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  • Day 197

    Fasten, Wandern und Tanzen in Peru

    July 27, 2021 in Peru ⋅ ⛅ 30 °C

    Nachdem Philipp los ist mache ich erstmal ruhig. Es ist natürlich für uns beide komisch nach 7 Monaten und 24/7 Zusammensein, auf einmal getrennte Wege zu gehen 🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♂️

    Abends gehen Daniel, Marita und ich in die Stadt 🌃 und schauen uns Livemusik an. Dort lerne ich Mowgly einen der Sänger kennen, den Daniel super fand 🧑🏾‍🎤 Mein Ziel ist es zumindest einmal Salsa tanzen zu gehen und Mowgly sagt, dass er mich vielleicht mal mitnehmen kann 🙌🏻
    Bei der letzten Ayahuasca bzw. San Pedro Zeremonie habe ich ebenfalls Miranda kennengelernt 🙋🏻 Sie ist Tätowiererin. Ich hatte sie bereits leicht benommen in der Zeremonie auf ein weiteres Tattoo für mich angesprochen 😵‍💫 Nun „nüchtern“ geht es ins Studio und wir machen erste Entwürfe ✍️
    Jeden Tag steht was an in Cusco. So heute die 200 Jahr Feier Perus 🇵🇪 Ich frage Miranda, ob man sich heute etwas anschauen kann und sie lädt mich kurzerhand ein, mit ihr und den Kollegen was trinken zu gehen 🍹 Der Abend mit Livemusik endet sogar mit Salsa Open air 💃

    Erst das Vergnügen, dann die Arbeit: Ich muss ja schließlich auch noch einen Flug nach Hause buchen ✈️ So beschäftige ich mich mehrere und definitiv zu viele Stunden damit den günstigsten Weg nach Hause zu finden 🇩🇪 Irgendwann entscheide ich mich ebenfalls für den Umweg über Barcelona am 17.8.21 🇪🇸 Am nächsten Tag soll mich dann der Billigflieger Rainer (Ryanair) nach Berlin ✈️ und der Flixbus nach Hamburg bringen 🚌 Denn leider erwartet auch mich eine 5-tägige Quarantäne bei Mama und Papa 🙇🏼‍♀️ Mein Corona Antikörper-Test war nämlich leider auch negativ 🙅🏼‍♀️ Demnach hatte ich doch kein Corona in Ecuador wie vermutet. Ich denke jedoch, der Test ist einfach zu spät gemacht worden 🤷🏼‍♀️

    Also wieder zurück zum Vergnügen: ich gehe auf Souvenir-Jagd 💝 Ich könnte alles mögliche kaufen, habe jedoch Philipps kleineren Rucksack hier behalten und muss mich zusammenreißen 💆🏼‍♀️ Ich gehe generell jeden Tag in die Stadt, um rauszukommen und mich zu bewegen🚶🏼‍♀️
    An einem Tag geht es zum Christo Blanco und Quenqo Chico. Christo Blanco ist eine abgespeckte Version von dem berühmten Jesus in Rio de Janiero ⛰ Neben Hunderten Selfie-machenden Peruanern halte ich mich dort jedoch nur kurz auf und genieße lieber noch die freizugänglichen Ruinen nebenan 🛕 Schöne Landschaft und mal kein Hupen oder Motorendröhnen 🔊 So hab ich Zeit für Meditation in den Ruinen, denn dort ist kein Mensch. Ayahuasca und San Pedro merke ich dabei noch stark in mir 🌱😌

    So vergehen die nächsten Tage und ich bin etwas unruhig was ich noch machen bzw. bereisen sollte 😬 Ich beschließe also kurzerhand auch in den Dschungel zu fahren 🐒 Vorher geht es jedoch nochmal am Samstag auf den riesigen Second Hand Markt in Cusco. Dieser überwältigt mich jedoch mehr als alles andere 🤯
    Einfach alles viel zu viel mit gequälten Tieren und gefälschten Klamotten 😖 Auf dem Weg komme ich wenigstens noch an kleineren Märkten vorbei, die ganz in Berliner Manier Vintage und wirkliches Second Hand anbieten 👗 Abends soll es dann mit Miranda und Mowgly Salsa tanzen gehen 💃 Leider sagt Miranda ab und so bin ich mit Mowgly allein. Ganz nett, aber „the more, the merrier” … 😏 Ich merke dass ich kaum noch Alkohol vertrage, was ich gar nicht so schlimm finde 🤪 Wie Philipp sagen würde „Cheap Date“ 😆

    Nach dem Wochenende geht es also für mich ins Grüne 🌴 Der Bus nach Manu (direkt an der Grenze zu Brasilien 🇧🇷 hat wie immer Verspätung. Es ist ein Van für ca. 15 Personen 🚐 Recht klapprig und rustikal, wie wir es schon oft kennengelernt haben. Die hintere Tür ist kaputt und geht während der Fahrt immer wieder auf, sodass jede Menge Dreck und Staub reinkommt 💨 Der Wagen ist bis oben hin voll mit Leuten und Tieren 🐓🐶 So komme ich statt 17 um 19 Uhr an 🌜 Im Bus habe ich noch jegliche Reste von Obst aus Cusco gegessen, denn ich beschließe ab dem nächsten Tag 5 Tage lang zu fasten 🙈 Dabei lasse ich es jedoch ganz darauf ankommen, wie ich mich fühle. Wenn ich merke das bei 30 grad Kreislauf und Co nicht mitmachen, dann würde ich stoppen 🛑

    Das Hostel wurde mir von Samantha empfohlen. Eine tolle und besondere Unterkunft, denn ich schlafe in einem Zelt auf einem bedachten Plateau ⛺️ Die Zelte sind mit Matratzen ausgestattet und sehr bequem. Carolina und Oliver, die beiden Besitzer und Freunde von Samantha, sind ebenfalls sehr nett 🙋🏽‍♀️🙋🏽‍♂️ Die erste Nacht bin ich alleine in einem der 5 Zelte und ich hoffe es bleibt so 🤞🏼

    1. Fastentag
    Morgens werde ich von Papageien geweckt; nicht grade sanft, denn so ein riesiger Ara neben deinem Zelt kann verdammt laut sein 🔊🦜 Zudem erwacht der restliche Dschungel auch spätestens bei Sonnenaufgang 🌄 und Hähne krähen🐔 und Hunde bellen 🐶 Das Hostel ist umgeben von Grün und so liege ich eine ganze Weile im „Bett“ und stelle mich mental auf meinen ersten Fastentag ein 💆🏼‍♀️ Es gibt also nur Tee und Wasser für 5 Tage 🍵💦 Gut dass ich am ersten Tag, an dem ich noch gut bei Kräften bin, ein Online-Meeting habe 👩🏼‍💻 Nachdem Meeting widme ich mich meiner Coaching-Ausbildung und schaffe viel 💪🏻 Vielleicht auch um mich vom Essen abzulenken 😅
    Ich habe mir im Vorfeld diverse Podcasts und Bücher zum Thema Fasten runtergeladen. Diese werden beim Spazieren gehört 🎧 Ich dachte es wird mir schwer fallen die vielen tollen Früchte auf der Straße zu sehen, aber es ist tatsächlich ok für mich 🍉 Ist ja aber auch erst der erste Tag 😬 Mein Hunger hält sich also in Grenzen. Am Nachmittag habe ich leichte Kopfschmerzen, aber nur kurz und nach einer weiteren Tasse Tee gehts 😌 Viele Fastenkuren empfehlen Abzuführen. Da ich in einem Hostel bin entscheide ich mich dagegen 💩 Ich habe auch so das Gefühl gut leer zu sein. Meine Stimmung wird immer ruhiger und entspannter, was auch an dem leichten Schwindel liegen kann 😵‍💫 Daher mache ich langsam und lege eine Stunde Yin Yoga ein 🧘🏼‍♀️ Anders als beim Power-Yoga werden Posen für 3-5 Minuten gehalten, um die tieferen Faszien zu dehnen. Nach der Dusche 🚿 geht es mit dem Sonnenuntergang (18 Uhr) ins Zelt 🌅

    2. Fastentag
    Am nächsten Morgen bin ich ein wenig erleichtert, dass der erste Tag schon vorbei ist und gar nicht so schlimm war. Ich fühle mich gut und mache das neue Modul meiner Ausbildung 👩🏼‍💻 Danach telefonieren Philipp und ich und ich kann mir hierfür keinen besseren Ort als in der Hängematte vorstellen 🤙🏼 Danach geht es wieder Spazieren 🚶🏼‍♀️Der Ort ist überschaubar und so lege ich mich immer mal auf eine Bank und höre den Papageien zu 🦜 Körperlich geht es mir immer noch gut. Ein wenig schwach und mein Kopf zuckt an manchen Stellen, aber sonst gut 🤪 Das Wasser schmeckt mir nur gar nicht, also kaufe ich mir Ingwer und Limetten 🍋💦 Ein himmlischer Geschmack 👅 Am zweiten Tag hat ebenfalls bereits die innere Zellreinigung stattgefunden 🧬 Man nennt dies Autophagie - das körpereigene Recyclingsystem ♻️ Alte, geschädigte und überflüssige Proteine, Fette und Zellorgane werden dabei abgebaut. Die Zellen essen sich selber auf und somit auch alles wofür sonst keine Zeit ist zu verdauen, weil der Magen mit essen beschäftigt ist 💪🏻

    3. Fastentag
    Man sagt der dritte Tag ist der schwerste. Ich bin gespannt… 🤨 Morgens bin ich recht schwach und liege daher lange im Zelt ⛺️ Vielleicht liegt es auch daran, dass die zweite Nacht noch weitere Gäste da waren. Naja und im Zelt hört man nun mal alles 😡 So bin ich froh keine Termine zu haben. Ich behalte meine Routine bei, denn auch das wird beim Fasten empfohlen 📕 Ein langes Telefonat in der Hängematte und ein Spaziergang, wobei ich mir ein Kleid für die anstehende Hochzeit Ende August kaufe 💒 Das Shoppen fühlt sich ein wenig wie Kompensationen fürs Essen an 🤑 Mein Körper ist weiter etwas schwach, aber umso klarer bin ich im Kopf 🙂 Das einzige was nervt ist das Knacken und Taubheitsgefühl in den Ohren 👂 Das Schwindelgefühl geht mir einer ordentlichen Yogaeinheit weg 🧘🏼‍♀️ Sport und Bewegung (moderat) ist essenziell beim Fasten und bewahrt vor Muskelabbau 🏋🏼‍♀️

    4. Fastantag
    Morgens bin ich relativ fit, trotz der sehr anstrengenden Nacht 🥱 Es kamen spät abends noch ca. 15 Gäste, die sonst in der Stadt kein Hotel bekommen haben. Alles Peruaner aus dem tieferen Dschungel, laut, rücksichtslos und aufgeregt in der „großen Stadt“ zu sein 🤬 Es wird mehrere Male mit der Taschenlampe in mein Zelt geleuchtet und sich natürlich wie immer laut Facebook Videos angesehen 🔦 So liege ich bei Netflix ca. 6 Stunden im Zelt bevor Ruhe ist und ich auch schlafen kann 😴 Am Nachmittag holt mich die unruhige Nacht dann wieder ein und Yoga ist heute anstrengender, dennoch habe ich eine sehr gute Konzentration 🧘🏼‍♀️ Ich gehe gleich danach zu Carolina und frage ob die Gäste noch einen Tag bleiben. Sie entschuldigt sich und verneint und so beschließe ich doch mich eine Nacht zu bleiben 😌 Täglich grüßt das Murmeltier: Telefonieren in der Hängematte, ein ausgedehnter Spazieren am Nachmittag und früh ins Zelt ⛺️ Heute habe ich leichte Rückenschmerzen, dies soll auch normal sein, da dem Körper Salz fehlt 🧂 Mein Ohrenknacken nervt mich weiterhin, aber gibt Schlimmeres. Zudem habe ich eine sehr empfindliche Haut. Ich spüre jeden Windzug und kleine Ameise sofort 🐜 Carolina hat ein schlechtes Gewissen wegen der lauten Nacht und öffnet mir Kokosnüsse 🥥 Leider ist auch das Wasser tabu 🚫 aber ich nehme es mit und freue mich nach dem Fastenbrechen drauf 😊 Die kommende Nacht bleiben doch noch ein paar der Peruaner, aber die wurden schon zurechtgewiesen, dass sie leiser sein sollen 🤫 Hören es aber auch nochmal von mir am Abend 🙄 Auch am 4. Tag habe ich kaum Hunger, doch komischerweise immer mal wieder Schluckauf 🤷🏼‍♀️ Bei meinem Spaziergang reserviere ich gleich schon meinen
    Bus für den nächsten Tag 🚌

    5. Fastentag
    Der letzte der 5 Fastentage soll für mich die Busreise nach Cusco sein. Ich starte also wieder mit Mediation und Yoga am Morgen 🧘🏼‍♀️ Danach packe ich in Ruhe meine Sachen und warte auf den Anruf des Busunternehmens, wann genau der Bus fährt 📞 So habe ich noch Zeit am Laptop und in der Hängematte, da der Bus natürlich Verspätung hat und statt um 10 Uhr, um 11:30 Uhr losfährt 🙄 Speziell im Dschungel nehmen die Busfahrer es nicht so genau mit der Zeit, da werden vom Bus aus noch in Ruhe Schuhe gekauft beim nächsten Straßenhändler 👞 Ich gucke mir das Schauspiel relativ gelassen, aber vor allem ziemlich schwach an 😮‍💨 Ich denke meine Schwäche hat mit der Wärme zu tun, die an diesem Tag extremer ist 🥵 An Bord sind zunächst weniger Leute als auf der Hinfahrt, aber das ändert sich schnell, da immer wieder Leute am Straßenrand den Bus ranwinken 🙋🏽‍♂️🙋🏻‍♀️ Ich habe immer mal nette Gespräche, in denen ich gefragt werde was ich studiere 🤓 Ich nehme das als Kompliment auf, vielleicht macht einen das Fasten ja wirklich jünger 😜 Auf der Rückfahrt ist mir übel was an den Kurven liegt und so freue ich mich am späten Abend wieder in Cusco bei Daniel und Marita anzukommen 🏡

    Am nächsten Tag ist Fastenbrechen angesagt 🍎 Man empfiehlt einen Apfel, aber in den „Tropen“ wähle ich eine Papaya 😋 Ich könnte noch weitere Tage fasten und lasse es langsam angehen. Um 11 Uhr schmeckt mir die Papaya dann jedoch sehr sehr gut 👍🏻 Mein Fazit vom Fasten: Ich würde und werde es wieder tun! 😆 Selten war ich so positiv im Kopf und konzentriert 💆🏼‍♀️ Auch wenn manche körperliche Nebenerscheinungen nerven, tut man dem Körper etwas sehr gutes und heilendes. Es kommt automatisch eine wunderbare Stille und Ruhe auf 🧘🏼‍♀️ Aber ganz ohne essen geht es eben nicht 🙃

    Nach meiner halben Papaya geht es zur
    Tattoo-Besprechung. Miranda hat in meiner Abwesenheit schon was entworfen, aber wir müssen da nochmal ran ✍️ Nächsten Tag soll es schließlich schon losgehen 😃 Die Schmerzen halten sich tatsächlich in Grenzen und ich freue mich sehr über das Ergebnis 🤗 Meine Welle aus Neuseeland bekommt auch noch eine Ausbesserung 🌊 und mein Freundschafts-Herz mit Nadia einen Tupfer Farbe ♥️

    Die nächsten Tage spüre ich doch meinen Rücken, dort wo das Tattoo ist, und mache ruhig 😌 Eigentlich stand eine weitere Zeremonie mit Ayahuasca für mich an, jedoch hat Juanma seine Zeit falsch eingeschätzt und sagt mir ab 😢 Somit habe ich drei weitere freie Tage und überlege was ich mache. Eine weitere Tour Richtung Dschungel schlage ich mir dann doch wegen des Tattoos aus dem Kopf 🚫
    Also genieße ich noch ein wenig Cusco! Ich gehe ein paar mal Wandern 🥾⛰ Tanzen 💃 Spaziere in die Stadt 🌆 oder höre Live Musik mit Bekannten 🎶 So vergeht die Zeit wie im Flug und am meisten freue ich mich, nun doch noch einige Male Salsa tanzen zu können. Nachdem ich gefühlt alle Salsa Schulen Cuscos angeschrieben habe, meldeten sich diverse LehrerInnen und wir zogen abends zusammen los 🤗

    Die nervenaufreibenden Vorbereitungen auf die Rückreise, Dank der sich stetig ändernden Einreisebestimmungen der verschiedenen Länder trübt die Heimreise 🙄 Ich hoffe einfach, dass ich überall rein und durchkomme ✈️ 😷 Am letzten Tag gehe ich noch zu einem Mambo Workshop und abends geht es zu einem Geburtstag und danach wieder tanzen 💃 Ein toller Abschied 😊

    Mein Bus am Sonntag geht erst spät, daher habe ich Zeit zum Packen 🎒 Der Rucksack platzt wortwörtlich aus allen Nähten und ich hoffe er hält die Heimreise 🤞🏼 Num noch schnell den Rest Obst essen und los geht die 22 Stunden Fahrt nach Lima 🚌 Der Bus is diesmal die Luxusvariante und die Fahrt daher fast schon schön 😛

    In Lima habe ich Glück und kann bei Nino unterkommen, unserem ersten Couchsurfing-Host in Peru 🙋🏻‍♂️ Ich husche schnell zum PCR-Testzentrum und falle danach ins Bett 🛌 Am nächsten Tag geht mein Trip nach Hause über Amsterdam und Barcelona los und ich freue mich jetzt schon auf meine Ankunft 🛬

    Das waren wieder gute 7 Monate reisen 🗺 Eher unverhofft landeten wir wieder in Südamerika und es war bestimmt nicht das letzte mal 🇪🇨 🇵🇪 Wir sind dankbar für alle Erlebnisse und Erfahrungen, die wir sammeln durften 🥲 Jede Reise verändert einen und man wächst an den Herausforderungen und ständig geforderten Flexibilität 💪🏻

    Unsere Highlights:
    - Die Yogalehrer Ausbildung 🧘🏼‍♀️
    - Ayahuasca, San Pedro, Kambo und vielleicht noch das ein oder andere was wir ausprobiert haben 🤭
    - Jessys Tätowierungen ✍️
    - Die Amazonas-Fahrt ⛴
    - Das teilweise Alleinereisen 🧭
    - Das Segeln-Lernen und die unzähligen Wale die wir beobachten durften 🐳
    - Den Baby-Schildkröten nach dem Schlüpfen ins Wasser zu helfen 🐢
    - Wie viel Spanisch wir gelernt haben 🗣

    Unsere groben Ausgaben dieses Jahr als bisher teuerste Reise 🧳💰
    - 3.310€ Flüge (inklusive Chile)
    - 1.589€ Transport an Land inklusive Abschlag Segeln = ca. 7,60€ pro Tag
    - 1.849€ Essen inklusive Abschlag Segeln = ca. 8,85€ pro Tag
    - 475€ Übernachtungen exklusive Yoga = ca. 2,30€ pro Tag
    - 4.646€ Yoga Ausbildung
    - ca. 3000€ Souvenirs, Attraktionen, Erlebnisse
    - 5 Tage bei -15 Grad in mitten von Alpacas und Lamas zu Wandern und zu Zelten 🏕

    Also sind wir rund 15.000€ leichter, aber dafür unbezahlbar viele Erlebnisse und Erinnerungen reicher 😊 Wir freuen uns auf das nächste Abenteuer, aber nun wird erstmal wieder malocht 💪🏻
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  • Day 192

    Wiedersehen mit Ayahuasca und Kambo

    July 22, 2021 in Peru ⋅ ☀️ 15 °C

    Morgens ist Jessy noch beim Tattoo- Nachstehen da sich ihre in Mexiko gestochene Schildkröte verabschiedet hat🐢 Sie stolpert auf dem Rückweg zu Marita und Daniel noch an einem Vintage Markt vorbei und findet zufällig tolle Klamotten und Accessoires - da war jemand lange nicht mehr allein shoppen 🛍 Zuhause wird noch kurz was gegessen, denn das wird die nächsten Tage eher wieder Mangelware, denn Jessy macht die nächsten drei Tage ihre zweite Ayahuasca Zeremonie 🌱 Sie trifft Juanma am frühen Nachmittag an der Bushaltestelle, um den Bus nach Calca zu nehmen 🚏 diesmal soll es nämlich kein Hostel in Cusco sein sondern ein ruhigerer Ort 😌 So hat Jessy ein Haus über einen Bekannten von Juanma angemietet im sogenannten Heiligen Tal 🏡

    Nach knapp einer Stunde angekommen, warten wir im Ort auf Frederic 🙋🏽‍♂️ Er ist der Sohn des Hauseigentümers und möchte sich ein Bild davon machen, wie so eine Zeremonie in „seinem“ Haus von statten gehen könnte 🧐 Angekommen am Haus werden die Zimmer bezogen. Jessy hat ein tolles Zimmer mit Ausblick auf die Berge ⛰ Nachdem das mitgebrachte Essen verstaut ist, macht Juanma sofort alles fertig um mit der Zeremonie bald möglichst beginnen zu können 🙏 Das heißt Matratzen bzw. Decken hinlegen, Kokablätter verteilen, Ayahuasca Fläschchen bereitstellen, Rapé parat haben und natürlich Palo Santo anzünden um den Raum zu reinigen 💨 Zunächst gibt es für Jessy aber noch ne Runde Froschgift (Kambo) 🐸 Ein wenig mulmig ist ihr, denn das letzte Mal war nicht ohne 😕 Aber es verläuft milde und fast ohne sich zu übergeben geht der Körperneustart in 30 Minuten von sich. Ein wenig später beginnen Juanma und Jessy dann mit der ersten Zeremonie 🌱

    Folgend der Einfachheit halber aus der Ich-Perspektive 😊

    1. Abend mit Frederic und Juanma
    Zum Einstieg gibt es wie immer Kokablätter. Die regen den Geist an und ist quasi wie Chips essen nur eben ohne runterzuschlucken 🍃 Wir reden wieder viel und diesmal auch sehr lange. Normalerweise beginnt man Ayahuasca gegen 21 Uhr zu trinken 🕰 Aber wir genießen due innigen Gespräche über alles Mögliche und da ein oder andere mal Rapé, der Tabak der durch die Nase gepustet wird 🌬 Ich fühle mich generell sehr stark, wie auch schon beim Kambo vorher und bekomme dann gegen 23 Uhr ein volles Schnappsglas mit der Lianenpflanze 🥃 Geschmacklich immer noch nicht der Hit, aber dafür bin ich ja auch nicht da 🙆🏼‍♀️ Die Visionen sind diesmal nicht so stark, aber ich sehe wieder viele Schlangen und Drachen 🐉 Quasi in allen Bildern komme diese Wesen früher oder später zum Vorschein. Zudem habe ich wieder meine Schilddrüse gespürt. Immer wieder ein Drücken als ob mir jemand auf den Hals drückt 👐🏻 Ich habe mich tatsächlich auch ein wenig übergeben müssen, was aber zumindest mit kaum auffiel 🤢 Zwischendurch reicht mir Juanma eine Mapachu (eine rein aus Tabak bestehende Zigarette 🚬 er sagt ich solle 3 mal tief einatmen. Uff als Exraucher selbst harter Tobak. Zum Abschluss sind wir um 2 Uhr nachts noch raus zum Mond gegangen. Dieser war ein Tag vor Vollmond und Juanma sagte mir ich solle mich einfach mal in das Licht stellen, spüren und mich mit Mama Luna verbinden soll. 🌕 Ebenfalls, um meinen Zyklus wieder in Einklang zu bringen. Wunderschön und ein toller Abschluss des ersten Abends 😴

    2. Abend mit Marita
    Am zweiten Tag hat sich noch Marita angekündigt 🙋🏻‍♀️ Auch sie hat, wie jeder, einige innere Unruhen und freut sich auf eine Runde Kambo und vor allem tiefgründige Gespräche 🗣 Zuvor am Tag rede ich viel allein mit Juanma und mir kommen immer wieder die Tränen 😭 Ayahuasca macht mich generell sehr sentimental, aber diesmal war es noch stärker. Wir reden also gar den ganzen Tag über alles Mögliche und beschließen dann irgendwann Kambo zu machen. Exakt 2 Minuten vorher bekomme ich meine Tage 🙆🏼‍♀️ Es sei gesagt, dass ich damit seit Jahren Probleme habe und sie NIE regelmäßig bekomme. Ja und heute auf den Tag 🗓 Danke Mama Luna 🌝 Schmerzen waren bereits ein wenig da, aber gingen noch. So bekam ich heute einen weiteren Punkt mit dem Froschgift in den Oberarm 🐸 Ich merke nach 10 Sekunden bereits die Wirkung und werde feuerrot und dann leichenblass. Mir wird schlecht und ich merke, dass ich nun auch noch aufs Klo muss 😳 Juanma hilft mir auf und ich kann kaum sehen. Alles schwarz trotz aufgerissener Augen 👀 Irgendwie balancieren wir mich ins Bad 🚽 Mit sehr starken Schmerzen im Unterleib und Durchfall verbringe ich ca. 40 Minuten auf Klo 😓 Irgendwann raffe ich mich auf und schleppe mich zur Tür, wo Juanma mich quasi auffängt. Wieder schwarz vor Augen legt er mich einfach auf den kalten Fußboden und überdeckt mich mit 5 Decken 🥶 Dann geht die innere Party jedoch nochmal richtig los. Wenn ich jetzt nicht weiß, wie man sich fühlt, wenn man ein Kind bekommt, dann weiß ich auch nicht 😫 Juanma fängt an etwas vor sich hin zu flüstern und legt seine Hand auf meinen Kopf und nimmt meine Hand in seine andere 🤝 Er atmet einmal tief ein und pustet die Luft stoßartig hinaus, als abrupt meine Schmerz vorbei sind 😶 Er sagte er hat eine Papaya mit schwarzen Kernen in meinem Unterleib gesehen, die auf einmal zu Blumen wuchsen und sich in meinem Körper verteilt haben. Jap, so ähnlich hat es sich angefühlt 🙃

    Nachdem ich noch einige Zeit auf dem unbequemen Fußboden verbracht habe, krabble ich wieder zu meiner Decke 😮‍💨 Ich bin ziemlich schwach, als ein sehr sympathischer Freund von Juanma namens Dani vorbeikommt 🙋🏻‍♂️ Kurz darauf auch Marita 🙋🏻‍♀️ zu fünft inklusive Frederic fangen wir an zu reden 🗣 Nach einer Weile muss ich mich verabschieden, den Palo Santo und Zigarettenrauch bekommen mir in meiner derzeitigen Verfassung nicht gut 🤢 Juanma sagt ich solle heiß duschen, mich danach mit einer Rocoto, Tabak und Koka Mixtur abtupfen und dann etwas schlafen 🚿 🛌 Das tat gut 😌
    Nach 2 Stunden bin ich wieder unter den Lebenden und wir beginnen mit Ayahuasca. Also zunächst reden wir wieder und nun besteht die Runde nur noch aus Marita, Juanma und mir. Marita wie auch ich weinen sehr viel und reden über alte Wunden 😪 den ganzen Tag schon bin ich sehr mitfühlend. Hätte ich Bambi geschaut wäre ich wahrscheinlich unter Tränen zusammengebrochen 🦌😭 Nach einer Weile beginnen wir mit Ayahuasca. Marita trinkt nicht mit. Juanma will mir nicht viel geben, so wirkt die Pflanze sehr sanft 🌱 Ein wenig Rapé verstärkt die Wirkung ein wenig. Ich sehe diesmal viele Vögel, die sich immer wieder verändern 🦅 Zudem tauchen immer wieder Augen auf, groß wie klein und sind mal nah mal fern 👁 Zuletzt tut sich eine große Katze bzw. Wolf auf mit schwarzen Augen 🐈‍⬛ Alles sehr friedliche Kreaturen. Inmitten dieser tierischen Erscheinungen kommt immer wieder ein Kinderbild von mir zum Vorschein 👧 Ich bin ca. 6 Jahre und lächle einfach nur 🙂 Egal welches Gefühl ich dabei gerade fühle, das Mädchen lächelt weiter und mir wird die tiefere Bedeutung klar ♥️ Ich bin guter Dinge und mache wieder ein paar Minuten Yoga während der Zeremonie 🧘🏼‍♀️ danach geht es wieder in den Garten zum Mond 🌝 dieser ist heute voll und es ist schön im Mondschein zu sitzen und Mond wie Sterne 🌟 zu beobachten 🥰 Auch Marita hat sich synchronisiert und als sie am Nachmittag ankam und sich neben mich saß, nach 10 Minuten ihre Periode bekommen 🙌🏻 Als wir gehen 1 Uhr nachts alle im Bett liegen höre ich sehe deutlich eine Frau dreimal gute Nacht sagen. Marita war es jedoch nicht 🤷🏼‍♀️

    3. Tag mit Samantha und Miranda
    Am dritten Tag möchte Juanma lieber eine San Pedro Zeremonie mit mir machen. Dies soll mich eher aufhellen und mit der Natur und Wirklichkeit verbinden, als noch tiefer zu gehen 🌵 Zu Gast sind heute Samantha und ihre Freundin Miranda 🙋🏻‍♀️🙋🏻 Samantha kenne ich schon von der ersten Zeremonie und Miranda ist auch super nett 😊 Nachdem ich meine tägliche, aber heute sanfte Dosis Kambo bekommen habe, fangen wir mit San Pedro an 🐸 Diese Kaktuspflanze kennen Philipp und ich schon aus Ecuador beim Yogatraining 🇪🇨 🧘🏼‍♂️ Ds schmeckt widerlich, aber ist milder als Ayahuasca . So rühren wir schnell das Pulver in ca. 200ml Wasser um und stürzen den pulverisierten Kaktus hinunter 🤢 Wir sind dabei draußen im Garten, der ringsum um das Haus geht 🏡 Wir sitzen zunächst noch enger beieinander und ich bekomme wie schon am Abend zuvor einen Lachanfall. Das tats gut 😂 Nach einiger Zeit werden für mich dann die Bäume im Wind langsamer und die Sonne scheint lila durch die Blätter 🍁 während ich unter einem Baum liege, fallen ein paar Blätter auf mich hinunter und ich sehen wie ähnlich unsere Haut einem Blatt ist 🤚🍂 Klingt kitschig, aber Wiese wird mir klar, dass wir alle eins sind ☝🏻
    Zudem wird mir vor Augen geführt, dass alles sich immer ändert, wie die herabfallenden Blätter. Ich habe da so manches mal meine Probleme mit Veränderungen 😬 und ebenso mit dem Alleinsein, wo drin ich mich derzeit übe. So höre ich immer wieder eine männliche Stimme sagen „no estas sola, nunca estas sola, nadie estas sola“ Auf Deutsch so viel wie: „du bist nicht allein, du bist nie allein, niemand ist allein“ 🗣
    Wir alle laufen also ca. 9 Stunden wie Detektive im Garten herum und bestaunen die Natur 🕵️‍♀️ einige lassen sich den Trunk auch nochmal durch den Kopf gehen, was bei mir diesmal erstaunlich gut geht 💪🏻 Nach ein paar Stunden dürfen wir Obst essen 🍇 und das schmeckt 100fach verstärkt süß und saftig 🤤 Sobald die Sonne hinter den Bergen verschwindet 🌄 wird es kalt und wir gehen rein. Frederic macht drinnen ein Feuer im Kamin und wir reden weiter 🔥 ein wenig Rapé später kommt Juanma nochmal zu mir, um mir meine negativen Gedanken aus dem Kopf zu saugen 💭 Er singt dabei wie in der Ayahuasca Zeremonie und hat meinen Kopf in seinen Händen 🤲🏽 Juanma meint ich müsse weinen und solle mich ein wenig schlafen legen. Ich gehe nach oben und die Tränen fangen an zu rollen 😭 Aber es ist nicht nur Trauer sondern innerer Schmerz. Ich weine dabei den Schmerz heraus den meine Mama in ihrem Leben erfahren hat. Wow 😯 Ich dusche nochmal heiß wie am Vortag und lege mich aufs Bett und beobachte den Berg der halb im Schatten und halb in See Sonne liegt ⛰ Als ich wieder runtergehe hat sich die Runde aufgelöst. Juanma sitzt noch unten und ist sichtlich müde 🥱 Er sagt zu mir, dass ich nochmal tschüss zum Mond sagen soll und ich gehe raus zu Samantha die im Mondlicht eine Mapachu raucht 🚬 Ich bleibe noch einen Moment bei ihr und sehe eine Sternschnuppe 🌠 Als ich wieder reingehe liegt Juanma auf meiner Decke 😆 Ja, er ist müde. Nach unserem Gespräch zuvor, ob er nicht auch manchmal an allem spirituellen zweifelt hatte er mir in die Augen geblickt und gesagt ja, aber dann kommen Personen wie ich und er weiß, er tut das richtige ♥️ und so denke ich es mir auch: Wer kann denn das Gegenteil beweisen, dass es nichts Höheres um uns herum gibt?!
    Im Bett höre ich eine Männerstimme singen; Juanma hat aber schon geschlafen 🎶

    Wie schon beim ersten Blog zum
    Thema Ayahuasca gesagt, ist jede Zeremonie anders und jeder empfindet unterschiedlich 🙃 Für mich ist es wie ausmisten 🧹 :
    - Vorbereitung: Zum gründlichen Ausmisten muss man sich Zeit nehmen und einen ungefähren Plan haben, welches Ergebnis man haben möchte. Für Ayahuasca sollte man im Vorfeld zusätzlich möglichst wenig Fleisch essen, sowie auf Salz und Fett verzichtet werden, damit sie Medizin wirken kann. Sexuelle Aktivitäten sollten ebenfalls eingeschränkt werden, um sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren 😉 Zudem setzt man eine Intention oder stellt eine Frage die einem evtl. beantwortet wird❓
    - Fühlen: Jede Sache die man in seinem vollgestellten Keller findet ist mit bestimmten Erinnerungen verbunden 🙆🏼‍♀️ Nun heißt es zu fühlen, was da überhaupt ist und was man wirklich noch behalten will. Bei Ayahuasca geht es um Erinnerungen, Erlebnisse, aber auch Traumata und Glaubenssätze die man über die Jahre angehäuft hat. In einer Zeremonie kann alles oder nichts davon hochkommen. Was davon hat mich zwar bis zu diesem Punkt gebracht, aber kann ich jetzt loslassen?
    - Bereitsein: Zu wissen, dass es ok ist sich von Dingen zu verabschieden ✋ Alles ist gut so wie es kommt, von Schicksalsschlägen bis zu schönen Erinnerungen und Erfahrungen, denn nur so sind wir alle, wer und wo wir heute sind. Veränderungen sind das einzige was stetig ist im Leben. Wir entscheiden so weiterzumachen wie bisher oder etwas zu verändern. Wir haben jeden Tag die Wahl glücklich zu sein! 🥲
    - Reflexion: Fertig mit Aufräumen erkennt man auf einmal wie viel Platz man im Keller hat. Man ist wieder offen für Neues 😀 Nicht unbedingt um weiteren „Müll“ zu kaufen, aber zu wissen „Das hab ich schon (gehabt) und brauche ich nicht nochmal!“ Genauso ist es mit Erfahrungen. Man hat sich in einer Situation X bestimmt verhalten und dadurch ist Y passiert, warum nicht das nächste mal einen anderen Weg gehen? 🙃

    Am nächsten Morgen bin ich früh wach, da ich nervös bin, ob es nun nach Chile geht oder nicht 🇨🇱 Gefühlsmäßig bin ich ok, aber durcheinander. Ich bekomme dann eine Nachricht von Philipp, dass wir nicht nach Chile können und irgendwie freue ich mich 🙃 Zugleich kommt jedoch die Nachricht, dass Philipps Mama krank ist. Das trübt natürlich sehr und kann unsere Reisepläne nochmal umwerfen 😣

    Die Rückfahrt von Calca nach Cusco machen Juanma und ich ohne Samantha und Miranda. Die beiden entspannen noch ein wenig in Calca und für uns geht es zurück in das laute Cusco 😣 Juanma und ich reden viel auf der Fahrt. Natürlich immer alles auf Spanisch, aber ich denke ich versteh zumindest 60% und der Rest wird sich dazu gedacht 😅 Er sagt unter anderem, dass ich mich noch weiterbilden soll. Zum Beispiel im Bereich Pflanzliche Heilung ❤️‍🩹
    Ich könne dann auch Reisegruppen organisieren, um die Erfahrungen zu machen die ich hier gemacht habe. Klingt gar nicht schlecht und wird notiert 🤓
    Juanma gibt mir noch weitere tausend Tipps und ich schreibe mit ✍️

    Bei Daniel und Marita freue ich mich Philipp wiederzusehen, der auch grade zwei Stunden vorher aus dem Dschungel angekommen ist 😍 Wir tauschen uns kurz aus, Philipp erzählt, ich weine mehr 😪 Dann „muss“ es relativ schnell schon darum gehen, was wir als nächstes machen ❓ Wie Juanma schon gesagt hat, beschließt Philipp alleine zurück nach Deutschland zu fliegen, auch aufgrund der Krankheit seiner Mama. Für uns beide ist klar, dass dies die Möglichkeit ist, dass ich endlich mal alleine Reise 🧳 Wir beide fühlen uns mit unseren Entscheidungen gut, aber meine lieben Emotionen sind noch voll im Ayahuasca-Vibe und ich weine viel. Philipp fühlt die Pflanze, denn auch bei ihm ist die Zeremonie nicht lange her 🌱 Es ist schön sich grade als Paar über so ein besonderes Thema austauschen zu können. Dafür bin ich sehr dankbar und muss noch mehr weinen 😆

    Am nächsten Morgen geht es mir schon besser. Philipp ist auch früh wach und am Laptop 👨🏽‍💻 Die Flüge sind ziemlich teuer so kurzfristig, aber es gibt günstigere und Direktflüge nach Spanien. Also bucht er direkt einen Flug nach Madrid 🇪🇸
    Ich muss mich noch sortieren 😵‍💫 Philipp und ich müssen allerdings auch unsere Sachen sortieren. Philipps Reise geht nämlich bereits nächsten Morgen los 😳 Er nimmt meinen Rucksack, der größer ist und ich habe Glück, dass er schon einiges von mir mitnehmen kann 💪🏻 Als Dank gibt es nächsten Morgen von mir Banana Pancakes 🥞 nach der vorerst letzten Yoga-Einheit 🧘🏼‍♂️🧘🏼‍♀️

    Dann geht die wilde Fahrt für Philipp los 🚌 ✈️ 🚙 🚶‍♂️20 Stunden Busfahrt in die Hauptstadt Lima —> PCR-Test und eine Nacht im Hostel —> nächsten Abend den späten Flug nach Madrid —> wieder in eine Unterkunft für eine Nacht —> nächsten Tag mit BlaBlaCar nach Barcelona —> ab ins Hostel für eine Woche, weil leider kein Couchsurfing geklappt hat —> mit dem Bus 31 Stunden nach Berlin und ab nach Brandenburg in den Garten zur Quarantäne 😷

    Damit ist findet diese sehr von der Pandemie beeinflusste Reise ein Ende, aber das Reisen hört damit nicht auf 💪🏻 🧭
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  • Day 192

    Philipp fast allein im Dschungel

    July 22, 2021 in Peru ⋅ ☀️ 30 °C

    Den Nachtbus Richtung Puerto Maldonado nimmt Philipp schon 2 Nächte nach der großen Wanderung 🚌 Er und seine Haut freuen sich auf tropisches Klima und die reiche Natur im Dschungel 🤗 Frühmorgens angekommen, begibt er sich zunächst auf die Suche nach einer Unterkunft im Stadtzentrum, am besten mit angebotenen Touren. So einfach ist das dann aber doch nicht, eher anders herum 😑 Er findet in einer Straße etliche Tour-Anbieter, die mehrtägige Touren mit Übernachtung in Dschungel-Unterkünften, sogenannte Lodges, anbieten 🏨 Das soll es dann wohl sein. Er bucht eine Tour für 3 Tage/ 2 Nächte und hat damit bis zu seiner Abreise volles Programm, Übernachtung wie auch Verpflegung geregelt ✅ Die Unterkunft in der “Paradise Eco Lodge” ist überragend, Hütte sauber und großzügig 🛖 Die Familie, die es leitet, ist überaus nett und zuvorkommend 😌 Das Essen morgens, mittags und abends einwandfrei 🍲 Nur die Touren lassen zu wünschen übrig. Piranhas angeln, Eingeborene treffen, Kaimane beobachten, Kajaktour, Hochseil-Garten mit Zip-Line und Bootstour durch einen Naturschutzgebiet 🐊 Klingt alles ganz nett, aber ist entweder in einer Gruppe mit 40 anderen Leuten oder zu zweit und dann auch meistens mit viel Warten verbunden 🥱 Philipp ist dabei der einzige ausländische Gast 🙋🏾‍♂️🙋🏼‍♂️🙋🏽‍♂️ Die peruanischen Gäste scheinen den Spaß ihres Lebens zu haben. Alle lieb und nett, und der Dschungel ist überwältigend, aber die Touren waren nicht das wahre 🙅🏼‍♂️

    Durch die Nacht geht es wieder zurück, da unser Flug nach Chile ansteht ✈️ 🇨🇱 In freudiger Erwartung geht es also wieder zurück nach Cusco 🚌
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  • Day 185

    Bei -15 Grad im Zelt - freiwillig

    July 15, 2021 in Peru ⋅ ☀️ 6 °C

    Wir werden wieder herzlich bei Daniel und Marita von Mensch und Tier begrüßt und freuen uns über das Nach-Hause-Kommen und die 2 Nächte ohne Bus und Weiterreise 🛌 Wir werden gleichzeitig zur Reise befragt wie auch in Reisevorbereitung eingespannt. Zeit zum Durchatmen bleibt da nicht 😅 Klamotten werden ausgesucht, Schuhe anprobiert, Schlafsack, Isomatte, Zelt und Wanderstöcke bereitgelegt und eine Einkaufsliste geschrieben 🗒 Wir hatten uns bisher ganz gut aus den Planungen für die Wanderung rausgehalten - nicht beabsichtigt 😇 Jetzt sind wir voll drin 💪🏻 Am nächsten Tag gehen wir Lebensmittel und Funktionswäsche und warme Klamotten aus zweiter Hand shoppen 🛒 Der Tag ist prall gefüllt mit Vorbereitungen und die Gruppe von 12 Leuten plus 5 Hunden entscheidet sich, doch nur 4 Nächte unterwegs zu sein, was die Packliste ein wenig reduziert 😄

    Die von Daniel angekündigten -15 Grad bringen bei Jessy nicht gerade Vorfreude 😩 Die Abenteuerlust überwiegt aber und die Aussicht auf die Aussicht und die Wanderung 🏔 In der Nacht führt Jessy noch ein Telefonat mit ihrem Chef bzgl. ihres zukünftigen Arbeitsvertrages 📞 Dann ist alles erledigt und es geht früh am Morgen, bevor die Sonne ins Tal scheint, los 🌄 Das ist zumindest geplant, hätte der Fahrer nicht gedacht, dass 6 Uhr abends (18 Uhr) gemeint war 😂 Kurzfristig rausgeklingelt und halb verschlafen, kommt der Fahrer dann mit dem Kleinbus eine knappe Stunde verspätet an 🤪 Bis dahin sind 12 aufgeregte Wanderer und 5 noch aufgeregtere Hunde vor Daniel und Maritas Haus auf der Straße. Ein Hund ist so aufgeregt, dass er gleich an einen Rucksack pinkelt 🤯

    Als die vielen Taschen und Rucksäcke verstaut sind, und alle Menschen und Hunde Platz gefunden haben, geht es los 🚐 Bei der kurvenreichen Fahrt wird Chaska bald schlecht und sie muss sich übergeben 🐕🤮 Nach 3 Stunden angekommen, gibt es Frühstück, was für die toleranten 10 Leute der Gruppe Pfannkuchen Brötchen mit Marmelade, Käse und Ei bedeutet 🥞 Wir haben unser Obst und Müslizeug selbst mitgebracht 🍉 Auch lecker 😋

    Heute stehen 4 Stunden Wandern auf dem Programm, die wohl einfachste Etappe der 5 Tage 🥾 Nachdem alle auch noch mal auf der Toilette waren, die Zähne geputzt haben und den Rucksack aufgeschnallt haben, geht es los 🎒 Die Sonne strahlt, die Luft auf 4.500m ist recht dünn, aber große Steigungen gibt es heute nicht ☀️ Wir sind bewaffnet mit Koka-Blättern zum Kauen und stapfen los 🍃 Die Aussicht ist atemberaubend, die Höhe auch ein wenig 😮‍💨 Schnell vereinzelt sich unserer Wandererfeld und wir treffen uns hier und da bei Pausen wieder. Die Koka-Blätter wirken Wunder, speziell kombiniert mit dem Katalysator, den aus dazu gibt 💪🏻

    Die Hunde erfreuen sich auch ihres Lebens, fangen aber irgendwann an zu hinken. Die Moose und Flechten in der Höhe haben Stacheln und Dornen, die wir Wanderer mit den Wanderstiefeln aufspießen. Die Hunde tun das mit ihren Pfoten 🐾 Nach ein paar mal Stachelzupfen an den Pfoten, nehmen wir die Hunde kurzerhand auf den Arm und tragen sie die nächsten Meter. Das ist bei Misky, dem einzigen kleinen Hund, einfach. Bei den anderen sieht es schwierig aus 🏋️‍♂️ Ein paar Hundert Meter weiter, sieht der Untergrund aber schon besser aus und die Hunde flitzen wieder 🐶

    Es ist eine Art Zeltplatz, also eine große Freifläche mit 2-3 festen Häusern und Plumpsklos. Wir schlagen unsere Zelte direkt vor dem Gletscher auf, beeindruckend mit den Schnee- und Eismassen, aber auch in sicherer Entfernung 🏕 Schon bald kommen die anderen Wanderer unserer Gruppe an. Die 5 Pferde und 2 Pferdetreiber sind schon vor uns da 🐎 Auf den Pferden werden die ganzen Lebensmittel, Camping-Utensilien und Kleidung transportiert. Auf dem Rücken tragen wir nur das, was wir für den Tag brauchen 🎒 Luxus quasi 😊

    Solange die Sonne noch draußen ist, ist es angenehm warm, aber schon 16.30 Uhr verschwindet sie hinter dem Berg und es wird kalt, sehr kalt 🥶 Die Hälfte unserer Gruppe entscheidet sich auf den Matratzen im Haus zu schlafen 🛏 Wir schlafen im Zelt ⛺️ Unsere Küche bauen wir in dem anderen Haus auf und fangen an zu schnippeln und zu kochen 🧑🏼‍🍳 Die Toleranten für sich und wir zwei für uns 😅 Wir sitzen noch nett beisammen, gehen aber alle zeitig schlafen 😴 Wir machen noch einen Abstecher zu den heißen Quellen, wo wir unter sternenklarem Himmel und warm eingepackt die Beine ins Wasser baumeln lassen 🌠 Komplett sollen wir nicht reingehen, da das der Kreislauf in der Höhe am ersten Tag normalerweise nicht gut verträgt 👎🏻

    Die Nacht im Zelt ist weder warm noch bequem 😣 Der strahlende Sonnenschein schmilzt aber die mit Reif bedeckte Zeltplane und wärmt uns auf 🌞 Die Stimmung in der Gruppe ist bestens und wir brechen gegen 8.30 Uhr auf 🚶🏼‍♀️Heute stehen 14km auf dem Programm. Die Wanderung ist wieder sehr schön, mit tollsten Ausblicken, und wir wandern mit der ersten Gruppe vorne weg 🥇 Keine anderen Wanderer in Sicht. Die Landschaft ist recht karg in der Höhe, aber gewaltig und schön 🤩 Die Hunde erfreuen sich auch über den vielen Auslauf. Leider hat keiner die Hunde unter Kontrolle, wenn sie welche der zahlreichen Alpacas erspähen 🦙 Gut, dass sich diese flauschigen Andenbewohner auch oft selbst zu helfen wissen und die Hunde verjagen 🤬

    Am Nachmittag kommen wir in ein sonnengeflutetes Tal, wo wir ähnlich wie am Vortag eine große Fläche zum Zelten vorfinden ⛺️ Es gibt dieses Mal auch fest installierte Toiletten, allerdings mit Wassereimer aus dem Bach nebenan zu spülen 🚽 Philipp gönnt sich auch die Dusche im eisigen Fluss 🧼 🥶 Jessy wäscht sich dort nur ihre Haare und der Rest wird mit Feuchttüchern erledigt 🧽 Es wird aber auch mindestens genauso schnell kalt, wenn die Sonne wieder halb 5 hinter den Bergen verschwindet 😫

    Wir bauen also wieder schnell die Zelte auf, machen Essen und spielen Abends Spiele 🃏 Auf kleinstem Raum finden wir uns zusammen und machen einfache Wort-Ratespiele. Da können auch wir Nicht-Muttersprachler einigermaßen mithalten 😃

    Diese Nacht schlafen wir besser, was auch gut ist, da am nächsten Tag der Aufstieg auf 5.200m ansteht 🧗🏼‍♀️ Es ist ein langer und anstrengender Aufstieg, aber wir halten uns tapfer in der ersten Gruppe und schlendern gemütlich den Berg auf der anderen Seite hinunter🚶‍♂️Die Koka-Blätter möchten wir nunmehr genauso wenig wie die Wanderstöcke missen 😛 Die ersten Blessuren und Ausfallerscheinungen machen sich bemerkbar: die Hacken und Zehen werden wund, die Hände sind rauh, aber konditionstechnisch halten wir uns gut 😌 Wir kommen wieder ca. 2 Stunden vor den anderen an, trotzdessen wir hier und da Pausen machen 🤷🏼‍♀️

    Wir kommen im nächsten Lager an und bauen wieder die Zelte auf. Es ziehen dunkle Wolken auf und als wir in der Küche das Essen vorbereiten, kommt sogar Graupel/ Hagel die Löcher im Dach 🌨 Wir hoffen, dass die anderen nicht allzu nass und kalt werden 💧 Leider schon ein wenig, aber die Sachen können gut in der Hütte aufgehängt werden zum trocknen 👍🏻 Danach wird wieder gespielt in großer Runde und auf engstem Raum. Philipp liest im Zelt und gönnt sich einen ruhigen Abend 💆🏼‍♂️

    Am 4. Tag steht eine lange Strecke an, die aber weniger steil ist als die am Vortag. Jessy hat trotzdem Probleme, da die Nacht davor nicht erholsam für sie war 🥱Wir merken generell, dass uns jegliche Art von Hülsenfrucht in der Höhe nicht bekommt, wie uns Marita phrophezeit hat 🙇🏼‍♀️ Learning by burning 🔥 Der Himmel ist heute bedeckt und lässt wenig Sonnenlicht durch. Dadurch ist es auch kälter und der Wind tut sein übriges 💨 Später fängt es noch an zu graupeln/hageln und die Laune/ Motivation sinkt mit jedem Schritt, den wir den Berg wieder runtergehen ⬇️ Heute ist das Ziel, eine Hütte mit Grundstück vom Tourguide bzw. Pferdetreiber. Die Hütte ist wieder einfach, aus Lehm und Stroh gebaut, aber mit vielen Leuten und Essen auf dem Gaskocher und Tee bald angenehm warm 😊 Das offene Plumpsklo draußen ist allerdings im Schneeregen nicht so angenehm 💩 Auch hier gibt es wieder kein Licht und kein Strom und antürlich auch keinen Handyempfang 📲 Das rundet die Wandererfahrung aber ab. Die Zelte haben wir zeitig aufgebaut, weil uns der Guide schon vor dem nassen Wetter gewarnt hatte ⛺️ So langsam sind wir drin in der Routine 😆

    Wir gehen in die Hütte und bereiten das Essen vor, als nach und nach die anderen Wanderer unserer Gruppe eintrudeln 🚶🏻 Heute Abend wird nicht gespielt. Die Gruppe ist zu müde 😴 Als wir Richtung Zelt gehen, bemerken wir die 10cm Neuschnee und es schneit die Nacht auch noch stundenlang weiter ❄️ Die Zelte klopfen wir regelmäßig von innen ab, dass die klitschnassen Schneemassen runterrutschen und die Wände nicht immer näher kommen 🙁 Das machen auch unsere Zeltnachbarn, wodurch wir eine gewisse Klopfkommunikation die Nacht aufrechterhalten ✊ Diese Nacht geht es Jessy Magen-Darm-technisch nicht gut, und sie muss noch 2 Mal raus auf das eingeschneite Plumpsklo 🤮 Auch eine echte Erfahrung, die uns zwar keine gute Nacht beschert, dafür aber einen überragenden Morgen ☀️ Das ganze Tal ist mit 20-30cm zugeschneit, die Sonne strahlt und der See spiegelt die verschneite Bergkette 🏔 Wir tauen auf und können schon bald in T-Shirt rumlaufen. Die Zelten, Schlafsäcke und Isomatten müssen da noch trocknen. Jessy und drei weitere Wanderer ziehen morgens nochmal los, in der Hoffnung die 7 Lagunen bei Sonne zu sehen 🏞 nicht ganz das erhoffte Ergebnis, aber trotzdem sehr schön 🥰

    Dann kommen die letzten 5km Abstieg und wir fühlen uns schon fast unterfordert bei der Strecke 😜 Wir sind insgesamt ca. 50km gelaufen und haben rund 1km an Höhe zurück gelegt 💪🏻 Schließlich erreichen wir mittags wieder den Ort, wo wir vor 5 Tagen gestartet sind und steigen auch gleich in die heißen Quellen hinein 🧖‍♀️ Dabei bemerken wir jede Stelle, die wir in den letzten Tage zu sehr beansprucht haben. Beim Pisco Sour bzw. Bier und strahlendem Sonnenschein lässt sich das aber aushalten 🍻🍹

    Die Rückfahrt ist ruhig. Alle sind recht erschöpft, nur Chaska übergibt sich leider wieder 🤢 Abends kommen wir wieder in der Wohnung mit dem Wunsch zur Entspannung und Erholung an. Daniel fährt aber jetzt richtig auf und wir säubern, räumen, sortieren noch einige Zeit bis wir totmüde ins Bett fallen 🤣 Das tut gut 😌

    Am nächsten Tag sind wir doch auch froh viel schon gereinigt zu haben und machen weiter eine Wäsche nach der anderen, säubern Zelten und Geschirr etc. 🧼 Wir erfahren, dass Chile die Einreisebeschränkungen um 14 Tage verlängert hat und unser Flug ebenfalls um 5 Tage nach hinten gelegt wurde ✈️🇨🇱

    Also heißt es überlegen, wer was mit der gewonnen Zeit in Peru machen möchte 🤔 Jessy macht daher kurzerhand einen weiteren Termin mit unserem Schamanen Juanma 🌱 und Philipp plant eine Tour in den Dschungel 🐒

    Hier noch der professionelle Reiseplan von Daniel und Marita falls jemand Interesse hat ;)

    Tag 1: Checacupe – Pacchanta – Upis Thermalquellen (Frühstück – Abendessen)
    Nach dem Frühstück fahren wir weiter nach Pacchanta, von wo aus wir unsere 5-tägige Trekkingtour um den schneebedeckten Ausangate beginnen. In Pacchanta treffen wir unser Team, das uns auf der Route begleitet: Maultiertreiber, Köche, lokale Führer und Maultiere.
    Nachdem wir die Maultiere mit all unseren Sachen beladen haben, geht es in Richtung Südwesten. Während der Wanderung werden wir einheimische Tiere wie Alpakas und einige Andenvögel sehen, sowie die Nordwand des schneebedeckten Ausangate. Am Nachmittag erreichen wir das Camp von Upis, wo wir die Gelegenheit haben, die heißen Quellen zu genießen.
    Mit dem Auto:
    - Zurückgelegte Strecke: 130 km
    - Dauer: ca. 3 Stunden
    Fußmarsch:
    - Max. Höhe: 4.505 Meter
    - Min. Höhe: 4.320 Meter
    - Zurückgelegte Strecke: 6 km
    - Dauer: ca. 3:30 Stunden
    • Maximale Tagestemperatur: 26 °C
    • Minimale Nachttemperatur: -8 °C

    Tag 2: Upis Thermalquellen – Ausangatecocha (Frühstück – Abendessen)
    Am zweiten Tag steigen wir das Tal der Inka Pampa hinauf und erreichen gleich 2 Pässe (4.915 Meter Höhe.), vorbei an diversen Lagunen wie Yanacocha, Qellwacocha und Pucacocha. Diese Lagunen sind von besonderer Schönheit und in einer erstaunlichen natürlichen Umgebung eingerahmt. Abgerundet wird dieser Tag mit unserem Camp an der Ausangatecocha Lagune.
    Fußmarsch:
    - Max. Höhe: 4.915 Meter (Laguna Pass)
    - Min. Höhe: 4.580 Meter
    - Zurückgelegte Strecke: 14 km
    - Dauer: ca. 7 Stunden
    • Maximale Tagestemperatur: 23 °C
    • Minimale Nachttemperatur: -10 °C

    Tag 3: Ausangatecocha - Suraypata (Frühstück – Abendessen)
    Am vierten Tag erreichten wir den höchsten Punkt. Wir steigen zum Palomani Pass (5.200 Meter Höhe) auf, von wo aus wir den wunderschönen schneebedeckten Mariposa Berg bewundern können. Beim anschließenden Abstieg beobachten wir eine fabelhafte rötliche Lagune. Wir werden unser Nachtlager im Suraypata-Tal haben.
    Fußmarsch:
    - Max. Höhe: 5.200 Meter (Palomani Pass)
    - Min. Höhe: 4.570 Meter
    - Zurückgelegte Strecke: 11 km
    - Dauer: ca. 6:30 Stunden
    • Maximale Tagestemperatur: 25 °C
    • Minimale Nachttemperatur: -10 °C

    Tag 4: Suraypata – Azul Cocha (Frühstück – Abendessen)
    Nach dem Frühstück steigen wir zum Khampa Pass (5.050 Meter Höhe) auf und können beim Abstieg die 12 Lagunen in verschiedenen Farben bewundern. Am Nachmittag erreichen wir schließlich unser Camp bei Azul Cocha.
    Fußmarsch:
    - Max. Höhe: 5.050 Meter (Khampa Pass)
    - Min. Höhe: 4.300 Meter
    - Zurückgelegte Strecke: 13 km
    - Dauer: ca. 6:30 Stunden
    • Maximale Tagestemperatur: 25 °C
    • Minimale Nachttemperatur: -10 °

    Tag 5: Azul Cocha – Pacchanta - Cusco (Frühstück – Mittagessen)
    Heute liegt die Schluss-Ettape an, ein kurzer und gemütlicher Abstieg bis zur Gemeinde Pacchanta, wo wir uns von den letzten Wandertagen entspannen und die heißen Quellen genießen können. Dort werden wir ein typisches Mittagessen der Region geniessen, eine Pachamanca. Hier verabschieden wir uns von unseren Begleitern der letzten Tage, bevor wir nach Cusco zurückkehren.
    Fußmarsch:
    - Max. Höhe: 4.600 Meter
    - Min. Höhe: 4.340 Meter
    - Zurückgelegte Strecke: 5 km
    - Dauer: ca. 2 Stunden
    Mit dem Auto:
    - Zurückgelegte Strecke: 130 km
    - Dauer: ca. 3:30 Stunden
    • Maximale Tagestemperatur: 26 °C
    • Minimale Nachttemperatur: -8 °C
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  • Day 171

    Mit dem Dampfer über‘n Amazonas

    July 1, 2021 in Peru ⋅ ⛅ 25 °C

    Es ist zwar nur eine Fahrt von 10min zurück zu Marita und Daniel, aber es ist für uns gerade eine andere Welt nach der Ayahuasca-Zeremonie 🪐 Wir sind extra zeitig aufgestanden, um noch unsere Sachen zu packen und in Ruhe frühstücken zu können 🥣 Das zahlt sich jetzt aus 💪🏻 Die Sonne scheint und es geht los zum Flughafen ✈️ 7 Minuten später navigieren wir schon über den Kleinstadtflughafen und sind auch in Windeseile durch. Der Flug geht über Lima. Hier genehmigen wir uns frisch geschnittene Kartoffelecken 🍟 Das Land der Kartoffel in Europa grüßt das Land der Kartoffel in Südamerika! 😅
    Wir kommen wenige Stunden später in der Dschungel-Metropole Iquitos an 🛬 Ein Dorfflughafen mit einem Gepäckband, dafür aber einhundert rufenden, pfeifenden und mit den Armen wild gestikulierenden Moto-Taxi-Fahrern 🤯 Wir nehmen von der Aufdringlichkeit die goldene Mitte und entscheiden uns für einen Moto-Taxi-Fahrer, der uns für ca. 1 Euro zu unserer Couchsurfing-Unterkunft fährt 🛺 Das Klima ist tropisch, was uns nach der Kälte und Trockenheit gerade recht kommt. Die Hektik jedoch nicht mit dem durch Ayahuasca geöffneten Geist und Nervenkostüm 😪
    Wir treffen unsere Couchsurfing-Gastgeberin Deicy in ihrer Wohnung 🙋🏽‍♀️ Die Straße ist nicht asphaltiert, das Haus und die Wohnung keineswegs sauber und sehr spärlich eingerichtet. Sie hatte uns gewarnt, dass sie aktuell umzieht. Im Endeffekt schlafen wir auf einem mehr als klapprigen und viel zu kleinen Klapp-Sofa 🛋 Es steigert auch nicht die Laune, dass das Klapp-Sofa unter dem weit offenen Fenster steht, was nicht geschlossen werden kann, da dort von der Sonne verbrannten Pflanzentöpfe stehen 🥀Deicy selbst schläft in einem Zimmer ohne Möbel, aber mit Fenster ins Wohnzimmer, auf einer Yogamatte auf dem Boden 😑

    Deicy ist jung und nervös, aber freundlich, wirkt sportlich und möchte ihr Englisch mit uns verbessern 🗣 Wir gehen zusammen Essen an der Promenade am Fluss, einem Seitenarm eines Zustroms des Amazonas. Reges Treiben auch hier, überall flanierende Leute, spielende Kinder und einige Touris. Wir essen in einem Touri-Laden, was uns nicht sehr passt, aber auf der Karte sind vegetarische/vegane Speisen, sowie auch Gluten ausgewiesen 🍛 Guter Kompromiss 😊 Achso und in jedem Restaurant gibt es hier sogenannte Ayahuasca-Gerichte, denn Iquitos ist eine der drei Hochburgen in Peru um Zeremonien abzuhalten. Hier reden wir dann jedoch von 7-14 tägigen Retreats die 120$ pro Tag kosten 💲
    Ein Opi mit Kokosnüssen fährt vorbei, und kurz darauf haben wir je eine geöffnete Kokosnuss mit Strohhalm drin🧉
    Wir gehen dann noch ein wenig spazieren, aber zeitig nach Hause, weil Deicy im Krankenhaus früh arbeiten muss 🏥

    Nach einer der durchwachsensten Nächte der letzten Monate machen wir die schlechte Laune teilweise wieder beim Yoga wett 🧘🏼‍♂️ 🧘🏼‍♀️ Jessy hat spürbare Nachwirkungen von Ayahuasca und es rollen einige Tränen die Wangen runter 😭
    Beim Frühstück-Essen beschließen wir den nächstbesten Frachter flussaufwärts zu nehmen ⛴ Das ist auch das eigentliche Anliegen für uns hier. Die Stadt hat für uns nicht wirklich viel zu bieten. Touren in die Wildnis und der Aufenthalt in einer Lodge stehen jetzt noch nicht an. Wir holen auf dem Weg zum Hafen noch einige Bestellungen für unseren Schamanen Juanma in einem versteckten und anscheinend nicht ganz so legalen “Naturheil”-Laden ab 🥸 Hier gibt es alles mögliche für die Naturmedizin und Rituale und Zeremonien. Dann geht es ab zum Frachthafen, um ein Ticket zu holen. Der Anblick des Frachthafens und die Anfahrt erinnert uns mit teilweisem Schrecken an die Grenze von der Dominikanischen Republik nach Haiti, ein unasphaltiertes, sehr vermülltes Loch, viel Gewusel, viele komische Gestalten und eine Aura der Gesetzlosigkeit 😳

    Neben den zahllosen und auch oft zahnlosen, herumlungernden Kerlen bahnen wir uns den matschigen Weg zu den großen, aber arg in die Jahre gekommenen Amazonas-Dampfern. Rost scheint der beste Kleber zu sein 😂 Ausgeblichene Schilder zeigen die Abfahrtszeiten an. Schmale Holzbretter führen einige Meter hoch auf die Ladefläche der Frachter. Der Aufstieg ist nicht leicht für Ungeübte, die Helferlinge bringen aber alles mögliche an Material, Moto-Taxis und sogar Autos über diese Bretter auf die Kähne 🪵
    Wir suchen den am geringsten zwielichtigen 3-Zahn aus und lassen uns auf einen Frachter führen 🙋🏽‍♂️ Einer der korpulenten faulen Ticketverkäufer sichert uns die Abfahrt für 12 spätestens 14 Uhr zu. Sehr gut! Aber auch nicht mehr viel Zeit 🕰

    Also geht es noch schnell zum Belem-Markt, der wirklich ein Abenteuer und sehr sehenswert ist 🛍 Wir kaufen hier Obst, unser Mittagessen, frisch gedrehte Zigaretten mit Dschungel-Tabak und einen Fächer gegen die Mücken auf dem Boot. Dann fahren wir zurück zu Deicys Unterkunft, packen und ziehen schon wieder los 👋 Deicy ist traurig, dass wir nicht länger bleiben, wir ganz im Gegenteil 🙅🏼‍♀️

    Der Zeitdruck, die tropische Hitze, das Gewusel auf den staubigen Straßen, die Lautstärke der Moto-Taxis und Musikanlagen überall macht den Ayahuasca-Hangover nicht angenehm 😩 Noch mal durch das Gelände der Outlaws durch und auf den Frachter balanciert. Wir kaufen bei dem Herren mit dem Shirt: “Captain” die Tickets und lassen uns jeweils eine Hängematte inkl. Anbringung verkaufen 🤑 Die 5 Kabinen auf dem Frachter sind für das Personal und sehen auch nicht sonderlich gemütlich aus. Alle anderen Gäste, über 50 an der Zahl, schlafen in Hängematten, die frei auf 2 verschiedenen Decks schwingen. Wir richten uns langsam ein, machen Fotos, genießen die Entspannung in unserer Ecke, wo wir fast allein sind 💆🏼‍♀️💆🏼‍♂️ Auf der anderen Etage hängen die Matten dicht an dicht, Kinder rennen und schreien, Teenies schauen sich laut Handy-Videos an und Erwachsene spucken und werfen Müll abwechselnd ins Wasser. Das ist mal eine andere Kreuzfahrt 🚢 😆

    Die Zeit vergeht, Stunde um Stunde. Es wird dunkel und die Abfahrt wird immer wieder kurzfristig in Aussicht gestellt ⏳Wir erfreuen uns an der Ruhe, spielen mit einem Babyhund, arbeiten am Computer, lesen und töten die unzähligen Spinnen direkt über und an unseren Hängematten 🕷 Nach mehrmaligen Versuchen abzulegen, bekommen wir mit, dass es ein Problem mit dem Motor gibt und wir heute nicht mehr losfahren werden. 1-2 Stunden später ist dann klar, das Boot wird auch morgen nicht repariert sein und das ganze Boot inkl. Fracht wird abenteuerlich auf den bau- und rostgleichen Frachter genau daneben umgeladen ⛴ Spätabends erfragen wir dann, dass es gleich morgens losgehen soll. “Gleich morgens” ist dann kurz vor 13 Uhr, aber wir haben die erste Nacht in der Hängematte ganz gut überstanden (besser als bei Deicy) 😴 Philipp hatte noch bis spät den Reiseblog geschrieben und schläft noch ein wenig länger. Jessy, die neuerdings von der Eule zur Lerche mutierte, ist früh wach und organisiert uns eine Plastikschüssel 🥣 Wir bekommen nämlich auch Essen auf dem Frachter. Morgens, mittags und abends klappert der Kochlöffel am Metallgeländer und es stellt sich ein jeder an mit seiner Plastikschüssel 🙂 Dann gibt es eine Kelle aus dem großen Topf. Keine 5-Sterne-Küche und nur teilweise glutenfrei, aber eine gute und warme Ergänzung zu unseren eingekauften Lebensmitteln 😋 Unsere Wassermelonen, Avocados, Tomaten und Mohrrüben dürfen wir mit in den Kühlschrank packen. Die anderen Gästen holen sich schon ab dem zweiten Tag reihenweise Chipstüten und Kekspackungen, die natürlich, alle leer im Fluss landen 😤

    Jessy ist ein wenig nervös, da die Stellen an ihrem Oberarm, wo das Froschgift aufgetragen wurde, sich leicht entzündet haben. In den folgenden Tagen klingt das aber wieder ab 🤗 Wir genießen es, endlich zu fahren und in der Hängematte schaukelnd den vorbeiziehenden Regenwald zu beobachten 🌴 Kurz darauf gesellt sich eine 5-köpfige Familie neben uns und spannt ihre Hängematten auf. Na klar: das Kleinkind schreit und die Teenies schauen laut Videos auf Facebook und Tiktok 📲 Dass die Leute keine Kopfhörer nutzen, ist in Peru eine wahre Seuche, egal ob in Bussen, Unterkünften, Restaurants, in der Straße, überall. Und alle Alters- wie auch Gesellschaftsschichten sind davon betroffen 😕

    Egal, tolle Natur! Noch toller, die Natur aus der Hängematte zu beobachten, mit Snacks versorgt zu sein und langsam Ayahuasca zu reflektieren und sich Zeit nehmen zu können 👌 das ist ne Kreuzfahrt nach unserem Geschmack 👅
    Die meisten Leute auf dem Frachter machen die kompletten 4 Tage, also nunmehr 5. Die anderen Gäste wirken alle nett, und lächeln und sprechen uns an. Wir sind hier die einzigen Gringos an Bord 🙋🏼‍♀️🙋🏼‍♂️ Ganz oben hinter der Kommandobrücke, was eigentlich nur ein spärlicher Raum mit Ruder ist, ist noch ein fast freies Deck, dass wir in den Tagen für Yoga, Meditation und Ruhe benutzen 🧘🏼‍♀️ Die Besatzung kommt hier auch manchmal für ein Nickerchen her, oder zum Gras-Rauchen 🚬 😛

    In den Abendstunden werden die Moskitos bissig 🦟 Schlechtes Karma, da wir so viele Spinnen an unseren Hängematten getötet haben 🙆🏼‍♂️ Trotz 28 Grad gibt es also eine dicke Jacke zum Schutz. In der Nacht können wir diese gut gebrauchen, denn es wird feucht-kalt 🥶 Es ist komisch im Dunklen auf dem Amazonas, aber gleichzeitig abenteuerlich und schön. Der Wald erwacht förmlich bei Einbruch der Dunkelheit und die nachtaktiven Tiere werden laut 🐒 Der Kapitän leuchtet mit seinem Scheinwerfer ab und zu, um zu sehen, dass wir nirgendwo gegenfahren. Sonst ist es ziemlich duster, auf und rings um den Frachter. Dicke schwarze Käfer finden am Abend öfters das Licht der Neon-Röhren und werden vom Baby-Hund als Spielzeug missbraucht 🐶🪲 Es fliegen Glühwürmchen auf den Decks zwischen den Hängematten und draußen strahlt der Sternenhimmel (inkl. Sternschnuppen 🌠) Wir machen mal tagsüber, mal nachts Stopps entlang der Strecke und laden Passagiere und Fracht auf oder ab. Das Anlegemanöver erfordert dabei schon einige Erfahrung, weil nirgendwo Anlegestege oder Metall-Poller oder ähnliches sind. In der Nacht machen die Leute an Land mit Taschenlampe auf sich aufmerksam 🔦 Langweilig wird es auf der Fahrt nicht!

    Der Kahn an sich besteht fast ausschließlich aus Stahl und wie gesagt überall Rost, so auch die Toiletten bzw. Duschen. Die Duschen funktionieren jedoch erstaunlich gut 🚿 Eine Porzellanschüssel, ohne Brille und an der Decke ein dünnes Wasserrohr, ohne Brausekopf 🚽 Klopapier musste man sich selber mitbringen 🧻 Toilette wie auch Duschwasser gehen direkt in den hellbraun gefärbten Fluss 💩 Würden man eine Sichttiefe von mehr als 5cm haben, würde man neben den Fischen auch den beträchtlichen Müll entdecken 🤢 Wir gewöhnen uns schnell an die Klos und Duschen, an das Rotzen und Müll-in-den-Fluss-Schmeißen allerdings nicht 🚯

    An dem grünen, ewigen Band können wir uns kaum satt sehen, auch wenn die Bewegungsmöglichkeiten auf dem Frachter eingeschränkt sind und wir bald nicht mehr in der Hängematte liegen oder sitzen können. Eine wildromantische Kulisse zieht vorbei und wir studieren weiter unsere Texte aus den jeweiligen Weiterbildungen 👩🏼‍💻 Kleine Kinder fragen nach unseren Laptops und laufen mit Fußball-Trikots deutscher Vereine oder der Nationalmannschaft herum. Keiner trägt eine Maske 😷

    Wir wissen noch nicht so recht, wann wir ankommen, aber das wissen anscheinend auch die Kapitäne bzw. das Personal nicht so recht 🤷🏼‍♂️ Wir haben an sich keinen Zeitdruck, aber Jessy bemerkt zu spät, dass sie noch ein Arbeitsmeeting hat, dass sie absagen muss. Internetempfang gibt es aber seit Iquitos und bis zum Ankunftshafen Zumbagua nicht 📶 Einen Tag vor Ankunft gibt es kurzzeitig Internetempfang und die Nachricht geht noch rechtzeitig raus 💪🏻 Ohne Empfang gibt es auch keine nervigen Facebook- und Tiktok-Videos, die die Ruhe stören könnten. Die Kinder scheinen auch glücklich und spielen ohne wild rumzukreischen 😛

    Wir sind echt froh so viel Essen mitgenommen zu haben. Philipp dachte, es wäre viel zu viel, aber durch die verspätete Abfahrt und die 4 anstatt 3 Tage Fahrt, sind wir genau hingekommen, auch dank der Mahlzeiten aus der Galeeren-Küche 😁
    Morgens gibt es Milchreis mit extra viel Zucker… wir geben eine ordentliche Menge Zimt und bittere Kakaostücken dazu - lecker auch wenn wir die Tage weniger vegan unterwegs sind 🌱
    Wir sind beide noch gefühlsmäßig nicht ganz auf dem Dampfer (Wortspiel 😆), sind neben der Entspannung und Ruhe noch leicht reizbar und reflektieren viel…

    Nicht nur der Dschungel, sondern auch unsere Reise geht schneller vorbei als uns lieb ist 😞 Noch sechs Wochen stehen vor uns. Bevor wir in Melancholie versinken, merken wir am letzten Abend, dass trotz Dunkelheit, kein Licht angeht 🕯Handys, Laptops, Kühlschränke etc. können sowieso tagsüber nicht geladen werden, erst abends wenn der Strom aus dem Motor eingespeist wird 🔋 Wir werden mehrere Male vertröstet bis sich herausstellt, dass es ein Problem mit dem Inverter gibt. Der komplette Frachter ist dunkel. Hat was, aber wir fahren noch in gewohnter Geschwindigkeit durch die Dunkelheit. Das hat was Beunruhigendes 🥺 Der Mond leuchtet ein wenig den Weg. Nach dem Zähneputzen gehen wir zur Kommandobrücke, wie auch einige andere, und beobachten unsere Fahrtroute im Dunkeln und erfreuen uns an den Sternen 🤩

    Dann kommen wir zurück und bemerken, dass unsere elektrische Zahnbürste weg ist 😳 Die gerade kiffenden Besatzungsmitglieder neben uns haben anscheinend nichts mitbekommen. Wir fangen an, die Kids zu verdächtigen, die auf dem Deck spielen. Jessy geht herum, fragt viele Leute und meldet es beim Kapitän. Nach diesen Tagen der gefühlten Zusammengehörigkeit und der Entspannung auf der Dschungel-Fahrt dann am letzten Abend bei Stromausfall so etwas 😓 Wir hatten vorher, wie auch sonst, gut auf unsere Sachen aufgepasst und nun klaut uns jemand eine elektrische Zahnbürste, die es sonst nirgends in Peru gibt? 🙄 Wahrscheinlich deswegen, vielleicht war es ein diebisches und neugieriges Kind. Mittlerweile vermuten wir, es waren die Kiffer neben uns, beide knapp 20 Jahre alt, viel dummes Zeug erzählt und viel Langeweile gehabt 🧐 Kein schöner Abschluss, kein schönes Gefühl und dann ist alles stockfinster und der Dieb könnte überall sein. Kurzzeitig fühlten wir uns wieder komplett ausgeschlossen, durch die vielen netten Leuten, die uns darauf helfen wollten, konnten wir dann aber doch Frieden damit schließen 😌

    Am nächsten Morgen genießen wir noch mal den Sonnenaufgang im Dschungel, verdächtigen noch Leute und streichen durch die Hängematten bis der Frachter in Zumbagua ankommt ⛴ Er braucht mehrere Anläufe und parkt schlussendlich hinter und an einem anderen Frachter über den wir dann klettern, um vom Boot zu kommen. Dabei beobachten wir den Müll, der hier herumschwimmt und durch die Einheimischen auch immer mehr wird als sie ihre Sachen „aufräumen“ bzw. über Bord kippen 🤬 Ein paar Delfine tauchen hindurch und ein Angler holt einen riesigen Wels aus den Fluten. Ob der auch ein wenig Plastik im Bauch hat? 😠

    Endlich wieder stabilen Boden unter den Füßen! Naja, Matsch, Schlamm und ziemlich unwegsam 🤪 TukTuks aka Moto-Taxis gibt es auch hier. Ein Fahrer, dem wir ein Minimal-Maß an Vertrauen schenken nimmt uns für umgerechnet einen Euro zur Busstation. Am Ziel angekommen sind es auf ein Mal: ein Euro pro Nase 👃 Der tippende Zeigefinger und ein ablehnendes Lächeln hinter der Maske verdeutlichen unserem Fahrer, dass er nur einen Euro bekommt 😆 Bis der Mini-Van nach Tarapoto losfährt, holen wir uns noch Frühstück ums Eck, kaufen zwei neue Zahnbürsten 🪥 und machen uns ein wenig frisch 🧼 Beim Warten schauen wir Fußball auf einem Fernseher aus den Achtzigern 📺 Unsere Abfahrt wird auch immer wieder verschoben bis wir irgendwann einen neuen Mini-Van zugewiesen bekommen und schon kurz darauf mit einem der schlechtesten und schlimmsten Fahrer dieser Reise bekannt gemacht werden 😩 Schon nach einer halben Stunde wird im Bus gekotzt, Passagiere (auch wir) regen uns auf, weil der Fahrer mehr auf der Spur des Gegenverkehrs verbringt als auf unserer 🤮

    Da wir in Tarapoto kein Glück haben mit Couchsurfing, buchen wir ein Airbnb-Zimmer, um kurz darauf die Nachricht zu bekommen, dass wir doch angenommen wurden 🤦🏼‍♀️ Wir wurden angenommen von einer Schamanin, bei der wir unsere Ayahuasca-Erfahrungen reflektieren wollten. Wir verabreden uns mit ihr, ein Treffen findet aber nicht statt, da sie unser Treffen immer wieder verschiebt bis es zu spät ist 😕 Das Zimmer ist aber auch ziemlich gut und wir haben Ruhe, ein Bett und erholen uns. Wäsche können wir hier auch waschen und kochen und Lebensmittel in den Kühlschrank legen. Die kleinen Freuden der Zivilisation 😃

    Als wir durch die Stadt schlendern, fällt uns wieder auf, dass es jeweils Straßenzüge nach Themen gibt: Baumärkte in der einen Straße, Handyläden in der nächsten, Friseure in einer anderen, Kleidung in einer anderen 🏪 Shopping und Preisvergleichen wird hier einfacher gemacht, nicht nur weil die Läden zu 90% die gleichen Waren und Preise haben 💰 Es scheint auch Märkte mit dutzenden Läden zu geben, die nur existieren, weil es so viele billige Ware gibt. Es ist ja auch nicht so, als wäre die Nachfrage so groß. Arbeitskraft ist günstig und die Leute sind froh, wenn sie überhaupt einen Job haben vor wie auch während der Pandemie 😷 Wir gönnen uns hier und da mal einen Snack für den weg, solange es unsere ausgesuchte bzw. nicht ausgesuchte Intoleranz zulässt 😛 Geköpfte Kokosnüsse gehen immer, dann noch das Kokosfleisch rausgeholt, gebratene Kochbananen (ja, klingt komisch, aber sehr lecker), Mais-Teigbälle mit verschiedenen Füllungen, Reis mit Gemüse im Bananenblatt etc. Quasi eine kulinarische Kneipentour 🍲

    Peruanische Städte sind absolut nicht Fußgänger- geschweige denn Fahrradfahrer-freundlich 🚷🚳 Die Karawanen an Tuktuks, Motorrädern und Autos sind unendlich 🛺 🚙 Der Lärm davon auch 🔉 Die Fußgängerwege schmal bzw. nicht existent und Fahrradwege kann man je Stadt an einer Hand abzählen, Fahrradfahrer übrigens auch. Wer war zuerst da: Huhn oder Ei? Wir kommen auf den Schluss, dass der Sprit zu billig ist. Die Leute stöhnen über hohe Benzinpreise, aber das tun die Amis ja auch mit ihren SUV´s. Die Armen! 🤨 Die Märkte für Obst, Fleisch, Gemüse etc. sind umlagert von Straßen voll mit weiteren Ständen, die das gleiche verkaufen 🍉🍌🥭 Leute halten auch Hühner in der Hand, die es für 1,5 Euro gibt 🐓 Wir stellen uns unsere zukünftige Reise mit Huhn im Handgepäck vor 🧳🐔

    Tarapoto gefällt uns und wir schauen uns einen Wasserfall in der Nähe an. Da kommt Neuseeland-Feeling auf 🇳🇿♥️ Allerdings, war es da schöner, weniger von Selfie-süchtigen Latinos belagert und kostenlos 😬 Abends kaufen wir Tickets für den Bus nach Chachapoyas, der den nächsten Tag durch beeindruckende Landschaften fährt und abends in “Chacha” ankommt 🚌 Wir sind ziemlich entnervt, da die anderen Gäste nervtötend waren. Wie immer, laute, schrille Handys, kotzende Passagiere, rücksichtslose und den Bus mit Lebensmittelresten und Müll verdreckende Reise 😡 Was wir normalerweise so wichtig finden auf der Reise: die Menschen, kriegt hier ganz viele Minuspunkte 👎🏻 Wir haben weder eine Unterkunft, noch Internet. Es wird daher eine einfache Bleibe, die wir auf dem Weg zum Hauptplatz finden. Im dritten Claro-Laden schaffen wir es auch unsere Prepaid-SIM-Karte aufzuladen 📱

    Chacha gefällt uns gut, tolle Architektur und recht wohlhabend. Wir finden sogar ein vegetarisches Restaurant 🌱 Für den nächsten Tag nehmen wir uns keine Tour, sondern machen uns auf eigene Faust mit Mini-Vans und Moto-Taxis zum höchsten bzw. zweithöchsten Wasserfall Perus auf 💦 Echt schön, inklusive Wanderung und tollen Bildern, die ein peruanisches Pärchen mit chinesischem Smartphone mit Weitwinkel-Objektiv auch von uns macht. Dieser Wasserfall ist mit über 700 m aber auch hoch 👆

    Danach geht es mit Gepäck nach Tingo, wo wir eine Nacht in einem ausgestorbenen Touri-Ort schlafen und morgens als Erste an der Seilbahn stehen 🚡 Es geht hoch hinaus auf ein Plateau mit den Ruinen von Kuelap, die aus der Zeit vor den Inkas stammen 🛕 Die Ruinen, wie auch die Gondelfahrt über eine riesige Schlucht sind atemberaubend 😍 Das bekannte Eingangstor in die Festung wird gerade restauriert und ist daher mit Baugerüsten gesichert 🚧😒

    Mit dem nächsten Bus geht es nach Leymebama. Ein weiterer heißer Tipp von Daniel, unserem lieben Couchsurfing-Host in Cusco, und deutschen Reiseführer 🙋🏼‍♂️ Auf dem Weg dorthin gibt es auf der kurvigen Straße wieder einige Fast-Zusammenstöße mit Gegenverkehr 🛣 Wir kommen am Museum an, das uns Daniel empfohlen hat, stiefeln guter Dinge rein, werden aber kurz danach zurückgewunken 🙅🏽‍♂️ Es ist geschlossen 🚫 Super! Als wir sagen, dass wir nur deswegen hergekommen sind und eine Spende von 100 Soles (ca. 20€) für das Museum dalassen, führt uns die Museumsdirektorin höchstpersönlich gut eine Stunde durch die Ausstellung 👩🏼‍💼 Der Höhepunkt der Tour sind die gut 200 mumifizierten Leichen, ausgestellt in einem klimatisierten Glaskasten 🪦 Ganz schön gespenstisch, vor allem die Kindermumien, die einen direkt anschauen 🧟‍♂️

    Zurück im Ort schauen wir das Finale der Copa America und essen zu Abend 🍲 Neben uns sind große Kartoffelsäcke, die sich bewegen 😳 5-6 Hähne sind in den Säcken und werden zeitnah in der Küche verarbeitet 🍴 Brathähnchen ist in Peru an jeder Ecke zu finden 🍗 Überall gibt es “Pollo a la brasa” mit Pommes 🍟 Von der viel gerühmten peruanischen Küche haben wir noch nicht so viel mitbekommen, aber davon, dass es den Peruanern offensichtlich ganz gut schmeckt 🤤 Weit über die Hälfte der Bevölkerung ist übergewichtig bzw. stark übergewichtig.
    Um Zeit und Kosten zu sparen, nehmen wir wieder einen Nachtbus nach Cajamarca, den wir gerade so mit den letzten Dollar und Soles bezahlt bekommen 🚌 Diese Aktion hat mit der freundlichen Ticketverkäuferin über eine Stunde gedauert, weil das Telefonat mit der Zentrale hin und her ging 📞 Wenn es nicht viel Arbeit gibt, kann man sich hier ganz gut auch mit wenig lange beschäftigen 😅 Wir sind aber sehr froh, dass es geklappt hat und mit nur 30 Minuten Verspätung kommt unser Bus an 👏 Auf dem Marktplatz spielen bis zu unserer Abfahrt Kinder, Leute hängen zusammen ab und ein paar Männer singen ins Telefon 🎶 Eine Kleinstadt-Idylle 😊 Uns wird mehrere Male gesagt, dass wir die schönste Natur auf dem nächsten Stück verpassen, da wir durch die Nacht fahren. Einen Tod muss man sterben, wenn wir so viele Dinge in kurzer Zeit sehen wollen 😐 Wir unternehmen in Peru, auch dank Daniels tollen Tipps so viele Dinge, wovon wir sonst nicht mal die Hälfte gemacht hätten. 💓 Der Nachtbus ist unbequem, sehr unbequem 😓

    Mit voller Blase und schlechter Laune stapfen wir durch Cajamarca, wo es natürlich auch nicht das Hostel gibt, das wir uns ausgeschaut hatten 🏨 Wir finden trotzdem eins, laden die Sachen ab, kaufen Frühstück ein und schauen das Deutschland-Spiel bei der EM ⚽️
    Später gehen wir noch Laufen und wandern zum Busterminal, wo wir uns kurzerhand für einen Bus am Abend entscheiden und demnach ohne zu Schlafen aus dem Hostel wieder losziehen 😂 Auch in Cajamarca gibt es diese Themenstraßen, wo immer das gleiche verkauft wird. Es gibt unzählige Apotheken, die aber auch alle einen Kühlschrank mit Energy-Drinks und Coca-Cola drin haben. Da haben wir keine Fragen mehr 🙄 Unsere Fragen bei mehreren Restaurants nach fleischlosen Gerichten werden so häufig mit Kopfschütteln und unverständlichen Nachfragen beantwortet, dass wir froh sind, wenn wir einen chinesischen Imbiss finden mit gebratenem Reis und Gemüse 🍚 Diesmal finden wir doch einen versteckten kleinen Laden der voll mit Einheimischen ist. Die nette Dame sagt, dass es gar kein Problem ist und wir setzen uns. Im Handumdrehen kommen Vorspeise und Hauptspeise 🍲 Beides sehr lecker und pro Nase für 1€! Philipp testet seit langem mal wieder Gluten aus (doppelte Portion, weil Jessy natürlich passen muss). Lief gut 👍🏻

    Der Nachtbus nach Trujillo ist groß, fährt aber wieder wie ein Besenkter und wir kriegen kaum Schlaf 💤 Ein Hostel finden wir in Trujillo schnell. Die Recherche war besser und es gibt deutlich mehr Angebot. Hier am Pazifik ist es nicht mehr so kalt. Denn vorher ging nichts ohne Schal und dicke Jacke in den Bergen🧣 Wir schauen uns am nächsten Tag die Ruinen in der Wüste am Stadtrand an. Auch wenn geschlossen kriegen wir genug Eindrücke 😊 Fast die komplette Küste Perus ist Wüste bzw. von Ausläufern der Atacama-Wüste geprägt 🏜 Die Städte, wie Lima und Trujillo sind da lebhafte Lichtblicke. Wir laufen durch die Stadt, sind uns nicht grün und schieben es auf die durchwachsene Nacht und die Nachwirkungen von Ayahuasca 😡 Wir schauen uns unfassbar volle Märkte an und Essen hier und da an Garküchen in der Straße 🍲

    Am nächsten Morgen geht es schon wieder zurück nach Cusco, wo uns schon Daniel und Marita erwarten, die eifrig am Packen und Planen sind 😃 Es geht nämlich die nächsten Tage in die Berge zum Wandern 🥾 🏔
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  • Day 159

    Zum Kotzen schön in Peru!

    June 19, 2021 in Peru ⋅ ⛅ 18 °C

    Früh Morgens um 5 Uhr kommen wir in Cusco an. Cusco liegt ähnlich hoch wie Arequipa, aber niedriger als Puno und der Titicaca-See ⛰ Unsere Reisegruppe trennt sich hier ✋ Wir nehmen das erstbeste und einzige Taxi und fahren für umgerechnet 1 Euro zu Daniel und Marita. Die anderen fahren in ein Hostel 🏨 Bei Daniel, der in einer der besseren Gegenden der Stadt wohnt, begrüßen uns aufgeregt die Hündinnen Misky und Chasca 🐕 🐶 die beiden Kater Cory und Puma 🐈🐈‍⬛ und dann auch Daniel und seine Partnerin Marita 🙋🏽‍♀️🙋🏼‍♂️ Noch ein wenig verschlafen, aber super nett werden wir willkommen geheißen und richten uns in unserem Zimmer ein. Die beiden und die Tierbande gehen dann erst mal wieder schlafen. Wir machen auch noch mal die Augen zu 💤
    Daniel kommt eigentlich aus Spanien, dort hat es seine ursprünglich aus Deutschland stammenden Eltern hinverschlagen 🇪🇸 Schon in jungen Jahren zog Daniel dann in lateinamerikanische Länder, um dort zu reisen und zu arbeiten 🧳 Daniels Deutsch wie auch Spanisch ist perfekt 👌 Marita ist Peruanerin, spricht ebenfalls sehr gut deutsch und hat Daniel bei der Arbeit kennengelernt 💓 Beide sind Deutsch-/Spanisch-sprachige Tourguides, die vorrangig deutsche Reisegruppen in Peru betreuen. Zu Corona-Zeiten ist nicht viel zu tun, da die Touris ausbleiben 😕 Glück für uns, da wir so die beiden kennenlernen und mit ihnen Zeit verbringen dürfen 🤩 Wir machen gleich am ersten Tag eine ausgiebige Wanderung mit den beiden zu touristisch recht unbekannten Inka-Ruinen und lernen dabei die beiden und die Region und Geschichte kennen 🛕 Sehr spannend und sehr sympathisch 😊 Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben und haben unerwartet eine Basis für die nächsten Wochen gefunden 🙏

    In Cuscos Innenstadt sehen wir einige traditionell gekleidete Frauen, die mit Alpacas und Baby-Lamas für Touri-Fotos bereit stehen 🦙 📸 Nicht so prall 😏 Überall hängt die Regenbogen-Flagge 🏳️‍🌈 Wir freuen uns darüber, bekommen aber später erklärt, dass das die Flagge für Cusco ist, die die traditionellen Farben beinhaltet 😛 Beides gut, beides schön 🥰 Wir machen schnell noch einen Abstecher im Mercado San Pedro, der neben Obst und Gemüse allerhand zeremonielle Dinge anbietet 🔮 Tabak, Pfeifen, Räucherstäbchen, getrocknete Baby-Lamas 😧, San Pedro als Pulver, Öle, etc. Wir schlagen zu und holen uns eine Pfeife mit Rapé 🚬 Dies haben wir schon im Yoga gemocht und werden es bald wieder tun.. dazu später mehr 🤭

    Daniel und Marita sind Fußball-begeistert. Entweder für Spanien, Deutschland oder Peru ⚽️ Zu der EM findet nämlich parallel auch die Copa America statt. Gemeinsam verfolgen wir einige Spiele, u.a. auch die nicht so prickelnde Leistung der Deutschen 🤦🏼‍♂️ Daniel und Marita sind ebenso Brettspiel-begeistert und laden regelmäßig Freunde ein und zocken, was geht 🎲

    Inka Reimi 2021 steht vor der Tür, und am selben Tag Philipps Geburtstag 🎂 Inka Reimi ist das höchste Inka-Fest, hier wird die Sonne gefeiert 🌞 Die Sommersonnenwende bzw. Johannus in Finnland/ den nordischen Ländern findet mehr oder weniger gleichzeitig statt. Dieses große Fest in Cusco und benachbarten Orten muss aber wegen Corona-Beschränkungen ausfallen 🚷 Nach etwas Recherche mit unseren Reisebegleitern entscheiden wir uns, an Philipps Geburtstag die Inka Jungle-Tour anzutreten 🥾 Fünf Tage Richtung Machu Picchu und zurück ⛰ Am Vorabend gibt es noch ein Briefing und das erste Kennenlernen mit unserem Guide und die Verabredung für den nächsten Morgen. Als erstes gibt es früh jedoch einen Geburtstagstisch mit einem leckeren Kuchen von der Nachbarin, die gleichzeitig ausgezeichnete Köchin/ Bäckerin/ Konditorin ist 👩🏽‍🍳 Dies ist Daniels und Maritas Geschenk 💝 Glutenfrei und ein zumindest laktosefreier Kuchen in Peru, selbstgemacht: Wahnsinn! 🧁 Dazu gibt es noch warme, flauschige Alpaca-Woll-Sachen zum Geburtstag, die bei der nächsten Gelegenheit ausprobiert werden🧣 Mit dem Bus fahren wir als erste Etappe unserer Tour hoch hinauf in die Berge 🏔 Mit dem Mountain-Bike geht es dann 2 Stunden die Bergstraße runter, von 4.500 auf 1.900m 🚵🏼‍♀️🚵🏻‍♂️ Wow, dieser Ausblick und leichter Geschwindigkeits-Rausch 💯 Unser Programm geht straff weiter: Mittag in einem einfachen Lokal im Ort. Die Mahlzeiten sind auch alle mit dabei 🍲 Nachmittags steht Rafting an 🚣‍♀️ Die einheimischen Jungs, alle zwischen 18 und 25 haben sichtlich gute Laune und weisen uns und das israelische Pärchen ein 🙋🏽‍♂️🙋🏾‍♂️ Ein Rafting-Boot mit 2 Steuermännern und uns 4, dazu noch 2 Bei-Kajaks, die zur Sicherheit mitfahren 🛶 Der Strom ist ziemlich wild, aber es soll nur die Stärke 3 von 5 haben 😅 Nagut, wir haben trotzdem unseren Spaß und Adrenalin-Kick mit Kentern, vielen Stromschnellen, vom meterhohen Felsen ins Wasser springen etc. 🥳 Das andere Pärchen will nicht so mitmachen, aber wir dafür mehr 💪🏻 Die Jungs haben umso mehr Spaß, je mehr wir mitmachen 😆
    Abends sehen wir wieder unseren Guide zum Abendessen und zur Überraschung gibt es eine Schüssel Geburtstags-Papaya mit Kerze und ein Ständchen für Philipp 🗣🎶 Der Abschluss eines tollen Geburtstages 🥳 Am nächsten Tag steht eine lange Wanderung auf alten Inka-Pfaden bevor🚶🏼‍♀️🚶‍♂️🚶🏻Beeindruckend, wie diese Wege aus gestapelten und formlich angepassten Steinen an steilen Hängen oder auf Bergkämmen angelegt wurde 😯 Wir lernen, dass die Inkas nicht die Bevölkerungsgruppe, sondern nur die Herrscher waren. Während des nicht mal 100-jährigen Inka-Reiches (15.-16. Jahrhundert) herrschten 13 bzw. 14 Inka über das Volk der Quechua 🤴🏾 Die Gruppe der Quechua ist heute noch mit ca. 5 Millionen Menschen, die größte indigene Gruppe und die Sprache Quechua neben dem Spanischen (Castellan) die zweithäufigste Sprache in Peru 🇵🇪

    Nach unzähligen, Koka- 🌱, Kaffee- ☕️ und Bananenplantagen 🍌 erreichen wir zum Nachmittag Santa Teresa, unseren Übernachtungsort. Hier sind auch Thermalbäder direkt am Flussufer, in die wir zur Entspannung nach der langen Wanderung gehen 🧖‍♂️🧖‍♀️ Ziemlich viele Leute hier. Vor wenigen Jahren gab es hier eine Überschwemmung und die Straße, wie auch Teile des Thermalbades wurden von den Fluten mitgerissen und befinden sich seitdem wieder im Aufbau 🚧 Unser Guide Eve kommt mit ins Bad 🙋🏽‍♂️ Er zahlt 1 und wir jeweils 10 Sol (umgerechnet 2,20 Euro). Irgendwie unfair, aber der Tourismus bringt natürlich Geld in die Region und motiviert Investitionen 💰 Die Mücken und Sandfliegen erfreut die große Zahl an Besuchern. Schon auf der Wanderung wurden wir regelrecht zerstochen 🦟 🩸
    Die Unterkünfte während dieser Zeit sind meist einfach, aber völlig ausreichend für eine Nacht 😌 Manchmal schreien die Leute mehr in der Herberge, manchmal hupt es draußen lauter 🛺 Schallisolierung ist ein Fremdwort und Ruhestörung ist quasi Pflicht 🤣 Zu den Mahlzeiten bekommen wir „besonderes“ Essen, ohne Gluten, ohne Fleisch, aber meist weißen Reis und Ei, manchmal Linsen oder Bohnen, zum Frühstück Obst und Ei 🍉🥚 Ganz ok 👍🏻 Wir haben noch ein paar Nüsse eingepackt und holen uns Platano-Chips (getrocknete Kochbanane) und Avocado im Kiosk 😋

    Beim Treffen mit den Guides für die Zip-Line am nächsten Morgen ist die Sympathie in weite Ferne gerückt 😒 Die Nacht war auch nicht so geruhsam und die Stechmücken penetrieren uns bei der ausgedehnten und selbstherrlichen Einzeldarstellung des Zipline-Tourguides 🤬 Und das noch auf ziemlich schlechtem und lauten Englisch. Jeder Satz wird mit einem “okay guys?” abgeschlossen 😤 Wir nicken schon beim vierten Satz nicht mehr. Ein Glück haben wir Masken und Sonnenbrillen auf. Das hat die Verachtung und schlechte Laune nicht sofort aus unseren Gesichtern springen lassen 🙄 Durch das Adrenalin können wir uns aber schnell wieder fokussieren und die Tour wird toll 🤩 In Affenhaltung und Kopf über oder rückwärts festgemacht in Superman-Position geht es durch die Schlucht. Für das spärliche Trinkgeld verabschieden sich die beiden Guides nicht mal 😠

    Wir wandern weiter entlang einer Eisenbahnstrecke 🛤 durch tiefe Schluchten und entlang eines malerischen Flusses bis nach Aguascalientes, eigentlich Machu Picchu-Dorf 🏡 Aguascalientes = Warme Gewässer heißt der Ort nun, das die heißen Thermen im Ort anscheinend noch mal mehr Touristen anziehen🧖🏽 Während der 3-stündigen Wanderung kommen uns viele Touris entgegen und keiner hat einen Guide dabei. Wir kommen uns etwas doof vor 😐 Ein aufregender und abenteuerlicher Trip ist es aber. Unseren Guide haben wir dabei die ganze Zeit an der Backe, und dafür auch bezahlt 😬 Die Sympathie ist nicht wirklich vorhanden, aber es ist eine respektvolle Zweckbeziehung. Der Kunde ist König, vielleicht auch Sonnenkönig 😙

    Zu Machu Picchu brechen wir in aller Frühe auf: der Wecker klingelt 4 Uhr. Um 5 Uhr stehen wir am unteren Einlass 🧍🏼‍♀️🧍🏼‍♂️ Nur ein tschechisches Pärchen mit übergroßen Ponchos und schwarzen Hüten ist vor uns. Die hängen wir aber bei dem steilen Aufstieg von 500 Höhenmetern über steile Steintreppen ab 🧗🏼‍♀️, genauso wie unseren Guide, der während der Pandemie zu Hause ein wenig Winterspeck angelegt hat und schnell außer Puste ist 😮‍💨 Punkt 6 Uhr sollen die Pforten oben am Eingang aufmachen. Wir sind die ersten 🥇 Die 5 Angestellten kriegen aber das Kassierer-Häuschen nicht auf. Schlüssel vergessen 🔑 Ist ja nicht so, dass Machu Picchu eins der 7 Weltwunder der Neuzeit wäre und die meistbesuchte und bedeutendste Sehenswürdigkeit Südamerikas 🤣 Durch einen Spalt im offenen Fenster hangelt ein Angestellter seinen Gürtel, um damit den Drehknauf innen zu öffnen 😄 Bringt es also doch was, dass sich die Südamerikaner sehr gerne Actionfilme ansehen; ein hoch auf Mc Gyver 🦸🏼‍♂️ Fast pünktlich (6:10 Uhr) gehts dann auf die Inka-Terrassen. Für die Mühe am Morgen werden wir mit einem Blick über Machu Picchu OHNE andere Menschen und im morgendlichen Nebel belohnt 🤩 Nur ein paar Lamas stehen ganz oben rum und kommen interessiert näher, als wir zur Stärkung mit der Platano-Chips-Tüte rascheln 🦙 Es ist noch ziemlich kalt 🥶 Es ist zwar schon hell, aber das Licht kommt erst gegen 7:30 Uhr über den Hügel. Bis dahin hat uns Eve mehr schlecht als recht ein paar wissenswerte Dinge über Machu Picchu erklärt: “This is Machu Picchu, okay?”, “This is the most important site in Peru, okay?” 😆 Kurz vor 8 Uhr macht er sich los, weil er seinen Zug kriegen möchte 🙋🏽‍♂️ Die begleitete Tour ist damit beendet. Auch gut, wir können noch ein wenig in Ruhe die Tempelanlagen genießen, machen Picknick und aalen uns in der Inka-Sonne 🌞🛕 Schnell füllt sich das Weltwunder und bald ist die Aussicht von Selfiesticks verdeckt🤳 macht nichts, wir hatten unsere VIP Stunde allein auf dem Berg 😊 Wir könnten noch länger durch die beeindruckenden Ruinen schlendern, nur doof, dass es auf dem gesamten Gelände keine Toilette gibt 🚽 Der natürliche Rausschmeißer, dem auch wir nach 3 Stunden in die Hände fallen 💩 Wir machen noch mal draußen an der Busschleife ein Picknick und genießen die Aussicht über das Tal und laufen die Straße entlang, auf der 95 Prozent der Touris hoch- und runtergekarrt werden 🚌 Also alle die, die nicht die Treppen gehen wollen. Insgesamt waren dann doch ziemlich viele Touristen da: von der Maximalauslastung von 5.000 Gästen am Tag waren es immer hin 2.800 👥 Mitte Juli soll auch der bekannteste Wanderweg (Inka-Trail) seit Beginn der Pandemie wieder öffnen. Wir schlendern zurück nach Aguascalientes, holen uns noch mal Essen und warten auf unseren Zug zurück nach Cusco 🚂 Eine wackelnde Fahrt jedoch mit spektakulärer Aussicht durch die Berge ⛰

    Während wir unterwegs sind, macht uns Daniel einen perfekten Tourplan für die nächsten 2 Wochen, in denen wir den Regenwald und den Norden von Peru bereisen wollen 🙏 “We are all set” und jeder Tag hält Neues bereit. Daniel plant auch eine Wanderung mit Freunden in der Nähe von Cusco, um einen schneebedeckten Gipfel herum 🏔 Da sind wir auch gern dabei und haben damit die komplette Zeit in Peru prall gefüllt mit allen möglichen Unternehmungen 🤗Hoffentlich bleibt auch Zeit zum Durchschnaufen... 😌

    Frisch zurück von Machu Picchu steht auch schon das nächste Highlight an: 3 Tage Ayahuasca Zeremonie 🌱 Daniel und Marita haben einen guten Freund in Cusco, der seit einigen Jahren Schamane ist. Juanma ist ursprünglich auch aus Spanien und Daniel kontaktiert ihn für uns 📲 Juanma macht Ayahuasca Zeremonien nicht im touristischen Sinne, eher für Freunde und wenn jemand auf Empfehlung kommt, so wie wir 🤩 Wir sitzen alle in Daniels Deutscher Sitzecke in seiner Wohnung und er stellt das Handy auf laut 🔈 Juanma sagt das er zeitlich flexibel ist und fragt nach unserer Intention für die Begegnung mit der heilenden Liane 🌱 Wir erzählen auf deutsch sofort ziemlich intim unsere Gründe und Daniel übersetzt. Juanma willigt sofort ein (wir scheinen genügend Probleme zu haben 😅). Am nächsten Morgen kommt auch schon das Angebot von ihm am Montag nach unserer Machu Picchu Tour zu starten 📆 Passt super in unseren Zeitplan und in unseren aktuellen Gemütszustand 😶 Nach San Pedro, was auch „der sanfte Großvater“ 👴🏽 genannt wird, in Ecuador fühlen wir uns bereit für die Ayahuasca Pflanze „die strenge Großmutter“ 👵🏻

    Nach einer erholsamen Nacht bei Daniel und Marita gestalten wir uns den Tag entspannt mit Yoga, ausgedehntem Frühstück, EM schauen und plaudern 🧘🏼‍♀️ ⚽️ Die beiden EM-Spiele sind allerdings gar nicht so entspannt, sondern ziemlich nervenaufreibend und gehen beide bis ins Elfmeterschießen 🥅 Der Bauch wird schon langsam nervös und Jessy wird bereits sentimental 😢 Schon im Yoga sagte man uns, dass sich die Pflanze bereits am Vortag physisch und psychisch ankündigen könnte 🌱 Welcome to the spiritual world 🤗 Wir fahren also am Montag nach Machu Picchu gemeinsam mit unseren beiden Gastgebern zum Hostal, unweit des Zentrums von Cusco, wo wir die nächsten 3 Nächte verbringen werden 🏨 Marita und Daniel sind beim ersten Teil des Abends dabei. Auch sie haben schon einige Zeremonien hinter sich und wissen was uns erwartet 😶 Juan Manuel, kurz Juanma, wird also unser Zeremonieleiter/ Schamane sein 🙋🏽‍♂️ und wir sind insgesamt nur 3 Teilnehmer: Jessy, Philipp und die Tochter der Hostel-Eigentümerin 🙋🏼‍♀️🙋🏼‍♂️🙋🏽‍♀️ Die Hostel-Eigentümerin ist auch gleichzeitig die Frau von einem sehr guten Freund von Juanma, mit dem er viele Expeditionen und Projekte im peruanischen Dschungel gemacht hat 🌴 Der Raum, in dem die Zeremonie stattfindet, ist auch gleichzeitig der Raum, in dem wir schlafen und die meiste Zeit innerhalb dieser 3 Tage verbringen 🛏 Es gibt eine Gemeinschaftstoilette und eine Gemeinschaftsküche. Alles simpel, aber für Luxus sind wir ja auch nicht hier 😬
    Juanma sieht nicht wie ein „traditioneller“ Schamane aus. Er begrüßt uns in einem
    grauen Jogginganzug, hat eine Glatze, und ist großzügig tätowiert. Er ist uns auf Anhieb sympathisch 🤗

    Am Anfang erzählen wir über alles Mögliche und lernen uns langsam kennen 🗣 Wir kauen Koka-Blätter und nehmen wie bei San Pedro ab und zu Rapé, simpel erklärt pulverisierter Tabak, den man durch die Nase einnimmt 👃 Die Tradition kommt aus dem Regenwald-Gebiet und ist sehr verbreitet in Peru, Bolivien und Brasilien. Es schärft die Sinne und bringt eine höhere Konzentrationsfähigkeit 💆🏼‍♀️💆🏼‍♂️ Beim Einnehmen vom Rapé pustet man seinem Gegenüber durch ein kleines Rohr den Tabak in die Nase. Sofort schießen einem Tränen in die Augen, die Nase kribbelt und man spürt ein fast schon angenehmes Brennen im Hinterkopf. Zuerst denkt man jedoch es wird einem Cola in den Kopf gekippt 🤯 Wenn sich der Tabak legt, spürt man die entspannende Wirkung im ganzen Körper. Man wird schwerer, atmet ruhiger und spürt was im Körper passiert 🧘🏼‍♂️ Juanma raucht einige Zigaretten von natürlichem Tabak, auch aus dem Regenwald, natürlich heißt ohne Zusatzstoffe 🚬 Man muss hierzu sagen, dass Tabak in der Welt der Schamane eine ganz besondere und reinigende Kraft hat. Die heilende Pflanze ist also aus keiner Zeremonie wegzudenken. Rapé erhöht auch die Aufnahmefähigkeit von dem Ayahuasca-Trunk, welcher aus einer Liane gewonnen wird 🌱 Er zündet ein paar Mal Holzstücke aus Palo Santo-Holz an 🔥 Das hatten wir auch schon bei San Pedro. Auch dieses Holz reinigt den Raum von negativen Energien und sorgt für bessere Verbindungen zu den pflanzlichen Kräften 🙌🏻 Der Raum, in dem wir sitzen, ist zwischenzeitlich ziemlich verqualmt, aber es gehört eben zur Zeremonie dazu 😶‍🌫️ Samantha, die Tochter der Hostel-Besitzerin, wirkt sehr nett 🙋🏽‍♀️ Sie ist Mitte 20 und hat fast ihr komplettes Leben in Mailand verbracht. Nun ist sie seit ein paar Jahren in Cusco und leidet an ein paar Problemen, physisch wie psychisch. Die Atmosphäre ist trotz der Ernsthaftigkeit sehr offen, die Stimmung heiter und Juanma erzählt viele Anekdoten und Geschichten und reißt einige Scherze 😆

    Nach einigen Runden Kokablätter kauen und Rapé geht es gegen 21 Uhr los 🕰 Marita und Daniel gehen dann los und wir bereiten uns mental auf den ersten Shot Ayahuasca vor 😳 🥃 Das Herz schlägt schon vorher ein wenig schneller und die Sinne sind unter anderem durch das Rapé geschärft 😵 Juanma bespricht den Trank und pustet alles zur Sicherheit nochmal ordentlich mit Tabak ab 💨 Dann ist es soweit. Reihum geht der kleine Metallbecher und Jessy ist die erste die ihre Intention in den Becher spricht, bevor sie trinkt 🤗 Es schmeckt wesentlich besser als das Kaktuswasser San Pedro. Nach kurzer Zeit stellen sich leichte Bilder und Visionen ein 🎆 Jessy hat beim ersten Abend eine sehr starke Wirkung und es dreht sich alles nach nur wenigen Minuten 😵‍💫 Bei Philipp läuft es ähnlich wie bei San Pedro ruhiger ab und er darf nachtrinken. Juanma singt fast während der gesamten Zeremonie und kümmert sich um jeden individuell 🥰 Es ist alles sehr persönlich, trotzdessen jeder für sich ist. Den Ayahuasca-Trunk schauen sich dann alle nochmal leicht verdaut an und sind weiter für sich 🤮 Nach gut 3 Stunden ist die Zeremonie vorbei, der “Rausch” auch und wir schlafen alle auf den Matratzen, auf denen wir den ganzen Abend gesessen haben 😴 Die Nacht ist recht angenehm, wird aber früh gestört durch das ständige Hupen auf den Straßen 😓 Wir stehen alle zusammen auf und erzählen kurz wie der Abend lief. Wir sind ziemlich geflashed 🤩Samantha und wir bleiben fast die ganze Zeit im Hostel. Samantha wohnt hier und hat außerdem heute Geburtstag 🎈 Bevor Juanma zu seiner Familie geht, die in der Nähe wohnt, verabreicht er Jessy noch Kambo, das Gift eines Regenwald-Frosches 🐸 Juanma hat aufgrund von Jessys Schilddrüsen-Problemen wie auch Gluten-Intoleranz (Zöliakie) Kambo empfohlen. Er erzeugt dafür 2 Brandwunden auf ihrem Oberarm mit einem glühenden Holzstäbchen und reibt darauf das Froschgift. Nach wenigen Sekunden wird Jessy sehr heiß, schwindelig und sie muss sich übergeben 🤮 Die 2 Liter Wasser, die sie dafür im Vorfeld getrunken hat, kommen somit wieder raus 💦 Dann ruht sie eine Weile und da der Kreislauf ein Mal komplett runter gefahren wurde, ist ihr auch sehr kalt 🥶 Nach ca. 1 Stunde ist der Spuk vorbei und wir sitzen gemeinsam beim Frühstück auf der Sonnenterrasse und schauen ein desolates Achtelfinale, in dem Deutschland gegen England ausscheidet 😖 Wir merken, dass wir empfindlicher als sonst sind. Wut, Trauer und Gereiztheit geben sich in unserem Kopf die Klinke in die Hand 🎭 Wir legen vor dem nächsten Ayahuasca-Abend noch eine Runde Yoga ein 🧘🏼‍♀️ Das tut gut. Juanma bietet dann auch noch Philipp Kambo an und somit haben wir beide den Neustart unseres System bekommen 🐸 Etwas wackelig auf den Beinen sind wir als die Zeremonie gegen 17 Uhr wieder beginnt und der Magen ist auch noch etwas flau 😵‍💫 Aber wir sind ja nicht nur zum Vergnügen hier…

    Bei einer Ayahuasca-Zeremonie arbeiten die Teilnehmer an ihren Gedanken, Gefühlen, Problemen etc. 😐 Es ist daher nicht verwunderlich, dass es auch kein spaßiges Unterfangen ist, genauso wenig wie Kambo. Die Dinge, die schon vorher ein wenig verkehrt im Kopf gesetzt waren, wollen wir versuchen zurecht zu rücken oder zumindest erstmal erkennen 🤔 Sicherlich muss und will nicht jeder Ayahuasca machen, jedoch bietet diese Zeremonie die Möglichkeit einige Fehlstellungen aus Kindheit, Trauma, Ängste etc. wieder bewusst zu machen und anzugehen und somit vielleicht auch zu beheben ♥️ Wir, jedenfalls versuchen uns dem zu öffnen, was auch nicht so leicht fällt, denn der deutsche logische Verstand meldet sich gerne immer wieder zwischendurch 🧐 Juanma macht es uns jedoch so alltagstauglich und erzählt auch viel über seine inneren Dämonen, und wir können uns gut mit seinem Weltbild und mit seiner Lebenseinstellung identifizieren 😌

    Jessy fällt das heute Abend allerdings nicht ganz so leicht: Ihr wird schlecht nach dem erstem Rapé, lässt sich noch mal was durch den Kopf gehen und macht in der ersten Stunde der Zeremonie ein Nickerchen 😴 Juanma stellt sich voll auf uns ein und zwingt niemanden zu irgendetwas! Heute gibt es daher nur wenig Lianen-Wasser für Jessy 😥 Philipp kriegt wieder 2 Shots. Samantha hatte in der ersten Zeremonie bitterlich geweint, heute lacht sie in der Zeremonie aus voller Kehle 😆 Philipp sieht heute weniger Bilder und macht, ermuntert durch Juanma, ein paar Yoga-Positionen 🤸🏼‍♂️ Jessy ruht mehr und benötigt Schlaf 💤 Am nächsten Morgen erzählt uns Juanma, dass er Philipp in einer Vision gesehen habe, und zwar in 6 Jahren mit einem kleinen Mädchen namens Elisabeth, wandernd durch den Wald 👨‍👧Als wir am nächsten Morgen aufwachen, hat Jessy eine Nachricht von ihrer Freundin Elisabeth auf dem Handy 📱Sie hatte sich schon lange nicht mehr gemeldet und dann ausgerechnet heute 😮 So ein Zufall… Wir hatten zwar nicht die Absicht unser Kind Elisabeth zu nennen, haben jedoch ganz ähnliche Mädchennamen wie Elisabeth im Kopf 🥲

    Am nächsten Vormittag kommen Daniel und Marita vorbei. Marita hatte vor ein paar Monaten noch einen kleinen Tumor im Unterleib diagnostiziert bekommen 🧬 Nachdem sie Ayahuasca trank, konnte der Arzt beim nächsten Untersuchungstermin keinen Tumor mehr feststellen 🔬 Marita bekommt also auch heute wieder Kambo und bei ihr ist die Wirkung ganz anders. Ihr Gesicht schwillt an und es kommt oben und unten raus 💩🤮 Nach einer Stunde ist aber auch sie wieder auf dem Dampfer und wir vertreten uns draußen ein wenig die Füße 👣 Dabei sollen wir uns schonen und wenn möglich nur mit Sonnenbrillen raus, um uns vor Licht und Kontakt mit anderen zu schützen. Energetisch sind wir nämlich ziemlich offen für äußere Einflüsse, was wir schnell merken 👓 Wir machen heute wieder Yoga, was abermals guttut 🧘🏼‍♀️ Dann bekommen wir die zweite Runde Kambo. Heute ist es bei Jessy wesentlich intensiver und bei Philipp milder. Das Wasser bleibt aber bei uns beiden nicht im Magen 🤮 und Schüttelfrost haben wir auch zusammen 🥶 Es wird schon normal, dass wir gegenseitig unseren Kotzeimer leeren 🥰 Auch Juanma sagt dabei bewundernd: „Das ist wahre Liebe!“ 😛 Der Kotzeimer ist ein ständiger Begleiter der Zeremonie, genauso wie Koka-Blätter kauen und Rapé durch die Nase. Da es Jessy noch dem zweiten Mal Froschgift nicht so gut geht, macht Philipp ihr Sellerie-Tee. Der hilft gut 🍵 Auch heute sind die Emotionen und die Gefühle offener als normal. Wir hoffen, dass es sich noch bis zum Abend zur letzten Zeremonie wieder entspannt 😌

    Die Koka-Blätter und das Rapé tun ihren Job und wir sind wieder dabei, heute ist es wieder intensiver für Philipp, für Jessy wird es emotional 😭 Eine tolle Zeremonie zum Abschluss, mit toller Atmosphäre/ Stimmung. Juanma ist auch total happy 😃 Am nächsten Morgen geht es in aller Frühe für uns los. Daher sprechen wir noch am Abend über das Erlebte 🗣 Carolina, eine Französin die seit 6 Jahren in Cusco lebt und auch in dem Hostel wohnt, assistierte Juanma am letzten Abend 🙋🏻‍♀️ Sie hat zwar auch mitgetrunken, aber nur sehr wenig. So kommt es, dass sie (ohne Jessy zu kennen) spüren konnte Jessy nicht das ausdrückt, was ihr auf dem Herzen liegt ❤️‍🩹 Tja große Klappe, aber… 😜 Für Philipp war es die schönste Zeremonie, da er etwas für sich lösen konnte 💗

    Man kann schwer in Worte fassen, wie die Erfahrungen der Ayahuasca Zeremonie sind 💆🏼‍♀️💆🏼‍♂️ Jeder erlebt und fühlt es unterschiedlich. Mal wunderschön, mal einfach nur zum kotzen 🤮 Zudem ist keine Zeremonie gleich. Mal geht es einem gut, mal schlecht, physisch oder psychisch 😃😭 Anders eben als bei Partydrogen, um eine Ekstase zu erreichen oder energiegeladen zu sein 💊 Ayahuasca ist eben keine Droge, sondern eine Medizin 🌱 Sie wird auch die Liane der Seelen genannt. Die Pflanze hilft einem innerlich aufzuräumen, was ganz schön anstrengend sein kann und wirkliche Arbeit ist 🧘🏼‍♀️

    Juanma packt morgens mit uns seine Sachen und wir reisen zusammen ab. Schönes Gefühl 🥰 Wir hoffen sehr ihn nochmal wiederzusehen und bedanken uns für diese wundervolle Erfahrung 🙏 Bei Marita und Daniel machen wir uns frisch, frühstücken und packen unsere Sachen 🎒 Es geht nämlich in den Dschungel! Obwohl ein wenig Ruhe auch nicht verkehrt wäre, wollen wir die Dschungel-Region Perus bereisen, die ca. 60% des Landes ausmacht 😁 Eine längere Dampferfahrt ist auch schon geplant, auf der wir ein paar Tage zum Reflektieren haben und Zeit um zur Ruhe zu kommen ⛴ Dann mal ab in den Dschungel 🐒
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  • Day 147

    Sand, Sonne und Schnee in Peru

    June 7, 2021 in Peru ⋅ ⛅ 15 °C

    Der Flug ist kurz und schmerzlos. Der Schutz vor Corona fast perfekt, bis auf die Distanz konnte alles eingehalten werden 😷 Es gibt sogar glutenfreies und veganes Essen im Flieger. Wir sind beeindruckt 🤩
    Der Uber-Fahrer in Lima textet uns zu, welchen tolle Fleisch- und Wurstspezialitäten es im Land gibt und was wir alles verpassen würden, wenn wir kein Meerschweinchen, Lama, Alpaca und Innereien etc. essen würden 🤢 Wir sind gespannt auf die viel gelobte und von Peruanern gern als beste der Welt bezeichnete peruanische Küche 🤔

    Als wir bei Nino ankommen, macht uns ein älterer Herr im gefälschten Adidas-Jogginganzug die Tür auf. Huch, das ist ja Nino 🙋🏽‍♂️ Ganz anders als auf den Bildern, genauso wie seine spärlich eingerichtete Wohnung im dunklen Erdgeschoss eines hohen Wohnhauses 🏢 Er ist nett, sehr reinlich und kleinlich, aber eben auch nett 😊 Hauptsache in Peru! Heute findet die mit Spannung erwartete Stichwahl der Präsidentschaftskandidaten statt. Die politischen Debatten laufen heiß und die Anhänger machen auf den Straßen Limas mobil 📩

    Wir kommen erst mal an und schauen gleich nach einem Heimflug von Chile aus. ✈️ Was man hat, hat man und so buchen wir kurzerhand einen Flug nach Deutschland im August 🇩🇪 Gleich noch das Bahnticket aus Frankfurt nach Berlin dazu und fertig 🚃 Jetzt können wir uns auf Peru konzentrieren. Denken wir, als uns auffällt, dass wir glatt übersehen haben, dass Chile das Land in Südamerika ist, das die strengsten Corona-Beschränkungen hat und bis 30.6.2021 keine Nicht-Chilenen oder in Chile gemeldete Personen reinlässt. Bescheiden, aber wir hoffen auf gute Neuigkeiten in den nächsten Wochen 😬

    Die Zeit mit Nino ist merkwürdig. Einerseits ist er nur zu Hause, andererseits hängt er nur vor seinem Rechner, der auf einem Kissen auf dem mit einer durchsichtigen Plastikdecke geschützten Tisch liegt 👨🏽‍💻 Er ist Projektplaner, wurde aber verpflichtet als Dozent mehrere Gruppen von Ingenieursstudenten ein Semester lang in Projektplanung zu unterrichten 👨🏽‍🏫 Nino mag das überhaupt nicht, was er uns regelmäßig sagt und wir bei seinem Live-Unterricht auch spüren. Jeden Tag einige Stunden unterrichtet er gelangweilt die noch gelangweilteren Studenten. Ein lustiges Trauerspiel zu beobachten 😆 In den 5 Tagen in Lima, bleibt er die ganze Zeit im selben Trainingsanzug. Im seinem Profil steht, jeder Gast sich bei Anreise zuerst duschen muss 🚿 Bei über 800 Surfern hat er wohl auch einige Odeurs dabei die nicht so seins waren 🥴 Das Obst und Gemüse deckt Nino mit alten Handtüchern in der Küche ab. Das Geschirr auch. Das Handtuch stinkt zum Himmel, aber wenn nicht alles abgedeckt ist, dauert es keine 5 Minuten bis Nino es korrigiert hat 😅 Etwas schrullig, wie auch die Einrichtung, aber für den Start okay. Wir haben glücklicherweise noch Giancarlo, der uns mit vielen Tipps und Kontakten in Peru weiterhelfen kann 😊

    Um die Stadt kennenzulernen, schlendern wir herum und machen eine Free Walking Tour. Tolles Konzept, dieses Mal nicht so tolle Tour, aber wir vielleicht wieder woanders 🙃 Wir lernen Sara und Tom (wir glauben so hieß er) kennen, die aufgeregt von ihrer gebuchten Ayahuasca Zeremonie als 12 tägiges Retreat erzählen. 🙋🏼‍♀️🙋🏼‍♂️ Wir schauen derzeit auch schon online nach einer Ayahuasca Erfahrung um, allerdings sind wir bei 120-150$ pro Tag eher abgeneigt. Die beiden stört es nicht und so tauschen wir Nummern aus, damit sie uns nach dem Retreat davon berichten können 📱 Wir schauen uns das historische Zentrum und die angesagten Viertel Miraflores und Barranco dann noch auf eigene Faust an 🚶🏼‍♀️🚶‍♂️ Lima liegt direkt am Wasser, allerdings an einer Klippe. Wir gehen runter zum Strand und sehen Surfer und einige Paraglider, die den Auftrieb der Küste nutzen 🏄‍♂️ 🪂 Die Stadt Lima beherbergt ca. 10 Millionen Einwohner, ein Drittel der gesamten Bevölkerung Perus 🇵🇪 Dementsprechend viel ist hier in manchen Ecken los. Das Wetter ist nicht so prall. Viele, viele graue Tage im Jahr, hohe Luftfeuchtigkeit, dafür aber kaum Regen ☁️

    Yoga im Mini-Garten vor Ninos Block tut gut, auch wenn die demonstrierenden Partei-Anhänger in der Nähe schon ziemlich ablenken 🧘🏼‍♀️📢 Die Wahlen sind zwar vorher, aber es wird tagelang ausgezählt. Eigentlich hat Ninos Favorit gewonnen: Castillo, ein Campesino, ein Mann vom Land bzw. aus dem Volk. Seine Widersacherin Keiko, eine korrupte Politikerin mit mehreren laufenden Verfahren gegen sie, hat allerdings die Geschäftswelt und die Politik größtenteils in ihrer Hand. Ein enges Kopf an Kopf-Rennen. Castillo liegt am Ende mit 50,2 zu 49,8 Prozent der Stimmen vorn. Keiko will aber Stimmen für ungültig erklären lassen. Lateinamerikanische Politik...🤯
    Wir sympathisieren mit Castillo und wollen uns die Kundgebung mal genauer anschauen. Musik und Redner ziehen uns an. Wir merken jedoch erst spät, dass es eine Keiko-Veranstaltung ist 🤭

    Wir haben derweil schon ein wenig unsere Route durch Peru geplant 🗺 Da an der Küste nicht viel Sehenswertes ist, fahren bis nach Ica. Dort gibt es die großen Sanddünen 🏜 Entlang der Küste ist so viel Trockenheit, keine Pflanze, nur Schotter, Stein, Geröll und Sand, viel Wind und Eindrücke wie auf einem fremden Planeten 🪐 Im Laufe der Fahrt kommen an verschiedenen Haltestellen wieder einige Verkäufer rein, die Essen, Trinken, Handy-Zubehör etc. anbieten. Besser als betteln, aber schon recht anstrengend in der Lautstärke sich durch den vollen Bus zu quetschen mit den Waren 💆🏼‍♂️

    In Ica haben wir auch ein Couchsurfing gefunden: Marcia 🙋🏾 Aus den demonstrierenden Anhängern von Castillo huscht sie zu uns rüber und wir lernen uns kennen. Mit einem Tuktuk, Motorrad mit angebauter halboffener Sitzkabine, fahren wir zu ihr nach Hause 🛺 Es geht über viele sandige Buckelpisten und dunkle Straßen bis in eine sehr ärmlich wirkende Gegend außerhalb von Ica. Anwohner verbrennen gerade einen Haufen Müll und wir laufen zu ihr über sandige Straßen übersäht mit Müll 🔥 Sie hatte uns gewarnt, ihr Haus wäre einfach... Ihr Haus besteht aus dünnen Holzbrettern, hat weder Bad, noch fließend Wasser und es leben 2 Hunde und mehrere Katzen drin, die auch das ganze Haus als Toilette nutzen 💩 Wir schauen uns groß an, schauen noch mal auf die Straße: das könnte man getrost als Slum bezeichnen 🏚 Ein Großteil der Hütten hat dünne Holzplatten, wo US AID drauf gedruckt ist, ein Hilfsprogramm der USA. Da es schon spät ist und Marcia ganz nett, gehen wir das Abenteuer ein 😟 Sie spricht mehr mit ihren Tieren als mit uns, aber das stört uns nicht weiter. Das offene “Badezimmer” mit Kloschüssel (ohne Brille) mit Wassertrog und Schöpfeimer ist mehr eine Herausforderung 🚽 Katzenwäsche oder eben natürlich bleiben … 😏 Klopapier und Wasser zum trinken müssen wir uns auch noch schnell am Laden um die Ecke holen… 🤨

    Die Nacht im kleinen Bett war kalt 🥶 Wir haben zwar versucht das Loch in der Wand (Fenster ohne Scheibe) mit einem Handtuch vor Kälte, Staub, Licht und Lärm zu schützen, aber die Mission war weniger erfolgreich 🪟 Wir schaffen es bibbernd durch die Nacht und als wir am nächsten Morgen Frühstück essen, steht der Plan, dass wir heute abreisen 👋 Beim Toilettengang hat Philipp Probleme mit der “Spülung”. Das Klo ist randvoll und läuft nicht mehr ab 💩 Marcia meint, Abschöpfen und heißes Wasser nachgießen. Boah, ist das eklig 🤮 Aber gesagt, getan. Die Mission Rohr-Frei dauert fast 2 Stunden, Philipp ist vollends angewidert und genervt und das Rohr ist noch immer nicht wirklich frei 🤬

    Wir reisen ab, entschuldigen und bedanken uns und verdauen die letzten 12 Stunden 🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♀️ Wir buchen uns den nächsten Nachtbus nach Arequipa, in die zweitgrößte Stadt Perus 🚌 Am Busbahnhof können wir auch unser Gepäck lassen. Denn jetzt geht es dahin, weswegen wir nach Ica gekommen sind: nein, nicht für die ca. 200 Handyläden Icas die alle exakt das selbe anbieten, sondern zu den Dünen von Huacachina 🏜 Wir laufen die 45min dorthin und werden von einem Hupkonzert und kontinuierlichen Taxi-Rufen begleitet 🚕 Huacachina entschädigt aber dafür. Eine Lagune inmitten einer Wüste 🏝 Das sind Ausläufer der Atacama-Wüste in Chile; ziemlich beeindruckend 😯 Neben vielen anderen Touris, krackseln wir durch den Sand und besteigen die Dünen. Beeindruckend! Die laut dröhnenden Jeeps auf ihren Wüsten-Touren sind es weniger 🛻 Wir haben trotzdem eine gute Zeit 😌 Marcia hat uns am Vorabend noch krampfhaft hierfür eine Tour angedreht, da sie auch im Touri-Geschäft ist. Diese können wir aber mit Ausreden umgehen, als wir abgetörnt von dem Lärm der Jeeps an der Lagune sitzen 😳 Bauchschmerzen und Übelkeit können eben mal ganz plötzlich kommen 🤥

    Der Nachtbus nach Arequipa ist bequem 💺 Wir haben allerdings noch kein Couchsurfing dort und buchen uns bei Ankunft und strahlendem Sonnenschein ein Airbnb 🏨 Ein tolles koloniales Haus mit fantastischem Ausblick. Unser Zimmer ist allerdings etwas dreckig, kalt und laut durch die angrenzende Straße in der Altstadt von Arequipa 😏 Die Familie mit Oma, Sohn und Pflegesonn sind aber sehr nett und wir tauschen uns viel miteinander in der großen Familienküche aus. Soviel wie wir die Küche nutzen, wurde sie sicher seit langem nicht mehr genutzt 😅

    Am nächsten Tag machen wir eine Free Walking Tour. Wir sind nur 2 Gäste, da durch Corona auch nicht viele Touris in der Stadt sind. Der Stadtführer ist aber bester Laune und führt uns eifrig und mit viel Anektdoten durch die tolle Stadt Arequipa, die uns sehr gut gefällt 🗣 Wir werden mittags von einem Couchsurfing-Host zum Mittag eingeladen, der uns nicht beherbergen konnte, aber trotzdem treffen wollte. Juanca ist Mitte/ Ende 40, ledig und arbeitet im Bergbau als Qualitätsprüfer 🙋🏽‍♂️ Er hat sichtlich Freude daran, seine Zeit mit Reisenden zu teilen und plaudert über sein Leben und die Welt. Wir haben auch eine gute Zeit in dem veganen Restaurant, obwohl wir es komisch finden einfach so eingeladen zu werden 🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♂️ Abends will uns Juanca dann auch noch Pisco Sour, das peruanische Getränk schlechthin, zubereiten🍹 Einem geschenkten Gaul und so…. 🐴

    Der Abend verläuft ganz nett, der Liter Pisco wird fast geleert und das nach über 1-monatiger Abstinenz 🥴 Je angetrunkener Juanca wird, desto mehr und wirrer erzählt er 😐 Wir können ihm teilweise nicht mehr folgen und er erzählt viel von Sinnlichkeit, Zärtlichkeit und Sex mit Couchsurferinnen und reisenden Pärchen 😳 Uns wird das alles etwas suspekt. Er versucht uns für eine Wandertour mit ihm zu begeistern inkl. Bad in Thermalquellen und Übernachtung in einer Herberge, natürlich wieder alles auf seine Kosten💲Er versucht dann später noch vergeblich einen Joint zu bauen, nachdem er sein Gras und sein Koks, als das beste und purste Zeug in Peru angepriesen hat 🚬 Wirklich, der schlechteste Joint-Roller von Arequipa, vielleicht sogar Perus 😂 Nachdem er (endlich) fertig ist und auch losgegangen ist, reflektieren wir noch mal den Abend und sehen von der Tour mit Juanca ab 🙅🏼‍♀️🙅🏼‍♂️ Als Dank für die Einladung ins Restaurant, wie auch zum Pisco Sour wollten wir uns erkenntlich zeigen und haben bereits am Vortag zum selbstgemachten Essen in unserer Hostal-Küche eingeladen 🍲 Das Treffen wollen wir also nicht auch noch absagen… der gute deutsche Anstand 🙃 Er kommt überpünktlich und bringt gleich eine Flasche Rum mit 😑 Der Abend verläuft noch intensiver als der vorherige. Juanca betrinkt sich, später schneit es und es geht viel um Sex und der notgeile Juanca kennt fast kein anderes Thema mehr 🤯 Ziemlich nervig, der Abend ist bald vorbei, nachdem wir ihn mehrmals indirekt und direkt Abfuhren erteilt haben für seine Anspielungen 🤢 Er schläft auf der Couch in der Küche. Wir reisen am Morgen Richtung Puno ab und sind sehr froh, nicht auf die Wanderung mit ihm zu gehen 😮‍💨

    Auf dem Weg nach Puno fahren wir durch das Hochgebirge und vorbei an zahlreichen Alpaca und Lama-Herden und atemberaubenden Ausblicken 🦙🏔 Als wir in Puno ankommen, auf 3.800m, liegt der Titicaca-See direkt zu unseren Füßen: Beeindruckend! 😍 Hier wollen wir ein paar Nächte bleiben. Wir finden aber das Hostel nicht, das wir uns eigentlich rausgesucht haben. Also wird Señor Google befragt und haben gleich großes Glück mit der Unterkunft 🏨 Wir bekommen sogar eine glutenfreie und vegetarische Extrawurst zum Frühstück im Hostel. Sehr sympathisch 😊

    Während wir im Hostel eine Tour über den Titicaca-See buchen, bekommen wir mit, dass Arequipa für 2 Wochen komplett abgeriegelt wird wegen eines neuen Corona-Ausbruchs. Huch 😬 Glück gehabt, dass wir nicht mit Juanca in der selben Stadt eingesperrt sind 😅 Wir stapfen also durch Puno und klettern auf die Aussichtsplattform über der Stadt mit tollem Blick über den See bis nach Bolivien 🇧🇴

    Am nächsten Tag geht es sehr früh auf zur Tour mit Boot zur Insel Amanti 🚤 Die Tour zu dem ersten Stopp, dem schwimmenden Inseln Uros, im See ist unangenehm touristisch 😒 Die Einheimischen sind, bis ins jüngste Kindesalter, auf den Inseln sehr auf den Tourimus getrimmt 💁🏾 Wir haben uns eben als einzige von 30 Leuten geweigert, noch eine extra Tour zu machen für extra Geld ❌ Wir werden von den Einheimischen, wie auch Tourguides mindestens 20 mal fast schon angefleht doch mitzufahren. Seeeehr unangenehm! Wir bleiben standhaft auf der schwimmenden Insel 🙎🏼‍♀️🙎🏼‍♂️ Jetzt erst recht bei solch einer Aufdringlichkeit! Wir gehen dann mit einem Einheimischen mit, der uns nochmal zeigen will, wie man ein dort typisches Haus baut, sowie seine kleine Forellenzucht und sein Haus vorführt 🏡 Gegen „freiwillige“ Spende natürlich 🙄 Wir verbringen dann eine Nacht auf der natürlichen Insel Amanti in einer familiären Herberge 🛌 Die Landschaft ist sehr sehenswert 🗾 Wir klettern zum Sonnenuntergang auf die höchsten Erhebungen: Pachamama und Pachatata 🌄 Als wir wieder im Dorfzentrum ankommen, läuft auf einer Leinwand das Freitag-Abend-Kino. Popcorn gibt es gratis 🍿 Wir gesellen uns mit dem dort typischen, warmem, alkoholischen Getränk dazu 🍹

    Die Luft und Nacht ist kalt und klar, das Zimmer einfach, aber wir fühlen uns wohl 😴 Im Zimmer gibt es außer Licht keinen Strom, daher geht es früh ins Bett. Wir wachen auf und as Handy zeigt 1 Grad Celsius an 🥶 So hatten wir uns Südmerika nicht wirklich vorgestellt, aber die Sonne wärmt schnell auf ☀️ Wir machen Yoga im Zimmer, dadurch geht es noch schneller 😌 In unserer Gruppe sind noch 3 Franzosen, 1 Brasilianer und eine Kolumbianerin. Wir verstehen uns ganz gut mit ihnen und haben auch die Mahlzeiten mit ihnen zusammen in der Herberge 🇫🇷🇧🇷🇨🇴

    Nachdem wir die Insel bei strahlendem Sonnenschein umwandert haben, essen wir Mittag und warten auf unseren Guide, der uns wieder zurück nach Puno bringen soll. Die Bootsfahrt über den Titicaca-See dauert 3 Stunden und bietet wieder tolle Aussichten auf den See und die schwimmenden, bewohnten Inseln 🚤 In Puno ist heute großer Markttag und wir kaufen einiges fürs Abendessen und die Fahrt ein 🛍 Nach dem Kochen und Duschen machen wir uns zusammen mit der Reisegruppe auf den Weg zum Bus, da alle heute noch nach Cusco wollen 🇫🇷🇧🇷🇨🇴🇩🇪 Am Busbahnhof wird noch versucht uns das Gepäck zu stehlen als Jessy kurz zur Toilette ist. Dem misstrauischen und später durchdringenden Blick von Philipp kann der Trickbetrüger und sein Komplize aber nicht widerstehen und sucht nervös das Weite. Miese, fiese...! 🦹🏾‍♂️🦸🏼‍♂️ Wir haben aber einen Super-Sonderpreis für die Fahrt bekommen und Bus angekommen, wissen wir warum: zunächst werden wir für 1,5 Stunden in einen Bus in den nächstgrößeren Ort Juliaca gequetscht 🚌 Auf der hinteren Achse wippend, in der letzten Reihe sind die Geschwindigkeitsbegrenzer gar nicht mehr so witzig 😡 Von Juliaca geht es etwas später mit einem nicht ganz so gemütlichen Überlandbus weiter. Die gebuchten Komfortsessel zum Schlafen, sind auch schon etwas in die Jahre gekommen 😑 Juliaca ist das Näh- und Produktionszentrum Perus. Alle Souvenirs, Alpaca-Pullis, gefälschten Klamotten kommen da her. Es ist gleichzeitig der größte Umschlagplatz für Marihuana und Kokain aus dem Süden, also Bolivien, Paraguay etc. auf dem Weg gen Norden. Die Qualität ist nicht hoch, aber es gibt viel und billig 💰 Für Touris also nicht spannend und aus Erzählungen, auch nicht so sicher.

    Wir versuchen zu schlafen und träumen von Cusco 🥱 Denn wir haben gehört, dass man hier problemlos 1 Monat als Tourist verbringen kann, ohne dass es langweilig wird 🥳 Mit Giancarlo haben wir den Kontakt zu Daniel aufgebaut, der uns glücklicherweise in seine Wohnung zum Couchsurfen eingeladen hat. Wir freuen uns drauf und sind gespannt 🤩
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  • Day 138

    Von 0 auf 4500m und adíos Ecuador!

    May 29, 2021 in Ecuador ⋅ ⛅ 18 °C

    Nach wenigen Stunden Fahrt erreichen wir den Busbahnhof der mittelgroßen Stadt Manta 🌆 Wir versuchen schon den ganzen Tag unsere Couchsurfing-Gastgeberin per Nachricht zu erreichen. Sie meldet sich aber nicht und so sitzen wir leicht genervt am Busbahnhof rum 😒 Wir schreiben auch David an, der uns über Couchsurfing mitgeteilt hatte, dass er uns zur Not auch beherbergen könnte, aber gerade umzieht und mit seinem Vater zusammenwohnt. David antwortet schnell über WhatsApp; gut dass er uns vorher schon seine Nummer gegeben hat, irgendwas läuft an diesem Tag nicht rund mit der Couchsurfing-App 📲 David hat Zeit und holt uns nach einer halben Stunde vom Busbahnhof ab. Wir können bei ihm übernachten 😁 Perfekt! David ist Mitte 30, trainiert für den Triathlon in Manta und arbeitet im Thunfisch-Business 🙋🏻‍♂️ Mantas Hauptgewerbe ist das Thunfisch-Geschäft 🐟 Unzählige Fisch-Trawler sind im Hafenbecken zu sehen, Fabriken reihen sich aneinander 🏭 Von hier geht der Thunfisch vorrangig in die USA und Europa. Aldi, Lidl, Rewe etc. sind die Kunden in Deutschland 🇩🇪

    Bei David wohnt neben seinem Vater auch sein kleiner Hund Goliath, eine französische Bulldogge. Spitzfindige erkennen das Wortspiel 🤪 Goliath schließt uns sofort in sein Herz bzw. in sein Maul. Er ist noch jung, sehr verspielt und kaut gern auf unseren Händen rum 🐶

    Wir bringen am Abend noch ein von Goliath misshandeltes Sofa zur Reparatur 🛋 Danach gehts ins Bett. Morgens gibts noch eine Runde Yoga 🧘🏼‍♀️ Das erste Mal als ausgebildete Yoga-Lehrer 🤩 und wir verabreden uns mit David zum morgendlichen Schwimmen im Ozean. Er trainiert mit einem Kumpel für den Triathlon und wir wollen ihn bei den 2km im offenen Meer begleiten 🌊 Wir fahren an einen Strand, ein bisschen außerhalb der Innenstadt, die aufgrund der Fisch-Industrie weder Strand noch gute Wasserqualität hat 😖 Puh, ganz schön anstrengend. Während der letzten Wochen waren wir trotz Hütte am Strand kein einziges Mal Schwimmen 🏊🏻‍♂️ 🏊🏻‍♀️ Die Strömung, die Wellen und das Wetter ließen es nicht zu. Hach, diese Ausreden! Wir meistern die 2km doch kurz hinter den Triathleten und gönnen uns eine Kochbanane vom Grill mit Zwiebelsalat und scharfer Soße 🍌 Super lecker und lässt die Wurst daneben ziemlich alt aussehen 😋 Dann gleich noch eine zweite und ne Kokosnuss als Getränk dazu 🥥

    Mit David, Davids Vater und Goliath verbringen wir den Tag an verschiedenen Stränden 🏖 Himmel und Menschen sind am Strand, auch unzählige Hunde, für die sich Goliath natürlich auch interessiert vor allem für die Männchen 🤔 Am Morgen helfen wir David bei seinem Umzug von einer Wohnung in der abgesperrten Wohngegend (gated community) in die andere. Es sind nur ein paar Gegenstände und wir sind in 40 Minuten durch 💪🏻 Abends sind wir erschöpft, Goliath auch und schläft auf unserem Bett 😴 Wir kochen noch ein veganes Allerlei für unsere Gastgeber, da unser Bus erst spät abfährt und wir Zeit haben 😊 Den Beiden, aber vor allem dem sehr niedlichen 82 jährigen Vater, schmeckt es vorzüglich und es wird sich ordentlich nachgenommen und was für den nächsten Tag gesichert 🤤 Langsam müssen wir wieder ins Spanische reinkommen, denn das war beim Yoga Training eher Mangelware. Also geht es gleich um Politik, Beziehungen und Reisen, vor allem mit Davids Vater der in Redelaune ist. Er kommt immer wieder zu uns an und gibt uns Tipps wie wir zusammen glücklich werden 💓 Danke dafür 😅 Abends nehmen wir den Nachtbus nach Quito 🚌 Wir schicken noch schnell Couchsurfing-Anfragen raus und stellen den Sitz in die Waagerechte. Schon komfortabel diese Überlandbusse. Flixbus kann einpacken 😌

    Im Morgengrauen kommen wir in Ecuadors Hauptstadt Quito, ca. 2.500m hoch, an 🏙 Wir haben auch schon 3 Zusagen für Couchsurfing bekommen, von denen wir uns schnell für Omar entscheiden 🙋🏽‍♂️ Omar hat ziemlich viele Referenzen, ein tolles Profil und schreibt schnell zurück. Die anderen beiden Zusagen vertrösten wir und fragen nach einem Treffen tagsüber. Omar wohnt recht zentral, wohin wir gut mit dem Bus gekommen. Uber und Taxis sind aber auch sehr günstig, weshalb wir während der Zeit in Quito immer wieder alternieren 🚌 🚕 Omar empfängt uns kurz vor 8 Uhr morgens und wirkt super nett. Wir bekommen unser eigenes Zimmer, viele praktische Tipps für die Stadt und gehen erst mal auf dem Markt einkaufen 🛍 Voll bepackt stapfen wir wieder zurück, essen eine großartige Auswahl an Früchten mit Quinoa, Nüssen etc. und lauschen den verrückten Couchsurfing-Geschichten von Omar 😃Omar ist, wie einige unserer Gastgeber, Mitte/ Ende 30, stammt aus Peru und arbeitet von zu Hause in seinem eigenen Unternehmen. Er vertreibt Computer-Teile, die er günstig in China kauft 👨🏽‍💻

    Wir erkunden frisch gestärkt die Stadt und verschaffen uns einen Überblick von der Maria, die hoch oben über der Stadt thront 🚶🏼‍♀️🚶‍♂️ Während der Zeit in Quito gönnen wir uns wieder Zeit am Rechner, waschen Wäsche, kochen, entspannen und machen Yoga. Jetzt unterrichten wir uns immer mal abwechselnd 🧘🏼‍♂️🧘🏼‍♀️

    Die Stadt ist umrahmt von einer Bergkette, über 4.500m hoch. Mit einer Gruppe amerikanischer Touris (zufällig) wollen wir mit der Gondel auch dort hoch 🚠 Der Lift bringt uns auf 4.100m, von wo wir frohen Mutes und kurzatmiger Lunge losstapfen. Toller Ausblick! 🤩 Und recht frisch 🥶 Die kurzen Sachen, die wir anhaben, sind nur bei ständiger Bewegung angenehm. Wir überholen ein paar andere Wanderer, die uns voll ausgerüstet mit ihren Outdoor-Klamotten verdutzt anschauen 😳 Der Weg ist ziemlich steil und wird immer unwegsamer. Nach gut 2 Stunden Aufstieg, machen wir ein kleines Picknick, genießen den Ausblick und wägen ab, ob wir die zweite Kletterpartie auf uns nehmen sollen. Jessy will schon seit 30 Minuten zurück, denn der Ausblick ist zwar schön, aber die Strapazen nicht weiter wert 😣 Das Wetter stimmt ihr dann deutlich mit aufziehenden dunklen Wolken und viel Wind zu 💪🏻 Die tapferen Outdoor-Experten ziehen mit zweifelndem Blick zögerlich an uns vorbei. Wir gehen zurück 🚶🏼‍♀️🚶‍♂️ Das dauert dann auch nur nur die Hälfte der Zeit. Wir hatten es bis auf 4.500m geschafft, das reicht für Amateure in Sommer-Klamotten. Der Himmel wird immer dunkler und kurz bevor wir die Hütte auf 4.100 erreichen und noch eine Runde schaukeln waren, fängt es an zu graupeln ❄️ Unzählige vereiste Schneekugeln hüllen die grünen Berge in Weiß. Wir schauen uns das Spektakel aus einer kleinen einfachen Hütte an, in der wir warmes Mittag bekommen und in die nach und nach völlig durchnässte und durchfrorene Bergwanderer kommen. Auch welche, die noch frohen Noten an uns vorbeigezogen sind 😕 Unser Mitleid haben sie gewiss. Der Graupel schmilzt und macht die steilen Wanderwege fast unpassierbar. Die letzten Meter zum Lift im Stechschritt platschen wir in einige Pfützen rein und sind auch ziemlich durchgefroren und durchnässt 😖 Dann sehen wir, dass der Lift aufgrund des Wetters nicht läuft 🛑 Wir überbrücken die Zeit im Café mit Ausblick nebenan. Beim Abwägung der heftigen Preise springt der Lift wieder an und wir treten mit nassen Füssen und Klamotten den Weg nach Hause an 😅

    In unserer Bürozeit bei Omar, schickt Philipp ein paar weitere Bewerbungen für mögliche Stellen in Barcelona bzw. für Remote-Stellen raus. Der Rücklauf ist vielversprechend. Philipp wird außerdem zum Trauzeugen eines sehr guten Freundes und freut sich auf die kommende Zeit noch mal mehr 🥳

    Eine Couchsurfing-Gastgeberin, die uns ebenfalls zugesagt hatte und mit der wir uns wenigstens noch treffen wollen, ist Amy 🙋🏻‍♀️ Mit ihr fahren wir zum Mittelpunkt der Erde (Mitad del Mundo): der Äquator 🧭 Der Breitengrad, der dem Land seinen Namen gegeben hat. Französische Wissenschaftler hatten mit alten Mitteln Anfang des 20. Jahrhunderts die Linie nördlich von Quito ermittelt und ihr an der großen Landstraße ein Denkmal gesetzt 🇪🇨 Wir freuen uns drauf! Mit Amy läuft es nur nicht so geschmeidig 😬 Die Sympathie stimmt nicht und als wir beim Denkmal ankommen, startet sie ohne Vorwarnung eine Live-Übertragung auf Instagram für ihre Follower 🤳 Sie ist nämlich Englisch-/Spanisch-Lehrerin und zeigt nun ihren Schülern aus Welt das Denkmal, die Ausstellung, Museum etc. Wir sind sichtlich verwirrt, schnell genervt und verärgert und machen unser eigenes Ding 🙎🏼‍♂️🙍🏼‍♀️ Wir hatten vorher von Omar gehört, dass es noch ein weiteres Museum ganz in der Nähe gibt 🛕 Anfang des 21. Jahrhunderts wurde der Mittelpunkt mit modernen Mitteln (GPS) neu berechnet und 150m weiter nördlich verortet 🧭 Das Museum dort ist ein wenig versteckt, viel kleiner und ist eigentlich eine Mitmach-Ausstellung 🙌🏻 Amy hat bis dahin ihre Live-Schalte beendet und schließt sich uns an. Unsere kleine Führung macht Spaß und hebt die Stimmung. Mit Amy trennen sich die Wege an einer Busstation ohne wirkliche Verabschiedung 🤨 Wahrscheinlich die bisher schlechteste Couchsurfing-Erfahrung, aber man muss auch mal haben, um wertzuschätzen was wir sonst für tolle Menschen treffen 🥰 trotzdem gut, dass wir uns nicht bei ihr einquartiert haben 😅

    Da Omar viel Ahnung von Computertechnik hat, besorgt sich Philipp über ihn gleich ein neues Handy 📲 Omar bekommt Großhandelspreise und dazu noch gute Tipps. Philipps langgedientes Samsung-Handy, ausrangiert von einer lieben ehemaligen Kollegin an der TU Berlin, ist nämlich zu veraltet, um die neusten Apps, u.a. fürs Online-Banking zu installieren 😆 Ein aktuelleres Betriebssystem muss her und damit auch ein Handy, dessen Kamera funktioniert, sodass Jessy nicht mehr allein verantwortlich ist für das Bildermachen 📸

    Abends gehen wir mit unserer lieben Yoga-Mitstreiterin Pame zum Hot Yoga. Eine ganz neue Erfahrung für uns beide bei 36 Grad Yoga zu machen 🥵 Schweiß treibend allemal, aber auch tiefer in die Muskeln, Dehnungen etc.. 😌 und es war ebenfalls unsere erste Stunde auf spanisch, worüber wir am Anfang gar nicht so nachgedacht haben, aber hat ja funktioniert 😅 So tiefenentspannt fahren wir am nächsten Morgen nach Mindo, dem Ausflugsziel der Hauptstädter. Bei Nebel und einstelligen Temperaturen erreichen wir Mindo 🥶 Ein Touri-Ort im Bergnebelwald mit allerhand angebotenen Touren, von denen wir spontan keine einzige machen. Wir wandern herum, schauen uns den Ort an, essen was und fahren wieder zurück. Tolle Natur bestaunen wir entlang der Strecke. Die Fahrt ist fast aufregender als der Ort selbst 🚌 Am nächsten Morgen geht es in aller Früh Richtung Vulkansee Quilotoa.ä 🌋 Das letzte Stück legen wir mit dem Taxi zurück. Nicht ganz so einfach dort hinzukommen, wenn kaum Touristen unterwegs sind. Wir kommen mittags an, lassen unser Gepäck in der Herberge und machen uns an die Umrundung des Lago Quilotoa 🏞 Vier Stunden für 10km und davon 1.000 Höhenmeter. Puh, ganz schön anstrengend, vorallem wieder in 2.000-3.000m Höhe 😮‍💨 Der Hund, der vor unserer Herberge saß begleitet uns den kompletten Weg, auf halber Strecke kommt noch ein zweiter dazu 🐕 🐶 Straßenhunde erhoffen sich von den Touris schon etwas, mindestens ein paar Kraul-Einheiten, aber eher was zum futtern 😁 Wasser teilen wir mit den Hunden und als wir nach dem Marsch im Restaurant sitzen, fällt auch noch eine Scheibe Wurst ab 🥩

    Die Nacht in der Herberge wird nicht so kalt wie erwartet. Ein Kamin feuert uns ordentlich ein 🔥 Am nächsten Morgen scheint wieder die Sonne und wir machen und auf den Weg Richtung Guayaquil, von wo wir den Flug nach Lima nehmen werden. Andrea schreibt uns genau an dem Tag, dass sie wieder zu Hause ist und uns ein Zimmer anbieten kann 👌 Perfekt, nehmen wir! Jetzt müssen wir nur noch den Weg dorthin packen 🚌 Heute ist großer Markttag im Ort und es herrscht reges Treiben und viele Leute sind in traditioneller Kleidung unterwegs. Wir stechen absolut nicht raus... 🤪

    Im Überlandbus nach Guayaquil gibt es wieder Mord und Totschlag im Fernsehen, bei unausstehlicher Lautstärke 💣🧨Herrlich, diese Landschaft! 😑

    Andrea holt uns vom Busbahnhof ab. Sie möchte aber noch eine Waffel vom neueröffneten Geschäft einer Freundin probieren und so düst Jessy noch mal los 🧇 Völlig entnervt und eine halbe Stunde später kommt sie mit der Waffel zum Auto 😤 Andrea stand die ganze Zeit mit laufendem Motor, schräg über zwei Parkplätze haltend da. Unsere ambivalente Erfahrung vom ersten Mal bei Andrea, wird dieses Mal noch getoppt 🤯 Als wir im Haus ankommen, teilt uns Andrea mit, dass ihre Mutter Hilfe mit den Einkäufen benötigt, da die Putz- und Kochhilfe heute nicht gekommen ist 🙄 Wir sollen also nach den Vorstellung der Mutter und Andrea zunächst also die Obsttüten von Außen desinfizieren, danach den Inhalt einzeln (mit Spüli) abwaschen und dann in den Kühlschrank sortieren 🧼 Bevor die Lebensmittel sauber sind, dürfen sie nicht ins Haus. Deswegen sollen wir zwei mit Hundert Mücken die Arbeit draußen verrichten 😖 Wir verweigern und machen die Arbeit in der Küche, unter den Argus-Augen der Mutter. Zufrieden und hellauf begeistert über unsere Schnelligkeit, lobt uns die Mutter. Entnervt gehen wir ins Bett 🙎🏼‍♀️🙎🏼‍♂️ Das war zu viel für den Start. Eine faire Arbeitsteilung, mit Respekt, sieht anders aus. Aber so hatten Andrea und ihre Mutter auch ihre Bediensteten behandelt 😑 Couchsurfing ist allerdings für andere Dinge gut. Am nächsten Tag fühlen wir sogar Mitleid für die Mutter, da sie so respektlos von ihrer Tochter angegangen und für ihr Mittagessen gemaßregelt wird. Toxische Beziehung? Here we go! ✌🏻 Unser Essen hatte die Mutter mit Skepsis beäugt. Andrea scheint es zu mögen, wahrscheinlich, weil sie der Mutter damit erneut eins auswischt, dass sie ihr Essen verschmäht. Bei dem Wetter und der Laune ist die Luft zum Schneiden 🔪

    In der Innenstadt besorgen wir uns den Corona-Test für die Einreise nach Peru an einem Drive-In-Zelt ⛺️ Schnell, günstig und unkompliziert. Das Ergebnis des PCR-Tests bekommen wir 8 Stunden später per Mail. Positiv, dass es nicht positiv ist 😊 Wir shoppen noch Snacks und Souvenirs bevor es “Hasta luego Ecuador” heißt 🇪🇨

    Wir hatten von unserer lieben Yoga-Freundin Emma den Tipp bekommen, über onwardticket.com eine Art Fake-Ticket zu buchen, um damit problemlos in das nächste Land einreisen zu können 🎫 Viele Länder verlangen ein Ausreiseticket, wenn man als Tourist kommt und da wir noch nicht wissen wann wir wohin weiter können nehmen wir den Service in Anspruch. Gesagt, getan ✅ Nur blöd, dass das falsche Ticket von der selben Fluglinie war, wie unser Ticket nach Peru. Die Reservierungsbestätigung reichte demnach nicht aus, 24€ in den Sand gesetzt und wir mussten schleunigst ein neues Ticket buchen 😩 Nur wohin? Wohin gehen die günstigsten Flüge von Lima? Nach Chile. Ik gloob, Ik Chile! 🇨🇱 Also gebucht und wieder zurück zum Schalter, einchecken, durch die ewigen Sicherheits- und Corona-Kontrollen, dann noch Zollkontrolle und durch. Ein Länderspiel läuft anders 😒 Dazu tragen wir 2 Mal Mund-Nasen-Schutz und ein Plastik-Visier 😷 Das sieht schon komisch aus im vollbesetzten Flieger, wie auf einer Seuchenstation, aber wenn es hilft?! 🦠

    Wir haben wenigstens schon einen Couchsurfing-Host in Lima gefunden. Nino nennt er sich, hat über 800 Referenzen und ist leidenschaftlicher Wanderer und Kletterer 🧗 Nino hatten wir über eine Facebook-Gruppe gefunden, in der uns ein gewisser Giancarlo, der Couchsurfing-Botschafter von Peru, vermittelt hat 🙋🏻‍♂️ Giancarlo hat noch so einige weitere Tipps und Kontakte in ganz Peru, aber dazu später mehr. Wir freuen uns erstmal sehr auf ein neues Land auf unserer Reise 🇵🇪
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  • Day 111

    Yoga Teacher Training am Strand

    May 2, 2021 in Ecuador ⋅ ☁️ 26 °C

    Die erste Nacht mit dem ohrenbetäubenden Rauschen des Ozeans ist noch etwas ungewohnt, genauso wie das Rascheln der Zweige auf dem Dach, dass Philipp zuerst als Schlange verdächtigte 🐍 😅
    Wir nehmen am nächsten Montag gleich die erste Yoga-Stunde wahr, die zwar noch nicht im Rahmen des 28-Tage-Yoga-Trainings ist, aber uns schon gut fordert
    💪🏻 Das ist auch die erste gemeinsame Yogastunde, die wir zwei miteinander haben, abgesehen von den Youtube-Yoga-Sessions 🙌🏻

    Wir lernen weitere Teilnehmer und Lehrer bzw. Personal/ Eigentümer von „Otra Ola“ kennen, auf deren Gelände unsere Hütte 🛖 und ein Café inkl. überdachter Yoga-Plattform sind 🧘🏼‍♀️ Wir holen am Nachmittag die am Vortag wegen uns verschobene Eröffnungsfeier nach, mit nicht berauschendem Essen, dafür aber ersten Gesprächen mit den 5 weiteren Teilnehmern, einer Einführungsrunde mit Maria-Elena (Leiterin), ihrem Mann Hugo und ihrer Tochter Leelah, die uns hauptsächlich anleiten wird 🙋🏻‍♀️🙋🏻‍♂️🙋🏽‍♀️ Es kommt gleich eine familiäre Stimmung auf in dieser kleinen Runde. Alle sind freundlich und nett und das Wetter spielt auch mit ☀️

    Das Wetter soll sich in den nächsten Wochen jedoch ändern, denn auch in Ecuador gibt es Sommer und Winter 🇪🇨 Allerdings wird dieser Umschwung von uns Deutschen mit einem Lächeln beäugt,denn wir reden immer noch 20 Grad und ein wenig Regen 😄 geht schlimmer! Was allerdings mit dem Regen einhergeht und besonders Jessy, aber ach alle anderen Teilnehmer stört, sind die Mücken 🦟 Gut das wir in unserem Willkommens-Beutel, inklusive 400 Seiten DIN A4 Yogabuch, auch Mückenspray bekommen 😅

    Für die dennoch juckenden Stiche entschädigt der Ozean. Das Meer ist warm und wir haben einen tollen Strand direkt vor der Hütte 🏝 Der kleine Baywatch-Turm am Strand wirkt recht professionell, die Rettungsschwimmer sind aber freiwillig dort oben, wie wir später erfahren 🏊🏻‍♂️ Die Strömung und die Wellen laden nicht so wirklich zum entspannten Baden oder Schwimmen ein. Dafür sind aber jeden Tag zahlreiche Surfer im Wasser 🏄‍♂️ Ayampe ist auch bekannt für seine Wellen und es gibt mehrere Surfschulen und es ist der Einheimischen liebste Beschäftigung 🤙🏼

    Wir haben auch eine Surfstunde in unserem Programm in der ersten Woche und wagen uns nach kurzer Trockenübung am Strand in die seichten Wellen 🌊 Es klappt schon ziemlich gut nach so kurzer Vorbereitungszeit und wir schaffen es beide, auf dem Brett stehend ein paar Meter zu surfen 🏄🏄‍♀️ Ein tolles Erfolgserlebnis und wir fühlen uns schon halb integriert in die lokale Hippie- und Aussteigergemeinde ✌🏻 Es gibt hier viele westliche Leute, vorallem aus Nordamerika, aber auch Leute aus Europa und anderer Länder Südamerikas, die Dich hier niedergelassen haben. Es ist ein junger Ort mit Hauptsprache Spanisch, was uns positiv überrascht 🤩 Neben dem allseits präsenten Cannabis-Geruch, sind überall Hunde 🐕 am Strand, auf den Grundstücken und sandigen Wegen, Hundekacke inklusive 💩 Eine Katze 🐈 verirrt sich mehrere Male zu uns in den 1. Stock, wird aber zügig von Philipp des Raumes verwiesen (wie gut das Katzen immer auf allen Vieren landen) 😬

    In Ayampe gibt es nicht viel Lebensmittel zu kaufen, dafür müssen wir mit dem Bus oder Taxi 20 Minuten in die nächste Stadt nach Puerto Lopez fahren 🚌 🚕 Wir stellen schnell fest, dass wir mit die einzigen sind, die kochen und blockieren mit unserem Arsenal an Gemüse und Obst ein Drittel des Gemeinschafts-Kühlschranks 🥦🍅🥭 Wir grooven uns aber schnell ein in der Küche mit den anderen Bewohnern 🙂

    Wir bekommen jeden Tag Frühstück, was vegan ist, aber nur bedingt glutenfrei 😒 In unserer Gruppe hat auch Nadia aus den USA mit Gluten Probleme. Frühstück gibt es bei einem jungen Pärchen aus Kuwait, das gerade ihr Café hier eröffnet hat 🙋🏽‍♀️🙋🏽‍♂️ Nach den ersten Frühstücken gibt es schon einige Punkte zu bemängeln, besonders in Bezug auf das glutenfreie Essen, aber auch Pünktlichkeit und Obstangebot 🙍🏼‍♀️🙎🏼‍♂️ Daraufhin gibt es dann Essen wie auch Getränke eher an 9:00 Uhr dran, zu der Zeit, zu der wir täglich frühstücken und nicht erst nach 45 Minuten Wartezeit 😑 Es werden auch jetzt Früchte, wie Bananen und Wassermelone angeboten, die es in Ecuador im Überfluss gibt und auch gibt es jetzt mehr glutenfreie Optionen 🤗 Vorher haben Jessy und Nadia einfach kein Brot / Müsli / Kuchen bekommen. Aber wer nicht fragt, der nicht gewinnt! Oder so ähnlich 😅

    Unsere Yogi-Gruppe ist sehr unterschiedlich:
    Es gibt die gerade 18 Jahre alt gewordene Ania (Halb-Polin), die mit ihrer Mutter in Ayampe ist 🙋🏻‍♀️
    Die Ende 30-jährige Kami aus Kalifornien, die schon seit ein paar Monaten in Ayampe lebt, seit die Beziehung mit ihrem Freund in die Brüche gegangen ist 🙋🏽‍♀️
    Emma ist Ende 20, kommt aus England, reist aber schon seit 2-3 Jahren in Südamerika und unterrichtet online Englisch 🙋🏽‍♀️
    Nadia, unsere Mitfahrerin aus Cuenca, Anfang 30 aus Milwaukee, ist Veteranin und schon durch manch schwere Zeiten gegangen 🙋🏻‍♀️
    Nadia wohnt mit Pame in einem Zimmer des Otra Ola Hostels. Sie ist auch Ende 20, kommt aus und lebt in Quito - die einzige aus Ecuador 🇪🇨🙋🏼‍♀️
    Und dann noch wir 2.
    Die Charaktere sind noch unterschiedlicher als die Herkunft bzw. die Biografie der Teilnehmer, was einerseits sehr spannend ist, andererseits aber auch teilweise zu gespannten Nerven führt 😣 Speziell das Pünktlichsein, das Helfen beim Auf- und Abbau, wie auch generell respektvolles Verhalten untereinander ist nicht bei allen Teilnehmer so ausgeprägt oder generell vorhanden, wie wir uns das manchmal wünschen. Auch dadurch lernen wir, kotzen darüber ab und meditieren wieder 🤪

    Wie wir schnell mitbekommen, ist das komplette Yoga-Teacher-Training ein Familien-Business: Neben Maria-Elena, Hugo und Leelah, kommt auch Chris (Leelahs Bruder) zum Unterrichten vorbei 🙋🏽‍♂️ Es gibt aber auch 3-4 weitere Lehrer im Programm, die entweder den Kurs schon mal selbst absolviert haben oder von der Yoga-Schule vor Ort sind. Maria-Elena hält nämlich normalerweise ihre Trainings in den Bergen, in Cuenca ⛰ Zur Abwechslung, was uns auch gelockt hatte, wollte sie es am Strand stattfinden lassen 🏝 Glück für uns. Die Familie kümmert sich wirklich sehr gut um die Gruppe und wir fühlen uns wohl 😌

    Der Morgen startet täglich kurz nach 6 Uhr. Es wird langsam hell. Eine Person aus der Gruppe kümmert sich um Neti: Ein Topf heißes Wasser mit etwas Salz, womit die Nase gespült wird 👃 Am Anfang gibt das Tränen in den Augen, später merken wir die Wirkung beim Atmen durch die freie Nase 😍 Eine andere Person übernimmt den Karma-Yoga Dienst: das Fegen des Yoga-Bereichs, wo sich erstaunlich viel Salamander-Kot über den Tag/ die Nacht ansammelt 🦎 und dann treffen, mehr oder weniger pünktlich, zu 7:00 Uhr die anderen Teilnehmer bzw. Lehrer ein 🚶🏻🚶🏼‍♀️

    Wir bekommen theoretischen und praktischen Yoga-Unterricht und gehen nach und nach tiefer in die Übungen und Details der Positionen, Atemtechniken, Meditationen etc. Wir lernen Grundlagen zu Anatomie, Yoga-Philosophie/-Geschichte, Ayurveda, verschiedene Atemtechniken (Pranajama) etc. 🤓 Wir lernen auch relativ schnell, dass es sehr viel um das Atmen und die Meditation geht und die Yoga-Übungen dafür nur Vorbereitungen sind 🧐 Als die Gruppe immer wieder über Sternzeichen, Monde, generell Astrologie ♓️ und spürbarer Energie spricht, wird uns schon ein wenig anders, aber wie wir lernen: nicht akzeptieren, nicht ablehnen, sondern betrachten 😌

    Wir verbringen die erste Unterrichtswoche fast ausschließlich mit Leelah, die eigentlich in Dubai mit ihrem indischen Ehemann lebt und dort ein Meditations-/Zeremonie-Geschäft betreibt 🙋🏽‍♀️ Maria-Elena und Hugo stammen aus Ecuador, von wo sie vor 30 Jahren nach Kanada 🇨🇦 gezogen sind und vor gut 10 Jahren wieder zurück nach Ecuador 🇪🇨 Hugo kommt in der zweiten Wochen auf den Stundenplan. Er unterrichtet Anatomie und hat noch interessante Aspekte aus seiner Arbeit als Chiropraktiker, Homöopath und Psychologe für uns 👨🏻‍🏫 Die ganze Gruppe wird ein Mal durchgeknackt von ihm. Der berüchtigte Handy-/Computernacken knackt dabei am lautesten 🤪 Die Anatomie Klausur in der zweiten Woche bestehen wir alle mit Bravour 🤩

    Wir bekommen auch eine richtige Massage nach einer Woche, die die geforderten Muskeln/ Sehnen und Nerven dehnt, entspannt und für die nächsten Herausforderungen geschmeidig macht 💆🏼‍♂️💆🏼‍♀️ Bald unterrichten wir auch kleine Teile einer Yoga-Stunde bzw. die Meditationen. Die Nervosität ist anfangs groß, aber wird mit der Übung kleiner 😶 Jeder muss hier durch denselben brennenden Reifen springen. Die Atmosphäre in der Gruppe ist toll, sehr offen und wohlwollend 💓 Es werden alle Themen besprochen, wie körperliche Beschwerden, Beziehungsprobleme, Stuhlgang, Menstruation 😅 Und darauf wird auch Rücksicht genommen. Für Philipp ist das zunächst etwas befremdlich, aber bald normales Tagesprogramm. Manchmal ist er einfach stiller bzw. leicht abwesender Beobachter 🤨

    Wir haben einen knackigen Stundenplan. Am Wochenende sollen 1,5 Tage frei sein, die aber im Laufe der Wochen auch geringer werden. Am Wochenende ist eh die ersten beiden Wochenenden Ausgangssperre 🚷, wodurch wir entweder in unserer Hütte oder auf der Yoga-Fläche sind. An die Ausgangssperre halten sich die Einheimischen nicht wirklich. Die Ordnungskräfte haben ihre Mühe, die Badenden, Surfenden und Kiffenden am Strand stündlich wieder zurück zu schicken, bis sie anfangen die Leute festzunehmen und Strafen zu verteilen 👮🏾‍♂️ Das wirkt dann Wunder. Wir beobachten das Spektakel von unserer Terrasse, solange wir keinen Unterricht haben 🍿

    Neben unserem knackigen Stundenplan gehen wir abends noch auf eine Veranstaltung der Hare Krishna “Die Hare Krishnas, oder auch Gaudiya Vaishnavas sind eine Jahrtausende alte Tradition, die in den 1960 Jahren in den westlichen Länder populär wurde.
    Alle Lebewesen, also Menschen, Tiere und Pflanzen sind Seelen, das heißt Teile Gottes. Genauso wie der Ursprung, Gott, ewig ist, sind auch die Seelen ewig. Im Kreislauf von Geburt und Tod durchlaufen die unsterblichen Seelen gemäß ihren Handlungen aus vorherigen Leben unterschiedliche Lebensformen, um die Reaktionen auf Handlungen zu erfahren.” Zitat: https://hare-krishna.de/ Wir wussten nur wenig was uns erwartet, aber wir wurden von allen anderen sehr freudig erwartet 😃 So wurde von Leelah als Ehrengast erst eine Mediation gehalten und dann begann das traditionelle Mantrasingen. Zum Schluss tanzten wir alle im Kreis, von Jung bis Alt waren es ca. 25 Leute und wir sangen immer wieder das gleiche Mantra. Natürlich durften wir, wie auch viele andere, ein kurzes Solo einlegen 🤪 Eine tolle Erfahrung und dann gab es auch noch glutenfreies und veganes Essen (kostenlos!) 🥰

    Als Einführung in die pflanzliche Medizin halten wir eine kleine Zeremonie ab und bekommen einen speziellen Tabak in die Nase gepustet 👃 Das wird von vielen Jägern in den Anden/ im Urwald verwendet, um die Sinne zu schärfen 👁 Zunächst kribbelt der Kopf und die Augen tränen, aber kurz darauf ist der Geist glasklar (und die Sicht auch wieder). Zwei Tage später steht dann unsere San Pedro-Zeremonie an 😃 Bei dieser alten Inka-Zeremonie sitzen wir ab 21 Uhr in einer großen Runde im tropischen Regenwald, rings um ein Lagerfeuer 🔥 Es gibt einen Zeremonie-Meister (Taita) und seinem Gehilfen Santiago (kurz Santi genannt). Die beiden bringen uns die Geschichte um San Pedro, dem Geist der Kaktus-Pflanze näher. Es wird erzählt, gesungen, gepredigt, das Kaktus-Getränk verabreicht 🌵 Tabak durch die Nase gepustet 👃 und schlussendlich im Temazcal, der Schwitzhöhle, alles wieder ausgeschwitzt 🧖🏽 Insgesamt saßen wir ca. 12 Stunden (bis 9 Uhr morgens) um das Feuer, davon war es meist recht kalt 🥶 und regnerisch 🌧 bis auf den Schluss in der Schwitzhöhle 🥵 Eine echte Erfahrung, wobei manche Teilnehmer von intensiven Erlebnissen berichten konnten, die sich in ihren Köpfen abspielten. Philipp hat sich an die maximale Dosis gewagt, während Jessy schon nach der ersten von 6 Runden der Kaktus-Medizin 🧪 sich das ganze nochmal durch den Kopf gehen ließ 🤮 Bis auf diese sogenannte Reinigung, empfand Jessy nur Liebe für alle Teilnehmer 💓 Da während der gesamten Zeit nichts weiteres gegessen oder getrunken wird, musste Philipp nach 2 Stunden in der Schwitzhöhle testen, ob der Boden außerhalb noch fest genug ist 🥴 Als sich die Welt dann noch immer viel zu schnell drehte, musste er sich noch mal hinhocken und kam bei Papaya und Wassermelone langsam wieder in der anderen Welt an 🍉 Oder wie der Zeremonie-Meister meinte, wir sterben in der Schwitzhöhle, um danach wiedergeboren zu werden 🤱🏼 Ein gewisser Neustart war das auf jeden Fall. Es dauerte noch 2-3 Tage bis alle Teilnehmer wieder auf der Höhe der Zeit waren. Wir beide hatten zwar keine wirkliche Offenbarungen, aber die ganze Zeremonie und die Sauna mit Gesang und viel naturnaher Predigt haben es uns schon angetan 🥰 Emma schlug noch einen sogenannten Healing Circle vor. Hier wurde es nochmal sehr emotional und es wurde von den ganz individuellen Erfahrungen innerhalb der Zeremonie erzählt. Das Vertrauen von den einzelnen Teilnehmern zu erfahren und sich öffnen zu können war ein sehr schöner Abschluss der San Pedro Zeremonie 💓

    Leelah erzählte uns dann beim Frühstück von einem bestimmten Froschgift, das von einem lebenden Frosch gewonnen wird und gegen alle möglichen Krankheiten wirken kann. Es soll auch eine Art Neustart für den Körper und Geist sein, aber schon allein den gefesselten Frosch zu sehen, vertreibt unsere Neugier schnell 🐸 Wir spazieren generell viel am Strand und sammeln Müll 🗑 An dem Tag auch um wieder in der echten Welt anzukommen. Wir finden dabei eine große tote Meeresschildkröte 🐢 😭 man kann es nicht sehen, jedoch vermuten wir, dass sie keines natürlichen Todes gestorben ist, sondern nicht nur ein Plastikstück von all dem Müll am Strand verschluckt hat... 🥺 Das Müllsammeln ist nur eine kleine Kompensationen die wir machen können, bei unseren Langstreckenflügen und anderen umweltschädlichen Aktionen, die wir versuchen weitgehend einzuschränken 😔

    An dem Tag nach der Zeremonie holen wir Schlaf nach 😴 und tauchen dann wieder in die Yoga-Welt ein: Das Meditieren ist täglich Teil unseres Trainings. Für Jessy ist die Meditation schon regelmäßiger Begleiter 🧘🏼‍♀️ Für Philipp ist es ein neues Erlebnis, es wird aber schnell auch natürlicher und wirkungsvoller. Wir halten lange Meditationen und leiten uns gegenseitig in der Gruppe mit verschiedenen Meditationstechniken an 😌

    In der dritten Woche üben wir viel das Lehren von Yoga-Positionen, meistens in Zweier oder Dreier-Gruppen. Wir bereiten uns damit auch auf unsere Abschlussprüfung mit 1,5 h Unterricht vor 😃 Die Baustelle, die direkt neben unserem Yoga-Saal wie auch Hütte ist, leistet dabei eine nicht willkommene Ablenkung 😫 🏗 Aber auch das ist wieder eine Herausforderung, den Geist auf das Wesentliche zu schärfen, oder entnervt das Weite zu suchen 😤

    Hugo ist mit seiner NASA-Maschine in Ayampe, mit der alle möglichen Krankheiten, Unverträglichen, psychischen Probleme etc. (wohl) nachgewiesen werden können 👨🏻‍⚕️ Es beruht im Körper alles auf Schwingungen und Energiewellen. Diese werden durch die Maschine gemessen und Ungleichmäßigkeiten entdeckt 🧬 Dabei kommt u.a. raus, dass Philipp auch eine Glutenunverträglichkeit hat, aber bei weitem nicht so stark wie Jessy 😲 Die Intoleranzen zu Gluten bei Jessy und Laktose bei Philipp werden bestätigt, sowie eine Mais-Intoleranz bei Jessy festgestellt 🙄 Ganz interessant, aber auch hier vertrauen wir dem Gerät nicht blind. Dennoch werden unsere Vermutungen nochmals bestätigt! 😐 Es ist aber doch interessant, wie es die Krankheiten und Unverträglichkeiten rausfinden konnte. 25.000 US-Dollar sollen auch gut investiert sein 💰

    Jessy besteht ihre 2. Prüfung ihrer Online-Weiterbildung, während Philipp seine Weiterbildung für den Mai pausiert 🤓 Vor der Schlusswoche hält Leelah mit uns eine Kakao-Zeremonie ab 🪔 und neben sehr leckerem Kakao, Gesang, Instrument und Meditation, probieren wir uns im ekstatischen Tanz und nehmen noch mal Tabak durch die Nase 🕺💃 Gefällt uns ebenfalls gut! 😍 Mit dieser Zeremonie wird auch die Prüfungswoche eingeleitet, bei der Jessy mit ihrer selbst unterrichteten Yoga-Stunde (jeder hat ca. 2 Stunden) startet 😬 Nach innen nervös, nach außen entspannt und professionell absolviert sie die Prüfung mit Bravour 👍🏻 An den nächsten Tagen folgen die anderen Teilnehmer, bis am letzten Tag auch Philipp dran ist. Nach einer durchwühlten Nacht, aber viel Unterstützung von Jessy, absolviert auch er die Prüfung hervorragend 👏 Nun heißt es privat (wenn man denn will) weiter zu üben und zu unterrichten, um nicht wieder zu sehr rauszukommen. Auch das Unterrichten auf Deutsch müssen wir üben, denn die Ausbildung auf Englisch lässt uns schon das eine oder andere deutsche Wort vergessen 😅

    Am letzten Tag und vor der letzten Prüfung von Kami, findet die von uns benannte „Love-Shower“ statt 🥰 Eigentlich dachten wir (typisch Deutsch), dass es eine konstruktive Feedback-Runde wird 😆 Wir machten und schon innerlich bereit uns indirekt über Ania zu beschweren und zu erwähnen wie respektlos es ist, IMMER zu spät zu kommen und die anderen 10-15 warten zu lassen. Nicht ganz: Wir sitzen im Kreis und es geht jeweils eine/r in die Mitte. Diese/r bekommt dann ganz in Ruhe von jedem einzeln gesagt, was er/sie für ein wertvoller Mensch ist und was die Person liebenswert und besonders macht ♥️ Ganz schön emotional und es fließen bei allen Beteiligten Tränen 😭 Sowas bekommt man viel zu selten zu hören und sagt es vor allem nicht oft genug den Menschen die man liebt. Wir denken uns, dass man sowas öfter machen müsste und auch in Familien- und Freundeskreisen einführen sollte! Also nehmt euch in acht, die Hippies kommen 🤣

    So schnell gingen dann 4 Wochen rum ⌛️ Das Wetter ist mittlerweile noch grauer und regnerischer geworden Regen ☔️ Ab und zu waren Touristen da, denn die Ausgangssperre in Ecuador ist aufgehoben 🥳 Am Strand liegen nun wesentlich mehr Steine als vorher, wodurch unser Jogging stark beeinträchtigt wird. Es wird langsam Zeit weiterzuziehen 🏃🏼‍♀️
    Vorher besorgen wir uns aber noch Palo Santo, Holzschnipsel, das beim Abbrennen die Mücken verscheucht und einen angenehmen Geruch verbreitet 💨🦟 Natürlich gilt auch hier dieses aus einem nachhaltigen Anbau zu besorgen, denn auch Palo Santo ist bereits zu einer Geldmaschine geworden 🤨 Dazu gibt es noch ein kleines traditionelles Tongefäß aus dem Souvenirladen 🪔

    Am letzten Abend findet noch eine Abschlussfeier statt 🥂 Wir werden gebeten und in weiß zu kleiden. Schwierig wer die Kleidungsstücke von Backpackern kennt 😅 Aber man hilft sich untereinander aus und Philipp kriegt, neben dem Blumenkranz auf dem Kopf den jeder bekommt, einen großen weißen Schal aus Indien umgehangen 🇮🇳🧣Es wurde essen bestellt, die Zertifikate übergeben 📜 viele Fotos geschossen 📸 teilweise wieder ekstatisch getanzt 👯‍♀️ und schlussendlich die Füße und den Geist im Ozean abgekühlt 🌊
    Passend zum Ende des Yoga-Teacher-Trainings, ist es grau, regnerisch und kalt am Tag der Abreise ☁️ Wir machen nochmal ein großes gemeinsames Frühstück und dann geht jeder seinen Weg 😥
    Ania geht wieder zurück nach Cuenca und braucht wohl noch ein paar Jahre um fürs Unterrichten bereit zu sein 😬
    Kami gibt bereits ein paar Tage später ihre ersten Stunden in ihrem Hostel 🤗
    Emma kann vielleicht bald in der Otra Ola ihre ersten Stunden geben 🤝
    Nadia fliegt zurück in die USA und übt das Unterrichten an ihrem Freund 🤌🏻
    Pame integriert Yoga in ihr Online-Kerzen-Business 🕯
    Ja und wir beide unterrichten uns gegenseitig und hoffen schon bald online etwas anbieten zu können 🔜

    Wir erhalten in der letzten Minute noch eine Zusage für ein Couchsurfing in unserem nächsten Ort. Somit stellen wir uns mit den gepackten Rucksäcken an die Landstraßen, warten auf den Bus und freuen uns auf David in Manta 🚌 🙂
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  • Day 102

    Ecuador mit Corona & Couchsurfing PART 2

    April 23, 2021 in Ecuador ⋅ ☁️ 11 °C

    Die Bergluft schmeckt und riecht leider nicht...

    Der Ort Cuenca ist wesentlich größer und auch höher gelegen: 2.500m und unser Gastgeber Pedro hat seine Maisonette-Wohnung noch mal ein wenig höher auf ca. 2.800m über Meeresspiegel 😳 Die Busse sind wesentlich günstiger in Ecuador als in Mexiko, was sicherlich auch an den niedrigen Spritpreisen liegt (ca. 25 Cent je Liter) 💵 Beim Fahrstil unterscheiden sich die beiden Länder aber kaum, und wir müssen schon bald unsere Handy-Aktivität im Bus einstellen, aufgrund von aufkommender Übelkeit 🤮 Wir kommen in Cuenca mit ordentlich Verspätung im Regen an ⛈ Das erste Lockdown-Wochenende steht bevor und wir müssen bis 20 Uhr zu Hause sein und bis Montag 5 Uhr drinnen bleiben 🚷 Eine Stunde vor Ausgangssperre im strömenden Regen ein Taxi zu finden und das auch noch bei absolutem Verkehrschaos, ist gar nicht so einfach 😖 Wir wollen natürlich auch noch Proviant fürs Wochenende einkaufen 🛍 Da sind wir aber ebenfalls nicht die einzigen. Mit großen und kleinen Rucksäcken und 3-4 Tüten voll mit Obst, Gemüse, Reis, Nüssen etc. kommen wir 19:50 Uhr bei Pedro an und sind heilfroh und leicht entnervt 😬 Pedro wirkt kauzig in den ersten Minuten 🙋🏻‍♂️ Er kommt aber gerade von einer Fahrradtour (insgesamt über 300km) zurück und ist kräftemäßig völlig am Ende, durchgefroren und kann seine Rolle als Gastgeber nicht wirklich ausfüllen 🚴‍♂️ Auch hier bietet der Gastgeber uns sein Schlafzimmer an 🛏 Scheint hier zum guten Ton zu gehören. Wir sind sehr glücklich darüber und gehen nach kurzem Gespräch und Snack ins Bett 🥱

    In Cuenca, auf 2.800m Höhe ist es schon deutlich kälter, speziell in der Nacht, wo die Temperatur auf 10 Grad fällt 🥶 Erinnerungen aus Neuseeland werden wach. Am nächsten Tag ist Pedro schon besser drauf, wir haben aufgrund von dünner Luft und gelegentlicher Schnappatmung nicht so gut geschlafen 🥴 Wir erzählen viel, kochen zusammen und verbringen Zeit auf der sonnigen, kleinen Dachterrasse mit tollem Blick über die Stadt und machen Yoga 🧘🏼‍♀️ Wir erfahren von Pedro, dass er sehr sportlich ist, viel läuft, sehr viel Fahrrad fährt und sich bei der Critical Mass-Bewegung in Cuenca für bessere Fahrradwege einsetzt 🤩 Sein Vater ist quasi-Priester und seine Mutter Yoga-Lehrerin. Davon hat er jeweils eine Scheibe abbekommen. Am Sonntag verbringen wir auch mal wieder einige Zeit vor dem Rechner und telefonieren mit Familie und Freunden 📱 Abends kommt Pedros Vater vorbei, weil ihm langweilig ist. Er ist recht Macho-mäßig, wie einige mittelaltrige Herren in Ecuador. Wir haben Suppe gekocht und die scheint ihm sehr gut zu schmecken 🍲 Wir erzählen viel über Politik und Geschichte, mal wieder 100% auf spanisch 💪🏻 Pedro verrät uns, dass sein Vater mehrere Male schon jeweils einen Monat lang im Gefängnis gesessen hat, was man muss, wenn man mit über 1,5 Promille Alkohol im Blut am Steuer erwischt wird 🍺 Danach schauen die beiden noch einen ballernden Kriegs-/Actionfilm, wofür die Ecuadorianer auch eine gewisse Vorliebe haben. Ach ja, und für König der Löwen 🦁 so zumindest die auf höchste Lautstärke gestellten Filme in den Fernstrecken-Bussen 🚌

    Pedro nimmt Philipp auf eine Berg-und-Tal-Lauftour am nächsten Morgen mit. Jessy streikt, weil die Kopf- und Gliederschmerzen noch nicht ganz weg sind 😪 Nach einem ruhigen Wochenende und ein wenig Genesungszeit geht es aber „bergauf“. So können wir uns einen Tag in den Thermalbädern von Baños gönnen. Hier verbringen wir den Nachmittag mit Thermal-Wasser, türkischem Bad, Heiß-Kalt-Bädern und Zeit auf dem Liegestuhl 🧖‍♀️ Ein paar ältere Herren sind auch vor Ort, sonst genießen wir die Ruhe in den Bergen 💆🏼‍♂️Wir stapfen dann zu Fuß wieder zurück und nehmen uns bei aufkommenden Regen ein Taxi nach Hause 🚕 Die Taxis in Cuenca haben alle ein Taxometer und selbst Uber hat sich aus dem Ort wieder zurückgezogen, weil es nicht konkurrenzfähig ist. Wir sind begeistert und nutzen die günstigen und verlässlichen Taxis gerne, grade bei den Höhenmetern 😃 Obwohl wir auch genauso gern durch die Stadt laufen. An einem Tag auch 25km 😛 Der Halbmarathon in den Knochen lässt sich gut ertragen, wenn auf der Höhe regelmäßig ein Hochdruckgebiet ist. Somit ist jeder Tag, selbst bei kurzzeitigem Starkregen, ein schöner Tag 🌞

    Wir bleiben ein paar Tage länger, da es uns hier gut geht und wir auch noch keinen Plan für die Weiterreise haben 🗺 Wir bekommen mit, dass wir am kommenden Wochenende auch wieder Ausgangssperre haben und somit am Freitag schon in Ayampe anreisen müssen. Ayampe ist der Ort, wo wir unsere Yoga-Ausbildung den Mai über machen werden 🧘🏼‍♀️ Zunächst schauen wir uns aber noch die Anden-Orte Loja und Vilcabamba im südlichsten Zipfel Ecuadors an 😍 In den zwei Tagen sitzen wir zwar 12 Stunden in Bussen, aber allein die Fahrt durch die kräftig grünen Bergwälder und Täler ist atemberaubend 🚌 Die Nacht verbringen wir in Loja, wo wir uns ausnahmsweise mal ein Airbnb genehmigen 😌 Etwas von den Snacks aus den Straßenküchen Lojas bekommt Jessy nicht und sie verbringt in der Nacht einige Zeit im Bad 🤮 Glutenfrei gehts eben besser... Wir stehen frühmorgens noch im Dunkeln auf und machen uns auf den Weg nach Vilcabamba. Der kleine Ort versprüht eine tiefe Ruhe und die vielen Aussteiger, vorrangig Amis, machen den Ort international ✌🏻 Hippies mit Gitarren und Künstler aller Art inklusive 🤹🏼 In dem einzigen Internet-Café lassen wir uns für zwei Stunden nieder. Es regnet nämlich und der Bananen-Kakao-Smoothie schmeckt hier verdammt lecker 🤤 Jessy nutzt die Zeit für ein Gespräch mit ihrem Chef und Philipp kümmert sich um hoffnungsfrohe Anfrage für unsere Ferienwohnung in Friedrichskoog 🏡

    Zurück in Cuenca stapfen wir noch auf den höchsten Aussichtpunkt und es fängt, wie jeden Tag, an zu regnen ⛰ Wir genehmigen uns in einer Bar mit Aussicht über die Stadt das Corona-Special: 4 Corona zum Preis von 3. Für uns regnet es also Coronas 🍻 Auf dem Rückweg machen wir wieder Bekanntschaft mit Hunden aller Art. Es scheint, als ob in Ecuador nicht nur in Natur, sondern auch unter den Hunden eine große Vielfalt herrscht. Schäferhund in Dackelformat beispielsweise 🐕 Am letzten Abend sprechen wir wieder mit Pedro. Das heißt: er redet von sich und wir versuchen einen Dialog aufzubauen 🙄 Bei vielen Hosts haben wir das Gefühl, dass sie viel Redebedürfnis, aber auch stark Bestätigung und Anerkennung brauchen. Geben wir natürlich gern, solange es uns halbwegs gut geht und wir uns gerade nicht in den Haaren haben 😬 Eine gute Möglichkeit miteinander Zeit zu verbringen, ist ein Filmabend 🍿 Wir schauen den Film „Wir sind jung, wir sind stark“ (auf Netflix) und werden dabei sentimental und auch fast ein bisschen wütend, als Pedro unwissend über Hitler Grüße lacht 🤭 Wir sind froh am nächsten Tag weiterzukommen und sind schon in Dauerkommunikation mit der Yoga-Leiterin und einer Mit-Studentin aus den USA, die wir mit nach Ayampe nehmen sollen. Machen wir gern, obwohl die liebe Nadia ganz schön anstrengend ist 🤯 Da könne wir unsere Yoga-Qualitäten gleich üben 🧘🏼‍♀️

    Bei der Abreise aus Cuenca, ist der Geruchs- und Geschmackssinn von Jessy halbwegs wieder zurück. Das war neben den Schmerzen und der Schwäche ein unangenehmes Symptom von ...(Corona?) 😳 Es deutet alles daraufhin, dass wir es beide hatten und sind froh auf Abstand gegangen zu sein, naja außer zu unseren Hosts. Die hatten jedoch alle vorher schon Corona und leider stellten wir erst beim letztes Host fest, dass es auch bei uns Corona sein könnte und doch keine einfache Erkältung wegen der Klimaanlage oder eine Dengue-Infektion von einer Mücke... 😖 Jessy verabschiedet sich für den Yoga-Monat, wie gewohnt professionell, von ihren Kollegen mit einer kleinen Präsentation 💁🏼‍♀️ Kurz darauf sitzen wir für ca. 10 Stunden (mit Unterbrechung) in Bussen quer durch den Süden Ecuadors 🚌 Unsere Mitreisende Nadia ist auch sehr aufgeregt und wir nehmen sie an die Hand. Sie hätte sich sonst wahrscheinlich einfach ein Taxi für 100$ bestellt 😅 Wir organisieren uns auf dem Weg noch Essen für das Wochenende, da die Ausgangssperre am Freitag Abend wieder direkt bevorsteht 🛍 Glücklich und erschöpft kommen wir im Dunkeln in Ayampe an und werden freudig von Maria-Elena, der Yogaausbildungs-Leiterin, und Jenn, einer Lehrerin, in Empfang genommen 🙋🏻‍♀️🙋🏽 Wir beziehen unsere Strandhütte, verscheuchen ein paar Kakerlaken und machen es uns gemütlich 🥰
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