• Claudia v T
  • Roger Kaeser

Normandie+Bretagne

Bevor wir nach Frankreich abdüsen, treffen wir uns noch in Altstätten/SG zum Mitglieder-Treffen vom Wohnmobilland Schweiz Read more
  • Trip start
    August 29, 2025

    Rorschacherberg

    Aug 29–31 in Switzerland ⋅ ⛅ 16 °C

    Es gibt Reisen, bei denen man sich fragt: Wie haben wir das eigentlich verdient? Unsere Fahrt nach Altstätten zum Mitgliedertreffen von Womoland Schweiz war so eine. Kein Stau, kein nervöses Drängeln auf der Autobahn – nicht mal ein überholwütiger SUV, der uns den Aussenspiegel abfahren wollte. Unser ObeliX rollte majestätisch wie ein König der Landstraße an sein Ziel. Schon dafür hätten wir eine Medaille verdient.

    Freitag: Hallo, hallo, hallo!
    Kaum angekommen, wurden wir regelrecht von Gesprächen überrollt. Wer einmal unter Wohnmobilfahrern war, weiss: da wird geplaudert, verglichen, gefachsimpelt und gelacht, bis der Diesel fast von selbst nachgefüllt scheint. „Habt ihr ein neues Womo?“ – „Habt ihr Solar, Lithium Batterie?“ – „Ach, und die Kassettentoilette, geht die bei euch auch nur mit gutem Zureden?“

    Am Abend dann das offizielle Programm:
    Präsident René schwang die Willkommensworte, charmant wie immer, gefolgt von einem Grusswort der Stadträtin Aline Schläpper (sie ist selber auch Camperin), die Altstätten in den schönsten Tönen pries und auch auf den morgigen Bauernmarkt aufmerksam machte. Wir nickten höflich – innerlich dachten wir schon an das angekündigte Essen. Sie hatte Erbarmen und sprach nur knapp 5 Minuten.

    Und dann ging’s los: Der Vorstand – jawohl, die Vorstandsmitglieder höchstpersönlich! – servierten das Menü. Nun ja, servieren ist ein dehnbarer Begriff. Sagen wir es so: Die Teller fanden nach und nach ihren Weg zu den Tischen. Mal schneller, mal langsamer, manchmal auch über Umwege. Unser Vizepräsident Urs hatte wohl die Schwierigkeiten beim Servieren geahnt... er half beim Spiessli bräteln 🤣 ... Aber hey – was zählt, ist die gute Absicht. Die Gäste nahmen’s mit Humor, schliesslich sassen wir alle im selben Boot – oder besser gesagt: auf dem selben Wohnstellplatz.

    Die Spiessli waren ein Gedicht, der Gemüserisotto cremig und würzig zugleich. Irgendwann war jeder satt, zufrieden und froh. Und wer noch warten musste, der hatte immerhin mehr Zeit, sein Glas nachzufüllen.

    Samstag: Von Märkten und Magronen
    Am Samstag wagten Roger und ich schon früh uns ins hübsche Städtchen Altstätten. Und was für ein Glück: wir fanden den Bauernmarkt! Ein Paradies für Geniesser. Von der selbstgemachten Konfi, die schon beim Anblick den Blutzucker steigen lässt, bis hin zum Fisch aus der hauseigenen Quellwasser-Zucht – alles frisch, alles mit Herzblut produziert. Wir hätten ObeliX am liebsten gleich zum Kühlwagen umfunktioniert.

    Am Nachmittag folgte das geistige Buffet: Vorträge über alles Mögliche – Afrika-Reisen mit Löwen und Sandpisten, Irland mit Regen und Whiskey, und ein Info-Block über Kommunikationmöglichkeiten im Wohnmobil (sprich: Satellitenschüssel oder Starlink. Lehrreich und unterhaltsam – besser als Netflix!

    Zum Abschluss dann wieder Gaumenfreuden: Älplermagronen, so wie man sie sich wünscht – sämig, deftig und mit dem gewissen „Mhmmm“-Faktor. Alle strahlten, alle satt, alle zufrieden. Und die Helferinnen genehmigen sich einen grasgrünen Womoland-Drink, die Helfer selbstverständlich auch sind nur nicht auf dem Foto :-).

    Fazit: Zwei Tage voller Begegnungen, Geschichten und Genuss. Altstätten hat uns herzlich aufgenommen, ObeliX schnurrte zufrieden auf seinem Stellplatz, und wir fuhren mit einem Bauch voller Magronen und einem Herz voller Wohnmobilfreunde nach Hause.
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  • von der Wasserschlacht zur Pizzaorgie

    Aug 31–Sep 1 in Switzerland ⋅ ☀️ 17 °C

    Eigentlich kam ich ja nur vom WC zurück und wir wollten dann gemütlich unseren letzten Morgen in Altstätten ausklingen lassen. Doch was sehe ich? ObeliX, unser braver Begleiter auf vier Rädern, hatte sich entschieden, zur mobilen Fontäne zu werden. Über die ganze Breite tropfte es fröhlich vor sich hin – besser gesagt: das Wasser lief aus, als hätte jemand den Eiger-Gletscher direkt in unser Womo geleitet.

    Roger, der Held des Tages, griff sofort zum Kübel und begann Wasser aus dem Doppelboden zu schöpfen. Für Idylle blieb keine Zeit – wir packten deshalb etwas verfrüht, die nasse Abreise an. Ziel: Interlaken, TopCamp.

    Und diese Fahrt war trotz allem ein Traum! Vorbei am Walensee mit den stolzen Churfirsten, dann weiter zum Vierwaldstättersee, dem Zugersee, dem Sarnersee und Lungernsee und nach dem Brünigpass noch den Brienzersee entlang – fast schon eine Seen-Rundreise durch die schönste Schweiz, die man sich vorstellen kann. Wenn schon Flut im Wohnmobil, dann wenigstens mit Panorama-Bonus.

    Dort angekommen – kurz vor 14 Uhr – wartete tatsächlich schon Marcel, der von Clemens aufgebotene Handwerker auf uns. An einem Sonntag (ein riesen Dank an Clemens und René für die Organisation)! Für uns fast ein Wunder, für ObeliX die Rettung. Marcel schaute sich das Drama an, schraubte ein bisschen hier, zwickte ein bisschen dort – und nach exakt 15 Minuten war der Übeltäter gefunden und behoben: ein defekter Wasserschlauch-Anschluss. Zack, fertig, trocken.

    Den Rest des Nachmittags genossen wir dann doppelt – einerseits, weil wir nicht mehr durchs Womo schwimmen mussten, andererseits, weil die Sonne in Interlaken sich von ihrer besten Seite zeigte.

    Am Abend kam dann das Sahnehäubchen: wir gingen mit René in die Pizzeria Piz Paz. Dort gab’s nicht nur Pizza, sondern wunderbare Pizza.

    Und so endete unser Sonntag: gestartet mit Wasserschlacht, beendet mit Pizzaorgie.
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  • ObeliX auf Diät-50kg bis zur Traumfigur

    Sep 1–2 in France ⋅ ☁️ 20 °C

    Schon früh sind wir in Interlaken abgefahren – frisch, fröhlich und noch leicht verschwitzt vom gestrigen Abenteuer. Marina (Koordinatorin der Werkstatt) hatten wir natürlich ausführlich von unserer epischen Wasserschlacht berichtet (sie schaute uns an, als wären wir ein bisschen irre – was ja stimmt) und den Schlüssel von Topcamp AG zurückgegeben.

    Dann kam der große Moment: ObeliX auf die Waage!
    Ich stand daneben wie ein Kind vor dem Christbaum und freute mich schon wie Bolle. Und siehe da – Trommelwirbel – nur 4250 kg Gesamtgewicht (4500 kg wären erlaubt gemäss Fahrzeugausweis). Ich hätte am liebsten sofort Konfetti geschmissen (ging leider nicht, sonst wären’s 2 Gramm mehr gewesen).

    Doch kaum war meine Euphorie im vollen Gange, kam Roger – der Ingenieur des Alltags – mit seiner typischen Frage:
    „Und wie schwer ist die Hinterachse?“ Ich so: „2550 kg.“ Er so: „Ufffff… da müssen noch 50 kg weg.“

    Also ich bitte euch! Da feiere ich innerlich schon eine Siegesparade, und er kommt mit Rechenexzessen und Achslast-Diätvorschlägen. Ich sage mal so: vielleicht fahren wir die nächsten Kilometer einfach ohne Brot, ohne Käse.

    Also gut, Roger hatte ja wieder mal recht (das sagt man ungern, aber ab und zu muss es sein). Also ran an die Achslast-Diät:
    Zuerst wurde das Grauwasser entsorgt – immerhin 15 kg, das sind fast zwei Kisten Bier! Danach kamen die E-Bike-Batterien nach vorne (die wiegen gefühlt so viel wie zwei Pressluftflaschen vom Taucherclub) und wir schoben noch alles Schwere aus der Garage Richtung Fahrerhaus. Nach hinten wanderten nur die leichten Sachen – also Kissen, Luftmatratzen, wahrscheinlich auch meine letzten Illusionen.

    Und siehe da: Das Hinterachsgewicht passt nun sicher! Hurra! Roger atmete so erleichtert auf, dass man fast dachte, wir hätten die Alpen noch einmal überquert.

    Weiter im Programm: Gas-LPG fassen, Diesel bunkern, und schwupps – ObeliX war wieder voll im Saft.

    Nach satten 465 Kilometern (in Worten: vierhundertfünfundsechzig, puh!) rollten wir total entspannt ins kleine Dorf Ménil-la-Horgne ein. Dort fanden wir einen Stellplatz auf einem Bauernhof. Idyllisch, ruhig, nur Kuhgeruch in der Luft – also quasi ländliches Spa-Feeling.

    Müde? Aber hallo! Wir fielen ins Bett wie zwei Mehlsäcke nach einer Polonaise durchs Lagerhaus. Nur ObeliX stand da noch stolz und leichtfüßig – mit perfektem Hinterachsgewicht, versteht sich.
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  • Von Ménil-la-Horgne nach Le Tréport

    Sep 2–4 in France ⋅ 🌧 17 °C

    Früh aus den Federn, Kaffee rein, ObeliX (unser treues Womi) angeworfen - und ab geht die Post. 420 km bis Le Tréport liegen vor uns, und erstaunlicherweise gleiten wir ganz entspannt über die Strassen. Keine Staus, keine verrückten Drängler, und nicht mal ein Navi-Aussetzer - fast schon verdächtig friedlich.

    Das Wetter spielt meistens mit: Sonnenschein, etwas wolkiger Himmel, richtig Reiselaune. Nur ab und zu ziehen Wolken auf – und die sind so tief, dass sie sogar die Windräder zur Hälfte verschlucken. Da sieht man dann nur noch halbe Flügel rotieren, wie gigantische Ventilatoren auf Sparflamme.

    Um Punkt 13 Uhr rollen wir auf den Stellplatz – und erwischen tatsächlich noch den drittletzten Platz. Timing wie aus dem Lehrbuch! Wir fühlen uns kurz wie Lotto-Gewinner, nur halt ohne Millionen, dafür mit Meerblick.

    Nach einer kleinen Verschnaufpause (sprich: Beine strecken, Stühle raus, erstmal durchschnaufen), packt uns die Abenteuerlust. Ab ins Städtchen! Die berühmten 380 Stufen rauf und runter? Äh… nein danke. Wir sind ja nicht im Fitness-Camp. Also fahren wir mit dem Funiculaire – das macht gleich viel mehr her und schont die Waden.

    In Le Tréport angekommen, gönnen wir uns ein feines Zvieri: ein Crêpe sucre – weil Zucker bekanntlich Energie fürs weitere Sightseeing liefert. Danach spazieren wir noch bis zum Leuchtturm, schauen sehnsüchtig aufs endlose Meer und denken uns: Ja, das Leben könnte schlimmer sein.

    Zum Abendessen dann der grosse Realitätscheck: Resten. Jawohl, trotz der verlockenden Fischrestaurants, Austernbars und anderer Meeres-Schlemmereien, bleiben wir konsequent. Manchmal muss eben auch Disziplin her – und morgen schmeckt das Gourmet-Menü gleich doppelt so gut.

    Denn für morgen haben wir schon einen Plan: eine kleine Velotour, die frische Atlantikluft um die Nase wehen lassen und danach gepflegt Mittag essen. Mal schauen, ob wir dann immer noch so standhaft bleiben… oder ob doch ein Hummer zwinkert.
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  • Veloausflug mit Wetterlotterie

    September 3 in France ⋅ 🌩️ 20 °C

    Heute machten wir das, was wir schon gestern geplant hatten: einen Veloausflug.

    Gut, ehrlich gesagt – Roger war nicht gerade Feuer und Flamme. 41 km standen auf dem Plan. Aber Claudia wäre nicht Claudia, wenn sie ihren Lieblingsradler nicht doch noch auf den Sattel motiviert hätte.

    Das Wetter war „so einigermassen“ angesagt – also genau dieses typische französische Lotterie-Wetter: Sonne möglich, Regen wahrscheinlich, Wind garantiert. Die ersten Kilometer liefen noch ganz passabel… bis die Tropfen kamen. Erst sanft, so nach dem Motto „wir wollen ja nur ein bisschen die Stimmung abkühlen“. Doch bei Kilometer 14 wurde es schon deutlich nasser – und bei Kilometer 16 waren wir so weit: durchnässt, aber immerhin beim Restaurant Le Renouveau in Petit-Caux angelangt.

    Dort fällten wir die klügste Entscheidung des Tages: eine Rast mit Mittagessen.
    Und wie sich das lohnte! Vorspeise: Cheesecake aux Crevettes (ja, das klingt komisch, war aber himmlisch). Hauptgänge: Claudia – ganz fischtreu – Pavé de saumon en croûte mit Süsskartoffelstock, Roger – klassisch-italienisch – Piccata Romana. Alles top, und das Ganze für 13.50 Euro pro Menü! Da lacht das Herz, und das Portemonnaie macht einen Purzelbaum.

    Als wir das Restaurant verliessen, passierte das kleine Wunder: die Sonne wagte sich kurz aus ihrem Versteck. Statt die geplanten letzten Kilometer ein Dorf weiter zu fahren, entschieden wir uns weise für den Rückweg. Gemütlich rollten wir zurück nach Le Tréport – vorbei an weiten Feldern und sogar einem wilden Hasen, der uns freundlich aus der Distanz zuwinkte :-).

    Wir kamen tatsächlich trocken zurück. Keine 30 Minuten später aber schüttete es wie aus Kübeln. Fazit: Timing ist alles – und gutes Essen sowieso!
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  • Von Le Tréport nach Veules-les-Roses

    Sep 4–6 in France ⋅ 🌬 18 °C

    Heute lassen wir es gemütlich angehen – ObeliX gähnt sozusagen schon beim Aufstehen. Nach einem ersten Zwischenstopp zum Tanken (Juhu, wir erwischen eine richtig günstige Tankstelle – die Reisekasse jubelt!) und einem kleinen Einkauf geht es weiter Richtung Dieppe.

    Weiter geht’s Richtung Dieppe. Schon die Fahrt dahin fühlt sich ein bisschen nach Ferienkino an: Küste, Wolken, Sonne im Wechsel – und ObeliX, der gemächlich über die Straße rollt. In Dieppe parken wir und spazieren los. Und siehe da, gleich am Anfang: eine Ziehbrücke (Pont Jehan Ango)! Pünktlich hebt sie sich, als ob sie nur auf uns gewartet hätte – damit ein Fischtrawler majestätisch hindurchschippern kann. Roger kommentiert trocken: „Immer diese Show nur für uns…“

    Weiter geht’s zur Église Saint-Jacques. Eine Kirche, die schon von außen nach „Geschichtenbuch“ aussieht – gotische Türmchen und verwitterte Steine. Leider ist sie ziemlich baufällig, die gesamte Decke ist mit Netzen gesichert. In diesen Netzen liegen viele Steinbrocken. Eigentlich ein trauriger Anblick.

    Weiter geht’s am Hafen entlang – und dort liegen sage und schreibe etwa 500 Boote! Wir fühlen uns ein bisschen wie winzige Ameisen im Bootsmekka, während die Trawler und Yachten stolz schaukeln.

    Zurück bei ObeliX nehmen wir den letzten Abschnitt nach Veules-les-Roses unter die Räder. Auf dem Campingplatz angekommen, nutze ich die Gelegenheit, die schmutzige Wäsche zu waschen – denn auch Abenteurer müssen mal ihre Socken reinigen.

    Nach der Wäsche marschieren wir zur Steilküste – atemberaubend, windig, perfekt für Fotos.

    Der Abend klingt gemütlich aus: Wir genießen die Aussicht, ein Glas Aperol – und natürlich die Tagesschau. Denn auch unterwegs will man informiert bleiben, wenn auch nur über das, was zuhause so passiert.

    ObeliX steht zufrieden da, wir auch – ein perfekter Reisetag zwischen Meer, Geschichte, Hafen und ein bisschen Wäsche-Chaos.
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  • Veules-les-Roses - klein aber oho!

    September 5 in France ⋅ ☀️ 19 °C

    Heute haben wir’s mal ganz entspannt angepackt: Ausschlafen, gemütlich frühstücken, Sonne genießen – kurzum, der perfekte Start in den Tag. Irgendwann beschliessen wir, dass wir das schöne Wetter ja nicht einfach nur faulenzend geniessen wollen, also: Wanderschuhe geschnürt und los an die Küste ins schmucke Veules-les-Roses.

    Das Dörfchen gehört offiziell zu den „schönsten Dörfern Frankreichs“. Da haben die Franzosen mal nicht übertrieben – hier sieht alles so hübsch aus, dass man fast Angst bekommt, aus Versehen einen Grashalm krumm zu treten.

    Zuerst geht’s über unzählige Stufen runter zum Kiesstrand, wo der Atlantik so laut tobt, als hätte er heute besonders schlechte Laune. Runter geht ja bekanntlich leicht – aber der Gedanke an den Rückweg lässt schon mal die Waden zucken.

    Dann wandern wir weiter durch Wald und Felder und stolpern beinahe über die Quelle der Veules, dem kürzesten Fluss Frankreichs. Mit knapp über 1100 Metern Länge könnte man ihn auch als „Bächlein mit Ambitionen“ bezeichnen. Aber immerhin: einmal quer durchs Dorf schafft er es!

    Direkt unterhalb der Église Saint Martin gönnen wir uns eine Pause. Claudia – Überraschung! – bestellt sich natürlich Moules. Und was soll man sagen? Sie waren megagut. Roger bleibt beim Fisch, sicher ist sicher.

    Frisch gestärkt schlendern wir weiter durchs Dörfchen, immer schön der Veules entlang, bis das Flüsschen sich mutig in den Atlantik stürzt. Zum Abschluss noch ein Abstecher an die Ruine der Église Saint Nicolas. 1821 zerstört – und ehrlich gesagt: danach hat sich wohl keiner mehr bemüht, sie aufzubauen.

    Zum Schluss stapfen wir brav bergauf zurück Richtung Camping. Ob wir morgen Muskelkater haben, ist ungewiss (nach dem über 5 km !!! langen Spaziergang) – aber heute geniessen wir einfach den gemütlichen Abend und hoffen, dass die Waden nicht allzu beleidigt sind.
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  • Ein kurzer Veloausflug… angeblich!

    September 6 in France ⋅ ⛅ 24 °C

    Heute war erstmal Umzug angesagt – nein, nicht wir, sondern unser Stellplatz. Nachdem das erledigt war, kamen wir erst gegen 11.30 Uhr in Fahrt. Claudia meinte: „Ach, nur eine kleine Velotour, gerade mal 18 km.“ {foto} – Da horcht Roger schon misstrauisch auf, denn bei Claudia kann „kurz“ auch schon mal ein halber Tagesausflug bedeuten.

    Die Landschaft war malerisch wie aus dem Bilderbuch, Felder, Hecken, ein bisschen Meerluft – das Radlerherz hüpft! In Sotteville-sur-Mer legten wir eine kulinarische Pause ein, damit niemand Gefahr lief, vom Rad zu kippen.

    Doch damit nicht genug: Claudia entdeckte noch eine gigantische Treppe hinunter zur Küste (L'escalier des falaises in Sotteville-sur-Mer). Zum Glück gibt’s ein Video – allerdings nur vom Runtergehen. Das Hochgehen hätte mit all dem Schnaufen und Keuchen wohl die Tonspur gesprengt.

    Roger blieb lieber oben und bewachte die Velos (und seine Knie), während Claudia sich in die Tiefe wagte (192 Stufen). Unten: grandioser Ausblick auf die Felsen, oben: ein leicht keuchender Wiederaufstieg.

    Fazit: „kurze“ Tour, volle Eindrücke – und Treppen zählen definitiv als Bonuskilometer!
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  • Étretat

    Sep 8–10 in France ⋅ ☁️ 18 °C

    Gestern haben wir Veules-les-Roses verlassen – nicht etwa frühmorgens mit Tatendrang, sondern so gegen „später Vormittag“. Denn unser Plan war clever: erst mittags in Yport aufkreuzen. Unterwegs noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft (die meisten davon vermutlich essbar) und dann… nichts. Also wirklich nichts. Nachmittag = Faulenzprogramm.

    Heute dagegen: plötzlich Sportprogramm! Claudia, die heimliche Tour-Managerin, schlägt eine Velotour vor. Roger, skeptisch wie immer, wird überredet – knapp 30 km, Ziel: Étretat. Oder, um ehrlich zu sein, Ziel: Restaurant La Flottille.

    Wir radeln los, beschwingt wie Tour-de-France-Fahrer – nur mit etwas weniger Lycra und mehr Appetit. Erst ein kurzer Abstecher ins verschlafene Dörflein Yport. Am Strand bewundern wir die Steilküsten und stellen fest: hübsch, aber noch nicht essbar.

    Also weiter, durch winzige Dörfer, Richtung Étretat. Dort sieht’s dann schon ganz anders aus – viel touristischer, viel belebter, und vor allem: unser Restaurant.

    Um 11:45 Uhr stehen wir brav an. Punkt 12 Uhr dürfen wir auf die Terrasse. Fünf Minuten später ist alles voll, innen wie außen. Kein Wunder: das Essen ist ausgezeichnet! Nach 1,5 Stunden rollen wir fast kugelrund wieder hinaus – und tatsächlich, draußen steht immer noch eine lange Schlange. Scheint, als hätten wir das Gourmet-Geheimnis von Étretat entdeckt.

    Danach: zurück aufs Rad. Leider ging’s nicht bergab nach Yport, sondern bergauf. Roger findet das gar nicht lustig – sein Lieblingsprofil ist bekanntlich: flach, mit Rückenwind, und am besten bergab. Aber er kämpft tapfer. Wir machen noch zwei Abstecher an die Klippen (sehr sehenswert, aber auch da keine Abfahrt zurück ins Tal…) und erreichen schließlich Yport wieder heil und satt.

    So satt, dass das Nachtessen glatt ausfällt. Unsere Bäuche sind noch so beschäftigt mit Verdauen, dass sie für weiteres Futter schlicht keinen Platz haben.
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  • Fast Holland-Feeling in Honfleur

    September 9 in France ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute haben wir es mal so richtig ruhig angehen lassen – schliesslich standen nur läppische 48 km bis Honfleur auf dem Programm. Also gemütlich aufstehen, Kaffee schlürfen und ObeliX startklar machen. Kurz vor 11 Uhr rollten wir auch schon über die berühmte Pont de Normandie.

    Und da muss man sagen: ganz schön beeindruckend, dieses Bauwerk! 2.141 Meter lang, 23 Meter breit, 60 Meter hoch über der Seine – und so elegant geschwungen, dass man fast vergisst, dass man eigentlich auf einer Autobahnbrücke steht. Claudia war begeistert von der Architektur, Roger dagegen mehr davon, dass die Überfahrt nur 5.90 Euro Maut kostete.

    In Honfleur angekommen, strahlte die Sonne vom Himmel – und da kam natürlich Claudias Vorschlag: „Velotour!“ Roger war skeptisch, aber siehe da: es ging tatsächlich meist geradeaus, kam bergauf und wenn dann nur sachte, mit kaum Wind. Man könnte fast meinen, jemand habe die Normandie kurzzeitig auf Holland umprogrammiert. Roger strahlte wie ein Honigkuchenpferd und pedalte ohne Murren.

    Zurück bei ObeliX machten wir es uns dann so richtig gemütlich. 1–2 Stunden in der Sonne brutzeln (diesmal wir, nicht das Fleisch), und dann kam das Abendprogramm: Roger grillierte französische Cipollata-Würstchen, Claudia zauberte dazu einen feinen, knackigen Salat, dazu gabs noch Pommes Chips – und beide waren glücklich.

    Morgen ist dann in Frankreich Generalstreik angesagt. Da heisst es: keine Züge, keine Busse, Strassenblockaden usw. vielleicht nicht mal frische Baguettes. Deshalb wollen wir Morgen nur einen kleineren Spaziergang durchs Städtchen oder am Hafen entlang machen. Honfleur hat ja genug zu bieten: hübsche Gassen, bunte Häuschen und immer irgendwo ein Café, das nach uns ruft. ObeliX darf also auch mal verschnaufen, bevor es dann wieder weitergeht.
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  • Honfleur – Wolken, Hafen und Vorgaben

    September 10 in France ⋅ ☁️ 18 °C

    Gemütlich standen wir heute auf – und das Glück war auf unserer Seite: statt Dauerregen (wie eigentlich im Wetter-App angegeben) gab’s nur Wolken. Also nix wie los, Stiefel an und rein ins hübsche Städtchen Honfleur.

    Roger hatte schon gleich am Anfang seine Spielregeln festgelegt: „Mehr wie 5 km laufe ich nicht!“ – als wäre er die UNO, die gerade ein Abkommen über Bewegungsquoten verhandelt.

    Zum Glück ist der Hafen von Honfleur nicht weit vom Stellplatz entfernt. Ein Bilderbuch-Hafen, umrahmt von alten Häuserfassaden und einer gemütlichen Promenade, die so einladend wirkt, dass man fast glaubt, hier sei immer Postkartenwetter.

    Nächster Halt: die Église Saint-Léonard. Die gotische Kirche stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert, allerdings wurde der grösste Teil der Kirche von den Hugenotten in den Religionskriegen niedergebrannt. Nach den Religionskriegen im 16. Jahrhundert wurde die Kirche wieder aufgebaut. Besonders auffällig ist ihr reich verzierter Turm im Flamboyant-Stil.
    Von dort marschierten wir weiter in den öffentlichen Park Le Jardin Retrouvé – ein kleiner grüner Ruhepol mitten in der Stadt, mit Teich, Blumenbeeten und viel Platz, damit Roger seine Kilometerbilanz genau im Auge behalten konnte.

    Hungrig kehrten wir schließlich zum alten Hafenbecken zurück, wo uns die Restaurant-Tafeln mit Bildern von Moules-frites und Crêpes anlachten. Klar, touristisch ist’s hier, und kulinarisch konnten wir das Essen nicht mit dem La Flottille in Étretat vergleichen. Aber: es nährt. Und das zählt, besonders nach einer Roger-konformen Marschroute.

    Pünktlich, kaum waren wir zurück bei ObeliX, begann es wie auf der Wetter-App angekündigt zu regnen – als hätte der Himmel die Startzeit von „Indoor-Programm“ genau eingehalten. Also kuschelten wir uns ins Wohnmobil, während draußen die Tropfen trommelten.

    Und das Beste: Claudias Spaziergang blieb tatsächlich unter 5 km. Vorgaben eingehalten, Frieden im Wohnmobil gesichert. Mission Honfleur erfolgreich abgeschlossen.
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  • Mit ObeliX unterwegs – Bayeux light

    September 12 in France ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute stand die Abfahrt in Honfleur auf dem Programm – ganz gemütlich, kein Stress. Unser treues Gefährt ObeliX rollte souverän los, und nach einem kleinen, aber durchaus wichtigen Einkaufsstopp (Proviant geht immer!), waren wir tatsächlich schon um 11:15 Uhr in Bayeux. Frühaufsteher deluxe!

    Und siehe da: das Wetter – entgegen der ewigen Lügen unserer WetterApp – war mal wieder viel besser als befürchtet.

    Also beschlossen wir, Bayeux unsicher zu machen. Ein kleiner Spaziergang in die Stadt – easy. Doch dann der Schock: Das Centre Guillaume le Conquérant geschlossen! Wegen Renovation. Bis Oktober 2027. Ja hallo?!

    Der berühmte Teppich von Bayeux, ganze 68 Meter lang (und dabei nur 52 cm hoch – quasi das Cinemascope des 11. Jahrhunderts), bleibt uns also verwehrt. Schade, denn 58 Szenen voller Drama, Intrigen und Schwertgeklirr hätten wir schon gern mit eigenen Augen gesehen. Von Harald Godwinsons Treffen mit König Edward bis hin zur epischen Schlacht von Hastings am 14. Oktober 1066 – alles fein säuberlich gestickt. Netflix im Mittelalter sozusagen.

    Als Alternative besuchten wir die riesige, beeindruckende Kathedrale von Bayeux, die in all ihrer Pracht nicht weniger Geschichte atmet.

    Danach schlenderten wir weiter durch das hübsche Städtchen, gönnten uns den Kauf eines feinen Likörs (Claudia freut sich schon!) und kehrten nach zwei Stunden wieder zu ObeliX zurück.

    Am Abend wagten wir dann den kulinarischen Ausflug ins chinesische Restaurant. Das Essen war durchaus gut, kam qualitativ aber nicht ganz an unseren geliebten „Rosengarten“ in Rheinfelden heran. Genossen haben wir es trotzdem – und satt geworden sind wir allemal.
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  • Grippe & ein Hauch von Omaha Beach

    Sep 14–16 in France ⋅ 🌬 21 °C

    Heute war ein richtiger „Ferientag light“: Abfahrt erst gegen 10.30 Uhr – aber hey, es waren ja auch nur läppische 23 Kilometer bis zum Omaha Beach. Fast schon eine Spazierfahrt!

    Leider hat mich die Grippe erwischt: ich friere, mir tun alle Knochen weh und ich kann mich kaum bücken (fühle mich wie 95 jährig), und meine Motivation liegt irgendwo zwischen Null und Schlafmodus. Mein Tagesprogramm bestand also hauptsächlich darin, das Bett nicht zu sehr zu verlassen.

    Während ich also das „Grippehotel“ teste, hat Roger die Wäsche übernommen. Ich sage mal so: ich habe jetzt einen persönlichen Butler, der sogar Waschmaschinen bedienen kann. Luxusurlaub in der Normandie!

    Am Abend wagten wir uns trotz meiner Gliederschmerzen runter an den berühmten Strand – genau dort, wo am 6. Juni 1944 die Alliierten von Großbritannien nach Frankreich vordrangen. Ein geschichtsträchtiger Ort, an dem wir allerdings weniger heldenhaft wirkten. Um 18.15 Uhr war es für ein richtiges Abendessen noch zu früh, und so mussten wir uns mit einem Croque Monsieur im „Restaurant du Casino“ begnügen.

    Gestärkt – naja, eher notdürftig aufgefüllt – kraxelten und schnauften wir anschließend wieder den Berg hinauf.

    Morgen hoffe ich, dass ich wieder fit genug bin, um statt nur die Bettdecke auch ein paar echte Sehenswürdigkeiten hochzuheben. Omaha Beach war jedenfalls schon mal ein Anfang.
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  • Nach dem Frühstück: Scheidung auf Zeit

    September 15 in France ⋅ 🌬 17 °C

    Nach einem gemütlichen "z'Morge" trennen sich unsere Wege. Keine Sorge – nur für ein paar Stunden, nicht fürs Leben. Roger zieht es ins Museum, mich aufs Fahrrad. Klassische Rollenverteilung: er Geschichte, ich Kalorienverbrennung.

    Roger marschiert also zu Fuss ins Musée D-Day Omaha. Dort stößt er auf Waffen, Uniformen, Zigaretten und allerlei Kriegsrelikte. Keine Dekoartikel, sondern bedrückende Erinnerungen daran, wie ernst es am 6. Juni 1944 wirklich war.

    Damit nicht genug, setzt er sich auch noch eine VR-Brille auf. Zack – mitten im Kugelhagel, Landung der Alliierten, Vierville-sur-Mer, 6. Juni 1944. Beeindruckend, erschreckend, hautnah. „Erlebnisurlaub“ mal anders - traurig. Tausende Soldaten starben damals, und Roger erlebt das Ganze in 180 Grad.
    Während Roger also mit den Alliierten an der Front kämpft (zum Glück nur virtuell), trete ich tapfer gegen den Wind an. Mein Ziel: Grandcamp-Maisy. Der Wind? Mal Rückenfreund, mal gnadenloser Gegner – meistens Letzteres.

    Zweimal erwischt mich Regen. Beim ersten Mal habe ich Glück: genau vor einem Bauernhaus, wo ich mich unterstellen kann. Kaum 3–4 Minuten, und der Spuk ist vorbei. Fast wie ein Testlauf vom Wettergott: „Mal schauen, ob sie nervös wird.“

    In Grandcamp-Maisy selbst ziehen wieder dunkle Wolken auf. Ich bin aber clever – oder schlicht vom Schicksal verwöhnt – und stehe genau vor einem Restaurant, als der nächste Guss runterkommt. Perfektes Timing! Also rein ins Trockene und eine Portion Moules bestellt. Laut Karte hätte es nur Salat dazu gegeben, aber der Chef fand wohl: Die Radlerin braucht noch Kohlenhydrate! Und schwupps, stehen Pommes auf dem Tisch. Ich habe mich natürlich nicht gewehrt.

    Gestärkt radle ich zurück, nicht einmal musste ich meine Regenhosen anziehen. Dort wartet Roger schon im „ObeliX“ (unserer Basis). Er hat seine VR-Schlacht überstanden, ich meinen Kampf mit Regen und Wind.

    Fazit: Roger kämpfte heute mit Geschichte, ich mit Geographie – und beide haben wir überlebt.
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  • Unser Tag am Mont-Saint-Michel

    Sep 16–18 in France ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach einer Nacht, so ruhig, dass selbst die Mücken wohl ausgeschlafen haben, tuckern wir gemütlich 150 Kilometer Richtung Mont-Saint-Michel.

    Der Plan war glasklar: mit dem Velo zum Klosterberg, ein bisschen Pilgerfeeling schnuppern, schöne Fotos machen, vielleicht sogar andächtig seufzen.
    Die Realität: Parkplätze bis zum Horizont, Touristen bis ins Nirwana. Für mich: viel zu viele. Schon nach fünf Minuten war meine Lust in etwa so gross wie die Chancen, den Mont Saint Michel mal ohne Menschen zu fotografieren – sprich: gleich null.

    Also haben wir die Sache pragmatisch gelöst: ein paar Fotos geschossen (Beweisstück A: „Wir waren da“), und dann ab zurück. Ich gönnte mir noch ein Galette mit Schinken – immerhin ein echtes Highlight. Roger blieb standhaft bei flüssiger Kost und hob den Cidre-Krug. Santé!

    Morgen? Da stürzen wir uns lieber ins Veloabenteuer statt ins Touristenchaos. Frische Luft, keine Parkplatz-Schlacht, keine Souvenir-Tsunamis. Nur wir, die Pedale – und hoffentlich kein Regen.
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  • Velo statt Mont-Saint-Michel

    September 17 in France ⋅ ☀️ 21 °C

    Wie gestern schon beschlossen, haben wir heute die einzig richtige Entscheidung getroffen: nicht nochmal in die gefühlten Millionen Touristen am Mont-Saint-Michel einzutauchen. Selfie-Sticks, überfüllte Parkplätze und das Gedränge – nein danke!

    Stattdessen satteln wir die Velos und rollen gemütlich durch die Landschaft.
    Hübsche Dörfchen reihen sich aneinander, jedes stolz mit einer Kirche, die noch grösser und imposanter wirkt als die im Nachbardorf.
    Als Bonus gab’s am Ende noch eine Windmühle – ganz ohne Warteschlange und Eintrittsgebühr. Wir beschränkten uns auf Staunen, Fotografieren und Weiterfahren. Immer wieder sehen wir den Mont-Saint-Michel aus der Ferne....

    Das Wetter hat brav mitgespielt: kein Regen, Sonne zum Aufwärmen, und fast kein Wind. Radlerherz, was willst du mehr?

    Morgen geht’s dann mit unserem ObeliX weiter Richtung Saint-Malo. Wir sind gespannt, ob die Touristen uns dort wiederfinden – oder ob wir sie einfach elegant abhängen.
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  • Saint-Malo – Velotour gegen den Strom

    Sep 18–19 in France ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute bringt uns ObeliX sicher und wohlbehalten nach Saint-Malo. Die Fahrt ist wie immer entspannt, fast so, als wüsste er genau, dass wir heute noch strampeln müssen. Kaum angekommen, entladen wir unsere Velos und stürzen uns ins Getümmel.

    Schon nach 2-3 km haben wir den Grand Plage du Sillon zur Rechten, das Château de Saint-Malo zur Linken und direkt vor uns die beeindruckenden Stadtmauern der Altstadt. Klingt nach Postkartenidylle – wäre da nicht Komoot, das uns wieder mal sehr kreativ durch "Intra-Muros" (zwischen den Mauern, also Altstadt) lotst: nämlich konsequent gegen alle Einbahnstrassen. Wir sind quasi das Orchester, das im falschen Takt spielt – aber hey, immerhin fallen wir auf. Höhepunkte: die Cathédrale Saint-Vincent, ein Mittagessen direkt beim Stadttor (mit Blick auf die Einbahnstraße, die wir garantiert falsch befahren haben) und jede Menge Kopfsteinpflaster, das unseren Velos die ultimative Massage verpasst.

    Am Nachmittag kehren wir gemütlich zu ObeliX zurück – ein bisschen müde, aber schwer beeindruckt von Saint-Malo und wer weiß: vielleicht haben wir heute die Verkehrsordnung in "Intra-Muros" nachhaltig erschüttert. Und ja: Saint-Malo gefällt uns richtig gut.
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  • Perros-Guirec–Kindergarten m.Meeresblick

    Sep 19–21 in France ⋅ ☀️ 18 °C

    Gemütlich rollt uns ObeliX heute nach Perros-Guirec, rund 169 Kilometer. Nach dem obligatorischen Tankstopp (unter 1.60 Euro, da freut sich das Schweizer Herz!) und einem kleinen Einkauf landen wir selbstverständlich wohlbehalten auf dem Stellplatz.

    Nach einem kleinen Mittagssnack machen wir uns auf den Weg zum Aussichtspunkt „Point de Vue Turquet de Beauregard“. Über beeindruckende Felsen geht’s Richtung Küste – und der Blick über das Städtchen Perros-Guirec ist schlicht genial.

    Wir folgen weiter dem berühmten Zöllnerpfad. Natürlich mit kleiner Rast auf den Felsen direkt am Strand. Beeindruckend zu sehen, wie die Flut langsam, aber unaufhaltsam, die Felsen verschluckt. Ein echtes Naturkino – Eintritt gratis.

    Zurück beim Stellplatz gibt’s dann ein leckeres Tournedos mit Salat – verdient nach so viel frischer Luft und Meer. Und morgen? Da satteln wir die Velos für eine Tour entlang der Küste.

    Hoffentlich ohne Stromausfall – sonst müssen wir uns wohl auch noch um die Säule prügeln.
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  • Klatschnass auf zwei Rädern

    September 20 in France ⋅ 🌧 19 °C

    Heute ist leider ein Regentag. Wir starten optimistisch in einer kurzen Regenpause mit unserer geplanten Velotour. Doch das Wetter beweist, dass es weder Wetter-App noch Vorhersage liest – plötzlich schüttet es, was das Zeug hält.

    Die Tour wird spontan gekürzt, unsere Regenjacken geben irgendwann auf, und wir kommen pitschnass und tropfend wie zwei frisch gefangene Fische zurück zu ObeliX. Immerhin: Das Velo hat nicht gestreikt, und wir haben gratis eine Vollwäsche bekommen.
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  • Pizza, Plitsch und Platsch in Roscoff

    Sep 21–22 in France ⋅ ☀️ 14 °C

    Ohne Frühstück starten wir in Perros-Guirec – wer braucht schon Frühstück, wenn Roscoff schon wartet? Nach gemütlichen 1,5 Stunden Fahrt durch Dörfer mit gefühlt 327 Kreisel kommen wir mit knurrenden Mägen in Roscoff an.

    Und jetzt wird’s ernst: ich dränge auf Essen, Roger runzelt die Stirn (soviel Regen, so nass, nicht sein Ding). Regen hin oder her, wir satteln die Velos und radeln los (Claudia hat sich durchgesetzt 😀). Total durchnässt erreichen wir den alten Hafen von Roscoff. Erstes Restaurant? Voll bis auf den letzten Krümel. Zweites Restaurant? Jackpot: ein freier Platz in einer Pizzeria. Pizza bestellt, verschlungen, und weil wir schon so schön dabei sind, noch einen Crêpe mit beurre salé caramel und Schlagrahm oben drauf. Himmlisch! Während wir kauen, trocknen auch unsere Klamotten – nur die Füsse bleiben beleidigt in ihren nassen Schuhen.

    Dann die Überraschung: der Regen verzieht sich, die Sonne zeigt sich kurz. Am Hafenbecken entdecken wir Ebbe vom Feinsten – fast kein Wasser mehr! An der Nordküste der Bretagne können die Gezeiten nämlich Höhenunterschiede von bis zu 14 Metern haben. Ganze Buchten laufen einfach leer, und selbst 10–15 km im Landesinneren merkt man noch das ständige Auf und Ab. Der Atlantik schiebt da nämlich eine ordentliche Wasserwulst in den flacheren Ärmelkanal – und zack, steigt der Pegel wie beim Pepsi-Zero-Glasnachfüllen.

    Schlussendlich rollen wir gemütlich die 4 km zu ObeliX zurück – diesmal trocken. Fast schon luxuriös.
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  • Von Sturm, Sonne und Sattsein

    September 22 in France ⋅ 🌧 13 °C

    Die Nacht in Roscoff war geprägt von Regen, Sturm und einer ungleichen Schlafbilanz: Roger schlief wie ein Murmeltier im Winterschlaf, ich dagegen wälzte mich mit meinen knapp 2 Stunden im Bett wie ein Brathuhn am Spiess. Frisch geduscht (man gönnt sich ja sonst nichts) starteten wir trotzdem voller Elan Richtung Crozon.

    Unterwegs gab’s Verkehr, Umleitungen und Wind. Und plötzlich, wie ein kleines Wunder: Die Sonne! Strahlend, wärmend, geradezu gnadenlos schön.

    Nach einem erholsamen Mittagsschläfchen (für mich, Roger hat ja die Nacht durchgeschlafen) spazierten wir ins Dorf. Ein kurzer Weg – zumindest theoretisch. Praktisch blieb er an einer Crêperie hängen. Der Widerstand war zwecklos.

    Strandbesichtigung? Klar, aber wie gewohnt: Ebbe. Zurück zur Crêperie, diesmal mit einer ehrlichen Galette im Bauch – Schinken, Käse, Ei. Wir nannten es „Zvieri“. Unser Magen allerdings nannte es: „All you can eat“. Um 18.30 Uhr stand fest: Nachtessen gestrichen, wir sind voll bis obenhin.

    Den Abend verbrachten wir daher nicht am Esstisch, sondern in der Sonne. Gemütlich, satt, zufrieden. Manchmal braucht’s nicht mehr fürs Glück.
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  • Mit dem Velo durch Gallien

    September 23, Biskaya ⋅ ☀️ 15 °C

    Endlich mal eine Nacht, in der wir beide wie die Götter geschlafen haben – kein Sturm, kein Regen, kein Schnarchkonzert. Der Tag startet perfekt: Roger holt frisches Brot. Und was soll ich sagen: so guet!!! Mit einem knusprigen Baguette im Bauch fühlen wir uns unbesiegbar – bereit für unsere Velotour.

    Die Route führt uns durchs Hinterland von Crozon bis ans Cap de la Chèvre. Die Landschaft ist einfach traumhaft: wilde Küsten, kleine Dörfer, endlose Weite. Wären da nur nicht diese „Offroad-Passagen“. Ich sage mal so: mein Velo ist definitiv kein Mountainbike. Ergebnis: Ich schiebe, Roger kämpft – und wartet dann auf mich. Immerhin trainieren wir so beide: er seine Geduld, ich meine Waden.

    Zur Belohnung gibt’s in Crozon ein feines Mittagessen. Erst Moules, dann gebratener Lachs – Roger jubelt, weil es „nur ganz wenig Gemüse“ gibt, dafür Reis. Ich finde: ein perfekter Deal.

    Zum Verdauen radeln wir noch zum Hafen, bevor wir es uns bei unserem ObeliX gemütlich machen. Der fühlt sich hier in Gallien natürlich pudelwohl – fast so, als wäre er endlich nach Hause gekommen (zumindest Namenstechnisch)

    Fazit: Ein Tag mit Brot, Meer, Muscheln und ein bisschen Offroad-Drama – gallisch gut!
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  • Wind, Wellen und ein neuer Pulli

    September 24 in France ⋅ ☀️ 15 °C

    Wie wir mit dem Womo unterwegs waren und Roger zu einem neuen Pulli kam

    Heute hiess es: Leinen los! Wir verlassen schon früh unseren Stellplatz, denn unser Ziel heisst Pointe du Raz – eine der dramatischsten Ecken der bretonischen Küste. Vorbei ist’s mit dem «Gemütlich im Womo sitzen» – heute wartet Abenteuer! Dank Rolf von "www.womoblog.ch" erreichen wir den grosszügigen Parkplatz übrigens schrammenfrei. Merci Rolf – unsere Seitenspiegel danken es dir herzlich!

    Der Pointe du Raz ist eine schroffe Klippe, die mit 72 Metern Höhe ziemlich entschlossen ins Meer ragt. Wer hier Höhenangst hat, sollte besser im Womo bleiben und eine Galette essen. Apropos im Womo bleiben: Roger muss leider passen, sein Knöchel meldet «Non, merci!». Also schnappe ich mir meine Wanderschuhe und mache mich solo auf die rund 2 Kilometer zum Aussichtspunkt.

    Oben angekommen, wage ich mich auf die Felsen – naja, zumindest ein bisschen. Ganz runter traue ich mich dann doch nicht. Aber allein der Ausblick ist atemberaubend. Eindrücklich ist gar kein Ausdruck!

    Zurück auf dem Rückweg entdecke ich einen Shop und werde schwach: Ein Pulli, der mir wirklich super gefällt – aber Roger soll ihn bekommen. Nach kurzem Zögern kaufe ich das Teil (Grösse: «Küstenfit») und überrasche Roger. Sein Gesichtsausdruck? Unbezahlbar – der Pulli gefällt und passt perfekt. Glück gehabt!

    Weiter geht’s nach Plozévet, wo wir – einmal mehr dank Rolf – auf einem genialen Parkplatz direkt am Strand landen. Besser kann man den Feierabend kaum verbringen: Wir spazieren am Strand, beobachten, wie die Flut das Wasser zurückbringt und die Moules, die an den Felsen kleben, endlich wieder nass werden. Bretagne-Feeling pur!

    Fazit: Ein Tag voller kleiner Abenteuer, spektakulärer Ausblicke und einem neuen Lieblingspulli für Roger.
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    Trip end
    September 25, 2025