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  • Day 10

    Go, with the flow

    July 1, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 11 °C

    Ich glaube, dass ich auf dieser Reise an diesem unwirklichem Ort, bisher am Besten geschlafen habe. Ich habe geschlafen wie ein Baby! (Mein Gott, was Angst, Adrenalin und Erleichterung alles bewirken können! 😜)
    Überlebenstagebuch… wir schreiben Tag 10. Es kann ja nur noch besser werden. Schließlich habe ich GESTERN überlebt! 🥳
    Unsere heutige Etappe? Ganz ehrlich, keinen Plan! Auf jeden Fall, nicht rüber!!! 🫣
    Es hat die ganze Nacht geregnet. Wir schlafen bis 07:40Uhr!!! in unserem privaten Lager. Anschließend geht’s frühstücken.
    Heute verzichten wir mal ausnahmsweise aufs Zähneputzen und das Gesicht waschen. All dies muss draußen bei Regen mit eiskaltem Wasser getätigt werden. Heute stinke ich lieber! 🥶
    Es gibt sehr matschiges Müsli mit frischen Früchten und seeeehr starkem Kaffe zum Frühstück. Das Müsli ist nicht so meins. Der Kaffee auch nicht.
    Wir philosophieren noch mit den, für diese Woche, neuen Hüttenwirten über die heutige weiter planmäßige, alpine Etappe über die Bergkämme. Im Wanderführer steht, dass man diese schwierige Etappe bei Nässe und Nebel eher nicht durchführen sollte. Je nachdem, wen man von den 6 neuen jungen Wirten fragt, bekommt man unterschiedliche Aussagen. Es regnet immer noch. Soll auch weiterhin heute sehr unbeständig bleiben. Ich habe noch immer Schiss wegen gestern. Dieser Bergkamm mit dem steilen Abhang und dem starken Wind drüber hat mir den Rest gegeben. Ich WILL da auf keinen Fall mehr rüber! Wir suchen nach einer Alternativroute. Aber es gibt nichts. Nur über die Kämme und Gipfel.
    Also heißt es für uns umdisponieren. Schade, aber wir müssen wieder ins Tal. Die nächste Hütte, auf die sich vor allem Andreas gefreut hatte, werden wir nicht mehr erreichen. Wo wir heute und morgen übernachten werden, wissen wir auch noch nicht. Aber, wir haben ja einen neuen Slogan „Go, with the flow!“ Es kann also theoretisch ja nichts mehr schief gehen. 😅
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  • Day 9

    Tolle Begegnungen

    June 30, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 11 °C

    Um 16 Uhr kommen wir endlich an der Hugo-Gerbers-Hütte (auch Hochkreuz-Hütte genannt) auf 2400 Metern an. Wir haben es geschafft. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung. 1750 Hm 💪
    Im Flur werden wir von der Wirtin Hannah begrüßt. Sie hat die Hütte erst vor einer Woche aus dem Winterschlaf geweckt und ist auch nur noch bis morgen mit ihrem Bruder Gregor hier oben. Da die Hütte keinen festen Pächter hat, wird diese im wöchentlichen bzw. zweiwöchigem Wechsel von Freiwilligen bewirtschaftet. Sie erklärt uns kurz, das wir ein 6er Lager für uns alleine haben werden und nur noch zwei andere Wanderer da sind. Sie hat schon mal den Kamin in der Stube angeschmissen, damit wir uns gleich aufwärmen können. Gewaschen wird sich draussen an der Quelle und innen gibt ein Bioklo (ein Plumsklo. "Gespült" wird mit Sägespänen).
    Wir stellen unsere Sachen im Lager ab und gehen direkt in die Stube. Dort sitzen Thomas & Martin am Kamin und wärmen sich mit Tee. Wir kommen schnell ins Gespräch. Woher kommt ihr? Wohin wollt ihr?... Wir sind uns direkt sympatisch. Dementsprechend lassen wir ihnen auch den Vortritt zur "Dusche". Wenn sie es überleben, gehen wir auch. 😋
    Es ist arsch-kalt, aber die Biere wärmen uns von innen. Evtl. hätten wir noch einen Schnaps für 2 Grad mehr vertragen können. 🤭 Ursprünhlicher geht's wirklich nicht. 🥶
    Aber anschließend zurück in der Stube, ist es soooo schön mucklig warm. Ein paar Minuten später gibt es auch schon das Abendessen.
    Salat mit Kürbisstreifen und Käse, Spaghetti mit Kürbis-Gemüse-Sauce und Speck und als Nachtisch Apfelkuchen. Es ist alles sooowas von lecker. 🥰
    Wir quatschen die ganze Zeit mit Thomas (Psychologe) & Martin (Physiotherapeut), die beide aus Salzburg kommen und einiges von ihren Fern-Fahrrad-Touren nach Indien, Amerika etc. erzählen. Es ist ein herrlicher Abend voll toller Themen, Erinnerungen und Inspirationen. Wir trinken zusammen Wein und Zirbenschnaps. Am Ende einigen wir uns auf ein Tourenmotto: "Go, with the flow!" Darauf doch gleich wieder ein Schnapserl! 😊
    Um 21:30 Uhr stehen plötzlich die neuen Pächter für die kommende Woche an. Es sind sechs junge Freunde aus Wien, die die Hütte jedes Jahr für ein oder zwei Wochen bewirtschaften. Sie haben einiges den Berg hochgeschleppt. Proviant. Auch Flüssigen!
    Diese Leistung muss natürlich gleich begossen werden. ☺️
    Um 22:30 Uhr gehen wir glücklich und zufrieden in unser Lager. Es ist schon manchmal seltsam, mit welchen Höhen und Tiefen ein einziger Tag verlaufen kann... 🤩
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  • Day 9

    Nichts für schwache Nerven!

    June 30, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 12 °C

    Um 14:40 Uhr nähern wir uns endlich dem Klingentörl (auf 2382hn) an. Wir müssen immer wieder stehen bleiben, verschnaufen. Der Weg ist sehr steil und die Wegfindung noch immer sehr schwierig. 😰
    Doch der Blick nach oben offenbart, es fehlt nicht mehr viel. Der Grad liegt vor uns. Noch ein paar Meter, und wir sind gleich da.
    Kaum ist die letzte Etappe zum Grad absolviert, bleibt uns der Atem stocken. Vor uns, eine Abbruchkante zur anderen Seite. Doch man sieht absolut nichts. Nur Nebel, Der Wind treibt die Wolken vor dem Grad zusammen und schiebt sie ganz langsam über diesen rüber. Vor der anderen (nicht so steilen Aufstiegsseite konnten wir das Schauspiel ausdrucksstark mitverfolgen).
    Doch nun stehen wir oben auf dem sehr schmalen Bergrücken, von dem es zu beiden Seiten seeeehr steil runter geht. Sofort setzen wir uns beide hin. Den Schwerpunkt ganz nah an den Boden. Bloß nicht bewegen!
    Der Wind, der die Wolken über den Bergrücken herübertreibt, erschwert einem das Gleichgewicht zu halten. Erstmal verschnaufen.
    Evi ist wie erstarrt vor Angst. Will eigentlich gar nicht mehr aufstehen. Zurück ist aber auch keine Alternative, also vorwärts!
    Die nächsten paar Meter geht es über einen noch krasseren steinigen Grad weiter. Wir bleiben stehen. Evi weigert sich darüber zu gehen. Wir versuchen eine Alternative zu finden.
    Einige Meter können wir den Grad noch knapp unterhalb umgehen, aber danach müssen wir wieder oben auf den Grad. Von rechts wehen weiter Nebelwolken über uns. Trotzdem sieht man zwischen den Nebelwänden, dass es extrem stark nach unten geht. Der volle Rucksack macht es natürlich nicht besser, aber für die paar Meter trauen wir uns herüber.
    Evi ist danach ziemlich fertig. Sie sagt, dass sie noch nie soviel Höhenangst hatte.
    Es geht für 1:15h noch weiter, hoch konzentriert am Berg entlang. Immer wieder kommen ausgesetzte Stellen. Man darf keine Fehler machen.
    Ständig halten wir Ausschau nach der Hütte. So weit kann sie doch nicht entfernt gewesen sein!
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  • Day 9

    Gippersee

    June 30, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 13 °C

    Um 13 Uhr kommen wir am Gippersee an. Ein Idyll auf 2036hm. 😍 Eigentlich wollten wir hier schwimmen gehen. Doch „Gott sei Dank“ ist es zu kalt und es ziehen immer wieder Regenwolken vorbei. Wir dürfen keine Zeit verschwenden, müssen weiter.
    Es geht nochmal 350Hm steil bergauf. Die Wegfindung ist sehr schwierig. Es zieht sich. Wir müssen ständig stehen bleiben und nach der nächsten Markierung Ausschau halten.
    Es stehen noch weitere 1:40h hoch zum Klingentörl an.
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  • Day 9

    Hinauf!!!

    June 30, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 12 °C

    Unser Tag startet mit einem wunderbaren Frühstück um 6:30 Uhr. Und wie könnte es anders sein, sitzen dort bereits unsere Wegbegleiter Doris und Alex. Es gibt ein kurzes Update vom letzten Tag und sie erzählen, dass sie noch zwei Stunden mit knapp 600 Hm zum Fraganter Schutzhaus gegangen sind. Hut ab, die alten Leute. Heute werden sie aufgrund der unsicheren Witterungslage anders gehen und wir werden sie dementsprechend nicht mehr wieder sehen. 👋
    Wir brechen um 7:30 Uhr auf und gehen zum Bus. Den Weg nach Lamnitz sind wir ja Gott sei Dank schon gestern gegangen. Somit ersparen wir uns heute morgen wertvolle 1,5h Weg. Was für eine super Idee von mir! 😋 (Wie man sieht, schreibt heute der GÖTTERGATTE!)
    Es geht heute 1750 Meter nach oben. Mehr Höhenmeter werden wir auf der ganzen Tour nicht mehr absolvieren. Dementsprechend haben wir gehörigen Respekt. 😬
    Im Bus und in Lamnitz werde ich noch von zwei älteren Damen angesprochen. "Wos moachzt ihr? Wie toll! Da oben war ich auch mal vor 20 Jahren. Geht aber seeehr Uf die Beine! ..." Sehr süß!
    Um kurz vor 8 Uhr geht's dann direkt steil bergauf. Aufgrund von Holzfällerarbeiten können wir keine Abkürzungen durch den Wald gehen. Die wären aber auch eh sehr steil gewesen. Also gehen wir über den längeren Forstweg. Die Sonne brennt schon extrem. 🌞 Es sind 23 Grad und es ist schwül. Für heute besteht zu allem Überfluss auch noch Gewittergefahr. 🙈
    Evi hat schon nach kurzer Zeit Kreislaufprobleme und verflucht meine gestrige Idee. Sie braucht auch gar nicht viel dazu zu sagen und ich weiß, dass ich heute gaaaanz kleine Brötchen backen muss.
    Nach 1:40 Std. haben wir 500 und nach 3:50 Std. 1000 Höhenmeter absolviert. 💪
    Der Kreislauf und die brennende Sonne macht meinem Schatz zu schaffen. 🙇‍♀️
    Ihre genaue Gefühlswelt kann ich nur erahnen und schön den Mund halten. 😉
    Um 12:15 Uhr fängt es an zu Regnen. Endlich Abkühlung! Evi dampft förmlich. Jetzt gibt es noch einen Proteinriegel und meine Frau erwacht wieder zu neuem Leben. Mein Schatzi aus Sibirien kommt eher bei kühleren Witterungsverhältnissen auf Betriebstemperatur...
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  • Day 8

    Unerwarteter Besuch 🤩

    June 29, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 16 °C

    Ich bin noch lange nicht fertig mit meckern!
    Also eins vorweg… aus dem mir versprochenem „Spaziergang“‘ wurden im Endeffekt 19,5km in 4:20h…
    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass absolut JEDER meinen Ärger und diese Enttäuschung nachvollziehen kann!
    Wie es zu dieser Mammutstrecke kam? Nun, mein mir angetrauter Göttergatte (das Wort an sich selbst ist doch wohl Widerspruch genug) fühlte sich nach der URSPRÜNGLICH angedachten Etappe noch nicht ausgelastet genug.
    Kurzerhand habe ich mich belabern lassen. „Es ist noch soooo früh! Wenn wir das nächste Teilstück noch gehen, dann können wir es ja morgen überspringen…“ Hmmm eigentlich hat er ja recht. Aaaaber, ich habe doch so gar keine Lust. Und schwimmen wollten wir doch ja auch irgendwann mal! Das kleine Süße Freibad?! Und? Und? Und?
    Wir gehen weiter. Fragt mich nicht…
    Habe ich bereits erwähnt, dass es seeeehr warm ist? Mir wurde ein Bier unterwegs versprochen. Es gibt nix unterwegs. 😤
    Erst nach ca. 1,5h und 7,5km weiter (ganz im Ernst, dass hat sich mindestens doppelt so lang angefühlt!!! 😬) sind wir an der Gaststätte angekommen. Nun gab es endlich die versprochenen Erfrischungen. Wir studieren die Menükarte, bestellen etwas zu essen. Funk und Christoph posten ein Bild bei WhatsApp. Ich schau aus Spaß bei Google Maps wie weit wir entfernt sind. Cool, nur 54km Luftlinie. Andreas schickt es den Jungs. Kurz darauf gibt es einen Anruf. Sie kommen rüber. Sind in knapp 2h da. Wow! Das ist mal eine Überraschung! 🤩
    Kurz darauf sitzen wir beisammen, quatschen, essen, trinken. Tut gut! 😊
    Auf einmal steht die nette ältere Wirtin unserer heutigen Pension am Tisch. Sie ist auch zufällig im Ort, und könnte uns wieder zurück bringen. Das ist ja toll! Wir sollen uns Zeit lassen. Sie wartet.
    Wir verbringen insgesamt knapp 1,5h mit den beiden. Haben eine tolle Zeit. Auf einmal steht die Dame wieder vor unserem Tisch. Sie würde ja gerne jetzt fahren, ob wir noch anderweitig zurückkommen würden. Ähhhm… ne, wir müssen morgen 1750hm hoch, wir müssen los. Wir verabschieden uns von Christoph und Daniel. Gehen raus. Die Wirtin sitzt mit ihrer Schwester vor dem Gasthaus im Auto und wartet auf uns. Auf der Heimfahrt erfahren wir, dass die beiden insgesamt knapp 1,5h auf uns im Auto gewartet haben. Die waren gar nicht ebenfalls im Gasthof essen, wie wir angenommen haben. Wir sind sprachlos. Meine Güte, ist das hier ein Service! 😍
    Gegen 21Uhr sind wir wieder zurück in unserer Pension. Duschen, waschen noch kurz das Nötigste per Hand und dann geht es schon ins Bett.
    Morgen wird ein anstrengender Tag!
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  • Day 8

    Heute gehen wir nur spazieren 👟☝🏻

    June 29, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 23 °C

    Etappe 8: Alternativetappe. Da wir gestern nicht zum Fraganter Schutzhaus gegangen sind, müssen wir heute umdisponieren und haben deshalb nur einen ganz kleinen Abschnitt nach Stall zu bewältigen. Es stehen ca. 12km in 3h an. Also, spazieren gehen! Entspannen!! Einfach nur geradeaus gehen!!! Den Muskeln und Knochen für den morgigen schweren Aufstieg Ruhe gönnen!!!!…
    Falls jemand gerade den aggressiven Unterton in meinem Schreibstil bemerken sollte, dieser ist extra hier platziert worden! Ich wurde getäuscht und betrogen! Ganz arg hinterlistig. Von meinem eigenen Ehemann!!! 😢
    Aaaalso, der Morgen fing ja noch wirklich gut an. Ausschlafen, ausgiebiges Frühstück im Hotel, ganz langsam los. Wir haben ja alle Zeit der Welt!
    Gemütlich spazieren wir entlang der Möll. Es ist mal wieder sehr warm, Urlaubswetter und so, und wir sind ja gleich da!
    Kurz vor Stall schlägt uns die Rother App eine Alternativroute vor. So eine Strecke für richtige Wanderer. Mein Ehemann scheint sich gleich angesprochen zu fühlen. Ich sehe nur die Höhenlinien auf der Wanderkarte und schüttle den Kopf. „Nix da! Heute ist spazieren gehen angesagt!“ Mein Protest wird ignoriert. Es geht mal eben 200hm steil hoch.
    Kann mir bitte einer verraten was das mit „spazieren gehen“ zu tun hat?
    Ich fluche (mehr oder weniger leise) vor mir her. Wir durchqueren eine kniehohe Wiese. „Aaaah, schön! Zecken sammeln wollte ich heute ja auch noch!“ 😡
    Mann macht sich über mich lustig, sucht mich aber anschließend doch noch nach den kleinen Mistviechern ab. Nix zu sehen. Alles klar, wir gehen weiter. Sind ja gleich da. Ich verzeihe ihm. Will ja nicht so sein… 😅
    Doch das Karma hat den längeren Atem. Kurz vorm Zielort wird Andreas ganz hinterhältig von einem RIESIGEN Schmetterling angegriffen. Also wirklich! Der wird fast von der Straße, von dem gigantischen Insekt weggegrätscht! 🤭 Ich kann mich kaum halten, werde aber mit einem gaaanz bösen Blick abgestraft. 🥺
    Nach diesem höchst spektakulärem Spaziergang sind wir aber an unserer nächsten Pension angekommen. Das Häuschen sieht entzückend aus. Das Zimmer groß und gemütlich. Mit einem großen Badezimmer. Und das Beste, gleich nebenan ist das süßeste, kleinste Freibad, dass ich je gesehen habe. 😍 Ich sehe mich sofort da drüben liegen. Nur schnell die Rucksäcke im Zimmer abstellen…
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  • Day 7

    Eine kleine Wellness-Auszeit 🧖🏻‍♀️🧖🏽

    June 28, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 20 °C

    Unten im Dorf schmeißt der Fahrer uns am Dorfrand raus. Ich schaue schnell noch nach potentiellen Übernachtungsmöglichkeiten im Ort. Es gibt so einige. Nur leider ist hier in der Umgebung anscheinend alles auf Winterurlaub ausgelegt. Die meisten Hotels und Pensionen haben komplett geschlossen. Ich finde ein 4* Hotel. Kostet mit Halbpension 104€ pro Person. Uiiiii… Dafür gibt es aber Sauna 🤩. Kurzerhand entscheiden wir uns dafür. 2km und eine halbe Stunde später sind wir da. Unser Zimmer ist im dritten Stock. Puuuuh… ich mag nicht mehr. Ich habe mich doch bereits hierher schleppen müssen. 😩 Die Rezeptionistin macht uns auf den Aufzug rechts neben uns aufmerksam. Juhuuu! Ich gehe heute keinen Höhenmeter mehr. ☝🏻
    Das Zimmer ist etwas speziell, etwas verwohnt (die sind irgendwie Anfang 90’ stehen geblieben) aber schön groß. Es gibt auch wieder einen Balkon mit einer schönen Aussicht. Andreas kümmert sich um den Wäscheservice. Wir bekommen für 10€ den Inhalt unserer beiden Rucksäcke gewaschen. 🥳
    Die arme Frau an der Rezeption bekommt von ihm 2 Mülltüten voller stinkender Wäsche überreicht. Oh Gott, die Arme! 🙊
    Wir verschwinden sofort in der Sauna. Die Wärme tut unseren geschundenen Muskeln sooo gut! Nach dem ersten Gang liegen wir im kleinen Wellnessgarten in den Liegestühlen im Garten. Wir sind sooo müde. Bloß nicht einschlafen!
    Nach einem 2ten Gang reicht es aber auch. Wir haben Hunger. Also los, essen fassen. 3 Gänge später setzen wir uns noch mit einer Flasche Wein nach draußen. Durch die Schmerzlaute bei jeder Bewegung wird natürlich jeder auf uns aufmerksam. Wir werden ständig ausgefragt wo wir waren und wohin wir noch wollen. Die Gespräche gipfeln natürlich immer in uuuuh und aaaah. Wir sind DIE Helden! Und Helden muss man natürlich auch immer Tribut zollen. Heutzutage läuft das anscheinend in Schnaps ab. Also der Tribut. Warum auch immer. Gut tun, tut er aber! Der Tribut, selbstverständlich… 😜🥃

    Somit haben wir die heutige Etappe in 9h (davon 7:15h Gehzeit), 15,5km, 640hm Aufstieg und 1500hm Abstieg absolviert!
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  • Day 7

    Ein richtig schöner Abstieg 🏔️🫶🏼

    June 28, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 5 °C

    Nach dem beschwerlichen Abstieg kommen wir endlich an unserem selbstgewähltem Zwischenziel an. An der alpinen Talsohle in dem, im Sommer stillgelegten Skiparadies, wollten wir uns entscheiden wie die weitere heutige Etappe für uns weiter geht.
    Da das Wetter uns leider einen gehörigen Strich durch die Rechnung beschert hat, und der Boden im Zwischental komplett durchweicht ist, dass man mit jedem Schritt im Kies- und Schotterboden versinkt, entscheiden wir uns den Weg über den Ochsentrieb nicht weiter fortzusetzen.
    Wir wählen die Alternativroute, die ich in der Wanderkarte ausfindig gemacht habe. Wir wissen, es wird steil werden, haben aber keine weiteren Informationen zu dieser Etappe.
    Wir laufen los. Die Sonne kämpft sich durch und es klart auf. Wir passieren ein Wanderschild „Anspruchsvoller Bergwanderweg“.
    Na, gut dass wir anspruchsvoll sind! 😬 Es wird tatsächlich anspruchsvoll, aber so schöööön! Wir wandern fast durchgehend an der grünen Steilwand entlang. Überall um uns herum blüht es. Mal was ganz anderes als graue Steine. Das Panorama ist phänomenal! Überall gehen die Schmelzwasserbäche in Wasserfällen runter. Wir bleiben ständig stehen und bewundern die Aussicht.
    Zum Schluss wird es noch etwas spannender, der Hang ist etwas abgerutscht, wir müssen drüber steigen. Ein paar Bäume liegen im Weg, also rüberklettern. Über ein paar Steine balancieren, die in den Schmelzbächen liegen. Es hat etwas vom Survivaltraining. Wenn wir die Tour überleben, dann überleben wir doch wohl alles 😅💪🏻.
    Gegen 16Uhr kommen wir am Parkplatz Innerfragant raus. Es war schön, aber ankommen ist noch schöner. Meine Füße haben auch keine Lust mehr. Wir schauen nach einem Bus ins Tal runter. Hier oben sind die Hotels nur im Winter in der Hochsaison bewirtschaftet. Der Bus fährt in einer Stunde. So ein Mist, eine Stunde in der Sonne warten, da haben wir keine Lust drauf. Wir überlegen ein Taxi zu rufen. Sind über 10km. Könnte teuer werden. Der letzte Taxifahrer hat uns für 8km, 25€ abgenommen. Touristenpreise! 🙄
    Auf einmal fährt in Schrittgeschwindigkeit ein VW Bus an uns vorbei. Der Fahrer scheint irgendwas zu suchen. Bestimmt uns. 😝
    Andreas hält den Daumen raus. Er hält an. Ob er nach Flattach fährt, will ich wissen. Der Fahrer kriegt sich kaum ein. Es gibt nur die eine Straße runter nach Flattach. Na ist doch prima! Eine Win-Win-Situation würde ich sagen. 😎
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  • Day 7

    Was mache ich eigentlich hier?

    June 28, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 2 °C

    Etappe 7: Schutzhaus Neubau - Fraganter Schutzhaus; 17,7km; 8:15h Gehzeit; 1180hm rauf; 1560hm runter.
    Eins vorweg, es wird nicht die Strecke werden. Aber eins nach dem anderen!
    Um 7Uhr werden wir wach. Wir haben nicht gut geschlafen. Es war zu warm, die Betten etwas zu kurz, die Kissen zu hoch und Andreas hat geschnarcht 🙄😂.
    Nach einem sehr leckerem Frühstück versuchen wir Neuigkeiten über das Wetter und den Weg zum Fraganter Schutzhaus zu erfahren.
    Der Wirt meint, es geht schon rüber. Ist noch sehr viel Schnee da. Müsst ihr selbst wissen. Na danke auch! In der Nacht hat es stark geregnet und gestürmt. Es regnet immer noch. Laut der Wetterprognose vom Wirt, soll es aber bald aufklaren.
    Keine Ahnung warum, wieso, weshalb, aber wir latschen los. Soll ja besser werden. Im Zweifelsfall ALLES 😬!
    Es wird nicht besser! Es wird schlechter. Viel schlechter! Der feine Nieselregen wird stärker. Ein starker Wind kommt noch hinzu. Aus dem stärker werdenden Regen wird nach 20min Schneeregen. Und kurz danach Schneefall, je höher wir steigen. Über die Fraganter Scharte müssen wir. Es geht direkt von der Hütte 579hm rauf. Keine Ahnung was mit uns los ist, aber wir meistern den ersten Abschnitt ohne Schmerzen, Verschnaufpausen oder weitere Probleme. Ich glaube, unsere Körper und Köpfe haben aufgehört sich zu wehren. Einfach weiter laufen… 💪🏻
    Meine These ist ja, dass nach 7 Tagen Bootcamp mein Körper so gestählt ist, dass ich einer Bergziege gleichen müsste. Also von den Muskeln, Geschwindigkeit und Trittsicherheit her…😎
    Allerdings sollte sich vor allem die Trittsicherheit in den nächsten Stunden sehr beweisen müssen.
    Nach 2:10Uhr passieren wir die Fraganter Scharte. Jetzt stehen wir vor dem Abstieg. Es ist sau steil! Und dank dem Neuschnee sau glatt! Nach ein paar Minuten Abstieg schaltet sich mein Kopf doch wieder ein. Was zum Teufel machst du überhaupt hier?
    Aber es nützt ja nix. Hoch konzentriert steigen wir hinab. Jeder Schritt muss abgesichert und gut überlegt sein. Keiner von uns kommt ins Rutschen oder ins Stocken. Irgendwie geht es ja immer voran. Auch wenn einem zum Teil der Arsch auf Grundeis geht 😬😅💪🏻.
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