• Marvin Karweger
Mar – Tem 2023

Hochstiefeln

Von Trapani auf Sizilien, am Ätna vorbei bis in den südlichsten Zipfel Siziliens, wo der E1 startet/endet. Von hier an dann nurnoch nach Norden. Einmal durch Italien auf dem Sentiero Italia und/oder auch dem E1.
3539km Trapani - Konstanz
Okumaya devam et
  • Tag 27

    24 Nisan 2023, İtalya ⋅ 🌬 26 °C

    Montag.
    Ein Nero! Und ich habe es noch nicht mal geschafft den footprint an diesem Tag zu schreiben.
    War öfter mal wach in der Nacht und bin dann um sechs angefangen alles zusammenzupacken. Frühstück on the Go, da ich für haferflocken kein Wasser mehr hatte. Es gab zwei Mandarinen und ein snickers.
    Obwohl ich jetzt schon sehr nah an Catania und/oder ihren Industriegebieten war, war der Weg oder die Umgebung durch die er lief noch schön.
    Auf einem vielbefahrenen Stück Straße wurde ich dann noch ein paar mal geschnitten oder man ist einfach mit 120 bei 30 km/h soll, an mir vorbeigeflogen. Bei den Schlaglöcher echt eine furchteinflößende Geräuschkulisse.
    Dann kam ich aber auf 2,4 km Straße die wohl schon länger gesperrt waren. An ihrem Ende sollte es über eine Brücke gehen. Ich hoffte nun dass es die Brücke noch gibt und sie nicht abgerissen wurde, aber ja, sie war noch da. Bestimmt schon seit 5 Jahren mindestens so blockiert dass kein Auto mehr drüber kommt.
    13 km waren es etwa bis zur ersten Bushaltestelle auf meinem Weg. Ich war pünktlich, der Bus aber nicht da. Bin dann an der Straße noch 2 km weiter zur nächsten Haltestelle. Der Bus kam dann auch. Zu früh. Kein Wunder dass der erste schon weg war wenn die 5 Minuten zu früh vorbeifahren. Aber es sind ja auch Haltestellen wo sonst nie jemand steht, denke ich.
    Hat 45 Minuten gedauert, aber dann war ich am zentralen Bus Bahnhof. Keine Infotafel oder irgendwas. Hab mir dann bei Google die nördlichste Haltestelle auf der Karte rausgesucht und geguckt welche Linie diese anfährt. Zum abfahrtspunkt dieser musste ich dann noch 1,5km durch Catania gehen. Sehr interessant wie viele Touristen es wieder waren.
    Angekommen an dieser nördlichsten Haltestelle musste ich noch weitere 8km bergauf zur gebuchten Unterkunft. Powerbank war nun restlos leer und musste geladen werden. Konnte auch die Klamotten waschen obwohl die Maschine nicht für Gäste war. Denke mal mein Geruch hat meinen Bedarf unterstrichen 😄
    Es folgte, ein nickerchen nach dem anderen und viel essen 🙌🏼
    Okumaya devam et

  • Tag 28

    25 Nisan 2023, İtalya ⋅ ☁️ 10 °C

    Dienstag.

    Tag der Befreiung 🇮🇹
    Ganz Italien war heute im Wald und hat Picknick gemacht. Und da die hier mit dem Auto überall hin dürfen, konnten sie auch alles mitnehmen. Da wurde ganz groß aufgefahren. Grill und Sitzmöbeln. Plastikflaschen und Verpackungen haben aber dominiert. Ich hoffe dass alles wieder mit heim kommt. Hier am Etna sieht’s nämlich ohnehin schon ganz schlimm aus. Keine kleine, steile Schotterstraße ist zu weit, als dass man dort nicht den Müll hinbringen würde.
    War mir dann auch etwas zu viel mit all den Menschen hinter jeder Biegung. Bin dann immer weiter aufgestiegen und das hat geholfen. Oben wo der Schnee noch liegt ist’s es so frisch dass da wohl keiner hin wollte. Ich ja eigentlich auch nicht, aber die Hütten die ich mir schon ausgeguckt hatte waren alle besetzt oder ich konnte von ausgehen dass sie es sein würden.

    War dann auf 1746 Metern wo eine Hütte eingezeichnet war. Das ist sogar eine die das ganze Jahr über geöffnet und bewirtschaftet wird. 40€ sollte die Übernachtung kosten. Sehr nette Leute, aber da Ich ja jetzt gerade erst eine Nacht in bezahlter Behausung verbracht hab, wollte ich mir das sparen.

    Ich kaufte noch Wasser, da hier am etna nichts fließt! Fragte auch nach weiteren Schutzhütten. Mir wurde gesagt dass er gleich runter fährt und mich bei einer absetzen könnte wo er aber nicht weiß ob die geöffnet ist. Ich lehnte dankend ab und sagte dass alles zu Fuß geschehen muss und machte mich dann an den Abstieg. Seine empfohlene Hütte lag mir dann aber zu sehr aus der Richtung, nämlich sehr in der Richtung aus der ich gekommen war.

    Somit hab ich zwei andere Schutzhütten angesteuert. Die liegen aber direkt an der Straße, was ja zumeist nichts gutes bedeutet. Auf dem Weg dorthin lag einen kleinen Abstecher entfernt noch eine Kapelle, laut Karte. Naja ich sage da eher Schrein zu, da es kein drinnen gibt. Liege hier jetzt so halb überdacht in einem Gemäuer was neben dem Schrein ist. Hier stand eine Flasche mit einer toten Maus drin. Entsorgt.

    Hab noch eine Kerze am Schrein gefunden. Die wird mir heute Nacht etwas warmes Licht zaubern. Die Füße liegen so halb draußen und sind nicht so richtig warm. Die Wände sind aus Lavastein und echt scharf. Hoffentlich komme ich da nicht zu hart mit dem Schlafsack dran.
    Der Wind hier oben ist echt heftig und belastet mich jedes Mal. Seit dem im Madonie Park, umso mehr.
    Waren etwas über 30km und 1627 meter hoch und ca.800 wieder runter. Ich brauche jetzt mal Schlaf.
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  • Tag 29

    26 Nisan 2023, İtalya ⋅ ☀️ 19 °C

    Oh what a night.
    Das war die Höhe! 1600 Meter und der Wind. Wow. Der Wind war schon gestern Abend stark, aber hat über die Nacht nochmal kräftig draufgelegt. Dieses heulen und jaulen. Und obwohl ich windgeschützt lag, zog es mir die Wärme aus dem Schlafsack. Gefroren hab ich nicht direkt, aber mollig warm wäre auch gelogen.
    Somit war ich dann immerzu wach und um 6:05 Uhr hatte ich dann auch genug von ewigen Wenden. Wie ein Hähnchen am Spieß, nur nicht so krosse Haut. Mmmmmh 😋
    Sachen gepackt und noch bei Kerzenschein gefrühstückt. Also so eine Grabkerze werde ich mir mal bald auch kaufen, wenn Ich weiß dass ich draußen schlafe. Sowas tolles und auch nützliches. Das Flackern schreckt die Mäuse ab.
    Bin dann mit T-shirt, Sun hoodie UND windbreaker gestartet. Volle Eskalation! Da der Wind immer noch wehte, konnte ich die drei Lagen auch recht lange an lassen. Erst ungefähr 400 Höhenmetern weiter unten, im windgeschützten Wald, ließ ich dann eine Hülle fallen.

    Es macht echt keinen Spaß so weit oben. Die Laubbäume sind da ganze auf meiner Seite, denn die haben noch Winter. Unterhalb von 1000 Metern wird’s dann natürlich schon immer grüner und als ich dann auf meiner heutigen Reisegehhöhe von 700 Höhenmetern angekommen bin, war es so richtig schön angenehm. Perfekt zum wandern. Da schwitzt man nicht zu stark, muss aber auch nicht frieren. Wie schade dass eine solch geringe Höhe eigentlich erstmal die Ausnahme bleiben wird.

    Hab mich heute, wie auch schon gestern extrem über meine stinkende Kleidung aufgeregt. 5€ für die Wäsche gezahlt und alles, naja außer der Socken, war ekeliger als zuvor.
    Der Gastgeber hatte auf 15 Minuten Blitz gestellt, was natürlich nur bei sportklamotten funktionieren mag die etwas Schweiß vom Tag halten, aber nicht bei steifen Socken und Kleidung die sämtliche DNA Träger von mir und anderen enthält 😄
    Ich hatte auf ein vollwaschprogramm umgestellt, aber als ich dann das erste nickerchen machte, hat der Typ das wieder beendet und auf kurz gestellt. Also riecht jetzt alles nach Socken, nur die Socken nicht.

    Auch deswegen gabs heute ne Unterkunft mit Waschmaschine. 10 km völlig aus der Richtung, aber ich hab mich wirklich mit dem Gestank nichts mehr getraut. Bah!!
    Jetzt schmiede ich Pläne…….! Es muss wärmer werden!
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  • Tag 30

    26 Mayıs 2023, İtalya ⋅ ⛅ 22 °C

    Servus 🙋🏼‍♂️
    War was?
    Ja, ich hatte Wanderpause. Bin jetzt aber wieder da. Das Wetter ist etwas weniger kalt, aber von Sommer redet hier keiner. Also wenn man denn Kleidungsstil mal als Ausdrucksform dafür heranzieht.
    Bin heute morgen wieder genau dort gestartet wo ich vor nun 3 Wochen aufgehört hatte. Die schon daheim geplante Route, zurück zum Si bzw. dem E1 war gar nicht so schön wie erhofft.
    Hatte mir ein verlassenes Dorf in den Bergen rausgesucht, wo irgendwer wohl mal in den frühen 19er Jahren eine Kommune gründen wollte. Ungefähr 20 Häuser des selben Typs die nun alle heruntergekommen sind und natürlich leerstehen. Bis auf eins. Das wurde von drei Hunden bewacht, was dann auch den dramaturgischen Höhepunkt meines Tages beschreibt. Ich hab aber gewonnen 😄
    Bin nun nochmals auf neuen Schuhen unterwegs. Vielleicht erinnert sich wer, aber das andere neue Paar hatte ich erst sieben Tage getragen. Diese sieben Tage haben aber schon solch heftige Spuren an den Schuhen hinterlassen, dass ich nun was ganz anderes probiere. Brooks Cascadia 16.

    Jetzt haben wir es 19:30 Uhr und ich liege hier auf einem Holztisch. Um 20 Uhr soll es regnen. Ich hoffe mal nicht. Danach wird’s nämlich aufklaren, so der Wetterbericht, und morgen ist es dann sonnig. Um 18 Uhr habe ich noch Volker getroffen. Ein deutscher Wanderer der den 101 geht. Dieser verläuft wohl zu größeren Teilen auf dem Si. Hab ihn auf englisch angesprochen, aber eigentlich war mir klar, dass das nur ein Deutscher sein kann.

    Er hatte die letzte Nacht draußen verbracht und wollte heute eigentlich in eine Pension, leider gab es in dem Ort der am nächsten war, gar nichts dergleichen. Ich konnte ihm dann noch mit einem Tipp aushelfen, da ich kurz vorher auch nach einem Platz gesucht hatte und da auch was brauchbares gefunden hatte. Eben und trocken.

    Da ich in die Gegenrichtung gegangen bin und Volker mir sagte dass da erstmal nur Windräder kommen, war ich nicht sehr hoffnungsvoll. Habe aber wieder mal Glück gehabt und etwas unterhalb des Weges eine dieser öffentlichen Grill und Lagerplätze gefunden. Leider ist alles was eine Tür hat auch verschlossen.
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  • Tag 31

    27 Mayıs 2023, İtalya ⋅ ☀️ 23 °C

    Nun ist der Samstag auch geschafft.

    Ein leidiges Thema, ein herzerweichende Situation, Schmerzen und erwartete Enttäuschungen.

    Da fange ich erstmal morgens an. Wird verdammt Früh hell so weit im Osten. Hatte mich schon mehrmals gedreht und mein Buff vor die Augen gezogen, musste dann aber doch genervt einsehen dass das mit länger schlafen nichts wird. Es war noch nicht mal 6 Uhr.

    Frühstück und ab dafür.

    Der Windkraftanlagenpark zog sich noch eine ganze Weile, danach wurde es aber sehr hübsch. Das dritte Bild des Tages lichtet das Bad ab welches ich genommen hab. Ein Wasserlauf mit Pool davor. Ich hab nicht mal überlegt so schnell lag ich da im Becken. Herrlich.

    Wasser gab es heute wirklich reichlich, trotzdem hatte ich eine längere Strecke zu brücken wo mir das flüssige ausgegangen war. Ebenso wie das Brot. Ich hatte es gestern total verpeilt mir da noch mehr zu kaufen und hatte nun für drei Tage etwa das Volumen von zwei Brötchen dabei. Selber schuld.

    Bin heute auch etlichen Schafs und Ziegenherden begegnet. Bei der ersten hatte ich noch befürchtet, dass ein Hütehund dabei ist, aber nein. Kein einziger. Aber ein Hund schon. Im späten Nachmittag standen ein paar Kühe auf dem Weg und ich erzählte diesen gerade wie harmlos ich bin, da gucke ein weißes hundegesicht um die Ecke. Ich hab dir sechs Kühe vor mir her in die selbe Richtung getrieben, doch vom Hund sah ich dann nichts mehr. Dachte schon ich hätte mir das eingebildet, aber dann sah ich ihn wie er durch einen rostigen Zaun schlüpfte und sich dann in die Büsche schlug. Ein nicht sonderlich alter und sehr magerer Hund. Hab lange versucht ihn zu locken, aber er blieb versteckt. Sicherlich hat er schlechte Erfahrungen mit Menschen machen müssen.

    Mir schmerzten heute die Füße. An der Innenseite wo Leute ohne Plattfüße so eine Erhöhung haben und die Schuhe dort versuchen zu stützen. Brauch ich nicht, aber ich hab ja diese neuen, etwas schmaleren Schuhe. Dachte mir schon dass die wohl doch nichts sind, aber es war ein 48km Tag mit 2km hoch und runter. Das am zweiten Tag an meinen Füßen, ich glaube das ist normal. Morgen bin ich schon in Messina und bis zur Fähre sind’s nur 17 km. Das klappt auch noch.

    Liege nun vor einem Refugio auf der Betonbank vor der Tür. Es ist die dritte Unterkunft die ich angesteuert hab. Alle sind in katastrophalem Zustand. Aber wie gesagt, das hatte ich erwartet. Schade aber.
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  • Tag 32

    28 Mayıs 2023, İtalya ⋅ ☀️ 20 °C

    Pfingstsonntag

    Pfrohe Pfingsten euch allen.

    Leute, ich bin endlich auf dem Festland. Kommt mir vor wie ein riesengroßer Schritt. Sizilien hat sich mit der Auszeit dazwischen nun aber echt gezogen und was ich noch alles für Baustellen hatte, von denen ich nicht berichtet hab….
    Drei Kreuze und ein pfater unser 🙏🏻

    Kurzer Exkurs:
    Ich hatte ursprünglich meine Route so geplant, dass ich am südlichsten Hafen der Region Messina ankomme, da dieser Reggio Calabria genau gegenüber liegt. Dann konnte ich aber nie irgendwas zu Fährverbindungen dorthin finden. Es stand aber fest dass vom zentralen Hafen, Messina Maritime, keine schiffe nach R.C. fahren, also habe ich umgeplant zum nördlichsten Hafen der Stadt wo ich nun auch schon zweimal mit der Fähre übergesetzt hab. Nach Villa San Giovanni wohlbemerkt. Aber im Netz waren die Information eindeutig.

    Naja, war dann alles ganz anders als im Netz beschrieben. Somit bin ich nach Villa San G. übergesetzt und wollte den zu nehmen der laut Netz, um 12:50 fahren sollte. Ja, den gabs auch nicht. Der nächste um 14:10 für 19€ 😯 dann der nächste um 15:10 für 3,50€.
    Also bin ich gegangen.

    Anstatt bis R.C. Stadt zu gehen und dann scharf links in die Berge, bin ich schon etwas zuvor einen anderen Berg hochgegangen und hab den Si. dann oben in den Bergen wieder eingefangen.

    Es ist sehr erhebend, wenn ich nun rüberblicke und sehe wo ich oben in den Bergen früh morgens gestanden hab, und nun bin ich auf selber Höhe auf der ganz anderen Seite. Es waren heute lockere 40 km mit wieder 2km hoch wie auch runter. War schon recht früh an einem tollen Lagerplatz und dachte mir dann, ich muss endlich mal mein Poncho tarp aufbauen. Hat ziemlich lange gedauert und ich liege jetzt davor. Will die Sterne sehen.
    Jetzt weiß ich aber etwas besser wie ich es gut aufgestellt bekomme, sodass ich bei Regen mal schnell flüchten kann.
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  • Tag 33

    29 Mayıs 2023, İtalya ⋅ ⛅ 16 °C

    Pfingstmontag

    Die Nacht war unruhig. Wie im footprint zuvor beschrieben, hab ich mein Poncho tarp ausprobiert. Mit der Rückseite soll man es zum Wind aufbauen. Ja, hab ich gemacht. Der Wind hat dann in der Nacht gedreht un bließ dann ins „Zelt“. Hab mich dann von vor dem Zelt hinein gelegt und die Türen zugemacht. War aber schon zu wach und blieb dann wach.

    Somit war ich um 5:40 Uhr schon unterwegs. War mir auch ganz recht so, da ich auf den fast 2000 Meter hohen Montalto sollte/wollte und ich möchte auf gar keinen Fall auf einer solchen Höhe zelten müssen. Deswegen up and over wie man so schön sagt. Ja sagt man 😄

    Beim Aufstieg dachte ich nur, dass ich zu gern mal wissen würde, nach welchen Kriterien so ein Wanderweg entworfen wird. Er wird ja über schon vorhandene Routen gelegt, also was steht da dann auf Prioritäten Platz 1? Schönheit?
    Heute bin ich nämlich mehrmals nach sehr mühsamen Höhenmetern rauf, wieder runtergegangen, nur um danach dann natürlich wieder rauf zu gehen. Klar hab schöne Stellen gesehen, aber der Preis war in Litern Schweiß.

    Irgendwann fings dann an zu regnen. Nach ungefähr einer Stunde hörte es wieder auf, aber alles blattwerk war pitschnass. Nicht schlimm, es kam zumindest nichts Neues. Zahlreichen Stellen luden auch zum Baden ein, aber oberhalb von 1500 Metern ist’s noch sehr sehr frisch. Nein danke. Oben auf dem Berg angekommen war die Aussicht null, wegen Wolken. Der Si. Hätte mich jetzt auf etwas über 6 km ganze 1200 Höhenmeter absteigen lassen. Nach der Örtlichkeit auf der Höhe dann noch weiter bis auf 250 hm, nur um dann noch nicht mal in den Ort zu gehen der dort ist, sondern die andere bergflanke wieder hinauf.

    Hab mich für einen Weg entschieden der in den Bergen bleibt. Nicht viel kürzer, aber einiges an Höhenmetern gespart. Dachte mir das war be gute Wahl, aber auf halbem Abstieg wäre ein Kloster gewesen und ich hab mich dagegen entschieden. Da hat dann irgendwer die Schleusen aufgemacht und es hat wie aus Eimern gegossen. Vor mir war es die ganze Zeit hell, aber es hat einfach nicht aufhören wollen. Hab dann nochmal und dann nochmal meine Route geändert um vom Berg etwas weiter runter zu kommen. Bin dann dem blauen Himmel entgegen und es hat immer noch geregnet. Unten angekommen hat’s dann aufgehört. Ganze 20 Minuten und ich stand wieder im Regen. Wahnsinn. Hab geflucht.

    Es war noch nicht spät und ich hatte auch nicht annähernd den Ort erreicht den icu mir ausgesucht hatte, aber bei Regen ist ohnehin alles kacke und nass. Somit hab ich mich dann in einer Hütte eingenistet. Völlig ab von jedem Wanderweg, aber aus der Ferne sah ich hier Wasser sprudeln und dann sah drei Hütten von denen eine unbenutzt zu sein schien. Auf den anderen Grundstücken wird etwas Ackerbau betrieben wohingegen hier die Kühe grasten.

    Meine Klamotten waren fast alles sehr nass. Die wichtigen aber natürlich nicht. Jetzt liege ich hier auf dem Tisch und zum Fenster scheint die Sonne rein. Da hat mich Petrus ganz schön verarscht. Bestimmt war das Kloster eins zu seinen Ehren 😄
    Okumaya devam et

  • Tag 34

    30 Mayıs 2023, İtalya ⋅ ☁️ 19 °C

    Dienstag der 30.5.2023

    Der Tag begann wieder so um kurz vor fünf. Die Öllampe welche ich gebastelt hatte, flimmerte auch jetzt noch. Ich gab der Flamme etwas mehr Docht, damit die Hütte besser ausgeleuchtet ist und damit es zumindest warm aussieht. Ich hatte nämlich eine komisch kalte Nacht hinter mir.
    War mir am Abend noch einmal so richtig warm dass ich schwitzen musste, habe ich den größten Teil der Nacht dann aber gefroren.

    Hab noch mit dem letzten Wasser mein Müsli gegessen und habe dann hoffentlich alles eingepackt so im halbdunkeln der Hütte. Draußen schien schon die Sonne, da diese hier um ca. 5:15 Uhr aufgeht. Mein erstes Tageszeit war ein „Hotel“ welches einen ganzen Ort umfassen sollte. Nach ca. 1 1/2 Stunden dort angekommen, fand ich sehr viele heruntergekommene Gebäude vor, aber auch ein Plakat was für die Mitgliedschaft in genau diesem „Hotel“, was wohl eher sowas wie eine Glaubensgemeinschaft war die Zimmer vermietete. Ich fragte mich nur wo? Auch ein Restaurant war ausgeschildert, aber die Gebäude waren alle baufällig. Der große Internetauftritt ließ da auf mehr hoffen.

    Zumindest war ein Raum bewohnt wo jemand mit dem Rücken zum Fenster sein Frühstück einnahm, während ich auf der Straße draußen mit seinen Hunden kämpfen musste. Es war aber ein sehr kurzer Kampf und dann hatten sie mich so lieb, dass sie mich für über eine Stunde begleiteten. Ich musste sie dann mit lautstarken Gesten verjagen und das tat mir echt leid, aber ich glaube die wären nicht wieder von sich aus umgekehrt.

    Ansonsten war’s das dann auch mit tageszielen. Sonst gab es nichts auf meinem Weg. Viel Wald, sogar ganz ohne Wege, nur der Markierung an den Bäumen konnte ich folgen. Hier scheint selten jemand zu wandern. Nach einem langen Abstieg in ein Bachtal, hab ich mich unten erstmal im Wasser gewaschen. War natürlich kalt, fühlte sich aber gar nicht so schlimm an. Der Anstieg danach direkt wieder raus aus dem Tal in das ich gerade gestiegen bin, der war dann schon etwas schlimmer. Wäre ich der Straße gefolgt, hätte ich weder ab noch aufsteigen müssen und die Distanz wäre auch kürzer gewesen.

    Hier in diesen riesigen Wäldern gibt es Dörfer, die wohl einfach mal so beschlossen worden sind und dann haben sich ein paar Leute gefunden die dort dann auch gebaut haben. Eines dieser Dörfer bin ich heute durchwandert und es war voll mit Häusern in den unterschiedlichsten Phasen der Fertigstellung. Viele waren aber komplett, aber auch komplett leer. Niemand wohnte hier und viele der Häuser sahen aus wie aus dem Dornröschen Märchen. Was für eine Schande.

    Die ersten 24 km bin ich heute ohne Pause gelaufen. Also habe mich nicht hingesetzt und ausgeruht. Das Tat ich dann am Rande des ausgestorbenen Dorfes und musste feststellen, dass mein linkes Knie doch etwas weh tut. Außerdem war es heute furchtbar langweilig. Keine Aussichten, keine Kaffeepausen, keine Menschenseele. Zudem hatte ich auch kein Brot mehr und in die nächste Stadt komme ich erst morgen Abend, wenn ich denn auch 38 km machen möchte.

    Somit entschied ich mich den Sentiero Italia etwas zu verlassen um eine Bäckerei aufzusuchen. Lag nicht so weit ab vom Schuss und in einem kurzen Augenblick der Netzabdeckung, hab ich gesehen dass der Laden sogar ganztags geöffnet hat und auch mehr als nur Brot verkauft.

    Auf meinem Weg rein ins Dorf Canolo sah ich dann schon ein im Bau befindliches Vereinsheim am Fußballplatz. Beides so weit vom Ort dass ich dort ungestört sein würde. Also ab zum Bäcker und ordentlich eingekauft und dann wieder hierher zurück. Hatte mir zwei große Stück Pizza gekauft und zwei Flaschen Bier. Auf dem Rückweg zum Vereinsheim lagen dann noch zwei Quellen und somit kam ich voll beladen mit allem was man braucht.

    Das Vereinsheim war noch eine Baustelle und diese lag schon so lange still, dass in fast jeden Raum Wildschweinen in die Ecken geschissen haben. Auch flog eine Eule weg, als ich um die Ecke kam. Sie sitzt dort wohl auch öfter, da auf dem Boden eine Menge Extreme zu finden waren. In einem anderen Raum nistet ein Vogel und als ich vor der Tür stand lief mir eine braune, wuschelige Maus vor den Füßen her.
    Ich bin also in bester Gesellschaft.

    Das eine Bier zum Essen hat mich sowas von platt gemacht, dass ich nun den ganzen Nachmittag geschlafen hab. Jetzt ist es 21 Uhr und es hat noch nicht geregnet und soll auch nicht mehr regnen. Es sah aber ab Mittag schwer danach aus und ich wurde vom grollen des Donners seitdem verfolgt. Das war mein einziger Grund hier einzuziehen. Aber jetzt bin ich hier und bleibe auch über Nacht.
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  • Tag 35

    31 Mayıs 2023, İtalya ⋅ ⛅ 14 °C

    Die Nacht war kalt. Meine Isomatte schafft es mich auf Beton warm zu halten, aber bei diesen Fliesen, reichte ihr R-Wert nicht aus. Ich musste mich somit recht oft von Seite auf Seite und auf den Rücken drehen, damit die jeweils untere Stelle nicht zu kalt wird. Dabei wurde ich natürlich immer wach.

    Fühlte mich dann auch nicht so gut und mein linkes Knie sagte auch schon „guten Morgen“.
    Ich war auch leicht durch den Wind und es fiel mir schwer meinen Rucksack zu packen. Hab mich da etwas von außen betrachtet und selbst gefragt, ob ich das denn bitte zum ersten Mal mache.

    Nach kurzem Frühstück, hinaus aus dem Vereinsheim und schnell auf die Straße bevor ein Auto kommt und sieht woher ich da komme. Der Weg war zunächst etwas öde, da ich über die Straße erstmal zum Si. zurück musste, bzw. dorthin wo der Weg wieder mal die Straße kreuzt. Es ist immer eine Versuchung auf der Straße zu bleiben, weil das eine so viel direktere Verbindung ist. Meistens. Ich hab mich jedoch glücklicherweise auf den Wanderweg gezwungen. Hat sich auch gelohnt. Die Wälder hier sind so fantastisch schön.

    nach ungefähr drei Stunden gehen kam ich zu dem Dorf, über welches ich nichts wusste, da ich die ganze Zeit kein Internet hatte um zu googeln was es da gibt. Es gab aber auch rein gar nichts. Eine weitere christliche Kommune die dann irgendwann verlassen wurde. Somit war ich schon fast dran vorbei, als ich am letzten Gebäude vorbeikam. Die Kirche. Diese wurde gerade von einem Fliesenleger etwas aufgehübscht und er schnitt mit dem winkelschleifer eine Fliese. Da dachte ich Pause + Handy laden. Ab über den Zaun und ihm meine drei Sätze italienisch entgegengeworfen. Klar! Kein Problem.
    Also lud das Handy und die PowerBank und ich schnitt meine letzte deutsche Salami an.

    Nachdem ich dann gegessen hatte, bin ich mit ein paar Scheiben Salami zum Restaurateur und bot sie ihm an. Er lehnte jedoch dankend ab und deutete auf sein Herz. Kein Fleisch für ihn wegen der Pumpe. Ah ja, als Nächstes hört er dann hoffentlich auf zu rauchen, das könnte eventuell auch was helfen 😅

    Also wieder kein Kaffee.
    Weiter ging’s. Noch 25 km nach Fabrizia, wo es laut Mapy.cz bzw. Der osm Karten, auch nichts geben soll. Google war mangels Internet auch wieder aus. Also dann mal hoffen dass ich dort Kaffee und Brot bekomme.

    Der Weg war wieder sehr schön, aber auch unspektakuläre. Tolle alte Wälder und viel Wasser was floss. Zum Baden war mir wieder nicht, da es seit der Pause in der Ferne donnerte und ein recht frischer Wind wehte. Ich machte aber mal eine Katzenwäsche. Muss reichen.

    Um circa 16:30 war ich dann in Fabrizia angekommen und hier gab es alles. Schwankte zwischen zwei Bars und ging dann in die welcher ich am nächsten war. Hinein durch eine kleine Wolke aus fliegen, dachte ich mir dass es doch die falsche Wahl war😄 War’s aber nicht. Mit den beiden Herren vorm Theresen klärte ich auch sofort dass ich deutscher bin und leider kein italienisch spreche. Da sagte der Typ mir dass die alte Dame welche bediente auch deutsch spricht. Tatsache. Zwar schon sehr gebrochen aber sie lebte wohl lange Zeit in Ravensburg.

    Ein gutes Bier und ne Tüte Chips gabs. Essen wurde beworben, aber sie sagte mir dass es dies erst später, so vielleicht um 19uhr gebe. Dann fing es auch schon an zu regnen. Die wetterapp sagte es wird nicht regnen und selbst als es schon 10 Minuten dabei war, sagte die App immer noch Sonnenschein über dem Ort an. 👍🏼
    Noch ne Tüte Chips und ein kleines Bier. Dann wurde es weniger und hörte nach ganzen 30 Minuten auch auf.
    Ich wurde gefragt wo ich denn heute Nacht bleiben werde und schnell kamen wir drauf zu sprechen, dass es einen Ort weiter ein Hotel gibt. Sie rief dort auch für mich an, doch niemand antwortete.
    Ich hatte auch große Hoffnung dass ich auf dem 7 km bis dorthin nicht was finden werde. Nun, das tat ich auch, aber es war eine verlassene Kirche die von innen stark verschimmelt war. Ne, kein Bock. Immer weiter und unter so vielen Bäumen und Büschen den Boden gecheckt. Überall nur richtig nasser Boden.
    Im Ort angekommen dann zum Fußballplatz. Da gab es ein kleines Stück rasen unter einem kleinen Vordach, doch hatte hier wohl jemand sich übergeben müssen. Es roch nach Säure.

    Ja dann…….es wurde schon dunkel und somit bin ich tatsächlich zum Hotel der Stadt und hab nun eine Nacht in einem Bett verbracht. Wäsche gewaschen, Haare und Bart geschnitten und alles einmal ausgelüftet. Jetzt gleich gibts noch ein Frühstück 😄

    Hätte echt nicht gedacht dass der Tag so läuft und dass ich auch so gut laufe. Waren immerhin 45 km, zum Glück aber mit weniger Höhenmetern. Dem Knie gehts auch gut 👌🏻
    Okumaya devam et

  • Tag 36

    1 Haziran 2023, İtalya ⋅ 🌩️ 17 °C

    Ausschlafen! Frühstück gibts hier im Hotel ja erst um 7, also musste ich mich nicht beeilen. Hatte ohnehin nicht vor wer weiß wie früh weiter zu wandern. Wenn ich schon ein Hotelzimmer bezahle, dann bleibe ich da auch so lange drin wie ich kann. Leider war es abends ja ein sehr später Check in.

    Frühstück war dürftig, aber das hatte ich erwartet. Der Kaffee war aber sehr gut. Hab dann noch etwas Fitness auf dem Zimmer gemacht, aufgeräumt und war dann doch schon um kurz vor 9 Uhr auf der Straße. Erstmal zum Laden an der Ecke und zwei Äpfel und zwei Bananen gekauft. Etwas gesünder als das Frühstück.

    Es ging aus der Stadt heraus erstmal brutal hoch, dann direkt wieder runter in ein Flusstal und danach begann dann der zweistündige Anstieg. Auf diesem kam ich schon nach einem km an eine richtig tolle Hütte die sogar einen Ofen hatte. Wie für Wanderer gemacht. Als sei das nicht genug, kam nach weiteren 2 km die nächste Hütte. Auch mit Ofen und schön gepflegt. Perfekt zum schlafen. Leider standen die Hütten in keiner meiner Karten verzeichnet. Etwas ärgerlich.

    Der Weg heute führte mich vom normalen, nördlichen Verlauf des Weges, um 90 grad nach rechts zu einer Siedlung die irgendwann um das Jahr 1080 dort gegründet wurde. Da es ein totaler Umweg im vorwärts kommen nach Norden ist, dachte ich mir dass sich das bestimmt lohnt. Nein!!! Es gab dort nichts zu sehen. Was noch da war, war in Privatbesitz und abgeschlossen. Laut bellende Hunde stellten sicher dass niemand zu lange dort blieb. Alleine wegen ihrer Lautstärke.

    - [ ] Ja sehr schön! Da ich so spät gestartet bin, und das Unwetter für 13 bis 14 Uhr angekündigt war, konnte ich mich nun schonmal so langsam auf den Segen von oben einstellen. Es donnerte auch wie gewohnt schon eine ganze Weile. Rechts vom Trail war eine Hütte auf meiner Karte eingezeichnet. Ich wollte Pause machen und dachte dass ich dort ja auch vor dem Regen geschützt sei. Also kleine detour dort hin. Dass es ganze 1,1km one way waren, bemerkte ich erst, als ich schon auf halbem Weg dort war.

    Mein Plan ging auf. Ich erreichte die Hütte und schmierte mir mein Brot noch in der Sonne. Dann zog es sich so langsam zu und als ich fertig war mit essen, setzte der Regen ein. Ich hatte mir das schon so überlegt, dass ich ein nickerchen mache und danach dann weiterwandern könne. 3 von 4 Fenstern der Hütte konnten auch geschlossen werden. Ich hab den Tisch gefegt und es mir gemütlich gemacht. Das Unwetter kam. Blitz und Donner und Hagel. Zwei Stunden lang.

    Ich dachte schon dass ich den Tag verpennt hab, aber es war erst 15 Uhr. Ein paar mal war ich vom heftigen prasseln auf die Hütte wach geworden. Jetzt aber zackig anziehen und Kilometer machen. Es hatte aufgehört zu regnen, aber die Bäume waren so nass, dass es trotzdem noch wie verrückt tropfte. Wie soll ich bei so einer feuchten Witterung nur einen trockenen Schlafplatz finden?

    Serra San Bruno war die nächste Stadt. Meinen Einkauf hatte ich im örtlichen Coop schon geplant. 8,99€ für zwei Dosen Thunfisch. Das mal zur Info um das Preisniveau aufzuzeigen. 🤌🏼

    Hab alles bekommen was ich wollte, außer gekochter Eier natürlich, sowas ist ja auch bei uns saisonware.
    Auf meinem Weg durch die Stadt, stellte ich fest, dass es wohl eine Touristen Stadt sein muss. Vieles war restauriert und modernisiert und auch im Supermarkt hatte ich Amerikaner reden gehört.

    Ich kam an einem Fahrradladen vorbei und kaufte dort noch eine wasserdichte Plane. Da ja überall die Böden völlig durchnässt waren, brauchte ich irgendwas für untendrunter. Ultralight ade, das Teil wiegt bei 2x2 Metern locker 500 Gramm. Aber besser haben, als brauchen! 😄 (in diesem Fall)

    Raus aus der Stadt! Hoch den Berg. Alles nass! Google Maps. Hütte rechts von mir. Geguckt, und für Gut befinden.
    Ein altes Häuschen was laut der Quittung die ich fand, zuletzt 2018 besucht worden ist. Etwas Arbeit musste ich noch investieren, aber dann war es mein Heim für die Nacht.
    Hatte noch über die Couchsurfing App jemandem im Ort angeschrieben, aber bis heute am folgetag, kam da keine Antwort.

    Also Feuer gemacht und lecker gegessen. Das Feuer im Gange halten, hat mich dann auch übrigens davon abgehalten, diesen Bericht schon am selben tag zu verfassen.
    Okumaya devam et

  • Tag 37

    2 Haziran 2023, İtalya ⋅ ☁️ 19 °C

    Es ist Freitag. Ich bin letzte Woche morgens mit dem FlixBus in Messina angekommen und dann mit dem Linienbus runter nach Gardini-Naxos gefahren und von dort dann losgewundener, zurück zur Route.

    Heute war aber ein Tag der Enttäuschungen und der Frustration.
    Geschlafen hatte ich noch sehr gut. Freute mich dass nach dem Kaminfeuer nun alle Klamotten schön nach Qualm stinken. Stinken sie wenigstens nicht nach Schweiß 😄
    Die Route kam dem nächsten Dorf nach Serra San Bruno, so nahe, dass ich mir dachte ich könne ja durch das Dorf gehen, Brot holen und nen Kaffee trinken und dann wieder raus auf den Weg.
    Guter Plan! Aber wer braucht denn früh morgens schon Brot? Die Bäckereien macht erst um 8:30 Uhr auf. Ich war schon um 7 Uhr vor Ort. Also keine Frage, dass ich so lange nicht warten will. Nen Kaffee hab ich mir aber noch am Tresen gekippt.

    Also wieder raus aus dem Dorf, zurück zum Trail und dann 2 Stunden auf einem kack Hügel verbracht um den Weg zu finden. Auf diesem Abschnitt des Si. gibt es keine Markierungen, weswegen ich nach der Karte gehen muss. Über ein Feld welches dicht bewachsen ist und wo der Trecker nur eine Fahrspur freigeschnitten hat. Diese endete dann plötzlich und ich dachte mir dass ich jetzt hier querfeldein suchen muss. Hab so lange Farn mit dem Trekkingstock niedergeschlagen, bis mein Arm nicht mehr konnte. Als ich dann nach über einer Stunde auf der anderen Seite wieder raus war aus dem Jungle, stellte ich fest dass ich meine neue wasserdichte Plane verloren hab. Die hab ich erst seit gestern und sie hat nur 12€ gekostet, aber ich brauch sie ja, da überall alles völlig vollgesogen ist. Also wieder rein ins Dickicht.

    War danach körperlich schon so erschöpft und mental so zermürbt, dass ich überlegte, ein völlig überteuertes Hotel in ca. 27km anzusteuern und hinter den Tag einen Haken zu machen. Zum Glück aber hat mich etwas Süßes wieder munter gemacht und da 27km ja auch nicht so schnell um sind, hatte ich viel Zeit zum rekapitulieren.

    Was ich nicht viel hatte, war Wasser. Sprudelte gestern in den Bergen noch alle paar Meter eine Quelle, war ich jetzt auf lehmigen Böden unterwegs. Berge gabs hier auch, aber eben keine Quellen. Mein letzter Schluck Wasser war schon längst verbraucht, als ich ca 200 Meter rechts von mir, eine kleine Hütte sah. Vielmehr nur das rote Dach. Google Maps hatte die Hütte nicht drauf und auch in mapy.cz war nichts eingezeichnet. Ich bin ja schon recht neugierig und somit ging ich mal hin.

    Es war eine dieser fertigen absetzhütten und zu meiner Überraschung war sie sogar auf. Wie es schien, das selbe wie immer. Müll. Aber warum waren auf den schon dreckigen Bierflaschen die kronkorken noch drauf. Das macht hier eigentlich keiner, sondern die werden direkt in die Büsche geworfen. Ich hob eine flache an und sie war voll!!! Also 3,2,1 dann nicht mehr, denn länger hab ich für die 0,33l nicht gebraucht. Bei der zweiten Flasche guckte ich dann mal aufs Verfallsdatum. Passt! Hab mir noch 3 Flaschen eingepackt und nen 5er dort liegen gelassen. Es war kein gutes Bier und ich hatte den Preis am Vortag noch im Coop gesehen.

    Zurück auf dem Weg stand dann ein Bagger und die Malocher hatten sich wohl Stühle und Tisch dort mit auf den Berg gebracht, um gepflegt pausieren zu können. Ich tat es ihnen gleich und packte erstmal alles auf den Tisch. Dort nahm ich mir dann auch so viel Zeit, des Footprint des Vortages zu schreiben und trank noch ein Bier zum Essen.

    Danach war ich schon etwas angeheitert und ging auch direkt in die falsche Richtung. Bemerkte meinen Fehler aber bald und sah dass ich parallel zum eigentlichen Weg ging. Allerdings kannte meine kartenapp den Weg nicht auf welchem ich war. Google kannste im Wald vergessen. Also bin ich ein Stück zurück und so in etwa in die Richtung wo der Weg sein muss. Diese wurde dann das zweite mal, dass ich an diesem Tag mich durch dichtes, dorniges Unterholz kämpfen musste. Klar, mein Fehler. Also doppelt ärgerlich. Hab aber eine Quelle auf dem Weg gefunden und das hat mich erheitert.

    Was das Wasser von oben anbelangt, war dies heute der gefühlt erste Tag seit langem, ohne Regen. Aber es war Regen gemeldet und ab dem späteren Vormittag, grollte es auch wieder unerlässlich bis in den späten Nachmittag. Ich bin dann doch noch bis kurz vor Girifalco, dem gesetzten tagesziel gegangen, es lief ganz gut. Dieses ganze bushwhacking hat mir aber trotzdem sehr zugesetzt. Ich werd da mal nen paar Fotos beifügen.
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  • Tag 38

    3 Haziran 2023, İtalya ⋅ ⛅ 22 °C

    Samstag von Girifalco nach Lamezia Terme

    Ich bin off Trail. Dieser dämliche routenverlauf nervt mich ohnehin so gewaltig. Gestern sollte ich im Abstand von 10 km vom Berg runter, ein Dorf touchieren und parallel zum Abstieg, wieder aufsteigen. Also ne, was soll das denn? Man kann doch den Weg auf den Bergen verlaufen lassen und wer dann meint er muss ins Dorf um z.B. Brot zu kaufen, der wird seinen Weg dorthin schon finden. Und es waren auch keine Dörfer von Weltruhm die man gesehen haben müsste.

    Also ich lege mir die Route jetzt wieder selber, und heute gehe ich nach Lamezia Terme, weil es dort einen Lidl gibt und in dessen Nähe eine günstige Unterkunft. Da mach ich nen Zero.
    Zuerst wollte ich dem Trail weiter folgen und dann in den Zug steigen um hierher zu kommen. Infos zum Fahrplan waren aber echt schwierig zu finden und letztenendes auch nicht aufschlussreich genug. Ich wurde von Google auf dem flixbus verwiesen. Zweite Idee war von Girifalco mit dem Bus zu fahren, aber auch hier meinten 3 von 4 Quellen, so einen Bus gibts nicht. Ja, Schnauze voll, ich gehe!

    Waren dann ca. 28km Roadwalk. Es war wieder spannend, so dicht wie einem die Autos und lkw kommen. Die mögen mich wohl sehr.
    Bin das ganze auch mit nur einer kurzen Pause gegangen, da ich ankommen wollte. Auf dem ersten Drittel der Strecke musste ich noch einen Fluss durchqueren. Da wurden schonmal meine Schuhe wieder sauber. Dachte mir dann, dass ich mal kurz meine Socken auswringen sollte und was fand ich da oben auf meinem großen zeh? Ne zecke 😄 von allen stellen, warum auf dem zeh? Und wie kommt sie dort hin? Naja ich hab sie nicht gefragt sondern rausgezogen. Leider ist der Rüssel stecken geblieben. Hab ihn auch letztenendes nicht rausbekommen. Wird schon rauswachsen.

    Hier in der Stadt angekommen, war ich dann erstmal einkaufen und hab soeben Nudeln gekocht. Schön mal wieder so etwas zu brutzeln. Morgen früh gibts Spiegeleier, da denke ich schon die ganze Zeit immer wieder dran. Meine Unterkunft ist ein ganzes Apartment. Ne Waschmaschine hat’s auch. Also für alles gesorgt. Morgen muss ich zwar nochmal in ein anderes Appartement umziehen, aber das ist auch hier im Haus.

    Meine Route zurück zum Si. werde ich dann ab hier durch die Berge planen. Vielleicht sehe ich dann von dort oben das Meer oberhalb und unterhalb des Stiefels. Heute war es Richtung Norden dafür etwas zu nebelig.
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  • (Zero)Tag 39

    4 Haziran 2023, İtalya ⋅ ☀️ 19 °C

    1398 km

    Ich habe die gemachten Strecken anfangs gar nicht, später grob und aktuell sehr genau nachgezeichnet. Heraus kamen bisherige 1398 km, was für mich bedeutet, dass es mittlerweile locker 1450 km sind. Übern Daumen sind das 36 km pro Tag, was ok ist.
    Bevor es los ging, war meine geplante Strecke 3600 km lang. Aktuell verbleiben aber noch etwas über 2600 km. Ups 😬

    Na vielleicht schaffe ich es ja noch hier und da ein paar Kilometer rauszunehmen, welche mir als Pirouette erscheinen. Die Route von hier, Lamezia Terme, meinem Zerotag-Ort, habe ich schon geplant. Werde nicht dahin zurückgehen wo ich den Trail verlassen hab, sondern von der Ebene an dessen Rand diese Stadt liegt, in die Berge gehen und auf diesen ostwärts gehen bis ich dann den Sentiero Italia dort oben wiederfinde.

    Habe aktuell Essen für fünf Tage eingepackt. Höchstwahrscheinlich ist es auch für 7 Tage genug, aber ich habe immer Angst zu hungern. Es geht in den nächsten Nationalpark. Parco Nazionale della Sila. Ein recht großer Bogen wird’s werden welcher hier im Westen beginnt und etwas weiter nördlich dann auch wieder Richtung Westen endet.

    Wieder eine komische Kapriole schlägt der Trail hier, welche ich nicht mitmachen werde. Nach dem Nationalpark endet der Trail an einem Bahnhof, man soll den Zug nehmen, nach Süden fahren, dort dann aussteigen und den Trail der dort wieder ansetzt dann wieder nach Norden folgen. Ich werde direkt nach Consenza, einer großen Stadt, gehen und dort dann wieder bei einem Lidl meinen resupply machen. Dann durch die Stadt gehen und Richtung des Scheidegebirges zur Westküste wandern. Dann wieder nordwärts. Die Route steht noch nicht.

    Mein Zero hier in der Stadt verläuft wie geplant. Wenig Bewegung, viele Kalorien. Heute Morgen hab ich erstmal wieder festgestellt wie ruhig es hier ist. Mein Apartment liegt an einer Bahnstrecke, aber trotzdem, totenstille. Ich finds herrlich. Die Stadt werde ich mir nicht weiter angucken, muss da morgen ohnehin noch durch, auf dem Weg zum Anstieg aus dem Tal. Was ich bisher gesehen hab, sah wenig versprechend aus. Vom Müll erzähle ich nicht mehr, der ist eh überall.
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  • Tag 40

    5 Haziran 2023, İtalya ⋅ ☁️ 15 °C

    Diszipliniert bin ich um kurz nach fünf aufgestanden, nachdem ich von selbst wachgeworden war. Kurzes Frühstück und dann die wahnsinnige Menge an Essen in den Rucksack gepresst. Ein paar Dosen mussten mit in den Schlafsackbeutel, da der Futtersack sonst nicht zugegangen wäre.

    Es ist zu viel Essen!

    Besonders wohl auch, weil ich heute schon 46,5km gemacht hab, somit verbleiben noch 130 und die mache ich auch an drei Tagen bzw. hätte ich weniger Essen dabei würde ich es an drei Tagen machen müssen und das wäre machbar. Die Hotelreservierung für den Freitag kann ich wohl auf Donnerstag vorverlegen, aber erstmal noch morgen abwarten, vielleicht fühle ich mich ja gar nicht so gut.

    Hab mich heute nämlich wundgelaufen. Aber so richtig! Irgendwie gar nicht gemerkt, bis ich es dann ganz doll gemerkt hab. Eine neue zecke hatte ich dann auch wieder sitzen und der Biss vom Samstag juckt. 🙏🏻 Ich bete dass das gut geht.

    Der Weg startete heute morgen direkt sehr anstrengend. Es ging den Berg hinauf und auf dem Weg hoch, stieß ich auf drei Hunde die wirklich sehr aggressiv waren. Hab sie immer vor mir hergetrieben, damit nicht einer hinter mir und zwei vor mir sind. Generell sind die meisten Hunde unsicher was sie tun sollen wenn sie mich kommen sehen, aber wehe da fängt irgendwer anderes an zu bellen, dann kann der unsichere Stille plötzlich zur zähnefletschenden Furie werden.
    Steine vom Boden aufheben beeindruckt aber die meisten Hunde, also haben sie schonmal die Erfahrung machen müssen, dass es weh tut wenn was geflogen kommt.
    Oben im Dorf angekommen sah ich einen blonden mischlingshund der alle drei Leute an einer Bushaltestelle abschnupperte, aber niemand zeigte ihm Aufmerksamkeit. Dann sah er mich und kam rüber. Ich kraulte seinen Kopf und er leckte mir den salzigen Schweiß von den Beinen. Dann hatte ich ihn an der Backe 😄

    Hat mich bestimmt für 3 km begleitet, aber dann musste ich handeln und es tut mir jedes Mal so leid. Hab mit dem Stock wild durch die Luft geschlagen und er hat dann auch sofort verstanden. War ein gut genährter Hund, also dachte ich mir dass er von irgendwem im Dorf was bekommt. Von mir hätte er nichts bekommen und bevor ich auf der Hauptstraße gehen musste, sollte er lieber weg sein.

    Geregnet hat es heute auch wieder. Mal kein Starkregen. Hat mich etwas gefreut. Die Wettervorhersage kann man knicken. Ändert sich alle paar Minuten. Das ist keine Vorhersage sondern eine Beobachtung. Wie diese Steine die manchmal wo hängen.
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  • Tag 41

    6 Haziran 2023, İtalya ⋅ ☁️ 16 °C

    Also gestern für mich. Ich hatte gestern nämlich gar kein Bock zu schreiben. War ein langer Tag, mit nicht ganz so vielen Kilometern wie am Tag davor, aber es war anstrengend allemal.

    Drei mal verlaufen und kein Regen.

    Ja, das erste mal habe ich mich so ca. 1 km nach dem Start verlaufen. Als es mir aufgefallen ist, war ich 2,2 km von weg entfernt. Zu weit um umzudrehen, wine Alternativroute zurück zum Weg an einer anderen Stelle, war da sinnvoller. Auf diesem neuen Weg bin ich dann nochmal vom Weg abgekommen. Diesmal ist es mir aber nach 200 Metern aufgefallen. Beide Male war ich abgelenkt.

    Dass es nicht regnete, heißt noch lange nicht dass die Sonne scheint. Es war wolkenverhangen und mit dem überall durchweichten Boden und riesigen Pfützen, wirkte es auch so als sei der nächste Schauer gleich um die Ecke. Im Nachmittag wurde ich mal von etwas Sonne angeleuchtet, aber rundherum waren nur graue Wolken.

    Um neun Uhr hab ich es dann geschafft einen Kaffee zu bekommen. Ein kleiner touristenort, der jetzt total ausgestorben war. So viele Gebäude und nur die Hälfte bewohnt in den letzten 10 Jahren. Der Rest sieht aus wie das Erbe aus der KDF Zeit, oder wie die das hier wohl nannten wenn’s Ähnliches gab.

    Der Weg war heute nicht so sehenswert. Viel in Mischwäldern unterwegs. Die Streckenführung war wieder interessant. Ich habe 45,5 km gemacht und zum Ziel wäre man auch in 32 km gekommen. Wohlgemerkt auch über Wanderwege. Find ich so so doof. Bestimmt gibts auch noch ne Stelle auf dem Sentiero wo man einmal im Kreis laufen muss. Ich kann’s mir vorstellen.

    Es war gerade mal später Nachmittag als ich schon fertig war. Also ich war körperlich mit dem wandern durch. Mehr wollte ich nicht. Eine Schutzhütte des italienischen Alpenvereins war auf den Karten und auf allen Schildern eingetragen. Dort angekommen wusste ich schon von weitem was das wieder ist. Alles zu! Verriegelt und verrammelt. Noch nicht mal Tisch und Stühle oder ein überhängendes Dach wo ein Wanderer mal Schutz finden könnte. Ich meine das ist nen privater Verein, aber warum schildern die dann Refugio überall aus, wenn man dort nicht im geringsten Schutz suchen kann. Nein, suchen kann man, nur finden wird man ihn nicht.

    2 km weiter stand ein imposanter Bau der anscheinend keinerlei Funktion mehr hatte. Auch verriegelt, aber mit überhängendem Dach.
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  • Tag 42

    7 Haziran 2023, İtalya ⋅ ☁️ 15 °C

    Es wurde in den Morgenstunden etwas kalt am po oder der hüfte. Je nachdem wünsch gerade lag. Gerne würde ich im nächsten Geschäft eine dickere Matte mitnehmen, aber ich hab noch nirgends ein solches Geschäft gesehen und weiß auch nicht wonach ich da auf Italienisch googeln muss.

    Es war mal wieder 5:17 Uhr. Ich packe zusammen und bereitete mein Frühstück vor. Da begann es auch schon wieder zu regnen. Am Abend war es schon sehr dunkel am Himmel geworden und in der Nacht hat es dann kräftig zu regnen begonnen. Der jetzt einsetzende Regen, hörte auch erstmal mehrere Stunden nicht auf. Oben auf dem Berg war er etwas stärker und im Tal nicht ganz so stark, aber er war immer da. Musste dann irgendwann durch hoch überwachsene Wege durch eine Wiese, da waren meine Socken dann nass und sie blieben es bis zum Abend.

    Nachdem die Socken durch das Gras nass und kalt waren, fühlte es sich direkt gut an, durch einen Fluss zu gehen. Dann nochmal und nochmal und ich glaube nochmal. Dann weitere zwei Stunden durch feuchte Wiesen den Berg hinauf. Kein Pfad, nur Markierungen an den Bäumen.

    Bin wieder durch so ein Feriendorf gekommen ganz viele Häuser vor sich hin verkommen. Danach musste ich an den Rändern eines Sees entlang. So viel Wasser war im See dass der Weg schon weit vom Ufer irgendwo da unten war. Ich kraxelte dann am steilen Ufer entlang wo zig Bäche sich über steile Wiesen Richtung See bewegten. Das machte die Wiesen zu sumpfigen stolperfallen wo mein Wanderstock oftmals bis zum Griff weg war und meine Beine bis zum Knie. Nur gut dass Schuhe und Socken regelmäßig wieder von feuchtem Gras gespült wurden.

    Den Zufluss zum See sollte ich dann in Richtung einer Straße überqueren. Es strömte aber so viel Wasser in den See, dass daran gar nicht zu denken war. Absolute Lebensgefahr.
    Also noch weiter irgendwie querfeldein und dann hoch den Berg, oben auf einen Feldweg und diesem für 2 im gefolgt bis er auf einer Brücke den Fluss überquerte. Ich war nun endlich auf der Straße und setzte mich auch gleich irgendwo hin, wo es nicht so nass war und machte Pause. Gerade fertig mit Pause, begann auch der Regen wieder.

    Die Suche nach einem trockenen Platz war heute auch wieder sehr schwierig. Bin nun in einer feriensiedlung auf der Veranda eines Holzhauses. Liege hier und sehe jetzt das erste mal blauen Himmel und die Sonne, wie sie gegenüber den Bergrücken bescheint. Muss hier etwas aufpassen, denn ein Hund läuft frei rum und mindestens ein Haus wird auch noch bewohnt. Also wieder 90% leerstand.
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  • Tag 43

    8 Haziran 2023, İtalya ⋅ ⛅ 22 °C

    Es ist Donnerstag morgen. Die Nacht auf dem Holzbalkon war gut. Hab nicht gefroren und bin auch nicht nass geworden. Ich war schon vor fünf Uhr wach und wollte auch zügig verschwinden, da ich ja wusste dass zumindest eine Person hier wohnte und mit dem Auto noch nicht wieder weggefahren ist.

    Nach dem kurzen Frühstück, schlicht ich mich dann auch hinfort. Nach ca. 200 Metern fing dann aber eine vierbeinige Alarmanlage von unten am Berg aus der Siedlung, recht ausdauernd an zu bellen. Als er dann doch aufhörte, setzte schon der nächste von einem Eckgrundstück an, welches bis zur Hauptstraße ging. Sie waren so weit weg dass ich sie nicht sah, aber sie konnten mich sicherlich gut wittern. Warum nur?

    Naja es hat keinen gekümmert warum die Hunde so lärmten. Auf der Straße war hingegen schon ein klein wenig los. Musste ihr ca 2 km folgen und in der Zeit kamen 4 Autos und ein bus vorbei. Das gefährliche ist hier, dass ja keiner mit mir rechnet, und auch wenn sie mich sehen, dann lassen sie sich ungern von ihrer idealspur abhalten.

    Ich musste nur einen Berg überqueren und dann begann schon der Abstieg hinab durch viele Vororte am Berg, nach Cosenza hinein. Gerade oberhalb der ersten Orte fand ich wieder extrem viel Müll rechts und links der Straßen. Mehrmals hab ich es zuerst gerochen und dann gesehen. Einmal war es ein so penetranter Geruch, dass ich links abgebogen bin um hinter einen Erdwall zu gucken. Zwei graue Tüten mit unbekannten Inhalt.

    Hab mal gelesen dass der Geruch den wir wahrnehmen, als einziger Sinneseindruck, sich direkt auf unser Empfinden auswirkt. Kann ich für meinen Teil bestätigen.
    Es wurde aber nicht besser. Auch unten in Cosenza lagen Berge von Plastiktüten mit Inhalt, an den tollsten Stellen.
    Wo der Fluss, welcher durch die Stadt fließt, eine Stauschwelle überfließ und sich ein Wirbel bildet, dort schwimmen dann die leeren Plastikbehälter oben auf dem braunen Wasser.

    Ich war schon um 12:30 Uhr an meiner gebuchten Unterkunft, konnte aber noch nicht einchecken. Da hab ich dann draußen angefangen, meinen halben Liter Zitrone/Erdbeereis zu essen. Die Frau des Vermieters kam dann aber auch und sie war diejenige die englisch konnte. Alles ok, Zimmer super. Erstmal Wäsche gewaschen und dann mich.

    Im Nachmittag hab ich mir dann tatsächlich noch die Stadt angeguckt und eine neue isomatte bei Decathlon bestellt, welche schon morgen da sein soll.
    Ein Burgerrestaurant hatte ich mir auch gesucht, dies machte aber erst um 19 Uhr die Küche auf. Also hab ich bis dahin noch etwas Fitness in so einem Outdoor gym gemacht.
    Burger war gut und ich hatte dann wieder im Hotel, kaum noch was vom Abend, da ich saumüde war.
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  • Tag 44 Cosenza

    9 Haziran 2023, İtalya ⋅ ☁️ 17 °C

    Mein Zimmer war komplett abgedunkelt und ich habe tatsächlich länger geschlafen. Bin erst durch den immer stärker werdenden Verkehr um viertel vor 7 aufgeweckt worden. Herrlich 👌🏻
    Ab 7 gibts Frühstück. Also noch kurz etwas frisch gemacht und dann mal in den frühstücksraum. Ja, gefällt, aber es gab nur son süßes Zeugs was niemals in die Kühlung muss. Na war ja zu erwarten, deswegen gabs nun mein Baguette mit Butter und Käse und oben drauf ein wenig Kirschmarmelade vom buffet.

    Hab bestimmt vier Kaffee getrunken. Drei Herren kamen jeweils nachdem der vorangegangene wieder gegangen war, zum Frühstück. Die brauchen sich dafür echt nicht hinsetzen. Einen Kaffee oder Cappuccino und irgend son Törtchen und das war’s dann mit Frühstück. Ich könnt das nicht, hab ich schonmal versucht. Also nicht beim wandern, aber daheim. Da kommt mein Kreislauf gar nicht in Schwung.

    Hatte dann noch genug Zeit etwas durchs Handy zu wischen. Meine Bestellung bei decathlon ist auch schon abholbereit. Hab dann eine Strecke am Laden vorbei und danach in die Berge geplant. Das große Verkaufszentrum ist etwas rechts von der Stadt, auf der grünen Wiese errichtet worden. Danach musste ich dann einmal durch die Stadt auf die andere Seite.
    Zudem habe ich noch im weitere. Streckenverlauf geschaut, wo ich das nächste mal eine Unterkunft nehme. Auch zwecks powerbank Laden. Nächste Woche Donnerstag auf Freitag wieder. In 230 km Entfernung.

    Der Weg zu Decathlon und wieder in die Stadt, war wieder die Hölle. Es gibt keinen Fußweg zu dem Einkaufszentrum. Weder der eine weg hin, noch der andere davon weg, waren für Fahrradfahrer oder Fußgänger, sicher zu benutzen. Das ist soooooo hinterweltlich und ich hasse es.

    Zurück in die Stadt war noch schlimmer. Eine autobahnabfahrt musste ich hochgehen und dann dem verkehr entgegen.
    Bin wohl wieder um einiges heute gealtert.
    Was sich heute zum Ende des Tages so ergeben hat ist auch recht unerfreulich. Mein rechter Knöchel ist abgeschwollen. Immer mal was neues. Ich hab massiert und hoffe bis morgen früh gehts wieder. Daumen drücken.
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  • Tag 45

    10 Haziran 2023, İtalya ⋅ ⛅ 22 °C

    Ich habe auf einer Tür geschlafen welche links und rechts auf ein U aus Styropor, aufgelegt war. Sehr wackelig, somit musste ich mich bei meinen zig Drehungen in der Nacht, sehr vorsichtig verhalten. Das hat mich natürlich immer etwas sehr wach gemacht. Somit war die Nacht nicht wirklich erholsam.

    Mein angeschwollener linker Knöchel war auch nichts besser. Hab aber erst nach ca zwei Stunden gehen, um 8 Uhr eine Ibuprofen genommen. Zudem massiert und an jeder Wasserstelle , die Entzündung gekühlt. Jetzt am Ende des Tages ist es ganz ok. Hab auch viel zu viele km für den Zustand gemacht.

    Ich konnte heute aber auch kein Ende finden, weil ich keinen Zelt oder sonstigen Lagerplatz fand. Letztenendes dann natürlich doch, nur findet der kleine Nachbarshund das doof und er bellt tatsächlich schon seit einer Stunde. Was für eine Kondition. Bisschen doof ist er aber wohl, denn er bellt nicht nur zu mir raus sondern zu allen anderen Seiten auch. Na ich werd schon schlafen können.

    Und es ist der nächste Tag an dem ich dies weiterschreibe. Bin dann plötzlich eingeschlafen und habe auch sehr gut geschlafen. Irgendwann kamen auch die Herrchen des Hundes heim und ich hörte eine Frauenstimme in der Nähe meiner Tür. Denke mal sie checkte für den Hund um ihn zu beruhigen. Hat auch funktioniert und ich habe direkt weitergeschlafen.

    Der Weg an diesem heutigen Tag war vielleicht schön? Kann ich nicht so genau sagen. Also zu Anfang schon, da war ich noch auf der zum Land gewandten Seite der Berge und konnte an einem Punkt das Mittelmeer zum einen unter dem Stiefel und zum anderen zur westlichen Seite hin sehen. Danach führte der Weg bis zum Abend, an der meergewandten Seite entlang und hier hingen die Wolken. Ich konnte nichts sehen und teilweise war es eine Sichtweite von nur 15 metern.

    Spezieller Fund des Tages war viel Zwieback und Butterkekse. Mehrere Kilo sogar, italienisch typisch, auf einem Parkplatz, nah an der Natur entsorgt. Hab mir jeweils eine Packung genommen, weil ich nicht so viel tragen wollte. Sehr sehr leckere Kekse und das MHD war auch noch ok.
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  • Tag 46 Altomonte

    11 Haziran 2023, İtalya ⋅ ⛅ 16 °C

    Es war eine gute Nacht, auch wenn ich beim ständigen umdrehen dann wieder vorsichtig sein musste, weil ich ja den Hund nicht wieder auf mich aufmerksam machen wollte. Auch sollte ich nicht den Anwohnern in die Hände laufen, deswegen hab ich schon direkt um kurz vor 5 alles zusammengepackt und war dann wohl um 5:15 Uhr schon aus der Tür. Der Hund, welcher natürlich immer draußen ist (Tradition), bemerkte mich erst, als ich an seinem Haus, längst vorbei war. Er bellte wirklich noch unglaublich lange hinter mir hier.

    Er wurde dann auch bald nach seinem verstummen, von anderen Hunden abgelöst. Auf dem Weg in die Stadt, begegneten mir sicherlich 6 Stück auf der Straße. Hatte aber echt keine Lust und schwang sofort den Stock, sodass er durch die Luft zischte. Dann war Ruhe. Ich finde es auch immer bemerkenswert, wie die meisten Hunde völlig ruhig bleiben, sogar ihren Kopf wieder hinlegen, nachdem sie mich kurz in Augenschein genommen haben, aber wenn dann einer nichts mitbekommen hat und mich zu spät sieht, dann aus Schreck losbellt, alle anderen mit einstimmen. So hab ich es erlebt, dass dann der zuvor entspannteste, plötzlich zum aggressivstem wurde. Immer diese Anstifter!

    In der Stadt, oder wohl eher Dorf, fand ich dann Wasser und frühstückte erstmal. Hätte nicht gedacht dass hier um halb sieben schon was auf hat, aber als ich weiter und um die Ecke ging, hatte ein Café schon auf und somit gabs zwei Teilchen und zwei vorzügliche Kaffee 👌🏻

    Wegen meiner Knöchel oder vielleicht auch Sprunggelenkschmerzen, war ich mir noch nicht sicher, welche Route ich nehmen sollte. Während des zweiten Frühstücks überlegte ich. Ging dann erst in Richtung des Si und der Berge los. Musste mir dann aber auf dem Weg eingestehen, dass es ziemlich dumm wäre, mit solchen Schmerzen 1200 Meter hoch und 13km später 1200 Meter wieder runter zu gehen. Der Si führt hier nämlich über 22 km und genannte Höhenmeter ins Nachbardorf. Das Dorf lässt sich auch in der Ebene vor den Bergen auf 10 km Distanz erreichen.

    Schon alleine diese, in meinen Augen, Absurdität, brachte mich dann zum umdrehen. Hab mir die obere Seite des Dorfes nochmal angeguckt und bin dann Richtung Osten durch die Ebene losgestiefelt. Verfolgte nun den selben Gedanken wie am Vortag, irgendwo etwas finden und zwei Nächte dort bleiben um von den Füßen zu kommen. Gab da ein paar Optionen, aber ich wollte auch nicht im kleinsten Kaff am Berg einquartiert sein. So viel meine Wahl dann auf Altomonte. Waren nun auch wieder 32km, aber es gibt eine Apotheke und dort hole ich mir morgen mal was schönes für unten rum. Also den Knöchel 😂

    Der Weg hier herüber hat mir sehr gut gefallen. Es war zwar viel Straße, eigentlich nur, aber so ist es eben wenn man den kurzen Weg durch eine nicht wandergegend plant. Viele Hunde heute. Ein weißer mischling war besonders aggressiv. Musste zweimal mit dem Stock peitschen. Er hat es aber nicht geschafft mich aggressiv zu machen 🤗
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  • Tag 47 Zwangspause

    12 Haziran 2023, İtalya ⋅ ☁️ 22 °C

    Altomonte

    Ja wie schon zuvor berichtet, ist mein Rechtes Sprunggelenk bzw. nur der Muskel der nach hinten zur Sehne so längs neben dem Knöchel nach oben in die Wade übergeht, angeschwollen. Hab mich hier in einer sehr hübschen kleinen Stadt für zwei Nächte eingemietet und mich heute dabei erwischt, dass ich im Dorf rumgelaufen bin. Ja, einkaufen muss sein, aber auch nen bisschen Sightseeingtour hab ich gemacht und das ist ja nicht das weswegen ich hier bin.

    Also wieder ab ins Bett. Ein Nickerchen war dann auch irgendwann fällig und abends hab ich mir noch ne Pizza von nebenan geholt und vom anderen nebenan noch zwei Bier. So viele regionale Unterschiede beim Bier gibts hier leider nicht. Hatte ein anderes als peroni gefunden, aber das schmeckte nicht. Also wieder peroni, der ok Standard.

    Sonst gibts nichts Neues im Süden.
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  • Tag 48 Ultreia

    13 Haziran 2023, İtalya ⋅ ☀️ 14 °C

    Ja es geht weiter. Hab zwar noch flüchtig überlegt den Hotelwirt beim Frühstück nach nem Freundschaftspreis für noch eine Nacht zu fragen, aber jetzt ist der Tag gelaufen und es war gut dass ich gegangen bin.

    Es waren heute keine 30 km sondern nur 29. Musste aber auch 1500 Meter hochgehen und das meiste in einem Stück. Dass ich so wenig mache ist recht weise, weil der rechte Knöchel ja immer noch dick ist. Tut aber nicht mehr weh. Allerdings ist das nicht wirklich der Grund weswegen ich so wenig mache. Habe einen neuen Hoodie bestellt und der soll erst kommenden Montag geliefert werden. In eine Stadt die nur nonchalant 150 km entfernt ist. Ich hab heute ne Tracking Nummer bekommen und hoffe mal dass das Päckchen eher da ist. Ansonsten, bummeln.

    Jetzt haben wir es 18:45 Uhr und die Sonne strahlt mir voll ins Zelt. Bin ich gar nicht gewöhnt, weil meistens kein Zelt aufgebaut und meistens scheint die Sonne nicht. Heute meinte es Petrus aber gut mit mir und es gab nur vereinzelt ein paar Tropfen. Ende nächster Woche sollen die Temperaturen auch deutlich sommerlicher werden. Das wäre nicht schlecht, dann ist es in den Bergen nicht mehr so frisch.

    Der neue Sun-Hoodie ist das selbe Modell wie jenes welches ich schon trage. Baleaf heißt die Marke und es gab den lange nicht zu kaufen. Jetzt wieder, leider nur in schwarz. Das kann heiß werden. Aber der jetzige ist durch. Risse überall und am Rücken haben diverse Rucksäcke das Material nun durchgeschubbelt.
    Hab mal heute überlegt, den hoodie hatte ich 2020 auf dem Weg nach Spanien an. 2021 auf dem CDT und bei allen möglichen Arbeiten die ich dort erledigt hab. Also locker mal 5000km gehalten und das für 22€.

    Die Brooks Cascadia 16 die ich jetzt seit ein paar Wochen trage sind auch zu empfehlen. Viel robuster als Altras und mittlerweile auch so breit geworden wie mein Fuß saß gern hat 😄

    Morgen früh muss ich noch 13 km gehen und komme dann in einem Ort. Also Kaffee und Kuchen. Der nächste Ort danach wird erst übermorgen erreicht sein.
    Hab nun täglich mehrere Zecken auf mir und meistens eine in mir. Mistdinger
    Okumaya devam et

  • Tag 49

    14 Haziran 2023, İtalya ⋅ ☁️ 15 °C

    Es war eine gute Nacht unter dem Poncho-Tarp. Kaum Wind und kein Regen, also wäre es auch ohne tarp gegangen, aber ich wollte es ja einfach mal so wieder aufbauen.
    Ich fand’s bemerkenswert, wie schnell die Kuhglocken verstummten, sobald es dunkel war. Ebenso schnell waren sie auch wieder zu hören, als es ab kurz vor fünf dämmerte. Die Akustik lies es ohnehin so wirken, als seien die Kühe näher an mir als es wirklich der Fall war, doch morgens kamen sie tatsächlich zu mir herübergewandert.
    Ich packte dann auch schnell ein, denn ich lag in einer Spur von ihnen mit einem Fladen nah bei. Da ich weiß wie unbeirrt Kühe sein können, hab ich lieber mal den Weg freigemacht.
    Zum Frühstück glotzen mich dann auch viele von ihnen an. Na immerhin war ich nicht allein 😄
    Der Weg bis ins nächste Dörfchen fühlte sich weiter an als die 14 km die es waren. Es war aber auch wunderschön und zumindest am Morgen war das Wetter noch super.
    Um 10:30 Uhr saß ich dann schon im Stadtpark nach dem Einkauf, und schmierte mir mein Brot. Zwei Stunden später war ich dann auch bereit die Stadt wieder zu verlassen 😄
    Hatte es nicht eilig und hab noch das Handy beim Kaffee geladen.

    Nach der Stadt kam ein langer Anstieg. 1200 Meter hoch über 12 km. Von 553 Höhenmeter auf 1699. Wie immer, unten war’s heiß und oben dann sehr frisch und windig. Dazu regnete es noch kräftig in den ersten 20 Minuten des steilen Abschnitts des Anstiegs. War dann oben klitschnass und hab Hemd und Hose wieder ausgewrungen.
    Direkt auf der Hochebene angekommen gabs dann ne Hütte, die aber leider schon mit Giuseppe und Aldo belegt war. Beide Rentner die hier die Nacht verbringen. Überall lagen ihre Klamotten, sodass ich nur draußen am Tisch pausieren konnte. Hätte wohl auch hier draußen auf dem Tisch pennen können, aber es war noch recht früh und mich mehrere Stunden mit fremden auf händisch&füßisch verständigen, wäre mir zu anstrengend gewesen. War ja auch kalt und das Innere der Hütte irgendwie deren Privatsphäre.

    Etwa 9 km entfernt war noch ein Rifugio. Also los. Regen und Wind begleiteten mich die ganze Zeit. Es ging auch noch weiter hinauf und zweimal hab ich mich noch verlaufen, somit hab ich mal locker noch 3 Stunden für die Strecke gebraucht. Kam im strömenden Regen an. Rifugio geschlossen. Rundherum war zumindest ein Dach, aber der Sturm war so kräftig, dass er den Regen auch hier drunter bließ.
    Unweit war noch ein Heiligtum mit Kirche und sogar einer Pilgerherberge. Bin da dann noch rüber im strömendem Regen. Alles geschlossen. Klar, so eine Herberge macht man nur bei gutem Wetter auf 👍🏼
    Also zurück zum Rifugio und unter dem Dach das Zelt aufgebaut. Die Nacht war der Horror. Wenn’s hoch kommt drei Stunden geschlafen. Das wetter ist hier die größte Herausforderung. Und das in Süditalien 🤌🏼
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  • Tag 50

    15 Haziran 2023, İtalya ⋅ ☁️ 13 °C

    Fünfzig Tage. Wow.
    1745 km und heute nur 13 😂

    Ja die Nacht war die bisher 2. schlimmste auf diesem Weg und rangiert auch over all auf Platz zwei. Dabei habe ich mal in den San Juan Mountains auf mehr als der doppelten Höhe, in einem Gewittersturm, völlig durchnässt in einem undichten Zelt geschlafen. Das wäre dann Platz drei.
    Ich stand wirklich völlig neben mir, als ich heute Morgen dann mal wieder aufwachte. Der Regen hörte irgendwann in der Nacht auf, dafür setzte der Wind aber nochmal verstärkt ein und war so unglaublich laut, dass ich bei dem Lärm nicht schlafen konnte.
    So fix und fertig hatte ich kein Bedürfnis Strecke zu machen um dann den Tag über wieder nassgeregnet zu werden. Die Vorhersage ließ nämlich wieder auf nichts Gutes hoffen. So kam es auch!
    Aber da hatte ich schon eine beheizte Unterkunft und stand auf der trockenen Seite der Fensterscheibe.

    Zum Weg gibt es nicht so viel zu sagen. Matschig und oftmals durch Kühe oder Pferde sehr aufgewühlt, ausgetreten. Zudem überwachsen, sodass die ausgewrungenen Socken, bald wieder frisches Wasser in sich hatten. Bin dann auch bald auf die Straße gewechselt, da ich heute einmal und gestern zweimal ausgerutscht bin. Berg runter gibts da kein halten.

    Ich hoffe sehr, dass die Wettervorhersage richtig ist, denn für viele Orte hier im Süden ist ab morgen Sonne und steigende Temperaturen angesagt. Hier aktuell sollen es dann bis zu 16 grad warm werden 😄 ja, Sommer in Italien.
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  • Tag 51

    16 Haziran 2023, İtalya ⋅ ⛅ 19 °C

    Überraschung-Zero zum 50.
    Naja und weil die Wohnung so schön war, oder es schön in der Wohnung war. Habe mich am Freitag morgen auch zu noch einer Nacht dort entschieden, weil mein Päckchen mit dem neuen hoodie ja am Montag erst ankommt. Als dann alles geklärt war und ich noch eine Nacht bezahlt hab, teilte mir Amazon dann mit, dass das Päckchen ab sofort abgeholt werden kann. So ein scheiß timing!!!

    Naja, so richtig geärgert hab ich mich nicht. Der Freitag war noch sehr sehr frisch, mit vielen Wolken und wenig Sonne. Da war es nicht schlimm mit einer Heizung im Haus zu sein.

    Bin nun übrigens mit Kalabrien fertig und durchwandere nun Basilicata, genauer Provinz Potenza.
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