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- Day 1
- Tuesday, July 30, 2024 at 9:14 PM
- 🌙 23 °C
- Altitude: 255 m
AustriaSankt Magdalena48°19’16” N 14°17’45” E
Linz -> Schleiz -> Bispingen

Mit ein klein wenig Bauchweh geht es los in Richtung hohen Norden. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich unserem Auto und vor allem unserem gebeutelten Wohnwagen, Beuli, das Unterfangen wirklich antun kann, aber ja, wird schon gut gehen 😅
Das Ziel lautet Norwegen, wo sich aktuell Maren und Mani aufhalten, die mitten in ihrer einjährigen Europatour stecken. Dazu gesellen werden sich Pauli, Mo und Olivia, die kommende Woche dazustoßen wollen.
Da Raphaelas Urlaubszeit nicht unendlich ist, Johnny hingegen als Dauerurlauber geboren wurde, pack ich nur den Vierbeinigen ein und so machen wir uns gemeinsam auf die Socken und kommen gut voran. Das Wohnwagengespann quietscht und macht interessante Geräusche, aber das sind wir von Beuli schon gewohnt - er ist sein eigener Musikant!
Das erste Tagesziel lautet Lüneburger Heide. Bis dahin sind in etwa 900km zu absolvieren, somit ein ordentliches Stück. Johnny weigert sich zu fahren, gibt gar an nicht mal im Besitz eines Führerscheins zu sein und so muss ich alleine Kilometer für Kilometer abspulen - was für ein miserabler Mitfahrer 🐶
Das gute an Johnny ist aber (okay, es gibt sehr viele gute Dinge an ihm), dass er jederzeit für eine Pause zu haben ist und liebend gern in der Natur unterwegs ist. Somit verlassen wir irgendwo in Thüringen die Autobahn und landen auf gut Glück in Gräfenwarth/Schleiz. Hier findet sich schnell ein kleiner Wanderweg, der uns an die Saale, genauer gesagt an die Talsperre Burgkhammer führt. Bei über 30° eine willkommene Erfrischung!
Nach dem Spaziergang geht die Fahrt weiter und endet schließlich in Bispingen in Niedersachsen, unmittelbar in der Nähe der Lüneburger Heide. Hier findet sich schnell ein Parkplatz im Ort, sodass wir noch ein klein wenig die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen können 🌻Read more

Das Wasser sieht sehr sauber aus [Raphi]

Schön! [Raphi]
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- Day 2
- Wednesday, July 31, 2024
- ☁️ 27 °C
- Altitude: 163 m
GermanyWilseder Berg53°10’5” N 9°56’26” E
Bispingen -> Middelfart

Lüneburger Heide 💚 - was soll man da noch sagen? Außer natürlich ganz viel!
Bereits um 04.00 Uhr läutet mich der Wecker aus dem Schlaf, denn das Ziel ist klar, wir wollen den Sonnenaufgang in der Lüneburger Heide miterleben. Wir fahren daher nach Oberhaverbeck, wo das Parkticket jedoch erst um 05.00 Uhr gezogen werden kann. Daher heißt es vorerst noch ein klein wenig warten, ehe wir uns aber im Eiltempo zum Wilseder Berg aufmachen. Oben angekommen, blinzelt die Sonne aus ihrem Versteck und begrüßt uns im rötlichen Ton - einfach herrlich schön 🌞
Wir begeben uns anschließend nach Wilsende, einem kleinen Ortsteil von Bispingen, der mitten im Naturschutzgebiet liegt und von gerade einmal 29 Personen bewohnt wird. Der Ort hat musealen Charakter und zeigt Merkmale eines historischen Heidedorfes. In unmittelbarer Dorfnähe befinden sich eine Heidschnuckenherde 🐏, Dülmener Wildpferde 🐴und Wilseder Rote 🐮.
Wir marschieren noch zu Hannibals Grab und dem Totengrund und passieren dabei Bienenvölker in ihren Körben und zahlreiche Heidelbeerpflanzen. Dabei haben wir scheinbar das Naturschutzgebiet nur für uns, denn wir begegnen gerade mal zwei weitere Personen und das obwohl hier in der Hochsaison bis zu 10.000 Touristen durch die Heide streifen sollen.
Nach beinahe 18km und fünf Stunden Heide pur, genehmige ich mir noch einen Kaffee in Oberhaverbeck und so starten wir in Richtung Dänemark weiter. Die Fahrt gestaltet sich jedoch stau- und baustellenbedingt zäh und so erreichen wir erst nach mehreren kleinen Pausen gegen Abend die Insel Fyn (Fünen). Im so klingenden Namen Middelfart endet auch unser heutiger Tag und so schnappen wir uns den letzten Platz am Svenstrup Strand und übernachten direkt an der ruhigen Meerenge Lillebælt.
Johnnys zweite Begegnung mit dem Meer (nach Slowenien) kann getrost als Ignoranz bezeichnet werden. Er will weder etwas darüber wissen, geschweige denn auch nur eine Pfote hineinsetzen. So bleibt es an mir das fast 20° warme Wasser zu testen 🏊🏼Read more
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- Day 3
- Thursday, August 1, 2024
- ⛅ 21 °C
- Altitude: 22 m
DenmarkGamborg55°27’22” N 9°48’54” E
Middelfart -> Trelleborg

Den Schlaf noch in den Augen packen wir uns im Laufe des vormittags gemütlich zusammen und gehen noch gemeinsam ein ganz kleines Stück des Wanderwegs Lillebæltsstien, der direkt an der Küste verläuft. Nach einem letzten Gang ins Meer düsen wir weiter nach Sjælland, Dänemarks größter Insel, wo im Osten auch Kopenhagen gelegen ist. Wir beschließen Kopenhagen aber erst bei der Rückreise einen Besuch abzustatten und fahren so weiter über die weltweit länge Schrägseilbrücke, der Öresundbrücke, weiter nach Schweden. Die beiden Brücken, Storebæltsbroen und Øresundsbroen, sind für ein Wohnwagengespann übrigens eher nichts für das Portemonnaie. Kostet die erste noch ca. 38€, bin ich bei der zweiten schlanke 138€ los - autsch 🤕
Auf schwedischem Festland angekommen biege ich südwärts ab und erreiche so Trelleborg. Dort wartet bereits Vicky und Matthias, die hier den letzten Abend ihres Schwedenurlaubs verbringen und morgen mit der Fähre nach Rostock übersetzen werden. Optimal also, um sich die Kleinstadt gemeinsam anzusehen!
Dabei besuchen wir die teilrekonstruierte Wikingerburg, welche erst vor etwa 35 Jahren bei Ausgrabungen wiederentdeckt wurde und zudem der Stadt überhaupt erst seinen Namen gegeben hat. Wir flanieren noch ein wenig durch die Altstadt, gehen schließlich Essen und lassen den Abend im Wohnwagen ausklingen 🍻Read more
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- Day 4
- Friday, August 2, 2024
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 40 m
SwedenBotaniska Trädgården55°42’18” N 13°11’56” E
Trelleborg -> Lund -> Särö

Ich starte den Morgen gebührend mit der allerersten schwedischen Zimtschnecke und soviel gleich vorweg, es werden noch zahlreiche folgen!
Wohl genährt machen wir uns auf in Richtung Norden, wo die Universitätsstadt Lund am Weg liegt. Wir lassen das Auto etwas außerhalb der Stadt stehen und spazieren über einen der vielen Stadtparks zum Ortskern. Lund ist eine waschechte Studentenstadt, sind doch ein Drittel der Bewohner Studierende. Die Universität selbst ist ein wunderschönes Backsteingebäude umringt von einem ebenso sehenswerten Campus. Generell ist die Innenstadt hübsch und abwechslungsreich. So finden sich Fachwerkhäuser, bunte Häuser und der über 900 Jahre alte Dom zu Lund Tür an Tür.
Da ich aber noch ein paar Kilometer zurücklegen möchte, machen wir uns auf nach Särö auf. Hier verbringen wir den Abend im Naturschutzgebiet Särö Västerskog, wo wir zwar nicht übernachten können, wir aber zumindest im Meer schwimmen gehen können - also ich zumindest. Johnny bleibt sich seiner Linie treu und badet höchstens in der Sonne.
An der Küste sehen wir auch die ersten Kanadagänse, die hier den Sommer verbringen und gerade geschäftig auf Nahrungssuche sind.Read more
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- Day 5
- Saturday, August 3, 2024
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 47 m
SwedenDalbergså58°35’55” N 12°36’7” E
Särö -> Dalbergså

Da es nicht erlaubt ist direkt am Parkplatz des Naturschutzgebiets zu schlafen, verbringe ich die Nacht am Gelände eines Blumenhändlers und fahre von hier los zum Vänernsee, wo ich die kommenden zwei Nächte an einem Campingplatz verbringen werde.
Der Vänern ist der größte See der europäischen Union und umfasst mit seinen 5 519,1 km² eine für mich unvorstellbare Fläche. Der See ist somit zehnmal so groß wie der Bodensee und beinahe halb so groß wie Oberösterreich - hier sollte sich also auf jeden Fall ein Plätzchen für mich finden 🤷🏽
Am Campingplatz in Dalbergså werde ich schließlich fündig und erkundschafte zunächst mit Inspektor Johnny die Lage am See. Selbst der Vierbeinige ist dem Wasser nicht abgeneigt und setzt mit aller Vorsicht seine Pfoten ins kühle Nass - endlich Süßwasser! Nach etwas Entspannung am Ufer mache ich mich auf das Kajak vom Autodach zu hieven und zum Steg ins Wasser zu manövrieren. Gar nicht mal so einfach, schließlich bin ich noch alles andere als geübt darin. Ich lande letztlich aber trocken im Kajak und erkunde so in der untergehenden Sonne einige Buchten und Inseln des Sees 🛶Read more
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- Day 6
- Sunday, August 4, 2024
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 42 m
SwedenKvarnebäcksviken58°38’23” N 12°39’11” E
Dalbergså - Ruhetag

Manchmal ist es einfach schön wo bleiben zu können und nicht gleich wieder an die Weiterreise denken zu müssen. Für heute ist daher Ruhetag am Campingplatz angesagt.
Ich schlafe mich so richtig aus und gehe es eher gemütlich an. Das Wetter lässt ohnehin nicht gerade viel zu, denn die meiste Zeit nieselt es vor sich hin, sodass ein Tag am See weniger einladend ist. Ich entschließe mich daher eine Runde laufen zu gehen, um so auch ein bisschen was von den Häusern und der Landschaft zu sehen. Südschweden, zumindest da wo ich gerade bin, macht einen ausgesprochen flachen Eindruck auf mich, somit reiht sich ein Getreidefeld an das andere 🌾
Mehr Abwechslung bieten dagegen die wunderschönen Schwedenhäuser in allen Farbvariationen - jaja, so ein Häuschen wäre schon ganz nett!
Johnny und ich laufen schließlich bis zum Leuchtturm Hjortens Udde, wo wir wieder kehrt machen. Macht Johnny beim Hinweg noch einen etwas trägen Eindruck, mache ich beim Rückweg ordentlich schlapp, sodass ich mich einfach nur auf den Campingplatz und etwas Entspannung freue 😮💨Read more
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- Day 7
- Monday, August 5, 2024
- ☀️ 23 °C
- Altitude: 62 m
SwedenSlommehagen58°33’53” N 12°23’57” E
Dalbergså -> Uddevalla

Bereits im Morgengrauen lasse ich den heutigen Tag beginnen, da ich unbedingt noch eine Runde mit dem Kajak ausfahren möchte, ehe es wieder zurück auf die Straße geht. Ich fahre dieses Mal jedoch nicht hinaus auf den See, sondern folge dem Fluss Dalbergsån, der direkt am Campingplatz in den Vänern mündet. Das Wasser ist ausgesprochen ruhig, steht fast, und so ist es ein einfaches Vorankommen. Zunächst ziehen sich noch vereinzelte Nebelfelder über dem Wasser, die sich nach und nach lichten. So ist es mir nicht nur möglich, Enten, Gänse und Schwäne zu beobachten, nein, am Flussufer zeigt sich sogar in sicherem Abstand ein Fuchs 🦊
Mit diesem Anblick habe ich so gar nicht gerechnet; umso mehr freue ich mich über diese seltene Begegnung 😌
Wieder zurück im Camp packe ich mich zusammen, und so machen wir uns auf die Socken Richtung Uddevalla. Hier kommt es zum großen Wiedersehen mit Maren und Mani bzw. zwischen Johnny und Paco 🐶
Ehe die zwei aber ausgiebig miteinander rumfetzen können, begeben wir uns noch auf die Suche nach einem Tierarzt. Denn die Hunde benötigen für die Einreise nach Norwegen noch ein Präparat gegen Bandwurmbefall, das tierärztlich bestätigt werden muss. Nachdem die erste Tierarztpraxis 100 € und die zweite 120 € für die bloße Unterschrift/den Stempel verlangen würden, finden wir glücklicherweise doch noch eine liebe Tierärztin, die lediglich 10 € von uns verlangt!
Nun kann es aber losgehen mit ordentlich Spielen und Herumtollen! Wir finden dafür einen perfekten Stellplatz an einem See, wo die beiden ungestört ihrem Drang nachgehen können 🐶
Am späten Nachmittag treffen schließlich auch Pauli, Mo und Olivia am Stellplatz ein, die innerhalb von zwei Tagen die gesamte Distanz hinter sich gebracht haben! Somit sind wir vollzählig, und darauf lässt sich auf alle Fälle anstoßen 🍻Read more
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- Day 8
- Tuesday, August 6, 2024
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 190 m
NorwayHyttemyra60°19’29” N 11°7’45” E
Uddevalla -> Eidsvoll Verk

Strahlender Sonnenschein begleitet unseren vorerst letzten Tag in Schweden. Ich schnappe mir Johnny und folge dem Bohusleden, einem Weitwanderweg, der direkt an unserem Stellplatz und am See entlang verläuft. Wir durchstreifen ein wenig den Wald und landen letztlich am anderen Ende des Sees, wo das Ufer zum Baden einlädt. So ein schöner Ort!
Da wir aber noch ein paar Kilometer von der Karte nehmen wollen, starten wir gegen den frühen Nachmittag ins westliche Nachbarland, Norwegen. Wir erreichen erst spätabends unseren etwas weniger einladenden, weil deutlich volleren Stellplatz, der zudem direkt an der Straße liegt. Wir wollen hier aber ohnehin nur die Nacht verbringen und haben zudem die Möglichkeit, noch eine angenehme Abkühlung im Hurdalssjøen zu finden. Dazu gesellt sich noch ein wunderschöner Sonnenuntergang direkt über dem See. So lässt es sich aushalten ☺️Read more
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- Day 9
- Wednesday, August 7, 2024
- 🌫 14 °C
- Altitude: 713 m
NorwaySauebekken61°13’44” N 8°49’23” E
Eidsvoll Verk -> Beito

Um ganz ehrlich zu sein, so ganz war ich mir nicht sicher, was die Nacht mit sich bringt. Schließlich stehen wir nicht nur an einem großen Parkplatz, sondern auch direkt neben der Straße. Ja selbst die Flugzeuge vom Osloer Flughafen waren zu hören. Aber die Sorgen waren unbegründet, denn wir alle konnten gut schlafen! Johnny und ich drehten unsere obligatorische Morgenrunden und trafen dabei auf drei umherziehende Schafe. Wie sich zeigt, sollte das nicht die einzige Tierbegegnung sein, denn überall auf den Straßen finden sich vereinzelt Schafe und Kühe, die die warmen Schotterpisten genießen und sich etwas sonnen. Da heißt es, mancherorts schon Slalomfahren, denn die Schafe rühren sich keinen Zentimeter. Warum auch, wenn es hier doch so gemütlich liegt 🐏
Wir düsen weiter Richtung Norden, genauer gesagt nach Beito. Richtig schön ist es hier (zunächst) nicht, denn das Wetter spielt heute so gar nicht mit. Neben ständigem Regen lassen sich auch die Wolken tief fallen, sodass es gar nicht mal so leicht ist herauszufinden wie die Umgebung überhaupt aussieht. Ich beschließe daher, eine kurze Regenpause zu nutzen und die Gegend in den Laufschuhe zu erkunden. Johnny und ich entdecken nicht nur, dass wir uns in einem bergigeren Gebiet befinden, sondern auch, dass es hier einen Schlepplift gibt. Wir sind also in einem kleinen Skigebiet, wo es aber nicht so aussieht, als wäre im Sommer großartig etwas los. Bei unserem Lauf kommen wir auch an mit grasbewachsenen Häusern vorbei. Auf manchen Hütten wachsen bereits kleine Bäume! Unser Umkehrpunkt ist wie so oft ein See, dieses mal der Øvangen. Vom Nieselregen ohnehin schon gut aufgeweicht, wage ich mich noch ein bisschen in den See, ehe wir umkehren und gut im Wohnwagen einheizen.
Da der Regen nicht weniger wird, beginnen sich rundum Pfützen zu bilden. Auch Mos Zelt bleibt dabei nicht verschont, weswegen er kurzum im Wohnwagen Unterschlupf findet. Wir lassen den gemeinsamen Abend noch bei ein paar Runden Zirbenschnaps ausklingen und freuen uns auf einen hoffentlich deutlich sonnigeren Tag.Read more
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- Day 10
- Thursday, August 8, 2024 at 4:34 PM
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 690 m
NorwayGrønolhovda61°13’57” N 8°50’3” E
Beito - Wanderung Bitihorn

Siehe da, die Sonne wagt tatsächlich ein Comeback, wenn auch zunächst ein zögerliches. Wir beschließen daher, ins Auto zu steigen und ein Stück weit zu fahren, um eine Wanderung auf das Bitihorn zu unternehmen. Das Bitihorn liegt im südöstlichen Teil des Jotunheimen, Skandinaviens höchstem Gebirge, was übersetzt „im Heim der Riesen“ bedeutet. Der Berg selbst ist nicht sonderlich anspruchsvoll, dafür aber an vielen Stellen durch das viele Wasser und Moos ausgesprochen feucht.
Natürlich haben wir uns dabei vorgenommen, gemeinsam auf den Gipfel zu gehen, doch aus diesem Unterfangen wird bereits nach kurzer Zeit nichts. Johnny, der davor noch mit Paco gespielt hat, macht sich davon und entfernt sich etwas von uns. Leider vernehme ich erst dann die Glocken der Schafe. Doch es ist schon zu spät. Johnny stürmt auf ein Mutterschaf und ihre zwei Lämmer zu und lässt nicht mehr von ihnen ab. Ich kann nur hinterherhetzen, bin aber viel zu weit entfernt, um eingreifen zu können. Erst nach einigen Minuten gelingt es mir, aufzuschließen, und erst dann sehe ich, was passiert ist. Johnny hat eines der Lämmer am Hinterteil so stark verletzt, dass es sogar blutet. Mit viel Mühe schaffte ich es schließlich, Johnny zu schnappen und ihn vom Lamm zu trennen. Ich bin nicht nur fassungslos und schockiert, sondern auch irrsinnig wütend auf mich selbst. Denn nur durch meine Unachtsamkeit habe ich zugelassen, dass ein unschuldiges Lamm verletzt wurde 😔
Zum Glück kann ich durch einen hilfsbereiten Hüttenbesitzer den zuständigen Bauern kontaktieren, der eine Stunde später mit seinem kleinen Enkel und seiner Border-Collie-Hündin vorbeikommt. Ich habe schon etwas Angst vor der Begegnung mit dem Bauern, doch auch er entpuppt sich als ruhig und nett. Gemeinsam gehen wir zum Lamm, um nachzusehen, wie schlimm die Verletzung ist und ob das Tier auf der Alm bleiben kann oder zum Tierarzt gebracht werden muss. Dem Urteil des Bauern nach ist die Verletzung jedoch oberflächlicher Art, sodass das Lamm hier bleiben darf. Erleichtert, aber immer noch mitgenommen, verabschiede ich mich vom Bauern. Wir tauschen jedoch noch unsere Kontaktdaten aus, falls das Schaf doch noch eine tierärztliche Behandlung benötigt.
Ich bin zwar zum einen froh über die Tatsache, dass nicht „mehr“ passiert ist, zum anderen bin ich jedoch sehr verärgert über mein Verhalten und nehme mir vor, in Zukunft deutlich besser Acht zu geben. Ich hoffe einfach, dass es dem Lamm gut geht und es zumindest einen schönen Sommer hat, bevor es im Herbst wohl ohnehin zum Schlachter muss.
Nach dem ganzen Fiasko telefoniere ich kurz mit Maren, die gerade dabei ist, vom Gipfel wieder bergab zu gehen. Ich beschließe kurzum, die Wanderung dennoch durchzuziehen, auch wenn es im Laufschritt sein muss. Johnny und ich laufen dem Gipfel entgegen und treffen nach etwa 2/3 der Strecke auf die anderen. Hier wird die Tour etwas steiler, sodass ich das Laufen einstelle und auf schnelles Gehen umsteige. Am Gipfel angekommen, werden wir mit einer tollen Rundumsicht belohnt! Hier oben befindet sich kein Gipfelkreuz, das wäre auch untypisch für Norwegen, sondern zum einen ein Steinmanderl und zum anderen ein riesiges Silo, das wohl zu einer Stromgesellschaft gehört. Das schmälert jedoch nicht die tolle Aussicht auf das Jotunheimen-Gebirge ☺️
Im Laufschritt geht es wieder zurück zum Ausgang der Tour. Nach ein paar Fotostopps erreichen wir tatsächlich noch die anderen, nur einige Meter vor dem Parkplatz! So machen wir uns wieder gemeinsam in Richtung Beito, wo wir eine weitere Nacht nächtigen wollen.
Zurück am Stellplatz genießen wir die abendliche Sonne. Ich genehmige mir ein Vollbad im direkt anliegenden Fluss. Zugegeben, es ist ausgesprochen kalt, aber es gibt nun mal kein besseres Gefühl, als sich nach einer Wanderung ausgiebig waschen zu können. Der Abend endet am Lagerfeuer bei einem Gläschen Zirbenschnaps und Pfeffi 😏Read more
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- Day 11
- Friday, August 9, 2024
- 🌧 11 °C
- Altitude: 865 m
NorwayPungdalen61°48’17” N 9°41’49” E
Beito -> Mysusæter

Ab heute trennen sich fürs Erste unsere Wege. Mo und ich beschließen, noch tiefer in den Nationalpark Jotunheimen einzutauchen und noch ein wenig zu wandern. Die anderen machen sich in Richtung Bergen auf. Das Wetter spielt aber bei beiden nicht mit. Generell soll es in den kommenden Tagen eher kalt, nass und weniger einladend sein. Das ist zwar teilweise etwas frustrierend, aber so ist das nun mal im hohen Norden.
Wir fahren im Regen los, besichtigen im Regen die Heidal Kyrkje, fahren im Regen weiter und begeben uns nach Misusæter, in der Nähe von Otta. Auch hier, Überraschung, Regen. Wir genehmigen uns zur Ablenkung einen Kaffee mit Pommes – eine Kombination, die wohl ein einmaliges Erlebnis bleibt 😄
Da der Regen mal kurz aussetzt, begutachte ich mit Johnny ein wenig die Gegend. Hier gibt es, zu unserer Überraschung, jede Menge Ferien- bzw. Sommerhäuschen. Auch finden sich, wie überall in der Region, Kiefern, Birken, Wacholder, Krähenbeeren und Rentierflechte. Ehe ich mich aber noch mehr umsehen kann, setzt der Regen wieder ein, und so verbringen wir den restlichen Abend im Wohnwagen. Aber auch hier wird es schnell ungemütlich, da ich bemerke, dass am Rückfenster das Wasser eintritt 😩Read more
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- Day 12
- Saturday, August 10, 2024
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 1,985 m
NorwayVeslesmeden61°54’59” N 9°45’26” E
Mysusæter -> Vågåmo

Dankenswerterweise endet das Regendilemma im Laufe der Nacht, und so beginnt ein, zwar nicht sonniger, aber zumindest halbwegs stabiler Tag in Misusæter. Unser Plan ist, möglichst früh aufzubrechen, um den Veslesmeden mit seinen 2.015 m zu besteigen. Dagegen scheint aber vorerst mal etwas mit der Autobatterie nicht zu stimmen, denn die lässt das Auto nicht anspringen – da habe ich es wohl ein wenig mit der Power Station übertrieben, die ich gestern noch aufgeladen habe 🙈
Am Stellplatz findet sich aber schnell ein Starterkabel und dazu superfreundliche Spanier, die sofort mit ihrem Bus zur Hilfe eilen und uns Starthilfe geben🙏🏼
Nun geht es also mit einer kleinen Verspätung zum Wanderparkplatz, wo durchaus einiges los ist. Direkt am Parkplatz gäbe es auch die Option, sich via QR-Code ein Fahrrad auszuborgen, um so die 6 km zum See Rondvatnet zurückzulegen. Eine Möglichkeit, die wir zumindest in Betracht ziehen hätten können, aber aus welchem Grund auch immer nicht taten. So schleppen wir uns etwas mehr als eine Stunde lang an einem fast schnurgeraden Weg Richtung See entlang. Am See angekommen, wird uns bewusst, dass sich die Sache mit der Sonne bzw. dem klaren Himmel für heute wohl erledigt hat. Stattdessen ziehen die Wolken immer weiter nach unten, und so finden wir uns nach einigen gewonnenen Höhenmetern im dichten Nebelsumpf. Ich bin mir sicher, dahinter befindet sich eine tolle Landschaft, aber es bleibt leider bei der Vermutung. Der Weg gleicht einem riesigen Steinhaufen. Es finden sich nur wenige Pflanzen, auch Vögel zählen wir nur zwei. Das Gebiet wird stattdessen von Steinen dominiert, die von Landkartenflechten überzogen sind. Der Pfad selbst ist oft nicht eindeutig zu erkennen; wir können uns aber an markierten Steinen orientieren, die alle 15-20 Meter voneinander stehen. Im dichten Nebel sind diese Orientierungspunkte auch dringend notwendig, denn ansonsten würden wir schnell den Überblick verlieren. Am Gipfel angekommen, wartet nicht nur ein Steinmanderl, sondern tatsächlich ein kleines Fenster mit freiem Blick – zumindest auf eine Seite des darunterliegenden Tals. Na bitte, mehr als wir uns erwartet haben. Dennoch ist es natürlich schade um die Aussicht.
Lange Zeit wollen wir aber ohnehin nicht am Gipfelplateau verbringen, dafür ist es mit geschätzten 3° Celsius und einer ordentlichen Prise Wind auch eindeutig zu kalt. Wir machen uns somit wieder auf Richtung See und essen erst einige Höhenmeter unterhalb des Gipfels, wo wir etwas windgeschützter sind. Kurz vor dem See lichtet sich das Wetter ein wenig, sodass wir noch die Nachbarsgipfel Storronden und Rondeslottet erblicken können, die direkt über dem See thronen. Zurück auf der langgezogenen Schotterpiste verziehen sich die Wolken tatsächlich beinahe zur Gänze. Etwas wehmütig blicke ich zurück, ändere meine Meinung aber schnell wieder, als es zu regnen beginnt, und ich froh bin, wieder am Auto angelangt zu sein.
Auch am Stellplatz will der Regen nicht so recht aufhören, und so machen wir uns auf, von Misusæter wegzukommen und einige hundert Höhenmeter tiefer in Vågåmo einen neuen Stellplatz zu finden. Zuvor biegen wir aber in Otta ab und bestellen eine Pizza mit 40 cm Durchmesser – jeder von uns versteht sich. Der Hunger ist schließlich riesig 🤤🍕
Veslesmeden † 2.015 m
Distanz: ↔ 24,7 km
Höhenmeter: ↑ ↓ 1.042 m
reine Gehzeit: ca. 6,25 hRead more

TravelerGeht eigentlich, da die Steine eine gute Größe haben und nur ganz selten wackeln.
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- Day 13
- Sunday, August 11, 2024
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 359 m
NorwayVangsbergje61°52’9” N 9°4’52” E
Vågåmo -> Lom

Wir übernachten auf einem Parkplatz neben einer wenig befahrenen Straße, direkt am Vågåvatnet. Hier gibt es auf dem Wasser, mit einem kleinen Floß verbunden, eine fleißig vor sich hin schaukelnde, schwimmende Sauna. Ich überlege kurz, mir eine Stunde via App zu buchen, bin mir aber ziemlich sicher, dass ich mich wohl noch direkt in der Sauna übergeben müsste 🥴
In Vågåmo lacht die Sonne zwar des Öfteren vom Himmel, der Wind bläst uns aber ordentlich um die Ohren, sodass ein Verweilen eher ungemütlich ist. Nachdem sich die Sonne ohnehin verzieht, fahren wir wenige Kilometer weiter nach Lom. Hier befindet sich das Besucherzentrum für die angrenzenden Nationalparks Jotunheimen, Reinheimen und Rondane. Wir besuchen zunächst die Stabkirche aus dem 12. Jahrhundert, die vollständig aus Holz besteht und am Dach, am Ende des Firsts, mit Drachenköpfen verziert ist. Anschließend statten wir dem Norsk Fjellsenter, also dem Gebirgsmuseum, einen Besuch ab. Hier wird über das unterschiedliche Leben in dieser Gebirgsregion informiert. Dazu gehört die Entstehung der Gletscher bzw. deren Entwicklung, die auf beeindruckende Weise veranschaulicht wird. Darüber hinaus finden sich auch Informationen zu den hier lebenden Tieren, aber auch zu den Menschen, die hier vor tausend Jahren gelebt haben.
Der Tag steht aber in Wahrheit im Zeichen des Abwartens. Denn eigentlich wollten wir heute schon auf unsere nächste Bergtour gehen. Doch der Wetterbericht zeigt uns eindeutig, dass Geduld auf dem Programm steht und wir erst morgen aufbrechen sollen. So wird es auch gemacht! Wir suchen uns daher noch einen Stellplatz in der Nähe, um der morgendlichen Krönung des Norwegentrips entgegenzufiebern 😏Read more
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- Day 14
- Monday, August 12, 2024
- ☀️ 12 °C
- Altitude: 1,085 m
NorwaySpitra61°37’30” N 8°24’18” E
Lom -> Begehung Galdhøppigen 1/2

Endlich ist es so weit! Nachdem das Wetter in den vergangenen Tagen nie so richtig mitspielen wollte, hält der Wetterbericht dieses Mal genau das, was er uns versprochen hat – einen ganzen Tag voller Sonnenschein ☀️
Das Warten hat sich somit gelohnt, denn wir haben für heute etwas Besonderes geplant. Wir lassen den Wohnwagen am Stellplatz zurück, biegen mit dem Auto ins Tal Visdalen ab und fahren eine halbe Stunde lang eine stets ansteigende Schotterstraße entlang. 600 hm später erreichen wir das Ende der Straße und zugleich den Beginn unserer Wanderung, den Parkplatz bei den Spiterstulen-Hütten. Von hier aus kann man unter anderem dem Visdalen weiterfolgen und von Hütte zu Hütte weitwandern, den Glittertind erklimmen oder, so wie wir uns vorgenommen haben, auf den Galdhøppigen zu steigen. Dieser ist nicht nur der höchste Berg Norwegens, sondern auch das Dach Skandinaviens. Und, was uns natürlich in die Karten spielt, ein Berg, der auch ohne größere Gefahren bzw. Ausrüstung wie Eispickel, Seil, usw. zu bewältigen ist.
Bevor die Sonnenstrahlen Spiterstulen erreichen, marschieren wir los und kommen zunächst an kleinen Bächlein, moosigen Rinnsalen und einer zunächst noch grünen Landschaft vorbei. Bereits 100 hm über Spiterstulen, also auf etwa 1.200 hm, endet die Baumgrenze. In den nächsten 300-400 hm finden sich kaum andere Pflanzen, mal abgesehen von Flechten. Es wird steinig und blockig, ähnlich wie wir es bereits vom Veslesmeden kennen. Die Umgebung ist dennoch traumhaft schön, und die Sicht ist zudem großartig. Wir legen ein gutes Tempo vor, sind aber gleichzeitig überrascht vom ebenfalls hohen Tempo der NorwegerInnen. Auch das kennen wir schon von der vergangenen Wanderung – die Einheimischen scheinen in guter Form zu sein! Auf etwa 1.600 hm beginnen die ersten vereinzelten Schneefelder, die wir jedoch umgehen können. Weiter oben häuft sich der Schnee, der größtenteils ziemlich frisch wirkt und tatsächlich von den vergangenen zwei Tagen stammen dürfte. Der Gipfel scheint schüchtern zu sein, denn wir bekommen ihn lange nicht zu sehen. Erst bei Svellnose, einem kleinen Vorgipfel auf fast 2.300 hm, sehen wir ihn das erste Mal. Hier geht es auf der rechten Flanke steil hinab, ausgesetzt ist der Weg jedoch nie. So haben wir die Möglichkeit, uns nicht nur auf den Weg zu fokussieren, sondern auch den Ausblick auf die darunterliegenden Gletscher zu genießen 🏔️Read more
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- Day 14
- Monday, August 12, 2024
- ⛅ 12 °C
- Altitude: 2,463 m
NorwayGaldhøpiggen61°38’11” N 8°18’45” E
Begehung Galdhøppigen 2/2 -> Ryfoss

Wir nähern uns immer weiter dem Gipfel, was sich auch am Schnee bemerkbar macht, der aber zu jeder Zeit gut zu begehen ist. Die mitgebrachten Grödeln lassen wir daher vorerst im Rucksack. Im Schnee fällt mir auf, dass sich Johnny wohl die Hinterpfoten an den rauen Felsblöcken aufgerieben haben muss und er nun leicht blutet. Ich bandagiere beide Pfoten so gut wie möglich, muss dabei immer wieder die Bandagen aufgrund des nassen Schnees erneuern. Ich überlege lange, ob ich die Tour fortsetzen soll, da ich keine Verletzung riskieren möchte. Da Johnny aber augenscheinlich keine Schmerzen verspürt und er mit den Bandagen gut geschützt ist, gehen wir die letzten 100 Höhenmeter auf Schnee hinauf. Wir erreichen den Gipfel nach ziemlich genau 3 Stunden Gehzeit und erfreuen uns über den unfassbaren, kaum zu beschreibenden Ausblick. Ringsum leuchten uns Gletscherfelder entgegen. Die Sonne hat zwischen dem blauen Himmel und dem weißen Schnee eine immense Kraft. Die Steinhütte, die sich direkt am Gipfel befindet, ist auf ihrer Schattenseite mit frischem Eis und Schnee überdeckt. Was für ein Anblick! 😌
Am Gipfelplateau befinden sich in etwa 20 Menschen unterschiedlichster Herkunft. Ein Gipfelkreuz gibt es auch hier nicht, dafür aber eine Art Kompass mit Ortsangaben. Wir genießen vor der Steinhütte, direkt in der Sonne, unsere Jause. Auch Johnny freut sich über eine kleine Stärkung und genießt im Anschluss die volle Ladung Sonnenschein. Ich statte der Hütte einen Besuch ab, die nicht nur als Schutzhütte dient, sondern auch mit dem Notwendigsten versorgt ist. Einen durch Solarstrom erhitzten Kaffee und noch viele erstellte Fotografien später machen wir uns auf, die 1.500 Höhenmeter in umgekehrter Richtung erneut zu bewältigen. Auch der Rückweg lässt uns mehrfach erstaunt zurück, so traumhaft schön ist der Blick ins Tal. Wir erreichen Spiterstulen beinahe unfallfrei, rutsche ich doch kurz vor dem Ende noch auf tennisballgroßen Steinen aus und fange einen unglücklichen Sturz auf das Gesicht gerade noch so mit meiner Hand ab. Ein so langer Auf- und Abstieg erfordert viel Energie, sowohl für die Beine als auch für das Gehirn. Noch mal Glück gehabt! 🤕
Auch Johnny schafft den Rückweg mit den Bandagen gut und ist bis zum Schluss super unterwegs. Durch meinen Sturz nehmen wir die letzten Meter noch etwas Tempo raus und entdecken dadurch vier Rentiere, die sich einige Hundert Meter von uns entfernt befinden. Ein krönender Abschluss einer tollen Tour! 🤸🏼♂️
Doch so ganz ist der Tag noch nicht zu Ende. Wir machen uns mit dem Auto und Wohnwagen auf in Richtung Süden, da wir uns morgen wieder mit den anderen treffen wollen. Wir fahren daher am Rande des Nationalparks Jotunheimen entlang, kommen so nicht nur wieder am Bitihorn vorbei, sondern passieren wunderschöne Seen- und Berglandschaften. Mit dabei sind immer mal wieder Kühe und Schafe, die teils die Straßen blockieren und teils einfach daherrennen, um sich Streicheleinheiten abzuholen. Selbst einige Rentiere kreuzen die Straße!
Die Fahrt endet in Ryfoss, wo wir uns einen Campingplatz suchen, um uns eine heiße Dusche zu gönnen. Drei Minuten für etwa zwei Euro – das Ganze 3x. Wir nutzen zudem die Möglichkeit, unsere Wäsche zu waschen. Dann kann eigentlich die Nacht kommen – jedoch mit einer weiteren Überraschung..Read more
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- Day 15
- Tuesday, August 13, 2024
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 355 m
NorwayHammaren61°7’56” N 8°51’28” E
Ryfoss -> Hønefoss

Die tiefe Nacht bricht über uns herein, als wir gegen Mitternacht noch einen Blick in den Himmel wagen. Irgendwas ist heute anders, auch wenn es mit dem Auge nur leicht zu erkennen ist. Was wir zunächst nur als sonderbare Wolken wahrnehmen, wird mit der Langzeitbelichtung des Handys klarer ersichtlich – Polarlichter! In grüner als auch in violetter Farbe zieren sie den Himmel in unterschiedlichen Formen! Was für ein toller Anblick. Die Kirsche auf der Torte ist schließlich noch eine einzelne Sternschnuppe! Ein unglaublicher Tag geht zu Ende.
Am Morgen setzen wir uns in Bewegung, um uns wieder mit den anderen zu treffen. Wir starten gemeinsam weiter nach Hønefoss, zu einem Stellplatz direkt am See Tyrifjorden. Ich schnappe mir mein Kajak und drehe eine Runde auf dem, zumindest in unserem Abschnitt, ausgesprochen seichten Gewässer. Hier befindet sich ein Paradies für Wasservögel. Generell gilt der Tyrifjorden als einer der artenreichsten Seen Norwegens. Als fünftgrößter See des Landes hat er aber vor allem durch die Insel Utøja traurige Bekanntheit erlangt, wo 2011 der Anschlag durch Breivik geschah.
Da konzentriere ich mich lieber wieder auf das Paddeln, Pauli hingegen auf das Fischen. Den Abend lassen wir gekonnt mit Zirbenschnaps ausklingen. Die erneute Zusammenkunft muss schließlich gebührend gefeiert werden.Read more
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- Day 16
- Wednesday, August 14, 2024
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 72 m
NorwaySynneren60°7’24” N 10°11’32” E
Hønefoss -> Högsäter

In Hønefoss endet schließlich unser Streifzug durch Norwegen. Gerne hätten wir noch mehr Zeit in den Nationalparks des Gebirges verbracht oder uns die östlichen Fjorde sowie die Südküste angesehen, aber leider spielt das Wetter nicht länger mit. Regen und Kälte wären die ständigen Begleiter der nächsten Tage gewesen, weshalb wir uns dazu entschließen, wieder ins wärmere Schweden zurückzukehren.
Die Fahrt dahin kann als erschöpfend beschrieben werden. Die vielen Nebenstraßen, Kurven und zum Schluss auch noch eine zwölf Kilometer lange Schotterstraße rauben mir einiges an Energie. Vor allem auf Schotter muss ich besonders konzentriert fahren, da ich ansonsten Gefahr laufe, mit dem Wohnwagen bzw. der Anhängevorrichtung aufzusitzen. Lange ist nicht ganz klar, ob das so hinhaut, wie wir uns das vorstellen; letztlich schaffe ich es aber doch unbeschadet zum Stellplatz im Wald von Högsäter, der direkt an den Seen Stora Hallesjön und Lilla Hallesjön liegt. Auch wenn das Wetter noch nicht so ganz mitspielen mag, beschließen wir, hier die kommenden Tage zu verbringen. Heute heißt es aber fürs Erste ordentlich zu schlafen und sich auszuruhen.Read more
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- Day 17
- Thursday, August 15, 2024
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 46 m
SwedenGrorud59°8’9” N 12°49’52” E
Högsäter I

Nach der langen und strapazösen Autofahrt am gestrigen Tag steht am ersten vollen Tag in Högsäter zunächst ein wenig Bewegung auf dem Programm. Johnny und ich strawanzen daher nach dem Aufstehen ein wenig durch den klammen Wald und entdecken dabei eine Fülle an unterschiedlichen Pilzen und Moosen. Neben Heidelbeeren finden wir jedoch nicht wirklich etwas Essbares – zumindest nichts, was wir uns trauen würden zu essen 🍄
Am Nachmittag folgen wir gemeinsam in der Gruppe dem Wanderweg Karl-XII, der sich hier die Strecke mit den Kroppefjällsleden teilt. Wir durchstreifen dabei das namensgebende Naturschutzgebiet Kroppefjäll und stoßen nach bereits zwei Kilometern auf die Karolinerstugan. Dabei handelt es sich um eine Hütte mit Nebengebäude direkt am See, die frei zugänglich ist und von jedermann genutzt werden kann. Wir werfen einen Blick in die Gebäude und sind direkt begeistert. Schnell ist der Plan geschmiedet, uns wieder auf den Rückweg zu machen, um unsere Schlafsäcke zu schnappen, den Rucksack mit Essen und dem Notwendigsten zu packen und die Nacht in der Karolinerstugan zu verbringen.
Die Hütten bieten alles, was das Herz begehrt. Neben genügend Raum für Schlaf- und Kochmöglichkeiten gibt es auch einen Holzschuppen mit ausreichend Brennholz. Wir schnappen uns eine Schubkarre voll Holz und bringen es an die Feuerstelle am See, wo wir gemeinsam in die Nacht hineingrillen. Maren hat dafür extra noch Steckerlbrot und Knoblauchbutter vorbereitet – ein Hochgenuss! 🤤
Für die Nacht überlegen wir uns, uns vor allem wegen der Hunde auf die Hütten aufzuteilen. Da das Nebengebäude noch recht neu wirkt und auch bei weitem nicht so nach Räucherkammer riecht, landen letztlich aber dann doch alle hier. Ich schnappe mir mit Johnny hingegen den Vorraum der Karolinerstugan, was sich als deutlich bessere Wahl herausstellt. Während im Nebengebäude ein Schnarchkonzert der Extraklasse abgehalten wird, schlafen wir beide hingegen den Schlaf der Gerechten 🤗Read more
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- Day 18–19
- August 16, 2024 - August 17, 2024
- 1 night
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 199 m
SwedenIllesäter58°41’48” N 12°11’49” E
Högsäter II & III

Guuuuut geschlafen? Auf jeden Fall - zumindest ich kann das von mir behaupten. Alle anderen sehen hingegen etwas zerknautschter aus und schreien förmlich nach einem Mittagsschläfchen. Doch bis dahin müssen sie sich noch gedulden, denn wir genießen zunächst bei strahlendem Wetter das Frühstück mit Aussicht auf den See. Daran könnte ich mich durchaus gewöhnen!
Wir treten aber dennoch den Weg zurück zum Stellplatz an, und während die meisten ihren wohlverdienten Schlaf nachholen, schnappe ich mir mein Kajak und drehe eine Runde auf dem etwa ein Kilometer langen See. Ich komme an Seerosen vorbei, streife mit Schilf bewachsene Uferabschnitte und gehe schließlich auf der anderen Uferseite an Land. Von hier wage ich einen Sprung in das erfrischende Wasser. Zum Trocknen drehe ich eine Runde im Wald, immer auf der Suche nach Eierschwammerl - aber nichts, absolute Fehlanzeige. Und das, obwohl der Boden doch perfekt dafür sein müsste 🤔
Erst zurück am Stellplatz werde ich fündig. Auf staubtrockenen, teilweise sogar schottrigen Untergrund schießen sie aus dem Boden. Das soll noch einer verstehen! 🤷🏽♂️
Wie dem auch sei, gefunden ist gefunden. Somit ist für das Abendessen der Tisch schon so gut wie gedeckt. Auch diesen Abend verbringen wir am Lagerfeuer, dieses Mal aber unter einem besonderen Vorzeichen. Zum einen verlassen uns morgen Mo, Olivia und Pauli, da ihr Urlaub zu Ende geht, und zum anderen feiern wir in Marens Geburtstag hinein. Da sämtliche Getränke aufgebraucht sind, stoßen wir mit einem Shotglas Radler an - ausgesprochen prickelnd 🥳
Am nächsten Morgen reisen die drei bereits am Vormittag ab, sodass Maren, Mani, die beiden Hunde und ich von nun an alleine weiterreisen. Noch bleiben wir aber einen Tag in Högsäter. Bei sonnigem, jedoch windigem Wetter breche ich mit Johnny auf und folge für knapp drei Stunden den Kroppefjällsleden in die entgegengesetzte Richtung des Vortages. Der kurze Wanderabschnitt, den ich bestreite, führt vorbei an dichten Fichtenwäldern, moorigen Gewässern, aufgelichteten Kiefernwäldern und mit hohem Gras bewachsenen Lichtungen. Es fühlt sich an, als könnte um jede Ecke ein Elch warten, was leider oder auch ein bisschen zum Glück nicht der Fall ist. Der letzte volle Tag in Högsäter endet mit einem Sonnenuntergang am See und mit viel Vorfreude auf die kommenden Tage 🌲🌳Read more
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- Day 20
- Sunday, August 18, 2024
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 134 m
SwedenStolparp57°36’39” N 15°37’33” E
Högsäter -> Mariannelund

Jaja, die liebe Vorfreude. Das ist ja so eine Sache mit ihr. Da freut man sich auf eine ganz bestimmte Sache, ordnet diesem Vorhaben alles andere unter, nimmt mehrere Stunden Fahrt auf sich, um dann doch eine ganz klitzekleine Kleinigkeit zu übersehen – in diesem Fall die liebe Öffnungszeit. Denn nur weil etwas die letzten dreizehn Wochen durchgehend geöffnet hat, heißt das ja nicht, dass das auch diese Woche so sein muss 🙄
Die Rede ist von Öffnungszeiten während der Sommerferien und Öffnungszeiten danach. Um genauer zu sein, von den Öffnungszeiten der Astrid Lindgren Welt. Schon als Kind habe ich mir gerne Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga und Karlsson vom Dach angesehen; dementsprechend habe ich mich auf den morgigen Besuch des Themenparks und die dazugehörigen Vorstellungen gefreut. Naja, aus dem wird nun nichts, denn der Park öffnet erst wieder am Freitag.
Das alles realisieren wir aber erst, als wir schon über 300 Kilometer unterwegs sind. Immerhin haben wir auf dem Weg eine heiße Dusche gefunden und sind nun wieder mehr als sauber 🧼
Der Plan ist nun, die kommenden Tage an der Ostküste zu verbringen, ehe wir am Freitag wirklich zu unserem Besuch der Astrid Lindgren Welt kommen!Read more
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- Day 21
- Monday, August 19, 2024
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 75 m
SwedenÖstergötland58°24’23” N 15°35’10” E
Mariannelund -> Linköping -> Nyköping

Nach dem nicht geplanten Nicht-Besuch der Astrid Lindgren Welt gilt es nun, ein Alternativprogramm auf die Beine zu stellen. Zugegeben, gar nicht mal so einfach. Wir entscheiden uns nach langem Hin und Her für einen Aufenthalt an der Ostsee bei Nyköping. Auf der Fahrt dahin kommen wir in Linköping, genauer gesagt in Gamla Linköping, vorbei. Dabei handelt es sich um ein bewohntes Freilichtmuseum, das etwa neunzig Häuser beinhaltet und veranschaulicht, wie eine Kleinstadt vor etwa 100 Jahren ausgesehen hat. Die Häuser stammen aus Linköping selbst, wurden abgetragen und im Freilichtmuseum neu aufgebaut. Einige der Gebäude, wie etwa die erste Mädchenschule, die Seilerei, die Apotheke oder der Kaufmannsladen, sind als Museum aufbereitet. Leider haben auch hier viele Läden geschlossen, aber immerhin hat das Café geöffnet. Heidelbeerkuchen und Kaffee sind somit gesichert 🍰
Gut gestärkt setzen wir unsere Fahrt fort, die an einem tollen Stellplatz endet, der nur 100 Meter vom Strand entfernt ist. Den morgigen Tag erklären wir daher zum Ruhetag ⚓Read more
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- Day 22
- Tuesday, August 20, 2024
- ☀️ 21 °C
- Altitude: Sea level
SwedenHögkärr58°43’30” N 17°7’3” E
Nyköping - Ruhetag

Sonne, Meer und schöne Wanderwege. So darf das sein! Der heutige Ruhetag steht im Zeichen des Erkundens der Gegend. Ich schnappe mir den Inspektor und folge den orangen Pfeilen des Sörmandsleden, einem 1.000 km langen Rundwanderweg. Der Weg führt abwechselnd durch Wald- und Küstenabschnitte, führt mal an Kuhweiden entlang und mal hindurch, mal geht es durch langes, mal durch kurzes Gras und schließlich sogar mitten durch einen Campingplatz hindurch. Ja, durch Schweden zu wandern, wäre auf jeden Fall eine Überlegung wert. Einzig die vielen Gelsen und Zecken sind alles andere als einladend. Vor allem Johnny leidet unter letzterem. Eine Zecke nach der anderen findet sich an seinen Beinen – nur gut, dass man sie in seinem weißen Fell so gut sehen kann!
Am Nachmittag begebe ich mich mal wieder ins Kajak und nachdem wir an der Ostsee sind, zum ersten Mal ins Meer. Zwar ist es windig, Wellen existieren hier zum Glück aber nicht wirklich. So kann ich ohne große Sorgen die eineinhalb Kilometer zur nächsten Halbinsel und Insel paddeln. Ich entdecke auf meiner Fahrt nicht nur viele Wasservögel über mir, sondern unter mir auch Quallen. Als ich auf einer einsamen Insel an Land gehe, entdecke ich die Spur eines, so glaube ich zumindest, Auerhahns. Ich mache mich auf, die Insel zu durchstreifen, in der Hoffnung, dem Rätsel auf die Schliche zu kommen. Knapp fünfzehn Meter hat sich die Erkundung aber schon wieder erledigt – eine schwarze Kreuzotter quert meinen Weg. Jup, hallo und auf Wiedersehen, ich bin dann mal weg!
Zurück beim Strand des Stellplatzes lässt sich nicht nur die untergehende Sonne genießen, sondern auch der Vollmond zeigt sich in voller Pracht. Wie schon vor ein paar Tagen wirkt er riesig und zudem intensiv gelb. Auf den Fotos ist das leider nicht zu erkennen; viel mehr erinnert er an eine untergehende Sonne.Read more
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- Day 23
- Wednesday, August 21, 2024
- 🌧 19 °C
- Altitude: 13 m
SwedenLillån58°28’49” N 16°19’9” E
Nyköping -> Söderköping -> Hjorted

Da sich seit der Begehung des Galdhøppigen ein wenig der Schlendrian eingeschlichen hat, was das Sportliche angeht, beschließe ich, eine morgendliche Laufrunde zu absolvieren. Mit Johnny laufe ich den südlichen Küstenabschnitt entlang, sodass wir auf die Halbinsel gelangen, die ich gestern mit dem Kajak anvisiert habe. Auf der Halbinsel befinden sich vereinzelt Häuschen, ein Bauernhof und ein Naturreservat. Besonders für Vögel ist das seichte Wasser ein absolutes Paradies. Um die 250 verschiedene Spezies wurden hier von Ornithologen bereits beobachtet. Ganz so viele sehe ich dann nicht, aber zumindest fallen mir die Graureiher, Grünspechte und Schnepfenvögel auf 🪶
Mit ausreichend Puste kehren wir am Stellplatz zurück, von wo wir in Richtung, ja wohin eigentlich... der Süden soll es vorerst mal werden. Also brechen wir auf und nehmen am Weg die Kleinstadt Söderköping mit. Söderköping galt im Mittelalter als eine der wichtigsten Hafenstädte Schwedens. Auf Grund der Landhebung wurde der Fluss Storån jedoch so flach und schmal, dass ihn größere Schiffe nicht mehr befahren konnten und so der Hafen an Bedeutung verlor. Als der Göta-Kanal, welcher die Ostsee mit dem Kattegat verbindet, gebaut wurde, erhoffte sich die Stadt wieder einen Aufschwung. Doch der beinahe zeitgleiche Bau des Eisenbahnnetzes ließ auch diese Hoffnung schwinden. Heute ist Söderköping in erster Linie eine hübsche Kleinstadt, die sich einen gewissen Charme bewahrt hat. Es finden sich schöne Häuser, ein toller Aussichtsberg, interessante Kirchen und überall kleine, ein wenig versteckte Details. Zum Beispiel bemalte Stromkästen oder an Bäumen befestigte Bilder. Auf der anderen Seite ist in der Stadt kaum bis nichts los. Es wirkt ein wenig, als wäre die Stadt ausgestorben, was auch dem Nieselwetter geschuldet sein kann. Wir entscheiden uns weiterzufahren und enden schließlich in der Nähe von Hjorted, auf einem Stellplatz direkt am See. Schnell ist klar, hier lässt sich der regnerische Tag am besten ertragen. Und da es morgen schön werden soll, werden wir noch gleich einen Tag dranhängen.Read more
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- Day 24–25
- August 22, 2024 - August 23, 2024
- 1 night
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 45 m
SwedenHjorten57°37’21” N 16°17’7” E
Hjorted - Ruhetag

Vom Gefühl her mehren sich aktuell die Ruhetage. Das liegt zum einen daran, dass wir nicht allzu weit von Vimmerby (Astrid Lindgrens Welt) wegfahren wollen, und zum anderen, weil bei mir, eventuell auch bei den anderen, gerade etwas die Luft heraußen ist. Ich liebe Schweden, bin ganz vernarrt in die Häuser, die Natur mit den vielen Seen und die super lieben Menschen. Aber irgendwie ist auch alles gleich (schön). Es ist flach, und mit flacher Landschaft kann ich scheinbar auf Dauer nur bedingt etwas anfangen. Aktuell nervt mich aber einfach das wechselnde Wetter am meisten. Damit komme ich eindeutig am allerwenigsten klar. Und das, obwohl Regen sogar eher die Ausnahme ist. Ich weiß auch nicht, vielleicht bin ich nun einfach lange genug unterwegs, um mich einfach nur auf Zuhause zu freuen.
Von unserem Stellplatz weg unternehme ich mit Johnny einen Spaziergang nach Hjorted. Selbstverständlich über einen Wanderpfad durch den Wald – das finde ich ja nun wirklich immer toll! Hjorted selbst ist eine Ortschaft mit etwa 200 Einwohnern. Hier findet sich aber sogar ein kleiner Dorfladen, der von einem deutschen Auswanderpärchen geführt wird. Sven, der Besitzer, lädt mich sogar auf einen Kaffee ein und erzählt, dass die beiden ursprünglich aus Brandenburg kommen, vor mehreren Jahren alles hinter sich gelassen haben und auf gut Glück nach Schweden ausgewandert sind. Mittlerweile sprechen sie fließend Schwedisch (das zumindest ist mein Eindruck) und haben in Hjorted gemeinsam dem Dorfladen neues Leben eingehaucht. Für mich ist das auf jeden Fall mega beeindruckend!
Nachdem sich am Himmel wieder Regenwolken bilden, mache ich mich auf die Socken und kehre zum Stellplatz zurück. Ich räume ein wenig auf und bereite den Wohnwagen für die morgendliche Abfahrt vor, denn da geht es nach Vimmerby!Read more
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- Day 25
- Friday, August 23, 2024
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 100 m
SwedenVimmerby57°40’33” N 15°50’43” E
Hjorted -> Vimmaby -> Hultsfred

Ooooooooooooh, welch prächtig schöner Tag ist denn heute? Ganz genau, Tag des inneren Kindes! 🤸🏼♂️
Maren und ich sind aufgekratzt wie nur irgendwas und können es kaum erwarten, bis wir endlich die Welt von Astrid Lindgren betreten können! Mani ist eher so semi, aber da muss er jetzt durch! Davor stoppen wir aber ohnehin noch bei einem Campingplatz in der Nähe, wo wir uns ausgiebig duschen. Man will schließlich gepflegt und zivilisiert auftreten ☝🏻
Bekanntlich sind in Schweden ja bereits die Ferien zu Ende. Da denkt man sich doch: „Perfekt, da ist bestimmt nicht allzu viel los!“ – ganz große Fehlanzeige. Denn wir haben die Rechnung nicht mit den deutschen Kindern gemacht, die gefühlt heute alle hierhergekommen sind. Naja, dann sind wir eben doch nicht die einzigen Kinder, was soll's 🤷🏼♂️
Nachdem Maren schon im Vorhinein das Programm ausführlich studiert hat, begeben wir uns auf die Jagd nach den Vorstellungen. 3x Michel und 3x Pippi stehen auf dem Plan. Dazwischen bleibt kaum Zeit, um die Bühnen zu wechseln. Stress ist heute also vorprogrammiert, aber wir sind ohnehin voller Adrenalin und (noch) mit Energie vollgepumpt! Die Vorstellungen finden am Katthulthof, in der Villa Kunterbunt und auf anderen Freilichtbühnen (Ronja Räubertochter, Rasmus und der Landstreicher, Madita und Brüder Löwenherz) statt. Schnell ist klar, dass alle Schauspieler*innen ihre Rolle perfektioniert haben und die Liebe zum Detail nicht zu kurz kommt. Alle Aufführungen sind natürlich auf Schwedisch, wer aber die Filme kennt, kommt auch so gut mit. Außerdem ist es oft gar nicht allzu wichtig, etwas zu verstehen, denn 80% sind ohnehin Slapstickeinlagen und Gesang. Uns gefällt es auf jeden Fall unfassbar gut!
Auch die restliche Welt abseits der Aufführungen ist sehr liebevoll gestaltet und schön zu erkunden. Wir sind zufrieden, wenn auch irrsinnig müde – eben wie Kinder, die den ganzen Tag über aufgeregt waren und zu viel erlebt haben. Gute Nacht Pippi, gute Nacht Michel 🤗Read more