Der Wupperweg

September 2021 - January 2022
126 km von der Quelle bis zur Mündung
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  • Day 1

    Am Anfang war das Sickern

    September 11, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Am frühen Morgen stehen zwei Wanderer vor einer Wiese und starren ins Grüne......Feuchte sickert sich zu einem kleinen Bach, der lustig bergab springt....... Willkommen im Quellgebiet der Wupper, die hier noch Wipper heisst.

    Der Wupperweg beginnt in Börlinghausen und wird nach 126 km bei Leverkusen enden, wo der Rhein die Wässer der Wupper aufnimmt.

    Heute geht es auf unserer ersten Etappe etwa 23 km weit nach Wipperfürth, wo der Namenswechel durch den Austausch von i zu u durchgeführt wird.

    Den Weg wollten wir eigentlich (!) erst in der kalten Jahreszeit wandern, aber da dieses Jahr anders ist, weshalb wir ihn im Frühherbst anfangen. Inspiriert von BonnGiorno und Nikolaus gehen wir den Weg jedoch in Fliessrichtung - quasi dem Lauf der Natur folgend.

    Mal ganz nah am Fluss, mal etwas entfernt von ihm wandern wir durch Wiesen, Wälder und kleine Ortschaften einen sehr abwechslungsreichen Weg, der durch seine Historie bedingt diese große Bandbreite aufweist: Asphalt, Singletrails, hoch, runter, links, rechts.......echt toll!!

    An der Lingesetalsperre haben wir schließlich noch die Begegnung des Tages: die Sperrmauer ist noch durch Bäume verdeckt als wir lautes Rufen "Wilhelm, Wilhelm!" und die Beschwerde "Der Wilhelm hört nicht!" vernehmen. Wir biegen auf die Sperrmauer ab und stehen in einer sehr skurrilen Szene: ein Terrier steckt seinen Kopf durch das Gitter des Geländers und schaut nach unten - mein erster Gedanke: "Selbstmord ist keine Lösung"...... Dann sehe ich das Frauchen - unter anderem mit leuchtend blauen Augenbrauen - und unweigerlich drängt sich der nächste Gedanke auf: "Vielleicht doch" 😂🤣😂

    Wir kehren in die Kaffeerösterei ein und genießen Kaffee, Kuchen und Quiche - eine sehr empfehlenswerte Lokalität - als auch Wilhelm und die blauen Augenbrauen erscheinen und am Nebentisch Platz nehmen. Sehr vergnüglich eine solche Rast 😁.

    Der Riesling und ich nehmen den Weg wieder auf und genießen das frühherbstlich Wetter, die Natur und die Gespräche über viele Themen (Flohmarktbrenner, Couscous, Schwarzwald, Frisuren der Töchter - knallharte Männer-Outdoor-Themen halt).

    Nach 23 km ist dann erst einmal Schluß und wir erklären den Wandertag für äußerst gelungen.......
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  • Day 6

    Draußen nur Ölkännchen

    September 16, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 12 °C

    Die zweite Etappe begann selbstredend dort, wo die erste geendet hatte: in Wipperfürth, der ältesten Stadt im Bergischen Land.

    Nach wenigen Minuten verließen wir die Stadt und kamen schnell zur Neyetalsperre, einem Nadelöhr vieler Wanderwege. So ging es zum ersten, aber nicht zum letzten Mal parallel mit dem Bergischen Panoramasteig an diesem Tag.

    Kaum steigt man aus dem Neyetal auf, steigt man auch schon ins Bevertal ab. Die Bevertalsperre ist quasi die größere Schwester der Neyetalsperre, gemeinsam bilden sie den Beverblock.

    An der Bevertalsperre machten wir in dem berühmten Ausflugslokal "Zornige Ameise" eine vorzeitige Mittagspause. Während sich der Herr Riesling einen unanständig großen Teller Schnitzel mit Kartoffelsalat einschnabuliert, fristete ich mein Dasein bei Diätcurrywurst mit Pommes.

    Hinter dem nächsten Hügel trafen wir wieder auf die Wupper und erreichten Hückeswagen. Hier stellten wir fest, dass aufgrund der noch vorhandenen Schäden durch das Hochwasser die Wege entlang des Flusses gesperrt sind. (Unter anderen wurde flussauf die Produktionsmaschinen eines Betriebes vom Wasser mitgenommen - mitsamt den ganzen Ölen, Schmiermittel, etc.) Auf dem Fluss sind mehrere Öl- und Müllsperren gespannt und in der Ferne hört man 'schweres Gerät' im Einsatz. Wir planen einen kurzen Umweg und sind etwa eine halbe Stunde später hinter der Sperrung zurück an der Wupper.

    Kürze Zeit später erreichen wir das Südende der Wuppertalsperre, an deren nördlichen Ende sich der Wupperdamm befindet, unseren heutigen Etappenziel.

    Für mich hat am Wasser laufen immer etwas besonders und der Umstand, dass der Weg schon bekannt ist (Bergischer Panoramasteig), tut dem keinen Abbruch.

    Aufgrund der Länge der Talsperre zieht sich der Weg zwar etwas, aber ist dennoch toll zu gehen. Nach gut sechs Stunden lassen wir die Rucksäcke am Auto auf dem Parkplatz und erkunden noch kurz den Wupperdamm in der Nachmittagssonne.

    Ein gelungener Tag, den auch der anfängliche heftige Regen nicht zu schmälern vermag.
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  • Day 52

    Von der Sperre zum gesperrten Turm

    November 1, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 9 °C

    Nach ein bißchen Pause auf dem Weg gingen der Herr Riesling und ich die 3.Etappe des Wupperweges an.

    Los ging es von der Wuppertalsperre in gemächlichen Flussschleifen nach Dahlhausen, einem durch Tuchmacherei geprägten Ort, wo wir auf die Anlagen des Fördervereins der Bergischen Bahnen stießen. Imposant mit wieviel Energie man hier alte "Schätzchen" restauriert. (googelt mal und ihr seht, wie die Lok vorher aussah)

    Weiter ging es über die Kinderwagenchaussee, einem Wegabschnitt am Ufer, der besonders von der Sonne verwöhnt und deshalb gerne für den Sonntagsspaziergang genutzt wird. Und wir hatten mit dem Wetter wirklich Glück - allein der Kinderwagen fehlte 😂

    Der Weg wechselte die Wupperseite und führte uns durch weitere Stätten der Tuchmacherei. Ein sehr abwechslungsreicher Wegabschnitt zwischen Natur und Historie.

    Vor Beyenburg wurde die Wupper nochmals gestaut und gibt einigen Ruder- und Kanuvereinen das Revier ihrem Sport nachzugehen. Wir kehrten im "Bootshaus" für einen Latte Macchiato ein und beobachteten einige der Ruderer.

    Dann ging es nach und durch Beyenburg, dem Ortsteil von Wuppertal, der durch das schreckliche Hochwasser im Sommer arg mitgenommen wurde. Es liefen noch viele Arbeiten um die Schäden zu beheben. Ein wunderschöner Ort, der uns so jedoch nachdenklich machte.

    Nun ging es wieder mehr durch den Wald und das Farbenspiel von Sonne und Blätterdach und Laub war unglaublich. Wir querten ein letztes Mal die Wupper und erreichten Laaken. Dort verlässt der Weg den Fluss und geht über den Berg ins Murmelbachtal und von dort nochmals hoch ans Etappenziel zum Toelleturm.

    Coronabedingt war der Turm leider nicht begehbar, da keine Abstände eingehalten werden können. Dort oben gibt es bestimmt eine sehr schöne Aussicht.

    Die Etappe war unglaublich schön, sehr abwechslungsreich, interessant und in wundervollem Herbstwetter. 23,2 km, die sich wirklich lohnen.
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  • Day 77

    Der Wupperweg - Stau, Hau und wow

    November 26, 2021 in Germany ⋅ 🌧 3 °C

    Nach etwas längerer Pause wurde es Zeit mal wieder nach draußen zu gehen. Der Herr Riesling und ich hatten uns zur nächsten Etappe auf dem Wupperweg vom Toelleturm nach Kohlfurt verabredet.

    Doch zunächst kam nach heftigem Regen und Sichtweite von unter 100 Metern ein zäher Stau, der mal kurz die Fahrzeit auf 90 Minuten verdoppelte. Der Herr Riesling hatte zu warten....

    Vom Toelleturm ging es in einem weiten Bogen um die Wuppertaler Innenstadt herum, teils urban und teils in der Natur, aber immer auf und ab.

    Die Sonne versuchte herauszukommen und brachte die Holzarbeiter mit. Plötzlich war der Weg gesperrt wegen Baumfällarbeiten oben auf dem Hang. Man hörte den Ruf "Baum fällt" und anschließend lautes Krachen. Was für ein Gehaue ..... (Die Sperrung interpretierten wir als Anregung, ließen uns jedoch nicht locken und überbrückten schnell die Zone)

    Dann kamen wir endlich zurück zur Wupper und gingen parallel mit dem Bergischen Weg und dem Solinger Klingenpfad nach Kohlfurt, unserem heutigen Ziel.

    Das Wetter setzte für uns heute das große Wow, denn bis auf die letzte halbe Stunde blieben wir von Regen und Schnee verschont. Eine nette und völlig unspektakuläre Etappe mit viel Gelächter, Geschichten und Gefrotzel. Toller Tag 👍
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  • Day 120

    Wintersonne in Wipperkotten

    January 8, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 1 °C

    Mit der Erwartung eines trüben Tages und einer hoffentlich schönen Wanderung starten der Herr Riesling und ich in Kohlfurt. Heute hatten wir noch eine "wanderbewanderte" Bekannte an unserer Seite, die sich kurzfristig bei mir gemeldet hatte, um mitzukommen.

    An der Wupper sieht man allenthalben noch Spuren des Julihochwasser an den Ufer: mal eine Plane, mal eine Caravanverkleidung, etc.

    Die erste Hälfte der Wanderung bis Unterburg war bereits wohl bekannt, denn der Bergische Weg und der Solinger Klingenpfad begleiteten uns.

    Nach der Pause unterhalb der Seilbahn - gestärkt durch Kaffee und Brötchen - ging es am Ufer der Wupper weiter Richtung Ziel: Wipperkotten mit seiner berühmten Schleiferei.

    Kurz vor der Pause hatte sich eine gute Freundin aus dem letzten Jahr ihr Stelldichein gegeben: die Sonne verwöhnte uns mit wärmenden Strahlen und machte aus einer schönen eine wunderschöne Wanderung.

    Toller Tag 🌞
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  • Day 128

    Wupperweg V - bis zur Mündung

    January 16, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 1 °C

    Heute hatten der Herr Riesling und ich das große Showlaufen zum Finale des Wupperweges - rund 18 km von Wipperkotten nach Leverkusen-Rheindorf.

    Eigentlich wollten wir an der alten Wuppermündung ins Bootscafe, aber ausgerechnet die letzte Brücke war wegen Hochwasserschadens gesperrt, so dass dieser Teil leider ausfiel.

    Die Etappe ist ausweislich gelegentlichen Zwischenstücken urban geprägt und fällt ohne Café-Finale deutlich gegenüber den vorherigen Etappen ab. Sie aber dennoch gehenswert.

    Mit der heutigen Etappe haben wir einen Haken hinter den Weg auf meiner kurzen, exquisiten Liste gemacht. Ein Weg, der sowohl in seiner Gesamtstrecke als auch bei den mittleren Etappen richtig gut punkten kann. Sehr empfehlenswert.

    Neue Wege sind geplant, der nächste steht jedoch noch nicht fest.
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