine überstürzten Gedanken, schickt mich das Karma ab hier wieder zehn Kilometer bergauf bis zur Fährstelle zur Insel Pag. Kein Wind, kein Schatten. Dort angekommen geht es dann steil bergab.
    Und auf Pag angekommen, wieder bergauf.

    Pag - Die Wüsteninsel.

    Es ist heiß. Sehr heiß. Windstill und trocken. In einiger Entfernung läuft ein Backpacker die Straße hinauf. Das letzte Auto aus dem langen Tross hält ungefragt an und der Backpacker freut sich.
    Ich freue mich für ihn und erkenne, dass trampen mit Fahrrad geil sein kann, aber auch tüchtig sinnlos.

    Nach der halben Strecke bergauf beginnt ein Stechen in der Brust und der linke Arm kribbelt.
    Ganz toll. Na wenigstens gibt es hier einen einzigen großen Stein, hinter dem ich etwas Schatten finde. Ich ruhe mich aus, trinke meine vorletzte Wasserflasche, die ich schon fast hätte zum kochen nehmen können und gucke den Insassen der Autos zu, wie sich mich angucken.

    Oben auf dem Berg angekommen freue ich mich kurz über die Abfahrt. Dann schleift etwas am Rad. Oder doch nicht?
    Nein, zum Glück ist es nur ein Platten. Na wenigstens nicht bei angenehmen Temperaturen, einer kühlen Brise und Schatten. Ich nehme die Herausforderung an und wechsle den Schlauch.

    Es fahren viele Fahrzeuge vorbei. Eine Fahre voll und der Gegenverkehr.
    Von denen hält keiner an. Nicht mal die Motorräder, die einen kleinen Kompressor mitführen (sollten, wenn sie ernst meinen, was sie da tun).
    Ich freue mich über diese Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Party-Gäste Pag's und baue das Rad wieder ein, fahre weiter.

    Welch ein Glück, dass ich mir ein Hostel gebucht habe.
    Zum Spottpreis von nur 30 €. Ein echtes Schnäppchen für den dreckigsten Raum und das Bad, in denen ich je in einem Hostel war.

    Um den Abend nicht in dieser Stimmung ausklingen zu lassen, wollte ich noch etwas zu essen und zu trinken kaufen.
    Hier ist alles teuer. Teurer als in Deutschland. Die Stimmung auch. Goldwert.

    Song des Tages:
    Lost Highway - Wo Fat
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  • Tag 29 - Novalja

    12 agosto 2019, Croazia ⋅ ☀️ 30 °C

    5 km / 1640 km - 1 / 140 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 24 € Transport (Fähre, etc.)
    18 € / 312 € Lebensmittel
    30 € / 211€ Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    48 € / 586 € Gesamt

    Das Hostel war mir zu teuer. In der Gegend bleiben und ausruhen wollte ich dennoch.
    Ein Campingplatz in der Nähe schien verlockend. Im Prospekt war eine Person auf dem Zeltplatz mit zehn Euro vermerkt.
    Das tut meiner Reisekasse gut.

    Also auf zum Campingplatz. Vorher noch zur Tankstelle und den Reifen wieder ordentlich befüllt.
    Am Empfang frage ich nach, ob es wirklich zehn Euro sind. Alles klar!

    Zelt aufbauen, baden, einkaufen. Der Supermarkt auf dem Platz ist tatsächlich mal nicht teuer. Ich freue mich und will noch heute auschecken und den Platz bezahlen gehen.
    Morgen wird es zeitig heiß und ich will gegen sieben auf dem Rad sitzen. Da wäre die Rezeption noch geschlossen.

    "Dreißig Euro" bitte!
    Verzeihung?

    "Ja, die zehn Euro sind nur für..." ...
    Blablabla

    Es ist mir egal. Ich diskutiere nicht mit der Dreistigkeit.

    Pag - Novalja - Abgehakt.
    Wieder ein Ort, an den ich nie zurückkehren werde.

    Song des Tages:
    Lemon Tree - Fools Garden
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  • Fortica

    13 agosto 2019, Croazia ⋅ ⛅ 32 °C
  • Tag 30 - Zadar

    13 agosto 2019, Croazia ⋅ ☀️ 30 °C

    100 km / 1740 km - 9 / 149 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 24 € Transport (Fähre, etc.)
    5 € / 317 € Lebensmittel
    0 € / 211€ Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    5 € / 591 € Gesamt

    Sechs Uhr morgens.
    Der Wecker klingelt.
    Vielmehr vibriert es am Handgelenk. Ich freue mich über die Uhr, die mir mein Dad für die Reise überlassen hat und stelle fest, dass sie einen Kratzer hat.
    Hoffentlich darf ich dennoch nach der Reise nach Hause zurückkehren und er freut sich trotzdem.

    Pag wirft mir seine beiden verbliebenen Berge entgegen.
    Nach ihnen erwartet mich südlich die Stadt Pag. Ich gehe schwimmen und stelle fest, dass es keine Dusche in meinem Abschnitt gibt. Sehr gut, ich erwarte für abends noch mehr Salz-Flecken auf meiner Kleidung.

    Ich mag ja Eiskaffee. Vor allem dann, wenn es auch noch so warm ist, wie hier.
    Aber ich mag nicht den Eiskaffee Kroatiens. Denn er entbehrt allem, was einen Eiskaffee ausmacht. Es fehlt sowohl das Eis, als auch der Kaffee.

    Es ist mit kaltem Wasser übergossenes Instantpulver mit Eiswürfeln.

    So motiviert geht es dann weiter südlich auf die Stadt Zadar zu.
    Hier komme ich gegen frühem Nachmittag an und überlege mir ein Hostel zu nehmen.
    Bin mir aber nicht ganz schlüssig, ob es sich lohnt.

    Leider hätte es das. Als ich das bemerkte, war schon alles belegt und ich entscheide noch so lange zu bleiben, wie es das Tageslicht zulässt.
    Leider reicht die Zeit nur für den nördlichen Teil der Altstadt. Gerne hätte ich mehr erkundet und gesehen. Aber in der Stadt auf einer Bank zu schlafen war nun nicht mein erklärtes Ziel.

    Ich trinke am Meer noch einen Kaffee mit zwei Reisenden aus Ungarn und Deutschland und verlasse mit der Dämmerung und meiner Stirnlampe die Stadt Richtung Süden.
    Natürlich nicht ungeplant und ohne die Pläne B bis F.

    Plan B: Trotzdem beim Hostel nachfrage.
    Plan C: Erstbeste Stelle zum Schlafen nutzen.
    Plan D: Stadt verlassen und am Strand schlafen.
    Plan E: Ein verlassenens Gebäude finden.
    Plan F: einen Zeltplatz finden.

    Dank tatkräftiger Unterstützung aus Deutschland weiß ich von einigen Zeltplätzen Richtung Süden.

    Nach einer Weile treffe ich auch auf den ersten.
    Weder will jemand meinen Pass, noch Geld von mir. Super, auch am morgen gibt es keinen, der mir für meinen Aufenthalt hier noch etwas in Rechnung stellen möchte.
    So treffe ich auf Camper aus Rostock, Chemnitz und Hessen.

    Song des Tages:
    Desert Cruiser - Truckfighters
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  • Tag 31 - Pirovac

    14 agosto 2019, Croazia ⋅ ⛅ 27 °C

    50 km / 1790 km - 4 / 153 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 24 € Transport (Fähre, etc.)
    5 € / 322 € Lebensmittel
    0 € / 211€ Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    5 € / 596 € Gesamt

    Heute wird nicht allzuviel passieren.
    Das Pferd ohne Namen kullern in Richtung Süden. Vorbei an schönen Stränden und tollem, klaren Wasser.
    Ich möchte in Pirovac ein paar Leute aus Zagreb treffen. So verbringen wir den Nachmittag bei Bier und baden in der Sonne. Als die beiden los ziehen geselle ich mich zu zwei anderen Leuten aus Zagreb.

    Wir spielen bis in die Nacht hinein Karten.
    Als sie dann aufbrechen werde ich mich auf den anliegenden Zeltplatz legen und den fast vollen Vollmond vorbeiziehen lassen.

    Song des Tages:
    Love Like a Man - Ten Years After
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  • Tag 32 - An der großen Mauer

    15 agosto 2019, Croazia ⋅ ☀️ 27 °C

    45 km / 1835 km - 6 / 159 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 24 € Transport (Fähre, etc.)
    14 € / 336 € Lebensmittel
    0 € / 211€ Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    14 € / 610 € Gesamt

    Sie hat mir meine Bier bezahlt und ich habe es nicht mal bemerkt.
    Bis heute morgen. Es tut mir Leid, aber dafür müssen wir leider nun zusammen frühstücken.

    Aber vorher stehe ich zeitig auf. Schwimme lange im Meer, gehe einkaufen und suche einen schönen Platz am Strand aus.
    Ich komme wieder erst gegen Mittag los. Warm ist es hier immer. Also ab in die Sonne.

    Die Reise geht zur großen Mauer südlich von Šibenik.
    Ich komme einfach nicht von alten Gemäuern los.
    Aber vorher wird noch die Stadt besichtigt.

    Das gestaltet sich schwieriger, als gedacht. Schnell wird klar, dies Stadt hat viele Stufen. Viel zu viele für einen Radreisenden.
    Aber einen Weg finde ich dann doch und so wird die Stadt besichtigt.

    Nach ein paar Stunden geht es dann in der Abendsonne auf zur Mauer.
    Es ist schön hier. Auch zum baden. Und so genieße ich die Gesellschaft der wenigen Menschen hier. Drei Damen meines Alters leisten mir Gesellschaft. Zumindest zwei davon. Die dritte ist auf vier Beinen unterwegs.

    Den dritten Tag in Folge schlage ich mein Lager nach Einbruch der Dunkelheit auf. Aber so wie ich bin, habe ich schon vorher den Platz ausgesucht. In Mitten der Felsen nahe der Mauer findet sich ein schöner und abgeschiedener Fleck.
    Mit bestem Blick auf das Meer, die Boote und den Mond.

    Song des Tages:
    Bad Company - Bad Company
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  • Trogir

    16 agosto 2019, Croazia ⋅ ☀️ 28 °C
  • Tag 33 - Split

    16 agosto 2019, Croazia ⋅ ☀️ 29 °C

    80 km / 1915 km - 8 / 167 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 24 € Transport (Fähre, etc.)
    19 € / 355 € Lebensmittel
    20 € / 231€ Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen
    8 € / 8 € Ersatzteile

    47 € / 657 € Gesamt

    Heute Morgen scheint mir die Sonne ins Gesicht.
    Mal wieder im Freien geschlafen, wieder nicht vom Bären geweckt, dafür aber von den Insekten besucht.
    Meinen Gliedmaßen nach zu urteilen an vielen Stellen auf meiner Haut.

    Vielleicht auch von den Burschen in meinem Frühstücksbeutel.
    Eigentlich dachte ich, wenn ich diesen an den Lenker hänge, wird heute Morgen nicht das große Krabbeln drin losgehen.
    Dafür aber das große Hopsen. Ich schmeiß die Schelme raus und mache Frühstück.

    Dann geht es weiter Richtung Split.
    An einem der übersichtlichen Schilder wird sich erstmal orientiert.

    Zwischen mir und Split liegt noch die Hafenstadt Trogir.
    Sie will besucht werden und ich suche mir auch gleich einen neuen Freund.
    Denn ich parke mein Fahrrad auf dem einzigen Platz, den ich in dem überlaufenen Stadtkern finden kann. Als ich mich mit meinem Eis niederlasse, kommt ein dickbäuchiger Glatzkopf an und gibt mir zu verstehen, dass er wohl denkt, die Straße vor seinem Schaufenster gehöre ihm und ich möchte mein Rad davor entfernen.

    Gerne doch. Das Eis hält noch fünf Minuten. Wir sehen uns dann in zehn.
    Dann wollte ich gerade weiter, da ruft ein Freund an. Welch Glück ist vor dem Schaufenster ein Sonnensegel unter welchem ich sogleich telefoniere. Der Fast-Food-Schreck meinte es gut mit mir und war sich sicher, mit meinen nass geschwitzten Sachen sollte ich nicht im Schatten verweilen. Ich fand sehr nett, dass er alsbald das Sonnensegel extra für mich in der Wand versenkte, damit ich nicht friere.
    Wie nahezu den kompletten Tag genoss ich die Sonne.

    Nach zehn Minuten war dann auch das Gespräch beendet und ich wurde vom Ladenbesitzer nebenan zum Kaffee eingeladen.
    Mir scheint, ich bin hier in ein paar Zwistigkeiten geraten.

    Wohl an, nach einer weiteren halben Stunde setzte ich meine Erkundung der Stadt fort und finde, dass die Gebäude und das Wasser hier stark an die Bauten erinnern, die man aus der Karibik kennt. Schön hier. Tolle Architektur, schöne Plätze und nette Menschen.

    Kurz überlege ich, ob ich mit der Fähre übersetze. Entscheide dann aber, die zehn Euro lieber in meiner Tasche zu belassen. Zwischen mir und Split liegt noch der Flughafen und die Straße, direkt am Ende vom Rollfeld. Nach einer halben Stunde Planewatching fahre ich weiter nach Split.

    Im Hostel angekommen passiert heute nicht mehr viel, außer dass ich einkaufen gehe, in einem Fahrradladen eine neue Kette kaufe und meine alte ersetze.
    Ab ins Bette.
    Morgen Sightseeing.

    Song des Tages:
    Gotta Move - Heneymoon Disease
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  • Tag 34 - Split

    17 agosto 2019, Croazia ⋅ ⛅ 27 °C

    0 km / 1915 km - 0 / 167 Stunden

    Ausgaben:

    3 € / 27 € Transport (Fähre, etc.)
    4,5 € / 359,5 € Lebensmittel
    20 € / 251€ Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen
    0 € / 8 € Ersatzteile

    27,5 € / 684,5 € Gesamt

    Mhh touristisch.
    Voll und überlaufen. Teuer und wenig zu entdecken.

    So, oder so ähnlich würde ich wohl nach meinem jetzigen Erleben die Stadt Split beschreiben.
    Das ist natürlich sehr einseitig betrachtet.
    Zu entdecken gibt es natürlich viel. Ich steige den Berg im Westen der Stadt rauf, durchstreife seine Wälder und entdecke selbst hier wenig begangene Wege. Genau meines.
    So umkreise ich die Halbinsel dann komplett. Nun ist der Stadtkern dran.
    Aber vorher noch einen kleinen Snack einkaufen. Nicht viel, nur drei Dinge. Nach einer halben Stunde an der Kasse bin ich dann draußen.
    Hier muss der Notstand ausgebrochen sein. Die Leute vor mir kaufen mehrere Einkaufswägen und Beutel voll. Viele verschiedene Leute. Viele Beutel Viele Einkaufswägen und lange Rechnungen.
    Ich habe bei einen umgerechnet 3800 € gesehen. Also sofern das nicht Anlieger mit ihrer Yacht waren, habe ich mich unter verrückten aufgehalten. Ich!

    In der Stadt findet man viel Gemäuer, welche Kulisse sein könnten, sind und waren.
    Aber dennoch. Überlaufen und touristisch.

    Aber es gab ein Highlight.
    Einen älteren Mann, der sich um die Katzen kümmert. Den ganzen Tag lang von unserer ersten Begegnung, bei der ich ihm umgerechnet ein paar Euro gab und unserer letzten an, bei der er mit Futter da saß.
    Kein Alkohol, keine Zigaretten, keine Drogen.
    Das gab mir den Glauben daran zurück, den Menschen wieder etwas vom eigenen abzugeben.

    Nach einer weiteren Stunde des Erkundens stieß ich auf das Festival in der Stadt. Heute mit Blues-Rock. Ein gelungener Ausklang.

    Song des Tages:
    Sultans Of Swing - Dire Straits
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  • Tag 34 - Grabovac, das andere

    18 agosto 2019, Croazia ⋅ ☀️ 28 °C

    70 km / 1985 km - 8 / 175 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 27 € Transport (Fähre, etc.)
    8 € / 367,5 € Lebensmittel
    0 € / 251€ Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen
    0 € / 8 € Ersatzteile

    8 € / 672,5 € Gesamt

    WACKEN \m/

    Ich musste einfach anhalten.
    "Was, du bist mit dem Fahrrad hier? Von Wacken aus?"
    - - Nein, natürlich nicht. Ich war dieses Jahr nicht in Wacken. - -
    "Und ich dachte schon, du bist den ganzen Weg mit dem Fahrrad gefahren!"
    - - Natürlich nicht. Ich komme aus Dresden. - -

    Ich liebe diese Gespräche.

    Auf meiner heutigen Reise treffe ich noch einen Radreisenden aus Frankreich. Ich fuhr neben ihm und suchte das Gespräch. Doch lange Zeit hatte ich nicht. Denn durch ihn, sah ich zur Seite. Und zwar genau. So kam es, dass ich auf die beiden Polen von gestern gestoßen bin. Dort musste ich zunächst anhalten.

    Wir haben zusammen Mittag gegessen und waren schwimmen. Dann musste ich weiter. Immer die Bergkette jenseits des Strandes vor Augen.
    Es nutzt nichts. Bosnien liegt nun mal dahinter.

    Nach einigen Kilometern lag dann der französische Radler auf einer Bank im Schatten.
    Wir verstanden einander zwar nur mit Händen und Füßen, dafür aber ganz gut.
    Als es auch hier an der Zeit war, weiter zu fahren, ging es dann den Berg nach oben.

    Als er dann auch hinter mir lag, fahre im im Sonnenuntergang am Ortsschild Grabovac vorbei.
    Hmm, Grabovac. Da klingelt was. Ah ja. Tag 25.
    Entweder tüchtig alternativ gefahren, zu langer Anstieg oder einfach ein weiter Ort mit diesem Namen.
    Ich denk mir nichts weiter dabei und verliere mich heute mit meinem Zelt ein der Abgeschiedenheit hinter einer Steinmauer.

    Ab heute nur noch mit!
    Zelt
    Schwesterherz bringt mich zum Nachlesen. Die hiesige multipelbeinige Fauna ist nicht zu unterschätzen.

    Song des Tages:
    Spongebob Theme - Blaise Smith, Mark Harrison, Hank Smith
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  • Tag 35 - Posušje

    19 agosto 2019, Bosnia Erzegovina ⋅ ☀️ 28 °C

    45 km / 2030 km - 6 / 181 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 27 € Transport (Fähre, etc.)
    15,5 € / 383 € Lebensmittel
    0 € / 251€ Unterkunft
    4 € / 38 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen
    0 € / 8 € Ersatzteile

    19,5 € / 692 € Gesamt

    Als erstes Highlight des Tages laufe ich heute ein Ziel an, welches ich seit Pirovac vor Augen habe.
    Imotski und seine berühmten Seen.

    Doch zunächst startet der Tag mit einem Berg. Doch der lag dank dem Radfahr-Tourette auch mit müden Knochen und geringer morgendlicher Energie und endlosen Kurven nach zehn Minuten hinter mir.
    Von hier an hieß es erst mal entspannen und eine Abfahrt ins Tal genießen. Durch schöne Landschaft, über kleine Straßen und vorbei an kleinen Gewässern.

    Bis ich sie dann entdeckte. Die beiden Seen.
    Genau genommen entdeckte ich den blauen See. Seinen roten Bruder konnte ich von unten nicht erblicken.
    Und genau da stand ich. Unten. Getrennt durch viele Höhenmeter vom ersten Tagesziel.
    Es nutzt kein Klagen und kein Jammern. Das bringt mich auch nicht auf den Berg. Also vorwärts, aufwärts. Beides!

    Wenn der erste Gang an seiner Kotzgrenze ist und das Fahrrad kurz vorm Umfallen, auch wenn man sich in Serpentinen auf seiner Fahrspur nach oben bewegt, dann weiß man, man ist im Urlaub.

    Oben angekommen ging es dann auch gleich wieder hinab.
    Mit Badesachen in den Krater hinein. Hinein in den See.
    Es war ein sehr irritierendes Wasser. Die Oberfläche wirklich warm. Doch ab einem halben Meter Tiefe, war es richtig kalt. Wenig Durchmischung und eine sehr schmale Grenzschicht. Aber das war Lohn genug für die Mühen, hierher zu kommen.

    Danach wollte noch die Burg besucht werden und der rote See ebenso.
    Zu beidem ging es mal wieder bergauf. Zur Burg zu Fuß, zum See mit dem Fahrrad.

    Danach weiter zur Bosnischen Grenze.
    Wie? Klar! Bergauf.

    Drüben angekommen dachte ich in der ersten Stadt, in einem Motel unter zukommen, welches mir von Passanten empfohlen wurde.
    Nicht unbedingt meine Wahl, aber ich suchte es dennoch. Fand keines.
    Nur eine Hochzeitsgesellschaft, welche mich fragte, ob ich auch zu ihnen gehöre.

    Vielleicht hätte ich "Ja" sagen sollen.
    Bis auf meinen Zustand hätte ich sicher als der Cousin vom Cousin der Nichte der Cousine von Tante Hermine durchgehen können.
    Aber das war mir nicht in den Sinn gekommen.

    Ich ging lieber in den nächsten Supermarkt, kaufte Vorräte und fuhr aus der Stadt hinaus.
    Nur zum Vergleich: Was ich hier kaufte, war mein üblicher Einkauf. Nur zum drittel des Preises, welchen ich aus Kroatien gewohnt war.
    Und die Umrechnung gefiel: 1 € = 2 Mark. Wie früher!

    Wenig außerhalb der Stadt hatte eine Familie gerade ihr Holz fertig gesägt.
    Sie freuten sich und winkten mich heran. Es gab Bier und wieder wurden Geschichten ausgetauscht. Mein Bauch meinte mir aber mitzuteilen, dass ich hier nicht länger verweilen wollte.

    Also fuhr ich weiter.
    Für den heutigen Abend entschloss ich mich wieder für das "tschechische Manöver".
    Falls der Begriff noch nicht gefallen ist, sei er wie folgt erklärt:

    - - Man sucht sich abseits der Straße eine Deckung und schlägt dort sein Lager auf. Fertig. - -
    Entstanden in der ersten Nacht der Reise, in der ich das Zelt mangels Alternativen aufgebaut habe.

    Es gefällt mir hier.
    Nah am Dorf und keiner interessiert sich dafür. Ich habe einen tollen Platz für mein Abendessen mit Elch auf der Wiese, einen schönen Sonnenuntergang und mein gemütliches Zelt in der Deckung stehen.

    Alles, was man auf der Reise im Moment braucht.

    Song des Tages:
    Razamanaz - Nazareth
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  • Tag 36 - Mostar

    20 agosto 2019, Bosnia Erzegovina ⋅ ⛅ 32 °C

    45 km / 2075 km - 5 / 181 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 27 € Transport (Fähre, etc.)
    13,5 € / 396,5 € Lebensmittel
    8,5 € / 259,5 € Unterkunft
    0 € / 38 € Eintrittspreise
    3 € / 8 € Anschaffungen
    0 € / 8 € Ersatzteile

    25 € / 737 € Gesamt

    So sonnig wie der Abend war, ist auch der Morgen. Die Sonne weckt mich und die vielen Lebewesen um mich herum geben mir zu verstehen, dass ich ein Langschläfer bin. Und das schon gegen sieben.
    Also raus zu denen und gefrühstückt.

    Als ich alles gepackt habe, gesellte sich für einige Zeit ein Schmetterling zu mir. Erst an meiner Hose, dann auf meinen Händen. Selbst meine schlaksigen Bewegungen veranlassten ihn nicht dazu, sich seine Entscheidung nochmal zu überdenken. Er flog hin und wieder eine Runde und kam zurück.
    Ich dachte, er hat vielleicht Durst. Suchte auf meiner Haut wohl etwas. Ich konnte ihm nur Wasser anbieten. Das nahm er gern. Und reichlich!

    So konnte ich noch viel mit ihm spielen. Ihn aus der nächsten Nähe betrachten, und ihn sogar streicheln!
    Nur nicht an der Seite. Das mochte er gar nicht und hat mit einem seiner Vorderläufe abgewunken. Ich mochte den Kerl und stellte ihm Tiger vor.

    Sehr viel mehr passierte bereicherte meinen Morgen heute nicht.
    Der Weg nach Mostar war bergig, natürlich, und lang. Aber am frühen Nachmittag erreichte ich mein gebuchtes Hostel. Ein Hostel nur für Frauen. Sehr nett, dass mir der Besitzer dies nun mitteilte.
    Aber dieser Fehler führte dazu, dass ich bei Adi unter kam. Dem besten Hostel, in dem ich bisher war.

    Song des Tages:
    In the Garden of Eden - I. Ron Butterfly
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