traveled in 2 countries Read more
  • Day 37

    Bagamoyo paradise⛵️🌴

    June 15, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 26 °C

    Am nächsten Morgen geht’s dann für uns weiter und raus aus der geschäftigen Stadt. Natürlich wollen wir uns mit den Daladalas (die typischen öffentlichen Busse, die die Locals hier immer benutzen) weiter durchs Land bewegen. Also gehen wir zur ersten Station und es folgt eine dreistündige Fahrt mit zweimal umsteigen - Katis erste lange Fahrt hiermit und es war relativ entspannt. Wir haben uns die Zeit mal wieder mit Tierraten vertrieben, wie Robert es auch schon mit Isi, Marc und Tahnee auf dem Weg nach Peramiho getan hatte👌🏻

    Unser Ziel ist Bagamoyo - eine geschichtsträchtige und einfach wunderschöne Stadt am Meer. Wir haben nur Sage und Schreibe 2,30€ für die Fahrt bezahlt und sind ganz schön durchgeschwitzt, aber glücklich dass wir da sind. In unserem Hostel angekommen, sind wir geradezu perplex über die Schönheit des Hostels. Überall riesige Pflanzen, es gibt einen Pool und nach hinten raus noch eine große Rasenfläche. Einfach genial!!😍

    In den folgenden Tagen haben wir viele verschiedene Dinge erleben dürfen und hier kommen nur ein paar der Highlights vor. Ein langer ausgiebiger Strandspaziergang im Sonnenuntergang haben wir sehr genossen, während die Schiffsbauer noch fleißig am werkeln waren und die Fischer mit ihrem Fang wiederkamen und den Fisch vor Ort direkt verteilten. Wir laufen soweit unsere Füße uns tragen und kommen bei einem großen Mangrovenwald heraus, der ins Meer gewachsen ist, einfach wunderschön.

    Außerdem treffen wir im Hostel auf Selemani, ein Tansanier mit dem wir uns viel über die Herstellung von Armbändern, Ohrringen und Ketten aus Muscheln unterhalten. Er ist wirklich ein sehr sympathischer Mensch und wir haben eine tolle Zeit zusammen. Im Laufe des Abends kommen noch zwei Schweizer dazu, die hier seit 12 Jahren immer wieder herkommen und im Krankenhaus an verschiedenen Krankheiten forschen. Nico - der eine der beiden - lädt uns nach kurzer Zeit auf sein Boot hier zum Segeln ein.

    Also geht’s zu einem unserer absoluten Highlights: einem Segeltörn auf einem Mgalawa mit Idrisa. Das Boot sieht wie ein kleines Kanu mit Segel aus und hat an beiden Seiten wie zwei Kufen. Idrisa unser Kapitän ist ein einheimischer Fischer und versteht kein Wort englisch. Aber mit Händen und Füßen und unserem gebrochenen Kiswahili machen wir uns eine geniale Zeit zusammen und er zeigt uns, wie man das kleine Boot segelt. Wir segeln in den Sonnenuntergang hinein und sind einfach nur glückselig über die Tour und den fröhlichen Idrisa, der immer wieder versucht uns über verschiedene Dinge auszufragen 😁

    Bagamoyo war früher die Hauptstadt der Kolonie der Deutschen. Im Alten Fort ä ist heute eine Touristeninfo und dort treffen wir auf John, der uns eine sehr ausführliche, interessante aber auch erschreckende Tour durch die Geschichte des deutschen Kolonialismus in Tansania gibt und wir besuchen noch bestehende alte Standorte wie das Fort, den Friedhof, den ehemaligen Hängplatz und das Boma (Verwaltungssitz). Zusätzlich zeigt er uns noch das College of Arts. Hier kommen wir in den Genuss von Proben der Studierenden, die im Theater und Tanz in kleinen Gruppen Aufführungen zeigen. Was für ein Privileg, dass wir das auch sehen konnten! Hier am College kann man alles mögliche von Kunst, Musik und Tanz bis hin zu Schauspiel und Fotografie bzw. Journalismus studieren.
    In diesem Zusammenhang besuchen wir auch noch die erste katholische Kirche Tansanias, die damals von einer Gruppe von Priestern hier erbaut wurde. Auch hier bewegen wir uns auf den Spuren der Kolonialzeit.

    In unserem Hostel treffen wir auf ein kleine Gruppe von jungen Engändern, die eine Famulatur im Krankenhaus auf Sansibar gemacht haben und nun ebenfalls durchs Land reisen. Sie geben uns noch ein paar Tipps für den Norden und wir unterhalten uns über alle möglichen Sachen.
    Robert bringt Kati im Laufe der Tage auch Yaniv bei, was er vorher immer mit Marc gezockt hat. Nach kurzer Zeit geht es heiß her und natürlich verliert Robert direkt die erste Runde - wie es auch gefühlt immer mit Marc war😅

    Morgen wollen wir dann in den Saadani Nationalpark für eine Bootstour. Nach langem Feilschen mit unserem Guide freuen wir uns sehr darauf!!
    Usiku mwema😴
    Read more

  • Day 34

    Tschüss Kitunda, auf in die Innenstadt!

    June 12, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 24 °C

    Der Sonntag startete für Kati leider erstmal mit Migräne, weshalb sich unser Start in den Tag etwas verzögerte.

    Nach Frühstück, Mittagessen und einer kleinen Reiseplanungssitzung verabschiedeten wir uns dann von den Sisters. Als Sister Bonita unsere Rucksäcke sieht, fragt sie ungläubig, ob wir so schwere Lasten wirklich lieber auf dem Rücken als auf dem Kopf tragen und lässt es sich nicht nehmen, mal Katis Rucksack aufzusetzen - sie ist nicht überzeugt 😂. Kati hingegen kann sich nicht vorstellen ihre 13 kg Gepäck auf dem Kopf zu tragen 😅.

    Kurz darauf ging es per Bolt-Taxi in die Innenstadt von Dar es Salaam ins günstige und einfache Sophia Hotel. Da die Dunkelheit nahte, blieb nurnoch Zeit für ein Essen zum Mitnehmen im nahe gelegenen Restaurant "Chapan Bhog", wo es sehr leckeres indisches Essen gab (Lonely Planet Empfehlung - einfach immer gut). Ausklingen lassen haben wir den Tag mit einer Runde Kniffel. Natürlich gewinnt Robert, aber nur mit Hilfe der Regeln von Jelles Opa (bei der sogenannten "Kniffel-Chance" darf man ein viertes Mal würfeln, wenn man beim dritten Wurf auf vier gleiche Zahlen kommt). Kati würfelt natürlich einen Kniffel nachdem sie ihn gestrichen hat. Macht nichts, Robert ist zwar meist ein schlechter Gewinner, Kati aber eine gute Verliererin 😁.

    Am nächsten Tag ging es nach einem dürftigen Frühstück im Hotel zunächst ins Village Museum, ein Freilichtmuseum, wo die Häuser verschiedener in Tansania lebender Stämme ausgestellt sind. Hier konnten wir auch traditionelle Tänze sehen, in die wir auch direkt eingebunden wurden - Ngoma! Ngoma! (Tanzt!). Hat riesen Spaß gemacht und war auf jeden Fall einen Besuch wert! ☺️

    Nach einem schnellen Mittagessen und einem kurzen Abstecher in ein "Shopping Center" (schönste handgemachte Picknickdecke der Welt ergattert) geht's für eine Erfrischung in den Indischen Ozean am nicht ganz so schönen Coco Beach. Es folgt eine kurze Bajajifahrt zurück in die Innenstadt zum National Museum and House of Culture, wo man sich unter anderem die tasanische Menschheitsgeschichte von den ersten paläontologischen Funden bis heute anschauen kann. Leider sind die negativen Seiten der Kolonialzeit unserer Meinung nach eher unzureichend beleuchtet... Aber es ist insgesamt auch ein sehr schönes und interessantes Museum.

    Beim Rausgehen treffen wir noch einen hier ansässigen Künstler, der schonmal ein halbes Jahr in Stuttgart war und als Kunstlehrer arbeitet. Sofort spricht er uns auf deutsch an und will uns seine Kunstwerke zeigen - Schöne afrikanische Motive auf Stoff. Wir verabschieden uns voneinander und anschließend geht's zu einem Restaurant mit lokal-typischem Essen. Da man nachts nicht mehr auf die Straße gehen sollte, nehmen wir trotz der fünf Minuten Fußweg ein Bajaji zurück zum Hotel. Als wir aus der Tür treten werden wir sofort von einer kleinen Menschentraube eingekreist und stellen fest, dass dies die richtige Entscheidung war 🙈.

    Angekommen im Hotel lesen wir noch die Seiten zur Geschichte Tansanias im Lonely Planet. Während Robert vorliest, hört Kati aufmerksam zu, als dann Kati mit vorlesen dran ist, bemerkt sie nach einer Minute den ruhigen Atem des schon schlafenden Robert neben ihr. Damit geht's dann wohl morgen weiter.
    Usiku mwema rafiki😴
    (Gute Nacht Friends)
    Read more

  • Day 32

    Harter Abschied und letzter toller Tag☀

    June 10, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 24 °C

    Unser letzter gemeinsamer Tag bricht an…Leider verlässt Marc heute Abend das Land schon wieder und wir sind beide erstaunt, wie rasend schnell die Zeit hier vergangen ist!! Für diese unglaubliche Zeit hier sind wir ausgesprochen dankbar! Diese Famulatur hat uns nicht nur zahnmedizinisch weiter gebracht, sondern vor allem auch menschlich sehr geprägt. Wir durften soo vielen tollen Menschen begegnen, die uns alle so warmherzig aufgenommen haben und sich um uns gekümmert haben, wie z.B. Sr. Hifadhi, Sr. Calmelitha und Dr. Mushi, um nur ein paar wenige der vielen zu nennen. DANKE DANKE DANKE!😍

    Aber nun zu unserem heutigen Tag. Marcs letzter und Katis erster hier in Tansania. Zum Frühstück gibt’s mal wieder Chipsi Mayai und wir sind alle drei äußerst begeistert davon!! Nach dem Frühstück schmusen Marc und Kati noch kurz mit dem Kater hier und dann wollen wir uns auch schon auf den Weg nach Dar es Salaam machen, wo wir uns schon mal ein wenig umschauen möchten. Also bestellen wir uns ein Uber und nach einer Dreiviertelstunde sind wir dann in der Innenstadt. Hier machen wir erst ein paar Abstecher in einige Läden und anschließend lesen wir im Reiseführer von Kati (LonelyPlanet einfach dreimal besser als unserer) von einer kleinen Tour durch die Innenstadt.

    Also fahren wir nochmal eine kurze Strecke mit dem Bajaji und schon laufen wir am Meer entlang und bestaunen die großen Hochhäuser. Außerdem kommen wir noch am Regierungsgebäude, dem Fischmarkt und dem Haus vorbei, wo Robert Koch seine ersten Forschungen über Malaria und Tuberkulose gestartet hat. Sehr spannend! Auf dem Weg laufen wir noch an einem Supermarkt vorbei und können es uns nicht nehmen lassen, hier auch ein Eis bei diesem heißen Wetter mitzunehmen - sehr lecker🍦

    Auf dem Rückweg der kleinen Tour kommen wir noch am botanischen Garten vorbei, in den wir uns auch gerne reingesetzt hätten, wenn wir genug Zeit hätten - wir wollen zum Mittag wieder in Kitunda sein. Deshalb reicht uns nur ein kleiner Blick darauf und wir laden noch fix unsere Simkarten auf, damit Kati und Robert für den folgenden Monat auch noch Internet haben. Unsere letzte Station ist noch das Askari Monument. Dies wurde 1927 errichtet in Gedenken an die Askari (afrikanischen Soldaten), die mit den Briten zusammen die Deutschen hier in Tansania im Ersten Weltkrieg besiegt haben. Es gibt noch zwei weitere Statuen in Nairobi und Mombasa.

    Von hier aus geht’s mit dem Bolt wieder zurück und auf dem Weg kommt eine riesige Parade an uns vorbei. Sie feiern die Young Africans, die den Pokal für dieses Jahr gewonnen haben! In Kitunda angekommen zeigen wir noch kurz Kati die Klinik und dann essen wir zusammen mit Sr. Hifadhi zu Mittag. Anschließend wollen wir noch das andere Projekt von Sr. Hifadhi besuchen. Denn sie ist gerade dabei, eine Kindertagesstätte zu errichten, die dann von den Sisters hier geleitet werden soll. Es ist ein absolutes Herzensprojekt von ihr und Tahnee und Isi hatten die grandiose Idee, hierfür Spenden zu sammeln. Am Ende sind es über 5000€ geworden und auch wir wollen uns bei allen bedanken, die so fleißig mit gespendet haben!!!🙏🏼 Mit dem Geld kann Sr. Hifadhi das Projekt richtig weit nach vorne treiben!

    Auf dem Weg mit dem Taxi dorthin schläft Robert zum Erstaunen aller Beteiligten einfach auf der Huckelpiste ein und natürlich kann Marc es sich nicht verkneifen, das auch noch videographisch festzuhalten 😂 An der Kindertagesstätte angekommen, führt uns Sr. Hifadhi herum und erzählt uns von ihren Plänen. Wir sprechen lange über die bereits errichteten Gebäude und die geplanten und wofür sie genutzt werden. Zur Feier des Tages hat sie auch noch ein paar Snacks und einen Weißwein für uns organisiert. Das gesalzene Popcorn genießen wir mit dem Wein und danach essen wir noch ganz frischen Zuckerrohr. Welch ein Genuss!!😍 Den Zuckerrohr spuckt man nach dem Kauen wieder aus und kurz darauf entsteht ein Wettkampf im Weitspucken. Sogar Sr. Hifadhi macht auch mit😂😂 Als wir danach dann noch in das letzte Haus gehen, entdeckt Marc eine riesige Spinne - sehr zu Roberts Leiden! Er will eigentlich gar nicht den Raum betreten, aber die Spinne will er am Ende dann doch noch fotografieren 😅😂

    Nach dieser wundervollen Zeit hier machen wir uns auf den Rückweg mit dem Daladala und zuhause angekommen packt Marc noch schnell seine sieben Sachen zusammen und dann gibt es ein letztes Mal für ihn leckere Suppe und Chipsi Mayai. Einfach fantastisch!🤤 Leider heißt es jetzt, Abschied nehmen. Während Robert und Kati jetzt noch einen weiteren Monat reisen werden, muss Marc zurück nach Deutschland, um sich auf seine Prüfung vorzubereiten… schweren Herzens verabschieden wir uns voneinander und sind einfach ungemein dankbar für die gemeinsame Zeit, die wir hier genießen durften!! Was für eine schöne Freundschaft daraus entstanden ist!!

    Marc setzt sich ins Auto mit Sr. Hifadhi und Kati und Robert winken dem Auto hinterher. Alles läuft wunderbar - das Taxi kommt gut durch und am Flughafen gibt es auch keine Komplikationen. Da bleibt nur noch zu sagen: Guten Flug Marc!✈️
    Allen eine gute Nacht!😴

    PS.: Damit endet hier unser Blog für diese Famulatur. Kati und Robert werden jedoch weiterhin hierüber ihre Erfahrungen auf der Reise durchs Land teilen - allerdings müssen wir euch vorwarnen: Es wird nicht mehr täglich berichtet sondern eher alle zwei bis drei Tage. Je nachdem wie es passt😉 Viel Spaß beim weiterverfolgen!
    Read more

  • Day 31

    Der letzte Arbeitstag 🦷

    June 9, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 24 °C

    Heute ist es soweit. Es steht unser letzter Arbeitstag unserer zahnärztlichen Famulatur an. Wieder einmal geht‘s früh aus den Federn und zum Frühstück mit Sr. Hifadhi. Im Anschluss gehen die Behandlungen direkt los. Heute werden wieder ausschließlich Zähne extrahiert, wobei auch der eine oder andere knifflige Zahn mit dabei sein sollte. Zwischendrin legt sich Marc mal auf den Patientenstuhl und wir albern mit Sr. Hifadhi herum, welcher Zahn bei Marc denn gezogen werden sollte - wir haben uns für alle Zähne entschieden 😄

    Nach dem Arbeitstag wird sich herzlichst von Dr. Joseph verabschiedet. Wir sind wirklich froh einen so freundlichen und herzlichen Kerl kennengelernt zu haben. Mit Sr. Hifadhi verbringen wir noch das Wochenende, daher wird die Verabschiedung auf später vertagt. Nach dem Behandlungstag fahren Robert und Sr. Hifadhi zu dem Dentalshop, um die nötigsten Materialien einzukaufen. Es geht mit dem Daladala in die Innenstadt und wir zahlen mal wieder nur 1000 TZS p.P.👌🏻 Marc bleibt leider zuhause, da er einen etwas lästigen Magen-Darm Infekt besitzt und den restlichen Tag im Bett verbringt. Robert macht außerdem noch seine Wäsche. Seine Freundin Kati, die am Abend in Daressalaam landen wird, wird sich freuen 😄

    Bevor wir zum Dental Shop fahren, will Sr. Hifadhi noch ein Geschenk für Marc und Robert besorgen. Wir gehen zu einem Laden, wo viele verschiedene Stoffe verkauft werden und Robert darf die Aufgabe übernehmen, auch für Marc einen Stoff auszusuchen 😅 Am Ende entscheiden wir uns gemeinsam für ein größeres Tuch, auf dem Hakuna matata steht, was so viel bedeutet wie „es gibt keine Sorgen“. Und dann überrascht Sr. Hifadhi Robert auch noch damit, dass sie gerne noch eins für Kati kaufen würde. Er kann ihr gar nicht genug danken für diese unglaublich beeindruckende Gastfreundschaft von ihr!! 😍

    Danach geht’s mit dem TukTuk weiter zum Dental Shop. Ursprünglich hatten wir uns hier überlegt, für den Standort Kitunda sämtliche Materialien für Wurzelkanalbehandlungen einzukaufen. Leider gibt es hierfür kein Röntgengerät. Einen Kompromiss hätten wir mit dem Kauf eines RayPex Geräts gefunden, mit dem man die Länge des Wurzelkanals über Widerstandsmessungen elektronisch ermitteln kann. Leider hat sich alleine dieses Gerät als viel zu teuer erwiesen, sodass wir uns doch dafür entschieden haben, Füllungsmaterialien, Abformmaterialien und Prothesenzähne einzukaufen. Nach dem Besuch beim Dentalshop, gibt es mal wieder eine chaotische Heimfahrt. Wiedereinmal hat sich ein Taxifahrer verfahren, sodass der Heimweg wieder nahezu doppelt so lange dauert, als er hätte sein müssen. Speziell hier in Kitunda bzw. Daressalaam landen wir immer wieder in Verkehrsmitteln, die zunächst Probleme mit der Orientierung haben 😄 Aber Sr. Hifadhi klärt alles und wir kommen am Ende wieder heil an..

    Abends wieder angekommen wird noch mit Sr. Hifadhi, Sr. Bonita und Sr. Goretti zu Abend gegessen. Am späteren Abend fahren dann Robert und Sr. Goretti noch zum Flughafen und holen Kati ab. Voller Aufregung und Vorfreude kann er es kaum abwarten, sie nach einem Monat wiederzusehen. Schließlich kommt sie durch die Tür und die beiden laufen direkt aufeinander zu und umarmen sich lange und innig. Wie schön es doch ist, sich endlich wieder in den Armen halten zu können!! Zuhause angekommen, geht’s nur noch schnell ins Bett und es wird sich vom Tag erholt.

    Allen eine gute Nacht - usiko mwema!
    Read more

  • Day 30

    EEEEIS🍦😂

    June 8, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 24 °C

    Nach den gestrigen Strapazen haben wir uns gut über Nacht kuriert und starten frohen Mutes in den neuen Tag! Heute frühstücken wir nicht nur mit Sr. Hifadhi und Sr. Goretti, sondern es sind auch Father Moses und Sr. Bonita zu Besuch. Nach leckeren Süßkartoffeln und Brot gehen wir schon mal vor zu Klinik, während Sr. Hifadhi später dazustoßen will. Dort angekommen ist noch niemand da - auch keine PatientInnen😂

    Nach kurzer Zeit trudeln auch Dr. Joseph und Rosie ein und wir bereiten die Behandlungen vor. Wir unterhalten uns über die letzten Wochen und lachen viel miteinander. Und schon bald kommt auch schon der erste Patient mit Schmerzen unten links. Schnell ist klar, der Backenzahn 37 muss raus. Also setzt Marc nach der Anästhesie kurzer Hand den Hebel an und flupp - schon ist der Zahn draußen 😄 bei den nächsten beiden PatientInnen extrahieren wir weitere Zähne. Nachdem Marc einen Abdruck bei einer Patientin gemacht hat, müssen wir feststellen, dass ihr Unterkiefer ausgehakt ist. Also macht sich Marc mit der Hilfe von Sr. Hifadhi daran, diesen wieder einzurenken, auch mal spannend zu sehen. Dann kommt jedoch erstmal keiner mehr und wir vertreiben uns die Zeit mit Dr. Joseph, indem wir Mau Mau spielen, woran besonders Dr. Joseph seinen Spaß findet 👍🏻

    Nach unserem zweiten Frühstück, bei dem wir leckere Wurst auf dem Brot essen konnten, kommen dann doch noch ein paar Leute in der Zahnklinik vorbei. Während wir mit Sr. Hifadhi über einen Ausflug zum Dental Shop in Dar es Salaam sprechen und was sinnvoll wäre zu kaufen, kommt eine neue Patientin rein. Sofort ist Robert bereit für die Behandlung und fragt nach, wo der Schuh drückt. Da nimmt sie ihre beiden mittleren Frontzähne raus und meint, dass wäre das Problem. Bei näherem Hinschauen erkennen wir, dass es nicht die echten Zähne sind, sondern am rechten Frontzahn ein Stift als Anker benutzt wurde und beide Zähne mit Kunststoff wieder aufgebaut wurden. Die Arbeit ist nur ein Jahr alt, wie sie berichtet, aber der Kunststoff ist schon z.T. abgebrochen und die Zähne unter der Arbeit kariös. In Deutschland hätte man versuchen können, die Zähne richtig zu reinigen und eine neue Arbeit anzufertigen, aber hier ist die Prognose einfach zu schlecht.
    Nach einer langen Diskussion mit der Patientin können wir uns darauf einigen, heute einen Abdruck zu nehmen, um eine Interimsprothese herzustellen und die Zähne beim nächsten Mal zu ziehen. Eine Interimsprothese ist eine Prothese, die man nutzt, um direkt nach der Extraktion zum einen den Knochen wieder zu belasten und damit dem Abbau des Knochens vorzubeugen. Zum anderen geht die Patientin direkt mit neuen Zähnen nach Hause und hat gerade im Frontzahngebiet keine ästhetischen Einbußen.

    Danach haben wir noch ein zwei PatientInnen von ihren schmerzenden Zähnchen erleichtert und gehen mit Sr. Hifadhi zum Lunch. Hier entscheiden wir uns dafür, erst morgen zum Dental Shop zu gehen, weil es gerade in Dar es Salaam wohl aus Eimern gießen soll…nach dem Abwasch beschließen wir, nochmal zu dem Supermarkt in der Nähe zu gehen. Also laufen wir erstmal los und schauen, ob wir auf dem Weg ein TukTuk finden, mit dem wir den restlichen Weg fahren können.

    Und scheinbar aus dem Nichts fährt plötzlich eins neben uns her und Robert verhandelt im Gehen den Preis. Da wir Wazungu (Europäer) sind, will er natürlich einen höheren Preis haben. Aber nicht mit mir, denkt sich Robert und drückt den Preis wieder auf die normalen 2000 TZS (umgerechnet 75 Cent) für die Fahrt. Im Supermarkt angekommen decken wir uns erstmal wieder mit ein paar Leckereien wie Keksen und Cornflakes ein und entdecken tatsächlich EIS😱😱 das können wir uns nicht entgehen lassen und genießen anschließend vor dem Supermarkt unser erstes Eis in Tansania- welch ein Genuss!!

    Auf dem Rückweg wird wieder einmal schön gefeilscht und wir kommen mit demselben Preis zurück. Wieder zuhause angekommen, lernt Marc noch ein wenig und Robert liest in seinem Buch. Nach dem Dinner mit den Sisters schauen wir noch ein kleines Filmchen und gehen dann auch fix ins Bett.

    Usiku mwema na kesho!😴 (Gute Nacht und bis morgen)
    Read more

  • Day 29

    Mal wieder eine Flugverspätung

    June 7, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 17 °C

    Puh was ein Tag….. wir stehen heute früh um 5.30 Uhr auf, denn wir wollen rechtzeitig am Flughafen in Songea sein. Planmäßig soll unser Flieger um 8.25 Uhr nach Daressalaam abheben. Am Flughafen angekommen, scheint zunächst alles normal zu sein. Ein paar Passagiere warten mit uns etwa eine Stunde auf den Check-In. Ein Mitarbeiter kommt schließlich zu uns gelaufen und gibt uns Bescheid, dass der Flug ganze 10 Stunden Verspätung hat und erst um 18.15 Uhr abfliegen wird. Leider konnten all diejenigen, die den Flug im Internet gebucht haben, nicht vorher benachrichtigt werden…. Als uns diese Nachricht übermittelt wird, schauen Robert und Marc sich nur mit großen Augen an. Wie schon auf dem Hinweg nach Tansania, haben wir tatsächlich wieder eine 10-stündige Flugverspätung. Wir Glückspilze 😅

    Nun standen wir also da, ziemlich einsam am Songea Flughafen, ohne eine Möglichkeit überhaupt Wasser oder Essen zu kaufen. Zum Glück erreichen wir schließlich unsere Sr. Immaculata, sie schickt uns unseren Driver wieder zum Flughafen, sodass wir immerhin nochmal 6 Stunden Aufenthalt in Peramiho haben. Netterweise dürfen Robert und Marc auch nochmal zurück in ihr Gästezimmer und auch die Küche können wir nochmal für ein paar Nudeln und Tomatensoße verwenden. Ein bisschen Glück im Unglück. Diese Flugverspätung hatte aber auch etwas Gutes. Der Direktor der Klinik Dr. Mushi ist extra nochmal zu unserem Gästehaus gelaufen, um sich von uns persönlich zu verabschieden. Er gesteht uns, dass er gehofft und gebeten hatte, dass wir eine Flugverspätung haben und er sich so nochmal verabschieden könne. Wir haben noch ein paar mal herzlich gelacht und waren inzwischen auch nicht mehr so traurig wegen unserer Flugspätung.

    Schließlich machen wir uns zu 16.30Uhr wieder auf dem Weg zum Flughafen. Dort soll nun alles gut und pünktlich funktionieren. Naja fast. Wir wollten uns kurz vor Abflug noch etwas stärken und so haben wir uns schon sehr auf unsere Chapatis gefreut. Als wir unsere Essenstüte öffnen, bemerkten wir, dass wir tatsächlich die falsche Essenstüte mitgenommen haben 😄 wir haben plötzlich wabbelige Pommes und nicht zu definierendes Fleisch. Beides konnte leider nicht mehr gegessen werden, sodass wir mit leeren Magen weiter auskommen müssen. Gleichzeitig haben wir jemand anderem versehentlich sein Essen geklaut 🙈 Gerade als die Sonne untergeht, laufen wir über die Landebahn zu unserem Flugzeug. Das war wirklich ein toller Blick. Zu unserer Überraschung ist das Flugzeug aber doch eine Propellermaschine. Mit leicht gemischten Gefühlen steigen wir an Bord. Der Flug sollte sich aber dann als außerordentlich komfortabel erweisen. Wir hatten stets ein sicheres Gefühl und sind heile in Daressalaam gelandet. Nach einer langen Uber-Fahrt kommen wir schließlich in unserem wohlbekannten Ort Kitunda und bei Sr. Hifadhi an. Wir genießen noch ein Abendessen zusammen und freuen uns einfach riesig Sr. Hifadhi wiederzusehen. Danach soll’s auch schnell ins Bett gehen, schließlich wollen wir morgen wieder in der Zahnstation arbeiten.

    Wir wünschen euch eine schöne Nacht und bis morgen 👋
    Read more

  • Day 28

    Goodbye Peramiho

    June 6, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 18 °C

    Unser letzter Tag hier in Peramiho bricht mit relativ dichtem Nebel an. Nach einem kurzen Frühstück und einem interessanten Gespräch mit einem Archäologen, der dieses Jahr noch nach Deutschland reisen wird, um in Stuttgart alte tansanische Funde dort zu untersuchen, machen wir uns auf den Weg zur Zahnklinik.

    Dort angekommen, sagt Dr. David zu uns, dass wir heute nicht zu arbeiten brauchen und alles polepole machen sollen. Wir finden das ein wenig schade, da wir gerne nochmal hier behandelt hätten. Eigentlich wollten wir auch noch einen Kaiserschnitt bei Frau Dr. Mushi besuchen, die Gynäkologin ist, aber sie musste heute leider zu einem Treffen nach Songea und operiert deswegen nicht. Sehr schade!! Stattdessen fragen wir Sr. Imma, ob wir nicht noch eine Führung über das Klinikgelände haben könnten. Daraufhin machen wir uns direkt mit ihr zusammen auf den Weg.

    Wir erfahren, dass vor 125 Jahren der erste Bischof nach Peramiho kam und hier die ersten PatientInnen behandelt hat. Und seit ca. 100 Jahren besteht dieses Krankenhaus schon, wirklich eine lange Zeit!!😯 Zuerst besuchen wir die Pharmacy, wo uns gezeigt wird, wie die Infusionen hergestellt und die Medikamente gelagert werden. Witziger Weise werden die Infusionen hier in Bierkästen von Veltins gelagert 😂 Zum Glück haben die meisten Menschen hier eine Krankenversicherung, wodurch sie die Medikamente nicht bezahlen müssen, allerdings haben häufig Farmer keine und diese müssen die dann selber bezahlen…Weiter geht’s durch verschiedene Abteilungen wie die Hämodialyse, Pädiatrie und andere spannende Bereiche. Außerdem kommen wir auch noch am privaten Garten des Hospitals vorbei, womit sich das Krankenhaus viele Essenszutaten selber beschaffen kann.

    Dann zeigt uns Sr. Imma noch die Schule für die Krankenschwestern. Dort treffen wir auf Sr. Evodia, die die Leiterin der Schule ist. Wir unterhalten uns mit ihr, wie die Ausbildung hier abläuft und wo die Unterschiede und Gemeinsamkeiten liegen. Außerdem tauschen wir uns darüber aus, welche Impfungen etc. hier Kindern gegeben werden. Nach dieser sehr spannenden Diskussion machen wir uns auf den Weg zu dem Ort, wo der erste Bischof seine Messen damals gehalten hat. Hier findet jährlich am 31. Juli eine Messe statt und dieses Jahr noch zusätzlich im Oktober ein großes Fest in Gedenken an den Bischof. Anschließend schauen wir uns noch die letzten Bereiche des Hospitals an und kommen auch noch bei der Werkstatt vorbei. Hier liegt alles mögliche rum, was repariert werden müsste. Von technischen Geräten bis hin zu einfachen Stühlen - sogar ein Bügeleisen ist dabei. Alles sieht nach einem heillosen Durcheinander aus, aber es wird wahrscheinlich frei nach dem Motto „Nur das Genie durchblickt das Chaos“ gearbeitet 😅

    Zurück in der Zahnklinik fragen wir doch nochmal nach, ob wir nicht doch einen Patienten behandeln dürfen. Zufälligerweise sitzt auch schon ein Patient auf dem Stuhl, der an seinem Backenzahn im Unterkiefer Schmerzen hat. Nach einem Zahnfilm ist schnell klar, der Zahn muss Wurzelkanal behandelt werden. Also macht Robert sich nach der Anästhesie daran, die Kanäle aufzusuchen. Die Kanäle sind schnell gefunden und die Messaufnahme per Röntgenbild steht an. Soweit so gut. Als wir dann die Kanäle aufbereiten wollen, stellen wir fest, dass dass noch was vom Pulpendach da ist, was Robert noch wegnimmt. Und plötzlich ist da einfach nur ein riesiges Loch in der Mitte des Zahnes. Wir gucken nochmal auf den Zahnfilm und müssen feststellen, dass die Wurzelkanäle sich erst kurz vor dem Apex (Wurzelspitze) aufteilen. Das macht das ganze leider ein wenig komplizierter, aber am Ende kann der Patient zufrieden nach Hause gehen.

    Nach dem Mittag machen wir dann noch mit allen Mitarbeitenden ein Abschiedsfoto vor der Klinik. Und dann überraschen uns Joranda, Zeinep und Waridi noch mit Chapati, Eggchops und einem Kasten voll mit Cola, Fanta und Sprite. Denn es ist nicht nur unser Abschied hier in Peramiho, sondern auch die drei Mädels reisen am Freitag wieder zurück nach Dar es Salaam. Alle Mitarbeitenden quetschen sich also in den kleinen Tea Room und wir essen nochmal ein letztes Mal alle zusammen. Was für eine ausgesprochen schöne Überraschung!!!☺️ Nach dem Essen hält Dr. David noch eine kleine Rede, wie dankbar er für den Austausch, die gemeinsamen Behandlungen und die Zeit hier zusammen ist. Auch wir sagen noch ein paar Worte zum Abschied, die in Kiswahili übersetzt werden. Wir sind unglaublich dankbar für die Zeit und die Erfahrungen, die wir hier machen durften. Auch wenn leider nicht so viel zu tun war, haben wir doch sehr spannende Fälle gesehen und haben die Gastfreundschaft der Menschen, die uns so herzlich aufgenommen haben, sehr genossen!! Wieder einmal eine sehr besondere Zeit.

    Nach dem Abschied in der Klinik begleiten uns die Mädels noch zurück zu unserem Guesthouse und wir quatschen noch ein wenig. Gerade den Mädels fällt der Abschied sehr schwer und Joranda bezeichnet uns als „kaka wangu“ (meine Brüder). Es werden noch ein zwei Tränchen auf Seiten der Mädels verdrückt und dann machen wir uns ans packen. Da es schon kurz vor Sonnenuntergang geht Marc dann nochmal laufen und Robert macht bei uns auf der Terrasse nochmal Sport.

    Danach werden nochmal alle Reste zusammengeschmissen und wir gehen auch schon bald ins Bett, da wir morgen sehr früh wieder aufstehen müssen.
    Lala salama rafiki!😴
    Read more

  • Day 27

    Unterkieferbruch & Premiumcurry

    June 5, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 26 °C

    Als der Wecker heute wieder um 7 Uhr klingelt, wachen wir gut erholt vom Wochenende auf. Kaum zu glauben, aber es soll bereits unsere letzte zahnärztliche Woche in Tansania sein. Heute und morgen sind wir noch zwei Tage in Peramiho, bevor wir nochmal drei Tage in Kitunda sein dürfen.

    Aufgrund der gestrigen Kommunionsfeier, ist das Frühstück heute wieder in unserem Aufenthaltsraum, gemeinsam mit den anderen Gästen. Dort werden wir von Xavier freundlich auf perfektem English angesprochen. Wir finden heraus, dass Xavier von 2008 - 2012 in München gelebt hat und dort seinen Ph.D. in Psychologie gemacht hat. Sofort lachen wir herzlich, weil er erzählt wie schwierig die deutsche Sprache ist und es seine härteste Lebenserfahrung war. Er berichtet, dass ihn ein Bekannter zuletzt angerufen hätte, der ebenso den Ph.D. in München macht und total am verzweifeln ist 🙈 Xavier erwähnt auch immer wieder ein paar lustige deutsche Wörter wie „Ausnahmen, überall Ausnahmen in der deutschen Sprache“ Welch ein lustiger Kerl und schöner Start in den Tag!

    Angekommen in der Zahnklinik werden von uns wieder zahnerhaltende Behandlungen wie Füllungen und Wurzelkanalbehandlungen durchgeführt. Im Verlauf des Tages werden wir von Dr. Joseph zum Röntgenraum hinzugezogen, um einen Zahn mitzubeurteilen. Da zeigt sich der Zahn 25 mit einer internen Resorption - einem sogenannten internem Granulom. Etwas, was man nicht alle Tage sieht und worüber wir Dr. Joseph erst einmal unterrichten. Da die Patientin eher Kälteempfindlichkeiten an mehreren Zähnen im Oberkiefer hat und diese nicht im direkten Zusammenhang mit dem Röntgenbefund stehen, einigen wir uns erstmal darauf abzuwarten und im Verlauf ein Kontrollröntgenbild anzufertigen. Denn die Patientin arbeitet eh im Krankenhaus und könne gut zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen.

    Zum Abschluss des Behandlungstages kommt noch ein etwa 20 jähriger Patient, der heute einen dramatischen Unfall von einer Baum hatte. Der Patient ist derartig auf sein Kinn gestürzt, dass er sich den Kiefer beidseits gebrochen hat. Der vordere Bereich des Unterkiefers inklusive der Zähne von Eckzahn zu Eckzahn sind frei beweglich. Dieser Zustand ist gleichzeitig sehr gefährlich, weil die Zunge und der Mundboden Richtung Rachen verlagert sein können und die Atemwege blockieren können. Mühselig werden die Bruchenden mit einzelnen Drahtligaturen von Dr. David unter lokaler Betäubung fixiert. Die Zähne in der Front werden dabei über eine Metallschiene in Position gehalten und die Kiefer anschließend miteinander in Schlussbissstellung (der Patient beißt komplett zu) geschient (intermaxilläre Verschnürung). Drahtligaturen sind hier Drähte, die eine Schlaufe haben und in den Zahnzwischenräumen fixiert werden. In diesem Fall werden die Ligaturen sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer auch noch im Seitenzahnbereich fixiert, da hier der Draht für die intermaxilläre Verschnürung befestigt wird. Der Patient kann nun für über 6 Wochen den Mund nicht öffnen und nur flüssige Nahrung zu sich nehmen. Eine operative Therapie wie wir sie aus der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie kennen, kann hier leider nicht durchgeführt werden.

    Nach diesem spannenden Arbeitstag, geht es ab zurück ins Gästehaus. Dank Isi und Tahnee haben wir noch etwas Currygewürz übrig und können unsere Reste sehr gut zusammen verbrauchen. Danach wird nur noch kurz Karten gespielt und dann ist der Tag auch schon herum.

    Morgen ist leider schon unser letzter voller Tag in Peramiho, den wollen wir aber nochmal richtig schön genießen. Schlaft alle gut, usiku mwema!
    Read more

  • Day 26

    Tansanian communion💃🏽

    June 4, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 17 °C

    Heute schlafen wir seit gefühlt 3 Wochen das erste mal aus. Nachdem wir so lange geschlummert haben, wird erstmal gefrühstückt und wir überlegen, wie wir den Vormittag gestalten können. Kurz steht Sport zur Debatte, aber wir sind leider noch zu angeschlagen dafür. Also entscheidet sich Robert zum aussortieren und bearbeiten der Bilder von seiner Kamera und Marc telefoniert währenddessen ausgiebig mit seiner Freundin. Denn das Internet ist seit den neuen Simkarten extrem besser 👌🏻

    Die Zeit verfliegt recht schnell und dann müssen wir uns auch schon schick machen für die Kommunion der Tochter von Dr. Mushis Nichte. Wir sind schon sehr gespannt, wie die Zeremonie hier so vonstatten geht. Viel Auswahl gibt es nicht, aber immerhin haben wir beide ein Hemd dabei und nachdem alles frisiert ist, machen wir uns auf den Weg zur Feier. Der Gottesdienst fand schon in der Früh statt und jetzt ist ausschließlich ein beisammen sein und die Feier geplant. Diese findet in einer recht großen Halle um die Ecke statt, die Frau Dr. Mushi (Elisabeth) zusammen mit ihrer Tochter und deren Freundinnen geschmückt hat. Wir sind überwältigt davon, wie viel Arbeit in die Deko geflossen sein muss!!

    Zu Anfang gibt es einen kleinen Snack, während alle GästInnen so langsam eintrudeln. Elisabeth begrüßt uns herzlich und freut sich sichtlich, dass wir dabei sind. Herr Dr. Mushi meint zu uns, dass wir die Feier international machen würden und wir lachen viel zusammen. Nachdem dann fast alle da sind - es kommen gefühlt während der ganzen Feier immer noch Menschen nach - kommen die vier Lütten (2 Mädels und 2 Jungs) in den Raum und setzen sich auf die schon vorbereiteten Stühle auf der Bühne. Dort bleiben sie tatsächlich fast die gesamte Zeit drauf sitzen, was wir beide ein wenig verrückt finden, da wir das Gefühl haben, dass die Kinder dadurch am wenigsten von der Feier haben. Aber das scheint hier die Tradition zu sein. Danach wird wirklich jeder einzelne von Elisabeth vorgestellt und man steht auf und winkt einmal allen zu. Natürlich werden auch wir beide einmal allen vorgestellt und auch wir winken einmal allen zu😄

    Anschließend wird viel auf Kiswahili gesprochen und wir verstehen leider nicht so wirklich etwas, was schon sehr schade ist. Gerade bei den Witzen können wir dann auch nicht mitlachen. Zwischendurch wird immer mal wieder ausgelassen getanzt. Vor allem die Frauen tanzen, während die Männer zugucken. Das finden Marc und Robert sehr schade, da sie sonst auch gerne mal das Tanzbein mitgeschwungen hätten. So wissen wir allerdings nicht, ob bei einer solchen Feierlichkeit explizit nur die Frauen tanzen🤷🏼‍♂️ besonders bei einem relativ bekannten Flashmob juckt es uns doch sehr unter den Fingern und Gloria meint im Nachhinein, dass wir auch einfach hätten mittanzen können… Umso ausgelassener ist Elisabeth dabei und auch Herr Dr. Mushi ist dann auch das eine oder andere mal spontan dabei. Trotzdem genießen wir die ausgelassene Stimmung sehr und unterhalten uns ein wenig mit der Tochter von Herrn und Frau Dr. Mushi. Gloria hat auch ihre kleine Tochter Isabella dabei, die doch ein wenig schüchtern uns gegenüber ist. Dann schneiden die beiden Mädels vorne noch den Kuchen an und alle anderen Kinder bekommen erstmal ein Stück davon. Und danach laufen alle einmal nach vorne, um mit den Vieren anzustoßen und auf dem Weg dahin stößt man noch mit jedem weiteren an, den man auf dem Weg dorthin so trifft😄

    Und schon gibt es wieder Essen. Diesmal wird aber richtig aufgetischt. Riesige Töpfe - in Deutschland gibt es wahrscheinlich nicht mal solche Kaliber - voller Reis und Kochbananen, Salate, verschiedene Arten von Fleisch und zum Schluss noch Wassermelone. Uns wird so viel aufgetischt, dass wir es kaum schaffen zu essen😂 mit vollem Bauch schauen wir weiter der Feier zu, bis plötzlich Gloria und ihre Freundin Elisabeth uns auffordern aufzustehen und mit ihnen tanzend nach vorne zu gehen, um den Eltern des einen Mädchens ein Tuch umzulegen. Damit wurden wir auch in die Feier mit eingebunden 👍🏻

    So langsam neigt die Feier sich dem Ende zu und einige GästInnen sind schon gegangen, sodass auch wir uns auf den Rückweg machen wollen. Wir verabschieden uns noch von den beiden Dr. Mushis und bedanken uns für diesen einmaligen Einblick in die Kultur hier vor Ort. Was für ein schöner Abschluss für das Wochenende!!☺️ Auch die beiden bedanken sich bei uns für unser kommen und sind sehr glücklich, dass wir da waren. Zurück im Guesthouse finden wir eine recht laute andere Feier vor und wir sind gespannt, wie lange die wohl heute noch so gehen mag. Wir spielen noch eine Runde Schach und Yaniv und legen uns schon bald schlafen, um für unsere letzte Woche ab morgen wieder fit zu sein.
    Usiku mwema rafiki!😴
    Read more

  • Day 25

    Lockeres wheel 🛞

    June 3, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 22 °C

    Es ist Wochenende. Heute ist geplant mit Familie Mushi in den nächst größeren Ort nach Songea zu fahren. Herr Dr. Mushi ist Zahnarzt und gleichzeitig Direktor des Krankenhaus in Peramiho, während Frau Dr. Mushi Gynäkologin und überwiegend operativ tätig ist.

    Um 9 Uhr verabreden wir uns an der Hauptstraße mit Dr. Mushi. Um 9.15 Uhr kommt dann die Nachricht es wird doch 9.45 Uhr. Mal wieder merken wir, dass es mit der Pünktlichkeit hier nicht so ernst genommen wird. Es sollte ab dann ein besonderer und zugleich denkwürdiger Morgen sein. Zunächst einmal regnet es, was wir seit Zanzibar nicht mehr erlebt haben. Nun aber der Schockmoment. Auf dem Weg nach Songea kracht es plötzlich im Auto, als würde irgendwas stark auf der Straße schleifen. Plötzlich rollt unser eigener Hinterreifen links an unserem Auto vorbei. Wir haben soeben unser linkes Hinterrad verloren 🛞 Zum Glück kann das Auto schnell und sicher am linken Straßenrand zum Stillstand gebracht werden. Was ein kurzer Schock, aber allen geht‘s gut, keiner hat sich verletzt. Was dann passiert, ist völlig neu für uns. Anstatt dass Herr Dr. Mushi völlig nervös ist oder sich Sorgen um sein Auto macht, lacht er nur herzlich und sagt tatsächlich „it‘s all perfect“. Er scheint völlig locker zu sein und ruft kurz einen Freund an, damit dieser uns weiter nach Songea begleitet und wir uns neue Simkarten besorgen können.

    Mit neuen Simkarten geht‘s kurz über den Markt in der Hoffnung ein paar Andenken mit nach Deutschland zu nehmen. Leider spricht uns hier wirklich rein gar nichts an. So werden hier überwiegend alte Kleidungsstücke oder gebrauchte Fußballschuhe verkauft. Auch einen Supermarkt für die nötigsten Einkäufe können wir nicht finden, sodass es wieder nur an einen kleinen Kiosk geht.

    Danach holt uns Herr Dr. Mushi wieder ab, nachdem sein Auto mit schneller Hand wieder repariert wurde. Wir kriegen zunächst eine Führung in seiner neuen Privatklinik, in der Dr. Mushi und seine Frau nach der Pension weiterarbeiten möchte. Ein hochmodernes und neugebautes Haus, in dem Dr. Mushi im Erdgeschoss als Zahnarzt arbeiten und seine Frau im dritten Stock gynäkologische Operationen durchführen möchte. Im Anschluss fahren wir noch in ein nahegelegenes Hotel, wo wir noch zum Mittagessen eingeladen werden. Wir finden heraus, dass Frau Dr. Mushi bereits öfters in Deutschland zu Besuch war und an deutschen Kliniken gearbeitet hat. Auf Nachfrage welche deutschen Wörter sie denn beherrsche, sagte sie plötzlich „Stinker“ 😄 In ihrer Zeit in Deutschland hatte eine Mitarbeiterin die Windel ihres Babys gewechselt und dabei dieses schöne Wort mehrmals verwendet 😂

    Zum Abschluss des Songea Trips werden wir gefragt, ob wir Lust hätten mit dem Auto von Frau Dr. Mushi nach Hause zu fahren. Sofort sind Robert und Marc super happy und würden gerne mal im Linksverkehr Autofahren. Zum Leid von Marc, hat Robert das Glücksspiel gewonnen und darf uns sicher nach Hause bringen.

    Zuhause angekommen wird nur noch schnell ein Omelett gemacht und noch zwei Runden Schach gezockt. Die erste Runde ging klar an Robert, die zweite Runde war schon deutlich umkämpfter, wiederum mit besserem Ende für Robert. Das wurmt den Marc natürlich …. Danach gehts aber ab ins Bett. Wir freuen uns, morgen wieder Familie Mushi wiederzusehen. Dann dürfen wir bei einer Kommunion ab mittags dabei sein.

    Wir wünschen euch allen eine schöne Nacht, usiko mwema! 😴
    Read more

Join us:

FindPenguins for iOSFindPenguins for Android