Nordwärts 🚌

July - August 2024
Der Wohnwagen ist noch gut bepackt vom gemeinsamen Urlaub mit Raphaela, sodass einer weiteren Reise nichts im Wege steht. Im Norden warten schließlich Menschen und Tiere die besucht werden wollen 🙋🏼🦊 Read more

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  • Linz -> Schleiz -> Bispingen

    July 30, 2024 in Austria ⋅ 🌙 23 °C

    Mit ein klein wenig Bauchweh geht es los in Richtung hohen Norden. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich unserem Auto und vor allem unserem gebeutelten Wohnwagen, Beuli, das Unterfangen wirklich antun kann, aber ja, wird schon gut gehen 😅

    Das Ziel lautet Norwegen, wo sich aktuell Maren und Mani aufhalten, die mitten in ihrer einjährigen Europatour stecken. Dazu gesellen werden sich Pauli, Mo und Olivia, die kommende Woche dazustoßen wollen.

    Da Raphaelas Urlaubszeit nicht unendlich ist, Johnny hingegen als Dauerurlauber geboren wurde, pack ich nur den Vierbeinigen ein und so machen wir uns gemeinsam auf die Socken und kommen gut voran. Das Wohnwagengespann quietscht und macht interessante Geräusche, aber das sind wir von Beuli schon gewohnt - er ist sein eigener Musikant!

    Das erste Tagesziel lautet Lüneburger Heide. Bis dahin sind in etwa 900km zu absolvieren, somit ein ordentliches Stück. Johnny weigert sich zu fahren, gibt gar an nicht mal im Besitz eines Führerscheins zu sein und so muss ich alleine Kilometer für Kilometer abspulen - was für ein miserabler Mitfahrer 🐶

    Das gute an Johnny ist aber (okay, es gibt sehr viele gute Dinge an ihm), dass er jederzeit für eine Pause zu haben ist und liebend gern in der Natur unterwegs ist. Somit verlassen wir irgendwo in Thüringen die Autobahn und landen auf gut Glück in Gräfenwarth/Schleiz. Hier findet sich schnell ein kleiner Wanderweg, der uns an die Saale, genauer gesagt an die Talsperre Burgkhammer führt. Bei über 30° eine willkommene Erfrischung!

    Nach dem Spaziergang geht die Fahrt weiter und endet schließlich in Bispingen in Niedersachsen, unmittelbar in der Nähe der Lüneburger Heide. Hier findet sich schnell ein Parkplatz im Ort, sodass wir noch ein klein wenig die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen können 🌻
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  • Bispingen -> Middelfart

    July 31, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 27 °C

    Lüneburger Heide 💚 - was soll man da noch sagen? Außer natürlich ganz viel!

    Bereits um 04.00 Uhr läutet mich der Wecker aus dem Schlaf, denn das Ziel ist klar, wir wollen den Sonnenaufgang in der Lüneburger Heide miterleben. Wir fahren daher nach Oberhaverbeck, wo das Parkticket jedoch erst um 05.00 Uhr gezogen werden kann. Daher heißt es vorerst noch ein klein wenig warten, ehe wir uns aber im Eiltempo zum Wilseder Berg aufmachen. Oben angekommen, blinzelt die Sonne aus ihrem Versteck und begrüßt uns im rötlichen Ton - einfach herrlich schön 🌞
    Wir begeben uns anschließend nach Wilsende, einem kleinen Ortsteil von Bispingen, der mitten im Naturschutzgebiet liegt und von gerade einmal 29 Personen bewohnt wird. Der Ort hat musealen Charakter und zeigt Merkmale eines historischen Heidedorfes. In unmittelbarer Dorfnähe befinden sich eine Heidschnuckenherde 🐏, Dülmener Wildpferde 🐴und Wilseder Rote 🐮.
    Wir marschieren noch zu Hannibals Grab und dem Totengrund und passieren dabei Bienenvölker in ihren Körben und zahlreiche Heidelbeerpflanzen. Dabei haben wir scheinbar das Naturschutzgebiet nur für uns, denn wir begegnen gerade mal zwei weitere Personen und das obwohl hier in der Hochsaison bis zu 10.000 Touristen durch die Heide streifen sollen.

    Nach beinahe 18km und fünf Stunden Heide pur, genehmige ich mir noch einen Kaffee in Oberhaverbeck und so starten wir in Richtung Dänemark weiter. Die Fahrt gestaltet sich jedoch stau- und baustellenbedingt zäh und so erreichen wir erst nach mehreren kleinen Pausen gegen Abend die Insel Fyn (Fünen). Im so klingenden Namen Middelfart endet auch unser heutiger Tag und so schnappen wir uns den letzten Platz am Svenstrup Strand und übernachten direkt an der ruhigen Meerenge Lillebælt.

    Johnnys zweite Begegnung mit dem Meer (nach Slowenien) kann getrost als Ignoranz bezeichnet werden. Er will weder etwas darüber wissen, geschweige denn auch nur eine Pfote hineinsetzen. So bleibt es an mir das fast 20° warme Wasser zu testen 🏊🏼
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  • Middelfart -> Trelleborg

    August 1, 2024 in Denmark ⋅ ⛅ 21 °C

    Den Schlaf noch in den Augen packen wir uns im Laufe des vormittags gemütlich zusammen und gehen noch gemeinsam ein ganz kleines Stück des Wanderwegs Lillebæltsstien, der direkt an der Küste verläuft. Nach einem letzten Gang ins Meer düsen wir weiter nach Sjælland, Dänemarks größter Insel, wo im Osten auch Kopenhagen gelegen ist. Wir beschließen Kopenhagen aber erst bei der Rückreise einen Besuch abzustatten und fahren so weiter über die weltweit länge Schrägseilbrücke, der Öresundbrücke, weiter nach Schweden. Die beiden Brücken, Storebæltsbroen und Øresundsbroen, sind für ein Wohnwagengespann übrigens eher nichts für das Portemonnaie. Kostet die erste noch ca. 38€, bin ich bei der zweiten schlanke 138€ los - autsch 🤕

    Auf schwedischem Festland angekommen biege ich südwärts ab und erreiche so Trelleborg. Dort wartet bereits Vicky und Matthias, die hier den letzten Abend ihres Schwedenurlaubs verbringen und morgen mit der Fähre nach Rostock übersetzen werden. Optimal also, um sich die Kleinstadt gemeinsam anzusehen!
    Dabei besuchen wir die teilrekonstruierte Wikingerburg, welche erst vor etwa 35 Jahren bei Ausgrabungen wiederentdeckt wurde und zudem der Stadt überhaupt erst seinen Namen gegeben hat. Wir flanieren noch ein wenig durch die Altstadt, gehen schließlich Essen und lassen den Abend im Wohnwagen ausklingen 🍻
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  • Trelleborg -> Lund -> Särö

    August 2, 2024 in Sweden ⋅ ⛅ 23 °C

    Ich starte den Morgen gebührend mit der allerersten schwedischen Zimtschnecke und soviel gleich vorweg, es werden noch zahlreiche folgen!

    Wohl genährt machen wir uns auf in Richtung Norden, wo die Universitätsstadt Lund am Weg liegt. Wir lassen das Auto etwas außerhalb der Stadt stehen und spazieren über einen der vielen Stadtparks zum Ortskern. Lund ist eine waschechte Studentenstadt, sind doch ein Drittel der Bewohner Studierende. Die Universität selbst ist ein wunderschönes Backsteingebäude umringt von einem ebenso sehenswerten Campus. Generell ist die Innenstadt hübsch und abwechslungsreich. So finden sich Fachwerkhäuser, bunte Häuser und der über 900 Jahre alte Dom zu Lund Tür an Tür.

    Da ich aber noch ein paar Kilometer zurücklegen möchte, machen wir uns auf nach Särö auf. Hier verbringen wir den Abend im Naturschutzgebiet Särö Västerskog, wo wir zwar nicht übernachten können, wir aber zumindest im Meer schwimmen gehen können - also ich zumindest. Johnny bleibt sich seiner Linie treu und badet höchstens in der Sonne.
    An der Küste sehen wir auch die ersten Kanadagänse, die hier den Sommer verbringen und gerade geschäftig auf Nahrungssuche sind.
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  • Särö -> Dalbergså

    August 3, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 21 °C

    Da es nicht erlaubt ist direkt am Parkplatz des Naturschutzgebiets zu schlafen, verbringe ich die Nacht am Gelände eines Blumenhändlers und fahre von hier los zum Vänernsee, wo ich die kommenden zwei Nächte an einem Campingplatz verbringen werde.

    Der Vänern ist der größte See der europäischen Union und umfasst mit seinen 5 519,1 km² eine für mich unvorstellbare Fläche. Der See ist somit zehnmal so groß wie der Bodensee und beinahe halb so groß wie Oberösterreich - hier sollte sich also auf jeden Fall ein Plätzchen für mich finden 🤷🏽
    Am Campingplatz in Dalbergså werde ich schließlich fündig und erkundschafte zunächst mit Inspektor Johnny die Lage am See. Selbst der Vierbeinige ist dem Wasser nicht abgeneigt und setzt mit aller Vorsicht seine Pfoten ins kühle Nass - endlich Süßwasser! Nach etwas Entspannung am Ufer mache ich mich auf das Kajak vom Autodach zu hieven und zum Steg ins Wasser zu manövrieren. Gar nicht mal so einfach, schließlich bin ich noch alles andere als geübt darin. Ich lande letztlich aber trocken im Kajak und erkunde so in der untergehenden Sonne einige Buchten und Inseln des Sees 🛶
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  • Dalbergså - Ruhetag

    August 4, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 19 °C

    Manchmal ist es einfach schön wo bleiben zu können und nicht gleich wieder an die Weiterreise denken zu müssen. Für heute ist daher Ruhetag am Campingplatz angesagt.

    Ich schlafe mich so richtig aus und gehe es eher gemütlich an. Das Wetter lässt ohnehin nicht gerade viel zu, denn die meiste Zeit nieselt es vor sich hin, sodass ein Tag am See weniger einladend ist. Ich entschließe mich daher eine Runde laufen zu gehen, um so auch ein bisschen was von den Häusern und der Landschaft zu sehen. Südschweden, zumindest da wo ich gerade bin, macht einen ausgesprochen flachen Eindruck auf mich, somit reiht sich ein Getreidefeld an das andere 🌾
    Mehr Abwechslung bieten dagegen die wunderschönen Schwedenhäuser in allen Farbvariationen - jaja, so ein Häuschen wäre schon ganz nett!
    Johnny und ich laufen schließlich bis zum Leuchtturm Hjortens Udde, wo wir wieder kehrt machen. Macht Johnny beim Hinweg noch einen etwas trägen Eindruck, mache ich beim Rückweg ordentlich schlapp, sodass ich mich einfach nur auf den Campingplatz und etwas Entspannung freue 😮‍💨
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  • Dalbergså -> Uddevalla

    August 5, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 23 °C

    Bereits im Morgengrauen lasse ich den heutigen Tag beginnen, da ich unbedingt noch eine Runde mit dem Kajak ausfahren möchte, ehe es wieder zurück auf die Straße geht. Ich fahre dieses Mal jedoch nicht hinaus auf den See, sondern folge dem Fluss Dalbergsån, der direkt am Campingplatz in den Vänern mündet. Das Wasser ist ausgesprochen ruhig, steht fast, und so ist es ein einfaches Vorankommen. Zunächst ziehen sich noch vereinzelte Nebelfelder über dem Wasser, die sich nach und nach lichten. So ist es mir nicht nur möglich, Enten, Gänse und Schwäne zu beobachten, nein, am Flussufer zeigt sich sogar in sicherem Abstand ein Fuchs 🦊
    Mit diesem Anblick habe ich so gar nicht gerechnet; umso mehr freue ich mich über diese seltene Begegnung 😌

    Wieder zurück im Camp packe ich mich zusammen, und so machen wir uns auf die Socken Richtung Uddevalla. Hier kommt es zum großen Wiedersehen mit Maren und Mani bzw. zwischen Johnny und Paco 🐶
    Ehe die zwei aber ausgiebig miteinander rumfetzen können, begeben wir uns noch auf die Suche nach einem Tierarzt. Denn die Hunde benötigen für die Einreise nach Norwegen noch ein Präparat gegen Bandwurmbefall, das tierärztlich bestätigt werden muss. Nachdem die erste Tierarztpraxis 100 € und die zweite 120 € für die bloße Unterschrift/den Stempel verlangen würden, finden wir glücklicherweise doch noch eine liebe Tierärztin, die lediglich 10 € von uns verlangt!

    Nun kann es aber losgehen mit ordentlich Spielen und Herumtollen! Wir finden dafür einen perfekten Stellplatz an einem See, wo die beiden ungestört ihrem Drang nachgehen können 🐶

    Am späten Nachmittag treffen schließlich auch Pauli, Mo und Olivia am Stellplatz ein, die innerhalb von zwei Tagen die gesamte Distanz hinter sich gebracht haben! Somit sind wir vollzählig, und darauf lässt sich auf alle Fälle anstoßen 🍻
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  • Uddevalla -> Eidsvoll Verk

    August 6, 2024 in Norway ⋅ ☀️ 21 °C

    Strahlender Sonnenschein begleitet unseren vorerst letzten Tag in Schweden. Ich schnappe mir Johnny und folge dem Bohusleden, einem Weitwanderweg, der direkt an unserem Stellplatz und am See entlang verläuft. Wir durchstreifen ein wenig den Wald und landen letztlich am anderen Ende des Sees, wo das Ufer zum Baden einlädt. So ein schöner Ort!

    Da wir aber noch ein paar Kilometer von der Karte nehmen wollen, starten wir gegen den frühen Nachmittag ins westliche Nachbarland, Norwegen. Wir erreichen erst spätabends unseren etwas weniger einladenden, weil deutlich volleren Stellplatz, der zudem direkt an der Straße liegt. Wir wollen hier aber ohnehin nur die Nacht verbringen und haben zudem die Möglichkeit, noch eine angenehme Abkühlung im Hurdalssjøen zu finden. Dazu gesellt sich noch ein wunderschöner Sonnenuntergang direkt über dem See. So lässt es sich aushalten ☺️
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  • Eidsvoll Verk -> Beito

    August 7, 2024 in Norway ⋅ 🌫 14 °C

    Um ganz ehrlich zu sein, so ganz war ich mir nicht sicher, was die Nacht mit sich bringt. Schließlich stehen wir nicht nur an einem großen Parkplatz, sondern auch direkt neben der Straße. Ja selbst die Flugzeuge vom Osloer Flughafen waren zu hören. Aber die Sorgen waren unbegründet, denn wir alle konnten gut schlafen! Johnny und ich drehten unsere obligatorische Morgenrunden und trafen dabei auf drei umherziehende Schafe. Wie sich zeigt, sollte das nicht die einzige Tierbegegnung sein, denn überall auf den Straßen finden sich vereinzelt Schafe und Kühe, die die warmen Schotterpisten genießen und sich etwas sonnen. Da heißt es, mancherorts schon Slalomfahren, denn die Schafe rühren sich keinen Zentimeter. Warum auch, wenn es hier doch so gemütlich liegt 🐏

    Wir düsen weiter Richtung Norden, genauer gesagt nach Beito. Richtig schön ist es hier (zunächst) nicht, denn das Wetter spielt heute so gar nicht mit. Neben ständigem Regen lassen sich auch die Wolken tief fallen, sodass es gar nicht mal so leicht ist herauszufinden wie die Umgebung überhaupt aussieht. Ich beschließe daher, eine kurze Regenpause zu nutzen und die Gegend in den Laufschuhe zu erkunden. Johnny und ich entdecken nicht nur, dass wir uns in einem bergigeren Gebiet befinden, sondern auch, dass es hier einen Schlepplift gibt. Wir sind also in einem kleinen Skigebiet, wo es aber nicht so aussieht, als wäre im Sommer großartig etwas los. Bei unserem Lauf kommen wir auch an mit grasbewachsenen Häusern vorbei. Auf manchen Hütten wachsen bereits kleine Bäume! Unser Umkehrpunkt ist wie so oft ein See, dieses mal der Øvangen. Vom Nieselregen ohnehin schon gut aufgeweicht, wage ich mich noch ein bisschen in den See, ehe wir umkehren und gut im Wohnwagen einheizen.
    Da der Regen nicht weniger wird, beginnen sich rundum Pfützen zu bilden. Auch Mos Zelt bleibt dabei nicht verschont, weswegen er kurzum im Wohnwagen Unterschlupf findet. Wir lassen den gemeinsamen Abend noch bei ein paar Runden Zirbenschnaps ausklingen und freuen uns auf einen hoffentlich deutlich sonnigeren Tag.
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  • Beito - Wanderung Bitihorn

    August 8, 2024 in Norway ⋅ ⛅ 14 °C

    Siehe da, die Sonne wagt tatsächlich ein Comeback, wenn auch zunächst ein zögerliches. Wir beschließen daher, ins Auto zu steigen und ein Stück weit zu fahren, um eine Wanderung auf das Bitihorn zu unternehmen. Das Bitihorn liegt im südöstlichen Teil des Jotunheimen, Skandinaviens höchstem Gebirge, was übersetzt „im Heim der Riesen“ bedeutet. Der Berg selbst ist nicht sonderlich anspruchsvoll, dafür aber an vielen Stellen durch das viele Wasser und Moos ausgesprochen feucht.

    Natürlich haben wir uns dabei vorgenommen, gemeinsam auf den Gipfel zu gehen, doch aus diesem Unterfangen wird bereits nach kurzer Zeit nichts. Johnny, der davor noch mit Paco gespielt hat, macht sich davon und entfernt sich etwas von uns. Leider vernehme ich erst dann die Glocken der Schafe. Doch es ist schon zu spät. Johnny stürmt auf ein Mutterschaf und ihre zwei Lämmer zu und lässt nicht mehr von ihnen ab. Ich kann nur hinterherhetzen, bin aber viel zu weit entfernt, um eingreifen zu können. Erst nach einigen Minuten gelingt es mir, aufzuschließen, und erst dann sehe ich, was passiert ist. Johnny hat eines der Lämmer am Hinterteil so stark verletzt, dass es sogar blutet. Mit viel Mühe schaffte ich es schließlich, Johnny zu schnappen und ihn vom Lamm zu trennen. Ich bin nicht nur fassungslos und schockiert, sondern auch irrsinnig wütend auf mich selbst. Denn nur durch meine Unachtsamkeit habe ich zugelassen, dass ein unschuldiges Lamm verletzt wurde 😔

    Zum Glück kann ich durch einen hilfsbereiten Hüttenbesitzer den zuständigen Bauern kontaktieren, der eine Stunde später mit seinem kleinen Enkel und seiner Border-Collie-Hündin vorbeikommt. Ich habe schon etwas Angst vor der Begegnung mit dem Bauern, doch auch er entpuppt sich als ruhig und nett. Gemeinsam gehen wir zum Lamm, um nachzusehen, wie schlimm die Verletzung ist und ob das Tier auf der Alm bleiben kann oder zum Tierarzt gebracht werden muss. Dem Urteil des Bauern nach ist die Verletzung jedoch oberflächlicher Art, sodass das Lamm hier bleiben darf. Erleichtert, aber immer noch mitgenommen, verabschiede ich mich vom Bauern. Wir tauschen jedoch noch unsere Kontaktdaten aus, falls das Schaf doch noch eine tierärztliche Behandlung benötigt.

    Ich bin zwar zum einen froh über die Tatsache, dass nicht „mehr“ passiert ist, zum anderen bin ich jedoch sehr verärgert über mein Verhalten und nehme mir vor, in Zukunft deutlich besser Acht zu geben. Ich hoffe einfach, dass es dem Lamm gut geht und es zumindest einen schönen Sommer hat, bevor es im Herbst wohl ohnehin zum Schlachter muss.

    Nach dem ganzen Fiasko telefoniere ich kurz mit Maren, die gerade dabei ist, vom Gipfel wieder bergab zu gehen. Ich beschließe kurzum, die Wanderung dennoch durchzuziehen, auch wenn es im Laufschritt sein muss. Johnny und ich laufen dem Gipfel entgegen und treffen nach etwa 2/3 der Strecke auf die anderen. Hier wird die Tour etwas steiler, sodass ich das Laufen einstelle und auf schnelles Gehen umsteige. Am Gipfel angekommen, werden wir mit einer tollen Rundumsicht belohnt! Hier oben befindet sich kein Gipfelkreuz, das wäre auch untypisch für Norwegen, sondern zum einen ein Steinmanderl und zum anderen ein riesiges Silo, das wohl zu einer Stromgesellschaft gehört. Das schmälert jedoch nicht die tolle Aussicht auf das Jotunheimen-Gebirge ☺️

    Im Laufschritt geht es wieder zurück zum Ausgang der Tour. Nach ein paar Fotostopps erreichen wir tatsächlich noch die anderen, nur einige Meter vor dem Parkplatz! So machen wir uns wieder gemeinsam in Richtung Beito, wo wir eine weitere Nacht nächtigen wollen.
    Zurück am Stellplatz genießen wir die abendliche Sonne. Ich genehmige mir ein Vollbad im direkt anliegenden Fluss. Zugegeben, es ist ausgesprochen kalt, aber es gibt nun mal kein besseres Gefühl, als sich nach einer Wanderung ausgiebig waschen zu können. Der Abend endet am Lagerfeuer bei einem Gläschen Zirbenschnaps und Pfeffi 😏
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