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- Día 29
- jueves, 17 de septiembre de 2020, 16:42
- ☀️ 26 °C
- Altitud: Nivel del mar
GreciaFoínikas36°56’5” N 25°37’19” E
Südseefeeling auf Koufonisi

Der Wind hat sich im Laufe der Nacht gelegt, und wir haben bestens geschlafen, nur das plätschernde Anrollen der Wellen im Hintergrund. Wir wachen kurz nach Sonnenaufgang auf und sind überwältigt von dieser traumhaften Umgebung: die ockergelben, bizarren Felsformationen erscheinen im warmen Morgenlicht noch eindrucksvoller, das tiefblaue, türkisfarbene Wasser lädt am weißen Sandstrand zum Baden ein. Damit muss ich noch warten bis nach dem Joggen und mache mich mit Jogi auf, einmal die Insel zu queren zum Hauptort Chora (klingt lange, sind aber bei dieser kleinen Insel nur ca. drei km bis zum Hafen - schließlich ist dies mit 3,5 qkm die kleinste, aber mit 300 Einwohnern die am dichtesten bevölkerte Insel der Kykladen). Es weht ein angenehmer Wind, so dass es sich nicht zu heiß anfühlt. Dabei hat man einen unglaublichen Blick auf die umliegende Inselwelt - einfach ein Gedicht! Das I-Tüpfelchen ist das anschließende kühlende Bad im türkisblauen Wasser, aus dem ich gar nicht wieder heraus möchte! Der weiche, weiße Sand reflektiert die Farbe besonders schön! Außer uns sind nur 3-4 Leute in der Ferne zu sehen, die ebenfalls nackt baden - was laut Reiseführer auf dieser Insel völlig normal ist. So einsam, wie wir stehen, können wir auch hinterher die Außendusche nutzen, herrlich, absolutes Freiheitsgefühl!
Norbert hat bereits während meines Joggens das Womo aufgeklart.
Nach dem Frühstück geht
er auf Fotosafari auf der felsigen Landzunge mit ihren beeindruckenden und mächtigen Felsformationen hinter uns, während ich mich ein wenig der Körperpflege widme, was auch mal sein muss.
Anschließend wandern wir an der Küste die Insel entlang zum Hafen Agios Nikolaos und sind fasziniert von den wild zerklüfteten, gelben Felsen in unterschiedlichsten Formen, mal steil abfallend, mal flacher, mal mit ausgewaschenen Grotten, mal mit natürlichen Pools (Pisina genannt), in denen einige baden oder schnorcheln. Dazwischen immer wieder einladend weiße Sandbuchten mit türkisfarbenem Wasser, das bis ins tiefe Ultramarin geht - ich fühle mich wie in der Südsee! Fast muss ich mich kneifen, ob dies Wirklichkeit sein kann und kein Traum ist! Nach ca. eineinhalb Stunden erreichen wir Chora und suchen das Ticketbüro auf, um die Weiterfahrt zur nächsten Insel zu sichern. Nicht mehr alle Fährverbindungen verkehren jetzt in der Nachsaison noch, und Ende dieser Woche machen viele Bars und Tavernen dicht. Wir buchen die Fähre für Samstag nach Amorgos um 16.45 für 77€ (der Personentarif allein liegt bei 6,80€ - deshalb sieht man auch normalerweise Touris, die Inselhopping ohne Auto betreiben). Der Ort selbst liegt am Hang, kleine Gassen, verschachtelte, blauweiße Häuser, weiß gepflasterte Straßen - wieder sehr malerisch. Ein kurzer Blick auf die Mühle und wir schlendern hinunter zum Hafen, trinken ein erfrischendes Bier (schmeckt bei diesen Temperaturen sogar mir köstlich!) und lassen uns anschließend mit dem „Wassertaxi“ für nur je 2,50€ wieder zum Pori-Strand, wo unser Womo steht, zurückschippern - als einzige Passagiere. Der Abend klingt wieder in traumhaft friedlicher Stimmung aus - ab ca. 19.15 Uhr sind wir die einzigen weit und breit!Leer más
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- Día 30
- viernes, 18 de septiembre de 2020, 14:04
- ☀️ 27 °C
- Altitud: Nivel del mar
GreciaFoínikas36°56’22” N 25°37’29” E
Wandern, Schwimmen, Schnorcheln

Wir wachen rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf - traumhafte Stimmung, absolute Stille, spiegelglatte Wasseroberfläche, es regt sich kein Lüftchen. Heute jogge ich ohne Jogi - er braucht wohl eine Pause - und anschließend schwimmen wir wieder im glasklaren Wasser. Was für ein Geschenk! Da wir noch nicht so genau wissen, wie es mit der Wasserversorgung aussieht, begnügen wir uns mit der „Flaschendusche“ mit stillem Mineralwasser. Nach dem Frühstück machen wir uns zunächst auf zum Pori Kap bzw den Xylopathes Caves, die Norbert bereits gestern erkundet hat und die direkt hinter uns liegen. Eine fantastische Felsenlandschaft mit unglaublichem Formenreichtum und reliefartigen Oberflächenstrukturen in Färbungen von Ockergelb, Rosa, Schwarz und Grau erwartet uns, dazwischen kleine, wie Milchglas erscheinende weiße Salzpfannen, kontrastiert mit dem glasklaren, zwischen Türkis und tiefem Blau wechselnden Wasser. Wunderschöne Eindrücke, doch wir wollen heute noch ein wenig schnorcheln rund um den Pisina, wohin wir uns anschließend aufmachen. Wir starten entlang der Pori Bay, wo versprengt einzelne Sonnenanbeter liegen, die Mehrheit FKK. Nach einer guten Viertelstunde entlang der Küste erreichen wir den Pisina, wo sich bereits ein Pärchen abkühlt. Sie springen vom Rand, was Jogi sofort animiert, es ihnen gleich zu tun, doch noch muss er sich gedulden. Wir kühlen uns erst einmal in diesem Pool vor einmaliger Felsenkulisse ab, bevor wir in der Bucht schnorcheln. Die Unterwasserwelt mit ihren vielen Schattierungen, den kleinen Fischen, Seeigeln und der Flora ist faszinierend - man kommt in einen richtigen Flow. Auch Jogi soll nicht zu kurz kommen, und Norbert nimmt ihn auf dem Arm mit ins Wasser, damit er nicht wieder Salzwasser trinkt - ist bei diesen scharfkantigen Felsen gar nicht so einfach. Als wir zurückkommen, machen wir nach einem Kaffee das Womo startklar - wir wollen noch einkaufen und im Hafen von Agios Nikolaos versuchen, Wasser zu bekommen. Dort angekommen, beschließen wir, gleich dazubleiben, da wir laut Hafenmeister nicht nur Wasser zapfen, sondern auch Strom bekommen und die Sanitäranlagen nutzen können, nachdem Norbert ihm 10€ angeboten hat. Anschließend schlendern wir noch ein wenig durch die engen Gässchen des Dorfes, stocken unsere Vorräte an Obst und Gemüse im kleinen Supermarkt auf und besorgen frisches Brot beim Bäcker. Wir lassen noch ein wenig das entspannte Treiben im kleinen Hafen auf uns wirken und genießen den Blick auf die paar Fischer- und Segelboote, die im Hafen dümpeln.Leer más
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- Día 31
- sábado, 19 de septiembre de 2020, 12:55
- 🌧 26 °C
- Altitud: 4 m
GreciaKoufonissi Port36°55’52” N 25°35’48” E
Gewitter - Medicane Ianos

Wir hatten eine unruhige Nacht - es war feuchtwarm, und die ANEK Lines Fähre weckte uns um zwei Uhr nachts, abgesehen von frühmorgendlichen Hafenaktivitäten und einem nervigen Generator in der Nähe, der wohl die Stromversorgung im Hafen während des Gewitters sichern sollte. Da bewundere ich die Segler, die, wenn sie im Hafen sind, ja ständig diese nächtlichen Ruhestörungen ertragen müssen.
Um 8.30 Uhr geht das angekündigte Gewitter richtig los, allerdings deutlich heftiger und anhaltender, als von Weather Pro vorausgesagt. Das muss wohl ein Ausläufer des über dem Peleponnes und den Ionischen Inseln tobenden Orkantiefs, Medicane Ianos, sein. So bleiben wir länger liegen und finden es eigentlich ganz gemütlich, wenn der Regen kontinuierlich aufs Dach prasselt (auf diese Weise wird das auch einmal gründlich gereinigt😉), weniger jedoch die in unmittelbarer Nähe einschlagenden Blitze. Das Gewitter lässt irgendwann nach, doch es schüttet immer noch wie aus Eimern - eigentlich überflüssig, da noch unter die „Hafendusche“ zu springen??!
Nach dem Frühstück klart der Himmel bereits wieder ein wenig auf, und wir machen einen Spaziergang an der westlichen Küste entlang, wo ich eigentlich heute morgen längs joggen wollte. Hier passieren wir eine sehr gut restaurierte Mühle, in deren unmittelbarer Nähe Boote repariert werden und sich eine kleine Kapelle mit Friedhof befindet. Die Taverne davor wird winterklar gemacht - man merkt, die Saison geht dem Ende zu. In der nächsten Bucht stoßen wir auf einen weiteren kleinen Hafen, idyllisch gelegen mit vielen farbenfroh gestrichenen, kleinen Booten von Anglern und Fischern, aber auch kleine Ausflugsdampfer, deren Saisonende bereits eingeläutet wurde. Wir kehren zum Womo zurück, lesen, bearbeiten Fotos und schauen dem gemächlichen Treiben im kleinen Hafen zu. Noch ein Gassigang mit Jogi, während Norbert das Womo startklar macht, dann legen wir um 16.45 Uhr pünktlich ab. Wie anders präsentiert sich heute das Meer - das tiefe Ultramarin ist einem Graublau gewichen, und die Sonne zeigt sich nur kurz hinter ihrem heutigen Wolkenversteck. So tragen wir heute zum ersten Mal, seit wir in Griechenland sind, eine Jacke! Bei gut bewegter See geht es zunächst zur Insel Donousa, bergig, karg und nur spärlich besiedelt. Im Hafen auch hier nach dem Anlegen reges Treiben, als Obst-, Gemüse- und Getränkekisten, die bestellten Pakete, Haushaltsartikel, Bettgestell etc. individuell von Bord geschleppt werden und auf wartende Autos oder Roller verladen werden. Die Fähre Express Skopelitis stellt wirklich die Lebensader für die kleinen Kykladen dar. Bevor wir gegen 19.15 Uhr den nördlichen Hafen Aigialis auf Amorgos erreichen, bricht sich doch die Sonne noch einmal die Bahn - ein stimmungsvolles Bild. Leider präsentiert sich in der Dämmerung die felsige, karge Insel nur in einer Variation von Grautönen- umso mächtiger wirken die steil abfallenden Felswände des Gebirgszuges, an denen die kleinen weißen Häuser in gewohnt gestaffelter Form am Hang kleben. Binnen weniger Minuten legen wir bereits wieder ab und steuern unser Ziel, den Hafen von Katapola an. So schnell wie es hier dunkel wird, fahren wir im Stockfinsteren an der Küste entlang, ohne jegliche Orientierung, fühlt sich ein wenig merkwürdig an. Gegen 20.15 Uhr tauchen die Lichter von Katapola vor uns auf, eine stimmungsvoll erleuchtete Promenade und ein großes Fährschiff der ANEK-Lines, das gegenüber den kleinen Häusern so disproportioniert wie ein Kreuzfahrtschiff wirkt. Wir versuchen zu entdecken, welchen Anleger unsere Fähre denn wohl ansteuert, stattdessen fährt er direkt auf die recht schmale Hafenpromenade zu, an der sich eine Bar bzw Taverne an die nächste reiht und auf der reges Treiben herrscht - schließlich ist es Samstagabend. Das Verlassen der Fähre gestaltet sich dann etwas abenteuerlich, denn die Rampe ist diesmal sehr steil und kurz, direkt gegenüber sitzen die Leute im Kafénion und genießen das nun folgende „Schauspiel“, wie wir nur schrittweise, mit Herunterlegen und Verschieben von dicken Matten vom Schiff gelotst werden, weil wir immer wieder aufzusitzen drohen. Offenbar kommt der Transport eines Wohnmobils doch nicht allzu häufig vor. Wir fahren die Promenade entlang zum Campingplatz, der nur ein paar Hundert Meter entfernt liegt. Hier empfängt uns ein sehr junger Mann, der zwar äußerst bemüht, aber völlig unerfahren und daher unglaublich unbeholfen in seinem Metier ist. Allein das Einchecken dauert eine Viertelstunde, alles noch komplett händisch, Eintrag in ein abgegriffenes Buchungsregister, Befestigen des „Berechtigungszettels“ für den Campingplatz mit Reißzwecken auf einem an einem dicken Bindfaden hängenden Holzbrettchen. Schließlich will er uns zu unserem Stellplatz im hinteren Teil des Platzes führen, vorbei an den niedrig überdachten Zeltplätzen, die zusätzlich von Bäumen mit tief hängenden Ästen überschattet werden. Norbert soll ihm im Womo folgen, doch schon bald ist klar, dass für uns hier kein Durchkommen ist. Da fällt dem Rezeptionisten ein, dass die Vans immer eine andere Zufahrt durch den Ort benutzen, doch ist es dort so dunkel, dass wir beschließen, auf dem Parkplatz bei der Rezeption zu nächtigen und diesen Weg bei Tageslicht anzusteuern. Als Norbert uns an den Stromkasten anschließen will, funktioniert keine der Steckdosen, der Sicherungskasten ist unauffindbar und wir hören die mehrfach wiederholte Entschuldigung des bemühten Jungen, es sei sein erstes Jahr und er kenne sich noch nicht aus. Nach weiteren vergeblichen Versuchen im Kochgebäude konnten wir schließlich Strom im Raum des Rezeptionisten zapfen. In dem Moment war das alles natürlich ziemlich nervig, aber es ist halt auch wieder ein Beweis dafür, dass die Uhren hier eben wohltuend langsamer ticken und man einfach nur sein soll, ohne unsere gewohnte deutsche Effizienz. Wir lassen den Abend ausklingen mit unserem fast schon gewohnheitsmäßigen griechischen Salat.Leer más
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- Día 32
- domingo, 20 de septiembre de 2020, 14:59
- ☀️ 24 °C
- Altitud: 6 m
GreciaAmorgos Port36°49’41” N 25°51’55” E
Katapola - Sturm und Chillen

Wir haben herrlich geschlafen- offenbar mussten wir nach der letzten unruhigen Nacht doch etwas nachholen. Während ich losjogge und dabei nicht nur den stimmungsvollen Ort entlang der Hafenpromenade mit den bunt gestrichenen Booten und den liebevoll gestalteten kleinen Bars und Tavernen erkunde, sondern auch vergeblich den Weg zu finden versuche, den uns der Platzwart gestern angekündigt hat, dabei u.a. durch ein trockenes Flussbett laufe, schnackt Norbert mit der Tageskraft, die bestätigt, dass der hintere Stellplatz für unser Womo nicht zu erreichen ist und es auch keine andere Stromversorgung gibt. Also bleiben wir stehen, wo wir sind, denn eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Bei genauerer Inspektion heute morgen sind wir doch negativ überrascht, wie ungepflegt der ganze Platz, besonders aber die Sanitäranlagen sind. Hier ist wochenlang nicht geputzt worden, wohl einer der schmutzigsten, den wir bislang je erlebt haben. Da es aber der einzige auf dieser Insel ist, bleiben wir, schließlich sind wir mit dem Womo ziemlich autark. Am frühen Nachmittag bummeln wir dann durch den Ort und freuen uns über die malerischen Motive zu Wasser und in den Gassen. Wir machen noch einen kurzen Stopp in einem Ticketoffice der Fährlinien, um unsere weitere Route zu planen und stellen fest, dass saisonbedingt diverse Verbindungen eingestellt sind, so dass wir unsere Route noch einmal gründlich überdenken müssen. Der Sturm pustet uns kräftig durch, während wir an der malerischen Promenade mit den netten Lokalen entlang und durch die Gassen dahinter schlendern. Im Supermarkt frischen wir unsere Obst- und Gemüsevorräte auf und genehmigen uns anschließend einen nachmittäglichen Kaffee, bevor wir uns zur windgeschützten anderen Seite der Bucht aufmachen, die ebenfalls nette, phantasievoll gestaltete Lokalitäten und malerische, bunt gestrichene Boote aufweist. Angelockt durch entspannte Musikklänge lassen wir uns auf einen Drink nieder und genießen die Aussicht auf den Hafen und Katapola im warmen Abendlicht. Als wir hungrig werden, gehen wir ein Stück weiter zum empfohlenen Lokal Youkali, wo wir lecker speisen, während Jogi und die zahlreichen Katzen, die ohne Scheu um die Tische schleichen, sich interessiert, aber respektvoll beäugen.Leer más
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- Día 33
- lunes, 21 de septiembre de 2020, 14:03
- ☀️ 23 °C
- Altitud: 329 m
GreciaAmorgós36°49’49” N 25°54’0” E
Bei Sturm hoch hinauf nach Chora/Kastro

Wieder bilden das unermüdliche Wettkrähen der Hähne und das laut wie ein Nebelhorn klingende I-Aen der diversen, benachbarten Maultiere unser ziemlich unmusikalisches Morgenkonzert. Die übliche Morgenroutine wird heute etwas abgewandelt - ich laufe mit Jogi beim Bäcker vorbei und hole frisches Brot. Obwohl Jogi wieder fit erscheint, bringe ich ihn anschließend zum Womo zurück und laufe alleine weiter, um andere Ortsteile zu erkunden.
Wir gehen es ansonsten gemütlich an, denn es ist immer noch sehr stürmisch und recht bedeckt, erst mittags soll es aufklaren. Unser heutiges Ziel ist zunächst die hoch in den Bergen gelegene Hauptstadt des Ortes Kastro bzw. Chora. Die Straße windet sich durch eine karge Gebirgslandschaft in langen Serpentinen hinauf mit steilen, fast senkrecht abfallenden, schroffen Felswänden daneben, ähnlich wie auf Korsika ohne seitliche Begrenzungen. Schon von weitem begrüßen uns die auf einem Hügel über der Stadt thronenden 12 Windmühlen bzw. Mühlenstümpfe. Hierhin zieht es uns zuerst, weil man von dort einen grandiosen Rundumblick genießt. Allerdings fegt der Sturm hier oben so gewaltig, dass man Mühe hat, sein Gleichgewicht zu halten und dass die Felswände zum Meer ein paar Hundert Meter fast senkrecht abfallen, macht es nicht unbedingt gemütlicher. Daher gehen wir bald weiter in den Ort, der bereits im 7. Jh. erbaut wurde und sich rund um die venezianische Burg erstreckt, die einst die Einwohner vor Piraten schützen sollte. Die labyrinthartig verwinkelten, engen Gassen mit den alten Steinhäuschen und Kirchen in typisch kykladischer Architektur laden zum Bummeln und Verweilen ein. Überall findet man malerische Motive - egal, ob die alten Häuser selbst oder die bunt und phantasievoll gestalteten Bars und Tavernen mit einigen kleinen Kunsthandwerkerläden dazwischen. Hier möchten wir uns niederlassen und die entspannte Atmosphäre genießen, so wählen wir ein gemütliches Lokal direkt neben dem archäologischen Museum mit einigen auf dieser Insel gefundenen antiken Relikten. Während wir auf der Dachterrasse einen kleinen Imbiss einnehmen, unterhalten wir uns sehr angeregt mit der jungen Spanierin Alba. Trotz des Sturms, der uns gleich außerhalb der schützenden Mauern des Dorfes wieder wegzupusten droht, steuern wir als nächstes das Wahrzeichen von Amorgos, das strahlend weiße, an einer steilen, mächtigen Felswand in 300m Höhe klebende Kloster Panagia Chozoviotissa an. Leider liegt es bereits im Schatten, so dass wir den Besuch auf morgen verschieben. Dennoch sind wir tief beeindruckt von diesen gewaltigen Felsmassiven, die steil ins Meer abfallen. Ein besonderer Blick darauf ist von der Bucht daneben, Agia Anna, gebildet durch riesige, glatt geschliffene Felsbrocken, möglich. Der Sturms peitscht hier das Wasser so auf, das sich immer wieder Windhosen wie über das Meer fegende Geister bilden. Eigentlich soll dies ein Tauch- und Schnorchelrevier sein, aber heute sieht man nur einen Todesmutigen, der sich nicht abschrecken lässt.
Wir kehren zum Campingplatz zurück und lassen die Eindrücke nachklingen.Leer más
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- Día 34
- martes, 22 de septiembre de 2020, 15:45
- ☀️ 24 °C
- Altitud: 13 m
GreciaEgiali ferry terminal36°54’4” N 25°58’35” E
Von Aegiali bis Kalotaritissa

Wieder werden wir von Hähnen und Maultieren geweckt. Da Jogi wieder fit zu sein scheint, nehme ich ihn mit auf Joggingtour. Nach dem Frühstück beraten und planen wir den weiteren Verlauf unserer Tour, und Norbert durchforstet systematisch das Internet, um die weitere Route festzulegen, weil wegen der Nachsaison die ursprünglichen Reisepläne erst einmal geändert werden müssen.
Am frühen Nachmittag fahren wir zunächst einmal zum 21 km entfernten Hafenort im Norden Aegiali, ein kleiner Hafenort, der sich nachsaisonbedingt völlig verschlafen zeigt. Am Strand liegen eine Handvoll Leute, auch in den zahlreichen, netten Tavernen sind jeweils nur wenige Kunden auszumachen, wohl auch aufgrund des immer noch kräftig pustenden Windes. Wir lassen uns in einer kleinen Strandbar auf einen Eiskaffee bzw. ein Bierchen nieder. Anschließend wollen wir das Wrack des 1980 auf Grund gelaufenen Schiffes Olympia im äußersten Südwesten der Insel ansteuern, berühmt geworden - wie der Strand von Agia Anna- durch Luc Bessons Film „The Big Blue“/ Im Rausch der Tiefe.
Der Weg dorthin - einmal die Insel in ihrer ganzen Länge querend - führt uns wieder über unzählige Serpentinen, meist entlang der Bergrücken, mächtige, eindrucksvoll steil abfallende Felsmassive, die ins Meer zu stürzen scheinen, karg und abweisend auf der Seeseite, durch unzählige Steinmauern terrassiert auf der anderen - wieviele Generationen müssen hier Steine gesammelt und aufgeschichtet haben? Doch scheint ein Großteil dieser Terrassen nicht mehr für den Anbau genutzt zu werden, lediglich im Süden der Insel wird offenbar noch intensiv Landwirtschaft betrieben. In den anderen Regionen haben die Ziegenherden ihr Reich, die überall grasen, oft auch am Straßenrand. Nachdem wir noch einmal die wuchtigen Flanken des mit 841 m höchsten Berges Krikelos bewundert haben, wollen wir an einer Bergkuppe die Aussicht genießen und fotografieren. Norbert lässt in dieser Einsamkeit auch Jogi heraus - ohne Leine, hier ist ja niemand - denkste! Jogi hält einen Augenblick inne und schießt dann, wie von der Tarantel gestochen los, springt über die Kuppe und jagt wie ein Blitz hinter ein paar Ziegen her. Binnen Sekunden ist er verschwunden, obwohl wir das Gelände, nur Felsbrocken, Disteln und pieksige Macchiapolster, Hunderte von Metern einsehen können. Wir rufen und pfeifen, ohne Reaktion, hören anfangs noch irgendwo in der Ferne ein verstärktes Bimmeln der Ziegenglöckchen und ein kurzes Jaulen, dann nichts mehr. Wir laufen suchend und tief besorgt das Gelände ab, ich klettere durch das unwegsame Gelände über die andere Bergkuppe, um dort zu suchen - kein Jogi in Sicht. Gebrochenes Bein, Schlangenbiss - was geht einem in dem Moment durch den Kopf! Über eine halbe Stunde vergeht und plötzlich taucht Jogi, hechelnd und völlig außer Atem, wieder auf, als sei sein Ausflug das Normalste der Welt. Wie er es durch das unwegsame Gelände geschafft hat, in diesem Tempo hinter den Ziegen herzuflitzen, ist uns schleierhaft! Aber wir sind einfach nur glücklich, dass er - wie immer bisher, wenn er seinen Lauf- und Jagdtriller bekommen hat - wieder zurückgefunden hat! Für den Rest des Tages ist er erst einmal ruhig gestellt.
Wir fahren anschließend weiter entlang endloser Serpentinen zu der Bucht im äußersten Südwesten der Insel. Gerade noch rechtzeitig erblicke ich das unter uns liegende Wrack. Von der Straße führt ein schmaler Trampelpfad zur Bucht, die nun gerade langsam im Schatten „versinkt“. So sind wir ein paar Minuten zu spät - der Verzögerung durch Jogis Ausflug geschuldet. Dennoch ist der Anblick bewegend und auch ohne Sonnenlicht ein Fotomotiv wert. Auf dem Rückweg können wir den Sonnenuntergang mit immer neuen Variationen der im Dunst nur silhouettenhaft erkennbaren Inselwelt genießen. Noch gerade vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir den Campingplatz.Leer más
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- Día 36
- jueves, 24 de septiembre de 2020, 1:11
- 🌙 23 °C
- Altitud: 4 m
GreciaEgiali ferry terminal36°54’8” N 25°58’31” E
Panagia Chozoviotissa und Abschied

Der heutige Vormittag verläuft sehr gemächlich - ich jogge ohne Jogi, der nach seiner gestrigen Eskapade geschont werden soll und hole auf dem Rückweg Brot vom Bäcker. Nach dem Frühstück bringe ich unsere Wäsche zur Wäscherei, während Norbert die Fährtickets online bestellt. Heute Nacht soll es weitergehen nach Astypalea, ca. 41 km südöstlich von Amorgos gelegen und die westlichste Insel des Dodekanes. Da die Wäsche erst nachmittags fertig sein soll, vertreiben wir uns die Zeit am Platz. Norbert macht das Womo reisefertig, während ich bezahlen gehe - mit 18€ pro Nacht ist der CP definitiv überbezahlt für das, was er bietet. Anschließend kauft Norbert noch Mineralwasser im örtlichen Supermarkt, während ich die Wäsche abhole. Alles keine aufregenden Aktivitäten - der einzige Programmpunkt ist der erneute Besuch des Felsenklosters Panagia Chozoviotissa, diesmal bei strahlend blauem Himmel und ohne Sturm. Bevor wir die angeblich 300 Stufen erklimmen, müssen wir uns umziehen: Männer werden nur in langen Hosen, Frauen in langen Röcken und bedeckten Schultern eingelassen. Der Aufstieg bietet einem noch einmal großartige Ausblicke entlang der schroffen und steil abfallenden Felsenwand, die einige Höhlen enthält mit verschiedenen riesigen, säulenartigen Steinformationen. Leider wird erst um 17 Uhr geöffnet, so dass wir uns Zeit lassen können. Jogi ist etwas angespannt, aber ruhig, denn auch hier schleichen überall Katzen herum, die ihn interessiert beäugen oder auch anfauchen. Schließlich wird das kleine Eingangstürchen - vielleicht 130cm hoch - geöffnet und wir werden freundlich hereingebeten. Masken nicht erforderlich, aber wir können, wenn wir wollen. Eine schmale, steile Treppe mit ziemlich hohen Stufen liegt dahinter, Norbert wird gebeten, ein Sixpack Mineralwasser mit hochzutragen. Klingt zunächst ein wenig befremdlich, doch später erfahren wir, dass in diesem Kloster nur zwei Mönche leben, einer davon der Abt, der als 18jähriger vor 50 Jahren hierher kam, und ein weiterer alter Mönch. Zwei Hilfskräfte sind hier tätig, die die Mönche und die Besucher betreuen. Zunächst werden wir in die klitzekleine, dunkle Kapelle gewunken, wo der Abt eingenickt in der Ecke sitzt. Ich werde vor dem Betreten gebeten, mein Tuch, das ich mir als Rockersatz umgewickelt habe, komplett zu schließen, damit der Abt keine nackte Haut zu sehen bekommt🥴. Die Wände der kleinen Kapelle hängen voller alter und auch neuerer Ikonen, eine davon die Marienikone, deretwegen das Kloster im 11. Jdt. neu erbaut wurde, als sie an dieser Küste an Land gespült wurde.
Alle Räume sind extrem schmal und eng, ein kleiner Durchgang führt uns auf eine ebensolche Terrasse, von der man einen atemberaubenden Blick hinunter hat. Die ungewöhnlich klare Sicht lässt uns sogar bis zu unserem nächsten Ziel, der Insel Astypalea blicken. Wir werden in den Nebenraum gebeten, in dem die Wände voller Bilder ehemaliger Mönche des Klosters hängen, und mit Wasser, hausgemachtem Raki und einer klebrigen Süßigkeit bewirtet.
Jogi ist derweil draußen geblieben und hat sich friedlich mit der Katzenschar beäugt.
Auf dem Weg nach Aegiali passieren wir wieder den atmosphärischen Ort Chora, wo wir in einem der netten Lokale auf einer Terrasse unser Abendessen, eine leckere Moussaka, zu uns nehmen und den Sonnenuntergang hinter der langsam verblassenden Inselwelt beobachten können. Anschließend fahren wir über die Serpentinenstraße in den Hafen von Aegeali, wo wir auf dem Kai parken und uns schlafen legen, bis die Fähre mit Verspätung um kurz nach 2 Uhr ankommt.Leer más
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- Día 36
- jueves, 24 de septiembre de 2020, 14:25
- ☀️ 26 °C
- Altitud: 6 m
GreciaAstypálaia36°32’49” N 26°21’20” E
Astypalea - die Schmetterlingsinsel

Nachdem wir mit Verspätung gegen 3.45 Uhr im kleinen Hafen von Astypalea angekommen sind, fahren wir dort auf den völlig unbelebten, aber beleuchteten Parkplatz und legen uns gleich hin. Geweckt werden wir von der Morgensonne, die wieder mit voller Kraft scheint - es regt sich kein Lüftchen, und die Hafenbucht ist bis auf einen Angler menschenleer. So machen wir uns erst einmal auf, etwas mehr von der Insel zu sehen, deren Namen auf ihrer ungewöhnlichen Form eines Schmetterlings beruht und deren zwei Teile, der östliche Mesa Nisi und der westliche Exo Nisi, durch eine Landbrücke von nur 100 m miteinander verbunden sind. Zu den beiden wieder sehr kargen Hauptinseln gesellen sich noch weitere 45 Inseln, die entweder unbewohnt sind oder nur aus Felsen bestehen.
Unser erstes Ziel ist der 6km entfernte Hauptort Chora, der ebenfalls einen Hafen hat, aber wegen der vielen Windmühlen und der Ruine der Festung besonders sehenswert ist. Abgesehen davon soll man das griechische Alltagslebens auf Astypalea sehr authentisch erleben können, weil sich kaum Touristen hierher verirren. Das können wir nur bestätigen, als wir zunächst ein sehr entspanntes Frühstück mit Kaffee, Joghurt, Obst und Toast in einer kleinen Hafentaverne zu uns nehmen - außer uns nur ein paar Kaffee trinkende griechische Männer - und dem Treiben der Angler und Fischer zusehen, die ihren Fang säubern bzw Netze flicken.
So gestärkt begeben wir uns auf den sehr beschwerlichen Weg hinauf ins Ortszentrum. Unzählige steile und unergonomisch hohe Treppenstufen gilt es zu überwinden, bis wir unser Ziel erreichen: Dort oben thront die Ruine der Wehrburg wie ein Wächter über dem Ort, sie wurde im 13. Jahrhundert auf Resten der antiken Polis zunächst als Schutz vor Piraten errichtet, 1956 aber bei einem Erdbeben endgültig zerstört. Zusammen mit den zwei Kirchen mit ihren blauen Dächern und den sieben rot gedeckten Windmühlen ist dieses Ensemble wirklich sehr beeindruckend. Wir streifen zwischen den Ruinen umher, genießen den weiten Rundumblick von dort oben, aber auch das stete Lüftchen, das hier weht, und fotografieren ohne Ende... Viele nette, gepflegte Häuschen, die meisten im üblichen Weiß-Blau, oft nett bepflanzt mit Bougainvillea, Hibiskus oder Yuccas, reihen sich unterhalb der Ruine aneinander, enge Gassen, Treppen über Treppen, dazwischen kleine einheimische Geschäfte und ein paar Tavernen. Hier ist das Treiben etwas geschäftiger, aber man hat das Gefühl, nur unter Griechen zu sein. Wir lechzen nach Erfrischung und lassen uns in einer kleinen Taverne auf ein Bierchen nieder. Kurze Zeit später bringt uns der Wirt noch zwei Tiropitakia, mit Feta und Kräutern gefüllte Blätterteigtaschen, als Gruß vom Haus. Als wir zahlen wollen und er nicht das passende Wechselgeld parat hat, will er uns die fehlenden drei Euro schenken, was wir natürlich nicht annehmen. Auf dem Rückweg kreuzen unsere endlosen Treppen immer wieder schmale Fahrwege mit abgeflachten Treppenstufen, die von meist sehr in die Jahre gekommenen knatternden Mopeds befahren werden, oft die einzige Möglichkeit, ins obere Dorf zu kommen. Etwas oberhalb des Hafens befindet sich die angeblich beeindruckendste Kirche der Ägäis “Maria Himmelspförtnerin“, die Schauplatz diverser Wunder sein soll, doch stehen wir leider wieder vor verschlossener Tür.
Im Hafen überprüfen wir noch kurz, ob wir hier Wasser zapfen können, denn viele der Hähne an den Versorgungssäulen sind abgedreht, und wir werden schließlich fündig. Nach Auskunft eines englischen Seglers kassiert hier aber niemand mehr, weil das Abführen der Gelder nach Athen der Gemeinde zu umständlich sei.
Anschließend kehren wir zum Womo zurück und bearbeiten Fotos bzw schreiben den Bericht. Dabei knattern immer wieder Mopeds vorbei - wir haben das Gefühl, dass sich die Leute, weil das Fortkommen in den steilen, gestuften Gassen so mühselig ist, erst einmal so richtig austoben müssen, wenn sie unten angekommen sind.
Leider trübt der Himmel zum Abend hin ein, so dass wir auf den erhofften Sonnenuntergang verzichten müssen und den Tag im Hafen ausklingen lassen.Leer más
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- Día 37
- viernes, 25 de septiembre de 2020, 19:13
- 🌙 25 °C
- Altitud: Nivel del mar
GreciaSkinonda Point36°34’36” N 26°23’13” E
Die schönsten Buchten von Astypalea

Für unsere Verhältnisse werden wir recht früh gegen 7.15 Uhr geweckt - einerseits, weil uns die Morgensonne einheizt, andererseits, weil der Hafenbetrieb mit Fischern und Anglern, die fast alle mit knatternden Mopeds anfahren, bereits in der Morgendämmerung beginnt. Ich drehe eine Morgenrunde mit Jogi, genieße die friedliche Atmosphäre im warmen Licht und schaue dem emsigen Netzeflicker zu, der bereits wieder bei der Arbeit ist. Norbert verändert ein wenig die Position des Womos, so dass wir draußen duschen können, anschließend frühstücken wir. Während Nobbi die nächste Fähre bucht, frische ich beim Supermarkt um die Ecke unsere Obst- und Gemüsevorräte auf und bin wieder erstaunt, auf welch engem Raum so viele unterschiedliche Waren angeboten werden können.
Auch hier begegnen mir die Leute mit absoluter Freundlichkeit.
Nachmittags fahren wir zur nächsten Bucht, dem Livadi-Strand - kristallklares Wasser mit Kiesstrand und Felsen und nur wenige Badende. Hier lassen wir uns nieder und es uns in der Sonne gut gehen. Liegen und Schirm sind sogar kostenlos, aber für Jogi bietet sich auf diese Weise ein angenehm schattiges Plätzchen. Später schwimmen und schnorcheln wir eine Runde, doch ist die Bucht nicht sehr ergiebig. Wir überlegen, ob wir unser Nachtlager hier aufschlagen, fahren aber zunächst zum Hafen zurück, weil wir für 18 Uhr den Taxifahrer bestellt haben, der uns zum Sonnenuntergang hoch ins Zentrum von Chora fahren soll, wo wir Burg und Mühlen aufnehmen wollen. Er ist absolut zuvorkommend und gibt uns noch eine Straßenkarte und ein paar Tipps, welche Ziele auf dieser Insel mit dem Womo anzufahren sind. Leider sind die Lichtverhältnisse nicht wie erhofft, so dass wir die endlosen, wohl locker 300 Treppenstufen zurück zum Womo hinuntersteigen - allemal wieder ein Erlebnis. Im Hafen wird ein Live-Konzert vorbereitet - das lässt auf Unruhe schließen. So fahren wir in den stimmungsvollen Sonnenuntergang gen Norden zur Mesa Nisí, dem nordöstlichen Schmetterlingsflügel, mal das Meer auf der linken, mal auf der rechten Seite, passieren mehrere kleine Buchten, genießen die Ausblicke auf die weichen, bräunlichen Rundungen der im Abendlicht leuchtenden Berge und vorgelagerten Inseln - wunderschön! In der Maltezana-Bucht, beim klitzekleinen Ort Analipsi fahren wir an die Hafenmole beim Strand Limanaki, völlig angetan von der friedlichen Stimmung. An der Mole, vor der wir stehen, haben nur wenige bunt gestrichene Fischerboote fest gemacht, es regt sich kein Lüftchen, das einzige Geräusch erzeugen die zirpenden Grillen. Das ist Womo-Leben, wie ich es liebe!Leer más
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- Día 38
- sábado, 26 de septiembre de 2020, 17:15
- ☀️ 27 °C
- Altitud: 90 m
GreciaÓrmos Livádi36°31’33” N 26°20’41” E
Wir erkunden den Schmetterling Astypalea

Selten habe ich so entspannt geschlafen, offensichtlich die Auswirkung der meditativen, friedlichen Atmosphäre dieses entrückten, kleinen Ortes mit dem leisen und gleichmäßigen Geräusch der plätschernden Wellen. Zum Morgen hin brieste der Wind dann plötzlich kräftig auf, und der ein oder andere Fischer kam knatternd mit seinem Moped vorbei, um sein Boot zu checken. Wir nehmen ein erfrischendes Bad im recht aufgewühlten Wasser, anschließend schnell noch eine kurze (Außen)dusche, dann unser Frühstück mit traumhaftem Blick auf die farbenfrohen Boote und die Bucht.
Heute wollen wir zunächst den nördlichen „Flügel“ der Insel, Mesa Nisi, erkunden. Die Landschaft präsentiert sich friedlich hügelig, aber doch wenig spektakulär- wir sind wohl schon zu verwöhnt. In Mesa Vathi endet die offenbar gerade erst fertig gestellte Asphaltstraße, so dass wir erst einmal umkehren, denn nach einigen sehr rumpeligen und staubigen Dirt Roads wollten wir diese eigentlich vermeiden. Die relativ kleinen Buchten mit Kiesstränden sind überwiegend über unbefestigte Wege zu erreichen, heute nicht unser Ding. Eigentlich sind wir noch auf der Suche nach dem angekündigten römischen Bad mit dem schönen Mosaik, das wir trotz diverser Hinweisschilder zunächst nicht finden. Erst als wir zu unserem Übernachtungsplatz in Analipsi zurückkehren, stellen wir fest, dass das römische Bad unscheinbar zugewachsen auf einer Wiese direkt hinter unserem Übernachtungsplatz liegt, allerdings ohne das Mosaik, das inzwischen ins Museum gebracht wurde. So ziehen wir wieder weiter Richtung südlicher Insel Exo Nisi
an Chora vorbei, wo wir noch einmal auf Höhe der Mühlen einen Stopp einlegen, um noch einmal dies schöne Bild zu genießen. Dort fallen uns dann auch die Ausgrabungen des etwas unterhalb des Ortes liegenden, antiken Kinderfriedhofs von Kylindra ins Auge, eine von der Archaik bis in den Hellenismus genutzte Begräbnisstätte für Kinder, die mit über 2800 Gräbern in unterschiedlichen Amphoren als die weltweit größte gilt und deren genaue kultische Bedeutung umstritten ist. Tatsächlich wurde in den Amphoren als Sargersatz ein Einschnitt vorgenommen, der anschließend mit Ton wieder verschlossen wurde.
Der Weg führt uns wieder am Strand von Livadi vorbei, der heute wegen des heftigen Windes menschenleer ist, und führt uns bergauf, bergab durch die karge, hügelige Felslandschaft, die hier in der Einöde überall mit Bienenstöcken bestückt ist. Im Frühsommer, wenn der wilde Thymian blüht, kann man hier sicherlich in ein Meer von Kräuterdüften eintauchen. Nach Livadi kommt keine weitere Ortschaft, die südliche Halbinsel besitzt zwar viele Strände in kleinen, einsamen Buchten, die jedoch überwiegend zu Fuß oder über schmale Dirt Roads zu erreichen sind, also nichts für unser Womo. Obwohl laut Karte anders angezeigt, geht auch unsere Straße im letzten Stück vor dem Strand Agios Konstantinos in eine sehr holprige Schotterstraße über, doch mangels Wendemöglichkeit müssen wir weiterfahren. Die kleine Bucht mit Kiesstrand und kleiner Strandbar liegt sehr geschützt, daher beschließen wir, uns hier eine Weile niederzulassen, nachdem wir einen kleinen Snack zu uns genommen haben. Am späten Nachmittag fahren wir zurück in den Hafen von Chora mit einem kurzen Duschstopp am Strand von Livadi. Angesichts des immer noch heftigen Windes stehen wir dort am geschütztesten und können morgen Wasser auffüllen. In einer netten Taverne am Hafen beschließen wir den Abend mit unserem obligatorischen griechischen Salat und einer sehr reichhaltigen griechischen Pizza.Leer más
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- Día 39
- domingo, 27 de septiembre de 2020, 11:41
- ☀️ 25 °C
- Altitud: 5 m
GreciaAstypálaia36°32’51” N 26°21’17” E
Nisyros, wir kommen!

Heute gibt es nicht viel zu berichten - wir haben einen ganz entspannten Abschiedstag eingelegt. Nachdem sich der Wind in den frühen Morgenstunden gelegt hat, schlafen wir etwas länger, zumal aufgrund des Sonntags im Hafen Stille eingekehrt ist. Nach dem Frühstück machen wir erst einmal Klarschiff - der Sturm hat das Womo mit einer Salzschicht überzogen und auch innen gut eingestaubt. Nachmittags fahren wir noch einmal zum Livadi-Strand, der sich heute ruhig und in sehr entspannter Atmosphäre präsentiert. Wir lassen uns auf den Liegen nieder, wo Jogi Schatten hat. Am frühen Abend nehmen wir in einer der angrenzenden Strandbars noch einen Rosé zu uns, bevor wir uns zum ausgelagerten und ansonsten verlassenen Hafen Agios Andreas aufmachen, von wo aus wir Nisyros ansteuern wollen. Während wir auf die Fähre warten, bereite ich unseren obligatorischen griechischen Salat zu und gehe noch einmal mit Jogi eine Runde. Schließlich dauert die Überfahrt gut 5 Stunden. Pünktlich um 20.45 Uhr legen wir ab und lassen uns auf einem der Oberdecks nieder. Das Schiff macht einen deutlich gehobeneren Eindruck als die bisher von uns „benutzten“. So lassen wir den Abend auf der Fähre langsam ausklingen.Leer más
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- Día 40
- lunes, 28 de septiembre de 2020, 17:10
- ☀️ 27 °C
- Altitud: Nivel del mar
GreciaLimáni Páloi36°37’12” N 27°10’12” E
Nysiros - Poseidons Wunderwaffe

Nysiros, hier sind wir, auf einer mythischen Vulkaninsel, die im Kampf der Götter gegen die Giganten entstanden sein soll, als Poseidon Polybotis, einen der Giganten, verfolgte und mit seinem Dreizack ein Stück aus der Insel Kos herausstach und es auf diesen schleuderte. Dieses Stück wurde die Insel Nysiros, die den Giganten unter sich begraben hält. Die anhaltende vulkanische Tätigkeit wird Polybotis zugeschrieben, der sich in seinem unterirdischen, brodelnden Gefängnis ächzend aufbäumt.
Ein wenig von diesem „Leid“ konnten wir heute Nacht nachempfinden, als wir uns beim ersten Fährenstopp zum Schlafen ins Wohnmobil auf dem Autodeck begeben, wo es unerträglich heiß ist, so dass wir bei über 30 Grad kaum ein Auge zu bekommen. Um 1.45 Uhr legt die Fähre in Nisyros an, und wir fahren ein Stück an der verlassenen Küstenstraße entlang, wo wir gleich einen Parkplatz für die Nacht direkt am Wasser finden und uns immer wieder ein leichter Schwefelgeruch in die Nase steigt. Doch bereits in den frühen Morgenstunden setzt der Verkehr der knatternden Mopeds in den Hauptort ein - an Schlaf nicht mehr zu denken.
So fahren wir weiter bis zum kleinen Hafenort Palí im Norden der Insel, wo ich am schwarzen Kiesstrand erst einmal ein erfrischendes Bad nehme, um meine Lebensgeister wieder zu wecken. Schon sieht die Welt ganz anders aus! Zunächst besorgen wir uns beim örtlichen Bäcker, der uns zu Recht empfohlen wurde, frisches Brot und kaufen frisches Gemüse von einem Laster, der die Dörfer auf der Insel versorgt. Dann beschließen wir jedoch, in einer der sich einladend präsentierenden Hafentavernen zu frühstücken. Die richtige Entscheidung, denn wir werden mit umwerfender Gastfreundschaft empfangen, wie Norbert bereits ausführlich beschrieben hat. So fühlen wir uns gleich ein wenig heimisch, zumal uns der Hafenmeister einen Platz mit Strom zusichert und wir eine Wassertankstelle gezeigt bekommen - also alles da!
Auch wenn uns natürlich die Caldera, der berühmte, immer noch tätige, aber dennoch begehbare Vulkan mit seinem eindrucksvollen Farbspiel am meisten reizt, begnügen wir uns auf dem Weg zum Bergdörfchen Nikià heute mit einem Blick aus der Ferne auf dessen riesige Krater.
Anders als die von Rundungen aufgelockerte Kykladenarchitektur sind es hier nur einfache weiße Kuben und Quader, die sich entlang enger Gassen um die Bergkuppe und die zentrale Kirche staffeln. Vor dieser befindet sich ein netter, kleiner Dorfplatz mit einem großen Mosaik aus schwarz-weißen Kieselsteinen und einigen kleinen Tavernen, wo auch wir uns auf eine kleine Erfrischung niederlassen und die entspannte Atmosphäre genießen, nachdem wir einen Blick in die reich verzierte Kirche geworfen haben. Nur 6 km südlich von hier liegen die heißen Quellen und die Natursauna von Avláki, die unser nächstes Ziel darstellen. In endlosen Serpentinen schlängelt sich der Weg bergab durch unwegsames Gelände, das durch -zigtausend Steine aus vielfarbigem Vulkangestein terrassiert ist, die teilweise auch kleine Unterstände für die Ziegen bilden. Oliven-, Feigen- und Zitronenbäume, Pinien, Steineichen und massenweise wilder Thymian finden so ihren Halt auf dem wohl fruchtbaren Boden, wenn wir zwischendurch aussteigen, um zu fotografieren, umfängt uns teilweise ein betörender Duft - anders als der leichte Schwefelgeruch, der in Avláki in der Luft hängt. Allerdings passt es zum Gesamtbild, das sich uns hier wieder als Resultat enormer Naturgewalt bietet: riesige, pechschwarze Lavafelsen in bizarren Formen und ein schwarzer Kieselstrand bilden die Küste. Darüber eine kleine Kapelle - nachvollziehbar für diesen großartigen Ort. Hier wurde in dieser fantastischen Bucht eine Naturbadestelle mit ein paar Häusern und einer Saunahöhle angelegt, doch konnte sich das Projekt nicht etablieren. So sind wir hier mutterseelenallein und können uns ausgiebig erfrischen, auch im kühleren Bereich, herrlich!
Beseelt von diesen wunderbaren Eindrücken kehren wir zum Hafen zurück, wo wir wieder in der Taverna Salonikios einkehren und ein leckeres Dinner zu uns nehmen, typisch griechisch, absolut schmackhaft gewürzt, grüne Bohnen in Oliven-Zitronendressing mit sämigem Knoblauchhummus und ein reichhaltiger Grillteller mit diversen Beilagen. Dazu überrascht uns der Wirt noch mit Mangoldsalat und als Nachspeise mit köstlicher kandierter Bergamottefrucht. Wir fühlen uns wieder bestens bedient und ein Stückchen mehr ins Dorfleben integriert, nachdem wir hier auch noch einmal mit dem Hafenmeister ein paar Worte wechseln und er uns verspricht, am nächsten Tag eine Möglichkeit der Gasflaschenbefüllung ausfindig zu machen. Immer stößt man auf absolute Herzlichkeit und Freundlichkeit.Leer más
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- Día 41
- martes, 29 de septiembre de 2020, 14:29
- ☁️ 26 °C
- Altitud: 15 m
GreciaÁkra Mólos36°36’40” N 27°7’50” E
Mandraki mit Chochlaki Beach

Wir haben bestens geschlafen - ein ruhiges Plätzchen direkt am Hafen, aber weit genug von den Segelyachten entfernt, um von dem nervigen Klappern der Wanten nichts zu hören. Ein wunderschöner Sonnenaufgang stimmt uns gleich sehr positiv ein, und ich mache mich freudvoll mit Jogi zum Joggen entlang der Küste Richtung Liés Beach auf, ehe die Temperaturen unerträglich heiß werden. Anschließend nutze ich die Möglichkeit, bei einem der beiden Autoverleiher direkt neben uns für 2€ zu duschen. Diese bieten multifunktional für die Segler Dusche, WC, W-Lan, Eiswürfel und Wäscheservice an, und ich möchte sie gerne unterstützen. Schließlich stehen wir hier nur für 5€ für den Strom. Heute ist es sehr schwül, zwischendurch briest es böig auf, die Wellen schlagen z.T. über das Betonplateau, auf dem wir stehen, so dass wir unser Womo vorsichtshalber ein Stück versetzen. Wir gehen es heute bewusst gemächlich an und fahren erst am frühen Nachmittag nach Mandráki, dem Hauptort und Fährhafen im Norden der Insel. Der Ort präsentiert sich sehr verschlafen. Deutliche Unterschiede zur Kykladenarchitektur sind auch hier sichtbar, enge Gassen, eher einheitliche Häuser ohne Rundungen, oft schmucklos bis auf die überall auf Vorhöfen, Schwellen und Stufen vorhandenen schwarz-weißen Mosaike aus runden Kieselsteinen. Entlang der Küstenpromenade reihen sich viele nette Tavernen aneinander, doch sind bereits diverse geschlossen. Besonders eindrucksvoll sind die bunten und wieder Vulkanfelsformationen, die durch einen gepflasterten Weg begehbar gemacht worden sind. Die Promenade endet am schwarzen Kieselstrand Chochlàki mit lauter pechschwarzen, rund und glatt geschliffenen Steinen, die die Sonnenhitze gut gespeichert haben. Darüber thront Palekastro, die eindrucksvollen Überreste der antiken Akropolis von Nisyros. Auf über 100 m Länge ist dort ein bis zu 6 m hoher und 4 m dicker Abschnitt der antiken Stadtmauer erhalten geblieben. Die riesigen Quader aus vulkanischem Gestein sind sorgfältig behauen und geben der Mauer trotz Erbebeneinflüssen immer noch eine gute Stabilität. Ein strahlend weißes Kloster Panagia Spiliáni befindet sich innerhalb der Mauern der Akropolis, doch wir finden die versteckt liegende Treppe dahin erst nach der Öffnungszeit. So suchen wir ein im Schatten liegendes Kafénion auf, wo wir uns einen frisch gepressten Zitronensaft genehmigen. Nach unserer Rückkehr beschäftigt Norbert sich mit den Fährverbindungen, während ich Näharbeiten verrichte, zwischendurch schnacken wir noch eine Weile mit vorbei spazierenden Seglern.Leer más
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- Día 42
- miércoles, 30 de septiembre de 2020, 13:50
- ☀️ 23 °C
- Altitud: 337 m
GreciaEmporeiós36°36’14” N 27°10’32” E
Ein Hauch von Hades

Das Wetter hat sich wieder gewandelt, kein Lüftchen regt sich, dazu tiefblauer Himmel, das Meer wie Tinte, glasklare Luft, absolute Fernsicht, die vorgelagerten Inseln, während ich an der Küste entlang jogge, zum Greifen nah. So beschließen wir, doch bereits heute den Vulkankrater aufzusuchen, weil das Licht ideal zum Fotografieren ist.
Zunächst fahren wir allerdings zum kleinen Dorf Emborios, das am südlichen Rand der Caldera thront und bei einem schweren Erdbeben 1933 komplett zerstört wurde. Nur einige Häuser sind inzwischen wieder aufgebaut und restauriert, hier leben lediglich eine Handvoll Menschen, ansonsten ist der Ort verlassen. Wir stapfen über schmale, hohe Treppen durch enge, verfallene Gassen mit immer neuen Ausblicken. Es wird uns deutlich vor Augen geführt, welche zerstörerische Kraft unter uns schlummert, zumal man von dort oben direkt in den Krater blicken kann. Nach einem erfrischenden Zitronensaft, den wir in der kleinen Taverne neben der ebenfalls restaurierten Kirche einnehmen, machen wir uns zur Erkundung der Vulkanlandschaft auf. Bereits beim Aussteigen aus dem Womo riecht man die starken Schwefeldämpfe, die überall aus sogenannten Fumerolen austreten. Unser erstes Ziel ist natürlich Stefanos, der mit 330m Durchmesser zu den größten hydrothermalen Kratern der Welt zählt und vor 6000 Jahren entstanden ist. Ein fantastisches Farbspiel in den Kraterrändern beeindruckt genauso wie das der Vielzahl von kleinen Strukturen im Schlamm des Kraterbodens, der überall von Millionen von kleinen Bläschen mit Sedimentablagerungen von Schwefel, Salz, Eisen und Magnesium bedeckt ist. Aus den Fumerolen wabern heiße Dämpfe, wodurch sich drumherum selbstwachsende grellgelbe Schwefelkristalle bilden. Man muss aufpassen, wo man hintritt, denn in einigen Bereichen wird vor brüchigem Boden gewarnt, und die Vorstellung, im kochend heißen Schlamm zu versinken, ist nicht gerade einladend. Dass die Menschen früher solch fantastische Phänomene sich mit Mythen zu erklären versuchten, kann man bestens nachvollziehen. Wir genießen die absolute Stille in dieser menschenleeren Mondlandschaft, denn wir haben das große Glück, an diesem sonst von ganzen Busladungen aufgesuchten Ort vollkommen allein zu sein, was das Erlebnis natürlich noch erhöht. Anschließend wandern wir zu den erst Ende des 19. Jhdts entstandenen kleineren Kratern Flegethro und Polyvotis, deren bizarre Felsformationen in Farbtönen von Weiß, Gelb, Rot, Braun, Grau und Graublau variieren, wohl auch hier den eingebundenen Mineralien und Erzen geschuldet. Überall tritt Schwefeldampf aus kleineren und größeren Fumerolen und Spalten aus, sogar eine offenbar von Ziegen genutzte „Natursauna“ in einer tiefen Höhle finden wir vor. Manchmal beißen die Dämpfe sogar in den Augen. Es ist unglaublich faszinierend hier herumzuklettern, immer wieder bieten sich neue Szenarien. Schließlich kehren wir zum Womo zurück, müssen aber noch einen letzten Blick in den Stefano werfen, bevor wir in unseren „Heimathafen“ zurückfahren. Die großartigen heutigen Eindrücke finden dann ihren krönenden Abschluss in einem vorzüglichen urgriechischen Essen in „unserer“ Taverne Salinikios. Wir bitten die Wirtin, uns nach ihrem Geschmack einen Vorspeisenteller zusammenzustellen, woraufhin wir gleich mehrere Teller bekommen mit unterschiedlich zubereiteter Rote Beete, Mangold, Dolmadakia mit Tsatziki, gebratene Pilze, mit Feta gefüllte Zucchiniblüten im Brandteig mit Honig und Sesam - einfach köstlich, anschließend Moussaka und als Nachtisch kandierte Bitterorange mit Zimt. Ich kann mich kaum erinnern, wann ich das letzte Mal derart reichhaltig gegessen habe. Offenbar haben wir mit dieser Taverne einen Glücksgriff getan, denn eine Schweizerin, mit der wir dort ins Gespräch kommen, fährt bereits seit 15 Jahren jeweils mehrere Wochen auf diese Insel und bestätigt unseren Eindruck. Die Herzlichkeit und Würde dieser Besitzer werden wir vermissen!Leer más
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- Día 43
- jueves, 1 de octubre de 2020, 20:34
- 🌙 23 °C
- Altitud: 6 m
GreciaÁkra Mólos36°36’47” N 27°8’2” E
Abschied von Nisyros

Der heutige Tag wird von den gestrigen Erlebnissen getragen, die immer noch in uns nachklingen. Wir lassen es ruhig angehen, joggen morgens wieder in der glasklaren Luft, ich bringe noch knuspriges Brot vom hervorragenden Bäcker mit, anschließend wird gefrühstückt und der Blogbericht geschrieben. Ich versuche beim „Supermarket“ einzukaufen, doch ist das Angebot an Frischobst, das ich eigentlich benötige, minimal - vieles ist deutlich über das Verfallsdatum hinaus, es ist wie es ist.
Im Hafenbecken beobachten wir kleine Fischschwärme, die sich um Luftblasen tummeln. Beim genaueren Hinsehen stellen wir fest, dass auch hier im Meeresboden überall klitzekleine „Krater“ sind, aus denen abwechselnd Schwefeldämpfe aufsteigen, wie im Großen, so im Kleinen.
Nachmittags machen wir einen kleinen Abstecher zum schwarzen Liés Strand im Osten der Insel, wo wir völlig alleine sind, bevor wir zum Fährhafen in Mandráki fahren. Dort bleiben wir für die Nacht und können uns sogar kostenlos ans Stromnetz anschließen. Da der Wasserkiosk in Páli außer Betrieb ist, müssen wir einmal durch Mandráki tippeln zur dortigen Wasserzapfstelle, bewaffnet mit Kanister und Gießkanne. Anschließend essen wir in einer kleinen Taverne, in der sich ausschließlich Einheimische aufhalten, bevor wir müde ins Bett fallen - schließlich wird morgen früh um 4.30 Uhr der Wecker klingeln.Leer más
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- Día 44
- viernes, 2 de octubre de 2020, 13:14
- ☀️ 24 °C
- Altitud: 5 m
GreciaDimos Symi36°36’45” N 27°51’27” E
Symi, die Perle des Dodekanes

Felsig, unfruchtbar, verschlafen, aber traumhaft schön - die Nymphe Syme habe der Insel ihren Namen vermacht und der Meeresgott Poseidon schenkte ihr das schönste und lieblichste Gesicht aller Dodekanes-Inseln. Das liest man über die Insel, der wir uns gegen 6.30 Uhr kurz nach Sonnenaufgang nähern, nachdem wir in aller Frühe um kurz vor fünf gestartet sind. Die Fähre „tuckert“ entlang zerklüfteter, felsig-abweisender Berge, nackt und ohne Grün inmitten einer steinernen Abfolge von Inseln, die größtenteils bereits zur Türkei gehören und sich lediglich als Silhouette präsentieren, ein Bild wie aus einem Traum. Wir nähern uns Symi, und können die eingangs erwähnte Beschreibung nur bestätigen. An den Ufern klettern über dem Hafen von Symi voller Fischer- und Segelboote neoklassizistische, pastellfarbene Kapitäns- und Herrenhäuser den Berg hinauf, vom Morgenlicht stimmungsvoll angestrahlt. Wir sind total begeistert, ist dieses Ortsbild und die Architektur doch vollkommen anders und einzigartig. Natürlich zieht es uns magisch in den Ort, wobei die Straße einspurig und abenteuerlich schmal ist, was Norberts Fahrkünste wieder arg herausfordert. Tavernen und Kafénia und ein paar Shops säumen die Promenade. Wir stellen das Womo erst einmal ab, um uns zu orientieren und werden vom Geschäft eines Schwammhändlers eingefangen, mit dem Norbert gleich ins Gespräch kommt und der uns die unterschiedlichen Schwammsorten und ihre Herkunft erklärt. Schließlich hat die Insel Jahrhunderte lang u.a. vom Schwammtauchen gut gelebt, doch seit den Achtzigern ist der (Tages-)Tourismus die Haupteinnahmequelle. Seitdem dürfen auch Autos auf die Insel, die die Maultiere weitgehend verdrängt haben.
Norbert ist von einem dekorativen, aber ziemlich teuren Elefantenohrschwamm fasziniert, den er noch etwas herunterhandelt. Wir bummeln ein gutes Stück die Promenade entlang, auch um nach einem evtl. Stellplatz Ausschau zu halten, werden aber nicht fündig. So genehmigen wir uns erst einmal ein reichhaltiges englisches Frühstück und stocken in einem der kleinen Supermärkte noch ein paar Vorräte auf. Anschließend wagen wir die Fahrt entlang der schmalen, meist einspurigen Küstenstraße in die nächste Bucht Nimporios, wo die Betonstraße endet, und hoffen dort auf einen Stellplatz. Die Straße wird immer schmaler, mehrere Male müssen wir die Rückspiegel einklappen und uns mit nur wenigen Zentimetern Platz vortasten. Doch wenden geht nicht, also Augen auf 🥴und durch! Etwas entnervt kommen wir in einer idyllisch ruhigen, kleinen Bucht mit nur einer Handvoll Häusern und einem Kloster und Kiesstrand vor einer Strandbar an. Doch dort kann man nur sehr beengt stehen, eigentlich nicht unsere Vorstellung. Also wieder zurück und zur nächsten Bucht mit dem Hafen Pedi, wo mehrere Fischerboote und kleine Motor-und Segelboote liegen. Auch hier säumen wieder die bunten Kapitänshäuser das Ufer. Wir stellen das Womo neben einer kleinen Strandbar ab und begutachten bei einem Spaziergang die Stellmöglichkeiten. Um die Betreiber positiv zu stimmen, lassen wir uns auf ein Bierchen und einen Rosé nieder. Bald kommen wir mit einem sehr netten, englischen Paar ins Gespräch, beide ebenfalls pensionierte Lehrer, die erklärte Brexit-Gegner sind und bereits seit 35 Jahren auf Symi Urlaub machen. Wir beschließen, hier zu bleiben, weil wir so direkt am Wasser mit Bademöglichkeit und sogar Stranddusche stehen, in der Hoffnung, die Einheimischen nicht zu ärgern.Leer más
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- Día 45
- sábado, 3 de octubre de 2020, 16:43
- ☀️ 27 °C
- Altitud: 139 m
GreciaDimos Symi36°36’46” N 27°50’15” E
Idylle auf Symi

Wir haben wunderbar geschlafen, außer ein paar gelegentlich auslaufenden, leise tuckernden Fischerbötchen, krähenden Hähnen in der Umgebung und gelegentlichem Hundegebell absolute Stille, weil sich kein Lüftchen regt. Auch die Wasseroberfläche, von der wir ca. 3m entfernt stehen, präsentiert sich spiegelglatt. Ich liebe diese morgendliche friedliche Atmosphäre, klare Luft und Frische, wenn das Leben im Dorf ganz langsam erwacht, die Menschen ihrem Tagwerk nachgehen, und man so ein wenig Teil haben kann. Ohne Jogi, der sich offenbar von der Hitze der letzten Tage noch erholen muss, jogge ich sowohl durch den Ort, als auch den Bergweg Richtung der nächsten Bucht St Nicholas Beach entlang, wo man einen wunderschönen Blick auf die bunten Häuser von Pedi hat. Anschließend ein erfrischendes Bad im glasklaren Wasser und hinterher eine Dusche am Strand- einfach perfekt!
Nach dem Frühstück ein wenig Sonnenbaden, dann klärt Norbert mit ein paar Männern aus der Nachbarschaft die Gasversorgung, weil durch das häufige Freihstehen nur noch eine halbe Flasche übrig ist. Netterweise organisieren sie sofort jemanden, der mit einer neuen Flasche vorbeikommt, die allerdings wegen der anderen Adapter schwierig anzuschließen ist, doch letztendlich schafft es Norbert. Anschließend wandern wir zur Altstadt Chório mit der alten Festung Kastro hoch, dem oberen Teil von Symi, von wo man einen eindrucksvollen, weiten Ausblick hat. Zurück nehmen wir den Bus, wo ich dummerweise während des Bezahlens mein IPhone liegen lasse. Aber wieder erfahren wir die Freundlichkeit der Griechen: Auf Norberts Ortungsanruf meldet sich der Busfahrer und bringt das IPhone bei seiner nächsten Tour vorbei. Der Finderlohn überrascht ihn total und er fragt mich, wofür ich ihm das Geld gebe- ein weiterer Beweis der intakten Wertewelt, die uns hier immer wieder begegnet.Leer más
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- Día 46
- domingo, 4 de octubre de 2020, 12:02
- ☀️ 27 °C
- Altitud: 8 m
GreciaÓrmos Pedíou36°36’54” N 27°51’56” E
Wanderung zur Bucht Agios Nikolaos

Wieder eine wunderschöne Morgenstimmung mit spiegelglattem Wasser, kein Lüftchen regt sich, absolut einladend, so starten wir mit einem erfrischenden Bad in den Tag, nach dem Joggen genieße ich das ganz besonders. Nach dem Frühstück wandern wir am Ufer entlang zur nächsten Bucht Agios Nikolaos, ein Weg mit herrlichen Ausblicken durch karge, felsige Landschaft. Uns erwartet eine kleine Bucht mit Kiesstrand, Liegen mit Sonnenschirmen und eine kleine Strandbar, wo wir unseren Durst mit einer Limo löschen. Nach einer guten Stunde treten wir den Rückweg an, weil unser nächstes Ziel das im Süden der Insel gelegene Kloster des Erzengel Michael in Panormitis ist. In der Taverne neben unserem Womo treffen wir allerdings zunächst auf das englische Paar Jenny und Graham, mit denen wir noch einen netten Smalltalk bei einem Bierchen halten, bevor wir zum Kloster aufbrechen. Die Fahrt geht über unzählige, sich steil hinauf schraubende Serpentinen einmal quer durch die Insel und beschert uns atemberaubende Ausblicke auf Symi selbst und die sich darum scharende Inselwelt. Zunächst dominiert die schroffe Felsenlandschaft, kurz vor Panormitis fahren wir plötzlich über steile Serpentinen durch dichte, grüne Zypressenwälder und erhaschen bereits erste Ausblicke auf das lang gezogene, rund um die Bucht im venezianisch-klassischen Stil im 18. Jh gebaute Kloster, das als einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Griechenlands gilt. Der Legende nach fand eine Frau unter einem Strauch eine angespülte Ikone des Erzengels Michael. Sie nahm sie mit nach Hause, doch war sie am nächsten Morgen verschwunden. Sie kehrte zum Fundort zurück, wo sie die Ikone wieder fand. Das wiederholte sich dreimal, woraufhin an dieser Stelle angesichts dieses „Wunders“ zunächst eine Kapelle, später dann das Kloster errichtet wurde.
Wir parken auf dem großen Parkplatz des Klostergeländes unter großen Lobeerbäumen, wo wir sogar einen Stromanschluss vorfinden.
Dann lassen wir uns von der friedlichen, aber dennoch belebten Atmosphäre am Kai vor der Klosteranlage einfangen - mehrere Segelyachten und Motorboote dümpeln in der Bucht, im kleinen Kafenion des Klosters sitzen noch mehrere Tagesbesucher und vor den Kloster“zellen“, die als Unterkünfte vermietet werden, einige Gäste, die wie wir die laue Abendluft und den Sonnenuntergang genießen. Auch wir lassen uns hier nach einem ersten Rundgang nieder und diesen besonderen Ort auf uns wirken. Bevor wir zum Womo zurückkehren, besorge ich vom Klosterbäcker noch ein paar leckere Spinat- und Feta-Pitas.Leer más
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- Día 47
- lunes, 5 de octubre de 2020, 9:25
- ☀️ 25 °C
- Altitud: 11 m
GreciaPanormitis Port36°32’54” N 27°50’47” E
Agios Nikolaos

Wir haben trotz der lauen Luft gut geschlafen, schließlich konnten wir dank Stromanschluss die Nacht über unseren Lüfter laufen lassen.
Morgens um 6 Uhr werden wir das erste Mal von den leider wenig melodisch klingenden Glocken geweckt, so richtig besorgt das dann gegen acht die Müllabfuhr. Ist uns ganz recht, denn so können wir vor dem Touristenansturm, (wenn man zu dieser Jahreszeit überhaupt davon sprechen kann), ins Kloster und in die Klosterkirche zum ungestörten Fotografieren. Hat uns die Anlage gestern schon sehr beeindruckt, so ist die erwachende Morgenstimmung mit ein paar zwitschernden Spatzen als Untermalung sehr meditativ. Wir streifen durch das wunderschöne Gebäude und werden überall von den sich uns bietenden Motiven eingefangen. Im Dunkel der Kapelle wirken die vielen silbernen und goldverzierten Ikonen, Fresken, Kandelaber und von der Decke hängenden Weihrauchgefäße wirklich sehr mystisch. Man spürt die tiefe Religiosität, die zum Bau der Kirche geführt hat. Besonders werden natürlich die silbernen Reliefs, die die Ikonen vom Erzengel Michael einfassen, hervorgehoben.
Anschließend bearbeiten wir unsere Fotos, um dann etwas verspätet zu frühstücken, bevor es zurück zum Hafen von Symi geht. Dort parken wir unser Womo am großen Fähranleger, wo sich reichlich Platz bietet, bevor wir in den Ort spazieren und durch die engen Gassen bummeln. Es ist nicht viel los, man merkt, dass doch allmählich mehr und mehr Tavernen und Shops schließen. Auch an der Promenade finden sich nur noch einzelne Touristen. Wir stöbern noch einmal in einem der Shops für Naturschwämme, wo uns die vielfältigen Formen in den Bann ziehen. Anschließend lassen wir uns auf einen Kaffee Frappé im Schatten nieder, weil Jogi die Sonne echt zu schaffen macht. Er stemmt sich beim Verlassen eines klimatisierten Shops mit allen Vieren dagegen, wieder in die Hitze hinaus zu müssen - kein Wunder bei 33 Grad und völliger Windstille. So fahren wir wieder in „unsere“ Bucht nach Pedi, auch weil wir uns dort für morgen früh ein erfrischendes Bad erhoffen. In der Bar neben unserem „Stellplatz“ am Wasser trinken wir noch einen Sundowner, während wir alle Fenster und die Tür öffnen, um die Temperatur etwas herunter zu kühlen, was nur bedingt gelingt, um 20.30 Uhr sind es immer noch 31 Grad! Leider soll es nachts nicht unter 23 Grad werden, aber es wäre wohl absolut vermessen zu lamentieren🥴 !Leer más
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- Día 48
- martes, 6 de octubre de 2020, 12:02
- ⛅ 28 °C
- Altitud: 511 m
GreciaDimos Symi36°35’58” N 27°49’41” E
Goodbye Symi - auf geht‘s nach Rhodos

Die Nacht war reichlich warm, erst gegen Morgen kühlte es ein wenig ab - auf 22 Grad immerhin. Wir starten etwas früher als sonst - schließlich ist heute wieder Reisen angesagt. So kann ich bei normaler Temperatur laufen - diesmal führt mich die Tour am offenbar frisch angelegten Sportplatz mit Tribüne und wieder an den mit europäischen Geldern gebauten Bootsanlegern vorbei. Man sieht immer wieder, dass Gelder in den Ausbau der griechischen Infrastruktur geflossen sind - überwiegend, um den Tourismus anzukurbeln, nur leider fehlt die organisierte Verwaltung, die der Bevölkerung vermittelt, den entsprechenden Nutzen daraus zu ziehen. Vieles wird sich selbst überlassen, wie der Grieche es gewohnt ist. Da muss wohl noch ein Umdenken erfolgen, aber vielleicht ist dies auch wieder nur typisch deutsches Effizienzdenken.
Ein erfrischendes Bad nach dem Laufen, dann frühstücken wir und fahren zum großen Fährhafen, um noch einmal den Wassertank an den dortigen Versorgungssäulen aufzufüllen. Anschließend steuert Norbert unser Womo routiniert die schmale Uferstraße entlang rund um das Hafenbecken zum Fähranleger der Stavros Line, wo wir die Ankunft der Fähre erwarten. Wir nutzen die Wartezeit, um bei dem netten Verkäufer vom letzten Mal noch einen der schönen Schwämme für unser Bad zu erwerben. Auf unsere Nachfrage erzählt er uns, dass er aus Bulgarien kommt und nach Ende der Touristensaison im Baugewerbe arbeiten wird. Wir werden fündig und kehren pünktlich zum Womo zurück, wo wir uns noch ein wenig wehmütig ob des nahenden Abschieds von diesem schönen Fleckchen die Zeit vertreiben. Das Boarden geht wie gewohnt zügig und routiniert vonstatten, allerdings bin ich doch überrascht, wie gigantisch so eine Fähre im Vergleich zu den kleinen Häusern wirkt.
Die Fahrt führt uns bei sehr schwülwarmen Temperaturen zunächst an der türkischen Küste entlang, doch schon bald taucht die felsige Silhouette von Rhodos auf. Nach ca. zwei Stunden nähern wir uns dem gleichzeitig beeindruckenden und abschreckenden Hafen Mandráki, einerseits die unglaublich mächtige mittelalterliche Festungsanlage mit dem Großmeisterpalast, andererseits die gruseligen Hochhaus-Hotelanlagen. Wir sehen zu, dass wir erst einmal die Stadt hinter uns lassen, ein derartiges Szenario schreckt uns schon arg ab. Was für ein Kontrast zum urwüchsigen griechischen Leben und dem hier auf rein touristische Bedürfnisse abgestimmten! Also bloß schnell weit weg von diesem städtischen Ambiente! Wir fahren entlang der Ostküste gen Süden und wollen uns hier irgendwo ein Plätzchen suchen. In dem kleinen ehemaligen Fischerdorf Haraki unterhalb der Ruinen der Festung Feraklos, ungefähr in der Mitte der Insel gelegen, werden wir fündig: ein kleines, ehemaliges Fischerdorf an einer langgestreckten Bucht mit Kiesstrand und einigen zerklüfteten Felsformationen gelegen - inzwischen mit einer Reihe Ferienhäuschen erweitert, vor denen eine kurze Promenade mit mehreren Tavernen zum Niederlassen einlädt. Genau das tun wir und genießen bei einem Sundowner die milde Abendstimmung, bevor wir mit dem Womo an einen Superparkplatz direkt am Wasser bzw Strand mit Dusche fahren. Wir frohlocken schon, doch zu früh, denn als alles ruhig ist, hören wir aus der Ferne ein beständiges, nerviges Ticken wie das eines Generators(?), was uns sicher den Schlaf rauben würde. So müssen wir uns mit einem ruhigen Parkplatz 300m weiter „in der zweiten Reihe“ zufrieden geben.Leer más
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- Día 49
- miércoles, 7 de octubre de 2020
- ⛅ 29 °C
- Altitud: 66 m
GreciaByzantine Church of Agios Ioannis36°5’29” N 28°5’19” E
Lindos und das Johanniter-Kastell

Zum Frühstück fahren wir wieder an den Strand. Ich mache meine Jogging-Erkundungstour querfeldein über Feldwege - sehe lediglich einige verstreute Bauernhäuser, die sich äußerlich nicht wesentlich von „normalen“ unterscheiden. Bereits morgens nähert sich das Thermometer den 30 Grad - da wächst die Vorfreude auf ein kühlendes Bad am langen, einsamen Kiesstrand in glasklaren Wasser mit anschließender Stranddusche - herrlich!🤗
Unser heutiges Ziel ist das ca. 12 km südlich von Haraki gelegene Dorf Lindos, das von der eindrucksvollen Ruine eines Johanniter-Kastells mit antiken Fragmenten eines Athene-Tempels und einem Amphitheater überragt wird. Das weiße Dorf selbst liegt malerisch an einem Felsen mit vielen schmalen Gassen, die labyrinthartig angeordnet sind und viele kleine Tavernen und Souvenirshops beherbergen - schon sehr ansprechend, aber auch sehr touristisch! In der Hitze ist der Aufstieg zur Akropolis reichlich schweißtreibend. Einen Teil des Weges säumen ältere Frauen, die ihre (selbstgemachten???🥴) Tischdecken mit Lochstickerei anbieten sowie mehrere Maultiere, auf denen man sich den Auf- oder Abstieg erleichtern kann und die es Jogi angetan haben. Vor der Kasse ist erst einmal Schlange Stehen angesagt, wir mit Maske, die meisten um uns herum ohne und ohne Abstand! Gleich zu Beginn werden wir darauf hingewiesen, dass Hunde keinen Zutritt haben, es sei denn auf unserem Arm, was wir natürlich gerne (🤪) machen, statt nacheinander hineinzugehen.
Gleich vor dem Treppenaufgang zur Akropolis befindet sich ein riesengroßes Relief aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., das das Heck eines antiken Kriegsschiffes darstellt. Die Akropolis selbst mit dem Athena Lindia Tempel stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. und ist von den Resten einer Johanniterfestung, die im 14. Jahrhundert ausgebaut wurde, umgeben. Die Ausblicke von hier oben in alle Richtungen (nach Norden über den Naturhafen von Lindos, nach Süden in die fast kreisförmige, kleine St. Paulus Bucht und nach Westen in das Dorf Lindos) sind wirklich beeindruckend. Schließlich wechseln wir uns zum Fotografieren ab mit Jogi-Tragen, denn eine Aufpasserin ermahnt mich sehr pflichtbewusst 😩, Jogi nur ja nicht abzusetzen, wenn ich fotografiere!!! Dennoch wirkt die ehrwürdige Umgebung und ich fühle ich mich in andere Zeiten versetzt. Anschließend bummeln wir noch ein wenig durch die Gassen bei inzwischen 34Grad und löschen unseren Durst in einer klimatisierten Taverne mit einem Bierchen.
Was wir noch nicht gelöst haben, ist das Gasproblem - wir müssten dringend für Nachschub sorgen. Doch stellt sich das schwieriger dar, als wir glaubten - wir klappern zunächst mehrere Tankstellen ab, doch werden wir immer weiter nach Rhodos-Stadt verwiesen, bis wir schließlich in einem Spar-Supermarkt (!?) fündig werden.
Wir kehren zu unserem idealen Übernachtungsplatz in Haraki zurück und essen in einer der Tavernen direkt am Strand sehr lecker, werden noch mit einem Rieseneis als Nachtisch überrascht, und die Rechnung wird um drei € abgerundet. Egal, wo wir bislang waren, die griechische Gastfreundschaft ist immer umwerfend.Leer más
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- Día 50
- jueves, 8 de octubre de 2020, 13:36
- ☁️ 27 °C
- Altitud: 11 m
GreciaSianítis Potamós36°3’58” N 27°45’41” E
Inselrundfahrt entlang der Küste

Wir stehen sehr ruhig direkt bei ein paar kleinen Fischerbooten an der Felsenbucht in Haraki, doch leider muss ich frühmorgens um 2.30 Uhr mit Jogi vor die Tür, also keine so ganz ruhige Nacht. Nach dem Aufwachen fahren wir wieder zu „unserem“ Parkplatz, von wo aus ich meine Joggingrunde Richtung Festungsruine Feraklos starte - deutlich angenehmer, denn heute ist es ausnahmsweise bedeckt und dadurch nicht so schwülwarm. Beim anschließenden Schwimmen teile ich mir den langen Strand und das spiegelglatte Meer mit nur einer einzigen Person - was für ein Privileg, göttlich! Nach dem Frühstück starten wir unsere Inselrundtour Richtung Süden und bestaunen die schroffen Felsmassive, die sich als steile Felswand oder wie Monstertatzen in Grüngrautönen präsentieren. Dazwischen Tamarisken, Kiefern, Olivenhaine und grüne Oasen und viele landwirtschaftliche Flächen. Je weiter wir in den Süden kommen, desto weniger touristisch sind die kleinen Orte, wie das verschlafene Plymmiri. Die Straße ist gut befahrbar, führt allerdings gelegentlich durch ein Flussbett, nicht gerade alltäglich. Von hier geht es zur einsamen Südspitze der Insel, Prasonisi, die Surfer- und Kiterhochburg mit einem weiten Sandstrand, der uns an St Peter-Ording erinnert. Wir trinken in einer der beiden Tavernen einen Frappé und kommen mit einer netten Rostocker Familie ins Gespräch. Später geht es an der Westküste weiter gen Norden, wo wir kurz vor Monolithos zum einsam gelegenen Limni Beach fahren, dort haben auch Schildkröten ihre Brutstätten. Uns gefällt der Platz so gut, dass wir beschließen, hier zu bleiben, auch für die Nacht.Leer más
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- Día 51
- viernes, 9 de octubre de 2020
- ☀️ 25 °C
- Altitud: 3 m
GreciaMonólithos36°6’22” N 27°44’12” E
Monolithos und Fourni Beach

Das einzige Geräusch, das wir heute morgen hören, ist das Rauschen der Wellen. Ein wahrlich göttlicher Morgen - das klare Blau ist zurückgekehrt, sowohl im Himmel als auch im Wasser, es kann nicht intensiver sein! Auch die Temperatur ist auf erträgliche 22 Grad gefallen, so ist das Joggen echter Genuss nach der extrem schwülen Nacht. Wir haben das ganze Areal für uns alleine, können in aller Freiheit baden und duschen - und das in so einer herrlichen Umgebung. Unser heutiges Ziel ist Monolithos mit der Burgruine auf dem Berg Ataviros. Doch zunächst fahren wir die Straße an der Apolakkia Bay entlang, die ich bereits beim Joggen genossen habe. Landwirtschaftliche Flächen wechseln mit Kiefern-, Wacholder- und Olivenhainen, zwischendurch durchqueren wir ein paar kleinere, trockene Flussbetten und im Hintergrund die mächtige Felswand des Kap Agios Georgios am Fuße des immerhin 825 m hohen Berges Akramitis. Irgendwann endet die Straße am Ende der Bucht - grandioses Panorama der Felswände vor uns und völlig einsam und verlassen. Auf dem Weg zur Burgruine von Monolithos machen wir bei einem der Stände halt, wo lokale Produkte wie Olivenöl, eingelegte Oliven, Wein und Souma, der griechische Grappa, angeboten werden. Wir unterhalten uns sehr nett mit der Verkäuferin, die sehr gut Englisch spricht und uns den Tipp gibt, doch zum Fourni Beach hinunter zu fahren und kaufen nach Verkostung sowohl Olivenöl, eingelegte Oliven, Thymianhonig, Sesamnüsse und den Soumaschnaps - Pendant zum italienischen Grappa. Anschließend steuern wir dann Monolithos an und stellen fest, dass der Name wirklich passt: Tatsächlich thront die Ruine uneinnehmbar (??🥴Ruine?) auf der Spitze eines mächtigen Felsens, von wo aus man einen fantastischen Rundumblick auf die Felsmassive und das Meer mit seiner Inselwelt hat. Wir sind richtig berauscht von den wunderschönen Ausblicken, die sich uns bieten, aber auch von den würzigen Gerüchen nach Thymian und Kiefern. In der kleinen Taverne am Parkplatz erfrischen wir uns mit selbstgemachter Limonade aus frisch gepresstem Zitronensaft, genau das Richtige. Weiter geht es zum empfohlenen Fourni Beach, und schon die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis. In Serpentinen geht es entlang des mächtigen, ockergelben Felsmassivs, bizarre Formationen wechseln mit gelbgrünen Kiefern und dunkelgrünem Wacholder, aber gleichzeitig immer das tiefblaue Meer unter uns - ein Traum. In der Bucht machen wir Halt, wir müssen erst einmal die beeindruckenden Felsformationen in uns aufnehmen. Die angekündigten Höhlen sind nur über einen sehr sonnenexponierten Weg zu erreichen, so dass wir Jogi zuliebe darauf verzichten. Ich lege mich für ein Stündchen an den Strand, während Norbert mit Jogi im Schatten bleibt und seine Fotos bearbeitet. Obwohl auch hier eine Stranddusche vorhanden und die Landschaft wirklich grandios ist, beschließen wir, zu „unserem“ Limni Beach zurückzukehren, weil wir hier mutterseelenallein und eins mit der Natur stehen können. Wir machen noch einen kurzen Stopp bei dem Verkaufsstand, um noch weiteres Olivenöl und Souma einzukaufen. Gerade noch rechtzeitig für den absolut traumhaften Sonnenuntergang kommen wir an unserem Traumplätzchen an.Leer más
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- Día 52
- sábado, 10 de octubre de 2020, 13:23
- ☀️ 25 °C
- Altitud: 8 m
GreciaSianítis Potamós36°3’58” N 27°45’41” E
Relaxen am Limni Beach

Heute „gönnen“ wir uns einen Tag ohne Programm. Die Temperaturen sind mit morgendlichen 22 Grad sehr erträglich, so wage ich es, Jogi zum Joggen mitzunehmen, was auch ganz gut klappt. Anschließend ist Wäsche Waschen angesagt, muss schließlich auch mal sein und hier in der relativen Einsamkeit bei strahlendem Sonnenschein und Wind ideal, so dass wir auf schnelles Trocknen hoffen. Anschließend frühstücken wir und püseln um‘s Wohnmobil herum, lauter kleine Pflichten, die sonst liegen bleiben.
Nachmittags machen wir einen ausgedehnten Strandspaziergang - schließlich lockt uns die Brandung schon den ganzen Tag! Ein faszinierendes, sich dauernd veränderndes Schauspiel erleben wir an diesem weitläufigen, einsamen Strand. Sich immerfort brechende Wellen mit ihren duftigen Schaumkronen, die die mächtige Kraft verschleiern, Felsplatten, mal einzeln, mal gestaffelt, auf denen die Kraft des Wassers ähnliche Spuren hinterlassen hat wie im Sand - ein immer währendes Geschehen, in das wir uns meditativ versenken. Was für ein Traumplätzchen abseits vom Trubel - einfach wunderbar!Leer más
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- Día 53
- domingo, 11 de octubre de 2020, 21:14
- 🌙 21 °C
- Altitud: 65 m
GreciaKamiros36°20’12” N 27°55’7” E
Akramitis, Attaviros und Kamiros

Wieder ein paradiesischer Morgen, strahlender Sonnenschein, 21 Grad und nachlassender Wind! So nehme ich Jogi zum Joggen mit, wo wir ein unangenehmes Erlebnis haben: Plötzlich sind wir umzingelt von einer Horde Jagdhunde, die uns blitzschnell einkesseln. Mit den beiden Jägern, die kurz darauf auftauchen, kommen immer mehr Hunde dazu - ich zähle über 15 - die allesamt auf deren Zuruf nicht reagieren und uns immer enger einkreisen. Jogi steht angesichts der Übermacht stocksteif da und gibt keinen Mucks von sich - wohl genau die richtige Reaktion, hätte er sie angekläfft, wären sie möglicherweise auf ihn losgegangen. Es dauert einige Zeit, bis die Männer sie schließlich dazu bewegen können, von uns abzulassen - eine wirklich unangenehme Situation, die ich nicht nochmal erleben möchte.
Das anschließende Bad im Meer, das sich etwas beruhigt hat, lässt mich die Situation aber schnell vergessen.
Heute wollen wir die nördliche Ostküste und die Gegend um den Attaviros, den mit 1215 m höchsten Berg von Rhodos, ansteuern. In Monolithos, dessen Burg sich im schönsten Morgenlicht präsentiert, verpassen wir die Abfahrt der Hauptstraße und landen stattdessen auf einer absolut malerischen, aber einspurigen Nebenstraße, die am Fuße des Akramitis Berges entlang führt. Von hier haben wir einen atemberaubenden Blick auf die wie Pfannkuchen ins Meer gestreute Inselwelt vor der Küste. Die endlosen maiengrünen Pinienwälder, die einen wunderschönen Kontrast zum hellblauen Himmel bilden, werden durch massige Felswände und tiefe Schluchten unterbrochen und natürlich Olivenhaine und kleinere Weinfelder- paradiesisch. Doch werden wir jäh in die Wirklichkeit zurückgeholt, als die schmale Straße sich in einen extrem rumpeligen Schotterweg verwandelt. An vielen Stellen ist Schritttempo angesagt, mühsam, aber tapfer quält sich unser Womo über diese Offroad, und wir sind sehr erleichtert, als plötzlich eine kleine Kapelle vor uns auftaucht und damit auch die Straße wieder zur Teerstraße wird. Zu unserem Glück können wir an den Wasserhahn des kleinen Brunnens auf dem Parkplatz unseren Schlauch anschließen, um das vollkommen verdreckte Womo von der dicken Staubschicht zu befreien. Sodann geht es in das Bergdorf Emponas am Fuße des Attaviros, das als das Weinzentrum von Rhodos gilt, wobei wir etwas erstaunt sind, dass wir doch nicht allzu viele Weinfelder entdecken können. Wir bummeln durch den Ort, der offenbar von einigen griechischen Familien zum Sonntagsausflug, aber weniger von Touristen aufgesucht wird - ist wohl der Nachsaison geschuldet. Der Ortskern ist überschaubar, diverse Winzer bieten Weinproben an, mehrere sehr nett gestaltete Tavernen und einige Souvenirshops mit Webarbeiten aus der Umgebung - allerdings ist die Architektur wenig ansprechend, gerade verglichen mit der der Kykladen. Beim Winzer Alexandris machen wir eine sehr ausgedehnte Weinprobe. Er spricht gutes Englisch und zeigt sich äußerst großzügig im Angebot der zu verkostenden Weine - wir beschränken uns auf Weiß- und Roséweine, dennoch werden es mehr als 10 verschiedene Weine. Alexandris führt das Weingut in der dritten Generation und erklärt uns, dass sein Großvater noch ausschließlich süßen Rotwein produziert hat, während er auch trockene im Programm hat, die aber nur als Verschnitt angeboten werden, weil die heimischen Trauben wohl zu süß und aromareich seien. Er benutze französische und kanadische Eichenfässer, von denen eines 650 bzw. 1200€ koste und nur einmal zum Gebrauch kommen könne. Kein Wunder, dass die Preise für seine Weine zwischen 12 und 50 € rangieren.
Wir begnügen uns mit einem trockenen Weißwein als Erinnerung und kehren anschließend in der netten, familiären Taverne Savvas ein, wo wir wieder einmal super freundlich bedient werden, obwohl wir nur einen Snack zu uns nehmen. Sowohl Vater als auch Sohn kommen zu einem persönlichen Gespräch an unseren Tisch - und zusätzlich zu den leckeren Trauben als Gratis-Nachtisch wird bei der Rechnung wieder abgerundet.
Anschließend geht es weiter nach Kritinia zur Ruine eines weiteren Johanniterkastells, wo wir durch die alten Gemäuer klettern und wieder einmal einen gigantischen Ausblick genießen. Unser letztes Ziel für heute ist Kamiros, hier befindet sich eine der drei antiken Städte von Rhodos aus hellenistischer Zeit, die bei einem Erdbeben 226 BC vollkommen zerstört und anschließend im typisch hellenistischen Stadtdesign wieder neu aufgebaut wurde. Auf drei Ebenen finden sich Reste des öffentlichen Marktplatzes mit Tempel, dann die privaten Häuser und auf der obersten die der Athene geweihte Akropolis. Auch dies ist wieder ein sehr meditativer Ort, zumal außer uns nur eine Handvoll anderer Touristen zwischen den Gemäuern herumklettert.
Langsam wird es Zeit, sich um einen Übernachtungsplatz zu kümmern, den wir wieder am Wasser suchen. Doch sagen uns die Örtlichkeiten weder im kleinen Ort Fanes, der wegen seiner bunten Hausmalereien bekannt ist, noch in Saroni, wo wir einen kleinen Hafen und Strand vorfinden, hundertprozentig zu, so dass wir beschließen, wieder zum Parkplatz von Kamiros zurückzukehren, der in absoluter Einsamkeit auf der Höhe liegt. Auf dem Weg dorthin kehren wir noch kurz in einer kleinen Strandtaverne direkt an der Straße hinter Kalavarda ein.Leer más