Griechenland 2020

August - November 2020
Kykladen und Peleponnes mit dem Wohnmobil Read more
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  • Day 24

    Chillen in Maragas Beach

    September 12, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Der heutige Tag dient der Erholung nach den vielen Eindrücken, die erst einmal verarbeitet werden müssen. Selbst Jogi ist morgens wenig motiviert, mit mir zu laufen, so dass ich ihn zum Womo zurückbringe und alleine weiter jogge. Später ist Wäsche waschen und Womo putzen angesagt, weil durch den Sturm auch drinnen alles völlig eingestaubt ist. Nachmittags gehe ich noch für eine Weile an den Strand zum Sonnen, später kommt auch Norbert dazu, um eine Runde zu schwimmen.
    Abends bekommen wir Besuch von unseren Münchner Nachbarn Thomas und Karin, mit denen wir bis spät in die Nacht klönen und Reiseerfahrungen austauschen.
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  • Day 25

    Erholung ist angesagt

    September 13, 2020 in Greece ⋅ 🌙 23 °C

    Nach dem späten Beisammensein mit unseren Nachbarn sind wir ein wenig verkatert und lassen es ruhig angehen. Das morgendliche Joggen ist etwas mühselig, weil Jogi sich wie ein kleiner Sandsack hinterherziehen lässt - er hat doch noch mit der Wärme zu kämpfen. Ansonsten ist Sonne und Strand angesagt, bevor wir am späteren Nachmittag per Bus nach Naxos fahren, um die Fährtickets für übermorgen nach Iraklia zu besorgen, der größten Insel der kleinen Kykladen. Der Busfahrer macht Probleme wegen Jogi und verlangt, dass wir ihn statt in die Tasche in eine Transportbox setzen sollen und seine Papiere dabei haben müssten. Bei der Hinfahrt mosert er nur, lässt uns aber noch mitfahren, nicht so bei der Rücktour. Im Ort ist Sonntagsruhe angesagt, umso mehr fällt unsere Aufmerksamkeit auf eine griechische Hochzeit, (die später in einer stylischen Bar neben unserem Campingplatz bis in die Nacht gefeiert wird). So müssen wir ein Taxi nehmen, das Norbert von 20 auf 15€ herunterhandelt (auch hier will der Fahrer wegen Jogi den Preis in die Höhe ziehen).Read more

  • Day 26

    Auf den Spuren von Zeus

    September 14, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 23 °C

    Es ist ein wenig abgekühlt, morgens angenehme 24 Grad und eine frische Brise - da lässt es sich gut joggen - vermeintlich. Auf der Washboard-Straße gerate ich ins Stolpern, als uns ein Jeep überholt und Jogi ins Geschirr geht. Ich packe mich ab und ziehe mir diverse Schürfwunden an Hand, Armen und Beinen zu - nervig, aber passiert halt. Das hält uns aber nicht von unserem schönen heutigen Vorhaben ab, den Mount Zás oder Zeus zu besteigen. Der Weg dorthin führt uns durch eine wildromantische Bergwelt mit abwechslungsreichen Felsformationen, aber auch fruchtbare Täler, wo Wein, Getreide und Gemüse angebaut werden und sich große Olivenhaine befinden. Die Ausblicke auf die vielen kleinen (byzantinischen) Kapellen mit ihren meist blauen Kuppeln und die hübschen, am Hang liegenden, weißen Dörfer wie Chalki und Filoti begeistern uns wieder. Hinter Filoti führt eine sehr schmale, kurvige Straße, die uns an Korsika erinnert, weiter zum Ausgangspunkt der Wanderung. Überall ragen Büsche, Olivenbäume und Macca weit in die Straße hinein, und auf der anderen Seite fällt der nicht befestigte Weg steil ab, ich hoffe nur auf kein entgegenkommendes Auto, da es nur wenige Ausweichstellen gibt. Der „Parkplatz“ am Endpunkt ist eigentlich nur für drei oder vier Autos oder Quads geeignet, drei stehen bereits da, so muss Norbert das Womo Zentimeter für Zentimeter vor und zurück rangieren, um in die richtige Fahrposition zu kommen.
    Schon bald erreichen wir auf einem gepflasterten Weg eine idyllische Quelle, „Ton Arión“ genannt. Hier zapfen Einheimische kanisterweise Trinkwasser. Wir streben weiter bergan, schon bald geht der Weg über in eher wegloses Gelände, in dem man kaum mehr Wegmarkierungen findet. Es geht ziemlich steil bergan, überwiegend auf Felsen, immer wieder ist auch klettern angesagt. Nach gut 20 Minuten erreichen wir den Eingang zu einer mythologisch höchst "aufgeladenen" Höhle. Schließlich geht es um den Göttervater Zeus. Dem Mythos nach soll er auf Kreta geboren worden sein und von seiner Amme, aus Angst vor seinem Vater Kronos, der alle seine Kinder mit Ausnahme von Zeus gleich nach der Geburt wieder aufgefressen hat, in der Idäischen Höhle versteckt worden sein. Dann sei er in die Zeusgrotte auf den Monte Zás auf Naxos gebracht worden, um ihn dort weiter großzuziehen. Später habe Zeus einem Adler, der gerade vorbeiflog, als er auf dem Gipfel eine Opferhandlung vollbrachte, einen Blitz entrissen, den dieser in seinen Klauen hielt. Mit diesem Blitz trat dann Zeus den Titanen gegenüber, tötete sie damit und machte sich so zum Herrscher im Götterreich. Zu einem späteren Zeitpunkt sei er in Adlergestalt nach Naxos zurückgekehrt.
    Die riesige Größe dieser mythischen Höhle, die mit 10m Breite und ca. 3 m Höhe beginnt, über ein Loch im Boden dann zur eigentlichen von 115m Länge und 75m Breite führt, kann ich leider nur erahnen, da ich lediglich die Handytaschenlampe dabei habe, deren Leuchtkraft nicht annähernd ausreicht. So setzen wir - zwischendurch grandiose Ausblicke auf die umliegende Bergwelt genießend - unsere Klettertour fort, weiter fast senkrecht bergan - es wird allmählich immer unwegsamer, nicht nur erschwert uns ein großes Geröllfeld den Aufstieg, sondern auch die überall wachsenden stacheligen Disteln und Dornenbüsche, durch die man sich kaum vorwärts bewegen kann. Auch Jogi, der, wieder ganz in seinem Element, mit seinen Kletterkünsten jeder Bergziege Konkurrenz macht, gerät doch auch hier an seine Grenzen, einfach zu pieksig. Auch wenn der Gipfel bereits in Reichweite zu sein scheint, beschließen wir daher umzukehren - wie wir später sehen und von unseren Nachbarn bestätigt bekommen, haben wir mangels Beschilderung die entscheidende Abzweigung verpasst. Der Abstieg gestaltet sich dann glücklicherweise etwas leichter als zunächst befürchtet, und Jogi springt wieder neugierig vorneweg. Als wir die Quelle passieren, trinkt er begeistert und möchte am liebsten komplett hineinspringen, was wir, klitschnass geschwitzt wie wir sind, gut nachvollziehen können. Am Ortsrand von Naxos lassen wir unser völlig eingestaubtes Wohnmobil waschen - eigentlich eine kleine Autowaschanlage, doch der Besitzer bietet uns nach Übersetzung durch seine niedliche 10jährige Tochter an, die Wäsche für 10€ per Hochdruckreiniger vorzunehmen, während wir uns mit einem kühlen Bierchen erfrischen. Den Abend lassen wir wieder bei netten Gesprächen mit Thomas und Karin ausklingen.
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  • Day 27

    Auf zu den kleinen Kykladen: Irakleia

    September 15, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute ist Aufbruch und Abschied von Naxos angesagt, einer Insel, die uns schon richtig ans Herz gewachsen ist. Da Jogi offenbar noch die gestrige Bergtour in den Knochen sitzt, jogge ich alleine, merke aber doch ein wenig die Blessuren vom Sturz, wen wundert‘s.🤪 Wir klaren auf, besorgen noch einen 20l Kanister mit Trinkwasser, um dann gegen 13.15 Uhr am Hafen Naxos auf das Verschiffen mit der kleinen Familien-Reederei Scopelitis zu warten, die den Fährverkehr zwischen den kleinen Kykladen bedient. Zunächst liefern mehrere Händler Lebensmittel und Gebrauchsgüter traditionell in Kisten und Säcken an, mit denen die Inseln versorgt werden sollen. So werden wir als letztes auf das Schiff geleitet und erleben eine nur anfangs reichlich schwankende Überfahrt von nur eineinhalb Stunden.
    Die kleine, verschlafene Insel Irakleia empfängt uns in dem winzigen Hafen Agio Georgios. Von dort fahren wir zunächst weiter zum Strand Tourkopidado, eine idyllische Mini-Bucht, wo sich außer uns nur eine Handvoll Menschen entspannt. Oberhalb von Agio Georgios sehen wir das Kastell aus hellenistischer Zeit, die kargen, maccabewachsenen Hügel der Insel sind durch Steinwälle gegliedert, kontrastiert mit den typischen, blauweißen Kapellchen, einfachsten Ziegenställen, versprengten weißen Häusern. Wir beschließen, unseren nächtlichen Stellplatz in Tourkopidado zu wählen, wollen uns vorher jedoch noch weiter auf der Insel umsehen und fahren zunächst zum in der Mitte gelegenen „Hauptort“ Panagia, ein völlig verschlafenes, kleines Dorf. Wir stellen fest, so entspannt und relativ touristenfrei die Insel wirkt, dass außer Wandern durch die hügelige Macca (in der Hitze nicht oberste Priorität) und Baden uns hier nicht mehr erwartet, so dass wir morgen auf die nächste Insel Koufonisi hüpfen wollen. Wir steuern noch einmal den Hafenort an, wo wir in einem Tante -Emma-Laden die Tickets besorgen. Anschließend lassen wir den Abend in einem kleinen Lokal auf der Dachterrasse mit Hafenblick und leckerem griechischen Essen (griechischer Salat, gebackener Käse, frittierte Auberginen und Hackfleischbällchen) ausklingen. Wir fahren zurück an die kleine Bucht, wo wir alleine stehen, nur das leise Plätschern der Wellen und das Zirpen der Grillen im Hintergrund.
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  • Day 28

    Weiter geht‘s nach Koufonisi

    September 16, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 25 °C

    Der Morgen beginnt mit einem erfrischenden Bad im glasklaren Wasser der kleinen Bucht, die wir ganz für uns alleine haben - nur ein paar leise meckernde Ziegen schauen uns neugierig zu. Anschließend können wir ohne Probleme die Außendusche nutzen, um das Salzwasser abzuspülen. Nach dem Frühstück gehe ich eine Runde mit Jogi, dabei treffe ich ein nettes, älteres, französisches Ehepaar, die zum Wandern auf der Insel sind, die Kykladen gut kennen und mit denen ich mich angeregt unterhalte. Später stößt auch Norbert hinzu, und wir tauschen Reiseerfahrungen aus. Am frühen Nachmittag fahren wir nach einem Stopp in der Livadi-Bucht, wo wir das meditative Schauspiel des türkisfarbenen Wassers in einer netten Strandbar genießen, Richtung Hafen, wo Norbert ein Mittagsschläfchen hält und ich mich auf einer Bank ein wenig sonne, bis die Fähre kommt. Wieder erstaunt uns, wie schnell und routiniert das Ent- und Beladen vonstatten geht. Es herrscht guter Seegang, gelegentliche Gischtduschen sind inbegriffen. Ein erster Stopp nach 30 Minuten ist auf der kleinen Insel Schinoussa angesagt, hier muss Norbert das Womo kurz von Bord fahren, damit die für die Insel angelieferten Waren herausgeschafft werden können. Nach einer weiteren knappen Dreiviertelstunde nähern wir uns Koufonisi, die aus einer bewohnten und zwei kleinen unbewohnten Inseln besteht. Zunächst passieren wir eine aus dem tiefblauen Meer aufragende, zerklüftete Steilküste, die uns an die Algarve erinnert und unsere Vorfreude steigert. Da es auch auf dieser Insel keinen Campingplatz gibt, fahren wir auf gut Glück gen Norden eine der wenigen geteerten Straßen zum nur 2,5 km entfernten Pori Beach, ein absoluter „Glücksgriff“. Wir sind erst einmal völlig euphorisiert angesichts dieser unglaublich schönen Bucht und Umgebung. Auf der einen Seite der weiße Sandstrand mit glasklarem, türkisfarbenem Wasser, auf der anderen beeindruckend geformte, gelblich-ockerfarbene Felsenklippen, an denen sich brodelnd kräftige Wellen brechen und die Gischt meterweit herübergepeitscht wird. Und genau da eine Strandbar, in deren „Windschatten“ wir nach Auskunft des netten, jungen Kellners stehen können - mit unvergleichlichem Blick. Wir nehmen dort zunächst einen Wein zu uns, zu dem Snacks in Form von Brot mit typisch griechischen Cremes (Auberginen-, weiße Bohnen- und Rote Beete-Mus) gereicht werden. Diese Aussicht und Umgebung, ein absoluter Traum - paradiesisch schön! Der Wind lässt zum Abend hin nach, so dass uns sicher eine ruhige Nacht erwartet.Read more

  • Day 29

    Südseefeeling auf Koufonisi

    September 17, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Der Wind hat sich im Laufe der Nacht gelegt, und wir haben bestens geschlafen, nur das plätschernde Anrollen der Wellen im Hintergrund. Wir wachen kurz nach Sonnenaufgang auf und sind überwältigt von dieser traumhaften Umgebung: die ockergelben, bizarren Felsformationen erscheinen im warmen Morgenlicht noch eindrucksvoller, das tiefblaue, türkisfarbene Wasser lädt am weißen Sandstrand zum Baden ein. Damit muss ich noch warten bis nach dem Joggen und mache mich mit Jogi auf, einmal die Insel zu queren zum Hauptort Chora (klingt lange, sind aber bei dieser kleinen Insel nur ca. drei km bis zum Hafen - schließlich ist dies mit 3,5 qkm die kleinste, aber mit 300 Einwohnern die am dichtesten bevölkerte Insel der Kykladen). Es weht ein angenehmer Wind, so dass es sich nicht zu heiß anfühlt. Dabei hat man einen unglaublichen Blick auf die umliegende Inselwelt - einfach ein Gedicht! Das I-Tüpfelchen ist das anschließende kühlende Bad im türkisblauen Wasser, aus dem ich gar nicht wieder heraus möchte! Der weiche, weiße Sand reflektiert die Farbe besonders schön! Außer uns sind nur 3-4 Leute in der Ferne zu sehen, die ebenfalls nackt baden - was laut Reiseführer auf dieser Insel völlig normal ist. So einsam, wie wir stehen, können wir auch hinterher die Außendusche nutzen, herrlich, absolutes Freiheitsgefühl!
    Norbert hat bereits während meines Joggens das Womo aufgeklart.
    Nach dem Frühstück geht
    er auf Fotosafari auf der felsigen Landzunge mit ihren beeindruckenden und mächtigen Felsformationen hinter uns, während ich mich ein wenig der Körperpflege widme, was auch mal sein muss.
    Anschließend wandern wir an der Küste die Insel entlang zum Hafen Agios Nikolaos und sind fasziniert von den wild zerklüfteten, gelben Felsen in unterschiedlichsten Formen, mal steil abfallend, mal flacher, mal mit ausgewaschenen Grotten, mal mit natürlichen Pools (Pisina genannt), in denen einige baden oder schnorcheln. Dazwischen immer wieder einladend weiße Sandbuchten mit türkisfarbenem Wasser, das bis ins tiefe Ultramarin geht - ich fühle mich wie in der Südsee! Fast muss ich mich kneifen, ob dies Wirklichkeit sein kann und kein Traum ist! Nach ca. eineinhalb Stunden erreichen wir Chora und suchen das Ticketbüro auf, um die Weiterfahrt zur nächsten Insel zu sichern. Nicht mehr alle Fährverbindungen verkehren jetzt in der Nachsaison noch, und Ende dieser Woche machen viele Bars und Tavernen dicht. Wir buchen die Fähre für Samstag nach Amorgos um 16.45 für 77€ (der Personentarif allein liegt bei 6,80€ - deshalb sieht man auch normalerweise Touris, die Inselhopping ohne Auto betreiben). Der Ort selbst liegt am Hang, kleine Gassen, verschachtelte, blauweiße Häuser, weiß gepflasterte Straßen - wieder sehr malerisch. Ein kurzer Blick auf die Mühle und wir schlendern hinunter zum Hafen, trinken ein erfrischendes Bier (schmeckt bei diesen Temperaturen sogar mir köstlich!) und lassen uns anschließend mit dem „Wassertaxi“ für nur je 2,50€ wieder zum Pori-Strand, wo unser Womo steht, zurückschippern - als einzige Passagiere. Der Abend klingt wieder in traumhaft friedlicher Stimmung aus - ab ca. 19.15 Uhr sind wir die einzigen weit und breit!
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  • Day 30

    Wandern, Schwimmen, Schnorcheln

    September 18, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 27 °C

    Wir wachen rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf - traumhafte Stimmung, absolute Stille, spiegelglatte Wasseroberfläche, es regt sich kein Lüftchen. Heute jogge ich ohne Jogi - er braucht wohl eine Pause - und anschließend schwimmen wir wieder im glasklaren Wasser. Was für ein Geschenk! Da wir noch nicht so genau wissen, wie es mit der Wasserversorgung aussieht, begnügen wir uns mit der „Flaschendusche“ mit stillem Mineralwasser. Nach dem Frühstück machen wir uns zunächst auf zum Pori Kap bzw den Xylopathes Caves, die Norbert bereits gestern erkundet hat und die direkt hinter uns liegen. Eine fantastische Felsenlandschaft mit unglaublichem Formenreichtum und reliefartigen Oberflächenstrukturen in Färbungen von Ockergelb, Rosa, Schwarz und Grau erwartet uns, dazwischen kleine, wie Milchglas erscheinende weiße Salzpfannen, kontrastiert mit dem glasklaren, zwischen Türkis und tiefem Blau wechselnden Wasser. Wunderschöne Eindrücke, doch wir wollen heute noch ein wenig schnorcheln rund um den Pisina, wohin wir uns anschließend aufmachen. Wir starten entlang der Pori Bay, wo versprengt einzelne Sonnenanbeter liegen, die Mehrheit FKK. Nach einer guten Viertelstunde entlang der Küste erreichen wir den Pisina, wo sich bereits ein Pärchen abkühlt. Sie springen vom Rand, was Jogi sofort animiert, es ihnen gleich zu tun, doch noch muss er sich gedulden. Wir kühlen uns erst einmal in diesem Pool vor einmaliger Felsenkulisse ab, bevor wir in der Bucht schnorcheln. Die Unterwasserwelt mit ihren vielen Schattierungen, den kleinen Fischen, Seeigeln und der Flora ist faszinierend - man kommt in einen richtigen Flow. Auch Jogi soll nicht zu kurz kommen, und Norbert nimmt ihn auf dem Arm mit ins Wasser, damit er nicht wieder Salzwasser trinkt - ist bei diesen scharfkantigen Felsen gar nicht so einfach. Als wir zurückkommen, machen wir nach einem Kaffee das Womo startklar - wir wollen noch einkaufen und im Hafen von Agios Nikolaos versuchen, Wasser zu bekommen. Dort angekommen, beschließen wir, gleich dazubleiben, da wir laut Hafenmeister nicht nur Wasser zapfen, sondern auch Strom bekommen und die Sanitäranlagen nutzen können, nachdem Norbert ihm 10€ angeboten hat. Anschließend schlendern wir noch ein wenig durch die engen Gässchen des Dorfes, stocken unsere Vorräte an Obst und Gemüse im kleinen Supermarkt auf und besorgen frisches Brot beim Bäcker. Wir lassen noch ein wenig das entspannte Treiben im kleinen Hafen auf uns wirken und genießen den Blick auf die paar Fischer- und Segelboote, die im Hafen dümpeln.Read more

  • Day 31

    Gewitter - Medicane Ianos

    September 19, 2020 in Greece ⋅ 🌧 26 °C

    Wir hatten eine unruhige Nacht - es war feuchtwarm, und die ANEK Lines Fähre weckte uns um zwei Uhr nachts, abgesehen von frühmorgendlichen Hafenaktivitäten und einem nervigen Generator in der Nähe, der wohl die Stromversorgung im Hafen während des Gewitters sichern sollte. Da bewundere ich die Segler, die, wenn sie im Hafen sind, ja ständig diese nächtlichen Ruhestörungen ertragen müssen.
    Um 8.30 Uhr geht das angekündigte Gewitter richtig los, allerdings deutlich heftiger und anhaltender, als von Weather Pro vorausgesagt. Das muss wohl ein Ausläufer des über dem Peleponnes und den Ionischen Inseln tobenden Orkantiefs, Medicane Ianos, sein. So bleiben wir länger liegen und finden es eigentlich ganz gemütlich, wenn der Regen kontinuierlich aufs Dach prasselt (auf diese Weise wird das auch einmal gründlich gereinigt😉), weniger jedoch die in unmittelbarer Nähe einschlagenden Blitze. Das Gewitter lässt irgendwann nach, doch es schüttet immer noch wie aus Eimern - eigentlich überflüssig, da noch unter die „Hafendusche“ zu springen??!
    Nach dem Frühstück klart der Himmel bereits wieder ein wenig auf, und wir machen einen Spaziergang an der westlichen Küste entlang, wo ich eigentlich heute morgen längs joggen wollte. Hier passieren wir eine sehr gut restaurierte Mühle, in deren unmittelbarer Nähe Boote repariert werden und sich eine kleine Kapelle mit Friedhof befindet. Die Taverne davor wird winterklar gemacht - man merkt, die Saison geht dem Ende zu. In der nächsten Bucht stoßen wir auf einen weiteren kleinen Hafen, idyllisch gelegen mit vielen farbenfroh gestrichenen, kleinen Booten von Anglern und Fischern, aber auch kleine Ausflugsdampfer, deren Saisonende bereits eingeläutet wurde. Wir kehren zum Womo zurück, lesen, bearbeiten Fotos und schauen dem gemächlichen Treiben im kleinen Hafen zu. Noch ein Gassigang mit Jogi, während Norbert das Womo startklar macht, dann legen wir um 16.45 Uhr pünktlich ab. Wie anders präsentiert sich heute das Meer - das tiefe Ultramarin ist einem Graublau gewichen, und die Sonne zeigt sich nur kurz hinter ihrem heutigen Wolkenversteck. So tragen wir heute zum ersten Mal, seit wir in Griechenland sind, eine Jacke! Bei gut bewegter See geht es zunächst zur Insel Donousa, bergig, karg und nur spärlich besiedelt. Im Hafen auch hier nach dem Anlegen reges Treiben, als Obst-, Gemüse- und Getränkekisten, die bestellten Pakete, Haushaltsartikel, Bettgestell etc. individuell von Bord geschleppt werden und auf wartende Autos oder Roller verladen werden. Die Fähre Express Skopelitis stellt wirklich die Lebensader für die kleinen Kykladen dar. Bevor wir gegen 19.15 Uhr den nördlichen Hafen Aigialis auf Amorgos erreichen, bricht sich doch die Sonne noch einmal die Bahn - ein stimmungsvolles Bild. Leider präsentiert sich in der Dämmerung die felsige, karge Insel nur in einer Variation von Grautönen- umso mächtiger wirken die steil abfallenden Felswände des Gebirgszuges, an denen die kleinen weißen Häuser in gewohnt gestaffelter Form am Hang kleben. Binnen weniger Minuten legen wir bereits wieder ab und steuern unser Ziel, den Hafen von Katapola an. So schnell wie es hier dunkel wird, fahren wir im Stockfinsteren an der Küste entlang, ohne jegliche Orientierung, fühlt sich ein wenig merkwürdig an. Gegen 20.15 Uhr tauchen die Lichter von Katapola vor uns auf, eine stimmungsvoll erleuchtete Promenade und ein großes Fährschiff der ANEK-Lines, das gegenüber den kleinen Häusern so disproportioniert wie ein Kreuzfahrtschiff wirkt. Wir versuchen zu entdecken, welchen Anleger unsere Fähre denn wohl ansteuert, stattdessen fährt er direkt auf die recht schmale Hafenpromenade zu, an der sich eine Bar bzw Taverne an die nächste reiht und auf der reges Treiben herrscht - schließlich ist es Samstagabend. Das Verlassen der Fähre gestaltet sich dann etwas abenteuerlich, denn die Rampe ist diesmal sehr steil und kurz, direkt gegenüber sitzen die Leute im Kafénion und genießen das nun folgende „Schauspiel“, wie wir nur schrittweise, mit Herunterlegen und Verschieben von dicken Matten vom Schiff gelotst werden, weil wir immer wieder aufzusitzen drohen. Offenbar kommt der Transport eines Wohnmobils doch nicht allzu häufig vor. Wir fahren die Promenade entlang zum Campingplatz, der nur ein paar Hundert Meter entfernt liegt. Hier empfängt uns ein sehr junger Mann, der zwar äußerst bemüht, aber völlig unerfahren und daher unglaublich unbeholfen in seinem Metier ist. Allein das Einchecken dauert eine Viertelstunde, alles noch komplett händisch, Eintrag in ein abgegriffenes Buchungsregister, Befestigen des „Berechtigungszettels“ für den Campingplatz mit Reißzwecken auf einem an einem dicken Bindfaden hängenden Holzbrettchen. Schließlich will er uns zu unserem Stellplatz im hinteren Teil des Platzes führen, vorbei an den niedrig überdachten Zeltplätzen, die zusätzlich von Bäumen mit tief hängenden Ästen überschattet werden. Norbert soll ihm im Womo folgen, doch schon bald ist klar, dass für uns hier kein Durchkommen ist. Da fällt dem Rezeptionisten ein, dass die Vans immer eine andere Zufahrt durch den Ort benutzen, doch ist es dort so dunkel, dass wir beschließen, auf dem Parkplatz bei der Rezeption zu nächtigen und diesen Weg bei Tageslicht anzusteuern. Als Norbert uns an den Stromkasten anschließen will, funktioniert keine der Steckdosen, der Sicherungskasten ist unauffindbar und wir hören die mehrfach wiederholte Entschuldigung des bemühten Jungen, es sei sein erstes Jahr und er kenne sich noch nicht aus. Nach weiteren vergeblichen Versuchen im Kochgebäude konnten wir schließlich Strom im Raum des Rezeptionisten zapfen. In dem Moment war das alles natürlich ziemlich nervig, aber es ist halt auch wieder ein Beweis dafür, dass die Uhren hier eben wohltuend langsamer ticken und man einfach nur sein soll, ohne unsere gewohnte deutsche Effizienz. Wir lassen den Abend ausklingen mit unserem fast schon gewohnheitsmäßigen griechischen Salat.
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  • Day 32

    Katapola - Sturm und Chillen

    September 20, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir haben herrlich geschlafen- offenbar mussten wir nach der letzten unruhigen Nacht doch etwas nachholen. Während ich losjogge und dabei nicht nur den stimmungsvollen Ort entlang der Hafenpromenade mit den bunt gestrichenen Booten und den liebevoll gestalteten kleinen Bars und Tavernen erkunde, sondern auch vergeblich den Weg zu finden versuche, den uns der Platzwart gestern angekündigt hat, dabei u.a. durch ein trockenes Flussbett laufe, schnackt Norbert mit der Tageskraft, die bestätigt, dass der hintere Stellplatz für unser Womo nicht zu erreichen ist und es auch keine andere Stromversorgung gibt. Also bleiben wir stehen, wo wir sind, denn eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Bei genauerer Inspektion heute morgen sind wir doch negativ überrascht, wie ungepflegt der ganze Platz, besonders aber die Sanitäranlagen sind. Hier ist wochenlang nicht geputzt worden, wohl einer der schmutzigsten, den wir bislang je erlebt haben. Da es aber der einzige auf dieser Insel ist, bleiben wir, schließlich sind wir mit dem Womo ziemlich autark. Am frühen Nachmittag bummeln wir dann durch den Ort und freuen uns über die malerischen Motive zu Wasser und in den Gassen. Wir machen noch einen kurzen Stopp in einem Ticketoffice der Fährlinien, um unsere weitere Route zu planen und stellen fest, dass saisonbedingt diverse Verbindungen eingestellt sind, so dass wir unsere Route noch einmal gründlich überdenken müssen. Der Sturm pustet uns kräftig durch, während wir an der malerischen Promenade mit den netten Lokalen entlang und durch die Gassen dahinter schlendern. Im Supermarkt frischen wir unsere Obst- und Gemüsevorräte auf und genehmigen uns anschließend einen nachmittäglichen Kaffee, bevor wir uns zur windgeschützten anderen Seite der Bucht aufmachen, die ebenfalls nette, phantasievoll gestaltete Lokalitäten und malerische, bunt gestrichene Boote aufweist. Angelockt durch entspannte Musikklänge lassen wir uns auf einen Drink nieder und genießen die Aussicht auf den Hafen und Katapola im warmen Abendlicht. Als wir hungrig werden, gehen wir ein Stück weiter zum empfohlenen Lokal Youkali, wo wir lecker speisen, während Jogi und die zahlreichen Katzen, die ohne Scheu um die Tische schleichen, sich interessiert, aber respektvoll beäugen.Read more

  • Day 33

    Bei Sturm hoch hinauf nach Chora/Kastro

    September 21, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 23 °C

    Wieder bilden das unermüdliche Wettkrähen der Hähne und das laut wie ein Nebelhorn klingende I-Aen der diversen, benachbarten Maultiere unser ziemlich unmusikalisches Morgenkonzert. Die übliche Morgenroutine wird heute etwas abgewandelt - ich laufe mit Jogi beim Bäcker vorbei und hole frisches Brot. Obwohl Jogi wieder fit erscheint, bringe ich ihn anschließend zum Womo zurück und laufe alleine weiter, um andere Ortsteile zu erkunden.
    Wir gehen es ansonsten gemütlich an, denn es ist immer noch sehr stürmisch und recht bedeckt, erst mittags soll es aufklaren. Unser heutiges Ziel ist zunächst die hoch in den Bergen gelegene Hauptstadt des Ortes Kastro bzw. Chora. Die Straße windet sich durch eine karge Gebirgslandschaft in langen Serpentinen hinauf mit steilen, fast senkrecht abfallenden, schroffen Felswänden daneben, ähnlich wie auf Korsika ohne seitliche Begrenzungen. Schon von weitem begrüßen uns die auf einem Hügel über der Stadt thronenden 12 Windmühlen bzw. Mühlenstümpfe. Hierhin zieht es uns zuerst, weil man von dort einen grandiosen Rundumblick genießt. Allerdings fegt der Sturm hier oben so gewaltig, dass man Mühe hat, sein Gleichgewicht zu halten und dass die Felswände zum Meer ein paar Hundert Meter fast senkrecht abfallen, macht es nicht unbedingt gemütlicher. Daher gehen wir bald weiter in den Ort, der bereits im 7. Jh. erbaut wurde und sich rund um die venezianische Burg erstreckt, die einst die Einwohner vor Piraten schützen sollte. Die labyrinthartig verwinkelten, engen Gassen mit den alten Steinhäuschen und Kirchen in typisch kykladischer Architektur laden zum Bummeln und Verweilen ein. Überall findet man malerische Motive - egal, ob die alten Häuser selbst oder die bunt und phantasievoll gestalteten Bars und Tavernen mit einigen kleinen Kunsthandwerkerläden dazwischen. Hier möchten wir uns niederlassen und die entspannte Atmosphäre genießen, so wählen wir ein gemütliches Lokal direkt neben dem archäologischen Museum mit einigen auf dieser Insel gefundenen antiken Relikten. Während wir auf der Dachterrasse einen kleinen Imbiss einnehmen, unterhalten wir uns sehr angeregt mit der jungen Spanierin Alba. Trotz des Sturms, der uns gleich außerhalb der schützenden Mauern des Dorfes wieder wegzupusten droht, steuern wir als nächstes das Wahrzeichen von Amorgos, das strahlend weiße, an einer steilen, mächtigen Felswand in 300m Höhe klebende Kloster Panagia Chozoviotissa an. Leider liegt es bereits im Schatten, so dass wir den Besuch auf morgen verschieben. Dennoch sind wir tief beeindruckt von diesen gewaltigen Felsmassiven, die steil ins Meer abfallen. Ein besonderer Blick darauf ist von der Bucht daneben, Agia Anna, gebildet durch riesige, glatt geschliffene Felsbrocken, möglich. Der Sturms peitscht hier das Wasser so auf, das sich immer wieder Windhosen wie über das Meer fegende Geister bilden. Eigentlich soll dies ein Tauch- und Schnorchelrevier sein, aber heute sieht man nur einen Todesmutigen, der sich nicht abschrecken lässt.
    Wir kehren zum Campingplatz zurück und lassen die Eindrücke nachklingen.
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