Schottland - Alba

May - June 2023
Ein Abenteuer durch Schottland von Stefan und Sonja, für Ursula und Beat. Mit Erinnerungen die bleiben. Read more
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  • Prolog - Alles schon mal gesehen?

    May 14, 2023 in Switzerland ⋅ ☁️ 15 °C

    Auch wenn die Sonne bereits anständig scheint und das Wetter zu Draussen sein einlädt, so ist die Badi Lyss einen Tag nach dem offiziellen Saisonstart noch Menschenleer. Der Bademeister und die Badeaufsicht und eine Mutter mit ihren zwei ab der Temperatur des Kinderbeckens semi begeisterten Kinder sind immerhin da - und ich. Wohl wissend, dass 16° jetzt nicht die allerbeste Wassertemperatur für ein gemütliches Schwimmen ist, hechte ich mutig ins Wasser. Nach 1-2 Minuten Schnappatmung und Kälteschübe durch den ganzen Körper mache ich meinen obligaten Kilometer im Becken sowie den abschliessenden "Köpfeler" vom Sprungbrett. Aber wie? Da ist ja der Neuheitswert dieses Posts eher klein, würde ein fleissiger Leser der Footprints sagen. Stimmt, würde ich erwidern: Die Frage ist, ob das nun schlimm ist? Nein, sicher nicht - jedes Mal ist anders, jeder Besuch in der Badi zeigt neue Aspekte, mal mag der Körper besser, mal weniger gut. Gleiches, so bin ich überzeugt, wird mir in einer Woche widerfahren. Dann werde ich mit Sonja, Ursula und Beat in der Früh nach Edinbarra fliegen.

    Während ich gerne herausfinden möchte, wie es Schottland in der Pandemie ergangen ist und ob ich meine geliebte Stadt noch wiedererkenne, so ist es für die drei anderen Reiseteilnehmer neu - sie haben die Möglichkeit Schottland für sich zu entdecken, in allen Facetten. Ich bin guter Dinge, dass auch ich Edinburgh wieder anders sehen kann - z. B. in der National Gallery, da war ich noch nie. Nochmals in eines der vielen schönen Castles gehen, nochmals nach Inverness, nach Fort Augustus, usw. zu viel will ich gar nicht vorwegnehmen. Nicht mal die anderen Reiseteilnehmer kennen die genaue Reiseroute :-)
    Ich freue mich, auch wenn ich viele Orte schon kenne, so wird es besonders interessant, viele Orte zu vertiefen. Dieses Mal (und auch das erste Mal seit ich Schottland bereise) ohne professionelle Kameraausrüstung, dafür sorgen dieses Mal andere.

    Der Gedanke nach Schottland zu fliegen fühlt sich auch beim gefühlt 10. Besuch an wie heimkommen, heimkommen in ein Land, dass mich schon vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen und bis heute nicht wieder losgelassen hat. Ob dies in diesem Frühsommer der Fall sein wird - wohl kaum. Die Freude ist sehr gross.

    Nach Kaffee und Gipfeli wirds aber trotz Jacke und Trainerhose kalt in der Lysser Badi - das erinnert mich daran, dass auch für einen schottischen Mai warme Kleider benötigt sind. Zum Glück habe ich noch ein paar Tage Zeit, um alles Nötige zu posten. Denn eins sollte man in Schottland nicht - schlecht auf das Wetter und seinen möglichen Launen vorbereitet sein.

    Bis bald in Schottland
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  • Day 2

    Edinburgh - How do you say it correctly?

    May 21, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 12 °C

    Schon am ersten Reisetag habe ich mindestens 5 verschiedene Versionen gehört, wie den die Hauptstadt Schottlands ausgesprochen wird. Dabei sind sich auch die Schotten, oder jene, die schon viel nach Schottland gereist sind, nicht ganz einig. Aber eins nach dem anderen...

    Der Tag startet früh am Tsüri Flughafen, fast schon zu reibungslos läuft der Security Check, das Boarding und der Start mit einem kleineren Edelweiss Airbus Richtung Schottland. Viel Vergnügen auf der Reise nach "Edinbörg" oder "Edinburg" ist dabei vom Crew Personal zu hören. Die wissen sicher, wie sich die Stadt am Firth of Forth nennt. Nach nicht mal zwei Stunden ist es mit etwas Rückenwind geschafft und wir landen so früh, dass es selbst für ein z'Morge nicht zu spät gewesen wäre. "Edinboro" muss schön sein, auch bei Regen hört man auf dem Weg in die Hauptstadt.

    Wir sind gemächlich mit dem 100er-Bus «Citylink» auf dem Weg Richtung Innenstadt, während es die ersten Backsteinhäuser zu bewundern gibt, die oft vielfarbig und sehr modern rüberkommen. Vom englischen Rasen mal abgesehen, die alle noch vor dem Haus haben, wenn sie etwas auf sich geben. Nach einem ersten Beschnuppern auf der Princess Street, können wir unsere Koffer im Hotel lassen, das wir für die nächsten drei Tage beziehen – das Apex Waterloo Palace, welches am Fusse des Calton Hill liegt, besticht schon im ersten Kontakt mit einer sehr grossen Gastfreundlichkeit. «Welcome to Edinbarra» heisst es dort freundlich. Und je länger der Tag wird, desto mehr Gedanken gilt es sich zu machen, ob es überhaupt eine richtige Aussprache für das Athen des Nordens (so wird Edinburgh auch genannt) gibt.

    Nach einer kleinen Stärkung befindet die aktive Reisegruppe nach Anraten des Edinburgh «Kenners» einen Walk durch die Princess Street Gardens, die auch im Nieselregen seinen Charme haben (das gilt für ganz Schottland, wenn man mich fragt). Noch gilt es etwas Zeit zu nutzen, ehe wir uns langsam auf den Vulkanhügel begeben, auf dem das majestätische und geschichtsträchtige Edinburgh Castle thront. Nebst der Wachablösung, die wir um die Mittagszeit gerade noch mitbekommen, gibt’s auch sonst vieles zu sehen – viele Touristen tummeln sich trotz immer noch etwas bedecktem Wetters auf der Royal Mile und vor dem Castle. Zudem haben bereits die Aufbauarbeiten für die Sitzplatztribüne für das im August stattfindende Edinburgh Royal Military Tattoo begonnen. Wir schlängeln uns mit vielen neuen Eindrücken und Fotoversuchen hoch bis zur Burg, wo wir eigentlich auf die One o’clock gun warten – kurz vor eins merkend, dass diese am Sonntag nicht abgefeuert wird – es kommt aber bestimmt noch eine Gelegenheit. Denn noch zwei ganze Tage werden wir in «Edinburg» verbringen, um einige Eindrücke noch zu vertiefen. Inspirationsquelle ist auch Melli, eine deutsche sehr aufgeweckte Frau mit guten Ortskenntnissen, die es immer wieder schafft, uns in rund 120 Minuten viele Details über die Hauptstadt zu vermitteln. Dabei geht es natürlich um die Geschichte vom Mittelalter her, über J.K. Rowling, Harry Potter, Outlander, Jamie, Matt und wie sie alle heissen.

    Nach der Tour und diesem Tag machen wir uns anschliessend auf ins Hotel, wo wir uns kurz fürs Abendessen frisch machen. Der Appetit ist gestiegen. Aber nicht nur für Haggis, welches von Sonja und Ursula später dann genüsslich und ganz ohne Zwang verspeisen wird. Nein, auch der Appetit, dieser charmanten, vielfältigen Stadt, die vor Details nur so strotzt und sich, für mich auch nach dem gefühlt 7. Besuch immer noch wie ein zweites Zuhause anfühlt, noch mehr Gelegenheiten wahrzunehmen, die Schönheit und die vielen spannenden Orte kennenzulernen. Wir freuen uns auf – und so sagt der eingefleischte Schotte – die nächsten Momente in «Embra».

    Liebe Grüsse
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  • Day 4

    Sightseeing im Pullover

    May 23, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 16 °C

    Fragt man einschlägige Schottland Reiseführer, so ist der Mai mit 12-15° Grad noch frisch. Zuerst mag die Theorie Recht behalten - es windet noch durch die engen Closes (enge Gassen) an der Royal Mile und man kann im Pullover schon etwas frösteln. Die Unberechenbarkeit des Wetters in Schottland dreht dann aber sofort ins Positive, wenn die Bise sich legt und es längere sonnige Abschnitte über Edinburgh gibt - dann wird plötzlich die dicke Jacke (die natürlich jeder Schottland reisender dabei haben sollte) unnötiger Ballast und kann im Hotel gelassen werden.

    Nachdem aber der Montagmorgen noch etwas wolkig ist, beschliessen wir den Besuch der Britannia - Schiff Ihrer Majestät der Queen bis Ende des Jahrtausends. Allemal ein Besuch wert, wenn man Royalist, Historiker, Nostalgiker, Schiffsenthusiast oder einfach ein Liebhaber schöner Objekte ist. Viele Räume sind zugänglich und der Audioguide ist sehr gut gemacht.

    Wir beschliessen nach dem Besuch weiter auf de Hop on Hop off Tour (blaue Tour "majestic") noch den unteren Teil der royal Mile zu sichten, die beim Holyrood Palace beginnt (der Palast ist nicht besuchbar im Moment). So schlängeln wir uns hoch vom End of the World bis zum John Knox Haus, ehe wir den Nachmittag dann mit individuell abschliessen. Das Scott Monument an der Princess Street wird wie auch das Castle und andere Sehenswürdigkeiten von der Sonne ummantelt, 🌞

    Am zweiten Sightseeing-Tag scheint bereits früh morgens die Sonne auf dem Calton Hill, der von unserem Hotel (Apex Waterloo Palace) nur ein Katzensprung entfernt ist. Es herrscht klare Sicht Richtung Meer und Stadtzentrum.

    Nach dem obligatorischen "Flat White" im sympathischen kleinen Kaffee die Strasse runter (Pep and Fodder) und der Sichtung des Grabs von Thomas Riddle enq. (Das Grab auf dem Greyfriars Kirkyard, welches J.K. Rowling für die Namensgebung in Harry Potter animiert hat) trennen wir uns für den Rest des Tages. Ursula und Beat machen sich etwas südlich in der Rosslyn Chapel auf die Suche nach dem heiligen Gral:
    "The Holy Grail ’neath ancient Roslin waits.
    The blade and chalice guarding o’er Her gates.
    Adorned in masters’ loving art, She lies.
    She rests at last beneath the starry skies."
    Dan Brown, The Da Vinci Code (Robert Langdon).

    Ich und Sonja bleiben in der Stadt und verschaffen uns eine Übersicht im Scottish National Museum, dass zugegebenermassen in 1.5 Stunden nicht annähernd vollständig besucht und gewürdigt werden kann, allerdings für eine "First Impression" trotzdem sehr wertvoll war. Auf der Princess Street geniessen wir anschliessend weiterhin das sonnige Wetter und posten uns hier und da ein kleines Souvenir.

    Morgen gehts dann raus aus Edinburgh - mit einem Mietauto mit Linksverkehr. Das Pullover-Wetter soll bleiben. Wen dem nicht so sein sollte, ist das aber auch nicht schlimm. Neue Eindrücke auf dem Weg zum nächsten Ferienziel in Schottland sind garantiert.

    Viele Grüsse
    S
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  • Day 5

    Mit Sommerfeelings in die Highlands

    May 24, 2023 in Scotland ⋅ ☀️ 17 °C

    Was gibt es Schöneres, als nach drei sehr intensiven Sightseeing Tagen in Edinburgh ein geräumiges Auto 🚗 zu nehmen und Richtung Norden zu fahren - Nordwest, um genau zu sein. Das Abenteuer Highlands kann starten. Doch irgendwas war da noch - genau Linksverkehr.

    Doch noch bevor wir bei unserem ersten Stopp auf der Südseite der Queensferry Bridges halten, die über den Forth of Firth führen, erweist sich Sonja schon wieder als fähige Linksfahrerin, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Am spektakulärsten ist die massive, rote Eisenbahnbrücke, die ein wichtiges Verbindungsstück von Edinburgh in den Norden Schottlands bildet. Nachdem die Brücken ausgiebig fotografiert sind, fahren wir auch bereits auf einer auf dem Weg Richtung Perth, unser erster grösserer Stopp, den wir beim geschichtsträchtigen Scone Palace machen (Krönungsort schottischer Könige, u. a. Robert der Bruce im Jahre 1306). Noch mehr als diese Tatsachen beeindrucken uns die vielen Pfauen, die rund um den Palace flanieren und dabei lautstark kommunizieren. Die Gartenanlage, die riesig ist, ist so vielfältig, dass sie fast als Botanischer Garten durchgeht.

    Wir fahren weiter und essen kurz was im "Tor zu den Highlands" - Pitlochery. Immer weiter schlängeln wir uns anschliessend in die Highlands rein und plötzlich ist es wieder da bei mir - die grosse Verbundenheit und Vertrautheit zu dieser Region, die auch trotz ein paar Windrädern am Horizont nichts von seiner Schönheit eingebüsst hat - NICHTS. Auch die drei Erstbesucher der Highlands, die mitreisen, lassen sich die Bewunderung für diese Landschaft anmerken. Nach einem weiteren Stopp (mehr dazu in einem anderen Post) erreichen wir Inverness - Hauptstadt der Highlands und Ausgangszentrum wahnsinnig vieler Touristen in alle Richtungen in den Highlands oder in die Speyside Region. Hotels sind auf Wochen, gute Restaurants meist auf Tage ausgebucht, man muss flink sein.

    Alle Leser, die bereits in Schottland waren, stellen sich nun wohl die typische Highland Szenerie vor, mit den dunklen Hügeln, die von gelben und violetten Hängen gesäumt sind. Fast richtig, nur dass die Sonne so fest von Himmel scheint, dass Sonnencreme zumindest erwähnenswert ist und die Sonnenstrahlen ein absolut (von mir nie gesehenes) neues Erlebnis in Schottland schaffen. Das Wolkenspiel fehlt, aber das soll an einem so schönen Tag kein Abbruch tun.

    In Inverness beziehen wir unser B&B spät und lassen bei sommerlichen Temperaturen den ersten Highlandtag ausklingen.

    LG
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  • Day 6

    Who the f*** is Nessie?

    May 25, 2023 in Scotland ⋅ ☀️ 15 °C

    Das Loch Ness liegt nur wenige Autominuten von Inverness entfernt und ist Anziehungspunkt von Natur- und Sportenthusiasten. Der wichtigste Grund, warum unzählige Touristen das Loch Ness besuchen, ist jedoch eine Sage über ein langhalsiges Fabelwesen, das schon seit Jahrzehnten im teilweise 230 Meter tiefen See leben soll. Das Loch bietet mit seinen 37 Kilometern Länge und teilweise 1,5 km Breite, Platz für ein solches Wesen. Das dunkle Wasser bietet zusätzlichen Schutz, wenn man sich immer schön vor uns Menschen verstecken wollte.

    Erster potenzieller Blickkontakt mit dem Ungeheuer gibt es schon nach 5 Minuten im Auto von Inverness Richtung Fort Augustus, dort gibts dann Mittagessen. Zuvor besuchen wir aber das Urquart Castle, dass selbst für einen nicht Ruinen-Enthusiasten ein schönes Bild an diesem Donnerstagmorgen bietet. Das Loch Ness kann grosszügig nach "unregelmässigen" Bewegungen gescannt werden. Auch in Invermorriston machen wir einen Halt, nicht direkt am Loch, aber an einem Bach mit Zufluss zum Loch. Die massive Steinbrücke und der Waldweg bieten bei immer noch herrlichem Wetter eine malerische Szenerie.

    Um 11.30 erreichen wir, ohne bisher Nessie gesichtet zu haben, Fort Augustus. Wir haben Glück und können direkt das praktische Funktionieren des Schleusensystems für Boote bewundern. Die Schleusen verbinden das Loch Ness mit dem Kaledonischen Kanal, der sich quer durch die schottischen Highlands zieht. Auch die Burger 🍔 im nahegelegenen Restaurant sind mehr als passabel, sodass wir wenig später die Suche nach Nessie fortsetzen können. Wir besuchen Steve Feltman, selbsternannter Nessiehunter in seinem Trailer am See. Nachdem wir Nessie selber immer noch nicht gesichtet haben, kaufen wir ihm eine kleine, wohl nicht ganz massstabgerechte Figur als Souvenir ab.

    Mehrere Fotostopps und Fotos später finden wir das plötzlich nicht mehr schlimm, dass sich Nessie nicht hat blicken lassen - rund um das Loch Ness gibt es erstaunlich viel zu entdecken. Wir erreichen entsprechend unser B&B erst gegen den Abend. Die Unterkunft geniessen wir noch, ehe wir im Pub das Abendessen einnehmen.

    LG
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  • Day 8

    Die Gefallenen und ihre "Ländereien"

    May 27, 2023 in Scotland ⋅ 🌬 12 °C

    Nach zwei sonnigen Tagen Inverness brechen wir nach dem feinen z Morge im B&B auf zu neuen Abenteuern. Dies geht aber schlecht ohne Benzin und eine saubere Frontscheibe 🙃

    Wir fahren weiter in die Highlands, tiefer, dorthin, wo das Verhältnis zwischen Schaf und Mensch noch extremer ausfällt, als sonst wo in Schottland. Dorthin, wo die Felder schroffer und die Lochs abgelegener sind. Dorthin wo man je nach Route ein GPS Telefon dabei haben sollte, wenn man sich zu einer Wanderung durch dir karge, aber trotzdem wunderschöne Landschaft macht. Dort, wo mal die Klans beheimatet waren. Nein, gewiss keine modernen Klans, wie man sie heute kennt, sondern die Highlander Clans wie z. B. die Frasers, die MacDonalds, die Mac Kenzies usw. Kein Besuch in den Highlands ist für Reisende vollkommen ohne einen Besuch im Culloden Moor, wo 1500 mutige und entschlossene Highlander am 16. April 1746 in der Schlacht gegen den englischen Imperator ihr Leben liessen. Die Niederlage beendete das Wesen der Clans, die über Jahrhunderte dort organisiert waren.

    Nach dem Besuch auf dem historischen Schlachtfeld gehts Richtung Westküste. Dabei gibt es unterwegs einige Viewpoints und die idyllisch gelegenen Rogie Falls, Wasserfälle, die mit einem schönen Waldspaziergang ergänzt werden können. Ob die Highlander auch schon so schöne Walks (oder zumindest Wege) durch die Wälder hatten? Mittagessen gibts (für mich wieder mal) im kleinen und beschaulichen Ullapool. Die Pierpromenade wird grad neu gemacht, was den Charme doch etwas verkleinert. Die Austern und weiteren Speisen sind allerdings super und stärken für den schottischen Regen, der so schnell verschwunden ist, wie er begonnen hat.

    Wir fahren weiter entlang des Little Loch Broom, bis wir, wieder bei Sonnenschein, die Inverewe Gardens erreichen. Nett, eine Gartenanlage noch zum Abschluss mag sich der ortsunkundige Besucher denken. Die Gartenanlage ist jedoch ziemlich gross und ein Naturliebhaber sollte locker 3 Stunden für einen Besuch planen.

    Müde aber zufrieden erreichen wir schliesslich gegen Abend unsere Unterkunft für die nächsten 3 Nächte. Die Highlands der Highlanders sind immer noch schön, ja teilweise gar atemberaubend. Auch wenn es sicherlich ein hartes, unerbittliches Leben war, so war es immer eingebettet in malerische Szenerien.

    Alba gu bràth 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿

    Cheers
    S.
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  • Day 9

    Fairys und Federn

    May 28, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 12 °C

    Gestern sind wir in unserer idyllischen Unterkunft angekommen. Die Shieldaig Lodge, nachdem wir uns in unseren Zimmern eingerichtet haben – Beat und Ursula mit Blick auf die Meeresbucht und Stefan und ich mit Blick auf die Falconry-Anlage. Das Haus, ein alter Jagdsitz, könnte nicht schöner gelegen sein. Umgeben von Wald und Wasser laufen hier Gänse mit ihren Küken umher, in der Bucht ankern ein halbes dutzend Segelschiffe und das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite.
    Nach dem grosszügigen Frühstück laufen Stefan und ich gemäss Empfehlung der Lodge Mitarbeiter Richtung „Highlands“ zu den Fairy Lochs, während Beat und Ursula auf den Weg um die Bucht machen.
    Auf dem Plan, den wir von der Concierge erhalten hatten, wäre unsere Wanderung ein Rundweg gewesen (ca. 3h), das war es dann aber auch. Wir liefen durch ein wunderbares Gebiet, ein schönes Loch nach dem anderen säumt unseren Weg. Wir halten Ausschau nach den Feen. Die Ginsterbüsche leuchten gelb, als wären sie gemalt, sie säumen einen Bach, dessen Plätschern uns ab der Anhöhe an begleitet. Hätten wir Badekleider dabei, würden wir am Sandstrand des Loch mittendrin, irgendwo im Nirgendwo direkt einen Badehalt einlegen – nach dem Aufstieg ist uns gehörig warm. Gemäss der Map sollten wir bis zu einer Brücke, von da an dreht sich der Weg zurück zur Lodge. Wir laufen weiter durch das Hochmoor, wir sind jetzt tatsächlich Hochmoorwanderer. Es ist nicht mehr ganz das unbeschwerte Wandern wie durch die Jurahöhen. Der Boden ist weich, nass und nur zu gern würde er einem festhalten. Eine kleine Unachtsamkeit und schon sind die Schuhe voller Schlamm (oder nicht mehr am Fuss), was nicht weiter schlimm ist, beim nächsten tritt ins nasse Moor ist der Schuh zwar nass, aber auch sauber. Wir laufen weiter und kommen zu einer Brücke, na ja Brücke ist ein grosser Ausdruck für dieses „etwas“, dass einem den Weg über einen schönen Bach ermöglicht. Nach 5 Minuten sehen wir einen wunderbaren Wasserfall, der Preis von nassen Schuhen ist dieser Anblick allemal wert, nur der Weg biegt sich noch immer nicht. Wir entscheiden uns kehrt, um zu machen und denselben Weg zurückzugehen, es sind immerhin schon über 7 km und einige Höhenmeter, die hinter uns liegen und wir haben noch einen schönen Termin vor uns. Nach 4h Laufen, schlitternd, etwas verdreckt, aber mit schönen Bildern als Erinnerung erreichen wir die Shieldaig Lodge. Beat und Ursula sind auch schon da.

    Kurz später treffen wir uns frisch und munter im Hof und wir werden von Kylie, der Falknerin, abgeholt. Sie bringt uns zu einem Feld, an dem bereits einige auf uns warten. Iman der grosse Steppenadler ist zuoberst und hat alles im Blick, dass er der Boss ist, wird hier von niemandem angezweifelt. Davor sitzen die beiden Falken (Harris Hawk) Bella (links) und Benny (rechts). Zu vorderste eine kleine Mottledowl namens Biscuit. Mit Biscuit lernen wir zuerst, wie man einen Vogel richtig hält, wenn man den Arm zu tief, zu hoch, zu nah oder zu weit weg hat, sind die Vögel nicht sehr zufrieden und es könnte zu kleineren Unfällen kommen. Sie sind mit ihren spitzen Greifkrallen alle sehr gut bewaffnet.
    Biscuit ist erfreut über so viel Beachtung und setzt sich gern für uns in Pose, Kylie erklärt uns, dass sie hübsch ist, ist ihr sehr wohl bewusst, so zeigt uns der kleine Vogel auch, dass er seinen Kopf um 270° Grad drehen kann, um uns einen süssen Blick zuzuwerfen.

    Nach der guten Einführung in das Handling mit Raubvögeln dürfen wir auf die grosse Wiese vor der Lodge, Kylie nimmt Bella als Begleitung mit. Bella fliegt auf einen Balken, sie weiss genau was jetzt passiert. Nacheinander dürfen wir sie rufen, sie fliegt zu uns und bekommt immer etwas Hähnchen als Belohnung. Es ist beeindruckend, wie schnell sie sich von einem Ort zum anderen bewegt. Zum Glück hat Stefan zuvor auf Wunsch von Kylie die Gänse mit den kleinsten Küken an die Bucht runter gescheucht, sonst hätte Bella evtl. weniger Interesse an uns und mehr an den kleinen Küken gezeigt. Bella gefällt das Fliegen, deswegen überziehen wir eine Halbstunde, da Kylie sie nicht unterbrechen möchte, wenn sie schon ihren Spass hat, und wir freuen uns über die vielen Informationen über Habichte und über grossartige Fotos.

    Nach fast 45 Minuten, mit Bella – bringt uns die Falknerin noch einen anderen Vogel zum Fliegen, die Europäische Adler Eule namens Flash. Im Vergleich mit einem Habicht ca. 0.9kg ist er um einiges grösser und schwerer, er wiegt um die 2.5 kg – ihn Fliegen zu lassen ist nochmals ganz anders. Während ein Habicht mit den Flügeln schlägt, um auf ein hohes Tempo zu kommen, genügt bei einer Eule 1-2 Flügelschläge und sie bewegt sich lautlos und gleitend auf einem zu. Die Augen der Eule sind nicht beweglich (daher auch die 14 Halswirbel und die 270° Grad Drehung des Kopfes) ihre Augen sehen auf die weite sehr gut, aber in der Nähe verlässt sie sich auf ihr Gehör. Zum Abschluss geht Flash nochmals zu jedem von uns und verabschiedet sich, bevor er mit einem (toten) Küken belohnt wird und zurück in sein Häuschen darf.
    Wir lassen den Tag nach vielen schönen Ereignissen, vielen Informationen und bleibenden Eindrücken bei einem guten Whisky in einem der drei Salons ausklingen.
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  • Day 11

    Der eiserne Jakobite

    May 30, 2023 in Scotland ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach sehr entspannten Tagen an der Shieldaig Lodge geht es zurück ins etwas touristischere Schottland. Zuerst aber fahren wir dem Loch Maree und dem Upper Torridon nach, wo wir nach leichtem Nebel schon um 8.00 plötzlich strahlenden Sonnenschein haben und sich jeder Stopp schon nur lohnt, um ein Foto der weitreichenden Ebenen der Highlands zu schiessen, die also wieder im besten Licht erscheinen. Das meteorologische Hoch hält an, vielleicht sogar bis zum Ende der Ferien nächsten Montag 🌞🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿

    Wir sind dann aber doch flink unterwegs: um 15.15 kündigt sich der eiserne Jakobite an - mit uns wollen ganz viele andere Schottland Reisende dieses Spektakel nicht verpassen. Da wir jedoch (fast) alle Frühaufsteher sind, sind wir bereits um 9:15 beim Highlander Schloss, dem Eilean Donan Castle. Auch wenn ich als regelmässiger Schottland Besucher schon einige Male hier gewesen bin, so raubt es mir auch am heutigen Morgen den Atem, malerisch erhebt es sich mitten im Loch Duich, nur durch eine Steinbrücke vom Land getrennt. Und das Beste kommt noch: da das Schloss noch nicht geöffnet ist, gibt es noch keine Leute, die auf dem Bild "herumturnen" wie schön. Die Tickets kann man neuerdings mit einem Touchscreen beziehen und dann kann es für 11£ pro Person auch schon losgehen. Das Innere des Burgkerns (Fotografieren verboten) ist mit vielen Relikten gesäumt und die Wendeltreppen und Gänge geben einem ein gutes Gefühl, wie sich das Leben auf der Burg zugetragen hat. Nach dem Burgbesuch gibt es eine kleine Stärkung, um den nächsten Halt in Angriff zu nehmen, das Commando Memorial, das nebst einem schönen Heldendenkmal auch den Blick auf die höchsten Berge Grossbritanniens (Ben Nevis 1345 m ist der höchste) freigibt.

    Nach einer kleinen Stärkung bei Fort William gehts dann zum Glenfinnan Viadukt, Pilgerort für zahlreiche Bahn- und Zauberfilm Enthusiasten. Spätestens seit dem Erscheinen von Harry Potter und der Tatsache, dass der Weg nach Hogwarts führt, ist die Brücke mindestens genau so gefragt wie die schönsten Castles in Schottland. Dutzende Leute versammeln sich jeweils zu 4 verschiedenen Tageszeiten (2 in den Wintermonaten) nahe der Brücke, um den eisernen Hogwarts Express - the Jacobite Steam Train über die imposante Steinbrücke rasseln zu sehen. Um 15.15 ist er angekündigt und um 15.20 meint der erste (deutsche) Tourist, das sei doch einfach eine falsche Zeitangabe. Na ja, weitere 5 Minuten voller "Bangen und Hoffen" fährt der Dampfzug dann über das Viadukt. Er kommt vom Fischerort Mallaig (dort geht eine kleine Fähre auf die Isle of Skye) und fährt nach Fort William. Auch wenn die andere Fahrtrichtung für alle Fotokünstler etwas besser wäre, ist es ein grosses Spektakel und es werden Fotos und Videos geschossen, was das Zeug hält.

    Nach rund 70 Sekunden ist der Zug wieder weg und alle auf dem Abstieg vom Viewpoint. Bevor wir weiter nach Oban fahren, sei noch erwähnt, dass am Glenfinnan Richtung Loch eine schöne Bucht zum Verweilen, ein Woodwalk sowie das imposante Denkmal für Bonnie Prince Charlie steht, der während des Jakobiner-Aufstands hier wieder gelandet ist. Damals war jedoch weder Harry Potter, noch das Glenfinnan Viadukt oder der eiserne Jakobite geboren.

    Mehr aus Oban und einer richtigen schottischen Mahlzeit gibts bald 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿👋
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  • Day 13

    Die Karibik Schottlands

    June 1, 2023 in Scotland ⋅ ☀️ 13 °C

    Tag wach um 6.00, das in den Ferien an der malerischen Küste Obans, nachdem wir am Abend zuvor ein Mehrgang Menü hatten, das seinen Namen verdient hat? Warum solle "man" so etwas tun? Um 7.00 gehen wir auf die Calmac (das ist der Name der Fähren, die in fast ganz U.K operieren und steht eigentlich für Caledonia MacBryne) und starten Richtung Craigmore, das auf der Insel Mull liegt. Gleich drei Inseln soll es geben, Mull ist die erste dieser Gruppe, die alle zu den inneren Hebriden zählen.

    Nach der rund einstündigen Fahrt mit der Calmac und dem Umstieg auf den doppelstöckigen Reisebus erfahren wir, dass Mull die 4. grösste Insel Schottlands ist (nach meiner Schlussfolgerung sind "Harris und Lewis", die Shetlands und die Isle of Skye noch grösser) und es hier die ganze Tierwelt Schottlands zu bestaunen gibt. Die Cattles sonnen sich an den Lochs, die Schafe liegen am Strassenrand und gönnen sich ein Nickerchen, das Wild versteckt sich in den Hängen.

    Nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir Fionnport, ganz im Westen von Mull. Dort gibt es einen kleinen Schiffsanleger, der offensichtlich rund 300 Meter ans andere Ufer reicht - dort befindet sich die Insel Iona. Wir nehmen aber zuerst eine etwas kleineres Boot und fahren auf die Insel Staffa. Dort befindet sich das andere Ende des Giants Causeways in Nordirland (vgl. Irland Reise 2022). In Schottland ist es der Fingals Cave und mündet in einer Höhle. Aus dem Weg dorthin können wir auch noch Delfine im Wasser bestaunen. Was alle Reisebegleiter mindestens genau so fasziniert sind die kleinen, niedlichen und überall die Tourplakate zierenden Puffins (deut. Papageientaucher), die jeweils von Mai bis Mitte Juli auf den menschenarmen Hebrideninseln brüten. Wir haben Glück und die Puffins zeigen sich bei weiterhin hervorragendem Wetter in bester Pracht.

    Nach diesem einmaligen Naturschauspiel besuchen wir noch die Insel Iona, die vor allem zu früheren Zeiten ein wichtiger Ort und Pilgerstätte für das ganze Christentum war. Heute sind eine Nunnery, eine Abby mit dem Burial Place of Kings (u. a. Macbeth liegt hier) die Hauptattraktion der Insel. Wir geniessen die karibische Atmosphäre, die sich im klaren Wasser und vielen Sandbänken bemerkbar macht. Alles in allem ein wunderschönes Stück Karibik mitten in Schottland.

    Auf gleichem Weg gehts zurück Richtung Oban, um den herrlichen Tag ausklingen zu lassen.

    LG
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  • Day 15

    Ausklang des Abenteuers

    June 3, 2023 in Scotland ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach sehr ereignisreichen und aktiven Tagen rund um Schottland geht es langsam aber sachte zurück in Richtung Edinburgh.

    Eine Rundreise in Schottland ist nicht komplett ohne einen Besuch am Loch Lommond und im Trossachs, dem Nationalpark, der direkt am Loch angrenzt. Zuerst halten wir aber noch in Inveraray, einem schön gelegenen Ort auf der Reise zurück aus den Highlands in die Loch Lommond Region. Wir halten zuvor auch kurz an der St. Conans Kirk (da liegt noch ein Knochen vom Bruce, aber die Kirche ist auch ohne diese Tatsache wunderschön) und fotografieren das malerische Kilchurn Castle ehe wir in Luss am Loch Lommond halten. Es ist Freitag und sehr busy, als wir ankommen. Dies soll jedoch nicht die Schönheit des grössten Lochs Schottlands schmälern.

    Wir fahren aber weiter an ein etwas weniger belebten, aber nicht minderschönen Ort - das Loch Katrine. Auf dem kleinen Loch, das direkt an seinen Ufern relativ steile Hänge hat, sollte eigentlich seit ein paar Tagen ein historisches Dampfschiff, die "Sir Walter Scott" wieder fahren, das ist aber wohl noch nicht so weit. Wir spazieren etwas am Loch bis es uns nach Callander zieht, letzte Station, ehe wir wieder nach EDI zurückkehren. Wir verbringen den sonnigen Samstag in Callender und erkunden die gut dokumentierten Walks rund um Callender.

    Am Sonntag fahren wir zurück nach EDI, zuvor aber noch krakseln wir aufs Wallace Monument in Sterling und sichten dabei den Ort, wo Wallace erfolgreich gegen die Engländer bei Sterling Bridge war. Das Wallace Monument ist mit verschiedenen Ausstellungen allemal einen Besuch Wert.

    Die Kelpies, die direkt an der Autobahn vor Falkirk liegen, bilden den letzten Stopp auf unserer Schottlandreise. Wir fahren ohne weitere Probleme zurück nach EDI und geben unser doch etwas lieb gewonnenes Mietauto wieder ab.

    🏴
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