Südkorea - Seoul Teil 3 🇰🇷

Am Abend sah ich mir die riesige goldene Gangnam-Style Statue an und das malerische Einkaufszentrum COEX. Abgeschlossen wurde der Tag durch ein köstliches Babecue🥩🤤
Am Abend sah ich mir die riesige goldene Gangnam-Style Statue an und das malerische Einkaufszentrum COEX. Abgeschlossen wurde der Tag durch ein köstliches Babecue🥩🤤
Ich bin einfach durch die Stadt gelaufen und habe mir Tempel auf dem Weg angesehen, ein traditionelles Stadtviertel und die Aussicht mit herbstlichen Farben genossen 🍂🧡
Südkorea. Keine Sekunde hatte ich dieses Land auch nur in Erwägung gezogen und doch bin ich nun hier. Habe mich ein letztes Mal tragen lassen von meinem Bauchgefühl und den Begebenheiten und auch wenn ich diese ersten Zeilen bereits am ersten Tag verfasse, kann ich sagen: es war mal wieder einfach nur genau richtig!
Mehr als das habe ich dann aber doch nicht geschafft abzutippen und daher fasse ich nun ein letztes Mal einige Funfacts für euch zusammen:
🥩 Das Wichtigste und spannendste kommt als Erstes - das Essen!😂 Ich war recht ratlos, welche Speisen mich denn in Korea erwarten würden. Es ist natürlich asiatisches Essen, gefüllte Teigtaschen, Nudelsuppen usw. Absolutes Highlight war aber eine Besonderheit und zwar das Barbecue. Dies wird wirklich an jeder Ecke angeboten und ist die normale Art Essen zu gehen. Hierbei ist im Tisch ein Grill eingelassen und man grillt einfach DRIN!😂 Dabei variieren die jeweiligen Zutaten je nach Restaurant und mal gibt es ein Buffet und manchmal kann man sich einzelnen Grill- und Fleischsets einzeln ordern. Es erinnert an unser Raclette, aber man hat hierbei eben tatsächlich einen Grill vor sich und wenn das Fett vom Fleisch tropft, dann eben auch mal eine Stichflamme😂 Diese Art zu essen hat unglaublich viel Spaß gemacht (Papa ich habe für dich mitgegessen, du hättest es geliebt❤️).
Ansonsten gibt es immer und überall scharf eingelegt Kimchi, meist darf man sich in den Restaurants kostenlos so viel Salat, Suppe und Kimchi nehmen, wie man möchte.
Weiteres Highlight: Streetfoodmärkte!🤤🤤 Unzählige Stände voller Köstlichkeiten, die man noch nie gesehen hat - Schlaraffenland!
🐙 Hier wird zwar kein Knochen, Knorpel oder Hühnerfüße in jedes Essen geworfen, jedoch fällt auch hier gleich die andere Kultur auf. Zahlreiche Aquarien voller merkwürdig aussehender Fische und Muscheln stehen vor den Restaurants. Leider war hier auch immer ein Aquarium voller Kraken dabei, was mir absolut das Herz gebrochen hat💔
🥢 Hier wird ebenfalls nur mit Stäbchen und Löffel gegessen. Die Stäbchen sind allerdings ganz flach und aus Metall und daher auch viel schwerer. Für mich als eingefleischten Stäbchenliebhaber kein Problem, aber man muss sich tatsächlich etwas umgewöhnen. So ein Paar Stäbchen musste natürlich auch gleich mit nach Hause zu meiner Sammlung 😁
✂️ Wie schneidet man aber sein Fleisch? Hier wird meist alles vorgeschnitten und so habe ich beispielsweise bei einem Stand ein wirklich köstliches Steak erhalten und MIT STÄBCHEN GEGESSEN?!😂😂 das fand ich sehr schräg, aber es hat Spaß gemacht. Trotzdem gehört das schneiden mit einem schönen scharfen Messer zum Steakessen mit dazu.
Beim Barbecue bekommt man das Fleisch jedoch in größeren Stücken und hat trotzdem nur Stäbchen und Löffel. Dafür gibt es eine Schere😂😂😂 ich glaube das war mein größter Kulturschock der gesamten Weltreise!!😂 Da habe ich ein herrliches Stück Wagyue vor mir und schneide es mit einer Schere und esse es mit Stäbchen - ich war im falschen Film!😂 Es war aber trotzdem super lecker 🤤
🙇🏽♀️ Kulturschock ist ein gutes Stichwort, denn den hatte ich auch, als die Menschen plötzlich zurücklächelten, mir Türen aufhielten und sich entschuldigten, wenn sie mich versehentlich anrempelten. Das ganze wurde noch abgerundet durch eine weitere angenehme Überraschung: viele können ein paar Brocken englisch!🙏🏽 Ich hatte die kleinen Nettigkeiten im Alltag so sehr vermisst, dass ich selbst nach einem völlig normalen Einkauf erstmal breit grinsend durch die Gegend lief, einfach weil jemand freundlich gewesen war😅
Das Ganze wurde aber noch mal getoppt und zwar durch eine wundervolle Sitte - die Verbeugung. Selbst wenn jemand die Sprache nicht versteht, eine Verbeugung ist so unfassbar höflich und respektvoll, ich habe jede einzelne aus ganzem Herzen genossen! (Hier sollte ich peinlich berührt eine Geschichte einstreuen: ich war davon ausgegangen, dass man sich auch in China verbeugt und tat dies auch zu Beginn. Die Leute schauten mich aber ziemlich irritiert an und verbeugten sich nie zurück.😂 Ich erfuhr dann einige peinliche Verbeugungen später, dass dies nicht Teil der chinesischen Kultur ist. Uups.🤭)
🎆 Bleiben wir doch beim Vergleich mit China. Ich habe bei den vielen Kilometern, die ich durch die Straßen lief, immer wieder überlegt, wie ich euch das Bild von Südkorea denn am besten schildern könnte. Außerdem habe ich mich ständig gefragt, wie dieses Land auf mich gewirkt hätte, wenn ich nicht zuvor im verrückten China gewesen wäre. Denn nach diesen zwei Wochen war ich nicht mehr so leicht zu beeindrucken😂 Ich würde Südkorea als eine normalere Version Chinas beschreiben (sagt das bloß niemals vor Ort!). Viele Dinge sind sich ähnlich (Kultur, Tempel, Speisen), aber auch wenn Südkorea ebenso gerne mit Musik und Lichtern glänzt, so gibt es einen ganz gehörigen Unterschied - sie machen es mit viel mehr Stil! Hier werden gleich ganze Animationen abgespielt und reißen einen mit, in eine andere Welt.
Ansonsten wirken die Leute deutlich moderner, etwas bodenständiger, einfach „normaler“ nach unserer Definition. Wer allerdings ohne die China-Erfahrung nach Seoul reist, der wird überrannt von Farben, Lichtern, K-Pop, Anime und einer absoluten Reizüberflutung!
🚦Ein weiterer Vergleich - der Verkehr. Auch hier geht es um einiges zivilisierter zu und das Beste: Ampeln sind keine Dekoration! Bei rot halten die Autos tatsächlich an und man erkennt gewisse Regeln, die für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer sorgen. Ein Genuss! Zusätzlich arbeiten zahlreiche Verkehrspolizisten mit Kellen und Pfeifen und sorgen für Ordnung.
Was mir sehr gut gefallen hat - an den Fußgängerampeln sind am Bordstein leuchtende Bodenleisten angebracht. Bei rot leuchten sie rot und bei grün dann eben grün. Das macht die Lage bei den enormen Menschenmassen (die hier mindestens genauso extrem sind) deutlich überschaubarer und ist sicherlich auch eine tolle Hilfe für Menschen mit Sehbehinderung.
🚽 Ein weiterer Kontrast ist die Toilettensituation - denn es gibt welche!!!😍 Ich hatte mich zwar schnell an die Ausscheidung in der Hocke gewöhnt, aber auf dem Trohn ist es einfach nochmal etwas anderes 😂 Um aber wirklich einen Kontrast zu schaffen, gibt es hier nicht einfach einen Porzellansitz, sondern beheizte Klobrillen mit tausend Knöpfen und Einstellungen. Das machte das Auffinden des Spülknopfes so manches Mal kompliziert😂 Außerdem bin ich absolut kein Fan von warmen Klobrillen, es fühlt sich falsch an, ekelhaft und scheint mir eine Brutstätte für Bakterien zu sein. Da habe ich mir das Loch im Boden manchmal fast zurückgewünscht😅 Trotzdem war allein die Geruchsbelastung deutlich geringer und man musste nicht bei jedem Toilettengang den Atem anhalten.
🚬 Geruchsbelastung ist das letzte Stichwort. In China rauchten die Einheimischen wirklich ALLE und ÜBERALL. Auch in Autos und Restaurant, teilweise sogar in Zügen. In Südkorea hingegen gibt es strenge Raucherzonen und somit auch in diesem Bereich eine geringere Geruchsbelastung😅Read more
Mein erster Tag in Südkorea beinhaltete etwas ganz Besonderes, auch wenn dies mit einem mulmigen Gefühl verbunden war. Ein Besuch in der Demilitarisierten Zone (DMZ), der Grenze zwischen Süd- und Nordkorea. Ich war überrascht, dass hier Touristentouren angeboten werden und diese auch sehr populär sind.
Zahlreiche Busse erreichen an diesem Morgen die DMZ und gewähren uns Reisenden einen Blick nach Nordkorea.
Die Reise war einfach und problemlos, aber sobald man sich dem Grenzgebiet näherte, waren überall bewaffnete Soldaten und strenge Passkontrollen. Fotos werden im direkten Grenzgebiet verboten. Unser Tourguide hat mir allerdings später alte Bilder vom Blick auf Nordkorea gesendet, die genauso aussahen, wie unser Blick an diesem Tag. Wir erfuhren viel über die koreanische Geschichte und momentane Lage und es erinnert immer wieder stark an die Deutsche Vergangenheit und ist absolut absurd, dass man so etwas heutzutage mit eigenen Augen sieht.
Nach dem Blick auf Nordkorea dürfen wir noch in einen der Tunnel, die sich unter dem Grenzgebiet befinden. Mit gemischten Gefühlen.
Wieder einmal weiß ich etwas zu schätzen, was so selbstverständlich im Alltag wird: Sicherheit.
Am Abend besuchte ich dann noch Streetfoodmärkte in Seoul und bekam einen ersten Eindruck vom koreanischen Essen, der Musik und dem „Spirit“.Read more
Peking hat mir den Rest gegeben. Laut, überfüllt, unpersönlich und meine absolut schlimmste Unterkunft seither (schlimmer als Hongkong!). Mittlerweile hatte ich die Chinesen hassen gelernt und heute weiß ich auch, dass das nicht an mir liegt. In ganz Asien sind die Chinesen verschrien dafür, dass sie sich nicht benehmen können und unfreundlich seien. Auch andere Touristen bestätigten diese Erfahrung. Die mir zuvor teilgewordene Gastfreundschaft rührte vermutlich eher daher, dass meine Reisebegleitung Mandarin sprach.
Ich hatte Menschenmassen, Städte und diese niemals lächelnden und rücksichtslosen Menschen sooooo satt. Daher war der Tag an der Chinesischen Mauer eine willkommene und überraschend beeindruckende Abwechslung. Es war wirklich wundervoll, imposant und einmalig! Auch wenn andere Jahreszeiten eine farbenfrohere Kulisse schaffen, so fand ich doch, dass der späte Herbst der Mauer schmeichelte und das Bauwerk damit umso mehr in den Vordergrund rückte. Hier musste man auch tatsächlich einige Schritte gehen ohne Toiletten, Stände mit Essen oder Rolltreppen. Daher hielt sich der Massentourismus hier trotz Sonnenschein auch in Grenzen🤦🏾♀️😂
Am Abend erfolgte noch ein missglückter Versuch den Himmelstempel zu besuchen und dann hatte ich wirklich die Schnauze voll von China!
Versteht mich bitte nicht falsch, dieses Land ist facettenreich und außergewöhnlich und es gibt so so so viele Dinge, die ich mir gerne noch angesehen hätte. Aber als Alleinreisende ist das Leben hier hart und selbst in den Hostels sind nur Asiaten, die nicht einmal mein „Guten Morgen“ erwidern können, geschweige denn zurücklächeln. Ich kann einiges ab und ich möchte diese Erfahrung niemals missen, ebenso wenig bereue ich meine Reise nach China. Trotzdem war ich nach den 15 Tagen froh, dass ich dank der Einreisebestimmungen das Land verlassen musste!
Nun will ich euch aber nicht mehr unnötig auf die Folter spannen😜 Nach langer Überlegung habe ich am Tag meiner Abreise endlich mal einen Flug gebucht😂 Die letzte Woche sollte noch ein fünftes und letztes Ziel meine Reise abrunden. Die Entscheidung wurde durch die absurden Flugpreise begünstigt. Der 10-stündige Flug nach Deutschland hätte mich knapp 800€ gekostet. Der Flug von Peking nach Seoul und von dort nach Deutschland kostete mich nur 300€😅 Also flog ich für 100€ ca. 3 h nach Südkorea, auch wenn dies wieder eine unnötige Schleife in meine Reise zog. Von dort führt mich schließlich für nicht ganz 200€ mein Weg per 14,5 stündigem Flug nach Deutschland. Absurd, aber immerhin öffnete mir das die Tür in ein letztes kleines Abenteuer😏 Südkorea- ich komme!🇰🇷Read more
Traveler Gute Heimreise! Ich freue mich auf blutende Ohren!😜😘 Viel Spaß noch bis dahin!😎 Meine Grills haben auch schon nach Dir gefragt!🌭🥩🍻
Ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe besuchte ich nach dem Shaolin Tempel - die Longmen Grotten. Über 400 Jahre dauerte der Bau der über 100.000 Buddha-Statuen und 2800 Inschriften. Highlight ist der 17 m hohe Buddha Vairocana.Read more
Die Anlage um den Tempel herum ist riesig und so fuhr ich mit der Seilbahn hinauf auf den eiskalten Berg und wanderte dort zu einem weiteren kleinen Tempel. Hier durfte ich mir etwas wünschen und ein Mönch platzierte meinen Wunsch dann in einem der Räumlichkeiten, das war wirklich schön! Anschließend stieg ich noch auf bis zum Gipfel und genoss die mystische Aussicht im Nebel.Read more
Hier habe ich gar nicht viel zu sagen. Der Shaolin Tempel war wirklich schön, aber bei seiner Berühmtheit hatte ich mir irgendwie mehr versprochen. Außerdem war es eiskalt und auf dem Berg lag sogar Schnee 🥶Read more
Ich muss zu meinem letzten Eintrag noch etwas anmerken:
Es ist weniger „Einsamkeit“ an sich, als das soziale Bedürfnis, was ich noch nie zuvor verspürt habe und welches nun gestillt werden muss. Maslows berüchtigte Bedürfnispyramide hat eine zentrale Rolle in meiner Bachelorarbeit gespielt und ist mir schon so oft in der Schule begegnet. Ich habe sie natürlich verstanden, aber um ehrlich zu sein, habe ich sie eben nie so wirklich gefühlt und alleine deswegen bin ich unglaublich dankbar für diese Erfahrung. Der Drang nach sozialen Kontakten ist ein fester Bestandteil von uns und ich bin zum ersten Mal bewusst für etwas ganz bestimmtes dankbar: dankbar, dass ich dieses Bedürfnis noch nie spüren musste und als so selbstverständlich erleben darf!
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Nun nach Chengdu. Chengdu ist berühmt für 2 Dinge: Pandas und scharfes Essen (um genau zu sein „Hot Pot“). Zwei Dinge, die ich absolut super finde und mir unmöglich entgehen lassen konnte. Zwei Dinge, die meine Enttäuschung schnell verblassen ließen (oder sollte ich eher sagen „ausbrannten“?😂)
Ich verbrachte viele Stunden im Pandapark und bekam unglaublich viele von ihnen zu Gesicht. Am Morgen waren sie aktiv und verspielt und gegen Mittag konnte man sie dann alle schlafend antreffen, was mindestens genauso so cool war. Die riesigen Teddys schlafen tatsächlich in den feinsten Baumkronen, es ist so verrückt wie amüsant und gleichzeitig zuckersüß.
Ich besuchte anschließend noch den Wuhou Shrine, eine alte Tempelanlage die zeitgleich als Museum fungiert. Es war völlig überfüllt und hat mir nicht gut gefallen. Also ging ich noch das kostenfreie Wenshu Yuan Monastery (ein Tempel) besuchen und dort wurde mein Herz erfüllt, es war wunderschön und ich ging mit langsamen Schritten ehrfürchtig durch die zauberhafte Anlage. Fast wäre ich nicht mehr reingekommen, da mich mein Fahrer an der falschen Stelle abgesetzt hatte und so hetzte ich keuchend zum Eingang, kam auf die Minute genau am Tor an, rannte einen Polizisten über den Haufen und schlüpfte gerade noch durch den Spalt der sich schließenden Tempeltore. Leider habe ich kaum Bilder von der schönen Anlage, denn dort waren ausnahmsweise keine Scharen an fotografierenden Touristen, sondern Menschen die sehr intensiv ihren Glauben auslebten und es wäre respektlos gewesen, hier mit gezücktem Handy herumzulaufen. Da ich diese Zeilen bereits nach Beendigung meiner Chinareise schreibe, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass dies mit Abstand mein Lieblingstempel ist und der aller schönste der mindestens 6 Tempel auf meiner Reise. Bei dieser Bewertung muss ich mal wieder etwas vorwegnehmen: mein nächstes Ziel führte mich nur aus einem Grund in die Stadt Luoyang und zwar wegen des berühmten Shaolin Tempels. Auch dieser machte dem Wenshu Tempel meines Erachtens keinerlei Konkurenz.
Am Abend kam dann eines meiner absoluten Reisehighlights und zeitgleich eines der besten Essen seither - der Hot Pot. Es handelt sich hierbei um einen Topf randvoll mit Chilli und Szechuanpfeffer, der die gesamte Zeit über brodelnd vor einem auf dem Tisch steht. Dazu kann man sich wie bei Raclette zahlreiche Zutaten hinzubestellen und in dem immer schärfer werdendem Gebräu kochen. Es ist wirklich unfassbar lecker, aber egal wie gut ich mich gehalten habe, am Ende liefen mir die Nase und die Tränen😂 Ich würde es trotzdem jederzeit wieder tun, es war aufregend, spaßig und einfach lecker!❤️🔥Read more
Traveler
Wenn ich ein Panda wäre, würde ich mir stabilere Bäume aussuchen🤣! Sind die knuffig!!!😍
Was soll ich hierzu schon groß sagen… das schwarze Schaf meiner Reise, eine graue Erinnerung an eine verschwendete Zeit. Zhangjiajie war der eigentliche Grund meiner Einreise nach China gewesen und ein weiterer Traum, dem ich nachjagte - die Avatarberge und die Treppe zum Himmel. Womit ich nicht gerechnet hatte, war der dichte Nebel, der die Stadt umgab und jeden Besuch sinnlos machte. Zu dieser Zeit war ich alleine in einem kleinen Hotelzimmer und die Einsamkeit, in dem Wissen auch in den kommenden Tagen mit niemandem sprechen zu können, gepaart mit der sehr großen Enttäuschung, eingehüllt in einen grauen Nebelschleier, machten mir das Leben so schwer wie meine Gedanken. Die Zeitverschiebung kam mal wieder sehr ungelegen und so war es mir auch nicht möglich irgendjemanden in der Heimat zu kontaktieren. Ich steckte fest und zugegeben steckte ich nicht nur fest in dieser ätzenden Stadt, dem kleinen Hotelzimmer und dem Nebel, ich steckte fest in meinem eigenen Kopf und war drauf und dran durchzudrehen. Ich kämpfte mich raus auf die lärmenden und stinkenden Straßen und hoffte mich etwas ablenken zu können. Die Hoffnung einen Menschen anzutreffen, mit dem ich sprechen könnte, hatte ich im Hotel zurückgelassen. Ich lief einfach vor mich hin, was bereits etwas gut tat und suchte mir ein kleines Restaurant. Wie ich schließlich so Trübsal blasend über meiner Wan Tan-Suppe hing, fiel mein Blick plötzlich auf einen Gast, der nach mir im Restaurant angekommen sein musste. Eine Europäerin! Ich konnte mein Glück kaum fassen und zum ersten Mal auf dieser Reise musste ich mir einen Grund ausdenken, um jemanden bewusst anzusprechen (normalerweise passiert mir das immer einfach so). Unter dem Vorwand ich habe zu viel bestellt, bot ich meinem Gegenüber eine meiner gefüllten Teigtaschen an. Sie lachte nur und sagte: „Du kommst auch aus Deutschland?“ Ich konnte mein Glück erneut kaum fassen und ich glaube ich war noch nie so froh, jemanden aus Deutschland zu sprechen! Es forderte teilweise Konzentration in meiner Muttersprache zu kommunizieren, war es doch die vergangenen zwei Monate zum Automatismus geworden sich mit Fremden auf Englisch zu unterhalten. Ein merkwürdiges Gefühl.
Wir saßen eine gefühlte Ewigkeit in dem kleinen Restaurant und tauschten uns über unsere Reisen aus und ich erzählte ihr von meiner heutigen Begleitung, der Einsamkeit und meinem Dilemma mit dem Nebel. Sie zeigte mir Bilder von ihrem Ausflug die nur bestätigten, dass jegliche Versuche zwecklos gewesen wären.
Ich fasse es ab hier mal zusammen: wir schlenderten noch einige Zeit durch die Stadt, aßen später noch Abendessen zusammen und trennten uns dann an einem Massagestudio. Sie musste weiter und ich dachte ich könnte mir wenigstens noch etwas gutes tun und dem Tag „einen Sinn geben“ mit einer der wirklich unfassbar billigen Behandlungen. Tja, das sollte meine einzige Massage bleiben und die definitiv schmerzhafteste aller Zeiten… Ich hatte nichts ahnend „Gua Sha“ dazu gebucht in dem Glauben, es handle sich um eine Gesichtsbehandlung. Irrtum!😂 Ich war zunächst völlig perplex, als die Masseuse mit einem Horn schmerzhaft über meinen Rücken schabte und mir kurze Zeit später stolz ein Foto meiner bläulichen Haut präsentierte. Ich sei zu schmerzempfindlich gewesen, erklärte sie mir, daher konnte sie es nicht richtig machen. Nicht richtig machen?!?! Mein Rücken war noch tagelang blau und so fühlte er sich auch an. Den restlichen Abend brannte und zwickte er merkwürdig und war heiß. Ich hatte versehentlich eine Behandlung aus der traditionellen chinesischen Medizin gebucht, welche der Entgiftung dienen soll. Wieder was dazu gelernt😂😂
Trotzdem enttäuscht über die verlorene Zeit und den geplatzten Traum zog ich schließlich weiter.
Was ich da noch nicht wusste: meine nachfolgende Reise sollte maßgeblich geprägt werden von meiner kurzen und unvergesslichen Begegnung im Restaurant und auch noch Tage später tauschten wir uns per WhatsApp aus und gaben uns gegenseitig Tipps und Ratschläge. Eine der besten Inspirationen war mein nächstes Ziel „Chengdu“, welches ich nur dank ihr aufsuchte und auch mein letztes Land auf meiner Reise, von welchem aus ich diese Einträge rückwirkend abtippe 🤭Read more
Traveler
🕺😅 Ich glaub‘s ja nicht.
Traveler Klingt nach Papas Welt!😜😘👍
Traveler
Du hast das Paradies gefunden!😍🥩🌭👍😘🥰