La Réunion

November 2023
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  • Day 1

    Tag 1: Reisetag - auf geht's!

    November 2, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    Jetzt geht's endlich los.
    Voller Vorfreude sind wir gespannt darauf, welche Abenteuer und Herausforderungen uns erwarten, auf
    La Réunion ....
    eine Vulkaninsel im Indischen Ozean, die vor etwa 3 Millionen Jahren entstanden ist, also relativ jung ist. Sie liegt ca. 700 km östlich von Madagaskar, am südlichen Wendekreis und ist
    mit 2503,7 km2 und einem Durchmesser von 50- 70 km gerade mal so groß wie das Saarland.
    Die Insel ist erst seit etwa 350 Jahren besiedelt und hat heute rund 863 000 Einwohner verschiedenster Herkunft und Ethnien.
    Die Nachfahren der ehemaligen kolonialen Siedler und Sklaven haben sich im Laufe der Jahre vermischt und bezeichnen sich selbst als Kreolen.
    Île de la Réunion, wie die Insel offiziell heißt, ist ein Übersee Departement Frankreichs, gehört somit zur Europäischen Union.

    Während der nächsten 2 1/2 Wochen werden wir die Insel kennenlernen und mehr erfahren.
    Doch erst liegt noch eine lange Anreise vor uns.
    Mit dem Regionalzug geht es zuerst von Mulhouse nach Strasbourg, wo wir in den TGV nach Paris, Flughafen Charles de Gaulle umsteigen. Unterwegs, in Metz/Lorraine steigen weitere Passagiere ein, die wir bis dahin nicht kennen, doch einigen werden wir später wieder begegnen.
    Nach nur 2 Stunden Fahrtzeit, kommen wir am Flughafen an, wo wir in einen Air Austral Flieger steigen, der uns in etwas mehr als 11 Stunden auf die Insel bringt.
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  • Day 2

    Tag 2: Ankunft in St. Denis

    November 3, 2023 in Réunion ⋅ 🌫 20 °C

    Nach einer unbequemen, nahezu schlaflosen Nacht im Flugzeug sind wir sicher in St. Denis gelandet. Der Flug an sich war, bis auf ein paar leichte Turbulenzen, sehr angenehm. Aufgrund der Zeitverschiebung von +3 Stunden, ist es bereits später Vormittag.
    Nach der Gespäckausgabe, findet sich hier nun auch die Exkursionsgruppe zusammen und wie vermutet, sehen wir einige Gesichter aus dem Zug wieder. Hier treffen wir auch Swantje wieder, die mit uns schon 2 Jahre zuvor auf Oman-Exkursion war.
    Für den Moment sind wir vollzählig. Zwei weitere Personen sollten später im Hotel dazu stoßen.
    Insgesamt sind wir 16 Exkursionsteilnehmer, aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg -  zusammen werden wir, unter der Leitung von Bernd Schmidt, der die Reise geplant und organisiert hat, die Insel geologisch, vulkanologisch, biologisch und kulturell erkunden.

    Die Begrüßung auf Réunion fällt allerdings anders aus, als erwartet - der Himmel über St. Denis lacht dicke Tränen - es regnet, NEIN, es schüttet wie aus Kübeln!!
    Das soll unsere Urlaubsstimmung jedoch nicht trüben, denn schließlich sind wir in einer (sub)tropischen Zone und ohne Regen  keine Tropen.
    Jetzt heißt es erstmal einigermaßen trocken zur Autovermietung zu kommen, was bei diesem heftigen Regenguss nur schwerlich gelingen kann.
    Nachdem alle Formalitäten getätigt sind, können nun das Gepäck eingeladen und die Mannschaft auf die Fahrzeuge verteilt werden.
    PS: Im Flugzeug hatte ich leider einen Platz in der mittleren Sitzreihe und konnte keinen Blick nach draußen erhaschen.
    Deshalb habe ich den Anflug auf Réunion mit Fotos vom Monitor festgehalten.
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  • Day 2

    Tag 2: Saint-Philippe

    November 3, 2023 in Réunion ⋅ ☁️ 27 °C

    Nachdem alles Gepäck verstaut ist und alle ihre Plätze in den Autos, bzw. im Minibus gefunden haben, kann's losgehen.

    Eigentlich stehen für heute schon 2 Besichtigungen auf dem Programm. Da es aber bei der Autovermietung etwas länger dauerte, es immernoch sehr stark regnet und alle noch von der langen Reise erschöpft und müde sind, wird entschieden, dass wir auf direktem Weg zu unserem ersten Quartier fahren.
    Bis Saint-Philippe sind es knapp 90 km, auf der RN2, immer entlang der Ostküste, Richtung Süden.
    Ralf und ich sitzen mit Sara, die Fahrerin, und Detlef im Auto .... eine gute Gelegenheit, um schon einmal die ersten Mitreisenden zu beschnuppern und kennenzulernen - man kommt ganz automatisch ins Plaudern und Erzählen.

    Beide sind aus Hannover und kennen sich schon länger, sind auch befreundet.
    Sara kommt aus Argentinien, lebt schon seit 35 Jahren in Deutschland. Sie ist Hydrogeologin, hat 6 Jahre im Tschad gelebt und gearbeitet. In ihren Projekten kümmert sie sich um die Grundwasserversorgung.
    Detlef ist Geologe, hat aber nach dem Tod seiner Frau vor 16 Jahren ihren Reiterhof vollberuflich übernommen. Ab und an gönnt er sich eine Auszeit, um sich seiner eigentlichen Berufung, der Geologie, zu widmen, z.B. auf Exkursionen wie dieser.

    Um etwas frische Luft zu schnappen und die Beine etwas zu vertreten, legen wir eine kurze Pause ein.
    Wir halten an einem riesigen Lavafeld, das auf einen Ausbruch des Vulkans 'Piton de la Fournaise' im April 2007 zurückzuführen ist. Über den 'Piton de la Fournaise' werden wir zu einem späteren Zeitpunkt dieser Reise mehr erfahren.
    Der Lavastrom bahnte sich in 11 Stunden seinen Weg bis zum Meer, zerstörte dabei die Straße.
    Mittlerweile schaffen es auch zarte Pflänzchen wieder, im Basaltgeröll Wurzeln zu schlagen.

    Nach einer weiteren Stunde Fahrt, erreichen wir unser heutiges Ziel, das Hotel 'Les Embruns du Baril'. Es regnet noch immer.

    Wenig später treffen sich alle auf der Terrasse zum Begrüßungscocktail.
    Zwischenzeitlich sind auch die beiden Nachzügler im Hotel eingetroffen ..... und siehe da, auch diese beiden kennen wir schon von der Oman-Exkursion,
    Dominik und Holger.
    Jetzt haben wir die Gelegenheit auch die anderen Reisegefährten ein bisschen kennenzulernen. Einige kennen sich bereits, beruflich, privat und/oder von der einen oder anderen gemeinsamen Exkursion. Man gewinnt schnell den Eindruck, dass sich hier eine homogene Gruppe gefunden hat.
    Beim gemeinsamen Abendessen lassen wir den ersten Tag auf Réunion ausklingen.
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  • Day 2

    Hotel 'Les Embruns du Baril'

    November 3, 2023 in Réunion ⋅ ☁️ 28 °C

    Ein schönes, freundliches Hotel direkt an der Küste und unser Quartier für 4 Nächte.
    Die Zimmer sind wie kleine Reihenhäuser angelegt, jedes mit einer eigenen kleinen Veranda. Wir haben die Nr. 11. Die Hotelanlage hat einen beheizten Pool und einen kleinen Garten mit Blick auf das Meer. Auf der Webseite des Hotels habe ich gesehen, dass der schöne Garten für Feierlichkeiten, wie z.B. Trauungen genutzt wird.

    Das stetige Rauschen der Brandung ruft Erinnerungen hervor - als wir damals im Congo eine Nacht im Strandhaus verbrachten, hatte ich wegen des andauernden Geräuschpegels der Brandung kein Auge zu gemacht.
    Ich bin ja mal gespannt, wie es mir hier in den nächsten 4 Nächten ergeht.
    Die Wellen klatschen schon kräftig an die Felsen.

    Alle unsere Unterkünfte sind praktischerweise mit Halbpension gebucht. So müssen wir uns keine Gedanken machen, wo und was es zu Essen gibt.
    Gleich zu Beginn lernen wir die einheimische Küche kennen. Das Nationalgericht ist das Cari, eine Art Ragout aus Fleisch, Fisch oder Krustentieren in einer pikanten Sauce auf Tomatenbasis. Dazu werden Reis und Linsen oder Bohnen serviert.
    Ein weiteres klassisches Gericht ist 'Saucisse Rougail'.
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  • Day 3

    Tag 3: Puits Arabe - Pointe de la table

    November 4, 2023 in Réunion

    Der Tag beginnt früh .... der Himmel ist grau, es regnet noch immer.
    Wider aller Befürchtungen, habe ich sehr gut geschlafen.
    Nach dem Frühstück geht es auf unsere erste Tour. Was heute im Rucksack auf gar keinen Fall fehlen darf, ist guter  Regenschutz!
    Doch zuerst gibt es einen kurzen Abstecher zum nahegelegenen Supermarkt, um uns mit Tagesproviant und Wasser einzudecken. Aufgrund der Wetterlage gehen auch einige Regenschirme über den Ladentisch. (hahaha)

    Ab heute sind wir mit Fränk und Myriam im Auto - Ralf hat sich als Zweitfahrer eintragen lassen - Gelegenheit, die beiden näher kennenzulernen.
    Meine Annahme, dass die beiden ein Paar sind (sie sind gemeinsam in einem Zimmer), hat sich nicht bestätigt. Sie sind lediglich schon sehr lange gut befreundet.
    Beide kommen aus Luxemburg, wo Myriam auch noch wohnt. Sie ist Biologin.
    Sehr viel mehr erfahren wir von ihr auch nicht, da sie nicht sonderlich gesprächig ist, was allerdings nicht an mangelnden Sprachkenntnissen liegt, sie spricht sehr gut Deutsch.
    Fränk ist Professor der Geologie, lebt und arbeitet schon sehr lange in Deutschland, wohnt mit seiner Frau in Trier. Seit kurzem ist er glücklicher Rentner.
    Kurios: Fränk war Assistent-Dozent an der geologischen Fakultät der Uni Karlsruhe, zur gleichen Zeit, als Ralf da studiert hatte. Eher unwahrscheinlich, dass sie sich damals nicht begegnet sind, jedoch kann sich keiner an den jeweils anderen erinnern. Na ja, ist ja auch schon ein Weilchen her und beide haben sich im Laufe der Jahre verändert.

    Nun aber zurück zu unserer heutigen Tour.
    Wir fahren wieder etwas in nördliche Richtung, bis zum Abzweig ' Puits Arabe'. Dort geht es hinunter zur Küste, wo wir unsere Fahrzeuge parken.
    Was uns sofort ins Auge sticht, sind die seltsamen Palmen, mit ihren Luftwurzeln, die wie Stelzen wirken, um den Stamm abzustützen - Schraubenbäume (Pandanus utilis). Die Bezeichnung kommt daher, weil die Pflanze einen gedrehten Wuchs hat, wobei die Blätter spiralförmig aus dem Zentrum wachsen. Seine Früchte, die der Ananas ähneln, sind essbar.

    Von hier aus wandern wir der Küste entlang bis zum 'La Pointe de la table'.
    Die wilde Küste ist geprägt von Lavaströmen aus den Jahren 1776 und 1986, die bis 200m ins Meer flossen, dabei Plattformen bildeten und  die Fläche der Insel um 25 Hektar vergrößerten. Mittlerweile hat sich das Meer den größten Teil wieder zurück geholt.
    Faszinierend wie die Urgewalten unserer Erde aufeinander
    treffen.
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  • Day 3

    Tag 3: Basalt, Basalt, Basalt

    November 4, 2023 in Réunion ⋅ 🌧 24 °C

    Es ist wirklich faszinierend welche einerseits zerstörerische Wucht Vulkanausbrüche haben, Lava wie Feuerwalzen ihre Bahnen ziehen und alles unter sich begraben, was ihnen in den Weg kommt .... und andererseits neue, zum Teil spektakuläre Landschaften entstehen. Davon werden wir wohl noch einige entdecken.
    2010 wurde der 'Nationalpark La Réunion',  mit seinen einzigartigen Landschaften in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.
    Dazu gehört auch dieser  Küstenabschnitt im Osten der Insel.
    Was wir hier sehen sind beeindruckende Basaltformationen, die nach dem Abkühlen der Lava und Erosion entstanden sind.
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  • Day 3

    Tag 3: vieux port du Tremblet

    November 4, 2023 in Réunion ⋅ 🌧 24 °C

    Der 'Nationalpark La Réunion', der rund 40% der Insel einnimmt, wurde bereits 2007 gegründet. Er wurde zum Schutz der endemischen Tier- und Pflanzenarten, eingerichtet. Endemisch bedeutet, dass es diese Tiere und Pflanzen nur hier und nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Neben den endemischen Tieren und Pflanzen wurden etwa 2000 Arten eingeführt.

    Zum Naturschutzgebiet gehört auch ein Überbleibsel  eines tropischen Regenwaldes in Tieflage, hier an der Küste um Saint-Philippe.
    Interessant ist, dass es, trotz der imensen Vielfalt, auf Réunion keine gefährlichen und giftigen Tiere gibt, weder große Wildtiere, noch Schlangen und Spinnen. Irgendwie beruhigend.

    Es ist so schön zu beobachten, dass sich die Natur unter dem Schutzmantel des Nationalparks und der UNESCO entfalten kann.
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  • Day 3

    Tag 3: Plage sable vert du Tremblet

    November 4, 2023 in Réunion ⋅ 🌧 24 °C

    Das zweite Ziel heute ist der grüne Strand von Tremblet.
    Nachdem es zuerst gemütlich über eine Forststraße geht, führt uns dann ein schmaler, felsiger Pfad hinunter zum Strand ..... und tatsächlich schimmert der Sand grün. Wie kommt das?!
    Maßgeblich ist der hohe Anteil an Olivinen im Sand.
    Olivin ist ein Mineral, bildet den Hauptbestandteil des oberen Erdmantels und wird bei Vulkanausbrüchen mit der Magma ausgestoßen. Das Mineral erhielt seinen Namen aufgrund seiner olivgrünen Farbe.
    Der grüne Sand entstand, als nach dem Vulkanausbruch im April 2007 der Lavastrom am Meer ankam und zerbrach, das Olivin aus dem Basalt freigesetzt wurde. Das Lavafeld haben wir bereits tags zuvor an der RN2 gesehen. Der Lavastrom, der bis zum Meer floss, bildete eine ca. 45 Hektar große Plattform.
    Am Strand entdecke ich dann auch noch zwei Strandbewohner, die in Felsspalten Unterschlupf gefunden haben.

    Auf dem Weg zurück zu den Autos, gibt's noch einen letzten Blick auf den eindrucksvollen Basaltfelsen, der ins Meer ragt.
    Nach einem ereignisreichen Tag geht es zurück zum Hotel.

    Obwohl es regnet, würde ich gerne noch eine kurze Runde im Pool drehen. Doch nachdem wir über den Tag mehrmals nass geworden sind, ist mir eine heiße Dusche lieber. Außerdem bleibt bis zum Abendessen nicht mehr viel Zeit.
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  • Day 4

    Tag 4: Anse des Cascades

    November 5, 2023 in Réunion ⋅ 🌫 23 °C

    Auch heute fahren wir wieder nordwärts in Richtung Sainte-Rose. Wir besuchen die Bucht der Wasserfälle. Offensichtlich ein beliebtes Ausflugsziel - es ist Sonntag, die Parkplätze und Picknickstellen füllen sich schnell.

    Gleich zu Beginn entdecken wir die vielen Nester der Webervögel, die an  Bäumen hängen und können dabei auch ein paar der gelben Vögel beobachten.

    Dann sehen wir, warum der Park 'Bucht der Wasserfälle' genannt wird. An einer alten, ca. 100m hohen Küstenklippe verteilen sich stufenförmig mehrere Wasserfälle, die von einer Serie erhöhter Quellen entlang der Küstenklippe gespeist werden. Durch den dichten Bewuchs sind kleinere Fälle nur schwer auszumachen. Bei längerem Betrachten, sieht man dann doch noch ein paar Wasserläufe hervorblitzen.

    Was uns noch auffällt, sind die massenhaft, nussartigen Früchte, die am Boden liegen. Meine Vermutung ist, dass es sich dabei um eine Mandel- oder Kastianenart handelt. Und tatsächlich sind es Katappenbäume (Terminala catappa), auch Meer-oder Seemandelbaum, oder Indische Mandel genannt.
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  • Day 4

    Tag 4: Anse des Cascades

    November 5, 2023 in Réunion ⋅ 🌫 23 °C

    Nach einem Ausbruch, der nicht datiert werden konnte, entstand der Kegel, Gros Piton. Die Lavaströme ergossen sich bis zum Meer und bildeten eine dicke Plattform, die die Insel um ca. 50 Hektar vergrößerte.
    Die Lavaplattform schuf eine geschütze Bucht, wo durch Ablagerung von Sedimenten diese kleine, dreieckige Ebene entstand.

    Und endlich!!! Die Wolken reißen auf, zum ersten Mal sehen wir einen blauen Himmel.
    Die Sonnenstrahlen lassen die Natur in prächtigen Farben erstrahlen.
    Da braucht es nicht viele Worte, die Bilder sprechen für sich .....
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