• vAUwE
Sep – Oct 2023

Spiti Valley / Indien

Das wenig bekannte Spiti-Valley im indischen Nordosten (Himachal Pradesh) wird in ca 14 Tagen per Bus, Anhalter und zu Fuß erkundet.
Route:
Delhi-Chandigarh-Shimla-Peo/Kalpa-Tabo -Dhankar-Demul-Kaza-Key-Kibber-Manali-Delhi
Read more
  • Good Morning Tabo @3200m

    September 24, 2023 in India ⋅ ☀️ 5 °C

    Die Nacht verläuft wieder semi-optimal. Die Hundemeute vollführt auch hier ein riesen Spektakel. Das hört sich ein wenig nach Verteidigungskampf der Territorien an. Aber bei weitem nicht so schlimm, wie in Kalpa.
    Gegen 6:30 Uhr stehe ich auf - die Novizen im Kloster drehen schon ihre Runden.
    Ich habe ordentlich Kopfschmerzen - ist das etwa schon die Höhe von knapp über 3000 m, die mir zu schaffen macht? Ich trinke erst einmal die Kanne mit abgekochtem Wasser auf, die ich gestern noch geordert habe und gehe etwas an die Luft.
    Ich mache einen Spaziergang durch den Ort und treffe auf offener Straße einen Guide aus Rajasthan, der auf seine Reise-Gruppe wartet. Er lädt mich auf einen Masala-Tee ein. Da sag ich nicht nein und bin geflasht vom Geschmack. Die Zutaten sind einfach: Koriander, Ingwer, Teeblätter, Milch und Zucker - der Wahnsinn! Nach etwas Smalltalk geht's weiter zu den Meditations-Höhlen - wo ich gestern schon war - um den Sonnenaufgang zu genießen. Meine Kopfschmerzen sind im übrigen weg. War's der Tee?
    Zum Frühstück gibt's in einem zufällig gewählten Guesthouse ein mit Gemüse gefülltes Roti und einen zweiten Masala-Tee. Alles der Wahnsinn!
    Mein Magen scheint sich auch wieder beruhigt zu haben. Alles ist noch da, wo es sein soll 😄.
    Jetzt schnell packen und auschecken im Hotel. Die Angestellten sind wenig kommunikativ - das ist oft das Problem bei solchen anonymen Unterkünften, super Zimmer, schlechter Service.
    Kurz vor 9 Uhr stehe ich an der Hauptstraße vor einem kleinen Laden und kläre nochmals die Abfahrtszeit des Buses. Gegen 9:15 Uhr, soll der Bus kommen - aus Chango, kennen wir ja noch von gestern 😉. Einfach vor dem Laden warten und Zeichen geben, wenn der Bus kommt - meint der Verkäufer im Laden 👍.
    So machen wir das!
    Read more

  • Acute Mountain Sickness (Höhenkrankheit)

    September 24, 2023 in India

    Das im Hochgebirge liegende Spiti-Tal ist, infolge seiner durchschnittlichen Höhe von 3300 m und seinen bis zu 4500 m hohen, befahrbaren Pässen, ein heißer Kandidat für die "akute Höhenkrankheit" - die leichteste Form der Höhenkrankheit.
    Begibt sich der Reisende zu schnell in große Höhen, ohne ausreichend akklimatisiert zu sein, kann es zu einer Sauerstoffunterversorgung kommen. Schuld ist der mit zunehmender Höhe verringerte atmosphärische Luftdruck und der damit verbundene, niedrigere Sauerstoff-Partialdruck (der Prozentsatz an Sauerstoff in der Luft bleibt gleich!).
    Neben der dadurch verminderten Sauerstoffaufnahme führt der geringe Sauerstoff-Partialdruck zu einer Verengung der Blutgefäße in der Lunge und somit zu einem weiteren Absinken des Sauerstoffgehalts im Blut. Es tritt eine Sauerstoffunterversorgung des Körpers (Hypoxie) ein. Die körpereigene Atemregulation wirkt dem nicht entgegen, da sie vornehmlich auf den Kohlendioxidgehalt, den stärksten Atemantrieb des Blutes, reagiert. Dieser steigt bei abnehmendem Luftdruck aber nicht an.
    Der Körper reagiert auf diese Situation mit der vermehrten Produktion von roten Blutkörperchen, um das Sauerstoff-Defizit auszugleichen (= Akklimatisierung). Dies dauert in der Regel mehrere Tage, in Abhängigkeit der erreichten Höhe.
    Die ASM kann in ein lebensbedrohliches Höhenhirnödem (HACE) und Höhenlungenödem (HAPE) übergehen.

    Aus diesem Grund wird empfohlen, das Spiti-Tal über die längere und langsamer ansteigende Shimla-Route anzureisen und nicht über Manali. Bei Letzterer werden innerhalb von 10 h Fahrzeit ca. 2500 m bewältigt (Manali: 2000 m -> Kunzum Pass: 4500 m). Wenn man dann noch gleich am Chandrataal auf 4400 m übernachten möchte, ist die AMS vorprogrammiert!

    Symptome (nach 6- 12 h):
    :: Kopfschmerzen (Leitsymptom)
    :: Appetitlosigkeit
    :: Übelkeit
    :: Müdigkeit & Schwäche
    :: Schwindel
    :: Schlaflosigkeit

    Was ist zu beachten:
    :: Vorab eine Woche auf 2000 - 3000 m verbringen, mit Tagestouren in höhere Höhen, wenn eine Bergtour auf 4500 m und höher geplant ist.
    :: Ab 3000 m ü NN: ca. 500 m Anstieg/Tag + einen Tag Pause alle 3 - 4 Tage. Ist man schneller aufgestiegen, soll man mind. 2x auf derselben Höhe übernachten.
    :: Eine medikamentöse Prophylaxe ist möglich mit Acetazolamid, Steroide oder pulmonale Blutdrucksenker. Viele Bergsportler sehen das aber als "Doping" an 😉.

    Mehr Infos gibt's im Netz:
    Unter einer akuten Höhenkrankheit, kurz AMS, versteht man ein neurologisches Syndrom infolge einer akuten Akklimatisierungsstörung des Körpers an die veränderten Druckverhältnisse bei einem Aufstieg in große Höhen (meist ab 2.500 Metern über dem Meeresspiegel).
    Die wichtigsten Risikofaktoren sind ein zu schneller Aufstieg sowie eine vergangene Höhenkrankheit in der Anamnese. Die Fitness spielt keine Rolle. Personen über 50 Jahren erkranken seltener als jüngere Menschen, vermutlich weil sich im Alter die reaktive Erhöhung der Herzfrequenz abschwächt und sich die Atemantwort verstärkt, sodass trotz Minderversorgung des Körpers mit Sauerstoff (Hypoxie) die arterielle Sauerstoffsättigung konstant bleibt. Eine starke Abnahme der Sauerstoffsättigung und eine unzureichende Atemantwort bei Belastung sind Faktoren für eine schwere Höhenkrankheit.

    ---------------
    Quellen: https://flexikon.doccheck.com/de/Akute_Höhenkra…
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Höhenkrankheit
    https://www.msdmanuals.com/de/profi/verletzunge…
    https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-sy…
    Read more

  • Tabo -> Dhankar (@3900 m)

    September 24, 2023 in India ⋅ ☀️ 9 °C

    Das Warten auf den Bus, der von Chango kommen soll, zieht sich. Um 9:40 Uhr ist er dann da, nur zu 1/4 besetzt 👍. Die Fahrt nach Dhankar kostet 63 INR. Da er aber nicht wechseln kann, sind es dann 70 INR - knapp 10 €Cent mehr 🫣.
    Die Straße ist wieder eine Katastrophe! Einspurig, viel Schotteranteil, praktisch keine Abgrenzung zum Hang und ich sitze auch noch links und muss mir das Elend anschauen 🫣. Ein paar Mal muss zurück rangiert werden, da ein Lkw dem Bus entgegen kommt. Da schau ich einfach mal weg 😉.
    Gegen Ende kommt noch eine "Shooting Stone Area" - ist aber nix passiert 👍.
    Die Landschaft ist wieder der Hammer! Fotos durch die geschlossene Scheibe sind suboptimal. Außerdem wackelt es im Bus wie im Heuschober 🤣. Manchmal fliegt man 5 cm aus seinem Sitz!
    Nach 50 min erreicht der Bus mein Zwischenziel, das "Dhankar Gate" an der Abzweigung vom Hindustan-Tibet-Highway NH505 nach Dhankar. Ich bin mal wieder der Einzige, der aussteigt - das gibt mir langsam zu denken🤔. Busse fahren nicht nach Dhankar, so dass die 7 km lange Schotterpiste und knapp 400 Höhenmeter zu Fuß erklommen werden müssen. Jedoch spekuliere ich, per Anhalter mitgenommen zu werden.
    Ich laufe keine 10 min, da höre ich einen Traktor hinter mir. Daumen raus und der nette Bauarbeiter mit einem Anhänger voller Steine, nimmt mich bis zu seiner Baustelle, kurz vor Dhankar, mit 👏. Der Traktor hat dabei alle Mühe, uns nach oben zu bringen. Mit durchschnittlich 15 km/h geht's über die Rumpelstraße hoch und ich steige nach 35 min von meinem harten Sitzplatz aus. Wird auch Zeit 😉!
    Nach weiteren 15 Minuten zu Fuß, bin ich dann um 11:30 Uhr am Eingangstor von Dhankar auf ca. 3900 m.
    Läuft heute prima!
    Read more

  • Dhankar (@3900m): Tashi Homestay

    September 24, 2023 in India ⋅ ☀️ 10 °C

    Das Homestay meiner Wahl "Tashi Homestay" steuere ich auf gut Glück an. Es liegt am anderen Ende des Eingangstors von Dhankar. Man läuft im Halbkreis die Straße entlang, vorbei an den mächtig aufragenden Felszinnen, zum anderen Ende, wo sich das alte Kloster befindet. Die Landschaft sieht ein wenig aus, wie ein Amphitheater, dass zum Spiti steil abfällt. Das Homestay ist leicht zu finden, da es nicht all zu viele Gebäude gibt. Ca. 100 m vor dem alten Kloster, ist man dann da.
    Das Zimmer und Bad im Homestay ist wieder mehr "basic", aber alles ok für die 1500 INR inkl. Frühstück und Abendessen 👍. Ähnelt alles ein wenig an das "Fort View Homestay" in Kalpa. Die Aussicht von meinem Zimmer auf das Dorf und die Berge ist prima!
    Anscheinend bin ich wieder der alleinige Gast im Haus, wie schon die letzten 2x in Kalpa und Tabo. Auf der kleinen Terrasse gibt's zuerst mal nen Marsala-Tee und ein "Aloo Gobhi" - Kartoffeln und Blumenkohl in einer leckeren Soße. Ein Träumchen 👏.
    Das Haus hat der Betreiber nur gemietet, wie in Kalpa auch, und hat daraus ein Homestay gemacht. Er selber kommt aus Dharamsala.
    Wieso man solche Häuser als Homestays bezeichnet, ist mir etwas unklar.

    Dhankar Facts
    ============
    :: 3850 m ü. NN
    :: ca. 400 Einwohner
    :: ca. 70 Familien
    Read more

  • Dhankar Lake Hike (@4150m)

    September 24, 2023 in India ⋅ ☀️ 11 °C

    So, jetzt steht ein wenig Wandern auf dem Programm. Nicht weit von Dhankar ist der "Dhankar Lake" auf ca. 4150 m. Die ca. 3 km und 300 Höhenmeter sollten in 1 h 30 min zu schaffen sein, meint mein Homestay Betreiber.
    Der Anstieg ist nicht ohne. Mein Puls ist nach 5 min bei mittelmäßig steilem Anstieg auf 140 - ist sicherlich die Höhe und meine mangelnde Fitness 😏. Besonders anstrengend ist es jedoch nicht.
    Ich versuche mal kleinere Schritte und siehe da, der Puls pendelt sich bei 120 - 130 ein. Den schon stark ausgetrockneten See erreiche ich nach ca. 50 min. Ich wandere ca. 30 min um den See und genieße die Aussicht von einer leicht erhöhten Stupa. Ein bisschen Chi Gong darf nicht fehlen 😉.
    So langsam merke ich die Höhe, ich bekomme Kopfschmerzen und leichten Schwindel. Es wird Zeit, wieder nach Dhankar zu gehen.
    Beim Abstieg treffe ich die 2 Israelis aus dem Bus von gestern, die in Nako ausgestiegen sind. Wir quatschen über unsere Reiseerlebnisse in Indien und unsere Pläne, die wir ständig ändern müssen 😄. Danach geht's zurück zum Homestay. Der 2,5 h Trip war ganz ordentlich, um die Fitness zu testen. Meine Kopfschmerzen und Schwindel sind beim Abstieg auch wieder weggegangen 👍. Der See ist vielleicht kein Mega-Highlight, aber zum rein kommen, super - getreu dem Motto "walk high, sleep low".
    Read more

  • Dhankar (@3900m): Kloster & Co

    September 24, 2023 in India ⋅ ☀️ 8 °C

    Zum Schluss des Tages schau ich mir noch das alte Kloster und Fort in Dhankar an. Es liegt nur ein paar 100 m vom Homestay entfernt. Das Kloster liegt wie ein Adlerhorst am fast höchsten Punkt der Felsen. Bin schwer beeindruckt, auch von der Aussicht ins Spiti-Tal. Man hat den Zusammenfluss des Pin in den Spiti direkt vor Augen.
    Das alte Fort liegt auf der anderen Seite der Felsen und hat leider geschlossen. Als ich nach dem Weg fragen muss, da alles "so gut" ausgeschildert ist, komme ich mit ein paar Einheimischen ins Gespräch, die das ganze Jahr hier wohnen - auch im Winter bei -20°C. Dann wird nur noch ein Raum in der Mitte des Hauses bewohnt, wo der große Tandoori-Ofen steht. Die Lebensmittelvorräte und Brennmaterial müssen für 5 - 6 Monate halten.
    Respekt!

    Zum Abendessen gibt es ein leckeres Knoblauch-Süppchen und "Kadahi Paneer" - Käse mit Gemüse. Tipi-topi alles 😄👏
    Read more

  • Good Morning Dhankar (@3900m)

    September 25, 2023 in India ⋅ ☀️ 2 °C

    Die Nacht war ein Segen. Keine jaulenden Hunde - einfach nur Stille. Dies war meine erste Nacht auf dieser Höhe + persönlicher Rekord 👍. Kopfschmerzen habe ich keine, nur mein Ruhepuls ist erhöht auf knapp 100 und ich habe Hunger! Was ich in Dhankar schon alles gefuttert habe 🫣.
    Gestern Abend ab 20:30 Uhr gab es über eine Stunde im 2 min Takt Stromausfälle, die mein Wirt schon angekündigt hatte. Da kam dann meine Stirnlampe endlich zum Einsatz. Im Zimmer war es taghell 👍😄.
    Um 7:30 Uhr gibt es ein opulentes Frühstück - Poridge, Omelette, gefüllte Chapati und Masala-Tee. Ich darf auch noch den Buttertee probieren. Da ist Butter und Salz drin. Ist etwas gewöhnungsbedürftig.
    Das Packen, Bezahlen und die Verabschiedung von Pawan, dem Betreiber, geht schnell. Um 8:10 Uhr bin ich dann auch schon auf der Straße in Richtung Lhalung und blicke nochmals auf Dhankar zurück.
    Heute geht's über Lhalung (@3700m), Rama (@3500m) bis nach Demul @4300m). Es sind ca. 20 km und 800 Höhenmeter. Ob das so klappt, weiß ich noch nicht. Wenn mich per Anhalter jemand mit nimmt, dann schon. Ansonsten werde ich in Lhalung übernachten. Wir werden sehen!
    Read more

  • Dhankar -> Lhalung (@3700m)

    September 25, 2023 in India ⋅ ☀️ 6 °C

    Von Dhankar geht's die Schotterpiste entlang Lhalung. Man hat hier tolle Aussicht auf die Landschaft und den Zusammenfluss des Pin in den Spiti.
    Nach 10 Minuten kommt ein Wagen, der mich mitnehmen möchte, zumindest bis zur Kreuzung nach Kaza. Sein Sohn muss da in die Schule. Läuft!
    Nach 15 min Fahrt geht es weiter zu Fuß. Man hat jetzt den Blick frei auf den Lingti. Nach 30 Minuten Fußweg kommt erneut ein Fahrzeug mit einem englischen Touristen. Er nimmt mich mit, bis Lhalung, das wir gegen 9:30 Uhr erreichen. Das läuft ja wie am Schnürchen. Ich mache noch 30 min Sightseeing in dem wirklich tollen Ort. Die Lage ist ein Traum.
    In Anbetracht der Zeit, gibt es keinen Grund hier zu übernachten, sondern gleich nach Demul weiter zu wandern. Ich bin ja erst knapp eine Stunde gewandert 🫣.
    Read more

  • Lhalung -> Demul (@4300m)

    September 25, 2023 in India ⋅ ☀️ 10 °C

    Um 10 Uhr starte ich den zweiten Teil meiner Wanderung nach Demul das auf ca. 4300 m liegt. Von Lhalung aus geht es in ein paar Serpentinen runter nach Rama, das auf ca. 3500 m liegt. Und man glaubt es kaum, ich laufe keine 10 Minuten, da hält ein Wagen wieder an, und nimmt mich mit bis zur Brücke bei Rama 👍, wo der eigentliche hike beginnt.
    Gegen 10:30 Uhr überquere ich dann die baufällige Brücke, die den Lingti überspannt, gesund und munter und wandere einen anderen kleinen Fluss entlang Demul. Anfangs war es gar nicht so leicht, denn Weg zu finden, klappte dann aber, nachdem ich bei einer Einheimischen nachfragen musste.
    Bevor der steile Teil kommt, muss der Fluss an der nächsten Brücke überquert werden. Die ist aber in jämmerlichen Zustand - Brücke kann man das nicht mehr nennen. Mit viel Kraxelei und auf allen Vieren komme ich trocken rüber 👏.
    Jetzt fängt der beschwerliche Teil an. Steil geht es auf losem Schotter und Sand unzählige Serpentinen hoch. Der Pfad ist manchmal sehr schmal und ausgesetzt. Immer schön auf den Weg schauen und nicht in den Abgrund. Nach der Hälfte des Anstieges kommen mir zwei Wanderer entgegen, ein Deutscher und ein Inder aus Delhi. Sie machen die Runde anderes herum und kommen direkt aus Demul und wollen nach Dhankar. Mut machen die mir nicht, als sie erwähnen, dass es noch steiler wird 🤔.
    Aber weiter geht's!
    Ab 4000 Höhenmeter wird es schwierig für mich. Gefüllt gehe ich nur 20 m und pausieren dann für 2 min. Mein Keksvorrat hilft mir über die schweren Minuten hinweg. Pulstechnisch bin ich am Limit. Anfangs waren es noch 120 - 140. Jetzt knallt der schon mal an die 160er Grenze!
    Etwas später kommt mir ein Einheimischer im lockeren Jogging-Schritt entgegen, der gerade aus Demul absteigt und in sein Heimatdorf Lhalung zurück möchte. Anscheinend schafft er das in 2 h 🫢. Und der hat heute morgen die gleiche Route schon anders herum gemacht - Respekt!
    Ich bin etwas demotiviert.
    Die letzten 200 Höhenmeter sind echt grausam. Mein Puls bleibt zwar bei 130, jedoch wollen meine Beine nicht mehr so richtig. Ich denke, die dünne Luft hat da sicherlich ihren Anteil.
    Um 14 Uhr habe ich endlich das Dorf Demul erreicht. Völlig geschafft spricht mich eine Einheimische an, ob ich ein Zimmer brauche? Ja, ja, jaaa!
    Ich bin am Ende!
    Read more

  • Demul (@4300m): Homestay w/o a Name

    September 25, 2023 in India ⋅ ☀️ 10 °C

    Das Homestay ist typisch für das Dorf. Das Zimmer ist schöner als ich dachte, aber das außerhalb des Gebäudes liegende Bad/WC ist seeehr gewöhnungsbedürftig. Bad kann man das nicht nennen. In der Mitte des abgewrackten Raums, ist ein Stehklo und ringsherum dutzende verschmutzte 5L Kanister mit Wasser oder ähnlichem zum Nachspülen. Sonst nix, keine Ablagefläche! Ach ja, abschließen der Tür gibt's nicht - kein Schloss. Ich beschränke mich da auf das Notwendigste. 🫣.
    Zur Stärkung serviert mir die Tochter des Hauses einen kleinen Lunch mit Reis, Hünchen und Ingwer-Tee - da gab es schon besseres. Aber wir wollen nicht klagen 😏 - bin noch etwas geschafft von der Wanderung und der Höhe.
    Danach brauche ich erst mal eine Pause und lege mich für ein Stündchen auf's Bett.
    Read more

  • Demul (@4300m): Sightseeing

    September 25, 2023 in India ⋅ ☀️ 7 °C

    Nach meinem kurzen "power nap", erkunde ich das von Bergen umzingelte Dörfchen.
    Demul befindet sich auf ca. 4300 m und besteht aus ca. 50 Häusern, wovon einige Zimmer für Touristen anbieten. Damit jeder einen Teil der Besucher bzw. des Geldes abbekommt, wird bei der Zimmervergabe rotiert. Tolle Sache!
    Es geht ziemlich viel auf und ab und die Wege - Straßen gibt's keine - sind ziemlich "verloddert" und abschüssig, da alles am Hang liegt. Dennoch ist der Ort ganz gemütlich - eine Anlaufstelle für einen Tee mit Aussicht gibt's leider nicht 🤔. An jeder Hauswand ist zum Trocknen angehäufter Dung vorzufinden, den man als Brennmaterial verwendet.
    Nach einer Stunde reicht es dann auch und versuche mein Homestay wieder zu finden. Keine Chance, die sehen fast alle gleich aus und die Wege sind so verwirrend, dass ich da nicht schlau werde. Nur durch Nachfrage bei sehr freundlichen locals und das Zeigen eines Fotos vom Homestays, welches ich bei Ankunft gemacht habe, lässt mich meine Unterkunft wieder finden.
    Read more

  • Demul (@4300m): Dinner

    September 25, 2023 in India ⋅ 🌙 4 °C

    Um 18:30 Uhr wird zum Abendessen im gut beheizten Wohnzimmers gerufen, das über eine steile Holzleiter im unteren Geschoss zu erreichen ist.
    Es gibt Kartoffeln mit Gemüse - heute vegetarisch! Dazu kommt selbst gemachter Joghurt und ein Ingwer-Tee dazu.
    Ein wenig Smalltalk gibt's auch. Die Mutter kommt noch dazu und macht Joghurt auf offener Flamme.
    Ich bin aber zu kaputt für Gespräche, schon gar nicht, wenn sie nicht in der Muttersprache sind. Mit Englisch kommt man auch nicht weit, so daß wir fast nur noch mit Händen und Füssen kommunizieren 😏.
    Zurück in meinem Zimmer merke ich, wie kühl es jetzt schon ist - im Vergleich zum gut beheizten Wohnzimmer. Das wird frostig heute Nacht. Zum Glück gibt es genügend Wolldecken.
    Das Wort "Heizung" im Zimmer ist hier wohl ein Fremdwort 😏😉.
    Read more

  • Demul -> Kaza (@3700m)

    September 26, 2023 in India ⋅ ☀️ 4 °C

    Die Nacht im Homestay auf 4300 m war Semi 🤔. Der Raum ohne Heizung hat sich in der Nacht ganz schön abgekühlt. Es gab aber Decken, die schön warm halten, wenn man sich Nachts nicht bewegt - und wer macht das schon 😉.
    Um 5:30 Uhr wird es hell und die Nacht ist für mich zu Ende. Es gibt nur eine minimale Katzenwäsche (das "Bad" sieht mich nicht mehr 🫣) und gehe anschließend zum Frühstück in das gut beheizte Wohnzimmer im unteren Stockwerk. Es gibt Omelett, Chapati und Tee. Um kurz vor 8 Uhr verabschiede ich mich von der Familie - so gut das eben geht mit der Sprachbarriere - bekomme noch ein Lunchpaket von der Familie und laufe zum Bus, der da auch schon steht.
    Pünktlich um 8 Uhr fährt der betagte Bus mit 3 Passagieren in Richtung Kaza los - 2 Einheimische und ich! Die Fahrt über die Schotterpiste ist wieder spektakulär. Er nimmt sogar Abkürzungen, um den Umweg über die Serpentinen zu sparen 🤭.
    Den Pass auf 4500 m erreichen wir nach 20 Minuten. Ich frag den Fahrer, ob er mal kurz für ein paar Fotos anhalten könnte und er willigt sofort ein 😉. Einer der Einheimischen steigt auch aus und weiht irgendwas mit einer mitgebrachten Flüssigkeit. Was für ein Service vom Bus für die Fahrgäste 😅.
    Eigentlich wollte ich hier zuerst aussteigen, um den "Balari Peak" auf ca. 4800 m zu erwandern, aber ich bin noch nicht gut auf die Höhe eingestellt. Im Bus stieg mein Puls bei der Fahrt in Richtung Pass auf 150.
    Die Fahrt runter ins Spiti-Tal verläuft noch spektakulärer - tolle Aussicht auf das Tal, enge Schotterpisten und Serpentinen. Ein paar mal muss der Bus zurückstoßen, um die Kurve zu meistern.
    Nach einer Stunde habe wir das Spiti-Tal erreicht und sind nach insgesamt 80 Minuten Fahrzeit am Bushof von Kaza angekommen 👍.
    Read more

  • Kaza (@3700m): Ösel Rooms 🤭

    September 26, 2023 in India ⋅ ☀️ 6 °C

    Vom Bushof geht es durch den "Main Market" auf die Suche nach einem Zimmer. Gästehäuser gibt es hier in rauen Mengen. In einer Nebenstraße finde ich das "Ösel Rooms" - komischer Name. Ziemlich großer Laden mit sicherlich 10 Zimmern. Die Betreiber bieten mir ein top Eck-Zimmer im zweiten Stock mit Bad und heißer Dusche an - genau das, was ich jetzt brauche. Der Preis ist Verhandlungssache. Wir einigen uns auf 1500 INR/Nacht ohne Verpflegung 👍.
    Für die nächste halbe Stunde steht Körperpflege an 😅.
    Read more

  • Kaza: LANGZA-Komic-Hikkim Loop (I)

    September 26, 2023 in India ⋅ ☀️ 7 °C

    Von Kaza aus kann man einen schönen Loop über die Dörfer Langza, Komic und Hikkim machen. Alle Dörfer liegen über 4000 m und werden entweder als höchstes besiedeltes Dorf oder höchste Poststation der Welt bezeichnet. Ob das alles so stimmt, weiß man's 🤭?
    Eigentlich wollte ich die Tour mit einem in Kaza gemieteten Motorrad machen. Das gestaltete sich aber schwieriger als gedacht. Den einzigen Vermieter, den ich nach mehrmaligem Nachfragen finden kann, hatte keines seiner 3 Bikes frei (eines ist defekt) UND ein gültiger internationaler Führerschein sollte vorgelegt werden 😔.
    Wird also nix - kein freies Bikes, kein Führerschein 😥.
    Also nehme ich mir einen Fahrer für 2000 INR. Organisiert hat das für mich der Angestellte vom "The Himalyan Café", das gleich neben meiner Unterkunft liegt.
    Um 11:30 geht's dann los mit meinem Fahrer, der praktisch kein Englisch spricht. Zuerst - wie kann es auch anders sein - zur höchst gelegenen Tankstelle der Welt in Kaza 🤔.
    Das erste Ziel ist Langza, mit seinen knapp über 100 Einwohnern - ca. 16 km von Kaza entfernt. Die Fahrt dauert knapp 30 Minuten, um den Ort auf 4300 m zu erreichen. Dafür sind die Straßen prima! Schon von weitem sieht man die Buddha-Statue, die auf einem Sockel thront. Im Hintergrund ragt der "Chau Chau Kang Nilda Peak" (CCKNP) mit seinen 6303 m in die Höhe! Der Name bedeutet in etwa "Schneeprinzessin, auf welche die Sonne und der Mond scheint“ - wie poetisch!
    Sieht alles schön aus. Alleine bin ich aber nicht.
    Read more

  • Kaza: Langza-KOMIC-Hikkim Loop (II)

    September 26, 2023 in India ⋅ ☀️ 8 °C

    Von Langza aus geht es zum höchst gelegenen Dorf der Welt auf 4587 m, das mit motorisierten Fahrzeugen befahrbar ist - echt lustig, die Inder 👍. Der Ort gibt nicht viel her, außer das er auch noch das " World highest Restaurant" aufweisen kann und ein Kloster.
    Es gibt einiges an Militär, das sich hier in Zelten angesiedelt hat, obwohl die chinesische Grenze doch schon 40 km entfernt ist.
    Ich besteige noch den angrenzenden Hügel mit seinem Flaggenmeer. Tolle Aussicht von hier - mein GPS zeigt hier 4535 m ü. NN an 🤔.
    Read more

  • Kaza: Langza-Komic-HIKKIM Loop (II)

    September 26, 2023 in India ⋅ ☀️ 10 °C

    Jetzt wird es echt krass! Die Inder behauptet, dass in Hikkim, auf 4400 m, das "World's highest Postoffice" stehen soll. Die Inder sind ganz verrückt danach, von dort Postkarten an ihre Lieben zu verschicken, die man dort gleich mit kaufen kann 🫣.
    Zurück geht's über eine Schotterpiste, die z.T. einen solchen Namen nicht verdient. Mein Fahrer nimmt auch schon mal die Abkürzung gerade den Berg runter, um den Weg der langen Serpentinen zu umgehen 🫣.
    Die Aussicht auf Kaza und ins Tal ist wieder einmal spektakulär - und die Fahrkünste auf den desolaten und engen Pisten.
    Gegen 14:30 Uhr bin ich wieder in Kaza und bezahle meinen "stummen" Fahrer aus 😅. Tolle Tour!
    Read more

  • Kaza (@3700m): Sightseeing

    September 26, 2023 in India ⋅ ☀️ 8 °C

    Kaza (Hindi काजा, Kāzā), mit seinen knapp über 3000 Einwohnern, ist jetzt keine Schönheiten. Die meisten Besucher wählen Kaza als Basis für die Erkundung des Spiti-Valley - was ich ehrlich gesagt, nicht ganz nachvollziehen kann. Eine Nacht reicht mir da völlig, um wieder etwas in die Zivilisation einzutauchen 😉.
    Im alten Teil von Kaza (Kaza Khas) wird gefühlt überall gebaut, gehämmert und gebohrt. Aber man hat das Gefühl, wieder etwas in der Zivilisation zu sein. Man kann "shoppen" und es gibt einige gemütliche Cafés - z.B. das "Himalayan Café ". Alles ist zwar etwas teurer, jedoch auch "sauberer" - z.B. wenn man Essen geht.
    Man sieht hier deutlich mehr Westler - mindestens 9 konnte ich zählen, darunter drei Deutsche aus dem "Ländle" 😅.
    Dennoch ist hier nicht viel los. Viele Geschäfte haben geschlossen - wegen der Pandemie (?) und weil die Saison zu Ende geht.
    Es gibt im neuen Stadtteil von Kaza (Kaza Soma) ein neues Kloster und eine Buddha-Statue auf dem angrenzenden Hügel, den man über mehrere Treppen erklimmen kann. Mein Puls erreicht wieder die 120! Man wird mit einer schöne Aussicht belohnt - speziell am Spätnachmittag, wenn die Sonne tief steht.

    Zum Abendessen setze ich mich wieder ins Himalayan Café und bestelle mir eine Suppe (mit Kräutern) und Momos 👌👍.
    Read more

  • Kaza -> Key (@3750m)

    September 27, 2023 in India ⋅ ☀️ 6 °C

    Die Nacht im "Ösel Rooms" war sehr unruhig. Mitten in der Nacht kamen noch Gäste, die einen heidenlärm vollführen. Vor 1 Uhr war nicht an Schlaf zu denken. Außerdem macht mein Magen etwas zicken - die Suppe von gestern Abend? Zum Frühstück gibt's deshalb nur Toast und Tee. Ist aber nix dramatisches.

    Heute soll es in das 12 km entfernte Key (oft auch Kee oder Kye geschrieben ) gehen. Meine Sachen sind schnell gepackt und ich verlasse Kaza zu Fuß in Richtung Key. Einen direkten Bus dahin gibt es nicht, also versuche ich es per Anhalter. Keine 10 Minuten auf der Straße, hält ein Einheimischer an, der das gleiche Ziel hat. 👍.
    Eine knappe halbe Stunde dauert die Fahrt - ich bin nicht sehr gesprächig, wegen meines Magens. Dafür aber der Fahrer, der mir von seiner Familie erzählt und wo er wohnt.
    Ein Guesthouse ist schnell gefunden, obwohl es nur ne Handvoll gibt. Alles wirkt sehr verlassen. Die Sprachbarriere zwischen den Jungs im Guesthouse und mir ist groß. Wir haben alle Mühe, uns zu verständigen. Das Zimmer mit "Bad" ist ganz ordentlich und wir einigen uns auf 1700 INR inkl. Frühstück und Abendessen.
    Read more

  • Key Monastry (@4170m)

    September 27, 2023 in India ⋅ ☀️ 11 °C

    Vom Dorf Key geht ein langer Weg über unzählige Treppenstufen zum tibetisch-buddhistischen Kloster (Gompa) hoch. Es ist im übrigen das größte Kloster in Spiti.
    Nach 20 Minuten habe ich die Stufen geschafft. Oben angekommen - mein Puls rast - brauche ich erst einmal eine Pause. Es ist mächtig was los. Unzählige Zuhörer lauschen dem Sprechgesang eines Mönchs. Die Jungs vom Guesthouse haben mir erzählt, daß morgen ein "Festival" wäre.
    Das Kloster ist richtig groß. Man kann viele düstere Meditationsräume besichtigen.
    Irgendwie springt bei mir der Funke aber nicht so richtig über. Das Kloster ist schön, speziell die Lage auf dem Fels, aber das war's dann auch. Vielleicht liegt es auch nur an meiner Müdigkeit (lange nicht mehr richtig gut geschlafen) und dem Magenzwicken 😅🤭.
    Nach 2,5 h ist dann genug für mich und ich trete den Rückweg über die Treppen an.
    Danach brauche ich erst mal ein Päuschen in meinem Guesthouse.
    Read more

  • Good Morning Key (@3750m)

    September 28, 2023 in India ⋅ ☀️ -2 °C

    Gestern Abend gab es noch ein fantastisches Abendessen mit Dhal, Kartoffeln, Reis und Chapati. Salat wollten sie mir auch noch bringen, den ich dann dankend abgelehnt habe - frei nach dem Motto "peel it, boil it, cook it or forget it"! Die Menge an Essen war überirdisch. Nicht zu schaffen 🫢. Ich denke aber, dass die Jungs den Rest aufgegessen haben 😅.
    Gestern wurde auch meine Trinkflasche mit Filter eingeweiht. Das Guesthouse hat nur Leitungswasser 🤔. Das wolle ich lieber nicht riskieren. Und bis dato ist alles gut gegangen 👍. Aber ich denke, dass das Wasser in den Bergen eh "sauber" ist.
    Abends gab es wieder ständig Stromausfälle, so daß meine Stirnlampe u.a. beim Zähneputzen zum Einsatz kam 😅.

    Die Nacht war bisher die Beste in Indien. Kein Hundegebell und keine weiteren Gäste, die Lärm veranstalten (obwohl noch später welche ankamen). Super geschlafen!
    Ich entscheide spontan, weiter in das auf 4200 m gelegene Dorf Kibber zu ziehen. Um 7:30 Uhr mache ich mich aus dem Staub, verkneife mir das Frühstück und mache mich zu Fuß auf den Weg nach Kibber - fühle mich heute pudelwohl 👍.
    Read more

  • Key -> Kibber (@4200m)

    September 28, 2023 in India ⋅ ☀️ 2 °C

    Gegen 7:30 Uhr geht's zu Fuß los, ins 8 km entfernte Kibber, das auf 4200 m liegt. Ich spekuliere natürlich auf eine Mitfahrgelegenheit 😉.
    Und ich habe das Dorf Key noch nicht verlassen, da nimmt mich ein Pick-up zur nächsten Kreuzung mit, wo es nach Kibber geht.
    Zu Fuß geht es keine 5 Minuten weitere, da nimmt mich wieder ein mit Gasflaschen beladener Pick-up bis ins Dorf Kibber mit - ein Selfie muß her 😅.!
    Wir haben gerade 8:20 Uhr und ich checke im Norling Guesthouse für 1500 INR ein. Das läuft ja prima!
    Read more

  • Kibber (@4200m): Norling Guesthouse

    September 28, 2023 in India ⋅ ☀️ 2 °C

    In Kibber checke ich im "Norling Guesthouse" für 1500 INR/Nacht ein. Es ist wie alle anderen Gästehäuser, nettes Zimmer und sehr spartanisches Bad. Als ich ankomme, gibt es mal wieder kein Strom. Es gibt einfach zu viele Hotels in Spiti, die einen zu hohen Stromverbrauch, für die wenigen Kraftwerke haben - sagt der Angestellte vom Guesthouse.
    Vom Flachdach hat man eine schöne Aussicht auf das kleine Dorf Kibber, mit seinen ca. 400 Einwohnern.
    Als Einstand bestelle ich mir zum Frühstück ein "Masala Omelett" und Tee. Lecker!
    Read more

  • Kibber: Chicham Bridge Hike

    September 28, 2023 in India ⋅ ☀️ 3 °C

    Von Kibber aus, kann man einen kleinen Spaziergang zur 3 km entfernten "Chicham Brücke" machen. Zeit habe ich ja durch meine schnelle Anreise nach Kibber, genug 👍.
    Einer Mitfahrgelegenheit finde ich dieses Mal nicht. Aber die Strecke ist in 45 min zu Fuß zu machen - mit vielen Stopps.
    Die Hängebrücke zwischen Kibber und Chicham gilt als die am höchst gelegene Brücke in Asien (auf 4150 m) - sagt die "Times of India". Die Bauzeit betrug 15 Jahre 🤔 und wurde 2017 eingeweiht. Sie überspannt die "Samba Lamba Nallah" Schlucht in einer Höhe von 150 m und ist 114 m lang.
    Die Brücke ist echt ein Besuch wert, schon alleine wegen der Schlucht. Wenn man bedenkt, dass sie erst 6 Jahre alt ist, sieht sie aber schon schwer ramponiert aus 😉. Am einen Ende hat sich sogar schon ein indischer "food truck" positioniert. Der hat auch schon bessere Zeiten gesehen 😅.
    Zurück geht's wieder Fuß. Für den letzten Kilometer hält eine Familien in einem kleinen Suzuki (Typ Alto in Europa) mit 6 Personen drin 🤔. Ich soll da noch rein? Die 2 Kinder müssen zu den anderen 3 nach hinten. Irgendwie tun mir die etwas leid. Doch der Vater winkt hektisch. Ich also rein - der Sitz ist ganz nach vorgeschobenen - Rucksack auf den Schoß und die Tür mit Schwung schließen.
    Die Konversation ist lustig, die Familie kommt aus Chicham, die Kinder müssen in die Schule. Ich wollte noch ein Foto machen, komme aber aus Platzmangel nicht an das Telefon 😅.
    Tolle kurze Fahrt bis nach Kibber 👍.
    Danach gibt's erst einmal eine kleine Pause im "Norling Guesthouse".
    Read more

  • Kanamo Base Camp Hike @4800m

    September 28, 2023 in India ⋅ ☀️ 6 °C

    Der "Kanamo Peak Trek" ist einer der wenigen Berg-Touren in Asien, die nicht erklettert, sondern erwandert werden können. Der Trek beginnt im kleinen Dorf Kibber und führt über eine sehr verlassene Gegend auf 5964 m. Seine schneebedeckten Gipfel kann man von Kibber aus sehen, inkl. den letzten steilen Anstieg über viel Geröll. Ist man auf die Höhe von Kibber akklimatisiert (4200 m), muss man nochmals 2/3 Tage für den Aufstieg einkalkulieren. Eine Übernachtung erfolgt mindestens im Base Camp auf ca. 4830 m - wenn nicht zwei, um sich zu akklimatisieren. Am nächsten Tag geht es dann zum Gipfel und zurück zum Base Camp oder ganz zurück nach Kibber.

    Aus Zeitmangel und unzureichender Akklimatisierung, ist das für mich nicht möglich. Deshalb nehme ich mir nur den Trek von Kibber zum Base Camp vor.
    Um 10:40 Uhr geht's los. Maps.me meint, ich brauche für die 5,3 km und 730 Höhenmeter knapp 5 Stunden. Hmm, das sollte schneller gehen.
    Der Trek geht direkt hinter Kibber gemächlich los mit leichten Steigungen und Geröll - typisch für die Gegend.
    Markierungen gibt's keine, dafür aber einen leicht ausgetreten Weg - und ich habe ja GPS 😅.
    Ich komme gut voran, mache meine Verschnaufpausen mit Trinken und Maps.me korrigiert mein Ankunftszeit am Base Camp immer wieder im Viertel-Stunden-Takt nach vorne 👍. Die Landschaft ist sehr eintönig, man könnte fast meinen, ich laufe in einer Abraumhalde herum 🫣. Menschen sehe ich keine. Dafür aber immer wieder den schneebedeckten Kanamo Peak und ein paar Ibex Herden - eine Art Steinböcke, deren Klettekünste atemberaubend sind. Höhenangst kennen die nicht, die stehen am Abgrund, ohne mit der Wimper zu zucken 😄.
    Nach 2 Stunden erreiche ich einen See, an dem man seine Wasservorräte auffüllen kann - für mich aber nicht notwendig. Der See befindet sich auf knapp unter 4700 m. Probleme mit der dünnen Luft habe ich bis jetzt nicht. Mein Puls pendelt sich bei 120 - 130 ein 👏.
    Auf knapp 4800 m erreiche ich eine verlassene Lagerstelle mit Zivilisationsmüll. Maps.me meint, es geht noch 30 Höhenmeter weiter bis zum Base Camp, jedoch finde ich keinen Weg. Ich streune durch die Gegend, aber da ist nichts, was annähernd einem Weg entspricht. Fragen kann ich keinen, außer einer Yak-Herde, deren "Chef" mich die ganze Zeit argwöhnisch beobachtet. Die auf mich sehr groß wirkenden Tiere mit ihrem dicken Fell sind ganz schön wendig. Streit möchte ich mit denen nicht anfangen.
    Ich beschließe für mich, am Base Camp zu sein, auch wenn Maps.me da andere Meinung ist. Ich bin jetzt 3 Stunden unterwegs und mein GPS zeigt 4795 m an - reicht 👍.
    Vielleicht täuscht sich meine App einfach, ich sollte ja auch knapp 5 Stunden für die Wanderung brauchen 😅.
    Lange halte ich es hier nicht aus, trotz schönem Wetter und mäßigem Wind. So ein Glücksgefühl, jetzt auf knapp 4800 m zu stehen, stellt sich bei mir nicht ein 🤔. Die Gegend ist ziemlich "trostlos" und der Müll auf dieser Höhe wirkt deprimierend. Den "Kanamo Peak" mit seinen 5964 m sieht man von hier leider nicht mehr. Zurück geht's auf dem gleichen Weg. Bei einer Bachüberquerung komme ich etwas ins Grübeln, da der Weg nicht mehr klar ersichtlich ist. Nach etwas herum Gesuche, bin ich aber wieder "on track".
    Die Schwerkraft treibt mich nach unten, so dass ich nach gut 1,5 h wieder in Kibber bin.
    Leicht geschafft, lege ich mich erst einmal für ein Stündchen auf's Ohr 👍.
    Read more