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  • Day 113

    Die Iren sind los

    December 23, 2019 in Germany ⋅ 🌧 8 °C

    Die Iren sind los- vier Monate Irland
    Wie beginne ich das Ganze hier? Das haben Antonia und ich uns vor ca. einem Jahr auch gefragt. Seitdem hat sich einiges verändert, nicht nur unsere Lebenssituationen, sondern auch unsere Erfahrungen und Erlebnisse, die wir gesammelt und bestritten haben. Manche von diesen haben wir sogar gemeinsam erlebt und über genau diese möchte ich hier berichten.
    Anfang September, nach wöchentlichen Treffen bei denen wir über alles, wirklich ALLES gesprochen hatten, aber zumeist nicht über die Reiseplanung, setzten wir uns aufgeregt in den Flieger und zischten wenige Stunden später über die Landebahn Dublins. Das erste Mal alleine reisen, das erste Mal für so lange Zeit in einem fremden Land, wir konnten es kaum erwarten Irland, mit all seinem Regen und Schafen, zu sehen. Doch draußen war es bereits dunkel und wir noch nicht am Ziel – zu Anne und Mila sollte es gehen.
    Irische Busstationen, irische Fahrer und irische Mitfahrer kündigten den Beginn unseres Abenteuers an. Und wenn das noch nicht ausreichte, dann womöglich der Linksverkehr, der uns besonders die kommenden Wochen immer wieder aufs Übelste traumatisieren würde.
    Unsere Reise hatte begonnen.

    Die Tage in Dublin vergingen recht schnell, machten uns aber klar, dass wir die nächsten Monate eine spezielle Abhängigkeit von Google Maps haben würden, sowie eine auffällig große Anzahl an Brücken, Rothaarigen und Kirchen (und natürlich viel Regen!). Darum fingen wir an, die Kirchen zu besichtigen (man muss ja wissen, ob die alle gleich aussehen), Rothaarige zu zählen und haben die Brücken-Challenge erfunden, die besagt, dass wir mit auf jeder von uns betretenen Brücke ein Foto von uns machen. Aber natürlich waren das nicht die einzigen Dinge die uns auffielen. Auch das anscheinend sehr geschätzte Statussymbol der Iren fiel uns sofort ins Auge: Türen. Denn wenn die Häuser neben einem gleich aussehen, muss man sich ja anders individualisieren. Und das gelingt den Iren durch ihre bunten, auffälligen Türen. Dass das Haus dennoch einen besonderen Status für die Iren hat, lernten wir durch Antonias Handtuch, dass das Haus kurzerhand beschämte, als es aus dem Fenster hing.
    Bereits in der ersten Woche begannen wir unseren ersten Workawayjob bei einer beschäftigten jungen Dame namens Dani Murphys (ein sehr üblicher Nachname für eine irische Lady). Auf ihrem Hof lernten wir nicht nur das Streichen und Putzen lieben und hassen sowie das Kochen mit drei nicht abgelaufenen Lebensmitteln, nein, wir kamen auch den verschiedensten Tieren näher. Hunden und Katzen, Pferden und Hühnern. Und diesen schenkten wir mehr und mehr unser Vertrauen (abgesehen von den Hühnern…die kleinen Biester!). Besonders nennenswert war hier wohl Kater Leo, Hund Benny und die Pferde Luke und Leia, welche uns stets auf Trapp aber auch bei Laune hielten. Auch Chewy und seine Inkontinenz blieben uns (leider) im Gedächtnis.
    Zudem bekamen wir den ersten Einblick auf die irische Arbeitsmoral und ihrer Balance zum privaten Leben. Der am prägnantesten und dadurch am besten im Gedächtnis gebliebene Satz ist hierbei vermutlich: „Arbeitet nicht so hart, keiner in dieser Gegend arbeitet so hart wie ihr“.

    Am Ende dieser Zeit sahen wir nicht nur auf Film- und Vier-Bilder-ein-Wortabende zurück, die in frostigen Nächten endeten, sondern auch auf zufriedenstellende Arbeit (obwohl sie oftmals mit viel Scheiße zu tun hatte) und neuentdeckte Städte, wie Birr, Athlone und Galway. Letztere beeinflusste unsere Reise wie keine andere und hat wohl den stärksten Eindruck hinterlassen.
    Auch der zweite Job in Roundstone bei Margaret O´Dowd war im September. Insbesondere die Stunden, die wir putzend in der kleinen Stadt am Meer verbracht haben, werden wir nicht so schnell vergessen. Genauso wenig die vier kleinen Kätzchen, die wir dort gefangen und versorgt haben und Katze Sammy (dagegen wird Daisy, der Border Collie, uns nicht großartig fehlen). Roundstone lehrte uns auch, dass die Iren furchtbar gerne in ihrem Auto sitzen, egal, ob sie nur warten oder 30 Meter fahren müssen. Das Auto bleibt an und stets warm.
    Doch auch diese 10 Tage gingen vorüber und am Ende hatten wir nicht nur in bessere Putzfähigkeiten, sondern auch in Seetang- und Muschelfertigkeiten investiert (und uns wohl endlich mit unserem Schicksal vier Monate Chlorwasser trinken zu müssen abgefunden). Wenn das mal kein Gewinn ist!
    Als der September endete hatten wir bereits zwei Workawayjobs hinter uns, bei denen wir (mehr oder weniger) bessere Englischkenntnisse erlangt und eine beträchtliche Abneigung gegenüber Toast entwickelt hatten.
    Im September hatten wir uns eine Basis geschaffen für die Monate, die noch folgen würden. Wie den Oktober und der bestand vollends aus:

    Reisen
    In keinem anderen Monat sahen wir so viele Städte, Sackgassen (es enden viel mehr Straßen in Sackgassen als angenommen!) und Schafe wie in diesem und in keinem verdiente Buseireann mehr Geld mit uns. Oktober war unser Monat der Selbstständigkeit, der Hostels, B&Bs und Hotels, der Kirchen, Pubs und Burgen/Schlösser, der John und Marys. Oktober war unser Reisemonat und diesen haben wir auch genutzt.
    Zunächst wurde Galway (nach einem wunderschönen und sonnigen Ausflug zu den Cliffs of Moher) erneut verlassen und Limerick angepeilt. Dort fiel uns die irische Affinität zu den Namen John und Mary ins Auge, welche nahezu jeden Grabstein zierten. Ebenso erfuhren wir das erste Mal Black und White Pudding am eigenen Leib, was gemischte Gefühle hinterließ. Die besondere Auffälligkeit zu Regenbögen blieb uns natürlich auch nicht fremd, einhergehend mit dem täglichen Regen, was uns aber beides bereits aus den Wochen zuvor bekannt war. Hierbei ist der Soft Rain erwähnenswert, der einen durch seine weichen, feinen Tropfen, unbemerkt bis zur Erkältung treiben kann.
    Nach einem kurzen Abstecher in Tralee, wo wir erneut unsere meisterhaften Kochfähigkeiten als Sterneköche unter Beweis stellen konnten, ging es für uns weiter nach Dingle, wo das Foodfestival und viel Natur auf uns warteten. Einen geradezu schweren Eindruck hat hier der Crêpemeister hinterlassen, welchen wir auf ewig in unser Crêpeherz geschlossen haben.
    Von Dingle aus ging es ab nach Killarney, einer jener Städtchen, die uns ebenfalls sehr ans Herz gewachsen ist. Die Fahrten wurden inzwischen mit Hörbüchern (wie Sherlock Holmes, die drei??? oder Säulen der Erde) überbrückt oder als Schlafmöglichkeit genutzt. Nach anfänglichen Transportschwierigkeiten durch die große Entfernung unseres B&Bs von dem eigentlichen Städtchen, schafften wir es dann doch unsere Ring of Kerry Tour zu machen und das noch dazu mit einem aufmerksamen und herzlichen Spanier namens Xabi, an den wir uns immer gerne erinnern werden. Auch der Nationalpark Killarney wird uns gut in Erinnerung bleiben. Des Weiteren begann hier auch Antonias Feuer der Leidenschaft für Baileys zu brennen, obwohl das natürlich keinen Einfluss auf ihre Liebe zu Guinness genommen hat, darüber hinaus wurde der Term „Essensschwanger“ einer unserer meist genutzten Ausdrücke.
    Nach einem kurzen Abstecher in Kenmare und zurück nach Killarney ging es dann weiter in den Süden Irlands, nach Kinsale. Auch hier bestaunten wir Ruinen (zumindest ganz kurz), machten lange Spaziergänge und verfeinerten unsere Soßen mit Wein (und Zucker!). Trotz dem simplen und (im Nachhinein und auch währenddessen) doch recht unhygienischen Zimmer, dass wir uns mit bis zu fünf weiteren Frauen teilten, führten wir unsere Yoga- und Gymnastikübungen fort, genauso wie unsere Filmabende. Vielen Dank nochmal an Tons und das Mädchen uns gegenüber für die wundervolle Nacht, voller rhythmischen Schnarchen eurerseits, dies hat meine Ausdauer und Frustrationsgrenze wirklich verbessert und so meinen Geist gestählert…
    Kurz vor Halloween (was den ganzen Oktober und September eigentlich nicht zu übersehen war) fuhren wir nach Cork, eine der fünf wirklich nennbaren Städte Irlands, wo unsere Hypothese(n), dass alle Jungs zwischen 12 bis 23 nur Jogginghosen tragen (und die Mädchen oftmals nicht genug Schminke sehen können), bestätigt wurde(n). Außerdem erinnerte uns Cork an die zahlreichen Barbershops(Friseurläden) und Beautysalons, die wir auf dieser Reise schon gesehen hatten. Auch Cashel einige Tage später war voller selbstgemachten Vorurteilen. Der Friedhof neben der Kathedralenruine war nicht nur voller John und Marys, nein, alle Fenster, Türen und Häuser waren auch durch und durch mit Halloweenkrams geschmückt. Dieses verbrachten wir bei Chips und Cookies in Kilkenny auf unserem Zimmer, während wir einen der am grundlosesten gehypten Filme der Filmgeschichte schauten (Ghostbuster). Immerhin ist die Musik gut und hat uns, wenigstens für eine kurze Zeit, unsere alltäglichen Ohrwürmer vom Coconut song und der Brooklyn Nine- Nine Version von I want it that way ausgetrieben. In Kilkenny aßen wir auch das beste Stück Fleisch in ganz Irland, besichtigten eines der schönsten Schlösser Irlands und fanden heraus, dass Mocha einer der genialsten Kaffees überhaupt ist (die Bewertungen entstanden natürlich gaaaanz objektiv…).
    Und dann war der Oktober vorbei und mit ihm auch die Reisezeit. Der Monat ohne Job und längere Bleibe, hat uns sicher reifen lassen (klingt als wären wir Trauben) und viele Erfahrungen sowie Erlebnisse gebracht. Durch ihn konnten wir die wahre, herzliche und offene Natur der Iren besser verstehen (sowie ihre Kartoffelaffinität- dass die Iren Kartoffel mochten, wussten wir spätestens ab da, als man uns Lasagne und Pizza mit Pommes servierte. Ob ich sie wirklich verstehen kann, kann ich zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht bejahen). Doch das dauernde Reisen war nun vorbei, Zeit weitere Erfahrungen zu sammeln und diese machten wir im:

    November
    Zeit für Weihnachten! Das dachte sich nicht nur Antonia, die nun endlich auch meine Erlaubnis hatte laut Weihnachtslieder zu trällern, sondern auch ganz Irland. Kaum war das eine Fest vorbei, kam die Deko fürs nächste- und davon nicht zu wenig! Die wenigen Tage vor unserem nächsten geplanten Job verbrachten wir bei Anne in Dublin mit Einkaufen (wie immer...warum auch immer…), Mocha und Pizza, bevor es dann weiter nach Wicklow ging.
    Der Wicklowfarmjob, bei Amelia Bailey und Mick, war der (für mich) wohl intensivste Workawayjob in diesen Monaten. Denn neben dauernden Scheiße schaufeln, Pferde striegeln und Ställe kehren, verlangte man bei diesem Job noch ständige Selbstkontrolle von uns, um den unterforderten Schäferhund Alfie und den dauernden Kartoffelbrei Kates zu bewältigen. Unterstützt wurden wir dabei von Marine und Nina, die sich tapfer diesen Aufgaben mit uns stellten. Für mich persönlich war dies dennoch die schönste Zeit, die ich beinahe genauso wieder antreten würde. Die Farm, die Tiere, aber vor allem die Menschen, mit denen ich die Zeit verbringen durfte (Tons, Marine und Nina), haben die Zeit unersetzlich gemacht und zu einem unvergesslichen Erlebnis meinerseits! Vielen Dank Leute für diese tolle und unterhaltsame Zeit! Und auch, wenn unsere Tage zumeist mit Scheiße anfingen (für mich einmal sogar mit Pipi…) und mit eben dieser auch wieder aufhörten, würde ich diese Zeit um nichts in der Welt eintauschen wollen.
    Doch nicht nur die Menschen sind uns in Wicklow ans Herz gewachsen, nein, auch die Tiere. Watson, Bernie, Busco und Heidi, sowie Hercules, Elsa, Boo und Calypso- meine treue Seele!- (und viele mehr) haben einen Platz in unserem Herzen eingenommen, den sie nicht so schnell wieder verlieren werden. Nicht zu vergessen sind dabei natürlich auch die Welpen, die wir benennen durften, allen voran natürlich Nala (meine Liebe!), Pepsi und Frodo. Abends haben wir oft gemeinsam Filme oder Videos (zumeist von Foil, Arms und Hog) geschaut oder uns einen Abendsnack gegönnt (das ein oder andere Mal hab ich uns heiße Schoki gemacht und wir haben uns auf die Couch im Wohnzimmer plumpsen lassen). Die freien Tage verbrachten wir vor allem mit laufen, egal ob in Wicklow selbst, in der Nähe der Farm oder wie Tons in Glendalough zusammen mit Nina. Egal an welchem Tag, es gab immer etwas zum Lachen und ich spreche wohl für uns beide, wenn ich schreibe, dass diese Zeit nicht nur für unsere Englischkenntnisse prägend war.
    Aber auch diese drei Wochen vergingen und mit ihnen auch unsere gemeinsame Zeit, denn von da an, ging es für mich alleine weiter. Tons und mein Weg trennten sich. Sie flog zurück und ich blieb noch vier weitere Wochen in Irland. Doch die Zeit mit ihr wird mir stets im Gedächtnis bleiben. Tons, wir haben viele lustige Dinge zusammen erlebt, haben gemeinsam Küchen- oder Stalltänze aufgeführt und schief gesungen, haben Fürze (natürlich nur tierische…Pferde pupsen so viel!) ertragen und uns durch Kot gekämpft- wir haben Insider geschaffen als Erinnerungen an diese Reise. Und ich habe jede einzelne kleine Reise in dieser großen mit dir genossen! Von Anfang bis Ende! Von Lampe in den Schrank sperren, weil wir zu dumm waren den Ausschalter zu finden, bis zu wahllosem Singen und willkürlichem Gerede. Von Sackgassen finden bis zu Tiere und deren Gedanken sprechen. Von morgendlichem Stretching bis zum abendlichen „Rollen“ und „Knacksen“. Ich hab jede einzelne Sekunde genossen und würde es genauso wieder machen. Mit dir war selbst Einkaufen erträglich!
    Danke dir für diese schönen drei Monate, in denen wir das ein oder andere Bett und Toast geteilt haben, die wir Baileyskuchen genascht und Guinness mit Keksen verdrückt haben! Ich werde diese Zeit nie vergessen und für immer im meinem Herzen bewahren (kitsch, kitsch, kitsch…weiter im Text…).

    Nach einer wundervollen Woche mit meinen Paten und meiner Cousine und einem atemberaubenden Ausflug nach Glendalough, begann mein letzter Job auf dieser Reise und im letzten Monat:

    Dezember
    Der Dezember brachte mir viel Gebell in Furbo Hill sowie viele Einträge mit Schokolade drin…Ebenfalls verdanke ich ihm ein gutes Dutzend Mordgedanken allein in der ersten Woche.
    Denn Popeye, die kleine blinde Feldermausratte, brachte mich nachts beinahe zur Verzweiflung, weshalb er nicht selten aus dem Zimmer verbannt wurde. Dagegen war Emmy ein taubes Engelchen, allerdings mit sehr vielen Haaren! Auf die beiden aufzupassen war dennoch (oder sollte zumindest eine sein) eine leichtere und eigentlich weniger anstrengende Aufgabe (wenn auch nur am Tag und mit viel Geduld). Als nach einer Woche dann July zurückkam und ich mehr und mehr mit ihr und ihren Nachbarn zu tun hatte, machte das die vergangenen Horrornächte nach wenigen Stunden wett. Durch ihre offene, herzliche und interessierte Art fühlte ich mich sofort willkommen und war wirklich traurig, als ich mich nach zwei Wochen dann auf machte, um nach Donegal zu fahren.
    Und von dort aus ging es dann auch für mich zurück nach Dublin, vier Wochen später als Tons. Die letzten drei Tage wurde ich Tourguide für meine Eltern und machte ihnen Dublin etwas schmackhaft, ebenfalls konnte ich ihnen erklären, dass Ampeln in Dublin nur ein Vorschlag sind auf grün zu warten, nicht eine ernstgemeinte Annahme, am Ende wurde dieses Prinzip auch immer beachtet...
    Und dann verließ auch ich, dass regnerische, irige Irland.

    Liebes Irland,
    die Zeit mit dir war wirklich schön, sehr regnerisch und windig (!), aber wirklich schön, was sicherlich auch an deinen sehr offenen und freundlichen Bewohnern liegt. Deine Busfahrer haben uns nach und nach deinen zunächst merkwürden Linksverkehr schmackhaft gemacht und deine vielseitigen Landschaften haben uns verzaubert. Trotzdem muss ich auch kurz auf deine Schattenseiten aufmerksam machen, denn deine Flussufer sind zugemüllt, die Straßen verdreckt und die Menschen nicht interessiert an ihrem Müll. Deine Wiesen und Wälder, Klippen und Berge sind voll mit Plastik, die Städte voll mit laufenden Motoren, obwohl doch gerade niemand fährt. Und fangen wir gar nicht mit deinem Chlorwasser an…
    Abgesehen davon, solltest du wirklich mal was an deiner Broteinstellung machen! Kartoffeln sind ja schön und gut, aber dunkles Brot wäre wirklich eine innovative Verbesserung für dich! Nur so als Tipp… ;)

    So, und nun ist diese Reise vorbei. 12 bis 16 Wochen haben wir außerhalb Deutschlands, außerhalb unserer Komfortzone verbracht, haben Erfahrungen gesammelt und Abenteuer erlebt. Erfahrungen, an die wir uns stets erinnern werden, auf die wir zurückgreifen können. Was hat uns diese Zeit also gebracht? Sie brachte uns Selbstständigkeit, Selbstvertrauen und auch ein bisschen Freiheit. Wenn wir irgendwann auf diese Reise zurückblicken werden, werden wir uns vielleicht nicht an alles erinnern. Nicht an die Würstchenattrappen und Kartoffelvariationen (obwohl meine Abneigung gegen Kartoffeln weiterhin wächst und wächst), vielleicht auch nicht an unsere Titel als Mistmeister und Kehrlord (wenngleich ich das bezweifle!). Vielleicht auch nicht an die tausend Filme, die wir geguckt haben oder an unsere vielen Ohrwürmer. Vielleicht auch nicht an die These, dass Warnwesten eine besondere Bedeutung für Iren haben müssen(warum sonst sollten sie diese überall tragen?). Aber an unsere dadurch erarbeiteten Fähigkeiten werden wir uns erinnern können und unsere erlangten Erfahrungen werden sicherlich irgendwie, irgendwann mal nützlich sein (Scheiße von anderen wegschaufeln ist immerhin eine sehr alltägliche und sehr lebensrelevant Fertigkeit!).
    Diese Reise erzählt also nicht nur von Aufgeben und Sein lassen, auch wenn es wehtut (die Rothaarigen gewannen die überhand und die Brücken waren zu zahlreich für meinen Speicherplatz) und Weitermachen, wenn man es für richtig ansieht (im Nachhinein, haben wir uns vermutlich dadurch überputzt!), sie handelt auch von vielen Sackgassen, die man zwar zurückgehen muss, um einen anderen Weg zu versuchen, die sich aber durch eine Prise Humor um einiges erträglicher herausstellten, auch wenn (oder vor allem dann, wenn) einem jemand mal ans Bein pisst oder man knietief in der Scheiße steht. Die Reise berichtet von (Guinness-)Entdeckungen und (Baileys-)Leidenschaften. Und von Chewys, Sherlocks und Alfies, die man bezwingen muss (oder seine Angst vor dem ein oder anderem überwinden muss…sucht euch was aus!). Von Vertrauen auf andere, aber auch in seine eigenen Fähigkeiten und davon, dass man Kartoffeln zu allem, wirklich allem essen kann, aber das wirklich nicht tun sollte! (Jap, der Text wurde gerade etwas zu überdramatisch und überspitzt, selbst für mich, aber ich konnte das Unheil noch in letzter Sekunde abwenden! Dankt mir später! Zum Beispiel jetzt…).

    Außerdem berichtet diese Reise von unseren Talenten zu Katzenfängern und Pferdeflüsterern, von endlosen Cocunut-Song-Ohrwürmern und I want it that way Imitationen, von vielen toten Johns und Marys (die Anzahl der Gräber spricht für sich) neben vielen Kirchen, und davon, dass auch Chlorwasser trinkbar ist, aber niemals an reines Leitungswasser kommen wird. Oh, und, dass in eine gute Soße fast immer Wein und Zucker gehört (merke dir meine Worte Antonia…Weiheiheiiin und Zucker – und den bitte nicht fallen lassen! Außer du hast einen besseren Koch neben dir, dann vertrau auf den!).
    Aber das ist vielleicht nicht unbedingt das Schlusswort, was ihr lesen wolltet, oder?

    Bevor wir diese Reise physisch angetreten waren, hatten wir nicht wirklich einen Plan, wohin genau uns diese führen würde (und ich würde jetzt mal behaupten, dass diese Ahnungslosigkeit hin und wieder auch mal währenddessen fortbestand). Ich erinnere mich noch sehr gut an die Fragen, die nicht nur unsere Familien und Freunde, sondern vor allem auch wir an uns und diese Reise stellten. Würde alles gut gehen? Würden wir alleine auf uns gestellt klar kommen? Würden wir einen guten Job finden? Würde sich unser Englisch überhaupt verbessern? Oder würden wir nach wenigen Wochen wieder in die vertraute Heimat zurückkehren?
    Würden wir uns überhaupt verstehen?
    Jemand hatte mal zu uns gesagt, durch eine solche Reise kann das Band der Freundschaft aufs übelste gestärkt werden, sie kann aber auch daran vergehen und zerreißen. Nun, ich glaube nicht, dass sie letzteres bei uns bewirkt hat und das habe ich auch nie. Ich hatte keinerlei Zweifel, dass diese Reise uns vor allem gute Erfahrungen bringen wird, die wir gemeinsam teilen könnten und an denen wir wachsen könnten. Ist auf dieser Reise alles gut gegangen? Sicherlich nicht. Haben wir einen Job gefunden? Ja, aber es war anfangs echt schwierig für uns. Kamen wir alleine klar? Angesichts der Tatsache, dass wir beide noch leben würde ich das jetzt einfach mal bejahen. Hat sich unser Englisch verbessert? Vielleicht, vermutlich, ziemlich sicher sogar. Reden wir noch miteinander? Jap, das tun wir. Hat das unsere Freundschaft gestärkt? Aus meiner Sicht schon und dafür bin ich wirklich dankbar!
    Hätten wir jemand damals gesagt, dass wir 25% der Zeit in Scheiße stehen würden und Pferdepupse dabei schnüffeln, hätten sie uns vermutlich den Vogel gezeigt und gemeint, dass wir komplett bescheuert wären, wenn wir das wirklich durchziehen wollen würden. Aber ich gehe dennoch davon aus, dass wir es gemacht hätten. Warum? Weil ich uns gut genug kenne! Wir sind eben einfach irre…
    Die Iren sind los - 3 / 4 Monate Irland von Helena H. und Antonia R.
    September – Dezember 2019

    Vielen Dank für euer fortwährendes Interesse und die lieben Kommentare und Nachrichten.
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  • Day 112

    Weg zurück

    December 22, 2019 in Germany ⋅ 🌧 7 °C

    Vor diesem Tag graute es mir schon lange, genauso wie er mich erfreute: mein Tag der Abreise. Und zwar nicht aus Dublin zurück zu Julie und den anderen (obwohl mich das dennoch sehr gereizt hätte), nein, diesmal ging es zurück nach Deutschland- zurück nach Hemsbach. Mag für den ein oder anderen jetzt überraschend kommen (war so ja auch geplant), ist aber schon lange geplant. Ich würde mit meinen Eltern zurückfliegen, um an Weihnachten meine Familie zu überraschen (was übrigens exzellent geklappt hat). Nach unserem Frühstück in einem Café und dem Öffnen der drei letzten Türchen (ich weiß, das macht man nicht, aber um euch zu beruhigen...es war in allen drei Schokolade drin) rollten wir also los zum Bus, der uns zum Flughafen fuhr. Die nächsten Stunden verbrachten wir am Flughafen und schauten Videos (meistens von Foil, Arms & Hog), bis ich meine Tasche abgeben konnte und wir ins Flugzeug konnten. Der gesamte Weg - die gesamte Zeit war merkwürdig für mich. Irland jetzt nach so langer Zeit verlassen zu müssen, fühlte sich einfach komisch und schwer an (natürlich regnete es an diesem Tag nicht). Der Flieger startete und die Sonne schien ihre letzten Strahlen für den Tag. Und dann waren wir weg. Auf den Weg zurück nach Deutschland. Ca. zwei Stunden später waren wir auch schon sicher in Frankfurt gelandet (dort regnete es natürlich...) und schon kurz darauf rollte mein Koffer durch die Gänge. Generell schien das alles so unglaublich schnell zu gehen. Weniger schnell war die Umgewöhnung meinerseits. Denn von einer auf die andere Stunde sprachen die Menschen wieder durchgehend deutsch und fuhren auf der falschen Seite (woran ich inzwischen festhalte. Linksverkehr sieht für mich um einiges sinnvoller aus...). Aber auch das war bald schon wieder Alltag.
    Wir fuhren also heim und überlegten uns wie Flocke wohl reagieren würde ("bestimmt gar nicht so freudig, wie wir alle hoffen"). Dabei beschlossen wir ein nicht valides Experiment zu starten mit der Fragestellung "Wie reagiert Flocke?" und den Hypothesen "Flocke wird sich nicht großartig freuen bzw. Sie hat sich mit der Situation Helena-ist-nicht-da abgefunden" und "Flocke freut sich schon etwas".
    Die Durchführung lautet wie folgt:
    Zunächst würden Mama und Papa mit ihrem Gepäck reinkommen und Flocke begrüßen.
    Etwas später würde Papa meine Tasche ins Wohnzimmer tragen und die Reaktion abwarten.
    Dann, als letztes, würde ich aus dem Auto steigen und ins Haus laufen. Während des gesamten Experiments würde Mama filmen.
    Franzi begrüßte ich bereits vor der Tür und dann sah ich endlich das Flöckchen wieder.
    Und nach einer Gesichtsdusche von ihr saß ich dann letztendlich kuschelnd auf ihrer Decke. (Hypothese 3: Flocke freut sich wirklich sehr!“ wurde damit verifiziert)
    Danach gab es endlich richtiges Brot mit Butter und Hühnersuppe und dann ging es auch schon bald schlafen, denn in zwei Tagen ist Heilig Abend und dafür musste noch einiges vorbereitet werden. Um ehrlich zu sein, kann ich es kaum erwarten, meine Familie und Freunde wiederzusehen. Gleichzeitig würde ich aber auch sofort wieder nach Irland fliegen. Aber erstmal wird das wohl nichts. Auch wenn ich ganz genau weiß, ich finde meinen Weg zurück...
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  • Day 111

    Vogelimitationen vom Feinsten...

    December 21, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 7 °C

    Der Morgen begann für uns so um 8 Uhr, da öffnete ich auch das einundzwanzigste Türchen (es war Schokolade drin) und einige Zeit später saßen wir dann auch schon im Kilkenny Shop und aßen unser Frühstück. Der Tag sollte, wir auch der letzte, recht schön werden und ich hegte inzwischen den Verdacht, dass Irland persönlich mich verhöhnen wollte - immerhin spreche ich andauernd von Regen und in diesen zwei (und dem kommenden dritten) Tagen regnete es kein einziges Mal? Das ist wirklich bizarr!
    Mama und Papa freuten sich allerdings darüber, denn so konnten wir weitestgehend trocken durch die Stadt spazieren. Unser heutiges Ziel war hierbei vor allem die St. Patricks Church, eine große steinerne und vor allem bekannte Kirche. Gegen die Bibliothek gestern kam sie zwar nicht an, aber sie war trotzdem schön. Danach liefen wir weiter, durch die Shopping Mall, ins Shopping Center, wo wir super coole Stumpfhosen sahen, die jedoch bereits ausverkauft waren und deshalb leider nicht erwerbbar.
    Im der Shopping Mall wurde unsere Aufmerksamkeit auf eine Gruppe singender Leute (was auch sonst) gelenkt, die für einen guten Zweck (für Obdachlose) Weihnachtslieder sangen und um Spenden baten. Das ist nicht nur eine tolle Idee, besonders die Frau am Mikro, mit ihrer recht...einzigartigen Fähigkeit immer konstant über der eigentlich gewünschten Stimmlage zu singen, zog uns nahezu in ihrem Bann. Dabei erinnerte sie stark an einen Vogel...
    Danach hatten wir alle Hunger und Durst, liefen aber noch ein gutes Stück weiter, bis wir letztendlich bei Peters Pub Halt machten, um zumindest etwas zu trinken.
    Nach einiger Zeit im Pub und daraufhin noch auf den Markt Dublins sowie zuvor noch für uns unbekannten Straßen, kamen wir am Fluss an und suchten eine Essensgelegenheit. Das Pub, was wir wählten war jenes, dass Tons und ich einige Monate davor auch schon besuchten hatten (unser erstes Pub) und wie wir damals nutzten wir das Sonderangebot aus.
    Am Abend schlenderten wir erneut über den Weihnachtsmarkt und schauten uns die Krippe an, welche ich schon mit meinen Paten und meiner Cousine besucht hatte. Dann ging es zurück zum Apartment, wo wir uns einen gemütlichen Abend machten, bevor es dann ins Bett ging...
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  • Day 110

    Ein spektakuläres Kühlungssystem

    December 20, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 5 °C

    Ich hatte eine weitere Nacht im Hostel hinter mich gebracht, muss aber dazu sagen, dass ich ein 10ner Zimmer einem 12er jeder Zeit bevorzugen würde. Nicht nur die Lautstärke, sondern auch die Matratze war im 10 Betten Zimmer um einiges angenehmer gewesen.
    Aus diesen Gründen packte ich auch schnell meine 100 Sachen und zog die Tasche schon bald die Straßen Dublins entlang. Es sollte ein wirklich sonniger Tag werden (also so gar nicht typisch irisch). Perfekt für meine Sightseeingtour, die ich vorhatte. Und die natürlich nicht alleine. Nein, die nächsten drei Tage würden Mama und Papa mich besuchen und die Zeit kurz vor Weihnachten mit mir verbringen. Und diese Zeit begann genau dann, als ich sie nach 25 Minuten laufen vor dem Schoolhouse Hotel sah.
    Da die beiden noch nicht wirklich gefrühstückt hatten, setzten wir uns zunächst mal in ein Café. Danach bezogen wir die süße Wohnung in der Love Lane. Und dann ging es los mit der Tour, die ich mir am Tag zuvor überlegt hatte. Wir begannen mit dem Trinity College, in welches ich schon immer wollte. Und ich muss zugeben, es hat sich gelohnt. Sowohl die Staturen, die Bücher als auch das Gebäude selbst sind einfach sehenswert. Als wir uns beinahe satt gesehen hatten, zogen wir weiter und zwar von der Shopping Mall aus (wo wir tatsächlich auch einkaufen waren UND ich ein Kleid für dieses Weihnachten gekauft habe. Immerhin hatte ich ja keine schickeren Sachen dabei) zur Temple Bar und von dort zur Christ Church und dem Schloss, wo ein Weihnachtsmarkt stattfindet. Unterm Strich könnte man also sagen: wir sind viel gelaufen. So viel, dass ich keine Ahnung habe, was wir morgen noch ansehen sollen und meinen Füße sich nahezu verabschiedeten...und das, obwohl sie ja durchgehend von den klitschnassen Socken gekühlt wurden...es leben meine Winterschuhe und ihr Kühlungssystem...
    Zwischendurch waren wir noch lecker in einem Burgerladen essen (obwohl ich hierbei betonen muss, dass nicht der Laden selbst, sondern die dort verkauften Burger sehr lecker waren!).
    Am Abend liefen wir dann müde, aber sehr zufrieden heim und tranken noch ein Guinness im Apartment, bevor es für die beiden schon sehr früh schlafen ging. Ich allerdings schaute noch einen Film (Miss Daisy und Chauffeur- war schlechter als erwartet, aber trotzdem ganz nett) und öffnete mein zwanzigstes Türchen - es war Schokoooolaaaaadeee drin. Dann, gegen halb zwölf, schlenderte ich Richtung Bett...
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  • Day 109

    Filme, Wurst und Logikfehler

    December 19, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 10 °C

    Passieren würde heute nicht viel. Morgens stand ich auf, um unten im Speiseraum zu essen. Steve, der Besitzer des B&Bs, hatte mir zuvor Bescheid gegeben, dass er noch etwas erledigen würde und in 30 Minuten wieder da wäre, solange solle ich schon mal Müsli essen oder Brot/Toast mit Butter und Marmelade. Das tat ich dann auch und während ich da so mein brotartiges butterbestrichenes Getreidewarending aß und dabei dem Radiosprecher zuhörte, wie er sich unglaublich über den neuen Film Cats aufregte, fiel mir auf, dass ich eigentlich jetzt schon satt war...
    Steve brauchte länger als die halbe Stunde, die er bedacht hatte. Als er wiederkam, hatte ich bereits meinen Laptop auf dem Tisch stehen, um zu schreiben und das neunzehnte Türchen geöffnet - es war Schokolaaade drin. Auch wenn ich diesen Satz schon seit neunzehn Tagen nutze, stammt er eigentlich von der Youtuberin Malwanne und ihrem Weihnachtsblog.
    Aber zurück zum Thema und Essen.
    Nach mehrfachen entschuldigen, brachte er mir dann Ei, Speck und irische Wurst (die ich nur Wurst nenne, weil ich nicht weiß, wie ich es sonst beschreiben sollte...).
    Zwei weitere Stunden schrieb ich weiter und verzweifelte bei einem Logikfehler. Um 13 Uhr fuhr mein Bus ab, weshalb ich eine halbe Stunde davor bereits am Hotel stand und auf ihn wartete.
    Dreieinhalb Stunden sollte die Fahrt nach Dublin dauern, doch wir brauchten noch eine weitere. Auf der Fahrt hörte ich alle möglichen Weihnachtslieder und überlegte, wie die nächsten Tage sich gestalten ließen. Gegen 6 Uhr war ich dann endlich auf meinem Zimmer (im Abbey Court Hostel), das ich mir mit 11 anderen Mädchen teilte. Die restlichen Stunden vorm Schlafen gehen verbrachte ich mit lesen, schreiben oder Film schauen, bis ich dann einschlief...
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  • Day 108

    Oreocheesecake vs Tradition

    December 18, 2019 in Ireland ⋅ 🌧 8 °C

    Der heutige Tag begann mit dem achtzehnten Türchen, das geöffnet werden musste (es beinhaltete Schokolade), sowie einem traditionellen irischen Frühstück. Dabei lernte ich John kennen, ein älterer Herr aus Irland, der ebenfalls in dem B&B verkehrte. Viel mehr ist allerdings nicht passiert. Da es schüttete entschloss ich mich den Tag in Donegal zu verbringen und begann einen einstündigen Spaziergang, während der Sprecher von dem der Säulen der Erden Hörbuch mir allerhand über Jack und Aliana erzählte. Klatschnass endete ich in einem Café namens Blueberrys. Dort hielt ich mich drei Stunden auf, in denen ich an meinem Laptop schrieb und ein dreiviertel Stück Oreocheesecake verdrückt- aber das Frühstück war einfach zu einnehmend gewesen und besiegte somit die mehr oder weniger noch vorhandene Lust auf den Kuchen.
    Mittags schrieb ich, las, zeichnete oder schaute einen Film und das zog sich bis abends (den Film Nice Guys kann ich übrigens nicht empfehlen, es sei denn man mag sehr schräge Actionkomödien). Am späten Abend regnete es immer noch unaufhörlich und ich beschloss auch nicht mehr raus zu gehen, um stattdessen weiter mein Hörbuch zu hören. Einige Zeit später schlief ich auch schon ein...
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  • Day 107

    Auf nach Donegal

    December 17, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 6 °C

    Der Tag der Abreise war gekommen- mal wieder. Diesmal würde es von Galway nach Donegal gehen, wo ich die nächsten Tage verbringen würde. Das wollte ich schon die ganze Zeit machen...das bedeutete aber auch, dass ich Julie und dem Rest auf Wiedersehen sagen musste. Davor öffnete ich jedoch zunächst mein siebzehntes Türchen- es war Schokolade drin.
    Julie passte auch heute wieder auf Ivas Kinder auf, weshalb ich gegen 9 Uhr in Ivas Haus eintraf, um gemeinsam mit Julie und den Kids zu frühstücken. Ich wurde von zwei kleinen Kindern und drei bellenden Hunden begrüßt, darunter Emmy und Popeye und Ni...gau...Nuggy(?) (ich hab keine Ahnung mehr wie der heißt oder wie die Kinder wirklich heißen, ich glaube das Mädchen heißt Shishi (Spitzname) und der Junge was mit M...wir nennen ihn jetzt einfach mal Mochi). Nuggy war (und hoffentlich ist er auch noch) ein alter schleckender Labrador, mit einem sehr lauten Organ...
    Nachdem sich das Chaos etwas gelegt hatte, begann Julie die Pancakes zu backen und ich spielte mit Shishi, schaute Mochi beim Höhle bauen zu oder beruhigte Popeye und Emmy, die ziemlich aufgeregt wirkten.
    Nach zwei Pfannkuchen war ich dann aber schon voll und spielte weiterhin mit Shishi, während ich mit Julie über Weihnachten sprach. Sie und auch Iva hatten mich schon zuvor eingeladen Weihnachten bei ihnen zu verbringen 😍. Zudem könnte ich sie jederzeit besuchen kommen oder falls ich Hilfe brauchte diese anfordern (diese Menschen sind einfach so unglaublich gut und nett!).
    Irgendwann war es dann Zeit für mich aufzubrechen und sich von allen zu verabschieden.
    Mein Bus kam und brachte mich nach Galway und von dort aus, vier Stunden später, nach Donegal, wo ich ein nettes kleines Zimmer in einem B&B bezog. Donegal selbst war hell erleuchtet, wie so viele irische Städte in der Weihnachtszeit, aber Donegal sah besonders charmant dadurch aus.
    Den restlichen Tag verbrachte ich mit rumlaufen, Filme schauen und essen. Gegen 12 Uhr schlief ich dann auch ein...
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  • Day 106

    Chillertag- weil ich chillen mag

    December 16, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 6 °C

    Der Tag heute sollte ein recht entspannter, krafttankender Tag werden. Im Gegensatz zu gestern würde ich weder früh aufstehen noch weggehen. Stattdessen würde ich den meisten Tag in meinem Zimmer verbringen und dabei Filme oder Videos schauen, Musik hören oder schreiben. Natürlich öffnete ich auch mein sechzehntes Türchen- es war geschmolzene Schokolade drin (da der Kalender die vergangenen Stunden in der Sonne gestanden hatte).
    Da Julie auf die Kinder ihrer Freundin Iva aufpasste und die Hunde mitgenommen hatte, war ich komplett allein im Haus und ruhte mich die meiste Zeit aus. Erst nach und nach realisierte ich, dass ich morgen abreisen würde (Julie bemerkte es sogar noch später!).
    Abends schaute ich U.N.C.L.E und verliebte mich dabei ein bisschen in den russischen Agenten (wer braucht Superman, wenn man den russischen Captain America haben kann?) und obwohl ich an diesem Tag nicht wirklich etwas getan hatte und Julie mir sogar anbot, noch zu ihr ins Pub zu stoßen, entschied sich mein Körper gegen das Bier und für den Schlaf, den ich einige Zeit später auch fand...
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