• Julia Langendorf

Franziskusweg

Juliaによる13日間のアドベンチャー もっと詳しく
  • 旅行の開始
    2023年3月12日

    Anreise

    2023年3月12日, ドイツ ⋅ ☁️ 6 °C

    Jetzt geht's los. Um 21:53 startet der Zug in Ulm. Morgen früh werden wir um 8:30 Uhr in Venedig Mestre sein. Über Florenz geht's nach Arezzo und dann zum Start La Verna. Wann wird es zum ersten Mal nach Italien riechen?
    5:02. Wir werden in Bozen von der Kontrolle geweckt. Der Zug ist tatsächlich seit München voll. Mit einer lieben Frau aus Berlin, die für sich ein ganzes Abteil gebucht hatte, teilen wir uns ein Abteil. Was ein Glück und unsere erste Begegnung die uns sehr gut tut.
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  • La Verna

    2023年3月13日, イタリア ⋅ ☁️ 7 °C

    Was für eine Anreise. Heute morgen sind wir im Zug aufgewacht und waren schon in Italien. Den ersten Umstieg hatten wir in Venezia Mestre, dann Firenze Centrale. In Frienze Centrale ist (wie vermutlich immer) viel los auf dem Bahnhof. Von dort aus ging es mit dem dritten Zug nach Arezzo. Arezzo begrüßt uns mit Sonne, Wärme und Italienduft. Im Touristico Office wollen wir uns erkundigen wie man nach La Verna kommt. Die Frau konnte uns auch nicht mehr sagen als Google. Also nehmen wir einen Regiozug von Arezzo nach Bibbina. Davor haben wir uns den ersten Cafe in Italien für dieses Jahr gegönnt. Dort sind wir um 15 Uhr und wissen schon vorher dass wir die letzten 20 km mit dem Bus machen müssen. Und erfahren dort, dass der nächste Bus erst um 17:45 Uhr fährt. Mist. Was tun? Warten? Trampen? Wir haben uns für zweiteres entschiedenen und ersteres gemacht. Es hat uns niemand mitgenommen nach Chiusi della Verna. Aber es dufte nach Frühling, Magnolien blühen und der Wind ist warm. Dann fährt der Bus pünktlich ab. Schon in Bibbiena rufen wir in Chiusi an um nach Übernachtungen zu fragen. Beide Klöster im Ort haben noch zu und öffnen erst im April. Damit hatte ich nicht gerechnet. Egal. Google verrät uns, es gibt auch 3 kleine Hotels im Ort. Es wird uns schon jemand aufnehmen. Also fahren wir im Bus mit. Auf 1000 Höhenmeter angekommen ist noch alles ganz schön grau, die Bäume tragen noch kein Frühlingsgrün. Es ist inzwischen 18 Uhr und es wird schon frisch. Im Hotel Bellavista, besser eine Bar, ist man auch noch nicht auf Tourismus eingestellt - gibt es hier so oder so kaum. Wir fragen nach anderen Möglichkeiten und sofort wird die halbe Kundschaft der Bar eingespannt. Ein lieber Mann spricht deutsch (er wohnt in Hamburg und besucht seine Mama in Chiuso) und managt für uns die erste Übernachtung im Kloster La Verna inklusive ne Freundin die uns dort hin fährt.
    Was ein wunderbar spiritueller Ort. Kloster La Verna, auf italienisch Santuario della Verna. Hier war der Legende nach Franziskus und hat Wundmale an den Händen empfangen. Hier gibt es ein Franziskuskloster das 800 Jahre alt ist. Wir werden empfangen und dürfen als alleinige Pilger im Pilgerrefugio übernachten. Schöne Gesänge laden zum Abendgebet ein. Dann werden wir mit einem tollen Abendessen verwöhnt. Warme Getreidesuppe als primi piatti und gedünstetn Brokkoli und Geflügelfleisch am Spieß zum secondi piatti. Dazu ein Schluck Montepulciano-Wein. Was ein Basefasten-Mahl (nicht!🤔🤣).
    Für morgen studieren wir die erste Etappe.
    Irgendwie schön, dass unser Pilgern im Kloster bei Franziskaner und nicht im Hotel irgendwo in Italien starte. Es sollte wohl so sein. Wo wir wohl alles landen werden? In wie vielen Pilgerheerbergen und wie vielen B&Bs? Draußen ist es sehr kalt und ich bin sehr dankbar über den beheizten Schlafraum🌡️
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  • La Verna - Caprese Michelangelo

    2023年3月14日, イタリア ⋅ ☁️ 8 °C

    Morgens um 7 stehen wir auf. Für Julia gibt's eine kleine Yogarunde, Mama packt ihre Sachen zusammen. Dann schauen wir uns noch im Kloster um und entdecken den Kreuzgang. Der Wind bläst rauf. Bei unserem ersten Pilgerfrühstück nimmt Claudia bei uns Platz. Sie ist Architektin und ist für die Arbeit aber auch zum Beten für ein paar Tage in La Verna. Danach brechen wir auf. Um die ganze Klosteranlage anzusehen nehmen wir uns nicht die Zeit. Für heute sind 15 Grad Celsius und Regen angesagt. Zweiteres haben wir deutlich gespürt. Der Pilgerführer zeigt uns den Weg. Runter ins Dorf Chiusi, was wirklich nicht weit ist und dann geht's bis Eremo della Casella (kleine Pilgerkirche die aus 1200 iwas kommt) bergauf. Wir sind mitten in den Wolken, die versprochene Aussicht lässt zu Wünschen übrig. Am Anfang leichter Wolkenregen (bisher bin ich sehr dankbar über Skinfit Handschuhe, meine Schuhe die noch wasserdicht sind und die Mamutjacke mit Kaputze) nach der Mittagspause ein eckliger Regen, der Wind bläst aus allen Richtungen und wir sind nass. Mama von außen und von innen und ihre Regenjacke ist nicht ganz so dicht, ich von außen. Das Wasser läuft von oben in die Schuhe rein. Alles nass. Und wir sind übrigens auf 1200 Metern. Ich sag zu Mama, dass es in 2 Stunden wieder besser Wetter ist. Singend laufen wir sehr sehr flott den Berg runter und hoffen auf das Ende dieses unermüdliche Regen. Bei den ersten Dörfern, 400 Höhenmeter weiter unten, hört es auf, ein Regenbogen am Himmel macht und sehr glücklich und tatsächlich kommt die Sonne raus, wärmt und trocknet uns. Die letzten 4 Km ging es nur noch bergab und ich bin richtig eingelaufen. Um 16:15 Uhr erreichen wir unser erstes Etappenziel in Caprese Michelangelo, anscheinend der Geburtsort von Michelangelo. Claudia hat uns schon beim Frühstück von ihm berichtet. Er sei oft in La Verna gewesen und habe auch die Sillouette der Stadt in seinem berühmten Gemälde in der Sixtinischen Kapelle versteckt. Wir kommen also an und können sofort im einzigestem Hotel des Dorfes einchecken. Keine Pilgerheerbergen dafür sind wir so glücklich über diesen Luxus. Die Heizung läuft sofort auf Hochtouren und wir trockne ALLES! Schuhe, Rucksäcke, sämtliche Kleidung und sogar den Inhalt der Rucksäcke, der trotz Regencape nass ist.
    Eine warme Dusche wärmt die Mama, wir laufen in Flip-flops durch das Dorf - es läuft sich super leicht ohne Rucksack - es richt nach Regen, die Luft ist sehr angenehm. Julia gönnt sich noch ein Hiit, Mama dehnt sich und dann essen wir richtig lecker zu Abend. Nudeln mit Pilze und Tiramisu (für Mama) und Gnocchi a tartufo für Julia. Der schwarze Trüffel ist sehr berühmte für diese Region, das hatte ich bereits im Zug googelt. Der Hauswein darf natürlich nicht fehlen und jetzt checkt Mama schon mal die Route für morgen aus.

    Kurz: Regenbogen als Zeichen der Hoffnung.
    Gott sei Dank gibt es sofort ein Hotel mit ganz vielen funktionierenden Heizungen, kuscheligen Handtüchern und wärmer Dusche.
    Luxsuspilgern.
    Keine Aussicht. Der Wald sieht sehr schön aus. Im Sommer sicher ein Traum.
    Wichtigstes Gepäckstück: Regenschirm(!!!) , Regenjacke und Skinfithandschuhe (von Fabi😉).
    Sehr gut dass wir schon um halb 5 im Hotelzimmer sind und unsere Sachen, v. A. die Schuhe Zeit haben zu trocknen.

    Strecke:
    21 km,
    780 Höhenmeter Anstieg
    1200 Höhenmeter Anstieg
    Anfängliche Schwierigkeiten den Weg zu finden (den ersten Km sind wir erst mal in die falsche Richtung gelaufen) aber tatsächlich gute Beschilderung!

    Italienisch skills:
    tartufo - Trüffel
    chiave - Schlüssel
    letto matrimoniale - Doppelbett
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  • Caprese Michelangelo - Sansepolcro

    2023年3月15日, イタリア ⋅ ⛅ 6 °C

    Etappe Nr 2. Wir frühstücken bei herrlichem Ausblick auf die Toskana. Am Himmel leuchtet die Sonne durch dicke Regenwolken. Es wird regnen heute. Sichtbar. Trotzdem geht's zusammen mit den ersten Regentropfen des Tages für uns los. Durch die Toskana. Trotz Regen ist es nicht kalt, Olivenhaine sind am Weg. Und wir sind richtig angezogen. Nach 45 min hört es auf. Ich hätte es nicht gedacht. Es wird warm und der Weg führt uns vorbei an kleinen Höfen und Ackerland. Nach dem ersten Monte, 2,5 Stunden nach Tourbeginn konnten wir noch einen Blick auf die bisherige Strecke werfen. Man sieht Caprese Michelangelo und La Verna. Wir machen Pause an einer Bilderbuch-Toskana-Sommerresidenz, die nach 10 Minuten durch einen zweiten Regenschauer beendet wird. Also laufen wir weiter. Auch unterm Schirm kann man die Toskana wahrnehmen. Zypressen an Häuserauffahrten, Eingangstore, Toskanavillen. Warum wird die Toskana hier so betont? Heute sind wir den letzten Tag in dieser Bilderbuchregio. Es geht nach Umbrien. Nach dem Stausee kommen wir durch die Beschilderung von unserem Weg ab und werden mit einem ganz tollen Stück durch einen Kiefernwald belohnt. Es hört wieder auf mit Regen und man kann mit einem Leichtigkeit den schmalen Pfad fast hinunterspringen. Es duftet herrlich nach Pinien, Wald, Wärme, Italien. Man hört die Vögel singen. In der Ferne sieht man die großen Pinien stehen (Iwie ist sind meins Füße nass und mir ist kalt). Am Ende des Stücks, mein Lieblingsstück des Tages, beantragt Mama eine Pause. Wir machen noch weitere 3 Km bis es dann zur Pause kommt. Es wird immer grüner, fast Schritt für Schritt. Narzissen, Osterglocken, Holunder ist schon leicht grün, Krokusse, ein Baum in dem tausend Vögel sitzen und zwitschern, eine Birke fast schon begrünt. Immer wieder ein Hühnerstall. Der Weg ist eine gerade stecke, im Sommer bestimmt unerträglich warm. Und irgendwann kommen wir um 16:15 Uhr in Sansepolcro an. Wir sind nach 26 km und 500 Höhenmeter beide ziemlich erschöpft. Wir finden eine Herberge, fast auf Anhieb, also mit 3 weitere Anlaufstellen, die viel zu Überteuert ist, strecken und dehnen uns, nehmen eine Dusche, schlendern durch Sansepolcro (nichts besonderes) in Barfusschuhen und Flipflops (das ist eher was besonderes, es hat nämlich vielleicht grad mal 6 - 8 Grad) und finden schließlich eine ganz coole Bar. Ich bestell irgendwas, was ich nicht verstehe und werde positiv überrascht mit gefüllten grünen Oliven, gebacken in einer Panade. Die Füllung ist ein super leckeres Brät. Und eine Art "Pizza", also der Boden ist wie Pizzaboden, der Belag ist Zuccini, Aubergine, Radicchio, Pilze, bisschen Parmesan. Schmeckt super lecker. Jetzt liegen wir ziemlich erschlagen im Bett und studieren den Weg für morgen. Wir entscheiden uns gegen die Rother-Variante die in 2 Tagen nach Pietralunga läuft und für den Vorschlag des anderen Führers, der in 3 Etappen zum gleichen Ziel führt. Aber 30 km und 1000 Höhenmeter an 2 aufeinander folgenden Tagen ist echt zu viel. Für morgen ist übrigens kein Regen angesagt.

    Kurz: Gott sei Dank wärmt Mama mir meinen Hände. Sehr schöner Pfad durch den Kiefernwald. Super schöne Toskanavibs. Ich find Mama läuft das ganze richtig flott! Von wegen ich sei schneller als sie.

    Strecke:
    26 km
    520 Höhenmeter Anstieg
    740 Höhenmeter Anstieg

    Italien Skills:
    Mercoledi - Mittwoch
    giovedi - Donnerstag
    venerdi - Freitag
    Acqua calda - heißes Wasser
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  • Sansepolcro - Citta di Castello

    2023年3月16日, イタリア

    Was für ein Tag. Etappe Nr. 3. Von der Toskana nach Umbrien. Die Sonne strahlt in unser Zimmer. Wir starten mit unserer schon gewohnten Routine in den Tag. Ich mit Yoga, Mama packt in der Zeit ihre Sachen zusammen und so sind wir gleichzeitig um 8 Uhr bereit für den Tag.
    Da es in der Herberge kein Frühstück gibt, erhalten wir vom Betreiber einen Frühstückssgutschein in der besten Patecceria der Stadt. Es gibt Brioche con crema e pistacchio, Cappuccino und für Julia einen Schwarztee mit Zitrone. Die bekommt man hier in der Region immer zum Tee dazu. Find ich natürlich klasse. Es ist schon fast 10 Uhr bis wir unsere Etappe richtig starten. Es gibt anfängliche Schwierigkeiten den Startpunkt zu finden, wir holen uns noch Proviant für den Tag, suchen die Franziskuskirche. Irgendwann nehmen wir uns doch Komot zu Hilfe. Übrigens: es ist strahlend Blauer Himmel, keine Wolke zu sehen. Ich bin super glücklich und merke auch körperlich super fit zu sein.
    Der Weg führt uns bergauf, durch kleine Wäldchen, vorbei an einem Anwesen, Olivenbäumen in einen ersten schönen Pfad durch den Wald. Es fühlt sich an wie eine 1. Mai Wanderung. So frühlingshaft. Es folgt ein sehr kurzes Stück Asphaltstraße. Ich merke diese langen geraden Strecken finde ich voll anstrengend zu gehen, Mama fällt das viel leichter. Ich bevorzuge ein auf und ab. Und werde an diesem Tag davon genießen können. Es geht nämlich jetzt bergauf, 500 Höhenmeter, relativ steil, durch den Wald, an einem kleinen Bach entlang. Der Pfad ist super schön zu gehen, wir gehen beide in unserem eigenen Tempo hoch. Gott sei Dank Regent es nicht!!! Es wäre eine sehr matschig und sehr rutschige Angelegenheit!! Mama zieht bei der ersten kleine Bachüberquerung die Schule aus und gönnt sich eine Kneipp-Einheit. Um 12 Uhr sind wir oben angekommen. Also oben beim Kapuzinerkloster. Wir können sehr stolz sein über den geschaffen steilen Aufstieg! Hier hat Franziskus wohl einen Orden gegründet. Später wurde das Kloster von Kapuzinern übernommen. Wir lassen uns eine Stunde von der Sonne anstrahlen, bevor es die nächsten 200 Höhenmeter hoch geht. Es folgt ein Weg zwischen den Bergen, durch Serpentinen, am Berg entlang, mit tiefen Furchen, an Ruinen vorbei und plötzlich liegt Umbrien vor uns! Ab jetzt geht's nur noch bergab. Mama sitzen die insgesamt 800 Höhenmeter in den Knochen. Ich fühle mich noch sehr fit. Um halb 4 legen wir die zweite Pause ein. Das Cornetto vom Frühstück hatte ich mir eingepackt und es schmeckt jetzt herrlich. Es sind noch ca. 1,5 Stunden bis zum Zielort Selci Lama. Wir fragen jetzt schon mal ein Air BnB an. Und freuen uns aufs Ankommen. In Selci Lama angekommen bekommen wir eine AriBnB Absage. Also schalten wir Google ein, was es sonst noch so gibt. Paar Agriculturas und ein Hotel. Wir klingeln und rufen bei n paar an und bekommen nur Absagen. Mama erinnert uns daran, dass wir in einer Bar erstmal ein Stärkungsbier trinken können und uns dann weiter auf die Suche machen. Sehr gute Idee. Zur Not gibt es ja noch dieses Hotel. Um 18 Uhr verlassen wir die Bar. Irgendwie ist es kalt geworden. Ab zum Hotel. Böses Erschrecken. Das hat zu! Noch kein Sommerbetrieb. Die Leute in der Bar nebenan signalisieren uns, dass es in Selci Lama für heute nichts mehr gibt. Erst in Castello. Wie sollen wir da jetzt noch hin kommen? Und jetzt beginnt das Abenteuer, Italien managt uns mal wieder eine Übernachtung. Bus? Die Leute sagen, da fährt jetzt nichts mehr. Wir lassen uns ein Taxis bestellen. Ein älterer Mann aus der Bar ruft uns das Taxi, ein weiterer fragt warum wir kein Italienisch sprechen😅, ein Dritter läd ins auf due Café ein. Es wird schon überlegt wo wir in Castello unter kommen können. Der Mann der angerufen hat, sagt die Taxifrau fährt uns an ein Hotel. Die Taxifrau ist da und sagt, es hat kein Hotel auf. Auf dem Weg nach Castello (7 km) telefoniert sie mit jemandem und checkt uns ein B&B ab. Und übergibt uns dann am Ziel angekommen direkt der Besitzerin. Sie führt uns in ihr B&B und es ist wunderschön hier. Ganz alte Einrichtung, unterm Dach, super gemütlich. Wir sind fertig, müde und glücklich hier zu sein. In Citta de Castello, auf der Route der wir gestern und dagegen entschieden haben. Es wird geduscht, es ist schon 21 Uhr und wir denken nicht an Essen sondern an die Tour morgen. Von hier aus sagt der Vorschlag 30 km mit 1000 Höhenmeter. Das ist zu krass. Also studiere wir rum wie wirs machen könnten. N Stück mit m Taxi und dann durchziehen, dazwischen gäbe es zwar eine Unterkunft. Aber wir sind ja inzwischen schlauer und rufen schon vorher an. Um zu erfahren, dass die zu hat. Eine einzige Zwischenmöglichkeit gibt es. Aber die erreichen wir erst morgen früh. Also wird das erst morgen entscheiden. So n Plan haben wir ja schon. Und in Pietralunga gibt es ein Hotel das offen hat. Da haben wir schon angerufen. Um 22 Uhr gehen wir noch raus und schauen mal, wo wir eigentlich sind. Citta di Castello ist super schön, super super sauber und erinnert vom Flair an Roma. Kein Toskanavibe mehr hier.
    Ich bin gespannt was morgen kommt. Die liebe Frau vom B&B wird uns Frühstück bringen, das haben wir schon so veriembart.

    Kurz: An der zweiten Bächlein-Überquerung musste auch ich die Schuhe ausziehen. Pilgern ohne Regen ist so viel schöner! Mit jedem Schnitt Richtung Süden strahlen die Knospen an dem Sträucher um die Wetter. Es begegnen uns keine Menschen. Die Etappen liegen einfach in dem Bergen, wo stundenlang nichts kommt. Mega cool, dass wir zum Frühstück eingeladen waren.
    Es ist schön warm in unsrer Wohnung, draußen ist es kalt. 2 Grad. So spät sind wir noch nie ins Bett. Gute Nacht jetzt.
    Im März haben einfach noch viele Herbergen zu.
    Wir sind sehr stolz auf diese Etappe mit vielen Höhenmeter.

    Streck:
    23 km
    840 Höhenmeter Anstieg
    900 Höhenmeter Abstieg

    Italienisch Skills
    mattina - morgen
    oggi - heute
    senza - ohne
    con - mit
    Sabato - Samstag
    chiuso - geschlossen. Nicht gegoogelt sondern aus dem Zusammenhang sehr schnell kapiert
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  • Citta di Castello -???

    2023年3月17日, イタリア ⋅ ☀️ 2 °C

    Guten Morgen. Buongiorno. In der Überschrift steht "???", einfach weil wir noch nicht wissen wo wir heute abend landen wollen. Spannend was der Tag bringt. Und die Sonne strahlt schon.
    Ich bin schon vor dem Wecker aufgewacht. Will mich jetzt dehnen, yoga machen und bevor uns die liebe B&BFrau Frühstück bringt kurz raus in die Stadt. Ich bin so gespannt wie es draußen aussieht.
    Die tolle Frau war schon 10 vor 8 da und ich nicht draußen. Gar nicht schlimm. Sie richtet uns ein üppiges Frühstück mit Yogurt, Wurst, Eiern, Brot... Pizzabrot mit Olivenöl (super lecker!!!) und selbst gebackenen Kuchen!!! Tee und Cafe. Wow! Beim Frühstück erreichen wir telefonisch niemanden in der Bar die für die Bocca-Tour (da dort die Übernachtung wäre) sprechen würde und so nehmen wir Option 2 für heute: n Stück Taxi fahren, aus der Stadt raus und gleich bis Pietralunga zu laufen. Das hießt am Ende dann 26km mit 900 Höhenmeter. Und somit ist die Überschrift klar und Mama meint, sie hat bei dieser Variante ein gutes Bauchgefühl. Tagesetappe Nr. 4 steht an.
    Wir haben bomben Wetter, strahlender Sonnenschein. Ich möchte noch die Stadt am Morgen sehne und dann wollen wir die Taxifahrerin anrufen. Und wer steht mitten auf dem Hauptplatz, mit Taxi: Rita, die Fahrerin von gestern. Warum wir eigentlich Taxi fahren wollen: Der Buch-Führer sagt 30 km vorraus, am Anfang noch mit Straße, dann keine Automöglichkeit mehr. Das war schon meine Idee am Vortag. Wenn wir die Tour nehmen (und einen Tag reinholen), dann können wir es mit dieser Variante schaffen. So war es dann auch. Rita lässt uns an der gewünschten Stelle raus und wir laufen los. Ich merke schnell, dass ich ein bisschen Ruhe brauche. Die heutige Etappe verläuft immer sehr ähnlich. Ein kleines Alphaltsträßchen zeigt uns den kompletten Weg. Manchmal als Alee, dann wieder frei. Um uns Berge mit Laubwald. Sonst nicht viel zu sehen hier. Die Sonne scheint und wärmt uns sehr. Um 12 gibt's die erste Pause um 14 Uhr die zweite.
    Mein Vesper wird mit Rosmarin, Salbei und Gänseblümchen verfeinert. Alles schmeckt herrlich intensiv. Zum Nachtisch gibt's süßen Kuchen von der lieben B&B-Frau. Ich leg mich auf die Mauer, schließ die Augen und lass mich von der Sonne anstrahlen. Es ist ruhig, ich hör dem Sprecht zu, in der Ferne eine Motorsäge die gar nicht stört, Fliegen kreisen rum, die auch nicht stören, zwischendurch das Klacken der Thermoskanne wenn Mama Kaffe neben mir nach schenkt. Es duftet herrlich nach Espresso. Was für ein wundertoller Marmeladenglas- Moment! Ich will dich einsaugen du Moment!
    Apropos Marmelade, zum Frühstück gab es leckere selbst gemachte Mandarinen-Marmelade. Könnte man mal selber machen.
    Danach verläuft die Straße durch einen sehr schönen Wald. Im Bergablaufen googel ich ein paar italienische Wörter.
    Die letzten Km ziehen sich. Ein letztes Mal geht's nochmal steil bergauf.
    Um 18 Uhr erreichen wir Pietralunga. Ein kleines Dorf. Man wundert sich, dass überhaupt noch was kommt. Wir decken uns im Supermarkt mit Obst und Nüssen ein, finden sofort eine sehr einfach Herberge, stärken uns mit Bier und Schwarztee mit Zitrone, duschen, drehen uns kräftig aus (mit Bodyart) und setzten uns dann in ein nobles Restaurant. Es gibt Antipasti mit Tintenfisch auf Kartoffelsalat, danach Risotto mit Tomate und Fisch für Julia und gefüllte Teigtasche mit Spinat und Fungi für Mama. Dazu Wein aus Gubbio - unser Ziel für morgen - und zum Abschluss Cafe.
    Ab jetzt gleichen sich die Etappen der beiden Buchführer.
    Die Pilgerheerberge ist ziemlich kalt, ich hab gefühlt alles an, kuschel mich in meinen Schlafsack unter 2 Decken und bin froh, einen Schlafsack dabei zu haben, der schon zum dritten Mal zum Einsatz kommt. Draußen ist es übrigens auch kalt und wir sind beide müde. Pietralunga wird nicht mehr besichtigt. Stattdessen ab in Schlafsack rein. Gute Nacht.

    Kurz: wir haben minimal Blasen (Mama) oder Druckstellen an den Füßen. Mein Rucksack wird gefühlt immer leichter, der Mama wird der Rucksack immer schwerer.
    Wir naschen Hagebutten (gibt's hier ständig an Wegesrand) und Dank Annette (Grüße gehen raus an dieser Stelle) wissen wir auch, dass man und wie man die essen kann. Ich entdecke Sanddorn.

    Italienisch skills:
    una melanzama - eine Auberginen (w)
    due melanzane - zwei Auberginen
    una mela - ein Apfel (w)
    due mele - zwei Äpfel
    un limone - eine Zitrone (m)
    due limoni - zwei Zitronen
    un arancia - eine orange
    due arancie - zwei Orangen
    delizioso - lecker
    Come ti chiami - wie ist dein Name
    possibile - möglich
    Sinistra - links
    a destra - rechts
    una manderola - eine Mandel (w)
    due manderole - zwei Mandeln

    Strecke: 26,20 km
    920 Höhenmeter Anstieg
    640 Meter Anstieg
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  • Pietralunga - Gubbio

    2023年3月18日, イタリア ⋅ ⛅ 7 °C

    Sabato. Guten Morgen. Schon 7 Uhr 20. Ich will noch gar nicht aufstehen. Eine letzte (weitere) Ü20-km Etappe liegt vor uns und wir sind beide noch müde.
    Okey. Jetzt aber raus aus den Federn. Ich starte mit einer wohltuenden Yoga Session und kalter Dusche, Mama richtet sich und packt ihre Sachen zusammen und dann sind wir mal wieder gleichzeitig fertig und bereit für den Tag.

    Schon am Vorabend hatten wir ausgemacht, hier in Pietralunga morgens einen schnellen Cafe zu trinken und dann gleich loszulaufen. Laut Plan kommt nach der ersten Stunde eine Picknickstelle. Dort wollen wir dann frühstücken. Schnell noch etwas Brot gekauft und nun sind wir um 8:45 Uhr wirklich ready für die Tagesetappe. Oh wie schön ist dieser Samstag Morgen. Es ist schon richtig warm! Oh wie schön ist es, jetzt schon unterwegs zu sein. Es blüht hier schon. Die ersten Bäume erstrahlen in voller Blüte. Was für eine Freude. Wie schön ist diese Landschaft hier. Auch im Laufe des Tages sehen wir noch weitere Blütenbäume und in Gubbio sogar die ersten Magnolienblüten.
    Es geht steil bergauf. Man sieht auf Pietralunga zurück und immer wieder kommen wir an kleinen Höfen vorbei.
    Die angekündigte Picknickstelle kommt schon nach 45 Min. Wir entscheiden noch weiter zu gehen, verpassen das Benediktenkloster am Vorbeigehen und es folgt ein wirklich steiler Anstieg.
    Meine Gedanken des Vormittags: wir ernennen den Tag zum Tag der bewussten Sprache und den schönen Wörtern. Dazu passt der Gedanke (von Mama im Vorhinein?) "26 km und so viele Höhenmeter, das schaff ich nicht". Von Wegen!!! Wir schaffen das!
    Mir gefallen die Höhenmeter. Ich mag es wenn es hoch geht, Kurve um Kurve. Wieder runter... Blick vom Oben. Ein weiterer Gedanke ist, dass ich zu Hause mal selber Gnocchi machen möchte. Und der letzte Gedanke dieser Vormittagsetappe ist: ich hab dem Eindruck der Mama tut das Laufen gut. Diesen bestätigt sie mir später auch.
    Immer am Berg hoch treffen wir auf Jäger die mit ihren Schnüffelhunde jagen. Erst vermute ich, ob es Trüffel-such-Hunde sind. Wird aber verneinen auf Nachfrage. Was genau sie erschnüffeln kapiere ich nicht.
    Nach 2 Stunden, und schon echt vielen Höhenmetern bin ich - so ohne vollen Bauch - richtig fit. Mama beantragt eine Pause. Wir einigen uns auf noch weitere 30 min Gehen um dann zu pausieren. Und als wir nach 35 min wirklich oben am Kamm sind, suchen wir uns ein schönes Plätzchen mit Talblick. Wir haben um 11:15 Uhr bereits 500 Höhenmeter und 10 km. Fühlt sich super an! Jetzt gibt's erst mal Brunch.
    Dann folgt die nächste Etappe. Ein steiler Weg bergab. Und ich denke mir nur: Gott sei Dank regnet es nicht. Es wäre eine Matschsuppe hier. Wenn man das Pilgern mit Regen kennt ist man so dankbar über Sonnenschein. Und heute fühlt es sich schon wirklich sommerlich an. Der Regen der ersten zwei Tage hab ich schon vergessen.
    Hier gibt es kleine Höfe, die tatsächlich die ausgespülten Felder bewirtschaften. Ein Landwirte fährt mit seiner Raupe rum. Wir entdecken eine Pferdekoppel. Schön, wenn es bisschen was zu entdecken gibt. Gefällt mir viel besser als gestern, wo es nur Wald, Wald, Wald war.
    Um 14 Uhr sind wir am Lorettokirchlein. Es gibt die nächste Pause. Die Sonne strahlt mit voller Kraft. Es ist Sommer!!! Ich check schon ein paar Unterkünfte für heute Abend ab, die Klöster sagen mir am Telefon ab und wir bekommen eine AirB&B Zusage von Nicoletta. Beruhigt laufen wir ins wunderschöne Gubbiotal ein. Kleine Orte, Landwirtschaft, Weinanbau, und links an Berg Olivenhaine. Der Untergrund wird steiniger und standiger.
    Im Laufen sieht man alles so gut.
    Die letzten 7 km geht es nur auf eine Aspaltstraße immer gerade aus. Mich strengt das geradeausgehen auf einer Linie mental an. Mama macht die Aspaltstraße zu schafft. Das letzte Stücke zieht sich. Kurze
    Pause 5 km vor dem Ziel, letzte Trinkpause 1 km vor dem Ziel "San Francesco-Kirche" in Gubbio. Wir stehen vor Gubbio, was für eine Stadt wird von der Abendsonne angestrahlt? Wir laufen durch den Park, am alten Amphitheater vorbei und stehen dann vor der Franziskuskirche. Mit der Franziskusstatue, die den Wolf zähmt. Wir spickeln in die Kirche. Es wird gebetet. Ich genieße es anzukommen, nach einer Pilgeretappe (und keine Wanderetappe), nicht nach einer Unterkunft zu suchen, sondern dem Gebet zu lauschen.
    Danach gibt's ein Stärkungsbier und dann treffen wir auf Nicoletta, die uns das Zimmer zeigt und erklärt, dass heute San Guiseppe (Josefstag) gefeiert wird. Also schnell duschen, ohne dehnen (ich werde es später bereuen) los. In der Stadt sind Funkenfeuerstellen aus geschnitten Olivenbäumen aufgebaut. Diese werden nacheinander abgebrannt an 4 Stationen. Wir finden Station eins und laufen mit der Menschenmassen bis Station 2. Das Olivenbaumzeugs brennt lichterloh. Dann entscheiden wir uns für Abendessen und finden ein super super schönes Restaurant. Es wuselt, nur Italiener, kleine Karte mit ausschließlichen typischen Gerichten. Die Kellner, 2 junge Typen, passen in jedes Postkartenbild für dieses Restaurant. Es gibt für Mama Gnocchi mit Fungi und für mich strangozzi al sugo, dazu Mangold. Super lecker. Strangozzi sind die typisch Paste für diese Region. Und schmecken wie Mamas selbstgemacht Schupfnudeln. Oh ein Nudelgericht ist super lecker heute.
    Wir sind todmüde. Die Hüfte (Mama) & die Füße (Julia) tun weh. Es ist eine schöne Stadt die zum Aperol Spitz einlädt. Aber wir wollen nur noch ins Bett.
    Vor der Lagerfeuer Aktion mitten in der Stadt haben wir noch schöne Musik aus einer Kapelle gehört und sind noch zur Anbetung für 15 min dazugesessen. Bei dieser Ruhe merke ich, wie müde ich bin. Sollten wir doch morgen einen Pausetag einlegen von dem Mama schon n paar Mal geredet hatte? Und die Stadt, diesen schönen Ort in Ruhe ansehen? Oder Weiter gehen? Mich zieht es auch ein bisschen weiter. Also ich hab einfach Lust zu gehen. Gerne eine kurze Etappe morgen. Da hab ich die Idee morgen Vormittag die Stadt zu besichtigen, einen Gottesdienst zu besuchen und gegen Nachmittag aufzubrechen und nur 10 km zu gehen (anstatt 16,5 angekündigte). Die werden dann einfach am Montag wieder rein gelaufen. Für Montag sind nämlich 20 km angesagt und jetzt gerade 27 drauß geworden. Die Marke ist uns ja schon bekannt. Nach dem Abendessen konnte ich sogar schon die Übernachtung für morgen buchen und so ist klar: morgen genießen wir erst mal Sonntag, erkunden Gubbio und gönnen den Füßen eine kurze Etappe. Es fühlt sich super an. Es ist schönes Wetter angesagt (ab Montag wieder Regen) und ich freu mich!

    😊Bis jetzt ist heute mein Lieblingstag!!!
    Man trifft wirklich keine Pilger/innen oder sonst Leute auf dem Weg. Ich genieße diese Ruhe und kann super abschalten.
    Wir gehen beide unsere Tempo und ich hab den Eindruck, wir haben so unser gemeinsames Gehen gefunden.

    Kurz: Meine Füße tun bisschen weh. Die ersten Blasen (Mama) machen sich bemerkbar.
    Für morgen ist eine kurze Etappe geplant und die Unterkunft schon gebucht. Das ist total entspannt.
    Wir würden ja gerne in Herbergen und Klöster übernachten, aber die haben alle noch zu.

    März:
    Warum ist es schön ist, im März hier zu sein? Wenn es nicht gerade regnet, ist die Temperatur super angenehm!!! Alle Pilgerheerberge sind noch frei (wenn sie offen haben). Der Frühling ist spürbar!
    Empfehlung für weitere Pilgertouren: April. Definitiv. Dann sind auch die Klöster und Herbergen geöffnet. Und die (noch grauen) Wälder grün.

    Italienisch skills :
    Castelle delle lettere - Briefkasten

    Strecke:
    26,50 km
    800 Höhenmeter Anstieg
    780 Höhenmeter Anstieg
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  • Gubbio - Agricultura Montesalce

    2023年3月19日, イタリア ⋅ ☁️ 11 °C

    Domenica. Kurze, 6. Etappe. Schon gestern hatten wir uns für eine kurze Etappe entschieden. Und das war sehr gut so. An diesem Tag werden tolle, unerwartete Dinge passieren. Und wir werden mit ganz viel leckerem Essen beschenkt werden. Und es wird ein ruhiger Tag.

    Um 7 klingelt der erste Wecker, um 8 stehen wir auf. Es ist klar dass wir zwischen 13 und 14 Uhr los laufen wollen. Also kann man die Dinge heute ruhig angehen lassen 😇😊
    Es gibt ein ausgiebiges, wohltuenedes Yoga und eine Körper und Fußmassge, dann schlendern wir durch Gubbio. Mich zieht es auch noch in einen Gottesdienst an diesem Vormittag.
    Gubbio ist eine alte Stadt. Sie liegt am Berg, klein Gassen, alle Gebäude sind aus alten Steinen. Hier war es wohl, wo Franziskus den Wolf zähmte. Ziellos lassen wir uns treiben und kommen an die alte Stadtmauer. Von hier oben haben wir einen super Ausblick ins Gibbiotal. Es ist bewölkt und noch recht frisch. Die Sonne schafft es noch nicht ganz durch die Wolken durchzuleuchten. Und wird es auch den ganzen Tag nicht schaffen. Es liegt eine Sonntagmorgen-Ruhe in der Luft. Von ferne hört man n Haufen Männerstimmen. Wir laufen weiter und erfahren was hier los ist. Der Weihnachtsbaum-Verein sammelt alle Lichter wieder ein! Es war so: wir laufen so an den Olivenbäume hoch, und stehen plötzlich in einer Gruppe Männer mit Klettergurten. Erst denke ich, die klettern da den Fels hoch. Schon am Heranlaufen streckt uns ein Mann Kuchen entgegen und läd uns ein. Dann gibt's noch Wasser, dann gegrilltes leckeres Fleisch im Brot, dazu Weißwein. Das ist mal m Frühstück. Und für die Arbeiter ein Vesper. So jetzt braucht das Rätsel aber eine Lüftung, was hier gearbeitet wird. In Gubbio werden jedes Jahr am Berg hoch mit gefühlten 1000 Lichtern (und in Wirklichkeit viel mehr) in 600 Meter Länge/Höhe und 400 Metern Breite ein Christbaum in den Berg rein geleuchtet. Von 7.12. bis 10.01. leuchtet der Baum. An markierten Bäumen sind Lampen angebracht, die jetzt wieder weg kommen. Verrückt. Und schön, was wir so unerwartet erfahren habe. So nun aber zum nächsten Ziel. Gottesdienstbesuch. Davor brauch ich einen Espresso - nach dem Fleischfrühstück. Am Hauptplatz der Stadt findet ein Flohmarkt statt. Das passt perfekt zum Tagesfeeling.
    In San Pietro ist Gottesdienst, Hochfest zu San Guiseppe. In Fastenzeitlila ist das Kreuz hinterlegt. Die Minis haben ihren Spaß, und bekannte Klänge und der bekannte Ablauf des Gottesdienst machen, dass ich verstehe wo wir gerade sind. Dieses Gefühl erinnert mich an die Weltjugendtage und zeigen mal wieder, wie schön es ist, wenn wir alle an das gleiche Glauben und die gleichen Rituale haben. Es ist ein Heimat und vor allem Zusammengehörigkeitsgefühl.
    Nach dem Gottesdienst picknicken wir an unserem Air B&B und dann geht's los. 10 km, aus denen dann 12 werden liegen heute vor uns.

    Es geht die ersten 5 km einfach gerade aus aus der Stadt hinaus. Ich merke wie gut mir das Laufen tut. Man denkt immer beim Pilgern durchdenkt man sein ganzes Leben, oder unterhält sich und philosophiert über alle möglichen Dinge. Aber nein. Ich laufen einfach, denk gar nichts und verspür auch gar nicht das Bedürfnis mich zu unterhalten. Ganz im Gegenteil. Ich mag einfach nur Laufen. Es ist wie Fasten für den Kopf.
    Nach der Hälfte der Strecke merke ich, dass ich heute ganz schön müde und kraftlos bin. Ich bin super dankbar, dass wir früh am Ziel sein werden und dann heute einfach gar nichts mehr passieren wird. So wars dann auch.

    Es geht bergan, immer wieder ein kleiner Hof, mitten in Umbrien. Ein Blick zurück schenkt uns nochmal einen Blick nach Gubbio.
    Zwischendurch denke ich an Morgen. Für morgen ist Regen angesagt und ich überlege die heutige Etappe doch zu verlängern um am nächsten Tag nicht all zu lang im Regen laufen zu müssen. Aber Mama bestärkt mich in der Entscheidung, selbst wenn es regnen wird, was nass wird, wird auch wieder trocken und mit heutigem Ausruhen, werden wir morgen auch wieder fit sein.
    Dann erreichen wir unsere Ferienwohnung (!) im Agricultura Montesalce um 16:30. Es ist malerisch schön. Mit weitem Blick ins Val del Chiasco. Weite, weniger hohe Berge. Hier auf dem Hof wird alles selber gemacht und wir dürft alles probieren und werden zum Abendessen bekocht: Brot, prosciutto (super lecker!), Tomatensoße, Penne (die ist dazugekauft), Bohnen-Salat in Olivenöl 😋, Butter, Kuchen, Marmelade in 4 verschiedenen Sorten, gesüßter Yogurt.

    Vor dem Essen haben wir uns noch Zeit genommen um den Hof mit Esel, Hühnern, Gänse usw. zu bestaunen, Bilder zu knipsen, Tagebuch zu schrieben, die wunderbare Ruhe zu genießen, das Appartment und den Hof mit 100% wohlfühlvibes anzunehmen! Wir packen sogar unsere Schlafsäcke aus und sitzen noch bis 19 Uhr draußen. Es ist traumhaft hier! Es sind dicke Wolken am Himmel. Wie es wohl alles leuchtet mit Abendsonne?!

    Heute geht's früh ins Bett (Huch schon 22 Uhr. Jetzt aber Zähneputzen und dann ins Träumereich in diesem tollen Schlafzimmer unterm Dach). Ich bin so müde! Für morgen steht eine lange Etappe an. Vielleicht mit Regen (es hat gerade schon angefangen).
    Die nächste Unterkunft ist jedenfalls bereits gebucht. Wir werde morgen die 27km Marke knacken. Es gibt gar keine andere Möglichkeit dazwischen🚶‍♀️🥾
    Ein super entspannter Tag mit viel Wohlgefühl und sehr wenig Trubel und Hektik geht zu Ende. Ich bin bereit für Morgen!

    Kurz:
    Die Abwechslung die die Tage so kommt ist wunderbar. Der Trubel in Gubbio, die Ruhe hier oben zwischen den Städten. Pilgerheerberge, B&B in Citta di Castello, Agricultura, AirB&B. Immer was anderes.

    Strecke:
    12,5 km
    300 Höhenmeter Anstieg
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  • Agriturismo Montesalce - Valabbrica

    2023年3月20日, イタリア ⋅ ☁️ 11 °C

    Etappe Nummer 7 - GESCHAFFT!!!! Das war die größte Etappe unseres Weges. Mit 29 km, 850 Höhenmeter Anstieg, 1200 Höhenmeter Absteig. Eindeutig unser Rekord 🥇

    Und was war alles dazwischen?
    Wir wachen in unsere herrlichen Wohnung mit Schlafzimmer unterm Dach auf. Der Blick reicht ins Val de Chiascio. Es regnet! Der Hahn krät, der Esel jault. Die Wolken hängen dick und schwer am Himmel. Es wird heute vermutlich nur einmal regnen. Ich mag gar nicht aufstehen. Und zwinge mich dann um halb 8 auch aus diesem kuscheligen, schönen Bett. Die ersten Streckungen und eine kalte Dusche helfen mir in dem Tag zu starten. Die leckern Sachen von Valeria werden eingepackt, die Regenjacke angezogen, das Regencape kommt über den Rucksack. Los geht's. Wir verabschieden uns von unseren Gastgebern und kommen noch ins Gespräch. Die 2 wohnen seit 7 Jahren hier und haben sich dieses Agriturismo mit 9 Hektar Land hergerichtet. Ursprünglich kommen sie aus der Lombardei, Nähe Lago di Como, wo die 2 ältesten von 3 Kinder wohnen und arbeiten. Schön, wie sie sich hier ihren Traum erfüllen, weil es in der Lombardei nicht so große Landstücke gibt. Sonst wären sie auch dort gebliebene.

    Mit Regenschirm laufen wir um 9 Uhr los. Ich finde wir haben heute einen total schönen Weg. Ganz wenig Asphaltstraßen, ganz viele kleine Pfade durch Wald und über Felder, durch und über kleine Bächlein. Wir kommen an vielen Agriturismos vorbei, die super schön hergerichtet sind. Hier kann man auf jeden Fall Urlaub machen und sich von der Ruhe und Italien verwöhnen lassen. Heute morgen hatten wir schon die Idee, dass man mit dem Zug bis Assisi fahren kann und dann hier Urlaub machen kann. Manchmal laufen wir auch durch einen Hof durch. Wir sehen oft, dass Olivenbäume geschnitten wurden, entdecken Rosmarin und Salbei am Wegesrand.
    Das Tal ist einfach super schön. Flache Hügel, immer wieder ein Haus, ein Anwesen unter Pinien, mit oder ohne Pool, ein Hof. Mit Hühnern, Esel (das sehen wir echt oft), Gänsen, Kühen und die Hunde dürfen natürlich nicht fehlen. Die Landschaft wird von Laubwäldern, die noch nicht grün sind dominieren. Dazwischen satt grüner Felder die hier in Hanglage bewirtschaftet werden. Wahnsinn! Dienstag vor einer Woche, als wir losgelaufen sind, dachte ich: "ob es wohl in einer Woche, südlicher grüner und frühlingshafter ist?" Und heute kann ich sagen, Ja! Immer mehr Sträucher färben sich mit leichtem, satten grün. Bäume in weißer Blütenpracht und die ersten gelben Ginster strahlen. Für heute alles in einem wolkenhellgrau (immerhin hellgrau) eingerahmt. Das ist ein bisschen schade. Mit Sonnenlicht bestimmt eine pure Freude. Dafür angenehm warm, zwischendurch riecht es sogar kurz nach Sommer und dann nach Sommerregen.

    Anfänglich läuft bei mir das Laufen heute noch nicht so. Ich laufe mit sehr wenig Körperspannung. Aber nach den ersten 9 Km bin ich warm gelaufen. Und je weiter der Tag geht, desto einfach fällt es mir. Selbst am Ende der Etappe bin ich noch nicht fertig.

    Kurz nach 9 hört es übrigens echt schon auf zu regen. Was ein Traum. Um 13:30 Uhr gibt's eine Pause. Wir finden keine Bank und so setzten wir uns einfach mitten auf den Weg. Die Sonne ist deutlich hinter leichten Wolken zu sehen und ich will sie fast anfeuern, dass sie es ganz durch schafft. Wir sind so glücklich, dass es trocken ist. Damit war heute Vormittag noch überhaupt nicht zu denken. Wir laufen weiter auf unserem Weg und ich kann sogar ein Stück bauen Himmel sehen. Das war allerdings ein kurzes Gastspiel. Um 15 Uhr, direkt nach eine Blasenpflasterpause für Mama, kam dann doch nochmal ein Schauer, der mit Schirm und Regenjacke aber nichts ausmacht. An einer kleinen Kapelle, 5 km vor unserem Ziel können wir den Schirm wieder einpacken und vernaschen die letzte Banane die noch im Rucksack war und n Teil vom Studentfutter. Die letzten Kräfte werden gebracht. Ein leichter Nieselregen versperrt die Sicht durch unsere Brillen.

    Die Tagesgedanken sollen heute Abend noch festgehalten werden: Dinge anpacken, in Hürbel ein AirB&B Zimmer am Vogelberg einrichten und Gastgeber werden, Dinge gleich tun und nicht auf besseres Wetter und bessere Zeiten warten.
    Ich geh heute auf dem Weg gedanklich immer wieder unsere bisherigen Etappen durch. Manchmal muss ich echt lange nachdenken und dann ist es super schön, wieder drauf zu kommen wie alles war. Ne gute Gehirnjogging-Übung.

    Um 18 Uhr erreichen wir Valabbrica. Mama ist ziemlich fertig. Ich mein was für eine Strecke! Und bei km 20 konnten wir uns für 6 km auf Asphalt und ohne Höhenmeter oder für 8 km, mit Pfaden, auf und ab entschieden. Und Mama hat sich für zweiteres entschieden.
    Es gibt kein Stärkungsbier, ich möchte gleich in dem Ostelle Francesca einchecken, bzw. mich vergewissern, dass meine Anfrage angenommen ist. Und dann die nassen Sachen ausziehen und trockene lassen.
    Die Unterkunft ist super angenehm, es war ursprünglich ein Kloster und nur für Pilger gedacht. Jetzt wurde es für den ganzen Tourismus geöffnet.
    Wir klingeln, ein Gast öffnet, managt für uns Emanuela her, die uns das Zimmer zeigt und nach meiner Nachfrage die Funktion der Heizung managt.

    Es wird geduscht, gedehnt, ich gönn mir n Hiit mit vielen Squats (bei dem vielen Laufen), Mama schlendert noch durch Valfabbrica. Wir sitzen in den Gemeinschaftsraum, lesen bisschen rum und dann geht's Richtung Bett.
    Meine Füße bekommen noch einen Massage, Mama verwöhnt sich noch mit einer ausgiebigen Körpercrem-Massage. Das tut gut und ist echt wichtig heute!!! Gute Nacht. Ich bin gespannt was der Tag morgen bringt.

    Morgen haben wir schon die letzte Etappe bis Assisi. Wahnsinn wie schnell da geht. Ich kann es noch gar nicht glauben! Es geht mir fast zu schnell.

    Italienisch Skills:
    alla prossima - bis zum nächsten Mal

    Strecke - stolz dies zu benennen:
    29 km
    850 Höhenmeter Anstieg
    1200 Höhenmeter Absteig
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  • Valfabbrica - Assisi

    2023年3月21日, イタリア ⋅ ⛅ 8 °C

    Die letzte Etappe nach Assisi steht an. Eine kurze Etappe ist angekündigt. Das ist schön! Wir wissen schon am Morgen, dass wir uns Zeit lassen können. Die Sonne scheint zum Fenster rein. Die Wolken des Vortrags sind verschwunden.

    Wir packen also zusammen, verlassen um 9 die Unterkunft, besorgen uns paar Früchte und setzten uns vor eine Bar zum Frühstück. Und wir stecken das Gesicht in die Sonne und lassen uns von ihrer Wärme und dem Flair des kleinen Ortes verwöhnen.
    Dann geht's dann doch irgendwann los. Ein wunderschöner Weg bereitet uns heute viel Freude für die Augen und die Seele. Umbrien wie im Katalog. Zu Beginn geht es einen kleinen, steilen Pfad hoch. Es fühlt sich ein bisschen an wie im Dschungel. Der Weg ist ganz nass, die Luft feucht, Bäume, riesen Äste ragen in den Weg. Links vom Pfad ein kleiner Bach.
    Bei der Hälfte der Strecke sind wir oben angekommen, es war steil und rutschig. Erst mal Pause machen. Dann geht's abwärts. Assisi ist im Blick. Eine kleine Straße schlängelt sich den Berg runter. Es tauchen plötzlich so viele Olivenhaine und Weinfelder auf. Wir kommen an filmreifen Anwesen vorbei. Die Felde strahlen grün und die Sonne belichtet das Panorama. Es wird schon richtig heiß. Ich creme mich ein! Im Sommer würde ich hier nicht pilgern wollen. Und wohin das Auge reicht: Olivenbäume, frisch geschnitten.

    Um Punkt 16 Uhr erreichen wir Assisi. Ziel des Franziskusweg für dieses Mal. Assisi, die Stadt die wir beide schon kennen. Ich war 2015, Mama 2017 schon mal hier. Und Mama kennt noch eine wunderschöne Unterkunft aus ihrem letzten Besuch hier. Die wir auf Anhieb finden und in der wir auch gleich einchecken dürfen.

    Es wird sich gedehnt (mit Bodyart im Flur - das tut sooooo gut), gewaschen, ausgiebig geduscht und dann schauen wir noch in die Stadt.
    Mich ziehst es zur Franziskuskirche. Dort findet gerade eine Vesper statt. Wir lauschen den Klängen, ich schließe die Augen und ich hab plötzlich so viele (eigentlich vergessenen) Erinnerung der BDKJ-Wallfahrt 2015 im Kopf. Der Eröffnunggodi, die Wanderung am Morgen, die Workshops, die Band, Rebecca die mit mir im Zimmer war, Fabi F. den ich hier kennengelernt habe, die langen langen Gespräche in den Hotelzimmern. Der AnschlussGoDi mit der Baccio-Meditation und dem Lied von Christina Stürmer "woran willst du dich erinnern?"
    Und ich haben den Gedanke, dass ich mich seit der Zeit von damals sehr verändert habe.

    Kurz noch durch ein paar Gassen der Stadt, für mich gibt's einen Kühlschrankmagnet und Strangozzi und Trüffelöl für zu Hause und dann zur Unterkunft wo wir um halb 8 Essen bekommen. Es gibt eine kleine Hauskapelle hier und es duftet herrlich nach Weihrauch.
    Getreide-Nudelsuppe und zum seccondi gibt's Wirsing und Schweinefleisch. Super lecker.
    Am Nachbartisch sitzen viele Männer und ich frag mich was die wohl machen. Es scheint als würden sie aus verschiedenen Staaten kommen und sich hier austauschen. Um das Rätsel zu Lüften, setz ich mich an den Tisch und frag einfach. Mama geht nochmal für einen kleinen Spaziergang raus. Es sind alles Priester aus USA, Canada, Australien und machen eine Art Exerzitien. 3 Monate sind sie im heiligen Land, vor allem in Rom und jetzt für eine Woche in Assisi, um Kraft zu tanken für die Arbeit zu Hause.

    Während ich hier auf einen super bequemen Sofa sitze und schrieben wird es ruhig in dem Wohnbereich. Ich möchte auch ganz schnell ins Bett jetzt (21:30 Uhr). Im Wanderführer ist eine relativ anspruchsvolle Tagesetappe auf den Monte Subasio Beschreiben. Die würde ich gern machen. Und am liebsten schon ganz früh. Mal sehen wie es klappt. Mama wird den Tag in Assisi verbringen.

    Kurz:
    Ich bin super zufrieden mit den Schuhen + Sportsohlen. Und den Socken🧦. Dieser Einkauf war anstrengend, aber hat sich sowas von gelohnt.
    Assisi begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein! Und Assisi ist eine sehr schöne Stadt. Alt, Steinhäuser, überall stehen Pflanzen rum, ein weiter Blick ins Tal, was jetzt bei Nacht alles beleuchtet ist.
    Ach, irgendwie auch schön jetzt zu wissen, 2 Nächte hier zu sein.

    Packliste, für die nächste Pilgertour.
    Was wirklich sinnvoll war und im Einsatz war:
    - Schlafsack
    - Taschenmesser
    - Stirnlampe
    - Trinkblase!!!
    - Magnesium
    - Müsli/Sportriegel
    - Mandeln
    - Datteln/Aprikosen/Feigen

    Was besser sein könnte:
    -Handschuhe die nicht so viel Wasser ziehen
    - 2 Paar Schuhe. Flip-flops sind gut! Nur im März nicht so geeignet. Besser wären Barfußschuhe.

    Was wirklich gefehlt hat:
    - kleine Nagelschere, um Pflaster klein zu schneiden

    Strecke:
    15 km
    550 Höhenmeter Anstieg
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  • Assisi

    2023年3月22日, イタリア ⋅ ☁️ 8 °C

    Buongiorno!!! 7 Uhr. Ich bin abmarschbereit und sehr gespannt wir es mir heute geht.

    Es ist hell, die Luft klar, nicht kalt, warm. Ich starte zum Hauptplatz, dann zum Piazza San Rufino, raus aus der Stadt, immer der Straße entlang Richtung Eremo delle Carceri. Es wird doch eine Sonnenaufgangstour. Die Sonne versteckt sich nämlich noch hinter dem Berg. Schritt für Schritt Lauf ich Richtung Osten, Assisi im Rücken. Und um 7:40 Uhr blinzelt der Feuerball über den Bergkam und erblidet kurz, wenn ich direkt rein schaue.

    Asphaltstraßen und kleine, steile Pfade im Kiefernwald führen zum Eremo hoch.
    Am Eremo delle Carceri (Rückzugsort von Franziskus) mache ich kurz Pause. Ein Mann erklärt mir den Weg. Die Italiener sind echt so cool. So bald man leicht fragend rum steht (ich überlege mir auf welche Mauer ich mich setzten möchte um zu frühstücken), fragen sie gleich ob man helfen kann. Er erklärt mir den Weg, ich mach Pause. Wenn die Motorsägen der Waldarbeiter kurz pausiert, hört man unzählige Vögel in einem tollen Chor singen. Und ich kann mir richtig vorstellen, warum der Legende nach hier Franziskus zu dem Vögeln predigte.
    Um 8:35 Uhr geht's gestärkt weiter. Immer hoch! Einen kleinen Pfad durch den Wald. Wunderschön.
    PS: Der Tagesrucksack ist super leicht🎒

    Ich komme aus dem Wald raus, laufe durch Maccia, auf Wiesen. Es sieht alles anders aus hier oben auf 1200 Metern. Kahl, kurzes Gras, steinerner Boden. Passt hier hoch. Ich geh den Pfad weiter und steh plötzlich am Monte Sassopiano. Und es ist definitiv nicht so warm hier oben. Ich schau auf und es bietet sich ein atemberaubender Blick von Oben auf Assisi!!! Assisi und noch mehr Maria degli Angeli werden von der Morgensonne angestrahlt. Es wäre der perfekte Rastplatz. Aber ich merke, dass ich von der vorgeschlagenen Route abgekommen bin. Die zuverlässigste Orientierungsapp maps.me zeigt mir den Weg. Also gar nicht schlimm. Nur dass ich nicht einschätzen kann, wie das alles zeitlich hinhaut. So geh ich nach einer Mini "Foto mach Pause" gleich weite.
    Maps.me zieht mir den Weg zum Monte Subaso, immer am Berg entlang, über das Gras.

    Wahnsinn hier oben am Monte Subiaso sieht man echt in der Ferne! In alle Richtungen Berge. Der Blick in die Ferne ist nicht ganz klar. Sonst könnte man bis La Verna sehen. Richtung Südosten zeigen sich zu meinem Erstaunen mega hohe schneebedecke Berge.

    Ich habe hier oben schon ein paar mal Pferde gesehen. Kräftige Tiere, nicht eingezäunt, ähnlich wie Kühe im Allgäu. Und dann darf ich zusehen wie 2 Männer erst eine Pferdeherde eintreiben und dann aus ihrem Hänger ein Pferd frei lassen. Es springt vor Freude der Herde zu, wiehert einmal und es gibt einen Begrüßungstanz mit allen. Es sieht aus wie ein Aufnahmeritual. Die Männer schauen noch eine Weile zu und fahren dann weg.

    Um 12 gibt's am Colle San Rufino Mittagspause. Ich bin echt hungrig und futter mein Vesper auf. Ich schau ins Tal. Santa Maria del Angeli kann man erkennen. Assisi nicht. Der Blick vom Monte Sassopiano war wirklich einzigartig!!!!
    Hier oben ist es still. So schön still. Ich denke mir, heute mache ich es wie Franziskus. Ich ziehe mich in die Natur zurück.

    Und dann möchte ich schnell runter. Die Route führt wieder am Eremo delle Carceri vorbei, diesmal durch die Klösteranlage durch.
    Und weiter gehst durch den Wald, immer bergab, erst auf Waldwegen, dann auf Asphalt. Aber nur bergab, bis zum Ziel. Je weiter ich nach unten komme, desto wärmer wird es. Des duftet nach Kiefern, Pinien, Zypressen, Blumen und Blüten. Durch die Wärme der Sonne werden alle Duftöle der Pflanzen frei gesetzt und ich kann mich nicht satt riechen.

    Ich mache eine letzte Pause unter Olivenbäume und ziehe meine lange Hose aus. Von halb 3 bis halb 4 kann man glaub wirklich kurzhosig rumlaufen. Wie cool ist dass denn? Sommer ☀️🌳
    Ich sitze und liege so unter den Olivenbäumen und packe meinen wirklich aller allerletzten Notfall Müsliriegel aus. Jetzt ist der Notfall Moment da, ich bin so hungrig. Das war jetzt perfekt kalkuliert. Mit leerem Rucksack laufe ich die letzten 3 Km.

    Eine Stunde später sitze ich hier, am Hauptplatz der Stadt. Ich bin müde, zufrieden, ausgeglichen. In kurzer Hose. Und es ist ruhig hier (also im Vergleich zu Hochsommer und Touristen...). Ein paar Leute laufen vorbei, man sieht immer wieder Franziskaner und Franziskanerinnen durch die Stadt laufe. Es tut gut, hier zu sein. Es ist schön jetzt hört zu sein! Ich hatte so Hunger und hab mir ein Foccaia geholt. Es schmeckt soo sooo sooo leckere. Wie Sachen nach ner Wanderung schmecken, wenn man Hunger hat. Es ist 16:30 Uhr und ich habe das Gefühl, dass der Tag noch vor mir liegt. Richtig cool, dass ich schon um 7 los gekommen bin.
    Ich hab mit Mama ausgemacht, dass wir uns heute erst wieder zum Abendessen treffen. So kann sich jede von uns einfach treiben lassen. Da ich nach der Wanderung nicht wirklich verschwitzt bin (es ist einfach noch nicht heiß), zieht es mich nicht direkt zur Unterkunft. Ich hab Lust den Nachmittag und Abend, solange es noch warm ist, in der Stadt zu genießen.
    San Damiano liegt auf dem Weg der Wanderung. Also schau ich das an. Auf dem Weg dort hin konnte ich mich wieder an den letzten Besuch erinnern. Merke vor Ort, dass mir der Ort nichts gibt. War damals glaub schon so. Ich zieh mein Handy raus und scroll durch Bilder aus 2015. Sind aber keine von der damaligen Wallfahrt auf dem Handy. Ich hatte damals die Bilder mit der Digicam gemacht. Zu Hause muss ich da mal auf dem Laptop schauen.
    Ich geh weiter, noch nach Assisi, schau kurz in St. Klara rein - jap, hier gab's mal einen Gottesdienst. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick ins Tal. Kurz runter schauen, dann weiter zum Hauptplatz. Wo ich jetzt sitze und schreibe.

    Zurück am Casa Papa Giovanni (Unsere Unterkunft) gönn ich mir eine Stunde YouTube-Deepwork, lade den Handyakku (so viel verbrauch heute), Dusche und machen mich dann ganz schnell auf. Ich bin schon zu spät dran für die Vesper in San. Franceco.

    Ein grandioser Sonnenuntergang. Die Luft ist noch warm, es riecht sogar warm. Es ist der erste warme Abend. Ich sitze auf der Mauer von San Franziskus. Ich wollte in die Vesper, die mir gestern so gefallen hat. Aber alle Türen sind zu. So sitze ich hier, Ruhe für mich, Sonnenuntergang, ein paar Touris knipsen Bilder, die Lichter im Tal flackern in der Luft, die Basilika Santa Maria degli Angeli wird beleuchtet und sticht heraus im Beleuchtungsdschungel.

    Ich mag noch nicht heim. Ich könnte gerne noch 2,3 Tage in Assisi blieben und den Frühling in Umbrien genießen. Assisi ist noch nicht vollständig entdeckt. Das Allein Sein hat mir heute sooo sooo gut getan. Ich könnte noch 2,3 Allein sein Tage gebrauchen.

    Um 19:30 Uhr treff ich mich mit Mama zum Abendessen im Casa. Es gibt Eintopf und zum Seccodi Pizza mit Tomatensalat. Super lecker alles.
    Die Männer von gestern sind auch alle da und fragen gleich nach meinen Tag.
    Nach dem Essen gehen wir nochmal in die Stadt auf "due Cafe" und erkunden Assisi bei Nacht. Alles ist so schön beleuchtet. Vom Chiusi San Chiara haben wir einen atemberauben Blick ins Tal, Mama sagt, man kann sich nicht satt sehen. Und da hat sie recht. Der Blick in die Stadt erinnert mich an die Weihnachtskrippe von Arbs (witzig iwie. Vor allem weil Franziskus ja die Krippe erfunden hat).

    Mama hat heute die Stadt erkundet und war heute bei der Bocca oben, in San Chiara, San Diamo, Maria degli Angeli und im schönen Garten von Casa Papa Giovanni.

    Jetzt freu mich auf morgen früh. Ich möchte die Stimmung am Morgen vor dem Frühstück nochmal einsaugen. Und dann wirds los gehen zum Bahnhof. Ich bin gespannt wie müde ich morgen bin.

    Kurz: was für ein unfassbar wunderschöner Tag! Ich möchte dich nicht vergessen du Sommertag im März in Assisi! Mit Sonnenaufgang und Sonnenuntergang 🌄🌇
    Ich fühle mich jetzt, im 23:30 Uhr, nach so vielen Erlebnissen immer noch nicht Energielos.
    Es ist schön, an 2 Tagen in der gleichen Unterkunft zu sein und die anderen Gäste auch zu kennen. Bei Smalltalk fühlt es sich schon an wie heim kommen.
    Zum Abschluss bekomm ich von Mama noch schöne Ohrringe aus Muranoglas und ein schönes Porzellanschälchen.

    Italienisch Skills:
    Nix neues gelernt heute

    Strecke:
    25 km
    1100 Höhenmeter
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  • Heimreisetag

    2023年3月23日, イタリア ⋅ ☁️ 7 °C

    23.03.2023 Buongiorno in Assisi 🌞

    Schon bevor der Wecker klingelt wache ich auf. Es ist hell, die Sonne strahlt schon auf Santa Maria degli Angeli. Ich hab Lust die Luft draußen zu spüren und zu reichen. Also gönn ich mir eine Yogarunde, eine kalte Dusche und dann los. Schön dass der Rucksack schon gepackt ist. Der Zug fährt um 9:24 Uhr.

    Mich zieht es Richtung San Francesco. Mama genießt den letzten Morgen im Garten vom Casa. Es ist jetzt schon super angenehm warm. Definiv wärmer als am Vortag. Ich setze mich auf die Mauer. Die Sonne im Rücken wärmt mich angenehm. Endlich friere ich nicht mehr. Diesen Winter, eigentlich bis jetzt sind meine Finger so oft eingefrohren. Das ist doch nicht mehr normal.
    Ich genieße die Sonne. San Francesco wird von der Sonne angestrahlt, ja eher sogar angeleuchtet. Mein Blick geht ins Tal. Und in meinen Kopf merke ich, ich kann nicht genug bekommen von dieser Wärme, den Frühlingsgefühlen, dieser Frieden die diese Stadt ausstrahlt! Meine Seele ist zuFRIEDEN und ruhig.

    Um 8 geht's zum Frühstück im Casa Papa Giovanni, dann machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Die Priester der englischsprachigen Länder die hier sind, verabschieden sich nacheinander bei uns und wünschen uns eine gute Heimreise. Dann schnallen wir unsere Rucksäcke auf dem Rücken und machen uns auf den Weg zum Bahnhof Assisi. Das Bahnhofsgebäude ist historisch schön. Alles ist mit alter Schrift beschrieben, schöne Gemälde an den Wänden. Wir gehen noch in die Bahnhofsbar und ein Geruch von frischem Cafe und warmem gebackenen Cornetto steigt in die Nase. Da nehmen wir doch gleich noch n Cornetto con crema e pistacchi mit.

    Der Zug nach Frienze fährt ein, wir steigen ein, Mama bemerkt dass ihr Handy fehlt. Vermutlich liegt es im Zimmer. Ich schrieb Annette und bitte sie, dort anzurufen und nachzufragen. Wird sich alles regeln. Wir sitzen im Zug, philosophieren über die schönsten Momente der vergangene Tage, wir genießen die Sonne.
    In Frienze nutzen wir den Aufenthalt in einer Bar mit cafe, tee und cantuccini.
    Von Frienze geht's nach Bolzano. Durch die Po-Ebene und nach Verona den mir längst vertrauen Blick in die Berge Südtirols. 10 Tage später, mit Regen und Sonnenschein ist auch hier der Frühling angekommen. Die Trauerweide ist grün, Ginster erstrahlen gelb, verschiedenen Bäume tragen weiße Blüten.
    Dann Bolzano - München. München - Ulm.

    Unsere letzte Pilgeretappe soll vom Bahnhof Ulm in die Julia-Fabi-Wohnung führen, wo Papa die Mama abholen wird.

    Es war sehr sehr sehr schön.
    Und was wirklich beeindruckt hat: auf dem ganzen Weg und wirklich bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit hat man Vögel zwitschern gehört!? 🐦🕊️

    Franziskusweg ist definitiv mein Weg. Die Distanzen, die Höhenmeter, Italiens Natur!!!!
    Es war genau richtig ein Stück des Franziskusweges zu gehen. Die nächste Etappe von Assisi nach Roma wird folgen.

    buon camino🚶‍♀️🥾🌄🕊️☮️
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  • 旅行の終了
    2023年3月24日