• Micha77

EB 2.0

Mein 2. Versuch den internationalen Bergwanderweg der Freundschaft von Eisenach nach Budapest zu laufen. Læs mere
  • Abgetaucht

    22. juni 2023, Tyskland ⋅ ☁️ 24 °C

    Ich bin auf einem Campingplatz in Schneeberg. Eine sehr feine, gepflegte und nicht überfüllte Anlage. Es gefällt mir wirklich gut. Echt unpraktisch allerdings ist, dass man für den Münzautomaten der Waschmaschine gleich 6 50Cent Stücke benötigt. Wer hat denn sowas immer dabei? Die Duschen sind großartig und im Preis inbegriffen. Ich bin im Paradies. Naja, fast. In meinem Paradies gäbe es einen Getränkekühlschrank oder einen Automaten. Noch dazu, wo der nächste Supermarkt ein ganzes Stückchen weit weg ist. So, jetzt raus mit der Katze aus dem Sack. Ab Samstag verlassen ich den EB und bin dann ein paar Tage auf anderen Wegen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit unterwegs. Verraten kann ich noch nüschds. Nächste Woche Freitag geht es dann aber definitiv weiter. Nächstes größeres Ziel ist Annaberg Buchholz, wo ein weiteres Wiedersehen auf mich wartet. Ein guter Freund, den ich schon zu lange nicht mehr gesehen habe, ist dort dieses Jahr Ehrenpräsident des Märchenfilmfestivals. Der tschechische Prinz, aus diesem Film mit den 3 Haselnüssen ist auch da. Ach so, es scheint sich was zusammen zu brauen. Sagt jedenfalls der Wetterbericht. Für morgen sieht es hier in der Ecke sehr nass, sehr Stürmisch und kalt aus. Sollte dies so kommen, bleibe ich hier und schreibe. Dann gibt es was zu lesen. Bis später also. Morgen gibt es auf alle Fälle noch Text oder vielleicht auch Video.Læs mere

  • Beeindruckend

    22. juni 2023, Tyskland ⋅ 🌩️ 20 °C

    Ich bin so stolz auf mein kleines Schneckenhaus. Um mich herum kracht, knallt, donnert, blitzt und regnet es, als gäbe es kein morgen, und mein Zelt widersteht jedem wilden Rüttler und Regen,der wie tollwütig gegen die Zeltplane peitscht.Læs mere

  • Es geht weiter

    30. juni 2023, Tyskland ⋅ 🌧 23 °C

    Ich bin zurück auf dem Weg.
    Der 11. Geburtstag meiner Tochter, ihre erste Karateprüfung, ein wunderschönes Johannisfest im Kreise geliebter Schwestern und Brüder sowie Zeit mit lieben Menschen haben die letzten Tage zu etwas besonderen gemacht. Nun geht es weiter. Ich habe meine Ausrüstung etwas verändert, verbessert und angepasst. Bis später also. Mal sehen, wie weit es mich heute noch treibt.Læs mere

  • Was bisher geschah .....

    3. juli 2023, Tyskland ⋅ ⛅ 18 °C

    Als ich letzte Woche Freitag meine Rückreise von Sangerhausen in Richtung Aue antrat, hielt die Deutsche Bahn in Leipzig eine besondere Überraschung für mich bereit. Von Leipzig aus, setzte ich meine Reise mit einer Art Museumszug fort. 6er Abteile, Türen mit Trittbrettern, die mechanische nach oben klappten, wenn man die Türen öffnet, zwischen den Wagons Schiebetüren, die man nur mit Gewalt auseinanderreißen konnte, um dann im Raum zwischen den Wagons von infernalischem Lärm empfangen zu werden, wobei gleichzeitig die Gefahr bestand von einem kräftigen Luftzug umgerissen und durch einen imposanten Spalt nach Außen gesaugt zu werden. Mich erinnerte das an die Zeit, in der ich mit solchen Zügen vor knapp 40 Jahren ins Ferienlager gefahren bin. Ich habe den Zug in Chemnitz verlassen und somit die Möglichkeit verpasst herauszufinden, ob das Schienengefährt, an welchem der Nachfolger des 1878 gegründeten Chemnitzer Dampfkesselrevisonsvereines seine helle Freude gehabt hätte, bis nach Hogwarts durchgefahren ist. Hier in Chemnitz aber, stehen auf der Bahnhofstoilette Getränke bereit. Toller Service für den oblikatorischen einen Euro Notdurftablass und unerwartet noch dazu, für eine Stadt, die es bis heute nicht hinbekommen hat, ein Denkmal für einen bärtigen Mann aus Trier fertigzustellen. Anscheinend fehlte es, nachdem der Kopf fertig war, an der nötigen Motivation auch noch den Rest aus dem groben Stein zu schälen. Nun steht er da, der Nüschel und in ein paar Jahren, wenn in Vergessenheit geraten ist, was das alles soll, werden sich Wissenschaftler fragen, wie man die mächtige Männerrübe von den Osterinseln hierher gebracht hat. Apropos Vergessenheit. Meine Heimat ist ja eine Region mit sehr langer Bergbautradition. Über Jahrhunderte rangen die Menschen unter schwersten und gefährlichen Bedingungen dem Berg seine Schätze ab. So war es auch im Erzgebirge. Hier jedoch, grüßen sich die Menschen, die ich auf meinem Weg treffe, mit Glück Auf. Dies geschieht mit spürbarem Stolz. Mich macht der Gedanke, dass das zu Hause nicht geschieht und der berechtigte Stolz sowie das Brauchtum eindeutig ausstirbt, ein wenig traurig. Wer sich im Besucherbergwerk in Wettelrode einmal angesehen hat, was hier über Generationen hinweg geleistet wurde, kann vielleicht nachvollziehen, weshalb mich das melancholisch stimmt. Ich jedenfalls versuche hier gern und so oft wie möglich mit Glück Auf zu grüßen. Leider funktioniert das recht selten. Sage ich Glück Auf, bekomme ich Hallo, Guten Morgen, guten Abend, oder etwas anderes als Antwort. In den Blicken glaube ich manchmal zu erkennen, was die Menschen denken. Scheiß Tourist, was denkt der sich eigentlich, Anzeige wegen kultureller Aneignung ist raus! Grüße ich beim nächsten mal dann verschüchtert mit Hallo, brüllt man mir ein kräftiges Glück Auf entgegen und dabei spielt es dann keine Rolle, ob mir Erstklässler, oder Senioren biblischen Alters mit Rollator begegnen. In dem Fall fühle ich mich dann wie ein unsensibler Tourist ohne jegliches Einfühlungsvermögen für regionale Gepflogenheiten. Vorerst habe ich eine Zwischenlösung gefunden. Ich verwende einfach eine Chimäre aus Guten Tag, Hallo und Glück Auf. Gekonnt genuschelt und dem Gegenüber fest in die Augen geschaut, erklingt meinerseits ein überzeugendes Gutauf. Wer wissen möchte, wie das genau abläuft, dem empfehle ich sich die legendäre Begrüßungsszene zwischen Heinz Schenk und Hape Kerkeling auf dem Gang des WDR im Film Kein Pardon anzuschauen. Wenn ich mich recht entsinne, kommt die bei 1 Stunde, 1 Minute und 40 Sekunden. Was für ein Abenteuer. Aber zurück nach Chemnitz. Von dort ging es mit dem Bus nach Aue zum EB, welcher mich mit einem charmanten Hallo du faule Sau begrüßte. Na klar, immerhin hatte ich mich 6 Tage am Stück nicht von böswilligen Anstiegen quälen lassen. Das musste bestraft werden. 500, in Worten Fünfhundert, gnadenlose Höhenmeter führt der Weg steil aus der Stadt heraus. Weil das aber nicht Strafe genug ist, zogen auch noch dunkle Wolken auf. Aus Ermangelung von Unterstellmöglichkeiten und auf Grund fehlender Stellplätze für mein Zelt, war ich nach 200 Höhenmetern bis auf die Knochen durchgeschwitzt und nassgeregnet. Die erstbeste Wiese war dann auch meine. Auch wenn ich mein Zelt mittlerweile mit verbundenen Augen und noch dazu recht flott aufbauen kann, hat diese Fähigkeit nicht gereicht, um das innere des Zeltes vor einer kleinen Überschwemmungen zu schützen, bevor ich das schützende Außenzelt montiert hatte. Egal, es war ja sowieso alles schon klamm und ich wunderbar müde. Mit meinem Handtuch konnte ich den Schaden ein wenig beheben und schlief, recht rasch, zum Klang, der, auf das Zelt trommelnden Regentropfen ein. Am nächsten Morgen war ich zeitig wach und bereits gegen 7:30 Uhr wieder auf dem Weg. Die restlichen 300 Höhenmeter wollten bezwungen werden. Auch wenn mich das dermaßen zum schwitzen brachte, dass mir der Schweiß wie erneuter Regen aus meinem Basecap tropfte (siehe Video) entpuppte sich der Weg hinauf zum Berggipfel Morgenleithe als wunderschöner Wanderweg. An den Rändern des Weges wuchsen Unmengen von Walderbeeren und Wildblumen. Im Wald war noch immer der Geruch von Stinkmorcheln wahrzunehmen, aber hier und da waren auch die erste Speisepilze zu entdecken. Gern hätte ich ein paar Sommersteinpilze in meinen Rucksack gepackt, aber die Sorge, selbige am Abend nur noch als Matsch dort wiederzufinden, ließen mich dann doch davon Abstand nehmen. Die auf dem Gipfel befindliche Ausflugskneipe hatte ausnahmsweise keinen Ruhetag. Ich war jedoch schlicht und ergreifend viel zu früh vor Ort um in den Genuss eines erfrischenden Getränke zu kommen. So ging es weiter Richtung Antonstal, wo ich kurz überlegte, meiner Therapieklinik in Erlabrunn einen Besuch abzustatten.
    Da ich mir aber in der Touristinformation in Schwarzenberg noch vor Ladenschluss einen EB Stempel abholen wollte, entschied ich mich gegen eine Visite und blieb auf dem Weg. Stempel, Mittagspause mit Kinderdöner, kleine Zickzacktour durch die Innenstadt und schon war ich wieder raus aus Schwarzenberg, ohne mir eine neue Waschmaschine aufschwatzen zu lassen. Allen, die keine Kinder des Sozialismus sind, empfehle ich zur besseren Verständnis dieses Schenkelklopfers, einfach mal nach Waschmaschine und Schwarzenberg zu googeln. Von Schwarzenberg ging es nun nach Schwarzenbach. Der Weg schlägt hier einen 4km langen Bogen, dessen Sinn es zu sein scheint, einen Streichelzoo zu besichtigen. Ich entschloss mich diesen Höhepunkt zu ignorieren und kürzte mit einem halsbrecherischen, 5km langen Marsch auf einer Landstraße ab. Womit ich nicht gerechnet hatte, war die Tatsache, dass diese recht schmale Landstraße gerade eine Umleitungsstrecke, und damit mit reichlich Verkehr gesegnet war. Das war bisher nur selten problematisch. Ich hatte ja in Heimatkunde immerhin gelernt, dass man als Fußgänger, so man denn aus Ermangelung alternativer Möglichkeiten gezwungen ist auf der Straße zu laufen, dies im Ort auf der rechten Straßenseite, und außerhalb von Ortschaften auf der linken Straßenseite tut. Bis jetzt bin ich als Fußgänger damit immer ganz gut gefahren. (Hihihi). Nutzt aber alles nix, wenn auf der schmalen, gut frequentierten Straße ein aufgemotzter, tiefergelegter 2er VW Golf mit Überrollbügeln und Fluxkompensator, dafür ohne Endschalldämpfer und mit 2 Insassen ohne Gehirn, ständig riskante Überholmanöver ausführt. Ich war 1 Stunde auf dieser Straße unterwegs und habe bei der 18. Begegnung mit diesen Pimmelköppen aufgehört zu zählen. Heil in Schwarzenbach angekommen, hatte ich es nicht mehr weit, bis zu meinem Rastplatz. Ein Grillplatz weit außerhalb des Dorfes mit kleinem Bach, eigener Quelle und komfortablen Sitzgelegenheiten lut zur Übernachtung ein. Am nächsten Morgen wanderte ich noch 4 km bis nach Scheibenberg, wo mich eine ganz liebe Freundin mit ihrer Partnerin auf einem Supermarktparkplatz abholte. Meine alleinige Anwesenheit auf diesem Parkplatz muss für die Dorfbevölkerung so verstörend gewesen sein, dass mich gleich 3 Personen, in der Zelt, in der ich auf meine Limousine wartete, fragten, wass ich hier machen würde. Den Tag verbrachten wir bei bestem Wetter an einem See. Wir aßen, gingen artig erst 2 Stunden später baden, erzählten und ließen den lieben Gott einen guten Mann sein. Ein unglaublich schönes Wiedersehen. Am Abend brachten mich die beiden wieder zurück zum Parkplatz und ich stellte nur wenige hundert Meter entfernt mein Zelt auf.
    Gleich am nächsten Morgen wartete erneut so eine verdächtige Wegschlaufe auf mich. Sie führte hinauf auf den Hausberg von Scheibenberg welcher natürlich Scheibenberg heißt. Es ist ein Berg aus riesigen Basaltsäulen vulkanischen Ursprungs. Heute ist er, bis auf seine senkrecht emporragenden Seiten, mit dichtem Wald bewachsen. Denkt man sich diesen aber weg, so fällt es leicht, eine riesige, steinerne Scheibe, oder ehr einen riesigen Baumstumpf vor sich zu sehen. Die Basaltsäulen in ihrer Gesamtheit auf ein Foto zu bannen, ist mir leider nicht gelungen. Im Internet findet man jedoch unter "Scheibenberg" beeindruckende Fotos. Natürlich ging es wieder...... ach ich erwähne es einfach nicht mehr. Jedenfalls hatte ich, bei meiner Ankunft auf dem Gipfel, die Möglichkeit, mir die Frage zu stellen, weshalb ein Aussichtsturm einen Ruhetag benötigt. Vielleicht kann ja mal jemand ein Drehkreuz mit Münzeinwurf erfinden. Über eine sehr abenteuerliche und halsbrecherisch steile Treppenimitation aus wackeligen Basaltklumpen, ging es wieder abwärts nach Scheibenberg. Wieder an der Hauptstraße angekommen, entschied ich mich, mir an einem kleinen Bretterverschlag ein paar, dort feilgebotene, Erdbeeren zu kaufen. Aus dieser glücklichen Fügung entstand ein 1 stündiges Gespräch mit dem vietnamesischen Sammelnussfruchtverkäufer. Mit Händen, Füßen und abenteuerlichen Deutschrudimenten, unterhielten wir uns über das Leben. Als meine Erdbeeren aufgegessen waren, verabschiedeten wir uns mit einer Umarmung, einem Erinnerungsfoto und ein paar Kirschen und Aprikosen als Reiseproviant. Mit seiner Art und der Umarmung ist er automatisch in meine Sammlung besonderer Begegnungen aufgenommen. Dazu später aber mehr. Gut gelaunt und recht zügig führte mich mein Weg nun Richtung Annaberg Buchholz. Damit war nun ein logistisches Problem verbunden. Es war Montag. In Annaberg Buchholz beginnt am Mittwoch das Märchenfilmfestival Fabulix. Für mich die großartige Möglichkeit, meinen Freund Dirk nach vielen Jahren endlich mal wiederzusehen. Selbiger wird hier mit der Funktion des Ehrenpräsidenten honoriert. Stellplätze für Wohnmobile gibt es in der Umgebung zu Hauf. Einen Campingplatz jedoch erst in 15 km Entfernung. Wandertechnisch kein Problem, wenn ich von dort aber mit dem Bus zurück nach Annaberg möchte, dauert das gut 2,5 Stunden. Ganz geschweige von der Frage, wie ich am Abend wieder zurück kommen soll. Zelte ich wild am Stadtrand, muss ich jedesmal mein Zelt abbauen und mit in die Stadt nehmen, wenn ich mir die Stadt ansehen möchte oder Dirk treffen will. Geht also auch nicht. Nach langer Suche habe ich im Internet eine günstig gelegene, budgetfreundliche und mit einer Flut von miesen Internetbewertungen überschüttete Pension ausfindig machen können. Ein freundliches Telefonat ergab, dass sogar noch Einzelzimmer frei waren. Ich entschloss mich 3 Nächte in Annaberg verbringen zu wollen und buchte telefonisch. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. Naja nicht ganz. Eine Stunde später wurde ich von der Pension telefonisch darüber informiert, dass man sich geirrt habe und alles ausgebucht sei. Vielen Dank für nüschds. Am Ende hat es aber doch noch geklappt. Jetzt haben wir Dienstag abend, und was ich mir heute alles in Annaberg schon ansehen konnte, berichte ich in den nächsten Tagen.
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  • Müde auch im Kopf

    7. juli 2023, Tyskland ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Hitze der letzten 2 Tage hat mir zu schaffen gemacht. Nachdem ich meine Etappe gestern bereits nach gut 8 Km in Seiffe habe enden lassen, konnte ich den Nachmittag mit einer, in Seiffen lebenden Freundin verbringen. Wir haben uns fast 3 Jahre nicht gesehen und hatten auch sonst keinen Kontakt. Dass es nach der langen Zeit viel zu erzählen gibt, ist klar. Das gestrige Gespräch hat mich aber sehr nachdenklich zurückgelassen. Da sitzen sich zwei Menschen gegenüber, deren Beziehungen zum Leben in den letzten Jahren nicht unterschiedlicher hätte sein können und keiner von beiden hat sich das ausgesucht. Am Ende unseres Nachmittags hat mich Rebekka noch zu einem sehr schönen Schlafplatz am Ortsrand von Seiffen gefahren. Den Sonnenaufgang am Morgen habe ich im Foto festgehalten und musste dafür noch nicht einmal mein Zelt verlassen. Da ich mich noch immer recht schlapp fühlte, entschloss ich mich die nächste Etappe bis nach Altenberg mit dem Bus zurück zu legen. Für die 30 km benötigte ich 5 verschiedene Buslinien, musste 6 mal umsteigen und habe 6 Stunden gebraucht. Somit zählt das als gewandert! Jetzt bin ich auf einen kleinen, aber feinen Campingplatz mit großem Badesee und weiß noch nicht, ob ich morgen weiter laufe, oder noch einen Tag hier bleibe. Irgendetwas ist in mir, und damit meine ich nicht meinen Darm oder so, ein bisschen in Bewegung geraten. Ich habe die letzten Tage so viele Geschichten und Eindrücke gesammelt, mag aber gerade nicht schreiben oder erzählen. Ich bin unruhig und gleichzeitig erschöpft. Ich habe gegessen und meine Medikamente regelmäßig genommen. Daran kann es also nicht liegen. Ich werde sehen, wie es morgen ausschaut. Lassen wir uns also mal überraschen.Læs mere

  • Schwanger in der Sauna

    10. juli 2023, Tyskland ⋅ ☁️ 25 °C

    Ich habe recht gut geschlafen. Nachts hat es geregnet, aber wirklich abgekühlt hat es sich nicht. Als ich gegen 6:00 Uhr aufwache, klebe ich verschwitzt an der Isomatte. Bereits jetzt tragen erste Feinrippsenioren ihren Frühstücksabwasch zur Spülküche. Dabei ist nicht zu erkennen, ob das Geschirr in der Campingschüssel , oder die Goldkettchen auf der nackten Männerbrust diesen klappernden Weckton erzeugen. Ich lausche, ob meine innere Stimme auch schon wach ist. Ist sie, und sie sagt määäähhhh. Wir bleiben also noch einen Tag hier. Jetzt heißt es ein paar Vorräte besorgen. An solchen Tagen kann ich ganz anders einkaufen und essen, da ich meine Supermarktbeute nicht mit mir rumschleppen muss. Meistens betrete ich einen Einkaufstempel unterzuckert, oder hungrig, oder hungrig und unterzuckert. Im schlimmsten Fall auch noch durstig. So landen dann Dinge im Einkaufskorb, die ich bereits 5 Minuten nach verlassen des Ladens aus Notwehr am verschenken, wegwerfen, oder sofort aufessen müsste. Nichts davon scheint mit vertretbar und so schleppe ich regelmäßig ein paar Extrakilo Unvernunft mit mir herum. Kurz nach 7:00 Uhr stehe ich vorm Supermarkt. Natürlich durstig und unterzuckert. 1,5 km bergab waren schnell zurückgelegt. Was das für den Rückweg bedeuten sollte, viel mir natürlich zu spät ein. Voller Vorfreude auf einen Tag voller kulinarischer Höhepunkte ließ ich mich durch die Schlemmerabteilung treiben und lud in den Korb, wonach mir gelüstete. Vanillequarkcreme, Blauschimmelkäse, Riesengarnelenimiat, Schokomilch und Currywurst. Jetzt glaube ich schwanger zu sein. Naja Hauptsache Mutter und Kind sind wohlauf. Als ich 8:30 wieder am Campingplatz ankam, regete es leicht und das Thermometer zeigte 30 Grad. Herrlich, wenn man Saunagänger ist. Ich mag Saunen absolut nicht. Ein Blick auf den Wetterbericht sagt mir, dass das nur der erste Aufguss des Tages war. Ich werde mal schnell alles aufessen oder verschenken, was bei dieser Witterung schnell verdirbt. Bis später.Læs mere

  • Es läuft und läuft und läuft

    12. juli 2023, Tyskland ⋅ ⛅ 26 °C

    Meine Güte, was für ein Wetter. An der Quelle von heute früh habe ich 3,5 Liter Wasser mitgenommen. Das war gegen 8:30 Uhr. Nur 3 Stunden später war alles aufgebraucht um sich nur Sekunden später über meine Pooren den Weg in jeden Zentimeter Textilfaser zu suchen. Ich habe getropft. Mein Basecap, mein T-Shirt, meine Hose, selbst der Wanderschlüpfer ließ kleine Bäche an meinen Beinen herab rinnen. Unglaublich, ich habe noch nie dermaßen geschwitzt, also überall gleichzeitig. Mit 2 alkoholfreien Hefeweizen und 2 großen Fassbrausen war ich gegen 14:00 Uhr und 20km Strecke bei 5,5 Liter angekommen. Im Schatten einer Bushaltestelle überlegte ich. Ob ich den Kühen von der gegenüberliegenden Weide einen ihrer Lecksteine klaue, um meinen Elektrolytehaushalt wieder auf Normalwert zu lutschen. In dem Moment schickte mir der Schutzheilige der Wanderer ( St. Bulla) ein versöhnliches Zeichen in Form eines Überlandbusses mit Ziel Königstein. Als die gläserne Kutsche vor mir anhielt, glitt ich schmatzend am Fahrer vorbei und durchnässte erleichtert gleich einen ganzen Doppelsitz. Herrlich! Auf Grund einer Umleitung, hatte es der Busfahrer sehr sehr sehr eilig. Dass er während des wilden Rittes auch noch laut mit sich selbst sprach, machte die ganze Angelegenheit noch viel unterhaltsamer. 8km später viel ich erschöpft auf den Rasen des Campingplatzes Königstein. Morgen wird es, was den Weg angeht, echt heftig. Siehe Höhenprofil. Ich hab echt Respekt vor diesem Abschnitt. Wie ihr auf der Karte sehen könnt, ist es noch ein Stückchen bis zur Tschechischen Grenze. Ich denke aber, dass ich in 2 bis 3 Tagen Deutschland verlasse. Ich bin. Kurz davor, die 700 km Marke zu knacken. Dann wäre das erste Viertel geschafft.Læs mere

  • Hitzeschlacht am Prebischtor

    14. juli 2023, Tjekkiet ⋅ 🌙 19 °C

    Heute früh habe ich, aus logistischen Gründen, von denen ich später noch berichten möchte, meine flinken Füße auf tschechisch Boden gesetzt. Ich freue mich auf das Land. Ich bin gern hier und mag die Sprache, auch wenn der einzige Satz, den ich fehlerfrei auf Tschechisch sagen kann ausdrückt, dass mein tschechisch nicht gut ist. Wenn ich das sage, bekomme ich meisten etwas zu hören, was so viel heißt, dass ich sehr gut sprechen würde. Ich verstehe aber kein Wort. Das ändert sich bestimmt in den nächsten Tagen. Mit Bitte, Dank und Bier, ist für den Notfall erstmal alles an Bord. Ich lief also von Schmilka aus über die deutsch/tschechische Grenze. Auf der Suche nach einem Frisör landete ich in einem Hundesalon. Da ich mir nur das Haupthaar auf 0mm kürzen lassen wollte, hätte es diese Einrichtung auch getan. Eine sehr betagte Dame stand im Laden und schaute mich verdutzt an. Draußen stand aber "auch ohne Termin" also hielt sich meine Verunsicherung noch in Grenzen. Die Seniorin beobachtete mich und schien auf irgend etwas zu warten, nur worauf? Mein tschechisch würde mich hier nicht weiterbringen, eventuell Althochdeutsch vor der Lautverschiebung, was ich aber auch nicht kann. Plötzlich viel mir auf, dass im Laden keine Frisörstühle zu finden waren. Ich kombinierte diese Tatsache mit der Gegenbenheit, dass mehrere Hundebettchen im Raum standen und es ehr nach Zoohandlung roch als nach Birkenhaarwasser. Eine Hundefrisör! Innerlich schlug ich mir mit der flachen Hand mit Anlauf vor die Stirn. Jetzt wusste ich auch auf was Frau Methusalem wartete. Ein Hund, es fehlte der Hund. Da ich keinem im Rucksack hatte, schaute ich mich nochmal demonstrativ interessiert im Laden um, nickte anerkennend, sagte, dass ich leider kein tschechisch spreche, fing an eine kecke Melodie zu Pfeifen und verließ den Laden ungekämmt. Auf diesen ersten geglückten Kontakt mit den Menschen dieses großartigen Landes trank ich wenig später 2 Bier und 1 Cola. Da war es schon 10:30. Also spät genug, sich bei der anschließenden Bestellung eines Schnitzels nicht zu genieren. Gut gestärkt konnte ich den Aufstieg zum Prebischtor in Angriff nehmen. Irgendwie war es da schon 12:00 Uhr und selbst im Schatten angenehm kuschelig. Das Prebischtor ist die größte, natürliche Felsenbrücke Europas und bereits auf Bildern so imposant, dass ich mir das definitiv ansehen wollte. Letztes Jahr bin ich mit meiner großen Tochter auf der Elbe von Bad Schandau bis nach Magdeburg gepaddelt. Eigentlich wollten wir auf der tschechisch Seite starten, aber ab Bad Schandau war alles gesperrt. Bereits ab Königstein lag grau/blauer Dunst und ein Geruch von Lagerfeuer in der Luft. Der Nationalpark stand in Flammen. Jetzt, gut 1 Jahr später konnte ich mit eigenen Augen sehen, was hier passiert war. Der Weg hinauf (300 Höhenmeter hust hust) führte durch eine apokalyptische Landschaft. Was das heißt seht ihr auf den Fotos. Eine Auswirkungen dieses Brandes machte den Aufstieg heute aber zu einer echten Herausforderung. Wenn nur noch verkolte Baumstämme im Wald stehen oder liegen, kannst du nur versuchen, dich in deinen eigenen Schatten zu stellen. Die Sonne zeigte den zahlreichen, nach Luft schnappenden Wanderern mal so richtig, was sie kann und verwandelte die Schlucht, durch die der Weg führt, in einen Brennofen. Ich befürchtete bald hinter jedem Felsen am Wegesrand einen verdörrten Touristen zu finden. Waren doch nicht wenige mit Flipflops und einer kleinen Wasserflasche unterwegs. Kurz vor dem Ziel war auch mein Hirn in einem Temperaturbereich, dass ich mich gern einfach auf den Weg fallen lassen wollte. Leider hatte ich keinen Handyempfang und konnte "lasst mich liegen und in Ruhe sterben" nicht ins tschechische übersetzen. Bevor mir auch das egal wurde vernahm ich die belebenden Geräuschkulisse eines Biergartens. Ich war mal wieder oben. Also fast. Kurz vor dem Ziel biegt der EB, welcher nun als E3 ausgeschildert ist, ab und führt nach Mezni Louka. Führte, denn seit dem Waldbrand ist alles gesperrt. Nachdem ich mich in der Berggastronomie niedergelassen und meinen Flüssigkeitshaushalt wieder auf Normalwert gebracht hatte, schloss ich mich mit Mirko in Berlin kurz, um zu erfahren, wie ich jetzt weiter wandern konnte. Also wieder runter vom Berg, nochmal durch das Tal des Todes und dann 4 sonnige Kilometer auf einer gut befahren Landstraße nach Mezni Louka, wo sich der einzige Campingplatz des Nationalparks befindet. Natürlich hat mein Handy gesagt, dass es keine Busverbindung hierauf gibt. 8 Linienbusse und eine Touristenkleinbahn haben mich überholt. Egal, irgendwann werde ich wissen, wofür ich das auf mich genommen habe. Wer jetzt noch etwas Nervenkitzel braucht, sollte sich mal die Bewertungen der Sanitären Anlagen hier auf dem Campingplatz bei Google ansehen. Ganz so schlimm ist es nicht, aber empfindlich darf man nicht sein. Morgen wird es noch ein kleines bisschen wärmer. Deshalb bleibe ich hier und werde den Tag im Biergarten verbringen. Bis später.Læs mere

  • Mal wieder ein Video

    14. juli 2023, Tjekkiet ⋅ 🌙 20 °C

    Rückblicke, Ausblicke im Video und Fotos

    https://youtu.be/FqD5yTjgkik

  • Aufgetaucht

    22. juli 2023, Tjekkiet ⋅ ☁️ 21 °C

    Eine unglaubliche ereignisreiche Woche liegt hinter mir. Seit 6 Tagen bin ich nicht allein unterwegs. Heute ist unser letzter gemeinsamer Abend und morgen heißt es Abschied nehmen. Deshalb gibt es heute keinen ausführlichen Bericht. Den schreibe ich in den nächsten Tagen. Ich kann aber schon jetzt versprechen, dass es unterhaltsam sein wird. Bis später also.Læs mere

  • Der Jested

    24. juli 2023, Tjekkiet ⋅ ☁️ 21 °C

    Mein geliebter Wanderweg hat es mir gestern mal so richtig gezeigt. Ich war auf dem Weg zum Jested, dem Hausberg von Liberec. Er ist 1012m hoch und gehört damit zu den höchsten Bergen, über die mein Weg in Tschechien führt. Vor dem Aufstieg habe ich schon eine ganze Weile großen Respekt. Zwar war ich in meinem Leben schon mehrfach auf dem, nicht wesentlich höherem Broc1ken, aber hier verteilen sich die letzten 250 Höhenmeter auf nur 1,5 km. Was ich beim Kartenstudium jedoch nicht bemerkt hatte, war die hinterhältige Tatsache, dass mein Weg in einer nicht enden wollenden Achterbahfahrt in Richtung Jested führt. Mit einem unaufhörlich Auf und Ab entzog er mir auf 12km Kraft und Motivation. Weil das aber noch nicht genug war, durfte ich auch noch mit einem echt widerlichen Vertreter der Tierwelt kämpfen. Die Hirschlaus ist eine Art Zecke mit Flügeln. Sie landet auf ihrem Opfer, krallt sich mit Widerhaken an im fest und wirft dann, weil sie für immer bleiben möchte, ihre Flügel ab. Ist das erledigt, beißt sie genüsslich zu und saugt sich mit Blut voll. Stellenweise musste ich durch ganze Wolken dieser Höllenwesen laufen. Hätte mich jemand gesehen, wie ich wild fuchtelnd und hüpfend, mit meinem riesigen Rucksack, leicht panisch durch den Wald gerannt bin, hätte er bestimmt seine Freude gehabt. Auf dem Wanderparkplatz am Fuß des Berges gab es dann zur Belohnung ein kaltes Bier, eine große Himbeerbrause und eine ausgedehnte Pause. Letztendlich empfand ich den eigentlichen Aufstieg dann garnicht so schwer. In gut 45 Minuten hatte ich die 1,5km hinter mich gebracht und stand auf dem Gipfel. Dieser ist mit einem, architektonisch sehr ausgefallenen Hotel bebaut, welches gleichzeitig auch Fernsehturm ist. Die Alleinlage und Kegelform des Berges ermöglicht eine beeindruckende Rundumsicht. Bei einer Auszubildenden mit der Motivation und dem Elan eines Faultiers holte ich mir im Hotel einen Stempel ab und begann beim Anblick eines heranziehenden Unwetters nach 1 Stunde den Abstieg. Da mir meine KartenApp jeden noch so kleinen Weg Anzeigt, hatte ich die Idee den EB zu verlassen und auf direktem Weg vom Berg zu steigen. Auf meiner Karte war eine auffällig dünne Linie direkt unter der Trasse der Seilbahn eingezeichneten. Diese ist seit einem Brand außer Betrieb und war somit keine Alternative. Ich kletterte über eine Leitplanke und benötigte für die folgenden 3m bestimmt 5 Minuten. Großartig Idee, aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Mit über 20kg auf dem Rückweg liegt der Schwerpunkt beim Laufen etwas ungünstig, oder besser gesagt, für spontane Stürzen recht günstig. Vor 2 Jahren hat mich, nach einem kleinen Stolperer mein eigener Rucksack überholt, meine Hose dabei zerrissen und mich mit Gesicht und Oberkörper in eine beachtliche Pfütze katapultiert. Das vergisst man nicht so schnell. Hinzu kam, daß der fast senkrecht, über Geröll führende Pfad vor meinem inneren Auge ständig Bilder von offenen Splitterbrüchen erscheinen ließ. Nach wenigen Metern begann der Schweiß in Strömen zu fließen und meine Beine zitterten, als würden sie unter Strom stehen. Ich war jedoch nicht der einzige auf diesem halsbrecherischen Weg. Er wurde von recht vielen Leuten auch zum Aufstieg genutzt. Das Unwetter war bereits über uns und kündigte mit lautem Donner den folgenden Regen an, als immer noch ganze Familien mit kleinen Kindern versuchten den Berg hinauf zu steigen. Mich würden auf diesem Weg keine 10 Pferde hinaufbekommen und bestimmt auch nicht nochmal runter. Ich erreichte wenige Sekunden bevor ein beeindruckendes Gewitter losbrach die Talstation und fand trockene Zuflucht unter dem Vordach eines Imbiss. Letztendlich habe ich wesentlich länger gebraucht, als auf dem normalen Weg, hätte mir vor Angst fast in die Hosen gemacht und hätte mir beim kleinsten Fehltritt jämmerlich das Genick brechen können, aber sonst war das ne tolle Idee. Die folgenden 9km durch Liberec zum Campingplatz ersparte ich mir mit einem Bolt Taxi. Ich habe 2 Übernachtungen gebucht und werde mir heute die Stadt ganz ohne Rucksack anschauen. Sicherlich werde ich den ganzen Tag wie ein junges Reh durch die Altstadtgassen hüpfen. Eventuell aber auch nur bis zum dritten Bier.Læs mere

  • Liberec

    25. juli 2023, Tjekkiet ⋅ ☁️ 18 °C

    Gestern habe ich mein Zelt recht unbedacht auf einer Wiese plaziert, die ich für sehr geeignet hielt. Was mir nicht aufgefallen war, ist die Tatsache, dass genau diese Wiese eine Kreuzung verschiedener Trampelpfade ist, welche aus allen Richtungen zum Sanitärtrakt führen. Ich wohne also gerade auf dem Notdurftverkersknotenpunkt. Dementsprechend wurde ich heute früh von einer Mischung aus Flipflopgeflipfloppe und Stimmengewirr geweckt. Ich gönnte mir 10 Minuten heiße Dusche für 20 Kronen, knüpfte die langen Hosenbeine an meine Wanderhose und begab mich auf den Weg ins Zentrum von Liberec. Die 4km kamen mir vor, als würde ich auf dem Mond umherlaufen. Nicht, dass die Straßenzüge diesen Eindruck machen würden, nein das fehlende Gewicht des Rucksacks ließ mich förmlich die Treppen und kleinen Anstiege hinaufschweben. Ein großartiges Gefühl. Liberec ist optisch mit jeder deutschen Kleinstadt vergleichbar. Neubaublöcke, Siedlungen mit älteren und neuen Eigenheimen und eine Kulisse aus den typischen Supermärkten und Tankstellen. Die Innenstadt ist geprägt von alten herrschaftlichen Häusern und kleinen Gassen mit einer unglaublichen Vielzahl schöner Geschäfte. Als Tourist hier auf Entdeckungstour zu gehen, kann wirklich Spaß machen. Neben dem Martplatz befindet sich eine große Kirche, deren Tür leider verschlossen war. Wenn es mir möglich ist, besuche ich gern die Kirchen auf meinem Weg und zünde dort eine Kerze für meine Familie, meine Freunde und für ein bisschen Glück auf meinem Weg an. Kann ja nicht schaden. Da auch in Kirchen Staub gesaugt werden muss, findet man dort auch meistens eine Steckdose, um im Notfall sein Handy aufladen zu können. Ich ging zum Marktplatz, bestaunt das beeindruckende Rathaus, kaufte mir ein Stück Pizza und ließ mich am Neptunbrunnen auf einer Bank nieder. Unweit von mir sang eine Frau im Rollstuhl und mit einem beachtlichen Klankörper Lieder. Begleitet wurde sie von einem CD-Player aus dem das, mit Begleitinstrumenten überfrachtete Repertoire des Alleinunterhalters des Teufels dröhnte. Sie selbst traf mit unglaublicher Sicherheit, in der Stimmlage einer Katze mit Mundfäule, nicht eine einzige Note. Hut ab. Selbiger lag vor ihr auf dem Boden und wollte mit Münzen gefüllt werden. Ab und zu kam ein Passant und warf etwas in den Hut. Der aufmerksame Betrachter hatte hier die seltene Möglichkeit zu erleben, wie die Erwerbsquelle Straßenmusik von dieser leidenschaftlichen Wiedergeburt einer Florence Foster Jenkins auf eine andere Metaebene gehoben wurde. Ich bin überzeugt davon, dass sie sang, damit die Leute dafür bezahlten, dass sie aufhört. Spätestens bei "My hart will go on" stellten sich auch mir die Haare zu Berge. Ich entschloss mich, mein Geld nicht zum Hut, sondern zu einem Barbier zu tragen. Nach einer guten halben Stunde und dem Einsatz diverser, schwerer Haarschneidegerätschaften, sah ich endlich wieder aus wie ein Mensch und nicht wie Tom Hanks in Cast away. Zwar roch ich jetzt wie diese Zitronentücher, die man früher bei McDonald's bekam, wenn man einen MC Rib bestellte, aber ich konnte mir sicher sein, in den nächsten Tagen im Wald von niemanden im Punkt Attraktivität überboten zu werden. Blieb noch ein Problem zu lösen. Durch den fehlenden Sonnenschein der letzten Tage, hat mein Solarmodul ein Schattendasein geführt. Steckdosen gab es auch keine und so sind meine Stromvorräte auf Null gesunken. Bei einem Telefonat brachte mich meine Schwester auf die Idee einen MCDONALD'S aufzusuchen. Altersbedingt war mir die Tatsache fremd, dass es dort Steckdosen und USB Anschlüsse gibt. Super Idee, ich hatte eh Appetit auf einen MC Rib. Mein Handy hatte noch 30% und verriet mir, dass sich die Lösung meines Problems in einem Kaufhaus in unmittelbarer Nähe befand. Der Erzählstrang wird an dieser Stelle von einer Nebenhandlung barsch unterbrochen, weil mir meine Freundin Pia (damit niemand durcheinander kommt, Freundin heißt in diesem Fall Partnerin, Lebensgefährtin, Vertraute auf nicht platonische Art, also mit ausziehen und anfassen und so) weil mir also meine Freundin Pia, als ich vom Barbier zurück kam, ein Foto mehrer Personen vom Jested schickte. Sie wollte wissen, ob ich die Leute gestern gesehen habe, was ich sofort mit ja beantworten konnte. Ein kleiner Junge, welcher auch auf dem Foto zu sehen war, hatte die Anwesenden auf dem Gipfelplateau mit seiner Begeisterung für Feuerwehrmänner und einem, nicht zu überhörenden Spielzeugtelefon unterhalten. Diese Gruppe Besucher sind gute Freunde von Pia. Mir jedoch nicht bekannt, haben wir unbemerkt 2 Stunden nebeneinander gesessen, ohne zu wissen, was uns verbindet. Verrückt. Zurück aber zum Einkaufszentrum und meinem Stromproblem. Ich hatte in weißer Voraussicht ein Ladekabel eingesteckt, aber leider, wie mir im Gasthaus zum goldenen M bewusst wurde, das Ladegerät im Zelt zurückgelassen. Nur die Tatsache, dass ich ein fleißiger in Kirchen Kerzenentflammer bin, hat mich dann inmitten des Konsumtempels Sitzmöglichkeiten mit USB Anschlüssen finden lassen. Aufatmen, oder doch nicht. Mein Ladekabel hat an beiden Enden einen USB-C Anschluss und der passende Adapter steckte natürlich noch am Ladegerät, welches sich im Zelt befand. Och nöööööööö. Also wieder los und im Labyrinth der Geschäfte einen Elektronikmarkt gesucht. Jetzt gehören 4 Ladekabel zu meiner Ausrüstung. Ich hoffe, das genügt. Die 2 Stunden Wartezeit verbrachte ich mit einer Portion Pommes, deren dazugehörige Mayonnaise schmeckte, als hätte jemand zwei Rollmöpse vor der Fahrt in den Sommerurlaub unter einer Heizdecke geparkt. Nebenbei konnte ich ein paar Schulkinder dabei beobachten, wie sie sich die Zeit damit vertrieben, mit einer Wasserflaschen Flaschendrehen zu spielen. Obwohl einem der Jungs ein Feuerzeug aus der Hosentasche viel und ein anderer ein T-Shirt mit einer leicht begleiteten Frau trug, waren die Aufgaben, welche der Gewinner oder Verlierer zu erledigen hatte von beinahe niedlicher Unschuldigkeit. Es gab Küsschen auf die Wange, wenn es richtig abenteuerliche wurde, auch mal einen dahingehuschten Kuss auf den Mund, oder es wurden laut Worte gerufen, die Bestimmt nicht über Popoloch hinausgingen. Als mein Handy endlich geladen war, begab ich mich auf den Rückweg. Jetzt sitze ich im Zelt, auf welches dicke Regentropfen prasseln. Laut Wetterbericht, soll sich daran bis morgen Nachmittag nix ändern. Sollte dies so sein, werde ich das als willkommene Ausrede nutzen und noch einen Tag verlängern. Wenn ich auf die Karte schaue, sehe ich, dass die nächste Etappe direkt am Rand der Stadt von 400m auf 1000m führt. Määäähhhhhh, meine Motivation sitzt sicherlich noch beim Barbier.Læs mere

  • Bohemian Rhapsody I

    26. juli 2023, Tjekkiet ⋅ ☁️ 18 °C

    Vor 10 Tagen kam ich am späten Nachmittag auf dem Zeltplatz in Jetrichovice an. Ich hatte eine Etappe hinter mir, die mir psychisch und physisch alles abverlangt hatte. Für den ersten Kilometer hatte ich eine ganze Stunde gebraucht, weil der Weg beinahe senkrecht über Felswände und Waldwege noch oben führte. Dabei waren ständig große Felsbrocken, Treppen und riesige Wurzeln zu überwinden. Die zu bewältigenden Stufen waren dermaßen groß, dass man sie nur bezwingen konnte, wenn man gelenkig genug war, sich das eigene Knie immer wieder schwungvoll zwischen die Augenbrauen zu heften. Ich war das erste Mal kurz davor zu verzweifeln. Als der Weg dann aber auch noch auf einer Seite von senkrechten Felswänden und auf der anderen Seite von einem senkrechten Abgrund flankiert wurde, setzte echte Angst ein. Ich begann zu zittern, hatte zur Abwechslung mal kalten Schweiß auf der Stirn und versuchte mich krampfhaft irgendwo festzuhalten. Entgegenkommenden Wanderer und die dadurch notwendigen Ausweichmanöver auf dem schmalen Pfad machten die Situation ebenso nicht besser, wie die Last meines Rucksacks, welche es zusätzlich auszuballansieren galt. Wenn Platz gewesen wäre, hätte ich mich am liebsten auf den Weg geworfen, fest in einer Bauwurzel oder einem fremden Wanderstiefel verbissen und gehofft, dass der so entstehende Stau die Bergwacht auf den Plan ruft. Sie hätten mir große Mengen krampflösende Mittel spritzen müssen, um meinen Kiefer auseinanderzubekommen. Danach hätten sie um mich herum Bäume fällen und Felsen sprengen müssen, damit mich ein großer russischer Bergungshubschrauber an einem armdicken Seil, in einem Netz zurück ins Tal hätte bringen können. Ich aber, kämpfte mich zitternd und in Trance Meter für Meter weiter. An viel mehr kann ich mich nicht erinnern, nur dass ich irgendwann total erschöpft auf dem Rasen des Zeltplatz lag. An solchen Tagen läuft die Ankunft immer gleich ab. Sowie ich bezahlt habe, suche ich einen Platz für mein Zelt, lasse erst den Rucksack und dann mich ins Gras fallen und bleibe dann dort erstmal einfach auf dem Rücken liegen. Das Gefühl, welches ich dabei habe, gleicht dem, welches ich nach ersten ungeübten Alkoholexzessen oder gewollten übertriebenen Alkoholmissbräuchen hatte. Ich bin mir sicher, dass so einige von euch diesen "NIE WIEDER !" Moment kennen. Manchmal liege ich 20 Minuten einfach so da. Regungslos schaue ich in die Wolken oder höre mit geschlossenen Augen meinem Blut zu, das rauschend und wie ein Gebirgsbach durch meine Adern strömt. Das kann ich so gut, dass bereits jemand befürchtete, ich sei tot. Ein anderes mal kam jemand und fragte, ob er Hilfe holen soll. Vielleicht bastle ich mir noch ein Schild mit der Aufschrift "Bitte liegen lassen". Die einzige Frage, die ich mir in diesem Moment noch Stelle ist, ziehe ich meine Wanderschuhe noch aus, oder nicht. Ich habe herausgefunden, daß ich bei etwas härteren Böden die Heringe meines Zeltes super mit meinen Schuhen und meinem Eigengewicht in die Erde bekomme. Ziehe ich mir meine Schuhe jetzt also aus, was ein unglaublich schönes Gefühl ist, dann muss ich sie später wieder anziehen. Bis heute kann ich mich da nicht wirklich entscheiden. Wie ich also einfach nur so daliege, bemerke ich, dass sich mir eine Junge Frau mit großem Rucksack und Hund nähert. Anders als üblich, versucht sich nicht, um Privatsphäre bemüht, großen Abstand zu dem reglosen Deutschen zu halten. Sie bleibt nur wenige Meter von mir entfernt stehen und gibt mir die Möglichkeit einem, nur all zu bekannten Ritual, zuzusehen. Sie lässt erst ihren Rucksack und dann sich selbst zu Boden fallen. Zieht ihre Schuhe aus und bleibt reglos liegen. Ich muss schmunzeln und freue mich über geteiltes Leid. Ich weiß nicht mehr genau, was die ersten Sätze waren, die wir miteinander sprachen. Vermutlich hat ihr Hund die Rolle des Eisbrechers übernommen. Von nun an aber sollten die nächsten 7 Tage so vollkommen unglaublich und wunderbar anders verlaufen, als ich es geplant hatte. Ihr Name war Barbora. Wenn sie es ausspricht, klingt es für mein deutsches Ohr wir Barbara. Die Kurzform, welche ich hier benutzen werde ist Baru. Sie ist Lehrerin in einem Kindergarten, hat eine sympathisches dreckiges und lautes Lachen, arbeitet nebenbei in einem Hanfshop und lebt in Prag. Ihre Hündin heißt Amy, weil Baru The Big Bang Theorie so mag und ist zutraulich, wachsam, intelligent und verfressen wie ein Fass ohne Boden. Wir unterhielten uns in Schulenglisch und einigten uns recht schnell darauf, daß Grammatik für die Völkerfreundschaft etwas überbewertet ist. Trotzdem möchte ich mich an dieser Stelle einmal mehr bei meiner Englischlehrerin bedanken, die in vielen, nicht immer einfachen Unterrichtsstunden den Grundstein dafür gelegt hat, dass ich mich in der Fremde nicht nur mit Händen und Füßen verständigen muss. Am nächsten Morgen waren wir uns einig, das wir als 3er Team starten und die folgenden Tage gemeinsam unterwegs sein werden. Welche Abenteuer wir dabei erlebt haben erfahrt ihr in Teil II meiner persönlichen Bohemian Rhapsody.Læs mere

  • Bohemian Rhapsody II

    26. juli 2023, Tjekkiet ⋅ 🌙 12 °C

    Wir verließen nach einem gemeinsamen Frühstück den Zeltplatz gegen 11:00 Uhr. An diesem, für meine Verhältnisse, recht späten Aufbruch, sollte sich in den nächsten Tagen nix ändern. Auch die täglichen Kilometer gingen deutlich zurück, dafür stieg der Spaß- und Bildungsfaktor immens an. Ein Tausch, den ich jederzeit wieder eingehen würde. Baru verpasste mir unterwegs ein kleines tschechische Überlebenstraining. Wir sorgten in beinahe jeder Kneipe am Wegesrand dafür, dass wir nicht dehydrierten und als ich einmal nach einem anstrengend Anstieg glaubte, verdurstend vor einem geschlossenen Dorfausschank zu stehen, übersetzte sie mir das Schild mit der Information, man möge bitte die, an einem Zaunpfahl hängende Glocke läuten. Im Nu erschien eine bekittelschürzte ältere Dame in der Haustür, fragte nach unseren Wünschen, bot uns Platz in ihrem Vorgarten an und servierte wenig später 2 köstliche, frischgezapfte Bier. Ich werde nie wieder vergessen, nach einer Glocke ausschaut zu halten, wenn ich vor einer verschlossenen Kneipentür stehe. Baru zeigte mir die Dorfläden, an denen ich zu vor bestimmt mehrfach vorbeigelaufen war, weil selbige von außen ehr wie eine Spielothek aussehen und eben nicht wie ein Dorfladen. Betritt man solch ein Geschäft, gerät man in ein Labyrinth aus Kühlregalen, Tiefkühltruhe, Getränkekästen und Verkaufsregalen. Hier gibt es definitiv nichts, was es nicht gibt. Raufasertapete, Wandfarbe, Stoffe und Garne, Haustierfutter und Zubehör, Schreibwaren, Haushaltswaren, Spielzeug, Drogerieartikel, unzählige alkoholische Getränke jeglicher Art und Stärke, nichtalkoholische Getränke in ebensolcher Vielfalt. Backwaren, eine Theke mit Frischfleisch und Wurst und eine Theke mit Molkereiprodukten. Alles natürlich auch nochmal in abgepackter Form im Kühlregal. Für Freunde berauschender Rauchwaren gibt es mancherorts sogar eine völlig legale Beratung und ein umfassendes Angebot. Das alles auf gefühlt 20 Quadratmetern. Diese Läden sind in fast jedem Dorf und in jeder Stadt zu finden und werden fast ausnahmslos von Vietnamesen geführt. Eine Verständigung ist auch hier mit etwas Englisch und Händen und Füßen problemlos möglich. Heute war ich zum Beispiel in Liberec in so einem Zauberladen und habe den Verkäufer mit Hilfe meines Handys gefragt, ob er mir sagen kann, wo ich in Liberec Karabinerhaken bekommen kann. Ich hätte eigentlich wissen müssen, dass er mich umgehend und ganz selbstverständlich zu einem Regal führte, in dem Karabinerhaken in verschiedenen Größen, Farben und Ausführungen lagen. Immer, wenn wir einkaufen gingen, blieb jemand von uns mit Amy vor dem Laden und wartete, bis der andere fertig war. Mir machte es große Freude, bei meinen Shopingtouren, auch unserer aufgeweckten, vierbeinigen Begleiterin eine kleine Aufmerksamkeit mitzubringen. Während wir bei einem kühlen Bier irgendwo vor den Läden Platz nahmen, erfreute ich mich daran zu beobachten, wie Amy innerhalb von wenigen Sekunden große Fleischwürste und andere Leckereien verschlang. Am Ende des ersten Tages waren wir trotz einiger Pausen und Verpflegungsstops recht ausgelaugt. Ein Campingplatz war nicht in sicht und für einen geeigneten Platz für unser Zelt in freier Wildbahn, hätten wir noch ein paar zusätzliche Kilometer zurücklegen müssen. Natürlich fand Bora eine Pension, welche mir meine Karte nicht anzeigte. Nach einem kurzen Telefonat war der Schlafplatz geklärt und außerdem auch abgesprochen, dass wir den Garten zum Grillen nutzen können nebst Grill natürlich. Einem unterhaltsamen Abend folgte eine erholsame Nacht in einem gemütlichen Bett, ohne vorher ein Zelt aufbauen zu müssen. Nach dem Blick auf die Karte, beschlossen wir auch am zweiten Tag gemeinsamen zu wandern. Baru hatte 7 Tage frei und wollte ein Stück eines Wanderweges zurücklegen, der einmal an der Landesgrenze rings um Tschechien führt. Unsere Wege überlagerten sich teilweise oder verliefen in nicht all zu großen Abstand zueinander. Mir war es recht egal, ob ich auf dem EB blieb oder nicht. Am Ende unseres zweiten Tages steuerten wir ein großes Dorf in der Hoffnung an, dort unsere Vorräte auffrischen und unseren Durst stillen zu können. Zu unserer großen Enttäuschung gab es hier jedoch weder Gastronomie noch Dorfladen. Letzte Rettung schien ein nahegelegener Unterhaltungspark zu sein. Auf halben Weg dort hin, bekam ich aber starke Zweifel, daß Ziel noch vor Ende der Öffnungszeiten erreichen zu können. Ich schlug vor, den etwas längeren Weg in die nächste Kleinstadt zu nehmen. Da dieser Berg ab führte, waren wir uns sehr schnell einig. Eine Stunde später saßen wir kraftlos auf einem kleinen Platz vor einer Kirche. Baru nutzte ihre letzten Rerven und besorgte aus einer Kneipe auf der anderen Seite der Straße 2 köstliche Bier. Natürlich würde Amy nicht in unser Team passen, wenn auch sie einem guten Frischgezapften ab und zu nicht abgeneigt wäre. So ließen wir 3 es uns erstmal schmecken, um anschließend die Entspannungsphase a la scheintoter Wanderer einzuleiten. Jetzt blieb nur noch den Gang in den Dorfladen zu erledigen und dann ein Platzt für unsere Zelte zu finden. Ich blieb bei Amy und Baru ging als erste einkaufen. Als sie zurückkehrte, erzählte sie mir, dass sie gerade einen guten Freund ihres Vaters im Laden getroffen habe, welcher eigentlich auch nicht nur annähernd in der Gegend leben würde, hier Momentan aber als Restaurator die Aufgabe hätte, auf dem Friedhof das Familiengrab einer deutschen Familie zu restaurieren. Sie hatte ihm von uns erzählt, woraufhin er uns einlud, in der Ferienwohnung zu übernachten, in der er mit 2 Mitarbeitern schlief. Was für ein unglaublicher Zufall und was für eine unglaubliche Gastfreundschaft. Wenig später fuhr Přéma (Bschehma gesprochen) mit seinem Transporter vor und ich fand mich zwischen Jarda, Standa, Zementsäcken, Werkzeug und Bierkisten im Laderaum wieder. Weshalb ich mich in diesem Moment extrem zu Hause, wohl und irgendwie angekommen gefühlt habe und weshalb mir das hier in Tschechien immer wieder so geht, möchte ich in einem separaten Kapitel beschreiben. Es dauerte nur wenige Minuten, und wir waren am Sportplatz von Jedlova angekommen. Hier befand sich in einer Art Schulgebäude eine großzügig Ferienwohnung und nur 10 Meter von der Eingangstür entfernt ein Biergarten. Natürlich mit Fassbier und einem kleinen Speiseangebot. Herz was willst du mehr. Přéma war mir vom ersten Moment an sympathisch. Von seiner Erscheinung her, hatte er etwas von einem Abenteurer. Er bat mich, so viel wie möglich auf deutsch mit ihm zu sprechen, damit er seine Deutschkentnisse aufbessern könne. Jarda und Standa hingegen sprachen entweder garnicht, oder schon akustisches nur sehr schwer zu identifizierendes Tschechisch. Was dem unglaublichen und permanenten Alkoholkonsum, oder der Tatsache zuzuschreiben war, dass man sich immer noch im unteren einstelligen Bereich befand, wenn man den Zahnbestand der beiden addierte. Jardas Kopf wurde von einem dermaßen abgewetzten Lederhut gekrönt, dass man meinen konnte, er sei schon mit selbigen auf die Welt gekommen. Schlägt man bei Wikipedia den Ausdruck Charaktergesicht nach, ist dort garantiert ein Bild von ihm zu finden. Standa war meistens stumm und hatte eine ehr unangenehme Vorliebe für vermeintlich lustige Naziandeutungen. Einen kurzen Moment lang wurde es etwas ungemütlich, als Jarda recht lautstark und leidenschaftlich betrunken immer wieder in meine Richtung deutete. Ich war mir sicher verstanden zu haben, dass er sich ärgerte, nichts zu verstehen, wenn ich mit Přéma Deutsch oder Englisch sprach. Ich beruhigte die Gemüter mit einer Runde Bier und irgendwie standen plötzlich auch noch mehrere Teller mit sauer eingelegten Würsten auf dem Tisch. Natürlich waren wir irgendwann die letzten im Biergarten und ich weiß nicht mehr, wo der Typ, mit einer Ausgabe von Mein Kampf in der Hand, neben mir hergekommen war. Ein echt schräger Abend, der seinen Höhepunkt noch nicht gefunden haben sollte. Da der Ausschank schon längst geschlossen hatte, wechselten wir in die Ferienwohnung. Auch Přéma war nun reichlich angetrunken, viel aber nicht wie die anderen beiden wie tot ins Bett, sondern stieg auf einen Stuhl und begann voller Inbrunst Lieder von Karel Gott zu singen. Ein paar Stunden zu vor wurde ich gefragt, ob ich berühmte Tschechen kennen würde. Ich antwortete Karel Gott und Jiří Korn und hatte sofort sowohl lautes Gelächter als auch Beifall auf meiner Seite. Womit jedoch keiner meiner tschechischen Freunde gerechnet hatte war, dass ich ihnen im nächsten Augenblick Bilder vom Märchenfilmfestivals in Annaberg Buchholz vor die Nase hielt, auf der mein Freund Dirk Seite an Seite mit dem tschechischen Märchenprinzen Nr. 1 zu sehen war. Nehmt das ihr Witzbolde und schon war Ruhe im Karton. Diese Nummer wiederholte sich den ganzen Abend mehrfach und selbst der grummelige Jarda und der stumme Standa mussten lachen. Irgendwann stieg Přéma wieder vom Stuhl herunter und wir gingen schlafen. Als ich am Morgen aufwachte, stand ein ältere Mann mit Glatze, einem schütteren Haarkranz und nur mit Unterhose bekleidet vor meinem Bett und suchte unverständlich nuschelnd irgend etwas. Das der Mann nur eine Unterhose trug, wunderte mich nach dem letzten Abend auch nicht mehr, dass ich mir aber nicht erklären konnte, wer das war und an welcher Stelle mein Gehirn gestern abgeschaltet hatte, verwirrte mich dann doch ein wenig. Wäre ich nicht wenig später Zeuge davon geworden, wie sich dieser Unbekannte einen alten, speckigen Lederhut aufsetzen und sich in Jarda verqandelte, würde ich heute noch grübeln. Alle 3 verließen irgendwann die Ferienwohnung und fuhren zum Friedhof. Wir schliefen noch etwas, packten dann unsere Sachen und begaben uns ebenfalls auf den Weg zum Friedhof um Přéma den Wohnungsschlüssel zu bringen und uns von allen drei zu verabschieden. Was aus diesem Plan wurde und warum ich jetzt jemanden kenne, der ein Foto von einem Haus hat, in dem ein Mann lebt, der persönlich die Nabelschnur von Chuck Norris durchgebissen hat, erfahrt ihr in Teil III.Læs mere

  • Frau im Bus

    27. juli 2023, Tjekkiet ⋅ ☁️ 12 °C

    Gestern Abend habe ich mich entschlossen, die 600 Höhenmeter mit dem Bus zurückzulegen. Eine Bushaltestelle lag direkt an meinem Wanderweg und ich musste im Zentrum von Liberec nur 1 mal umsteigen. Bei meiner letzten Busfahrt kaufte ich ganz anständig ein Ticket beim Busfahrer und wunderte mich über dessen, nicht zu übersehenden, Missmut und die Wechselgeldkasse in Form einer Tupperdose. Als ich platzgenommen hatte sah ich direkt vor mir einen Fahrkartenautomaten. Mit dem beruhigenden Wissen, Tickets jederzeit im Bus kaufen zu können, bestieg ich heute in aller Frühe die Linie 12 in die Innenstadt. Natürlich gab es hier keinen Ticketautomaten und der Versuch erneut beim Fahrer zu bezahlen endete mit einem deutlichen Fingerzeig auf ein Schild, das auch mir zu verstehen gab, dass der Fahrer nicht wünschte, angesprochen zu werden. So wurde ich ungewollt zum Schwarzfahrer und verließ den Bus nach endlosen 10 Minuten, leicht vom Angstschweiß durchnässte, am Busbahnhof von Liberec. Im nächsten Gemischtwarenladen deckte ich mich mit neuen Vorräten ein und begab mich auf die Suche nach der Bushaltestelle für die Linie 18. Trotz einer sehr guten Ausschilderung und mehrfachen Nachfragen fand ich sie erst nach gut 20 Minuten. Sie war so abgelegen, hinter einem Gebüsch versteckt und heruntergekommen, das ich befürchtete, in wenigen Minuten in einen Bus voller Aussätziger zu steigen. Ich setzte mich in die Bushaltestelle neben eine Frau, und bei dieser Beschreibung schäme ich mich beinahe, deren Optik meine Befürchtung noch verstärkte. Sie trug eine Frisur, die ehr einem Helm glich oder einem Legomännchen entwendet wurden war. Ihre pinkfarbene Leggins zierten übergroße Zifferblätter und auf den Knien prangten 2 große Tiegerköpfe. Anscheinend war der Modeschöpfer bereits erblindet, als er dieses Werk modeschöpfte. Vollendet wurde alles von Tennissocken und weißen Badelatschen. So saß sie also da und verzehrte in einer Tour diese staubtrockenen, überall erhältlichen Frühstückshörnchen, die irgendwann ein Psychopath von Bäcker erfunden hatte, um tausende durch Erstickungstot ins Jenseits zu befördern. Auch ich habe immer ein paar davon bei mir, weil sie sich hervorragend dazu eigen, in Flüssigkeiten getunkt zu werden. Mit Vorliebe tue ich das mit Olivenöl, welches ich ebenfalls immer im Rucksack mit mir führen. Sie aber verzehrte dieses Gebäck, mit dem man problemlos ganze Schwimmbäder austrocknen kann, ohne auch nur einmal etwas zu trinken. Respekt! Wer das kann, kann auch Katzenstreu essen. Als ich überlegte, ob ich ihr vielleicht etwas zu trinken anbieten könne, sah ich wie sie sich genüsslich mit ihrem Zeigefinger Hörnchenreste aus den Zähnen pulte, um auch noch diese zu vertilgen. Mein Gehirn schlug mir vor, ihr statt eines Getränkes den Zahnstocher aus meinem Taschenmesser anzubieten, was ich aber während eines kurzen, aber lautstarken, inneren Dialoges mit "Geht's noch?" entschieden ablehnte. Kurz darauf bestieg ich den Bus und es erübrigt sich an dieser Stelle zu erwähnen, wer mir genau gegenüber einen Sitzplatz einnahm. Die nächsten 30 Minuten viel es mir gleichzeitig schwer aus dem Fenster und auch nicht aus dem Fenster zu schauen. Der Bus verließ die Stadt und begann Serpentine für Serpentine zu verschlingen, um sie bei der Fahrt nach oben stöhnend und ächzend hinter sich wieder auszuspucken. Erst jetzt bemerkte ich, dass das Leben irgendwann der ungnädigen Meinung gewesen sein musste, im Gesicht dieser Frau sowohl Mr. Bean als auch Dobby den Hauself zu einem unglückseeligen Cocktail zu verwursten. Anscheinend ließen sich in den Zahnzwischenräumen nun keine erwähnenswerten Nährstoffvorräte mehr finden, denn sie hatte unlängst begonnen, ihre Erntetätigkeit auf ihre Nasenlöcher zu verlagern. War sie fündig geworden, wurde das Erntegut eingehend begutachtet und ebenfalls genüsslich verspeist, ohne dabei jedoch darauf zu verzichten, anständig zu kauen. Ein Psychologe in einem meiner Klinikaufenthalte, fragte stets und ständig "Was macht das mit Ihnen?" Ich weiß es nicht. Verdammt nochmal ich weiß es nicht. Vielleicht träume ich die nächsten Nächte schlecht, vielleicht kann ich nie wieder Knusperflocken essen, oder mit einem öffentlichen Verkehrsmittel fahren. In diesem Moment fragte ich mich einfach nur, warum? Doch jetzt folgte der Höhepunkt. Die Nasenlöcher waren beräumt und bereit für die frische Bergluft, aber es gab noch etwas zu tun. Auf dem linken Nasenflügel hob sich deutlich eine verschorfte, kreisrunde Wunde ab. Geübt gelang es ihr die Schorfdecke mit ihren Fingernägeln von der sofort blutenden Haut zu ziehen. Bisher hatte ich ab und zu gern Cornflakes gegessen. Das war in dem Moment vorbei, als sie sich diese menschliche Cerialie, zum Abschluss ihrer Mahlzeiten ebenfalls zwischen die freudig wartenden Kiefer schob. Hätte die Busdurchsage in diesem Moment nicht die Zielhaltestelle angekündigt, wäre ganz sicher überall im Bus ein lautes Knuspergeräusch zu hören gewesen. Ich stieg aus und verlor sie aus Notwehr sofort aus den Augen. Jetzt sitze ich unter blauen Himmel in der Sonne, trinke ein Frühstücksbier und frage mich, was das mit mir macht.Læs mere

  • Und nun, der Wetterbericht

    27. juli 2023, Tjekkiet ⋅ ☁️ 16 °C

    Recht zuverlässige Quellen sagen, dass es in 1 Stunde anfängt zu regnen und erst am Samstag wieder aufhört. Natürlich habe ich Regensachen dabei, aber fast 2 Tage möchte ich nicht in dieser Heimsauna verbringen. Hinzukommt, dass ich in gut 1 Stunde auf 1050m ankommen würde. 48 Stunden Regen oberhalb der Baumgrenze und damit ungeschützt muss ich auch nicht haben. Ich fühle mich beinahe unangenehm vernünftig, als ich entscheide, mein Zelt gut 300m entfernt vom Weg und geschützt vor neugierigen Blicken aufzubauen. Seit langer Zeit werde ich wieder wild Zelten. Meine Lebensmittel reichen auf alle Fälle. Wasser habe ich 3 Liter bei mir und sollte das nicht bis Samstag reichen, kann ich mir Hilfe meiner Zeltplane reichlich Regenwasser auffangen. Wo ich dafür Gefäße platzieren muss, habe ich bereits mehrfach unfreiwillig mit meinen Wanderstiefeln herausfinden können. Sollte es nicht so lange Regen, bin ich jederzeit schnell wieder auf dem Weg zurück. Bis später also.Læs mere

  • Geht doch!

    30. juli 2023, Tjekkiet ⋅ ☁️ 20 °C

    Als ich gestern gegen 7:00 Uhr mein Regenlager im Wald verließ und auf den Weg zurückkehrte, waren meine Vorräte auf beinahe Null gesunken. Ich hatte noch eine Notfalltütensuppe im Rucksack, 200ml Wasser und 15% Akkuladung auf meinem Handy. Die Sonne hatte sich in den letzten Tagen nicht blicken lassen und somit konnte ich meine Solartechnik nicht nutzen. Das aufgefangene Regenwasser reichte für eine Tasse heißen Tee, der gut gegen die morgendliche Kälte und den Nebel half, der hier auf 900m am Morgen zwischen dem Bäumen stand. Verhungern würde ich Dank mehrerer Gaststätten am Weg nicht und Wasser konnte ich mir in einem der vielen kleinen Bäche holen, die sich wie zarte Adern auf meiner Karte abzeichneten. Zurück auf dem asphaltierten und leicht aufwärts führenden Weg, verspürte ich die deutliche Freude, endlich weiter laufen zu können. Nach gut 2km erreichte ich den ersten kleinen Bach, der den Regen der letzten Tage murmelnd, über glänzende Steine ins Tal brachte. Auch wenn das Wasser kristallklar erscheint, habe ich mir angewöhnt, den Bachlauf immer einige Meter nach oben zu gehen, weil ich vermeiden möchte, daß irgendwer seinen Zivilisationsmüll dort vergessen hat, wo ich Trinkwasser entnehme. Da ich nichts entdecken konnte, füllte ich meine Vorräte auf und ging wieder zurück auf den Weg. Ich war noch nicht wieder unten angekommen, als ich bemerkte, dass mir bei meinem Kontrollgang etwas entgangen war. Zwischen zwei
    Steinen klemmte, lustig in der Strömung tanzend, ein Hygieneartikel, dessen Markenname die Abkürzung für "ohne Binde" ist. Wer bitte macht sowas? Und wenn wir einmal dabei sind, auch wenn ich das erst am Ende des Tages mal wieder gesehen habe, warum kacken Menschen in Bushaltestellen? Ok, ich hatte mein Wasser weit oberhalb entnommen, ohne es aber zu Filtern, würde ich keinen Tropfen davon herunter bekommen. Wenig später kam hinter einer Wegbiegung eine kleine Berghütte in Sicht, die im Normalfall auch Verpflegung anbot. Im Normalfall heißt, ab 11:00 Uhr. Ich war jedoch so zeitig unterwegs, dass ich mir gegen 8:00 Uhr erst garkeine Hoffnung auf eine Erfrischung machte. Da vor der Hütte jedoch eine große Bank stand, entschied ich mich dazu, dort eine Raucherpause zu machen und mein Wasser durch den Filter laufen zu lassen. Was ich dann beim Näherkommen sah, Begriff ich erst nicht und ordnete es falsch ein. Die können doch nicht einfach alles was sie hier verkaufen auf der Terrasse lagern. Schalen mit Obst und Gemüse, eine Kühlbox mit Bier und alkoholfreien Getränken, ein großer Thermobehälter mit Tee und eine Box mit süßem Gebäck und ein großer Kanister mit Trinkwasser. Als der Groschen endlich fiel, schallte sein Echo von den umliegenden Bergen zurück. Ein kleiner Laden des Vertrauens, für all die, die außerhalb der Öffnungszeiten hier ankamen. Ich war geplättet. Ich legte Geld in eine Tupperdose, nahm mir ein Frühstücksbier (ich glaube ich bin abhängig) und eine Banane fürs Gewissen. Und dann saß ich eine gute halbe Stunde auf der Bank vor der Hütte und war glücklich. Was vielleicht etwas nebensächlich klingt, war für mich ein unglaublich großer Moment. Ich möchte und kann nicht für alle Depressiven sprechen, aber Glücksgefühle gehören schon verdammt lange nicht mehr zu meiner Emotionspalette, noch dazu nehme ich seit Anfang des Jahres Medikamente, die Gefühle extrem im Zaum halten. Ich weiß, daß mir etwas gefällt oder nicht, ich habe nicht vergessen, was ich mit Freude gemacht habe, aber gespürt habe ich das jetzt schon mehr als 3 Jahre nicht mehr. Hier zu sitzen und etwas so schönes zu fühlen, war in diesem Moment einfach unbeschreiblich und ich genoss jede Sekunde. Gleichzeitig war es eine Bestätigung dafür, daß mein Bauchgefühl mich nicht getäuscht hatte. Ich wusste, dass ich diesen Weg gen will, gehen muss. Komme was wolle und nun war genau das eingetreten, was ich mir erhofft hatte. Irgend etwas in mir hat endlich gewagt eine Tür zu öffnen und den Kopf mal herauszustrecken. Einen Augenblick, 30 Minuten lang. Der Anfang ist gemacht. Der Weg pendelt nun zwischen 800m und 1000m. Die Anstiege waren sympathisch sanft. Auf sandigen Pfaden, gesäumt von grünen Nadelwäldern und einem Meer von Heidelbeersträuchern, legte ich Kilometer um Kilometer zurück. Ich durchzog Hochmoore auf endlosen Bohlenwegen und kletterte zwischen abenteuerlichen Felsformationen hindurch. Einmal war der steinerne Durchlass so niedrig und eng, dass ich ihn nur auf allen Vieren, meinen Rucksack vor mir herschiebend, passieren konnte. Was für ein Spaß, aber es gibt einen Punkt Abzug, wegen fehlender Barrierefreiheit. Gegen Mittag erreichte ich eine Hochebene. Eingefasst von dichten Wäldern und zwischen grüne Bergwiesen gebettet, standen hier einzelne, alte Gehöffte und das ein oder andere Lokal neuerer Bauart. Was in diesem Moment jedoch alles andere übertraf, war das Misthaus. Wenn es auf dem EB einen Wallfahrtsort gibt, dann ist es dieser ehemalige Kuhstall. Eigentlich ging die Berühmtheit nicht hauptsächlich von dem Haus aus, sonder von Gustav Ginzel. Er erwarb den ehemaligen Kuhstall Anfang der 60er Jahre und spülte mir Hilfe eines umgeleiteten Baches den Kuhmist aus dem Stall. So kam das Haus zu seinem Namen. Der Bach floss bis zum Ende durch das Haus und stellte nicht das einzige Kuriosum in Ginzels Behausung dar. Als Wissenschaftler, Weltenbummler und Expeditionsteilnehmer hatte Ginzel unendliche viele Geschichten zu erzählen, und so versammelten sich Jahr für Jahr Heerscharen von Wanderern bei Gustav, lauschten seinen Geschichten am großen Lagerfeuer und ließen sich zeigen, wie man mit nackten Hintern über den Rasen rutschen muss, um fehlendes Toilettenpapier zu ersetzen. Gustav ist 2008 verstorben, Jahre zuvor hatte bereits jemand seinen geliebten Kuhstall angezündet, als er Australien bereiste. Unzählige Erinnerungsstücke, Andenken und Kuriositäten waren für immer verloren. Nun stehe ich also endlich vor dem Misthaus, an dessen Außenwand, als letzte Erinnerung an Gustav, ein großer gelber Postkasten mit seinem Namen hängt. Im Vorgarten tragen 4 Personen etwas ins Haus. Als sie bemerken, dass ich mich mit meinem Handy in der Hand nähere, um ein paar Fotos zu machen, geben sie mir sofort und unmissverständlich zu verstehen, das dies nicht gewünscht ist. Ich entferne mich ein paar Meter, laufe über die Bergwiese und aus der Deckung eines Busches heraus, drücke ich doch noch auf den Auslöser. Zur Belohnung gibt es Blaubeerknödel, bedeckt mit einer dicken Schicht Zucker und Zimt, schwimmend in brauner Butter, gekrönt mit einer Portion Schlagsahne und gebettet auf fein geriebenen, frischen, jungen Käse. Muss ich noch mehr sagen? Auf nach Harrarov. Der Weg führt von der Hochebene über knapp 7km an einem, immer lauter rauschenden Gebirgsfluss entlang, hinab uns Tal. Unzählige kleine Bäche fließen die umliegenden Hänge Richtung Fluß und sorgen dafür, daß aus dem Rauschen bald ein Tosen wird. Beeindruckend, wie hier die unbändige Kraft dieser Wassermassen sichtbar wird, wenn sie gegen die großen Felsen im Flussbett drücken. 3km vor Harrarov warten als letzte Herausforderung noch mal 100 Höhenmeter. Diesmal aber führt der Weg steil einen Skihang hinauf und ich entscheide mich, erstmal unter dem großen Sonnenschirm einer Restaurantterrasse Platz zu nehmen. Kaum sitze ich, werfen die dunklen Wolken über mir all ihren nassen Ballast ab. Es regnet eine Stunde wie aus Eimern und erneut sitze ich entspannt und glücklich da. Das war ne Punktlandung und ich hocke nicht schutzsuchend irgendwo im Wald, unter einer Bahnbrücke oder einem Felsvorsprung, sondern in einem Biergarten. Als das Unwetter vorbei gezogen war, hatte ich längst entschieden, die letzten Kilometer mit dem Bus zurückzulegen. Ich hatte bereits 35km hinter mich gebracht und freute mich ungemein, auf dem Zeltplatz in Harrarov gleich lange unter der heißen Dusche stehen zu können. Mit dem Plan Wäsche zu waschen, meine Lebensmittelvorräte im nahegelegenen Supermarkt aufzufrischen und meine Stromreserven wieder auf 100% zu bringen buchte ich 2 Nächte. Am Montag verlasse ich Tschechien vorerst und wandere in Polen weiter.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gustav_Ginzel

    https://de.wikipedia.org/wiki/Misthaus
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  • krass blass

    30. juli 2023, Tjekkiet ⋅ ☁️ 18 °C

    Könnten sie sich bitte mal meine Waden anschauen? Ich liege im Wald, am Rand des Weges, habe gerade eine Portion Szegediner Gulasch aus einer Konservendose gelöffelt und es mir auf meiner Isomatte gemütlich gemacht. Die Sonnenstrahlen malen bunte Muster durch die geschlossenen Augenlider auf meine Netzhaut. Ich muss eingeschlafen sein, denn ich höre diese Frauenstimme, die jetzt zum zweiten Mal und dafür deutlich bestimmter fragt, ob ich mir ihre Waden anschauen könnte. Auf deutsch, mitten im Wald, in Tschechien. Verrückt. Jetzt höre ich ein deutliches "Hallo ?". Irgend etwas stimmt hier nicht. Richtig, ich schlafe garnicht. Vorsichtig öffne ich erst das eine und dann das andere Auge. Als ich sowas das letzte Mal erlebt habe, wollte mich ein Plattenbauzerberus in Kittelschürze von der Wiese vor ihrem Haus vertreiben. Was mich wohl diesmal erwartet? Die Sonne blendet mich und ich versuche mit Hilfe meiner Hand etwas Schatten auf mein Gesicht fallen zu lassen. Aus dem dunklen Umriss schält sich eine ca 55 Jahre alte, hagere Frau in Wanderoutfit. Sie schaut mich an und wiederholt erneut ihre Frage. Ich bin die ganze Zeit durch hohes Gras gelaufen und habe Angst, dass ich mir ein paar Zecken eingefangen habe. Kannst du bitte mal nachsehen? Ja, klar, warum auch nicht. Immer noch etwas verwirrt, beginne ich ihre Waden nach den kleinen. Quälgeistern abzusuchen. Tatsächlich entdecke ich gleich zwei von ihnen. Haben sie etwas, womit sie sie entfernen können? Frage ich und bekomme ein Nein als Antwort. Ich kann ihnen die Pinzette aus meinem Taschenmesser geben, biete ich an und sie erklärt mir, dass man Zecken nicht korrekt mit einer Pinzette entfernen könne. Ich lasse mir erklären, dass dafür 2 Kunsstoffkarten benötigt werden, die flach links und rechts neben der Zecke auf die Haut gelegt werden, um sie dann vorsichtig aufeinander zuzuschieben. Die Zecke packt man dann zwischen den Rändern und zieht sie hinaus. Ich muss an die Nummer mit dem Mückentötolin von Herricht und Preil denken und sage ihr, dass das dem Wirkunsprinzip einer Pinzette ja recht nah kommt. Wir einigen uns darauf, dass ich die Pinzette flach auf die Haut lege und mit einem anderen stumpfen Werkzeug meines Taschenmessers den Gegenpart simulieren. Wenig später sind 2 Blutsauger umständlich, aber erfolgreich entfernt. Ich heiße Katharina, und wer sind Sie? Ich bin der Micha und der Meinung, dass unsere Beziehung spätestens in den letzten 5 Minuten eine Stufe erreicht hat, in der wir uns duzen können. Ich finde, das war lustig und charmant, sie verzieht keine Miene. Könnten sie sich bitte noch meine ganzen Beine ansehen. Schon klar, aber duzen geht nicht, denke ich mir und bevor ich zu ende gedacht habe, fällt ihre Wanderhose zu Boden. Krass blass, fährt es mir durch den Kopf, aber auch ich sehe schließlich an den textielbedeckten Körperteilen aus wie ein Schneemann. Nur schaffe ich es, auf Grund mangelnder Gelenkigkeit nicht, meine Pupillen bis auf 5 cm an meine Oberschenkel heranzubekommen. Auf kurze Distanz blendet das ganz schön. Abgerundet wird diese Komposition von einem weißen Wanderfeinrippschlüppi. Es soll ja praktisch sein. Nach mehreren langsamen Pirouetten kann Entwarnung gegeben werden. Kein weiterer Parasitenbefall in der sibirischen Tundra. Jetzt schien das Eis gebrochen zu sein, denn Katharina holte ihre, ein paar Meter entfernt stehende Wandersachen, und kommt zu mir. Ich biete ihr einen Sitzplatz auf meiner Isomatte an, den sie mit der Begründung ablehnte, sich nie in die Sonne, sondern nur in den Schatten zu setzen. Das erklärt einiges dachte ich mir. Wir begannen eine angeregte Unterhaltung und landeten irgendwann bei unseren Krankheitsgeschichten. Ich erfuhr, dass Katharina Autistin ist und welche Vor- und Nachteile dies in ihrem Fall hat. So könne sie von sich selbst sagen, dass sie sehr direkt sei. Ist mir garnicht aufgefallen, und schwer zu erheitern scheinbar noch dazu, hätte ich beinahe laut gedacht. Im Gegensatz zu Autismus ist so eine Depression ja heilbar. Da gibt es eine App, die sehr gut sei und dort gibt es auch den Menüpunkt Depression, ließ ich mich informieren. Halleluja, was wäre mir erspart geblieben, wenn mir das jemand vor 3 Jahren gesagt hätte. Die nächste Stunde liefen wir gemeinsam und führten unsere Unterhaltung auf dem Waldweg fort. Katharina war mit ihrem Mann bereits vor Jahren aus den alten in die neuen Bundesländern gekommen. Ihr Mann war immer wieder an verschiedenen Theatern in der Intendanz tätig. Zur Zeit leben sie im schönen Schwerin. Das einzige Problem war nur, dass die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern mit Frau Schwesig ausschließlich aus Kommunisten besteht, welche Andersdenkende, oder kritisch denkende Menschen eiskalt aus ihrem Jobs entfernt haben. Natürlich auch ihren Mann. Seit dem dürfen am Theater in Schwerin ausschließlich kommunistische Werke aufgeführt werden. So so, aha, hmmmm tragisch, gibt's ja garnicht. Katharina arbeitet 2 Tage in der Woche in einer Einrichtung für alleinreisende minderjährige Flüchtlinge und geht ganz in ihrem Job auf. Als ich ihr meine Meinung zur AFD und ihren Wählern in Ostdeutschland erklärte, fasst sie sich plötzlich an den Magen und bat mich, ein Stück vor zu gehen. Ok, Katharina möchte ihren Verdauungsprozess unbeobachtet beenden, schlussfolgerte ich und ließ ihr mit ordentlich Abstand die gewünschte Privatsphäre. Gut 10 Minuten später drehte ich mich um und sah, wie mir Katharina folgte. Sie blieb jedoch unmittelbar stehen, als ich das auch tat. Ich ging wieder ein paar Minuten weiter, drehte mich dann erneut um und konnte sehen, dass Katharina wieder stehen blieb. Nach 2 weiteren Wiederholungen wurde mir das ganze zu dumm und ich ging meines Weges, ohne noch einmal nach ihr zu schauen. Unter den Begegnungen der merkwürdigen Art belegt diese einen Spitzenplatz. Ich hoffe, Katharina geht es gut und sie konnte ihre Wanderung wohlbehalten beenden.Læs mere

  • Pause und neue Pläne

    5. august 2023, Tjekkiet ⋅ 🌧 15 °C

    Ich bin in Trutnov. Die Stadt in der Baru geboren wurde und die Stadt, in der ihre Eltern leben. Heute Abend kommt Pia nach 14 Stunden Zugfahrt hier an und wird 5 Tage bei mir bleiben. Danach kommt meine älteste Tochter nach Trutnov und bleibt auch 3 Tage hier. Um alles perfekt zu machen, gibt es am Montag auch ein Wiedersehen mit Baru. Sie wird das Haus ihrer Eltern hüten, während diese im Urlaub sind. Sie haben mich und meine Tochter eingeladen in dieser Zeit im Gartenhaus zu wohnen. Was für eine unglaubliche Gastfreundschaft. Gleichzeitig tanzen in meinem Gehirn die Zahlen. 1000km sind geschafft. 1790km sind noch übrig. 10 Wochen sind vergangen. Wenn ich das so sehe, werde ich es rein rechnerisch nicht bis Budapest schaffen. Ziehe ich aber alle Unterbrechungen ab, dann bin ich nur 7 Wochen gelaufen. Von der Seite betrachtet, sieht es viel positiver aus. Trotzdem habe ich ein Problem. Ich möchte unbedingt durch die Mala Fatra laufen. Dort geht es dann auf 1800m hoch. Ende September wird es da eventuell schon arg ungemütlich. Ich muss mich in den nächsten Tagen dazu etwas belesen. Eventuell überspringe ich von Trutnov aus ein größeres Stück per Zug. Das werde ich mir noch überlegen. Baru überlegt ihrerseits, ob sie und Amy mich begleiten. Die nächsten Tage stecken also nicht nur voller wunderschöner Besuche, sonder auch voller Entscheidungen. Ich halte euch auf dem laufenden. Bohemian Rhapsody Teil III ist fast fertig geschrieben und wird euch sicherlich genau so erfreuen, wie Teil 1 und 2. Ich habe außerdem damit begonnen, einen Text über all die Begegnungen zu schreiben, die ich bisher hatte. Auf dem Bild sehr ihr Schascheck, den ich vor einem polnischen Dorfkonsum getroffen habe. Sprache und Herkunft sind eigentlich sowas von egal. Wir sind alle Menschen und können uns verstehen und mögen, wenn wir es wollen. Bis später also. Mein Bier wird warmLæs mere

  • Tolle Idee

    14. august 2023, Tjekkiet ⋅ ☀️ 29 °C

    Wenn das Thermometer im Schatten 32⁰C anzeigt, es seit 2 Stunden keinen Schatten gibt und selbst der Regenschirm nur notdürftig gegen die Sonne hilft, dann könnte man vor Freude weinen, wenn der Weg mal wieder eine Überraschung der besonderen Art bereit hält. Prost!Læs mere

  • Unsichtbar

    27. august 2023, Slovakiet ⋅ ⛅ 26 °C

    Vor 2 Wochen habe ich meinen letzten Eintrag geschrieben. Davor habe ich mich mit Baru in Trutnov getroffen. Pia hat 1 Woche mit mir verbracht und meine große Tochter war übers Wochenende bei mir. Seit dem, und erst recht seit dem ich in der Slowakei bin fühle ich mich irgendwie unsichtbar. Ich habe 1 Wochen nur Bäume gesehen, manchmal eine Straße oder ein einsames Wochenendhäußchen, aber kaum Menschen. Mir fehlt die Kommunikation und der Kontakt zu den Menschen, der selbst dann nicht stattfindet, wenn ich alleine in vollbesetzten Kneipen sitze. Verrückte, Bettler und Alkoholiker haben eine Ausnahme gebildet. Ich habe im Wald mit Fröschen gesprochen und Ameisenvölker mit meinem Traubenzuckervorrat bestochen, wenigstens haben sie mir zugehört,geantwortet haben aber auch sie nicht. In mir ist eine merkwürdige Ruhe eingekehrt , von der ich noch nicht weiß, wie ich sie deute soll. In meinen Knochen stecken noch die Höhenmeter der Mala Fatra. Ich habe heute ein paar Stunden in einem Thermalbad gelegen und festgestellt, dass mein Auftrieb nicht mehr der alte ist. Kurz vor der polnisch/slowakischen Grenze und ca. 10km entfernt von Zakopane, habe ich mich entschlossen, noch einen Tag länger auf dem Campingplatz zu beiben. Hier gibt es endlich eine funktionierende Waschmaschine. Teile meiner Klamotten riechen mittlerweile bestialisch. Ich stärke mich mit Sauerkrautsuppe und beäuge misstrauisch die Jungs, welche sich 10m von meinem Zelt mit ihrem Bierkühler und einem großen Bluetoothbox niedergelassen haben. Ich werde mal versuchen, die Bilder der letzten Wochen mit Infos und Geschichten anzureichern und das Reisetagebuch auf den neuesten Stand zu bringen. Vielen Dank für Eure Geduld.Læs mere

  • Ausgeraubt

    28. august 2023, Slovakiet ⋅ ⛅ 22 °C

    Weil heute in der Slowakei Tag des Nationalaufstandes gegen die Nazis ist und das ein landesweiter Feiertag ist,haben alle Geschäfte geschlossen. Deshalb bin ich gestern bereits früh am Morgen mit dem Bus ins nächste Dorf gefahren, um meine Vorräte aufzufüllen. Hier, rings um den Campingplatz gibt es 4 Kneipen, 2 Schwimmbäder, gefühlt 100 Ferienhäuser und ebenso viele Skilifte, aber nichts zum Einkaufen. Reichlich bepackt mit diversen Köstlichkeiten und Delikatessen war ich 3 Stunden später zurück auf dem Campingplatz. Anschließend folgten 4 erholsame Stunden im Thermalbad und der Verzehr einer leckeren Sauerkrautsuppe. Dann habe ich meine Wäsche gewaschen, die Wäsche aufgehangenen und in der Zeltplatzbar zum Abschluss des Tages noch ein Bier getrunken. Ich war bereit, mich ins Zelt zu legen und seelig einzuschlafen. Als ich am Zelt ankam, traute ich meinen Augen kaum. Da stand ein ausgewachsenes Reh und ließ sich überhaupt nicht von mir stören. Ich sah ihm eine Weile dabei zu, wie es genüsslich und in aller Ruhe die Wiese neben meinem Zelt verzehrte und dann ging ich ins Bett. Ich konnte das Reh direkt neben mir mümmeln hören. Wenig später wurde ich von einem lauten Plätschern aus dem Halbschlaf gerissen. Das Reh pinkelte mir tatsächlich direkt neben mein Zelt und die Jungs von gegenüber konnten sich vor Lachen nicht mehr halten. Sie kamen zu mir und luden mich auf ein Bier ein. Eine Einladung, die ich gern angenommen habe. Wir verbrachten noch ein paar schöne Stunden am Lagerfeuer bei Fassbier, Rum und gegrilltem Käse. Gegen 23:00 Uhr erschien dann ein weiterer tierischer Besuch. Ein Fuchs stand plötzlich direkt neben uns und verschwand erst wieder, als er von einem meiner tschechischen Gastgeber verjagt wurde. Ich war müde und verabschiedete mich aus der Runde. Als ich zum Zelt kam, fand ich, im Schein meiner Stirnlampe, meine komplette Ausrüstung vor dem Zelt verteilt, auf der Wiese liegen. Ich begriff erst garnicht, was geschehen war. Erst als ich bemerkte, dass fast alle Lebensmittel fehlte,verstand ich, dass der Fuchs zugeschlagen haben musste. Ich hatte mein Zelt nicht verschlossen, sondern nur das kleine Vorzelt mit der Zeltplane abgedeckt Als erstes sah ich die Beuteln mit meinen Medikamenten. Zum Glück konnte ich alle wieder einsammeln. Ich schaffte alles wieder ins Zelt und machte Inventur. Es fehlten 200g bester Bauernspeck von dem mir nur ein Foto bleibt, 8 Brötchen, 1 luftgetrocknete Wurst, 250g Heringssalat, 4 Waffelriegel mit Schokolade und Kokos und eine Packung mit 6 Wiener Würstchen. Was für ein Arsch!!! Gut das lässt sich alles ersetzen, aber was mich jetzt echt vor eine Aufgabe stellt, ist die Tatsache, dass er auch eine meiner Einlegesohlen geklaut hat, welche ich zum Trocknen und Auslünften immer aus meinen Schuhen nehmen. Mein Wagen hat nur noch 3 Räder und ich kann so definitiv nicht weiter laufen. Ich werde Nachher die Umgebung absuchen. Er wird sie ja nicht gefressen haben. Eigentlich hätte das ja gereicht, aber der Fuchs besuchte mich in der Nacht noch 2 mal und versuchte tatsächlich ins Zelt zu gelangen. Am Ende hat er mir tatsächlich noch 2 Löcher die Seitenwand der Bodenplane gerissen und meine Freizeitsandalen auf der Wiese verteilt. Was für eine riesen Sch..... Ich gehe mal meine Einlegesohle suchen.Læs mere