Südamerika

February - April 2023
Von Buenos Aires nach Feuerland und Patagonien, über die Anden, durch die Atacama nach Peru.“ Read more
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  • Day 8

    Kleine Rundreise - „Ruhetag“

    February 15, 2023 in Chile ⋅ 🌬 9 °C

    Vorneweg: In unserer derzeitigen Unterkunft am See im großen Nirgendwo gibt es Strom nur, wenn der Generator läuft, Wasser wird ein bisschen mit Holz erhitzt, (also so ein bisschen-bisschen), wenn ich mich fürs Abendessen für den Fisch entscheide, wird einer in den See zum Angeln geschickt und das Hochladen eines Footprints dauert mindestens 3x beim Damespielen verlieren und 3 Runden Kniffeln.
    Schlüssel für die Zimmertüren wurden erst gar nicht vergeben, da die Türen so verzogen sind, dass sie sowieso nicht mehr richtig schließen.
    Aber wenn ich mit dem Rücken am warmen Ofen sitze, einen Beutel-Kaffee (OMG, armer Ralf) trinke und auf den See blicke, ist alles einfach wunderbar.
    Auf allgemeinen Rat hin haben wir heute mal einen „Ruhetag“ eingelegt. Gemütlich ausschlafen, dann beim Frühstück alles vertilgen, was uns auf den Tisch gestellt wurde (muss bis zum Abendessen reichen) und dann zu einem Ausflug mit unserem Adoptivhund aufbrechen. Im Programm hatten wir wärmende Sonne, eiskalten Wind, Graupelschauer. Der Hund hat im Wald ständig einem indigniert dreinblickenden Guanako hinterher gejagt, welches aber immer elegant hüpfend entkommen konnte. Am Strand hat er Kadaver angeschleppt, nur Ralfs Stöckchen-Nummer hat er nicht begriffen.
    Die Fauna und Flora wurde von uns genauestens studiert, aber der Artenreichtum ist hier aufgrund der kargen Bedingungen überschaubar.
    Nach dem Afternoon Tea (hahahaha, wieder Beutel und ein gerettetes Stück vom Frühstückskuchen) war sogar locker noch ein Nachmittagsschläfchen drin.
    Zusammen mit dem Abendessen und einem frühen Zubettgehen sollte das als Erholung mal reichen 😉.
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  • Day 9

    Weit, weit, weit

    February 16, 2023 in Argentina

    Alfonso, der chilenische Leuchtturmwärter, hat uns den Tag gerettet.
    Aber von Anfang an:
    Auf dem Programm standen 250 km Schotterpiste bis zu unserer nächsten Unterkunft. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 60km/h braucht das so seine Zeit. Diese 250 km führten jedoch durch eine Landschaft, die man als „weit“ beschreiben könnte. Ewige Weiden mit Schafen und Guanakos, ab und zu sumpfige Senken, vereinzelte Büsche oder auch mal ein Baum, für Stunden. Selten mal ein Auto. Gerippe am Straßenrand. So etwas laugt ganz schwer aus. Und dann kamen wir nach Cerro Sombrero. Noch nie habe ich einen trostloseren Ort erlebt, in dem ich übernachten sollte! Eine Arbeitersiedlung, ehemals Petro-Chemie, die Häuser heruntergekommen, nichts Ansprechendes.
    Nur die herzliche Freundlichkeit der Bewohner (Tourist Information ohne Informationen für Touristen), Strickwarenladen (umfangreiche Wegbeschreibung mit viel Körpereinsatz), MiniMarket (Überlebensration an Keksen und Toblerone) hat verhindert, dass wir sofort wieder abgereist sind.
    Und dann bekamen wir den Tipp, an die Küste zu fahren und uns den Leuchtturm anzuschauen.
    Oben auf den Klippen, an der Mündung der Magellan Straße liegt dieser frische rot-weiß fröhliche Ort im Sonnenschein. Alfonso wischt sich die öligen Hände am Overall ab und begrüßt uns gleich mit Handschlag. Er führt uns ein bisschen herum, erzählt uns was (😅), wir dürfen mal mit einem Fuß zum argentinischen Nachbarn rübertreten, dann müssen wir uns im Logbuch eintragen. Unter uns liegt der blaue Atlantik.
    Wir verabschieden uns alle mit den besten Wünschen und sind mit dem Tag versöhnt.
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  • Day 10

    Zurück in der Zivilisation

    February 17, 2023 in Chile ⋅ ⛅ 13 °C

    PUNTA ARENAS, im äußersten Süden Chiles auf dem Festland an der Magellan Straße gelegen, dient heute als Ausgangspunkt für Antarktis Kreuzfahrten und Expedition.
    Wohlhabend wurde der 1848 gegründete Ort dank seiner Lage an der damals wichtigsten Handelsstraße. Die Stadt ist eine kunterbunte Mischung verschiedener Kulturen und Baustile. Wir haben uns einfach mal treiben lassen und alle möglichen Eindrücke festgehalten. Und alles mögliche probiert.Read more

  • Day 11

    Found Pinguins

    February 18, 2023 in Chile

    Am sehr frühen Morgen legen wir an der Isla Magdalena an. Magellan-Pinguine watscheln durcheinander, manche, stolz geschwellt, einige unbeholfen, viele Federn sind noch von der Mauser der Jungvögel übrig.
    Die Insel ist mit Bruthöhlen durchlöchert, die meisten Jungtiere werden in dieser Jahreszeit allmählich erwachsen.
    Stunden könnte man diesen zahlreichen Kolonien von Magellan Pinguinen zuschauen, wie sie umher watscheln, sich putzen, sich streiten, sich präsentieren, sich ausruhen…
    Am liebsten würde ich für Tage hier zur Beobachtung campen. Diese Pinguine wirken niedlich, unbedacht, dappich, abgeklärt, überlegen…
    Außerdem beherbergt
    die Insel Kormorane und Möven. Ein buntes Gekreische und Geschnaube, alles durcheinander. Mein Paradies.
    Nach einer Stunde geht es leider weiter. Isla Marta. Robben, Kormorane und mehr.
    All diese Habitate bedroht durch unsere Zivilisation.
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  • Day 11

    Puerto Natales

    February 18, 2023 in Chile ⋅ ☁️ 13 °C

    Wir spulen vor: Fahrt von Punta Arenas nach Puerto Natales, (260km).
    Steppe, Steppe, Schafe, Steppe, Pferde, Steppe, Busch, Baum, Steppe, Schafe…
    Dann: Auf einer Hochebene, die Aden, schneebespitze Berge in der Ferne. Wir nähern uns Puerto Natales. Die Eisfelder Patagoniens in Reichweite.
    Eine junge und bunte „Stadt“ heißt uns willkommen. Wir bummeln, schauen im Museum vorbei und shoppen, dann genießen wir einen Drink auf der Rooftop Bar unseres Hotels.
    Ein perfekter Tag.
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  • Day 12

    Torres del Paine

    February 19, 2023 in Chile ⋅ ☁️ 9 °C

    Gemütlich und warm im Sessel sitzen und aus dem riesigen Fenster direkt auf den Sonnen beschienenen gletscherfarbenen See mit herumtreibendem Eisberg blicken, eingerahmt von den Torres und dem Grey Glacier.
    Das ist eine Option, die unser neuer Standort im Nationalpark Torres del Paine bietet. Sogar direkt vom Zimmer aus.
    Die heben wir uns jedoch für später auf. Diese Landschaft muss einfach erkundet werden!
    Also brechen wir kurz nach unserer Ankunft im Hotel zu einer Wanderung Richtung Eisfeld am See entlang auf. Das Wetter ist im Sonne & Sturm Modus, für hiesige Verhältnisse ein Glückstreffer. Bei Gegenwind zählen die Schritte dreifach, bei Rückenwind könnte man sich fast zum Ausruhen mal anlehnen. Wir wandern bis zu einem Mirador und staunen in die patagonische Szenerie.
    Zum Abendessen sitzen wir dann wirklich an der großen Fensterfront mit Blick ins windgepeitschte Panorama, bei sehr leckerem Essen und einem Vino. (Das Hotel ist supercharmant und das einzige am Lago Grey.)
    Am Vormittag auf der Hinfahrt haben wir fleißig an unserer chilenischen Kollektion der „Monumento Natural“ gearbeitet und die Höhle des ausgestorbenen Milodón, ein Riesenfaultier, besucht (ein Vorfahre sowohl des Vockenhausener Sparkassenmitarbeiters als auch des Zoomania Zulassungsangestellten). Die Höhle ist beeindruckend, das Milodón wie gesagt ausgestorben. (Es war mal groß).
    Jetzt liegen wir im Bett und schauen auf See, Gletscher, Eisberg und Berge im schwindenden Licht und freuen uns auf morgen.
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  • Day 13

    Hiking

    February 20, 2023 in Chile ⋅ ☁️ 11 °C

    Der arme Ñirre Baum vor unserem Fenster musste sich heute Nacht schwer anstrengen, nicht vom tobenden Sturm entwurzelt zu werden. Er hat gewonnen, trotz Getöse, aber wir haben uns nach dem frühen Wecker Weckruf einfach nochmal umgedreht. Zu unwirtlich vor dem Panoramafenster.
    Auf unserem Programm stand ein nettestens empfohlenes Hiking zu den Torres.
    Irgendwann haben wir uns dann doch einen Ruck gegeben und sind los. 1,5 Stunden Berg- und Talfahrt über wirklich wirklich schlechte Schotterstraßen.
    Kurz vor Mittag sind wir losgewandert, haben ganz schnell Schicht um Schicht beim bergauf Gehen von uns geschält und uns fast einen Sonnenbrand geholt. Wetter gut, Walken gut!
    In den Bergen geht’s anscheinend überall gleich zu. Jedenfalls kamen wir nach ein paar Stunden an ein nettes Rifugio, Kuchen, Serveza und Deftiges im Angebot. Allerdings alles per Pferd hochgeschleppt. Krass. Weiter ging’s über viele Brückchen, über windige Pässe und schöne Waldstücke. Das Ziel: Mirador Torres!
    Leider, leider waren wir aber für den allerletzten Abschnitt zu spät dran. Und mussten kurz vor dem Ziel umkehren. Bisschen Frust war schon.
    Aber wie so oft im Leben ergibt sich aus einer verpassten Gelegenheit etwas Neues Tolles. Auf der Rückfahrt haben wir ein Puma Weibchen mit ihren Jungen gesehen. Eine absolute Seltenheit! Zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
    20,37 Kilometer und 1100 Höhenmeter und eine Puma Begegnung in den Knochen hängen wir müde und zufrieden (und bisschen Knie-Weh) in der Hotelbar ab.
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  • Day 14

    Transgresiones (Vergänglichkeiten)

    February 21, 2023 in Chile ⋅ 🌧 8 °C

    Herrlich. Es stürmt und schüttet mit Hingabe und ohne baldiges Ende, clásico patagónico.
    Verdammt dazu, das gräuselige Wetter von gemütlichen Sesseln aus zu bewundern, gemütlich Kaffee trinkend und gemütlich lesend, ergeben wir uns endlosen Stunden der Gemüüütlichkeit…
    Doch, zack, so ein Pech, kommt die Sonne raus.
    Also Mützen auf, mit Schichten von Jacken eingezwiebelt y vamos a los campos de hielo patagonicós! (Na, fast akzentfrei mittlerweile 😉)
    Die patagonischen Gletscher sind nach der Antarktis und Grönland das größte Süßwasser Reservoir der Erde. Aber auch sie schmelzen dahin. Wir fahren mit dem Boot zu einem der über 70 Gletscher.
    Kleine Eisbrüche funkeln uns im See schon entgegen, das Wasser hat 2 Grad, die Sonne wärmt im Windschatten.
    Gletscherstahlblau strahlt die Abbruckkante des Eisfeldes, unterschiedlichste atemberaubende Eisblockformationen bilden unendliche Fotomotive.
    (Tipp: An Bord bekommt man zum Schauerlebnis noch einen kostenlosen Drink mit Gletschereis gereicht und wenn man sein Glas runterschmeißt, auch wenn’s leer ist, bekommt man zum Trost einen kostenlosen neuen Drink. Netter Service)
    Dann tritt das Boot die Rückfahrt über den See an.
    Und plötzlich: Action! Der patagonische „Wind“ gibt sein bestes und erreicht fantastische 10/10 Punkten. Alle werden unter Deck geweht und Mützen über Bord. Der Rückweg vom Boot über die Kiesbank wird zum Storm-Fighting, was nicht allen Passagieren Spaß macht. Ralf der Retter hat seinen Auftritt, indem er eine verängstigte Frau vor dem Davonwehen rettet und wird mit gutem Karma und einer dicken Umarmung belohnt.
    Das Abendessen wartet schon in gewohnt gemüüütlicher Atmosphäre mit Blick auf das Tosen draußen.
    Noch Wünsche? Wohl kaum 😍
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  • Day 15

    … nach El Calafate

    February 22, 2023 in Argentina ⋅ 🌬 11 °C

    Eine lange lange ziemlich ereignislose Autofahrt von Lago Grey nach El Calafate, mit Tankstopp in Puerto Natales, um nicht von geschlossenen oder leeren Tankstellen überrascht zu werden. Internet gab’s auch nur einmal auf der ganzen weiten Strecke.
    Die einzige Herausforderung für uns war der Grenzübertritt von Chile nach Argentinien 🇨🇱 / 🇦🇷 Blutige Anfänger wir sind! Es hat 5 Besuche und 5x zwischen Grenzstation Chile und Grenzposten Argentinien Hin- und Herfahren gebraucht (jeweils 3 km), bis wir alle Stempel, Zettelchen und Erlaubnisse für Auto und Passagiere beisammen hatten. Und dann wären uns noch fast die schon gestempelten Zettel vom wie immer heftigen Wind aus den Händen gerissen und für immer in der patagonischen Steppe verweht worden.
    Ansonsten gab’s noch ein paar Neuzugängen für unsere Foto Safari Collection: ein Gürteltier und eine Nandu Familie.

    El Calafate überrascht dann nach all der trockenen Steppe als mit vielen großen Bäumen grünes und schattiges Fleckchen, mit dem Charme eines trubeligen Skiortes.
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  • Day 16

    Eis, Eis und Eis

    February 23, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 4 °C

    Heute:
    Vorhang auf für den Perito Moreno Gletscher! Schauen, staunen, informieren. (Schon die Anreise ist reizvoll.) Dieses Naturschauspiel fasziniert und beeindruckt das Gemüt nachhaltig.
    Die vorrückende Front des Gletschers ist 5 km breit und die Eiskante ragt durchschnittlich 75 Meter hoch über dem Lago Argentino auf. Die Gesamttiefe des Eises beträgt 170 Meter. Wow! Weltweit ist er einer der wenigen Gletscher, der nicht schmilzt. Deshalb wird er von Glaziologen eingehend erforscht. Der Gletscher knackt und kracht und knallt, in regelmäßigen Abständen stürzen Abrisse in den türkis schimmernden See. Der Anblick ist unglaublich imposant, richtiges Gänsehaut-Feeling.
    In einem modernen Informationszentrum wird man eindrücklich über die Entstehung, Bedeutung und Historie von Gletschern informiert.
    Auch hier gilt: Man schützt ganz besonders das, was man kennt.

    Zurück in Calafate haben wir uns dann noch etwas auf der Main Street rumgetrieben und mussten, zum Abrunden unseres Thementages „Eis“, zwei Eisbecher mit den Sorten Calafate und Chocolate Patagónico schlecken. (Hochgepriesen, und die Erwartungen erfüllend!)
    Ein Picknick auf unserem Hotelbett beschließt den Tag.
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