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- Día 12
- domingo, 4 de septiembre de 2022, 9:22
- ☀️ 9 °C
- Altitud: 12 m
NoruegaSteirapollen68°16’57” N 13°54’40” E
1. Tag im FURU Hostel
4 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☀️ 9 °C
Als ich die Kitchonett betrete, gibt es keine sauberen Tassen und Löffel mehr. Ich muss also mit einer dreckigen Tasse hoch, die Tasse an einem Waschbecken abwaschen, wo das verboten ist (ist es an jedem Waschbecken) und dann wieder in den Keller. Nun Kaffee aufgießen; jetzt erst bemerke ich das mit den Löffeln und ich sprinte wieder hoch, um meinen eigenen zu holen.
Alles fertig! Ich steige mit meinem Frühstück aus dem Keller empor. Im Frühstücksraum versuche ich mein Glück: "Sorry, we have a Seminar here." Dann also alleine im Gemeinschaftsraum....
Was der Tag sonnst sonst so bringt, weiß ich nich. Ich komme ja hier nicht weg, wegen der nicht fahrenden Busse, aber Wandern kann man hier wohl auch nicht😑Leer más
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- Día 12
- domingo, 4 de septiembre de 2022, 10:57
- ☀️ 10 °C
- Altitud: 10 m
NoruegaKjellardalen68°16’52” N 14°7’31” E
Doch noch Hoffnung
4 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☀️ 10 °C
Juhuuuu....heute ist mein Glückstag. Austin (der Amerikaner von gestern Abend) nimmt mich und Els (die Niederländerin) mit nach Henningsvær....ein dreifaches Hurray, Hurray, Hurray😍🥳 für Austin
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- Día 12
- domingo, 4 de septiembre de 2022, 15:13
- ☀️ 12 °C
- Altitud: 10 m
NoruegaStorbuhaugen68°9’18” N 14°12’10” E
Henningsvær: Teil 1
4 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☀️ 12 °C
Ufff....gerade noch so den einzigen heute fahrenden Bus geschafft. Jetzt sitze ich allerdings im Bus und es sollte zu keinen weiteren Komplikationen kommen.
Da Austin, Els und mich mit nach Henningsvær nahm, hatte dieser Tag eine unerwartete Wendung genommen. Nun hatte er tatsächlich Potenzial. Die Autofahrt war natürlich wieder bezaubernd. Vorbei an den Klippen, Wiesen und Seen, der Küste, über eine riesige Brücke und und und. Man kann eigentlich nie alles sehen, denn überall ist die Natur spektakulär. Für alle die noch nicht auf den Lofoten waren, Autofahren bedeutet hier, man gelangt auf die E10, fährt auf ihr richtung Nord oder Süd und biegt da links oder rechts ab, wo man hin möchte. Bei uns war es ein rechts Knick etwas vor Kabelvåg.
Ab hier wurde es für Austin etwas schwieriger mit dem Fahren. Die Straße war meist nur breit genug für 1 Auto. Dafür gab es aber reichlich Ausbuchtungen zum Ausweichen. Da die Straße jedoch zusätzlich noch sehr kurvig war und sich an den Felsen entlang schlängelte, kam es zu sehr knappen Ausweichmanövern. Nix für schwache Nerven!
Auf den letzten 3 km, gabe es noch 2 Brücken, die aufgrund ihrer Einspurigkeit, mit Ampeln versehen waren. Hat man die 2 Brücke überquert, erreicht man Henningsvær. Das erste worauf man zufährt, ist die ehemalige Kawiar Fabrik. Dieses renovierte Gebäude beherbergt seit 2013 ein Kunstmuseum, in dem wechselnde Ausstellungen moderner Künstler gezeigt werden. Zur Zeit stellt der im Exil lebende Ai Weiwei aus. Auf der Fahrt hatte mir Els diese Ausstellung wärmstens empfohlen, weshalb sie für später auf der To-Do Liste stand. Da Austin so freundlich war uns zu fahren, bot ich an die Parkkosten zu übernehmen. Das nahm er auch dankend an. Per App zahlte ich ihm die 3h Parken und wir zerstreuen uns in unterschiedliche Richtungen; Els nahm sich zuerst das Museum vor, Austin spaziert in die Innenstadt und ich schaute mir etwas die Stadt an. Es gab neben sehr schönen renovierten und farbenfrohen Holzhäuser, leider auch ein paar, sehr marode Häuser. Dazu kamen auch viele ganz neu gebaute, die überwiegend in einem "neueren" Stadtteil standen. Ansonsten war es ein durchaus vom Tourismusgeschehen geprägter Ort, mit entsprechenden Preisen und Lokalitäten.
Nach ein paar Fotos von verlassenen oder charakterstarken Häusern, ging es für mich weiter über eine Brücke auf die 2. Insel. Dort sah es nicht viel anders aus, nur das hier eben auch neuere Bauten das Bild prägten.
Ebenfalls charakteristisch für Henningsvær und eine der Attraktionen, ist das Fußbalfeld; Es liegt zwischen den Felsen mitten im Meer. Über einen Pfad gelangt man auf die Felsen links und rechts des Platzes. So kann man die etwas kuriose Szenerie in seiner Gänze betrachten. Der Rasen ist natürlich kein echter, sondern Plastik. Trotzdem weißen Schilder darauf hin, daß Campen auf der Rasenfläche verboten sei. Ich werde das Bild nicht los, dass ein Camper morgens aus dem Zelt steigt und um ihn herum 22 Menschen um einem Ball wetteifern.
Da mir dieser Ort jedoch zu touristisch wurde, schaute ich mich noch etwas weiter auf der 2. Insel um. Hier gab es auch überwiegend Wohnhäuser, aber auch ganz am Ende der Straße eine Fischerei. Dort flickte man gerade die Hummerkäfige. Ein Schild wies auf einen Pub hin, der sich wohl direkt im Fischereigebäude befindet. Sicher eine urige Angelegenheit, aber sowohl meine Abstinenz als auch die Uhrzeit (13.30 Uhr) hielten mich davon ab, ihn zu betreten. So stand ich nur dort und fotografierte.
Geschuldet dem Fakt, dass es nur eine Brücke gab, ging es den ganzen Weg wieder zurück um auch einmal einen Blick in die Innenstadt zu erhaschen. Genau in anderer richtung verlief die Rute von Els. Unsere Wege kreuzten sich erneut unplanmäßig. Wir grüßen einander, gingen dann aber weiter unserer Wege. Nach 2 Tourishops war mein Bedarf an Innenstadt gedeckt.
Gegen 14.00 Uhr traf ich in der Kawiar Fabrik ein. Die nette Frau am Tresen schien ein echtes "Fan-Girl" von Ai Weiwei zu sein. Sie schwärmte mir von ihm, seinen Werken und seinem Buch vor. Letzteres lag gerade aufgeschlagen vor ihr und sie kommentierte das mit: "Ist schon mein 2. Mal. Das musst du unbedingt auch lesen.". Das ich kein klassischer Kunstliebhaber oder -versteher bin, verheimlichte ich ihr. Für die 10 Euro Eintritt, gab es neben dem Eintritt, auch ein Heftchen, dass einem die unterschiedlichen Werke erklären sollte, denn diese sind in der Kunstwelt bekanntlich sehr abstrakt. Das gelang dem Heftchen leider nicht bei jedem Werk.
Mit ihrem Wissen, dem Heftchen, aber ohne meinen Rucksack (sie führte das auf die Deutsche Chefin zurück, die ihre Rolle in deutscher Gründlichkeit wahrnahm, zurück), ging es los. Das Museum war nicht groß, die Ausstellungsfläche eher klein und auf 2 Ebenen mit vielleicht insgesamt 150-200 m². Dennoch war sie beeindruckend. Gleich zu Beginn wurden Tierbilder aus Lego ausgestellt und eine Horde Krabben, die die Chinesische Polizei darstellen sollte, die sich symbolisch über Ai hermachten.
Dann jedoch einen sehr drastischer Bruch zum bisher Gesehenen. Es wurde eine Videoinstalation auf 3 Bildschirmen gezeigt. Der Betrachter (ich) stand in der Mitte. Auf dem einen (links) war ein iPhone Video zusehen, das von der Küste Lespos aus gemacht worden war. Es zeigte ein Flüchtlingsboot, etwas verpixelt, teilweise durch ein Fernglas gefilmt. Dazu lief der Ton, der neben Wellen auch Schreie und Stimmengewirr beinhaltete. Die anderen beide Filme waren stumm. Einer zeigte ein treibendes, kaputtes Flüchlingsboot mit Inhalt, der anderer den Künstler selbst in diesem Boot treibend.
Hier hatte ich das erste mal Gänsehaut. Das Thema der Flüchtlingskrise zog sich von nun an durch den Rest der Ausstellung. Im 2. Geschoss, gab es weitere Kunstwerke. Hier unterstützte der Ort selbst die Wirkung der Werke immens. In die Wand waren große Fenster eingelassenen und so sah man das Meer und die raue Küste. Es wirkte fast wie ein Schiff. Dazu kam ein fischig salziger Geruch, der sich zu einem Geruch nach Seeluft verband. Auch Els erzählte mir abends, als ich sie noch kurz auf dem Flur traf, dass sie diesen wahrgenommen hatte. Sie wollte dem einmal auf den Grund gehen, ob der Ausstellungsort absichtlich so gewählt worden war.
Zunächst wurde eine Stein Skulptur aus 3 gestapelten Rettungsringen gezeigt. Sie sollte die vielen Rettungswesten und -ringe symbolisieren, die man an griechischen Stränden findet und die sowohl für Leben als auf Tot stehen. Dem schloss sich ein weiteres Bild aus Lego an, in dem der Künstler die Rute der Sea Watch 3 abgebildet hatte....es war schlicht und trotzdem dermaßen wirkungsvoll, dass ich einen Kloß im Hals bekam. Ein weiteres Lego Bild zeigte die Unterwasseraufnahme einer Drohne, welche nach dem sinken eines größeren Flüchtlingsbootes, unteranderem die im Wasser umhertreibenden Körper aufgezeichnet hatte. Es waren im grünen Wasser nur die Umrisse schattenhaft zu erkennen. Ein anderes Bild zeigte den Künstler am Strand liegend, in einer Pose, in der man zuvor einen Toten 2 Jährigen gefunden hatte. Eines seiner kontroversesten Werke, wie der Flyer verriet.
Das Highlight der Ausstellung was der Buddha. Er saß in einem alten Leuchtturmglas auf einem Holzsockel. Zuerst dachte ich die Ganze Skulptur sei Buddha, allerdings bemerkte ich nach Umrunden des Werkes, daß die Leuchte nach hinten geöffnet war und dort tatsächlich ein Buddha saß. Dieses Werk sollte symbolisieren, dass genau wie die Lichter von Leuchttürmen, die heute kaum bis garkeine Beachtung mehr finden, die Werte und Lehren des Buddhismus, in Vergessenheit geraten sind; Menschlichkeit, Frieden und Toleranz um nur einige zu nennen. Ein sehr ausdruckstarker Abschluss dieser Ausstellung. Ich bedanke mich noch einmal bei der Dame am Eingang und ziehe meiner Wege.
Als Letzter Punkt auf meinem Zettel, stand eine "Wanderung" zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man noch einen Blick auf Henningsvær von oben werfen konnte. Bis dahin hieß es allerdings, 3km entlang der Straße zu laufen, die noch nicht einmal Platz für 2 entgegenkommende Fahrzeuge bot. Einige umfuhren mich großräumig, andere hätten mich fast auf ihrer Windschutzscheibe zu besagtem Ort befördert. Nichtsdestotrotz kam ich nach 20/25min am Fuße des Berges an. Dort begann das selbe Spiel wie überall auf Norwegens Wanderwegen, ganz nach dem Motto; Nur Fahrstuhlfahren ist senkrechter. Erst über riesen Steine, die mit zunehmender Höhe immer weiter an Größe verloren, sich schließlich in Geröll verloren und sich ein senkrechter erdiger Pfad abzeichnete. Höher und höher und höher....den Himmel entgegen. Auf 160m Höhe gab es den ersten Fotostop. Nebst einem kleinen See, der von einem in die Jahre gekommenen Beton Staudamm zurückgehalten wurde, gab es einen Ausblick auf Henningsvær. Nach einem ersten Foto mit dem "Ideen aus Holz" T-Shirt, beflügelte mich der Gedanke, die Spitze des Berges zu erklimmen. Es war 15.20 Uhr und 17.15 Uhr sollte der Bus gehen. Da hieß es ranklotzen.
To be continued...Leer más
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- Día 12
- domingo, 4 de septiembre de 2022, 23:55
- 🌙 8 °C
- Altitud: 5 m
NoruegaUrvikhammaren68°10’13” N 14°13’17” E
Henningsvær: Teil 2
4 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ 🌙 8 °C
Einmal den See umrundet, begann die Bergetappe. Zunächst wieder Geröll, dann Erde. Gott sei dank hatte ich mich für die richtigen Klamotten entschieden; lange Hosen hätten mich hier niedergestreckt. Gegen die Sonne hatte ich jedoch trotzdem noch ein leichtes langärmliges Oberteil.
Im Schweiße meines Angesichts und die Zeit im Nacken, schaffte ich es tatsächlich bis zur Spitze. Als Ziel hatte ich mir 16.00 Uhr gesetzt, denn das klang nach einer guten Zeit, um auch wieder rechtzeitig den Boden zu erreichen. Das dieses knappe Zeitfenster mir jedoch keine Zeit für eine Trinkpause ließ, führte mit der Zeit zu merkwürdige Gedanken. Einer davon war zum Beispiel: "Not drinking enough water, is a common cause for dehydration.".
Mit 16.02 Uhr am Gipfelkreuz, lag ich also perfekt in der Zeit. Als Add-on gab es sogar noch ein Pärchen, das bereit war Bilder zu schießen. 16.08 Uhr dann der panische Beginn des Rückwegs. Es war fast als glitt ich den Berg hinab. Hierbei drehten sich meine Gedanken jedich eher um die Unfallstatistik auf norwegischen "Wanderwegen". 16.28 Uhr erreichte ich den See und weitere 10 min später den Boden. Ich schlenderte also ganz entspannt die Straße entlang zu dem Ort, den Google Maps mir als Bushaltestelle verwies. Leider war von selbiger an besagter Stelle nix zu sehen. Nicht mal ein Schild oder eine Parkbucht. Die Markierung auf Google reichte mir jedoch nicht als Sicherheit, dass dort auch ein Bus hält. Vor allem wenn es der einzige an diesem Tag ist. Also beschloss ich wieder zurück zu laufen. Auch an der nächsten "Bushaltestelle" nix. Nun war ich schon die Hälfte der 3km nach Henningsvær gelaufen und entschied, auch noch den Rest zu laufen. Zu diesem Zeitpunkt war Google Maps der Meinung, ich würde 12 min brauchen, ich hatte aber nur 8 bis der Bus fuhr. Das hieß Rennen....eigentlich möchte ich mich nicht an diesen Lauf erinnern, denn er war schrecklich; Nach 500 Höhenhetern auch noch 3km an einem Straßenrand entlang zu sprinten, war das letzte was ich mir vorgestellt hatte. 2 Minuten bevor der Bus an der Haltestelle ankam, traf ich dort ein. Ich schnaufte umd keuchte wie eine Dampflok und konsumierte mindestens genauso viel Wasser.
Der Bus transportierte mich ohne besondere Vorkommnisse bis Svolvær. Dort stand ein längerer Aufenthalt an, bevor mich der Lofotenexpress (Bus 300) um 20.10 Uhr, richtung Leknes befördern würde. Diese Gelegenheit nutze ich, um 2 Tourishops zu durchkämmen. Nicht auf der Suche, sondern einfach aus Interesse. Wahnsinn was Leute so alles kaufen, nur um zu zeigen dass sie hier waren; Nordlichter in furchtbarstem Grün all over the place. Als diese Beschäftigung mir wenig später langweilig wurde, befand ich Nahrungsaufnahme als ratsamen nächsten Zeitvertreib. Mitten auf dem Hauptplatz Svolværs, zwischen Luxus Hotels und Lounges, ein Asia-Imbiss. Genau das richtige für einen hungrigen Wanderer mit einem Apfel, einem Müsli und einem Kaffee im Bauch.
Der Imbiss hatte schon zu, allerdings fragte der nette Betreiber, ob er mir noch etwas zubereiten solle. Diese zuvorkommende Geste überraschte mich so sehr, dass ich erst einwilligte, bevor ich auf die Karte schaute; alles 170 Kronen. So ergab es sich, daß ich das teuerste Streetfood meiner Karriere als Döner genießender Student hatte; aber auch das beste. Es war so vorzüglich: komplett frisch zubereitet, mit frischen Shrimps, nur leicht gedünstem Gemüse und einfach perfekt gewürzt. Da taten 17 Euro nicht ganz so weh. Ich empfand es als äußerst nette Geste seitens des Betreiber, was ich ihm auch mehrmals sagte. Er erwiderte bloß lächelnd, daß er den Tag zuvor 20h gearbeitet hatte, dann 6h Schlaf hatte und weitere 9h gearbeitet hatte. Da käme es nun auch nicht drauf an.
Da der Hauptplatz direkt am Hafen gelegen ist, musste ich mein Essen mit allen Mitteln gegen die hereinbrechende Horde Möven verteidigen. Meine einziges Mittel; eine Holzgabel. Während ich Abendbrot einnahm, entschied ich mich einmal zuhause anzurufen, um auf den neusten Stand der Dinge gebracht zu werden. Dabei beobachtete ich, wie die mir nur allzubekannte Italienerin aus dem Hostel, sich am Kai mit den Möven unterhielt. Als sie mich bemerkte, genügte mein Telefonat als Vorwand, um keine Unterhaltung aufgezwungen zu bekommen. Ein Gruß tat es auch.
Sie ging und die Rentner kamen. Denn just in diesem Moment, hatte eine Hurtigruten Fähre angelandet, die 5 Minuten später den Platz mit Hurtigroutlern, überwiegend Rentnern, flutete. Das war der Moment, in dem ich die Flucht nach vorne ergriff und mich durch die Mengen zur Bushaltestelle kämpfte. Von da an stand ich dort und wartete. Weder das Warten noch die darauf folgende Busfahrt, böten die Grundlage für etwas Erzählenswertes, weshalb ich gleich zur warmen Dusche und zum anschließenden Gathering im Gemeinschaftsraum springe.
Im Gemeinschaftsraum waren wir zu 4.: Austin, Milena aus der Schweiz, Jana aus St. Peter Ordingen (sie hatte 3 Monate im Hostel gearbeitet und verbrachte nun noch ein paar Tage so in ihrem Wohnmobil) und ich. Austin schlug vor UNO zu spielen. Das klingt unverfänglicher als es am Ende war; 3 Nationen, 4 Haushalte und alle kannten unterschiedliche Regeln. Es gab einen gewissen Grundkonsens, der sittuativ und entgegen meiner Gunsten neu verhandelt wurde. Bilanz: 2 mal 3. Platz.
Alles in allem glichen diese Abende immer einem Silvesterabend; alle sitzen zusammen, spielen Spiele und unterhalten sich, aber im Grunde wartet man nur auf das Feuerwerk. Das von uns heiß ersehnte Event war grün und trat in der Regel schon ab 23 Uhr auf; ihr ahnt es, die Nordlichter. Nach unseren 2 Runden UNO war es auch soweit, der ganze Himmel war von diesem Spektakel überzogen. Die Schleier tanzen nur so in allen erdenklichen Konstellationen über den Himmel....Das Resultat, kann man aus den vorangegangenen Bildern nur erahnen.
Lange hält man es in der Kälte jedoch nie aus. 30-40min, bevor eine kurze Aufwärmphase folgt. Diesmal sorgte Jana für das Highlight, denn als Milena nur beiläufig erwähnte, dass jetzt nur noch der heiße Kakao fehlt, sprang sie sofort auf und kam wenig später mit 4 Tassen allerfeinstem Kakao zurück. Es war himmlisch.
Darüber verloren wir uns in einer Debatte bezüglich Namen. Die Fragestellung war, ob und in wie fern, Namen den Charakter einer Person ausmachen bzw. eher welchen Charackter bestimmte Namen hätten.
Gleich der erste Name "Steve" sorgte für reichlich Kontroverse. Austin stellte sich einen mit Alligator kämpfenden Surfertypen aus Australien vor, wohingegen Milena behauptete, nie im Leben könne ein Steve es mit einem Alligator aufnehmen. Ab diesem Punkt ging es eher um die Frage, welcher Name zu einem Alligator wresselnden Typen passen würde; einig wurde man sich bei Jackson.
Viele Namen später, entschied ich mich fürs Bett, was die anderen befürworteten. So nimmt ein unerwartet ereignisreicher Tag sein Ende.Leer más
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- Día 12
- domingo, 4 de septiembre de 2022, 23:58
- 🌙 8 °C
- Altitud: 6 m
NoruegaSteirapollen68°17’0” N 13°54’44” E
Und auch ein 3. Mal Polarlichter 😍
4 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ 🌙 8 °C
Heute waren die Polarlichter besonders doll...der ganze Himmel war mit Grün bedeckt. Es sah spektakulär aus! Die unterschiedlichsten Formationen formten, veränderten und verschwanden wieder binnen Sekunden..🤗Leer más
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- Día 13
- lunes, 5 de septiembre de 2022, 8:14
- ⛅ 8 °C
- Altitud: 11 m
NoruegaSteirapollen68°16’58” N 13°54’41” E
FURU Tag 2
5 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ⛅ 8 °C
Trotz schlechter Prognose, strahlt mir beim Aufwachen erneut die Sonne entgegen. Auch heute ist der Himmel nur von einigen wenigen Wolken bedeckt.
Auf meinem Plan stünde einmal weiter richtung Süden (Leknes) aufbrechen. Dafür stehen einige Busse mehr als gestern zur Verfügung. Zum Beispiel einer um 8.31 Uhr oder 10.06 Uhr. Trotz meines recht einsamen Frühaufsteher-Manövers, habe ich mich gegen den ersteren entschieden, da ich so noch einmal die Erlebnisse von gestern revue passieren lassen kann, um mein Tagebuch zu vervollständigen.
Als ich heute trotzdem als erster die "Küche" betrete, gibt es Tassen; "Yesss!"...nur der Wasserkocher ist leer....Das heißt auch 2 Stockwerke hoch zum auffüllen...Mist. Nun ja, man kann nicht alles haben. Jetzt gibt es auf jeden Fall wieder das übliche Frühstück; türkischer Kaffee mit Müsli.😋Leer más
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- Día 13
- lunes, 5 de septiembre de 2022, 18:00
- ⛅ 11 °C
- Altitud: 3 m
NoruegaTunga68°5’30” N 13°8’44” E
Ein norwegischer "Strandtag"
5 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ⛅ 11 °C
Ohje, irgendwie ist soviel passiert...soviel neue Leute kamen an, dass ich garnich zum Tagebuchschreiben kam. Jetzt muss ich wirklich alle Gehirnzellen aktivieren, damit hieraus noch ein ernstzunehmender Bericht wird.
Beginnen tut der Tag wie immer im Gemeinschaftsraum. Es gibt Kaffee und Müsli. Wie auch am Tag zuvor, sitze ich alleine mit Austin, der ebenfalls einen Kaffee schlürft und interessiert durch die vielen zur Auswahl stehenden Bücher blättert. Für ihn ist es sein letzter Tag im FURU, was ihn etwas traurig macht, denn er fühlt sich hier sehr wohl. Norwegen war einer seiner Träume, den er sich nun nach langer Zeit erfüllt hat. Insgesamt hatte er 2 Wochen zur Verfügung und nahm deshalb aus zeitgründen immer das Flugzeug von A nach B. Retrospektiv bereut er es allerdings, die Aussicht aus dem Zugfenster verpasst zu haben. Nach 2 weiteren Nächten in Oslo, endet seine Norwegenreise und er fliegt zurück nach Orange County, Kalifornien. Von dort zieht er jedoch jetzt nach Oregon, um sein Studium in "Fermantation studies" zu beginnen. Vorher war er bei einer Brauerei angestellt.
Was Sophia, Milena und mir zu Gute kommt; Austins Flug geht ab Leknes, von wo er ebenfalls den Mietwagen hatte. Das eröffnet natürlich die Möglichkeit, uns 3 eine Busfahrt zu ersparen und direkt den Bus 742 ab Leknes zu nehmen. Unser heutiges Ziel lautete nämlich Kvalvika Beach, welcher von der Station "Fredvang kryss" zu erreichen sein sollte. Die Wortwahl ist bewußt so gestaltet, damit bereits hier klar wird, dass wir den Strand nie erreichten. Austin erklärt sich also bereit uns mitzunehmen.
Als wir alle gemeinsam im Gemeinschaftsraum sitzen, steht plötzlich Els in der Tür und meint: "Ben, I have a very special request. Would you mind if I take a picture of you, for my travel log and to remember? That would be great." Natürlich habe ich rein garnichts dagegen; im Gegenteil, es rührt mich eher, dass sie sich an mich erinnern möchte. Für sie ist es die letzte Nacht hier gewesen, bevor es noch für ein oder 2 Nächte mach Å und dann über Umwege nach Finnland geht. Milena bietet sofort an, ein Foto mit uns beiden zu machen. Als Ort entschied man sich für den Platz vor dem Hostel. Els und ich haben beide etwas gegen gestellte Fotos, also versucht man, die Situation etwas lebendiger zu gestalten. Das ruft eine Hummel auf den Plan, die für das Entstehen des perfekten Fotos sorgt.
Es ist schon ein komisches Gefühl, Els nicht mehr per Zufall über den Weg zu laufen, denn das war irgendwie zur neuen Normalität geworden. Nun ja, es ist ja nicht für immer.
Nun geht es ans Fertigmachen. Der Tages-Rucksack ist schnell gepackt, die Anziehsachen schnell gewechselt und Zack...fertig für den Tag! Austin hatte bereits seine Sachen ins Auto geladen, wir sind also abfahrtbereit. In Leknes verteilt Austin noch seine restlichen Früchte, für Sophia gibt es einen Apfel, Milena wird stolze Besitzerin zweier Bananen. Fließend ist der Übergang zum Bus. "742", das ist er! Also schnell verabschieden, bedanken und den Bus bekommen.
Gerade als wir platzgenommen haben, betritt Els den Bus. "No, that can't be true! We're not supposed to see each other again.", gibt sie lachend mit ihrem niederländischen Humor zum Besten. Auf der Fahrt schließen auch Sophia und Milena Els ins Herz. Als wir 50min später am Straßenrand mit dem imaginären Busstop "Fredvang kryss" entlassen werden, beginnen die beiden zu schwärmen.
"Google-Maps sagt hier entlang.", meine ich und deute über 2 Brücken hinweg in richtung Fredvang. Bereits jetzt ist klar, unter Annahme der skandinavischen Theorie, dass es kein schlechtes Wetter sondern nur falsche Kleidung gibt, dass meine Kleidung falsch gewählt ist. Es fehlte etwas die Feinjustierung. Am Tag zuvor war ich mit kurzer Hose und leichtem Oberteil gut gefahren; hier taten die Fleecejacke und die Steppjacke darüber definitiv not. Der Trupp beginnt also seine Wanderung bis zum "Trailhead". Vor der ersten Brücke besitzt Milena schon eine Banane weniger. Immer weiter und weiter, dankbar für wenig Steigung, geht es durch norwegisches Grau. Der Gesprächsstoff des steigungsfreien Teils unserer Wanderung widmet sich überwiegend Ökologie und Veganismus. Zwischendurch werden bewundernde Worte für die Landschaft, die Natur und die Lofoten im Allegemeinen ausgesprochen, jedoch ebenfalls angemerkt, dass man sich ein Leben hier nicht vorstellen könne. Sophias Beitrag dazu beschränkt sich auf Aussagen, welche Tiere sie schon gegessen hatte. Als wir Seeigel im Meer begutachten kommentiert sie: "I ate some of those. They were great!" Als wür über Elche sprechen: "I had Moose salami on the train and I liked it.". Auch "Raindearstew" oder "Whale sausage" war ihr nicht fremd. Das ist perse nicht verwerflich, nur sorgt es für reichlich Gelächter, wenn in einer Debatte über Veganismus und die Natur Skandinaviens, solche Aussagen fallen. Hier würde am ehesten die Komiktheorie nach Arthur Schopenhauer greifen, nach der Komik: "die plötzliche Wahrnehmung einer Inkongruenz" ist.
Die Straße führt uns mitten durch die Landschaft, die hier sehr von Landwirtschaft geprägt ist; Felder, Bauernhöfe und vereinzelt Traktoren die uns überholen. Hätte man es nicht besser gewusst, hätte man auch denken können man sei in Schleswig-Holstein; Meer und Feld. Nur die Berge zu unserer Linken hätten den Schwindel aufgedeckt.
4,1 km waren es, bis wir den Parkplatz am Fuße des Berges erreichten. Am anderen Ende des Parkplatzes, ein aus Brettern gezimmerter Pfad, der sich mit 0,5m Breite, zwischen 2 abgezäunten Feldern hindurch zwängte. Erst ging es gerade auf den Berg zu, dann, nach einem links Knick, mit etwas Steigung auf einen anderen Berg zu. Hier glichen die Bretter mehr einem Steg, denn rechts und links der 30cm Holz befindet sich Sumpf. Am Ende dieses Steges, begann dann der Weg "richtige" Weg. Für Sophia, die bereits hier anmerkt, dass sie solch Steigung und Terrain aus Florida nicht gewöhnt ist, sollte der Strandbesuch noch zum Verhängnis werden.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch der Meinung, es wäre nur ein etwas höherer Deich und gleich dahinter, würde es mittels Treppe nach unten an den Strand gehen. Dem entsprechend hoch war auch noch unsere Motivation. Milena und ich bilden die Spitze, Sophia die Schlussgruppe. Bereits nach den ersten 500m sah Sophia aus, als hätte sie einmal zufuß die Welt umrundet; Ihre Hose war erdig und ihre Schuhe in Schlamm gebadet. Während des ganzen Trips entdeckten wir ihre spezielle Vorliebe für Pfützen, Schlamm und unwegsame Pfade. Wo immer es eine Schlammpfütze gab, an der ein halbwegs befestigter Pfad vorbei führte, konnte man sich mit der Gewissheit umdrehen, daß Sophia mitten im Schlamm stand.
Pausenreich geht es also der vermeintlichen Spitze entgegen. Sophia nimmt sich ihre Zeit und verliert dabei die ganze Zeit kein Fünkchen ihrer Gutenlaune. Sie strahlt, macht Witze und kommentiert wie unterschiedlich der Weg zu den Verhältnissen in Florida ist. Fast an der Spitze angelangt, verteilt Milena Knäckebrot, welches einfach himmlisch schmeckt. Keiner von uns kann genug davon bekommen. Trotzdem müssen wir irgendwie weiter. Es folgt ein sehr unwegsames Stück, das wir alle irgendwie überwinden; die einen mit mehr, die anderen mit weniger Blauenflecken.
Stellt sich raus, die Spitze war keine Spitze und ein Strand ist noch nicht einmal zusehen. Stattdessen ein See. Erneut Pause. Dann wieder anstrengender Kletter Part. Pause. Und und und.....Immer weiter nach oben. Mal durch Schlamm, mal über Holzstege. Mal unwegsames Geröll, mal einfach ein Trampelpfad. Sophia hat sich indess ihre "Hiking Playlist" angemacht und lauscht den Klängen eines italienischen Songs, der aus den Lautsprechern ihres nur für Interrail erworbenen Smartphones dröhnt. Sonnst besitzt sie nur ein Klapphandy, dass ihr in Frankreich jedoch jemand geklaut hat.
So nähern wir uns wortwörtlich Schritt für Schritt (Milena und ich haben jetzt schon den 17 Uhr Bus abgeschrieben) der Spitze. Auch diese Spitze wird sich später als nicht finale Spitze herausstellen. Sophia hat ihr eigenes Tempo, welches sie mit einer erstaunlichen Vehemenz hält. Alle 50-100m eine Pause. Diese gestalten sich so, dass Sophia sich mit dem Rücken zum Berg, die Augen ins Tal gerichtet, an den Hang stellt und die Umgebung bewundert als gucke sie sich das erste mal um. Der Anblick ist entzückend. Nach mehreren Stunden erreichen wir die tatsächliche Spitze. Von ca. 600m Höhe hat man nun die Aussicht auf den Strand. Entweder haben wir irgendwie den Abzweig verpasst oder Strandbesuch in Norwegen heißt auf einen 600m hohen Felsen zu klettern und von dort aus auf den Strand zu schauen.
Sophia beendet ihren Aufstieg 60/70m unterhalb des Gipfels. Dorthin kehren Melina und ich nach dem finalen Aufstieg auch wieder zurück. Es gibt Fladen mit Marmelade und Wasser für alle. Der Weg zurück gestaltet sich annähernd gleich; Laufen, gucken, Kommentar über Wandern in Florida, laufen. Diesmal sind wir allerdings etwas schneller unterwegs. Als wir auf einer Anhöhe einen ähnlichen hölzernen Steg erreichen, der ebenfalls vor dem Einsinken in den ihn umgebenden Schlamm schützt, hatte sich bereits eine Gruppe Wanderer hinter Sophia eingefunden. Sie mussten sich nun notgedrungen ihrem Schicksal ergeben und liefen brav in Sophias Tempo hinter ihr her. Der Schlamm ließ ein Überholen nicht zu. Von weitem war der Anblick zu lustig. Irgendwann ergab sich dann doch eine Möglichkeit, sodas wir wieder alleine waren. Mit einigen weiteren Motivationskeksen, Bodenkontakten seitens Sophia und strategischen Schlammdurchquerungen, gelangten wir wieder ins Tal. Sophia machte noch ein letztes Mal, diesmal vorwärts, Kontakt mit einem der Holzstege, dann war es geachafft.
Da wir wirklich den Bus verpasst hatten, musste eine neue Idee her. Trampen stand zwar schon länger im Raum, aber mir missfiel der Gedanke bisher. Da die Situation allerdings ansonsten recht aussichtslos ist und die Optionen limitiert, gebe ich mich meinem Schicksal hin. Bereits das erste Auto hält. Eine junge norwegische Familie in einem VW Bus, mit 2 skeptisch guckenden Kindern. Sie bieten an, uns mit nach Ramberg zu nehmen und dort an einer Bushaltestelle nahe des Ortsausgangs hinaus zulassen. Das ist natürlich super und wir willigen ein. Während der Fahrt erzählen die beiden, dass die Nordlichter wie wir sie jetzt sehen, nicht mehr lange so zu sehen sein werden. Aufgrund von Verschiebungen der Gestirne, wird in 5/6 Jahren erst einmal Schluss sein. Nach ca. 10 Jahren wir es dann voraussichtlich wieder so sein wie zur Zeit. Milena erkundigte sich, wie die Einheimischen den Touristen gegenüber stehen. In diesem Punkt sind sie zwiegespalten. Zum einen hängt eine große Anzahl von Jobs und Einkünften am Tourismus, zum anderen ist es nach den ruhigen Corona Jahren sehr viel voller geworden und eine Art Plage, denn häufig gibt es keine Rücksicht oder einfach zu viele Menschen.
Ab der vorausgesagten Bushaltestelle, versuchen wir unser Glück erneut. Wieder ist es ein VW Bus, diesmal allerdings ein Schweizer, der uns mitnimmt. Sophia und ich nehmen hinten auf der Schlafgelegenheit platz (Anschnallgurte = Fehlanzeige), Milena vorne. Die beiden unterhalten sich in schönstem Schweizerdeutsch. Zusätzlich sorgen die, aufgrund des Zigarrengeruchs, aufkommenden Kopfschmerzen dafür, dass ich nichts verstehe. Nur eine Sache kann ich Sophia übersetzen: "He had quite a lot of beers and when he saw the northern lights, he wasn't sure if it's northern lights, or just him being drunk.". Sophia lacht herzlich. Sie hat ein sehr ansteckendes Lachen, weshalb ich auch Grinsen muss. Der Schweizer bringt uns bis nach Leknes, obwohl er damit an seinem eigentlichen Ziel vorbei fährt. Von hier denken wir, kann es ja nicht so schwer sein wegzukommen. Immerhin fahren alle Autos potentiell in die richtige Richtung. Das ist evtl. etwas das man hier kurz erwähnen muss. Die Lofoten haben eine durchgehende Straße; die E10. Das bedeutet, daß im Prinzip alle Autos in die richtige Richtung fahren, vorausgesetzt man steht auf der richtigen Seite.
Die Idee, 3h (bis 21.45 Uhr) auf den Bus zu warten, missfiel uns sehr. Also hieß es wieder Daumen raus und hoffen. Unsere positiven Erfahrungen, sorgen für ein sehr optimistisches Mindset. Doch es will einfach kein Auto halten. Wir begannen also ein Spiel aus der ganzen Geschichte zu machen und Minuspunkte bzw. Pluspunkte zu verteilen. Deutschland schnitt nicht sehr gut ab. Auch Belgien, Niederlande und Finnland kamen nicht gut weg. Norwegen war von dieser Regel ausgenommen, denn mit Sicherheit hatten sie genug von den Touristen. Auch Autos wurden streng in "Hitchhiky cars" und "not so hitchhiky cars" unterschieden. VW-Busse waren demnach sehr vielversprechend, bei allem mit Xenonscheinwerfern, E-Antrieb sowie Audi, Mercedes und Co., musste man eigentlich garnicht den Daumen ausstrecken.
Melina lässt nicht locker. Ihrer Überzeugung nach, haben die Autofahrer mehr Nachsehen, wenn man erstmal außerhalb der Stadt ist....wir machen uns also mit Sack und Pack auf dem Weg. So kommt es wenig später zu der bereits beschriebenen Elch Begegnung, nicht aber zu einem Tramping-Erfolg. Sophia sitzt bereits im Straßengraben und knabbert Knäckebrot, während Melina und ich noch unser Glück versuchen.
...wir geben auf
In einem Diner bekommen wir teuren Kaffee und einen freundlichen Kassierer. Er ist sehr sehr nett, aber ich verstehe kein Wort. Er redet und redet, lächelt mich dabei an und erwartet irgendeine Reaktion. Ich lächel zurück, womit er sich bestätigt fühlt und fortfährt. Irgendwas von Frankfurt, Healthsystem und keine Ahnung, aber er lacht dabei so freundlich, dass ich ihn nicht unterbrechen kann. Vom Diner aus gehen wir direkt zum Bus. Erst im Bus bemerkt Sophia, dass sie ihre Mütze wohl im Diner vergessen hat. Die Zeit lässt aber ein Zurücklaufen nicht mehr zu. Eigentlich sollte die Mütze ein Andenken an die Lofoten sein, nun ist es die Geschichte über die Mütze.
Als letzte erreichen wir gegen 22.20 Uhr das Hostel. Im Zimmer gibt es fast nur neue Gesichter; Ben aus der Schweiz, Bastien aus der französischen Schweiz und Loli aus Amerika. Da ich allerdings erstmal eine heiße Dusche benötige, verabreden wir uns im Gemeinschaftsraum. Nach meiner Dusche warten dort Ben, Melina, Sophia und Bastien. Ben hat einen recht einzigartigen Studiengang abgeschlossen, bei dem es um die Wirkung von Büchern geht; Material, Format, Inhalt, Textanordnung...wie all das die Wirkung eines Buches beeinflusst. Er reist nun etwas umher und ist hier überwiegend per Anhalter unterwegs. Melina kenne ich schon 2 Tage länger. Sie studiert Mediendesign und für sie ist es die letzte Nacht hier. Danach geht es über Stockholm zurück gen Heimat. Bastien hat vor 2 Wochen seinen Abschluss in Computer Science gemacht und ist ziemlich genau danach ohne große Planung aufgebrochen. Da er mich auf meinen Trip nach Reine begleitet, werde ich ihn sicher dort noch näher kennenlernen.
Wir reden bis nachts um 2. Immer neue lustige Anekdoten werden erzählt, zum Beispiel Gosip über die "Italian Lady". Sie war die jenige, die mit den Möven sprach oder mir erklärte, welche Akkorde wie funktionieren. Auch andere hatten lustige Begegnungen mit ihr gemacht. Dann erzählten wir noch von unserer Business Idee "World Wide Grannys", einer Reiseagentur für Rentner. Denn auf der Wanderung ist uns aufgefallen, wie unterschiedliche "Grannys" je nach Nationalität oder Konstitution Urlaub machen. Auch bei Interrailern sind uns allen die unterschiedlichsten Charaktere begegnet und so bot auch das eine Vorlage für ordentlich Gelächter.
Morgen geht es mit Bastien nach Reine; wird sicher ein Vergnügen.Leer más
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- Día 13
- lunes, 5 de septiembre de 2022, 20:18
- ☁️ 10 °C
- Altitud: 7 m
NoruegaSkullbruvatnet68°9’43” N 13°37’42” E
Es gibt sie Doch!!! Elch gesichtet..😍
5 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☁️ 10 °C
Endlich! Auf diesen Moment habe ich die Ganze Zeit gewartet und nicht damit gerechnet, daß er noch seinen Weg zu mir findet. Am Morgen hatte ich gerade noch meinen Kummer darüber geäußert, dass ich zwar auf meiner Reise schon viel gesehen habe, aber die belebte Natur (biotisch) bisher noch nicht mit größeren Säugern aufgewertet hatte. Das meiste waren zuvor tatsächlich Hunde bzw. das eine Rentier gewesen. Aber auf den Gleisen ist auch nicht gerade der Ort, an dem man dieses Geschöpf sehen möchte.
Nun war es also so weit. Die Background Story ist sehr wild und irgendwie tatsächlich ein Wink des Schicksals, aber davon später mehr. Wir, Sophia aus Florida, Milena aus der Schweiz und ich standen kurz hinter Leknes an der Straße, als plötzlich 70m entfernt, etwas Riesiges aus dem Dickicht bricht.
Milena sieht es als erstes und schreit: "Ohh, Reindear! There!" und zeigte in besagte Richtung. Was dort aber wirklich stand war 2-3 Nummern größer als ein Rentier. Zudem war es erstaunlich braun und schlacksig in seinem Gang. Ich berichtige die Verdachtsdiagnose von Milena mit einem: "No, it's a moose! A moose!". Der schlacksige Genosse macht sich an das überqueren der Straße, springt/steigt mehr schlecht als recht über die Leitplanke und verschwindet vorerst in etwas Büschen und Grasland. Er taucht kurz darauf wieder auf, steigt auf eine leichte Anhöhe am anderen Ende des kleinen Teichs und starrt zu uns herüber; wir starren zurück. Als ihm das Spiel nach einer sehr unbehaglich langen Zeit langweilig wird, widmet er sich wieder den Elchsein und beginnt mit dem Grasen. Was ein Geschoss!
Im Hostel bestätigt uns eine Amerikanerin, die aus ihrem Bundesstaat ebenfalls Elche gewohnt, dass es sich um ein Erwachsenes Tier gehandelt hat. Dieses Zusammenkunft hätten wir definitiv nicht überlebt, hätte der Elch 70m weiter übergesetzt.
Olof meinte in Abisko einmal zu mir, mit dem Auto ein Rentier mitzunehmen ist kein Problem; das ist höchstens ein Blechschaden. Trifft man jedoch auf den braunen Giganten, ist die Aussicht schlecht; wegen der langen Beine kommt er mit seinem wuchtigen Körper direkt durch die Frontscheibe. Ausgewachsen überragen sie nämlich sogar einen Pick-up Truck.
(Bilder kommen heute Abend nach😊)Leer más
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- Día 14
- martes, 6 de septiembre de 2022, 9:30
- ☁️ 10 °C
- Altitud: 8 m
NoruegaBoghaugen68°17’1” N 13°54’30” E
Aufbruch nach Reine
6 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☁️ 10 °C
Heute steht Reine auf dem Plan. Ein Örtchen, dass von allen wärmstens empfohlen wurde. Es sei eins der schönsten Örtchen überhaupt auf dem Lofoten. Ob das der Realität entspricht, werden Bastien und ich heute erörtern. Bastien kam gestern Abend an und ich bot ihn an das er sich mir heute einfach anschließen könne. Er war sofort einverstanden, weshalb uns nun der Bus um 10 Uhr in richtung Reine transportiert. Neben dem beschaulichen Städchen, soll es dort auch eine der steilsten "Wanderwege" auf den Lofoten geben. 3000 Stufen bringen einen auf weniger als 1,5 km Länge, in 800m Höhe....Leer más
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- Día 14
- martes, 6 de septiembre de 2022, 22:30
- 🌧 10 °C
- Altitud: 8 m
NoruegaDorithaugen67°55’57” N 13°5’20” E
Tagesausflug nach Reine
6 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ 🌧 10 °C
Als Bastien und ich vor die Tür treten, erwieß sich meine Feinjustierung bei der Kleidung, als angebracht. Heute hatte ich mir noch eine lange Unterhose untergezogen, bevor die kurze Hose obendrüber kam. Die Regenhose ist für den Notfall auch im Gepäck. Meine Regenjacke kommt nun auch das erste mal zum Einsatz. Beim Schuheanziehen sage ich zu Bastien: "With the Bus, you never know what you get. Some Times it's early, sometimes it's late. So it's best to be there a little earlier". Die vorbeispazierende Frau erwidert gekonnt: "Like a box of chocolate....Enjoy the adventure!". Wir müssen alle lachen und bedanken uns bei der Dame.
Heute kommt der Bus 741 jedoch wie geplant um 10.07 Uhr und sammelte uns vom Straßenrand ein; kein Schild, kein Fahrplan, keine Parkbucht...rein garnix verweist hier auf eine Bushaltestelle. Man selbst muss auf den Lofoten zur Bushaltestelle werden. Manchmal ist es noch nicht mal entscheidend ob dort eine Bushaltestelle wäre, denn die Busfahrer kennen die schlechte Anbindungen des Winterfahrplans.
Da es für Bastien die erste Busfahrt ist, gibt es kleine Schwierigkeiten mit der Ticket App, doch am Ende ist er stolzer Inhaber eines Senioren Tickets....guckt natürlich niemand drauf, also völlig egal.
In Leknes ist der Umstieg in Bus 742 wie am Vortag nahtlos. Eine weitere Stunde später entlässt der Bus nach Å seine Insassen mit den Ziel Reine in das nasse norwegeische Grau. Doch noch bevor uns der Regen mit voller Breitseite erwischt, steigt uns der Geruch von Fisch in die Nüstern. Bahh....! Nicht etwa dieser gute Geruch nach frischem Fisch, den man praktisch nicht riecht, sondern übelriechender verwester Fisch. Die Quelle dieses üblen Geruchs ist bis zu unserer Abreise nicht ausfindig gemacht.
Wir 2 entscheiden uns erst für einen Rundgang durch das Örtchen, um uns dann am Reinebringen zu verausgaben und anschließend den Tag mit einem kleinen Imbiss abzurunden. Der Rundgang besteht eigentlich nur aus einer Begutachtung des Hafens, der bis auf ein Fischerboot wie leergefegt ist. Die Holzgestänge für den Stockfisch wirken in diesem grauen Szenario noch trostloser und bilden mit den roten Holzhäuschen am Horizont, vor Wolkenverhangenen Bergen, das einzige Sehenswerte, dass Reine zu bieten hat. Vom angeblichen Scharm und der Idylle nehme ich nichts wahr. Liegt vielleicht am Grau, wer weiß....
Damit auf zu Punkt 2, dem Reinebringen. Reinebringen war das Wort der Stunde. Keiner der letzten 3 Tage verging, ohne mindestens einem Erfahrungsbericht. Nun war es an uns ihn zu erklimmen. Aus dem "Stadtkern" verwies ein Schild mit der Aufschrift "Reinebringen 2,5km" in die Richtung der Folterapperatur. 0,5km weiter dann ein weiteres, welches den interessierten Wanderer an einen Wanderweg entlang der E10 verwies: "Reinebringen 2,0km". Die Spannung steigt. Definitiv keine 2km weiter dann die ersten steinernen Stufen. Ein Schild verschaffte die nötige Sicherheit; es handelt sich tatsächlich um den Mythos, die Legende, den Reinebringen!
Über dem Beginn sind die aus dem Himalaya bekannten bunten Wimpel gespannt. Diese verweisen auf die Geschichte der Treppe. Der 448m Aufstieg ist aufgrund seiner Aussicht sehr beliebt und zieht bis zu 1000 und mehr Wanderer am Tag an, die die Aussicht auf den Fjord und Reine genießen wollen. Da dieses Unterfangen jedoch nicht ganz ungefährlich ist und es auch bereits einige tödliche Unfälle gab, hat die Kommune Moskens ein Team von Sherpern aus dem Himalaya beauftragt, den Hang mit einer Steintreppe zu versehen. Das soll zum einen die Sicherheit erhöhen und zum anderen die Natur schonen. Doch auch nach deren Fertigstellung im Herbst 2021, bleibt der Aufstieg gefährlich. Viele raten davon ab, was ich allerdings erst grade bei den Recherchen erfahren habe. Seit 2021 sind 2 weiterer Menschen dort tödlich verunglückt, der letzte Fall liegt erst 2 Monate zurück. Weitere Steintreppen dieser Art und mit selber Geschichte, finden sich überall in Norwegen. So war z.B. der erste Teil des Wanderwegs in Svolvær ebenfalls so eine Treppe.
Nichts desto trotz geht es für uns steil nach oben. Bastien, dessen erste wirkliche Wanderung das auf seiner Tour ist, ist förmlich on fire. Im Grunde fliegt er die Stufen hinauf. Hier 2 auf einmal, da 3, dann wieder 2....er zieht davon als kenne er kein morgen. Dabei unterhält er sich ganz mühelos mit mir und legt Fotostops ein, bei denen die Dampflock (ich) aufholen kann. Wahnsinn! Man muss trotzdem zugegeben, er ist wesentlich trainierten und muskulärer als ich. Auch an meinem ersten Wandertag hätte ich so eine Leistung im Leben nicht abgeliefert.
Schlecht schlage ich mich aber auch nicht. Auch ich habe eine gute Geschwindigkeit drauf...3 kurze Pausen brauche ich bis zur Spitze. Bei der ersten wich alles an überflüssiger Kleidung, alle weiteren dienen lediglich dem Durchatmen. An einigen Stufen befinden sich Nummern: 200...231....501....800....1050...doch auch das bringt einen bei kritischer Betrachtung dem Gipfel nicht näher. Durchbeißen heißt die Devise. Als letzter Abschnitt muss noch ein erdiger Weg überwunden werden, der zu meiner Zufriedenheit allerdings auch irgendwann sein Ende findet. Auf meine Frage, ob Bastien wenigsten etwas "exhausted" ist, antwortet er Gott sei dank mit ja...alles andere hätte mir einen Schrecken eingejagt bzw. mir zu denken gegeben. Für die nötigen Fotos lassen wir uns alle Zeit der Welt, genauso wie für den Rückweg. Hier machen wir sogar eine längere Pause, um nach Walen oder Delphinen ausschau zu halten, die entgegenkommende Wanderer wohl gesehen haben. Wir sehen nix....Auch nach 15min nichts. Der Abstieg kanm also weiter gehen.
Während unserer gesamten gemeinsamen Zeit, lernten wir uns durch Unterhaltungen immer näher kennen. Auf dem Weg nach oben war zwar Bastiens Redeanteil leicht größer, dass machte ich auf dem Weg nach unten jedoch alle mal wett. Da Bastien aus der französischen Schweiz kommt, war unser common Ground Englisch.
Bastien ist ein sehr sympathischer und bodenständiger Mensch, der in seiner Freizeit auf unterschiedlichste Art und Weise Aktiv ist. Er betreibt nichts kompetitiv, ist aber trotzdem ein echt durchtrainierter Kerl (Natürlich und nicht Fitnesscenter mäßig). Er hat vor 2 Wochen sein Computer Science Master Studium abgeschlossen und wäre an einer Anstelllung bezüglich Klima und Umwelt interessiert. Natürlich lud er mich sofort zu sich ein und meinte halb lachend: "It's gonne be great, we will have a lot of fun going hiking."....Oh ja, ich freu mich...🥵
Insgesamt haben wir für die knapp 1,3 km Bergauf ca. 35min benötigt, für die selbe Strecke nach unten ca. 25min. Dabei bedeuten 448 Höhenmeter, das alle 2m Strecke, ca. 1m senkrecht überwunden wird....nur um noch mal eine Vorstellung zu haben. Austin hatte uns erzählt, es würde sich in 800m handeln. Das stimmt aber keines Falls. Hätte mich auch verwundert, denn 800m auf dieses Strecke, wäre fast undenkbar. Trotzdem habe ich ihm blind vertraut und es in Beinen Blog übernommen.
Das Bistro, das vorher noch zu hatte, hatte mitlerweile seine Pforten sowie die Kasse für hungrige und zahlende Wanderer geöffnet. Für uns beide gibt es einen Stockfischburger mit Pommes...der Preis ist hier Nebensache, denn es ist Urlaub und der Fisch ist lokal gefangen und verarbeitet...und es schmeckt vorzüglich. (22,9€🙈)
Die Uhr zeigt 15.20 Uhr und es sollte der aufregende Teil dieses Tages beginnen. Das die Busse wenig fahren habe ich ja nun schon häufig angebracht und auch heute sollte dieser Fakt zu unserem Verhängnis werden. Zwar war ein Bus für 16.20 Uhr nach Leknes angesetzt, jedoch führe von dort nur ein Bus um 21.45 Uhr zurück zum Hostel.
Auch 16.20 Uhr schien uns in Anbetracht der Zeit, als eine Verschwendung wertvoller Lebenszeit. Nun, da ich am gestrigen Tag bereits solche Tramper Talente an den Tag gelegt hatte, war es nicht abwegig, sein Glück auf der Straße bzw. an deren Rand zuversuchen. Kurz sorgt eine gewisses Missverständnis für Verwirrung, denn Bastien stellt fet: "We should do hijacking." Zumindest ist es das, was ich im ersten Moment verstehe. Kurz darauf stellt sich herraus, er meinte "hitchhiking" und sein französischer Akzent hatte es nur so klingen lassen. Ich bin beruhigt...
Deutschland -1....Belgien -1....Schweiz -1.....nein, Erfolg schaut anders aus; die Leute halten einfach nicht an. Wir versuchen es eine stundelang und eine stundelang kommen nur Schulterzucken, wilde Handgesten und entrüstete Blicke zurück. Bastien geht bereits dem Gedanken nach, ob es in Norwegen vielleicht verboten sei oder was andere Ursachen sein könnten.
Nach einer Stunde hält endlich ein Auto. Es ist der Bus. Nun ja, hätte ja klappen können. Die ganze Fahrt über ist der Bus mit dem ekelhaften Fischgeruch erfüllt, der uns aus Reine schon bekannt war. Entweder hatte er sich irgendwie in der Klimaanlage festgesetzt oder jemand hat ein Stück von der Quelle des Übels mit im Bus. Das setzte wiederum voraus, dass man essen was man da riecht.
Über diesen Überlegungen schlägt plötzlich meine Müdigkeit zu. Antworten gebe ich nur noch wie in Trance, das Augenaufhalten wird zu einer Mammutaufgabe. Zum Glück passiert etwas Unerwartetes. Ich begeistere mich zu sehr für Abweichungen von der Norm. Nagut, gigantisch war sie nicht, aber trotzdem; das Bussysten viel aus. Die Anzeige verlor dauernd den Kontakt zum Bordcomputer, der sich daraufhin samt Anzeige jede Minute neustartete. Bastien und ich hatten einen Platz in der ersten Reihe ergattert. Bastien, als Computer Scientist, zeigt als bald ein gesteigertes Interesse für die Situation, erklärt mir das Betriebssystem des Borcomputers und verfolgt die Vorgänge auf den beiden Tablets des Fahrers; es ist der selbe Multitasking-Fahrer wie schon einmal. Auch diesmal lässt sich das Tablet von ihm seelenruhig wären der Fahrt dieses 7,5 Tonners bedienen.
Nach einem unplanmäßigen Zwischenstop und Rücksprache durch die geöffnete Frontür mit dem Fahrer des entgegenkommenden Bussen, gibt es noch einen Verfahrer und eine Menge on and offs des Systems. 2 dazusteigende Franzosen quittieren das nicht funktionsfähige Zahlungssystem und ihr damit geschenkte Fahrt, mit einem: "Nice!". Bastien führt unterdess Statistik zum Fehlverhalten des Displays. "It takes 3 minutes to reboot and stays on for 1 minute. That makes it 3:1 and therefore umefficient." lautet die Expertiese des Fachmanns. Von nun an gibt es Voraussagen, wann der Computer sich neustartet und wann er sich wie verhält.
Indess war die Aussicht einer baldigen Ankunft im Hostel, für uns in weite Ferne gerückt. So oft man auch schaute, die Busverbindungen wurden nicht mehr. Als wir also Leknes mit 4 Minuten Verspätung gegen 17.54 Uhr erreichen, besteht alles andere als Eile für Bastiens Einkauf. Zuvor schauen wir jedoch nocheinmal im Diner vorbei, in dem Sophia gestern ihre Mütze liegen lassen hat. Tatsächlich findet sich selbige an. Da wird sich aber jemand freuen! Der Mann am Tresen ist ebenfalls der selbe wie am Vortag; er grinst mich mit dem gleichen breiten Grinsen an und versteht genauso wenig wie am Vortag. Ja er habe eine Mütze gesehen, sie aber dort liegen gelassen.
Der Supermarktaufenthalt ist kurz und schmerzlos, damit wir möglichst schnell richtung Straße kommen. Geplant ist, nocheinmal unser Tramper Glück herauszufordern. Vielleicht nimmt uns ja diesmal jemand die nur 25km mit. Wie sich herausstellt, nein. Wir versuchen 3 verschiedene Parkbuchten, aber immer nur die selben Reaktionen; Kopfschütteln, Schulterzucken, Winken und Lächeln sowie Zeichen, dass sie gleich abbiegen. Seit unserem ersten Versuch gegen 18.15 Uhr, waren wir bereits um einiges die Straße hoch gewandert. Hier fuhren wir nun 2 gleisig, während ich auf der Straße weiter hin den "Daumen hoch, hier ist alles super Typen" abgebe, spricht Bastien auf einem gegenüberliegenden Parkplatz Passanten an, die im Begriff sind, ihr Auto zubesteigen.
Nur 3-4 Minuten in dieser Position, passiert das Undenkbare, mein Wunderdaunen (es ist der Rechte), hat einen Audi an der Angel...und Volltreffer! Vater und Sohn, die auf dem Weg zum Wikinger Museum sind, bringen uns unserem Ziel 13km näher. Der Vater ist Fischer und das mit Herz und Seele. Auch wenn nicht viel gesprochen wurde, konnte man das merken. Er ist 34 und wohl seit dem er ein Kind war, vom Angeln angetan; nun hat er seine eigene Fischerei.
Das Wikinger Museum liegt mitten im nirgendwo. Von anderen Hostelgästen weiß ich, dass es in der Nebensaison nicht sehr sehenswert ist. Wir stehen nun also dort und haben sehr viel Zuversicht in meinen Wunder-Daumen....doch 19.19 Uhr ist nicht die Zeit um in norwegens Pampa zustehen. Schon gar nicht bei dieser Kälte und Sprühregen. Mein Daumen erreicht nichts, weshalb wir beschließen, das letzte Stück zu laufen. Es handelte sich um weitere 11km, die laut Google in 2h zu bewältigen wären. "Immerhin vor dem Bus, und das sollte unser einziges Ziel sein!", kommentiert Bastien meine Prognose. Nun gut, schadet nicht....ich war sowieso noch immer so verzückt von der Vorstellung, mein erstes eigenes Auto getrampt zu haben, das mir eigentlich alles recht war.
So geht es die ersten 500m im Laufschrift, alle weiteren Meter werden "gefast-walked". Die Distanz ist schon auf 9km gesunken und wir sind frohen Mutes. Doch dann passiert erneut das Undenkbare. Nur aus Versuchung, strecken wir einem ankommendem Mercedes unsere durchgefrohrenen Daumen entgegen, welcher darauf hin verlangsamt und zum stehen kommt. Es passierte nix. Wir sind nicht ganz sicher was das jetzt soll, aber dann deutet der Fahrer an, dass wir einsteigen können. Der junge Mann aus Lettland, ist Trucker und bemüht sich, wann immer er kann, Leuten zu helfen. Er bringt uns das gesamte restliche Stück, bis vor das Hostel. Für ihn bedeutet das 5km Umweg, aber er beteuert es gerne zu machen. Unsere tausend Danksagungen weist er beschwichtigend zurück. Er mache es gerne. So erreichen wir kurz nach 19.30 Uhr unser Hostel. Was eine Freude!
Im Foyer können wir Sophia mit ihrer Mütze und unserer Ankunft erfreuen, bevor eine heiße Dusche nach mir verlangt. Den Rest des Abends verbringe ich im Gemeinschaftsraum mit dem Schreiben dieses Berichtes, denn ich hänge einen Tag zurück und bin besorgt etwas zu vergessen. Im Nachbarraum schauen sie bereits den 2. Film....tja, es ist schon Arbeit so ein Bericht.
Gerade als der erste Film fließend in den 2. übergeht und Bastien nach mir schaut, zieht am Hostel der Bus vorbei...es ist 22.15 Uhr....Das wären wir gewesen...Leer más
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- Día 15
- miércoles, 7 de septiembre de 2022, 10:00
- ☁️ 10 °C
- Altitud: 9 m
NoruegaSteirapollen68°16’59” N 13°54’40” E
FURU Tag 4
7 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☁️ 10 °C
Heute mache ich einen etwas entspannteren Tag.
Zunächst; das mit dem Ausschlafen ist schon erledigt. Um 8.45 Uhr ging es dann zum Frühstücken. Vorher noch einmal zur Rezeption, bevor sie ab 9 Uhr ihre Pforten für die Öffentlichkeit schließen. Ich brauche nämlich noch eine Möglichkeit, meine Sachen bis morgen zu waschen und zu trocknen, was jeden Tag gegen eine Gebühr von 5 Euro möglich ist. Bisher hatte mich der Fakt davon abgehalten, dass es nur einmal am Tag und zwar um 18 Uhr möglich ist. Entweder spielte hier der Wanderweg oder die Busanbindung nicht mit, aber 18 Uhr im Hostel zu sein, ist eine sportliche Angelegenheit.
Nachdem das geklärt ist, kann das Frühstücken beginnen. Wie jeden Tag im Gemeinschaftsraum, heute allerdings in Gesellschaft von Bastien. Während dessen versuche ich die Bilder des Elches hier einzufügen, was sich aufgrund der Vergrößerung als schwierig gestaltet. Eine App ermöglicht es schließlich. Nun war auch der andere Ben aus meinem Zimmer wach und hatte sich zu uns gesellt. Karina und Finn, die am Vortag angereist waren, saßen ebenfalls hier und man quatschte wie so häufig über Interrail, Reservierungen, Hostels und Reiseruten. Als ich dadurch, an meine nicht reservierte Zugfahrt von Bodø nach Trondheim erinnert, sofort die Nummer des Verkehrsunternehmens raussuche und das nachhole, verabreden sich Karina, Finn und Bastien sich für den Tag zum gemeinsamen Wandern. Ihr Ziel ist der 800m hohe Berg hinter dem Hostel. Für heute nehme ich mich davon aus.
Während die nun also in den Vorbereitungen stecken, unterhalte ich mich mit Ben über seine Pläne und erfahre, dass es für ihn heute nach Henningsvær geht. Heute Abend sind wir alle zu einer Runde UNO verabredet, doch bereits jetzt ist klar: es wird Probleme geben. Man ist sich einig (ich nicht), dass man auf eine +2, keine +4 legen darf und umgekehrt, allerdings gibt es interne Zwistigkeit, ob eine +4 auf eine +4 gelegt werden darf. Bastien schießt mitten in dieser Diskussion den Vogel ab, denn für ihn scheint es sich hier um Banalitäten zu handeln. Er ist vielmehr daran interessiert, ob man bei einer 0 die Karten weiter gibt und anderer solcher Kuriositäten.
Das kann was geben heute Abend...Leer más
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- Día 15
- miércoles, 7 de septiembre de 2022, 23:00
- ⛅ 9 °C
- Altitud: 11 m
NoruegaSteirapollen68°16’59” N 13°54’42” E
1 Tag Homeoffice
7 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ⛅ 9 °C
Heute ist nicht wirklich etwas passiert. Ich habe den Tag im Hostel verbracht, Tagebuch geschrieben und mich mit Sophia unterhalten. Wir waren eigentlich die ganze Zeit am Lachen. Irgendwann gegen 18 Uhr kamen die anderen von ihrer Wanderung zurück. Da ich da auch meine Waschzeit hatte, musste ich mich erstmal mit der Maschine beschäftigen. Sie war nicht so komplex, sodass sie nach wenigen Minuten lief. In der Zwischenzeit hatten wir Abendbrot im Gemeinschaftsraum. Sophia und ich aßen die angebotene Suppe, denn man konnte soviel essen wie man wollte. Es sollte sich um eine rustic asianstyle Suppe handeln, wovon man allerdings nicht soviel schmeckte.
Die anderen aßen überwiegend Brot. Nachdem alle satt waren, begann unser kleiner Spieleabend. Es dauerte jedoch noch eine Weile, bis man sich mit 10 Leuten auf Regeln einigen konnte. Selbst im dann folgenden Spiel, kam es immer noch zu sehr vielen ungeklärten Situationen, die neuer Verhandlung bedurften. Die UNO Runde ging fließend in ein lustiges Gespräch über. Zwischendurch musste ich auch nach meiner Wäsche schauen. Die war allerdings nicht mehr da. Ich nahm an jemand hatte sie in den Trockner getan....aber Fehlanzeige. Als ich 2h später erneut runter ging, stand dort ein Korb mit meiner nassen Wäsche. Ich habe sie daraufhin also im Dry-Room aufhängen müssen, da beide Trockner immer noch besetzt waren...
Der Abend zog sich, die Gespräche drehten sich überwiegend um Amerika und Gründe dort nicht hin zu reisen und ganz zum Schluss, gab es noch eine 2. Partie UNO. Diesmal waren die Regeln klarer und der Spielfluss flüssiger. Zwischendurch kam es noch zur üblichen Aufregung wegen der Nordlichter, die aber ebenfalls schnell wieder verebbte; teils der Temperatur, teils der niedrigen Intensität der Lichter geschuldet.
Gegen 23.45 ging es für alle ruckartig richtung Bett. Aufgrund der noch zu trocknenden Wäsche, muss ich das Packen auf morgen früh verlegen. Mein Plan ist es den Bus um 12.01 Uhr richtung Å zu bekommen.Leer más
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- Día 16
- jueves, 8 de septiembre de 2022, 11:29
- ☀️ 11 °C
- Altitud: 6 m
NoruegaSoløyvika68°0’7” N 13°10’33” E
Aufbruch im FURU Hostel
8 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☀️ 11 °C
Der/die Wecker gehen einmal um 7.48 Uhr und einmal um 8.12 Uhr. Zweiterer ist heute garnicht mehr nötig. Ich stehe auf, mache mich soweit fertig, dass man sich in die Öffentlichkeit wagen kann und begebe mich zum Frühstück....es gibt das selbe wie immer; Müsli und Kaffe. Ein Blick auf meine zum Trocknen aufgehängten Sachen ergibt glücklicherweise, sie sind trocken. Schnell noch zusammenlegen, dann frühstücken. Hier fällt mir ein, dass ich noch für das Abendessen von gestern zahlen muss. Das erledige ich schnell, bevor die Rezeption wieder schließt.
Leider ist jetzt schon die Zeit gekommen, von Sophia Abschied zu nehmen. Sie ist so ein herzensguter Mensch mit so viel Humor und Charm. Sie hat mein Bild von Amerikanern komplett verändert (zum Guten natürlich). Für sie geht es via Stockholm zurück "in die Zivilisation" wie sie sagt. Ihr fällt es jedoch genau so schwer FURU und die Lofoten zu verlassen wie mir. Es ist einfach sehr besonders. Nach spätestens 2 Tagen fühlt man sich im FURU so sehr zuhause, dass man nie mehr weg möchte. Man trifft viele nette Menschen, hört neue und lustige Geschichten und erlebt soviel gemeinsam, dass es wirkt, als kenne man sich schon ewig. Sophia hatte bereits 2 Tage verlängert und trotzdem gab es gestern als wir gestern zusammen saßen, einen sichtlich großen Gewissenskonflikt, den sie halb innerlich, halb nach außen gewand ausfocht. Noch nie habe ich mit erlebt, wie jemand so theatralisch und nach Ewigkeiten des Zögerns, ein Zugticket erwirbt.
Greg, ein weiterer Amerikaner aus Tennessee, der gestern dazu gestoßen war und wie er bekräftigt, keine typischen Merkmale eines Einwohner Tennessees aufweist, hatte angeboten, Ben und Sophia mit nach Narvik zu nehmen. So machen sie sich gegen kurz mach 9 auf den Weg, nachdem wir uns gegenseitig "safe travels" und eine weiterhin schöne Zeit gewünscht haben.
Mein Plan, den Bus um 12 zu nehmen, überdenke ich noch einmal kritisch. Bei genauerer Überlegung, könnte man mit etwas Anstrengung sogar den um 10.06 bekommen und wäre damit 3h früher in Å. Außerdem wäre mein Northland Pass noch gültig und ich müsste nicht 1,5h der Strecke Schwarzfahren. Überstimmt! Schnell packe ich alles aus Kühlschrank und Trockenraum, eile auf mein Zimmer und begine das Packen.
Dadurch, daß der Schlafsack noch eingepackt ist, ist es eine Sache von 20/25 Minuten, bevor alles gepackt ist. Ein ungewohntes Gefühl, nach 5 Nächten wieder aufzubrechen. Dann heißt es auch schon von Bastien Abschied zu nehmen. Er trampt heute nach Svolvær, um sich am "Devils gate" auszupowern. Ein fester Händedruck, eine Erinnerung an das Versprechen, dass er mir in der Schweiz eine Unterkunft bietet wenn ich vorbei schaue und er ist aus der Tür. Es wird noch das Bett abgezogen und der Raum nach Vergessenem abgescannt. Ich finde nur noch eine Unterhose.
9.44 Uhr; perfekt in der Zeit. Ich bedanke mich an der Rezeption für den wunderbaren Aufenthalt, dann mache ich mich mit den anderen (Finn, Henndrick, Carina und ein Mädchen aus den Niederlanden) auf Bus 741. Auf der Fahrt erzähle ich Henndrick etwas über meine Erfahrungen und was man auf den Lofoten beachten muss.
Umstieg in Bus 742. Gleich zu Beginn weißt die Busfahrerin auf die Anschnallpflicht hin, die aufgrund der schmalen Straßen sinnmacht. "If there is a control, it's 1600 NOK for every person not using there seat belt." bekräftigt sie ihre Aussage. Nun hört man sehr viele Gurte klicken. - Wir lernen also; Kommt man mit dem Appell an die Sicherheit nicht weiter, reicht ein Verweis auf den Geldbeutel.
Mal sehen was mich in Å erwartet, ich bin gespannt....Leer más
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- Día 16
- jueves, 8 de septiembre de 2022, 12:47
- ⛅ 12 °C
- Altitud: 11 m
NoruegaNorwegian Fishing Village Museum Å67°52’50” N 12°58’55” E
Ankunft im Hostel Å i Lofoten
8 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ⛅ 12 °C
Nach einem nervenaufreibenden letzten Stück Busfahrt, bin ich schlussendlich heil und unversehrt, in Å angekommen. Das kleine Fischerstädchen ist schon auf den ersten Blick einfach nur niedlich und weißt soviel Charm auf, dass ich mich jetzt erst einmal genauer umsehen muss. Natürlich geht es auch anderen so, weshalb die Parkplätze hier nur so mit Autos und Bussen überquellen.
Auch mein Hostel ist einfach nur niedlich. Es ist ein Holzhäuschen von 1886, dass der ersten Handelsfamilie in Å gehört hat. Es ist super modernisiert und hat trotzdem seinen skandinavischen Charm nicht verloren. Etwas gespenstisch wirkt es jedoch trotzdem, denn es ist niemand da. Ich habe vor einem kleinen Rundgang erstmal die Sachen abgeladen und bin jetzt mit leichterem Gepäck in Å unterwegs.
....und, juhuuuuu es gibt eine Küche. Das heißt endlich Nudeln mit Pesto!🥳Leer más
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- Día 16
- jueves, 8 de septiembre de 2022, 23:00
- 🌙 9 °C
- Altitud: 11 m
NoruegaNorwegian Fishing Village Museum Å67°52’50” N 12°58’54” E
Å
8 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ 🌙 9 °C
Å ist wirklich ein nettes Fleckchen Erde, aber wie die Einheimischen es hier mit sovielen Touristen tagtäglich aushalten, ist mir unbegreiflich.
Es reicht ein Schritt vor die Tür und man steht fast unmittelbar im Getümmel. 10 Meter trennen mich jetzt noch von den Strömen an Touristen. Jeweils in Gruppen durchkämmen sie die Stadt, immer auf der Suche nach dem besonderen Foto oder ihrem Anschluss. Angeführt wird jede dieser Gruppen, durch einen Nummer in die Höhe streckenden Tourguide. Geht einmal ein Persönchen verlustig, sorgt die gute Vernetzung der Guides dafür, daß es wieder brav in die richtige Herde eingegliedert wird.
Von China bis Italien, Russland bis Deutschland; es scheint als hätte jede Nation mindestens einen Bus mit Abgesannten geschickt. Ich erblicke auf dem nächst besten Schild eines Guides, eine 22. Für die Einheimischen hoffe ich, dass es kein 22 Gruppen gibt, sondern es einfach die Lieblingszahl des Guides ist. Eine erste Hochrechnung nimmt jedoch jegliche Legitimation dieser Hoffnung.
Geordnetes Chaos das seines gleichensucht. Ich traue mich weiter vor und bahne mir einen Weg durch die Mengen. Bei genauerer Betrachtung stelle ich fest, daß im Grunde die gesamte Stadt ein zusammenhängendes Museum ist. Alle Häuser tragen Nummern, die man mittels einer Karte bestimmten Ausstellungen zuordnen kann. Hat man ein Museumsticket erworben, kann man alle diese Häuser besuchen. Ich verzichte darauf und schaue mir das ganze lieber von außen an. Niedliche kleine Bootsschuppen, eine Kirche, eine Post, Handels- oder Lagergebäude und eine alte Fabrik. Etwas ausgelagert liegt das Stockfisch Museum, ein ebenso rotes Holzhaus wie die anderen, welches auf Fählen am Wasser steht. Man erreicht es über einen Holzsteg, der eine Art Hafenmole bildet. Um dieses touristische Center, liegen vereinzelt ein paar Wohnhäuser. Ansonsten blickt man noch auf die zur Fischtrocknung genutzten Holzgestänge. Mit der Kamera versuche ich einpaar Motive abseits der Standardmotive festzuhalten, was nur bedingt gelingt.
Ich schlendere also durch das Örtchen und überlege, ob ich mir nicht das Stockfisch Museum anschauen könnte, da es mich schon interessieren würde wie das funktioniert und welche Tradition damit verbunden ist. Vorallem interessiert mich brennend, warum die Vögel den Fisch in Ruhe lassen und wie man den Fisch vor den Exkrementen selbiger schützt.
Es bedarf keiner größeren Anstrengung zum Museum zu gelangen, man muss sich nur von der Masse treiben lassen. Wenn ich mich nicht verhöre, ist die von mir gewählte Masse italienischen Ursprungs. Im Museum geht es zu wie in einer Fabrik; eine Fabrik die Touristen gruppenweise abfertigt. Kaum verlässt eine Gruppe das Gebäude, betritt eine andere durch einen anderen Eingang das Gebäude. Unterdess ist im Gebäude wieder eine Gruppe in der Bearbeitung und vor dem Gebäude wird einer anderen erklärt, was gleich passiert wenn sie reingehen. Da keiner hier so wirklich einen Überblick zu haben scheint, betrete ich kurzerhand das Gebäude durch den Haupteingang, an dem diverse Zettel unterschiedlichste Signale senden. Zettel 1 sagt, das Museum ist nur von Juni - August für dir Öffentlichkeit geöffnet. Zettel 2 sagt, Bitte warten, es kommt gleich jemand. Schild 3 sagt "open". Auf Schild 4 kann man entnehmen wie viel man zahlen soll. Da ich mich nun schon im Ausstellungsraum befinde, mache ich einfach Fotos. Das was ich sehe von der Ausstellung, ist wirklich nett hergerichtet.
Dem sich nähernden Stimmengewirr ist zu entnehmen, dass eine Gruppe Touristen mit Guide im Anmarsch ist. Ich verlasse das Gebäude leise. Aha! Eine weitere Gruppe betritt das Gebäude. Ich glaube es sind meine Italiener. Unauffällig mixe ich mich einfach unter die Leute und betrete nun einen anderen Ausstellungsraum. Schnell mache ich einpaar Fotos, bevor ich verschwinde. Das ist mir nix mit den ganzen Touris. Schon garnicht wenn ich noch nicht einmal etwas verstehe.
Es geht wieder Richtung Stadtkern. So wirklich weiß ich nicht was ich jetzt noch anstellen soll bzw. kann. Mir kommt es vor als wäre es das mit Å gewesen. Mhhhh...ein Teilchen geht immer. Also betrete ich die kleine Bäckerei, die dem Anschein nach noch auf die herkömmliche Art und Weise ihre Produkte zubereitet. Neben 2 Sorten Kuchen, steht noch eine Art Zimtschnecke zur Auswahl. Diese Zimtknoten wie man sie hier nennt, sehen himmlisch aus. Ich entscheide mich also kurzer Hand dafür. Als ich wieder vor sie Bäckerei trete, halte ich einem geeigneten Tisch mit Bank ausschau; ich erspähe einen in der Sonne. Während ich mich auf diese Bank zubewege, fällt mir auf einer anderen eine junge Frau auf, die ich schon im Bus gesehen hatte. Ich lächel sie an, sie lächelt freundlich zurück.
Man kann ihr ansehen, dass sie einer Unterhaltung gegenüber nicht abgeneigt wäre. Und so kommt es auch. Sie erkundigt sich zunächst, ob ich etwas dagegen hätte wenn sie sich zu mir gesellt, bevor sie mit Sack und Pack zu mir an den Tisch zieht. Laura ist ebenfalls alleine unterwegs. Sie ist bereits seit 1,5 Wochen auf den Lofoten unterwegs doch heute geht leider schon ihre Fähre nach Bodø, von wo aus morgen früh ihr Flug zurück in die Heimat geht. Es stellt sich herraus, dass Laura in Greifswald Medizin studiert hat und nun ihren Facharzt in der Stralsunder Radiologie absolviert. Wir tauschen uns etwas über die Tücken des Studiums aus, aber sie macht mir Hoffnung, dass es nur besser wird.
Die Lofoten hat sie von Nord nach Süd bereist und entweder in Zelt oder Unterkünften übernachtet. Von dort aus wurde dann gewandert. Als ich von meiner bisherigen Reise und meinen nachfolgenden Plänen rede, bekomme ich von ihr noch wertvolle Tipps zum Wandern in Andalsness.
Während wir uns noch rege unterhalten, steigt hinter mir ein Mann im Strickpulli aufs Rad. Wir können beobachten, wie er nun von Haus zu Haus fährt und die einzelnen Austellungen mit Vorhängeschlössern absperrt. 15 Uhr und in Å werden die Bürgersteige hochgeklappt. Auch die Bäckerei ist nun geschlossen. Selbst im Landeshauptdorf Schwerin würde diese Urzeit für Furore sorgen.
Er beendet seine Runde und die Stadt ruht. Einzelne Trupps tauchen noch einmal hinter Häuserecken auf, richten ein letztes Mal Kamera oder Handy auf Å und verlassen es noch im selben Atemzug im Bus. Reisen bietet viel Gesprächsstoff, sodass wir die Zeit bis zur Abfahrt Lauras, super überbrückt bekommen. Um 15.40 Uhr verschiede wir uns, im Wissen, dass man sich sicher irgendwann in der Klinik über den Weg läuft.
Da der Nachmittag noch jung, die Stadt klein und mein Körper ausgeruht ist, beschließe ich einen auf AllTrails ausfindig gemachten Wanderweg zu probieren. Er geht um einen See und ist laut Beschreibung ohne große Steigung. Beides nicht gelogen. Hat man den Pfad erreicht, erwarten einen Schlammbäder, Wasser und unklare Pfade von Feinsten. Laut AllTrails ist der See mit knapp 7km, in 1,5h umrundet.
Haha, hättst gedacht! Als ich nach 1,5h verbittert auf mein Handy schaue, ist das einzige was ich erblicke, dass ich noch nicht einmal die Hälfte des Sees umrundet habe. Das lag daran, daß ich alle 50m überlegen musste, wie ich Sümpfe oder Felsen überqueren solle, ohne mir dabei wehzutun bzw. bis zum Hals im Schlamm zu versinken.
Zugegeben, die Natur und die Aussicht sind der Wahnsinn; der See ist so klar und glatt, das er wirkt wir eine Scheibe, durch die man auf den Grund des Sees guckt. Darin spiegeln sich die rings umgebenden Berge, mit den Wolken vergangenen Spitzen und den in Grün getauchten Felswänden. Der Preis dafür ist jedoch viel zu hoch.
Ich strebe an, vor der Dunkelheit das Hostel zu erreichen, weshalb als bald keine Zeit mehr für Fotos bleibt. Vielmehr sprinte ich nun um den See, stecke ab und zu mit einem Fuß komplett im Schlamm und schlitter hin und wieder über nasse Steine. Ein zu überquerender Fluss weißt keine Brücke auf und gibt es eine, so ist diese unterwasser. Nach 2:16h, erreiche ich endlich die Zivilisation. Ziemlich genau mit dem Pfad, endet auch mein Hörbuch "Die Zeit, die Zeit". Mir will nicht ganz in den Kopf gehen, worüber ich mich mehr wundern soll; dass dieser Pfad als Wanderweg markiert ist oder das Ende des Hörbuchs.
Ich bin so glücklich diesen Pfad hinter mir zu lassen, denn Spaß war es keiner. Im Hostel begegne ich nun Lisa. Sie und ein paar andere, die allerdings schon so gut wie auf dem Weg sind, sitzen gemütlich im Gemeinschaftsraum. Für mich steht jedoch erstmal eine Dusche an. Nachdem auch das geschafft ist, steigt langsam meine Vorfreude auf Nudeln mit Pesto ins Unermessliche. 5 Tage habe ich warten müssen und nun ist es endlich so weit. Juhuuuuu....nebenbei kocht ich das Wasser für einen Kaffee auf. In Anbetracht der Umstände, musste ich mich schnell an den türkischen Kaffee gewöhnen, wenn ich Kaffee trinken wollte. Und das wollte ich.
Am Ende des Abends sind wir zu dritt: Lisa, ein junger vietnamesischer Mann aus Texas, der mir bereits im FURU begegnet war und ich. Viel gemeinschaftliche Aktivität findet jedoch nicht statt. Wir schnacken ein bisschen, die beiden schauen sich Nordlichter an und gegen 0 Uhr geht es für alle ins Bett.
heißt es endlich essen.
.
Laura kennengelerntLeer más
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- Día 17
- viernes, 9 de septiembre de 2022, 10:00
- ⛅ 9 °C
- Altitud: 9 m
NoruegaNorwegian Fishing Village Museum Å67°52’49” N 12°58’54” E
Ein weiterer Tag in Å
9 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ⛅ 9 °C
Nach dem der texanische Mann aus meinem Zimmer heute Nacht um 4.30 Uhr abgereist ist, um die Fähre nach Bodø zu nehmen, schlafe ich noch eine ganze Weile weiter. Um 9.30 Uhr gebe ich dem Wecker nach und mache mich ans Frühstück. Es gibt Müsli, Kaffee und die restlichen Nudeln von gestern.
Als Plan hatte ich mich schon gestern eine Rute rausgesucht, die einmal bis zur südöichsten Spitze der Lofoten geht. Ich weiß nicht ob ich sie komplett Wandere, es sind immerhin 30km, aber einen Teil davon mit Sicherheit...Leer más
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- Día 17
- viernes, 9 de septiembre de 2022, 15:22
- ☁️ 8 °C
- Altitud: 579 m
NoruegaMunken67°55’46” N 13°0’47” E
Auf zur Spitze!
9 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☁️ 8 °C
Die letzten 170 Höhenmeter! Jetzt wird es ernst. Langfassung gibt es dann heute abend 🤘
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- Día 17
- viernes, 9 de septiembre de 2022, 15:43
- ☁️ 8 °C
- Altitud: 740 m
NoruegaMunken67°55’56” N 13°1’9” E
Über den Wolken....😍🥳
9 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☁️ 8 °C
Endlich oben.....3h hat es mich gekostet, aber der Ausblick ist gigantisch!⛰💪
Sehr empfehlenswert....
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- Día 17
- viernes, 9 de septiembre de 2022, 23:28
- ☁️ 9 °C
- Altitud: 11 m
NoruegaNorwegian Fishing Village Museum Å67°52’50” N 12°58’55” E
Munken: Letzte Wanderung auf den Lofoten
9 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☁️ 9 °C
Nach einem späten Start geht es heute ein letztes mal hoch hinaus. Nach dem ich meinen allmorgentlichen Bericht fertig gestellt habe, statte ich AllTrails einen Besuch ab. Und hier die große Überraschung....alle Wanderungen ab Å, eingeschlossen der geplanten zur Südspitze, beinhalten jeweils auf Hin- und Rückweg mindestens eine Seite des gestern umwanderten Sees. Das tue ich mir nicht nocheinmal an. Um keinen Preis. Dieses Schlammbad darf gerne jemand an meiner Stelle nehmen.
Etwas 3/4km die Straße hoch, entdecke ich die nächst möglichen Wanderungen. Ich klicke mich einmal durch die Optionen und stoße auf den Munken. Die Beschreibung hört sich verlockend an: Seen, Wasserfälle und am Ende eine super Aussicht. Bei 797 Höhenmetern, will man das wohl auch meinen.
Gegen 12.30 Uhr stifel ich los. Mit einem Fuß gerade über die Schwelle, steigt mir der herrliche Geruch frischer Backware, genauergesagt frischen Hefegebäcks, in die Nase. Eine Note von Zimt lässt sich ebenfalls erahnen. Was ein Genuss! Doch ohne Fleiß kein Preis sage ich mir, obwohl ich an 5 Fingern abzählen kann, dass ich bis 15 Uhr nicht mal in die Nähe von Å zurück gekehrt sein werde.
Hoch motiviert und in freudiger Erwartung, geht es zunächst entlang der Straße. Der Anfang der eigentlichen Rute ist verdächtig schnell gefunden. Fast zu schnell....das richt mir stark nach Schwierigkeiten. Und voila, bereits 100m nach Beginn, habe ich den ersten Schlenker eingebaut. Aber das ist mir egal. Solange es einen Weg gibt und ich ein gutes Hörbuch habe, ist das nur ein zusätzliches Workout. Es geht vorbei an einem Wasserfall richtung See, der als Trinkwasserreservoir gilt. Reichlich Schilder weisen darauf hin und verbieten gleichzeitig Zelten und Baden, sowie alles Weiterer, das Einfluss auf die Sauberkeit des Wassers Einfluss nehmen könnte. Flasche auffüllen steht nicht dabei.
Ebenfalls verdächtig ist die Steigung bzw. eher deren Abwesenheit. Bei Anwendung norwegischer Maßstäbe, kann man hier selbst bei maximaler Beschönigung nicht von Steigung reden. Allenfalls ließe sich der Begriff 'Unebenheiten' anwenden. Wie man mit so einem Gefälle auf nahezu 800m Höhe kommen möchte, beschäftigt mich mit jedem Meter mehr, den ich weniger zum Gipfel habe. Der erste See ist bereits passiert und ich habe gerade einmal 20 oder 30m an Höhe gewonnen.
Gerade wo ich diesen Gedanken nachhänge, verschmelzen plötzlich Hörbuch und Umgebung in einem solchen Maße, dass als bald meine ganze Aufmerksamkeit vom Hörbuch vereinnahmt wird. Für den heutigen und sicher einige folgende Tage, habe ich mich für "Bis ich dich finde" von John Irving entschieden. Eine wunderbare Geschichte die genau so wunderbar von Rufus Beck vorgetragen wird (Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann). Mehr als die derart präzise und fantastische Beschreibung der Charaktere oder die umfangreichen Ausführungen über die Kunst/Welt des Tätowierens, überraschen mich jedoch die Überschneidungen mit meiner Reise und Leben. Da sind zum Beispiel die Niederländerinnen nahmens Els und Charlott. Dann ist da die Reiserute, die von Kopenhagen über Stockholm nach Helsinki führt oder die klassische Musik die sich wie ein roter Faden durch die Reise zieht. Immer weitere Parallelen tun sich auf, die nach und nach Realität und Wirklichkeit verschmelzen lassen.
Gerade als an besagter Stelle, der Teil "ohne" Steigung in jenen mit "sehr viel" Steigung übergeht, erfährt man wieder einiges aus den Betrachtungen des 4 Jährigen Jack, dem wie ich finde Protagonisten des Werks. Er spricht von den sogenannten "Fjordspringern", also Menschen die aussehen, als würden sie sich aus lauter Verzweiflung oder Unmut am liebsten von einer Klippe in den nächsten Fjord stürzen. Diese Bezeichnung beschäftigt mich und auch Jack kommt bei der Betrachtung immer mal wieder darauf zurück.
Was am Anfang an Steigung gefehlt hat, hat man nun auf einige wenige Meter verteilt. Fotostops bieten mir die nötigen Verschnaufpausen. Ab und zu begegnet man anderen Wanderern, aber das Wetter steuert seinen Teil dazu bei, das es sich auf ein Minimum an Wanderern beschränkt. Als ich eine Gruppe Osteuropäer überhole, die sich später als Camper herausstellen, liefern 2 Sinne ein recht präzises Bild der Truppe. Der Geruch sagt, es ist Alkohol im Spiel. Die Ohren sagen, Musik um die gefährliche Wildnis und alles sich darin befindliche Getier fernzuhalten. In welchem Verhältnis nun Musik und Alkohol zueinander stehen ist unklar. Meine Vermutung wäre, dass die Ausgelassenheit als Folge des Alkoholkonsums, in irgendeiner Form kanalisiert werden muss, wozu wiederum die aus einem Lautsprecher dröhnende Musik dient. Diese wird durch die 4 oder 5 singende Männer unterstützt. Selbst an der frischen Luft kann ich ihre Rum-Fahne riechen.
Auf einer Hochebene bei ca. 500m ist dann erst einmal etwas steigungsfreie Zone angesagt, bevor nach passieren einer französischen Wandergruppe, der letzte Teil des Aufstiegs folgt. Alle 15-20 passierten Wanderer erwidern einzeln "Hi" auf meine Grüße.
Mehr durch Zufall als durch aktives Zutun, benutze ich eine Abkürzung. Diese bringt mich dem Gipfel etwas schneller, wenn auch steiler entgegen. Für den Rückweg plane ich den abgekürzten Schlenker ein, damit ich mich auch ordnungsgemäß an die Rute halte.
Nach 30 Minuten ist es dann endlich geschafft, ich stehe auf dem Munken. Um mich herum Seen, Berge und Wolken. Letztere hängen so tief, dass sie mich von Zeit zu Zeit in grau hüllen. In den Momenten gewähren sie damit nur einen veeschleierten Blick in die Täler. Ansonsten ist der Ausblick atemberaubend. In einer Richtung erstreckt sich zwischen 2 Bergen eine Bogenbrücke, in einer anderen mehrere tiefblaue Seen und in wieder einer anderen, blickt man auf das Meer, dass sich an der Küste durch hellere Töne hervortut. Wo man auch hin sieht, ein festhaltenswertes Naturschauspiel.
Dort oben ist es leider bedeutend kälter. Nicht das ich etwas gegen Kälte habe, eigentlich bin ich ihr weitaus mehr zugetan als der Hitze, allerdings ist das Nichtbewegen ein Gamechanger bei Kälte. Der fehlende Wärmegewinn durch Muskelarbeit ist erheblich. Handschuhe und Mütze werden nötig. Aus meinem geplanten Gipfel-Lunch wird nun nichts. Stattdessen gibt es zwei Äpfel und 2 Müsliriegel auf die Faust. Und Abstieg.
Runter geht bekanntlich schneller und aus unerfindlichen Gründen habe ich sogar die Motivation, meinen Schlenker einzubauen. Sehr absurd; Rufus Beck führt über die Amsterdammer Rotlicht Szene aus, während ich mich durch die skandinavische Pampa kämpfe. Auf dem Weg nach unten geht es eigentlich zu wie auf dem Weg hoch. Der einzige Unterschied sind 2 Britten, den ich die Abkürzung zeige, die alkoholisierten Hobbysänger, die es auf der Anhöhe tatsächlich noch fertig gebracht hatten Zelte aufzustellen und 3km bevor ich den Fuß erreiche, meine Begegnung mit Charlott.
Als ich Charlott antreffen wirkt sie verwirrt. Da ich sie freundlich und mit einem Lächeln grüße, geht sie davon aus, wir würden uns kennen. Das wiederum löst in der Folge bei ihr die Maschinerie des verzweifelt alle Schubladen Aufreißens und Zuordnenwollens aus. Das Unbehagen mich nicht wiederzuerkennen, steht ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Erst als ich beteuere, daß es nichts zu erinnern gäbe und wir noch keine Bekanntschaft gemacht haben, beruhigt sie sich.
Charlott kommt aus Frankreich. Wie ich erfahre ist sie dort im Rechtswesen tätig, jedoch nicht als Anwalt, sondern arbeitet mit Flüchtlingen. Es ist ihre erste Wanderreise, die sie ebenfalls mit Interrail erlebt. Im Gegensatz zu mir, hat sie ihren ganzen Hausstand auf dem Rücken und hat die Nacht im Zelt kurz vor dem Gipfel verbracht. Der Fakt das jemand dort mit so einem riesigen Backpack hochstapft, beeindruckt mich. Ungefragt setze ich mich zu ihr auf den Felsen und warte, bis sie genug Energie für den restlichen Abstieg getankt hat. Dann setze ich langsamer aber in Gesellschaft, den Abstieg vor. Auf Steilen Stücken nehme ich ihr die Walkingstöcke ab, so dass sie sich mit beiden Händen an den Seilen und Felsen langhangeln kann...Das vereinfacht die Situation sichtlich.
Auch wir erreichen sicher irgendwann den Boden. Es ist 19.00 Uhr. Während Charlott ihr Nachtlager auf einer hiesigen Wiese aufschlägt, begebe ich mich auf den Heimweg. Entlang der Straße bin ich sehr vorsichtig. Ich wechsel die Straßen jeweils so, dass ich aus beiden Richtungen rechtzeitig zusehen bin. So erspare ich mir Probleme mit der Auslandskrankenversicherung.
Im Hostel angekommen, gestaltet sich der Abend ähnlich unspektakulär wie den Tag zuvor: Duschen, Nudeln, Kaffee, Berichtschreiben. Als Lisa aus Svolvær zurück kehrt, schnacken wir noch über dieses jenes welches und gehen viel zu spät ins Bett....
Morgen dann die Abreise von den Lofoten.🥴👣Leer más
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- Día 18
- sábado, 10 de septiembre de 2022, 7:09
- ☁️ 10 °C
- Altitud: Nivel del mar
NoruegaMoskeneshaugen67°53’59” N 13°2’36” E
Abschied von den Lofoten
10 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☁️ 10 °C
Kurze Vorbemerkung (Besonders an Papa gerichtet): Alles Nachfolgende ist eine rein subjektive Wahrnehmung, die weder melancholisch noch theatralisch ist. Sie ist unter keinem Einfluss depressiver Musik oder anderer, die Gefühlswelt beeinflussender, Einflüsse niedergeschrieben. Es handelt sich lediglich um eine Darstellung meiner Empfindungen, um sie für spätere Zeit zu konservieren. Ein Anlass für Ironie oder Sarkasmus besteht nicht.😊
Stand heute, bin ich seit ziemlich genau 14 Tage im Polarkreis unterwegs. Jetzt wird es Zeit, *die Segel zu setzen und langsam in richtung Heimat zu schippern. Leicht ist das keinesfalls, denn die Abgeschiedenheit, die Weite, die Entschläunigung und die scheinbare Sorgenfreiheit des hohen Nordens sind etwas Einzigartiges. Kurz, die hiesige Art zu leben, steht sehr im Kontrast zu dem Gefüge, von welchem aus ich aufgebrochen bin und zu welchem ich nun zurückkehre. Es kommt einer Rückkehr in die Zivilisation gleich, obgleich man selbige nie verlassen hat. Als ob das echte wahrhaftige Leben, für einen Moment pausiert wurde und nun wieder anläuft.
Ein Phänomen, welches auch Sophia beschrieben hatte und was es ihr so schwer gemacht hatte, dem Norden den Rücken zu kehren und weiter zu ziehen. Natürlich bin ich noch ein Weilchen unterwegs und keines Falls unglücklich über den Abschied, er ist ja nicht für immer, aber eine Umstellung wird es schon. Genauso wie auf dem Hinweg, wo es rasant vom einem ins anderer Extrem ging.
Nachdem ich mitten in der Nacht auf mein Zimmer gekommen war, waren 2 Betten belegt. Das setzte bei mir ein inneres Unbehagen in gang. Von dem Franzosen, der meinte seine gesamten schweißgetränkten Sachen im Zimmer verteilen zu müssen, ohne ein Fenster zu öffnen, wusste ich ja. Auch er würde die Fähre nehmen und somit ebenfalls auf den Bus um 6.30 Uhr angewiesen sein...die Panik löste das andere belegte Bett aus. Jenes, von welchem ich nicht erwartet hatte, dass es belegt sein würde.
Auch das würde nicht hinreichend Grundlage für eine innerliche Unruhe bieten...in Kombination mit den etlichen Tüten, Beuteln, Taschen und Einzelteilen, die sich noch über mein Bett und den Boden erstreckten, tat es das jedoch alle mal. Wie ich das geräuschlos einsammeln sollte, war mir unklar. Ich beschloss es als Problem für Zukunfts Ben zu deklarieren, befreite zumindest das Bett und schlief zu den lieblichen, Bären abwehrenden Schnarch-Tönen meines Nachbarn ein. 5.17 Uhr dann der Wecker. Jetzt wird es ernst. Gegenwarts Ben, vormals Zukunfts Ben, beginnt "Leise", Beutel für Beutel aus dem Zimmer zu tragen und sortiert sie dort. 5.42 Uhr ist er fertig für das Frühstück. Bereits am Abend vorher hatte ich mir in weiser Voraussicht Nudeln bereitgestellt, als dass sie mir nun mit Pesto versehen, die Energie für einen langen Reisetag liefern. Der Kaffee ist schnell zubereitet.
Zusammen mit meinem französischen Zimmergenossen, sitze ich beim Frühstück. Am Vorabend hatte er entschieden, dass er Anspruch auf alle Duschmarken habe. Diese werden jeden Tag für ALLE Bewohner im Zimmer bereitgelegt. Er begründete es damit, dass er aus der Natur käme und lange keine richtige Dusche mehr hatte. Nice try, aber nein! Er entschied weiterhin Gnade walten zu lassen und mir aus Großherzigkeit, eine der 3 Marken abzutreten. Mitlerweile weiß ich: Unser Dritter im Bunde, wird bis zum heutigen Abend ohne eine warme Dusche auskommen müssen.
Schnell wird der Abwasch erledigt, die letzten Lebensmittel verschwinden im Rucksack und die Zähnchen werden umsorgt. 6.18 Uhr verlässt die Schildkröte mit Sack und Pack das Hostel und begibt sich im nieseligen Morgengrauen, zur Bushaltestelle. Pünktlich um 6.30 Uhr macht sich Bus 300 auf in richtung Moskenes kai. Als er dort 12 Minuten später ankommt, wird in norwegischer Gelassenheit die Fähre beladen: Für Fußgänger bedeutet das lediglich, sich in einer Liste einzutragen und das Gepäck in einem von 2 Regalen zu verstauen. Platz für die nächsten 3,5h, bieten Sitze vorn und hinten im Schiff. Mein Platz ist mittelmäßig. Er bietet sehr viel Beinfreiheit, für die Aussicht muss ich jedoch aufstehen - könnte schlimmer sein.
Links neben mir, wird sich über "4 stages of uterine prolapse" informiert, rechts neben mir begutachten 2 Herren einen echten Ritterhelm auf einer Plattform, die einem norwegeischen Pendant zu Ebay am nächsten kommt. Ein Trucker vor mir starrt verträumt auf ein Foto seines Volvo Trucks, die Deutsche Fraktion hinter mir, ist über dem monoton brummenden Bootsmotor eingenickt.
Was nun folgt, kann man am ehesten mit dem Wort "Delphine" beschreiben. Denn genau jene waren es, die plötzlich alle Passagiere auf den Plan riefen. Eifriges Fingerzeigen, viel Deutsch, etwas Französisch, etwas Norwegisch oder Schwedisch, viele iPhones, etwaige andere gezückte Smartphones, einige Kameras und viele "Ohhhs" bzw. "Wowws" waren das Ergebnis der Erscheinung. Hätten die Delfiene geahnt, was sie mit ihrer bloßen Erscheinung bei den Leuten auslösen, sie hätten sich ihren Auftritt teuer zu stehen kommen lassen. Aber so ziehen sie unbezahlt und unwissend, mal in Grüppchen mal einzeln, in unterschiedlichen Abständen am Boot vorbei.
Ihre Wirkung gleicht fast der Reaktion auf die Nordlichter; beides hat mindestens die gleiche Anzahl verwackelter und unscharfer Handybildern zur Folge. Nur eine Frau macht es richtig. Sie beobachtet einfach durch ein Fernglas die ihr dargebotene Schönheit.
Gerade steuert der Kapitän, die Fähre durch die Enge felsiger Inseln, welche die Küste des norwegischen Festlands säumen. Wenn wir dann in einer Stunde den Hafen von Bodø angelaufen haben, erwarten mich weitere 10h Zugfahrt, bevor ich mein heutiges Ziel (Trondheim) gegen 22.30 Uhr erreiche. Da bleibt viel Zeit für Hörbücher und Musik.Leer más

Hallo Ben, es waren wunderschöne, genaue und lebendige Berichte über Dich und Deine Aktivitäten auf den Lofoten. Respekt für Deinen Mut, das allein durchzuführen, unverkrampft Leute kennenzulernen und natürlich im Nebel am Ende der Welkt allein über windige Abgründe und Felsen zu stolpern. Respekt auch für den Mut zur obigen Einleitung. Freu mich auf die Fortsetzung und hoffe, dass es Dir richtig gut geht. Du machst es toll! [Ulfcito]
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- Día 18
- sábado, 10 de septiembre de 2022, 11:00
- ⛅ 10 °C
- Altitud: 6 m
NoruegaJernbanestasjon67°17’11” N 14°23’26” E
Zwischenstop in Bodø
10 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ⛅ 10 °C
Von der Fähre sind es knapp 5 Minuten bis zum Bahnhof. Dieser liegt genauso einsam da, wie alle Bahnhöfe im Norden, sofern keiner der 4 oder 5 Züge am Tag kommen bzw. gehen. Es ist ein Endbahnhof, der erst kürzlich Erneuerungen erfahren haben muss, da Teer, Beton und die sich darauf befindlichen Markierungen, noch nicht verwittert erscheinen. An den Enden der Gleise, wurden Blumen Rabatten aufgestellt, die mit ihren bunten Blüten einen schönen Kontrast zum sie umgebenden Grau bilden.
Als ich gerade Fotos davon mache, spricht mich ein Mann an, bei dem ich direkt sagen kann: Britte. Es ist ein älterer Herr, der zuvor im Hintergrund ein Stativ aufgebaut hatte. Er fragt mich, ob ich Züge fotografiere. Wahrheitsgemäß gebe ich zu, dass das durchaus auch der Fall ist, aber nicht ausschließlich. Es komme gleich ein Zug an und er filmt die aufsteigenden Leute.
Zugegebenermaßen, dass ist nicht was ich erwartet hatte. Er mache eine Timelaps erklärt er weiter, die er dann mit Musik unterlegt und auf Youtube stellt. Auch das macht das Unterfangen nicht weniger kurios, jedoch macht er den Eindruck, als würde er nun Verständnis erwarten. Da es ja nichts kostet oder andere Nachteile daraus resultieren, tue ich ihm den Gefallen und mache einen verständnisvollen Ausdruck. Er gibt mir den Tipp, wenn ich Filmen möchte, das Zugpersonal zu bitten, die Scheibe am Ende des Zuges reinigen zu dürfen. Es würde einen weltbewegenden Unterschied machen.
Er erzählt mir, dass er seit 11 Jahren in Finnland wohnt und lädt mich im nächsten Satz direkt ein. Wie ich später erfahre ist er pensionierter Busfahrer. Seine Freundin ist Finnin und so verschlug es ihn nach Finnland. Jetzt machen sie beide gemeinsam Urlaub; sie shopt, er filmt Züge und Fähren. Da er los muss, bevor seine Freundin böse wird, bietet er mir an, mich einmal durch Bodø zu führen.
Unweigerlich erinnere ich mich an meinen Zwischenstop in Narvik. In meinem Kopf ziehen dabei düstere Wolken auf. Trotzdem kann ich dem Britten, der sich später erst als Robb vorstellt, diese Nettigkeit nicht ausschlagen. Also ziehen wir los. Es geht durch die Innenstadt, während Robb erzählt und erzählt und erzählt. Er redet vorallem über Fotografieren. Das er kaum etwas davon oder von Computern versteht, was er davon alles nicht versteht, die Chronologie seiner Kameras mit genauer Bezeichnung der Modelle, was er für Projekte hat, was er alles schon gefilmt hat und und und....er redet einfach. Unteranderem erfahre ich, dass er um Musik zu nutzen, diese auf Youtube abspielt, sie mit seinem Handy aufnimmt, diese Datei auf seinen Computer überspielt und dann im Windows Movie Maker, die Musik hinter das Video legt. Ich verschone ihnen mit Ausführungen zum Thema Copyright. Gleichzeitig stelle ich mir diesen Arbeitsprozess sehr bildlich vor und weiß plötzlich, woher diese Videos mit all den Übergängen und Textanimationen auf YouTube kommen...
Wir ziehen durch die Stadt und Ross redet. Er meint wir müssen noch zu einem Fotogeschäft. Ich willige ein, denn es interessiert mich schon seit langem, was SD-Karten hier kosten. Uff....zu viel stelle ich fest. Der Verkäufer scheint jedoch gemeinsam mit den deutschen Mediamarktvangestellten gelernt zu haben. Er preist diese SD Karte so gekonnt an, dass Ross sicher denken muss, mit dieser SD Karte mache man nie wieder unscharfe Bilder oder ähnliches. Eine Formulierung: "Diese SD Karte zu kaufen, ist mindestens so bedeutend wie ein neues Auto zu erwerben.". Man sieht Ross seine Begeisterung an. Er fragt ob ich verstehe was der Mann und wahrheitsgemäß sage erwiedere ich ja. Als ich allerdings sage, dass 83 Euro mehr als das 3 Fache meiner Preisvorstellung dafür entspräche und ich sie nicht nehme. Besteht Ross darauf, mir die Karte kaufen zu müssen. Immer wieder lehne ich dankend ab und versuche ihn zu überzeugen es nicht zu tun, doch da hatte er sie schon gekauft. Naja....so werde ich Ross jedenfalls nie vergessen (Hätte ich zweifelsfrei so auch nicht getan). Als Ross mir und dem Verkäufer unterbreitet, dass er nochmal vorbeischaut, werde ich hellhörig. Minuten später erzählt er mir den Grund dafür. Seine Kamera sei schon 7 Jahre alt und habe nun einen Fleck im Bild. Er wolle also Beratung bezüglich einer neuen Kamera.
Oh je, ich ahne Schlimmes. Meine Erfahrungen mit Elektronik Fachverkäufern, das Verkaufstalent des hiesigen Verkäufers und die absolute Unkenntnis von Ross, sagen mir, am Ende des Tages werden 2 sehr glückliche Männer nach Hause gehen. Beide werden das Gefühl haben, das Geschäft ihres Lebens gemacht zu haben, doch nur einer von beiden wird Anlass dazu haben; es wird nicht der mit der neuen Kamera sein. Ich fühle mich daher verpflichtet, Ross zu warnen. In einer seinen seltenen Redepausen, versuche ich mein Glück. Auch wenn er vorgibt es verstanden zu haben, es wirkt nicht ganz so. Immerhin habe ich es probiert.
Danach geht es mit seinem Privatleben weiter. Als ich ihn näher kenne als mich oder irgendeinen meiner Angehörigen, entlässt er mich in die Stille. Es sind mich 20 Minuten bis der Zug fährt...Leer más

Na, die Bekanntschaften werden auch immer bunter. Und menschlich individueller. Gute Reise. [Ulfcito]

Setzten damals mit der gleichen Fähre über. Besonders blieb mir in Erinnerung, dass wir im Juli nachts um zwei Uhr zwei ca. 12-jährige Jungen auf der Strasse antrafen, die die Tageszeitung verkauften. Bodö. Schön )) [Ulfcito]
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- Día 18
- sábado, 10 de septiembre de 2022, 22:13
- ⛅ 12 °C
- Altitud: 7 m
NoruegaTrondheim S63°26’10” N 10°24’11” E
Zugfahrt Bodø - Trondheim
10 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ⛅ 12 °C
Nur kurz möchte ich ein paar Worte über die Zugfahrt verlieren, denn sie ist bezaubernd.
Nach dem ich mich von meinem gesprächigen Tourguide gelöst hatte, war es schon fast Zeit, den Motor des uns befördernden Dieseltriebwagen zu starten. Mit 3 Minuten Verzögerung, beginnen wir unsere Reise. Ich habe eine 2er Reihe für mich alleine, was mir zu späterer Zeit sehr gelegen kommt.
Anfangs befasse ich mich noch mit meinem Bericht oder begutachtete die vorbeiziehende Natur vor meinem Fenster. Als der Bericht geschrieben ist, gilt meine Aufmerksamkeit einer anderen Angelegenheit: Vor und hinter mir saßen Chinesen. Vor mir waren es die 2 vierer Plätze mit Tisch, die den Gang säumten, hinter mir eine 2er Reihe. Immer wieder marschiert eine der chinesischen Damen von vor mir, zu den beiden hinter mir und bindet sie so, an die nie enden wollende Nahrungsversorgung an. 10h lang wird aus unterschiedlichsten Tüten, unterschiedlichste Nahrung hervorgezaubert: Teilchen, Brot, Fischpaste, diverse Chips, Obst aller Art, Süßigkeiten, weiterer Snacks, Sonnenblumenkerne und und und. Als die Nahrungsvorräte zu erschöpfen drohen, ziehen sie weiter ins Zug-Bistro. Das weiß ich, da ich sie dort sitzen sehe, als ich mir einen Kaffee hole. In diesem Moment versuchen sie gerade der Bedienung zu erklären, dass sie ihren Hot-Dog ohne Brötchen wünschen. Kurios oder nicht, jedenfalls verschafft mir das die nötige Ablenkung, sodass ich an der Machine meinem Latte noch mit Kaffee strecken kann.
Heutige Lektion:
Aus 1/2 mach 1 - Kaffee in Skandinavien
Ein Latte, habe ich auf meinem Trip nämlich gelernt, kostet zwar meistens genauso viel wie Kaffee, beinhaltet aber nur die Hälfte an Volumen, den Schaum schon eingerechnet. Da aber die Maschinen meistens zur Selbstbedienung sind, kann man mit Druck auf die Taste "kleiner" Kaffee, seinem Heißgetränk den nötigen Volumen-Boost verleihen.
Neu koffeiniert, kann ich wieder die Aussicht genießen. Mein Hörbuch, immer noch 'Bis ich dich finde', hat mitlerweile einen ganz anderen Punkt der kindlichen Entwicklung erreicht, der sowohl faszinierend präzise beschrieben ist, jedoch auch häufig knapp an der Perversion vorbei schlittert. Diese Gratwanderung, zwischen Beschreibung einer natürlichen Entdeckung von Sexualität im Kindes-/Jugendalter und der gesellschaflich verschwiegenen, der obszönen Komponente, fesseln mich geradezu an das Hörbuch.
Während dessen setzt die Dame ihre Pilgerzüge zu der Bankreihe hinter mir fort. Plötzlich das Drama: "Have you had your Apple?", Fragt sie fordernd einen der mitreisenden Männern. Er sagt wahrheitsgemäß Ja. "Some one didn't.", erwidert sie verärgert. Wahrscheinlich nimmt man das Sprichwort: "An apple a day, keeps the doctor away.", in China sehr genau. Jedenfalls laufen ihre Bemühungen, den Schuldigen ausfindig zu machen, ins Leere. Bis zum Ende der Zugfahrt bleibt das Verbrechen unaufgeklärt.
Der Rest der Zugfahrt ist mehr oder weniger unspektakulär (die Landschaft mit ihren Seen, glasklaren Flüssen und Wäldern natürlichen nicht). Ich schlafe ein wenig, esse Stulle mit Brot und studiere meine chinesischen Reisegefährten.
Pünktlich um 22.13 Uhr, fahren wir in Trondheim S ein. Puhhh....10h ziehen sich doch ganz schön.Leer más
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- Día 18
- sábado, 10 de septiembre de 2022, 22:27
- ⛅ 15 °C
- Altitud: 7 m
NoruegaTrondheim S63°26’11” N 10°23’57” E
Ankunft in Trondheim
10 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ⛅ 15 °C
Nach 10h Fahrt endlich da! Jetzt noch 1,6km bis zum Hostel und dann mal sehen, was das "kleine Bergen" an einem Sonntag so zu bieten hat...😴
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- Día 19
- domingo, 11 de septiembre de 2022, 9:01
- ⛅ 10 °C
- Altitud: 41 m
NoruegaNedre Elvehavn63°26’2” N 10°25’28” E
Guten Morgen Trondheim
11 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ⛅ 10 °C
Ich bin sehr gespannt! Das was ich gestern schon von Trondheim gesehen habe, macht mir sehr viel Lust es heute zu erkunden. Die Häuschen und das Hafengebiet sahen so aus, als hätte die Stadt wirklich Charm. Was meine Euphorie jedoch etwas abruch verschaffte, waren die Haufen oral ausgeschiedener Substanz auf dem Geweg, wozu es manchmal nach etwas zu viel Alkoholkonsum kommt.
Lider ist heute Sonntag und wie auch in Deutschland ist da wenig bis garnix los....
Trotzdem lassen sich sicher einpaar nette Ecken entdecken. Mein Weg hier 'hoch' in die Jugendherberge, war schon wieder so wie immer. Mit allem was ich anhatte, musste ich natürlich einen super steilen Berg hoch. Derweil hat man aber gemerkt, daß hier das Leben pulsierent. Viele Junge Menschen waren mal mehr, mal weniger stark alkoholisiert unterwegs , es gab Clubs und Kneipen aus denen man ausgelassene Stimmung und Musik hörte und auch in dem Wohnviertel, das ich durchqueren musste, kam aus ein einigen Fenstern Musik, Gelächter und norwegisches Stimmengewirr. Nur schemenhaft konnte ich erkennen was dort Vorsich ging, allerdings tanzten ab und zu Gestalten am Fenster entlang.
Lose ist mein Plan, mir einmal die Stadt anzusehen und dann evtl. in das Instrumenten Museum zu gehen.
P.s.: Es gibt gratis Kaffee🥳🥳🥳Leer más

ViajeroTrondheim ist uns in sehr guter Erinnerung, wir haben abends in der Kirche am Berg ein Konzert genossen, es war wunderbar. Zurück ging es dann , obwohl, bei fast taghellem Licht ins Hotel( Juni). Deine aktuellen Berichte gefallen uns gut, sie sind anschaulich und gut nachvollziehar. LG von uns
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- Día 19
- domingo, 11 de septiembre de 2022, 20:44
- ☁️ 12 °C
- Altitud: 40 m
NoruegaNedre Elvehavn63°26’2” N 10°25’29” E
Ein Sonntag in Trondheim
11 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☁️ 12 °C
Tja, was kann ich erzählen....?🤔
Trondheim ist eine wunderschöne Stadt. Sie ist genau die Art von Stadt, wie ich sie mir zum Leben vorstelle. Zu einer wunderschönen Altstadt, gesellen sich verteilte Geschäfte, Altbauten, herrliche Wohngegenden, Kultur, Wasseranbindung, ein reges aber nicht all zu starkes Treiben, kleinen Cafés und diverse (wenn auch unbezahlbar) Restaurants, die jedem Geschmack gerecht werden. Wenn ich ehrlich bin, steht Trondheim nun auf Platz 1 meiner Auswanderoptionen. Die Potenzial-Analyse ergab auch, dass es hier ein nicht allzu schlechtes Uniklinikum gibt.
(Keine Sorge, ich plane wenn erst nach dem Studium zu gehen. Bis dahin ist nicht ausgeschlossen, das mich eine Partnerin oder andere Lebensumstände davon abhalt.)
Mein Frühstück beschränkt sich heute nur auf Kaffee. Alles andere Frühstücks-Geeignete, ist bereits verzehrt. Super, dass da mal wieder auf einen Sonntag fällt! Denn das bedeutet norwegische Tankstellenpreise für Lebensmittel. Zwar ist es keine Tankstelle an den man sie kauft, die Shops sind jedoch andere als die sonstigen "Discounter". Noch während des Frühstücks lerne ich ein Mädchen kennen, welches seit 3 Monaten mit dem Fahrrad Skandinavien bereist. Sie ist im 3. Jahr einer Ausbildung zur Schiffsmechanikerin und hat deshalb nach längerer Zeit auf See, längere Urlaubsperioden. Nun ist sie allerdings schon wieder auf der Rückreise per Zug.
Ich stiefel gegen 11 los, um die Stadt zu inspizieren. An einem Sonntag bleibt einem ja nix anderes übrig, als sich alles von außen anzuschauen. Wirklich nett. Immer wieder bin ich verleitet etwas zu essen, doch die Preise schrecken mich ab. Ein Laden, an dessen Scheibe ich unter heftigem Speichelfluss am längsten hängen bleibe, ist eine Bäckerei. Ich erblicke herrlich krustiges Brot und genauso verführerisch aussehende Belegte Brote/Brötchen. Als ich nach langem Überlegen entschlossen habe, auf meinem Rückweg dort ein belegtes Brot zu essen, bin ich zu spät. Dafür steht es morgen, als erster und wichtigster Punkt auf meiner Agenda. Als ich an einem Kino vorbeikomme, erfasst mich der süßeste und wunderbarste Popcorn Duft, den ich je gerochen habe. Ich schaue gleich ob es auch Filme auf Englisch gibt, aber nein, daß ist nicht der Fall. Darauf hin Fällt mir ein, daß ich noch keine Reservierung für den morgigen Zug habe. Ich rufe kurzer Hand bei entur an, die mir beim 2. Mal auch weiterhelfen können.
Ein Tipp für Interrailer und alle die noch vorhaben in Norwegen Zug zufahren; Merkt euch folgende Kombination: 9-1-1-2 oder
9-2-1-2.
Mit dieser erspart ihr euch in der Hotline von entur, eine lange Bandansage:
9 = Beratung auf Englisch
1 = Speichern der Daten/ 2 = nicht Speichern
1 = keine SMS zum Service/ 2 = SMS Fragebogen
2 = Inlandsverkehr/ 1 = Auslandsverkehr
Tippt man alles sofort ein, wird man direkt durchgestellt.🤫😉
Alle anderen Geschehnisse sind eher unspektakulärer Natur. Nur das Rockheim stellt noch eine Sensation da, die seines gleichen sucht. Denn statt wie geplant Instrumente des Barock und der Romantik zu begutachten, tauche ich ein, in die Welt des norwegischen Rock/Pop. Egal, ob ihr Musik mögt oder euch eher weniger für die norwegische Rock/Pop Geschichte interessiert, dieses Museum ist ein MUSS in Trondheim. Ein Museumserlebnis, dass ich in der Form noch nie hatte. Das Museum ist von den '50, '60 usw., bis zum heutigen Tage chronologisch aufgebaut. Mit Handgesten ist es möglich, verschiedenste Musik aus der jeweiligen Zeit zu hören, anzuhalten oder "wegzuwischen", sodass ein neuer Song kommt. Die Räume sind einmal wie eine Garage, dann wie ein 60er Jahre Wohnzimmer oder ein Tourbus gestaltet. Mal ist es eine Bar, mal die verwarloste Blockhütte, die einer Metall-Gruppe als Probenraum dient. Einfach WAHNSINN!!!
Zu dem Saxophon muss ich noch einmal was ausführen: Dieses Saxophon hat Bjørn Røstad gehört. Er hat es immer genutzt, bis während eines Konzert beim Stück "Levva livet", der Hals brach. Für den Rest des Stückes, musste ein Crew Mitglied Saxophon und Hals zusammenhalten. Nach seiner Reparatur, war es laut Røstad nicht mehr so wie früher.
Für einen Lacher sorgte bei mir der Ausspruch von Ian Dickson. Für den norwegischen Moderator war Kurt Nilsen der Pop-Hobit aus Lord of the sings. Er sagte über Kurt: "Kurt, you are a hell of a marketing challenge, because you have the voice of an angel jut you look like a Hobbit.". Ist natürlich alles andere als nett, aber schon humorös in meine Augen.
UND dann kommt ja noch der Höhepunkt des Museums: Hat man die Zeiten durchwandert, kann man eine Etage Tiefer seinen eigen Song produzieren. Es gibt mehrere Stationen mit Mischpult, Samplern, Mikrophon, Pads, Synthesizer und und und....von einer Station zu nächsten, kann man seinen Song per Barcode transportieren und ihn dort weiter verfeinern. Am Schluss wird der Song als mp3 File auf der Internetseite zum Download bereitgestellt.
Resümee: Shazam ist heiß gelaufen und mein Bild von Museen ist definitiv nachhaltig verändert.
Tja, ansonsten kann ich nicht viel sagen....ich schaue mir die Stadt weiter an und gehe am Ende noch einmal einkaufen. Statt uninteressant Ausführungen, möchte ich später noch einen Beitrag zu meinen norwegischen Beobachtung und Kuriositäten erstellen.🤓🇸🇯Leer más

Jetzt muss ich hier doch mal einen Kommentar hinterlassen. Ich bin begeistert von deinen täglichen Reisebeschreibungen und freue mich am Morgen schon auf den allabendlichen Blick in dieses Logbuch. Das liegt sicher zum einen daran, daß ich gemeinsam mit meinem Bruder eine fast identische Tour vor 21 Jahren (auch fast taggenau - wir waren dir einen Tag voraus 😀) selbst unternommen habe. Aber auch deine Beobachtungen und die Art, wie du sie hier rüberbringst ist wirklich toll. Ich war damals auch so beseelt, das ich Variationen dieser Tour in unterschiedlichen Besetzungen insgesamt 3 mal unternommen habe. Weiterhin viel Freude und interessante Begegnungen. 👍 (ich bin übrigens Arons Vater) [Andreas]

ViajeroHallöchen! Vielen lieben Dank für die netten Worte. Es freut mich sehr wenn ich dir und anderen damit eine Freude mache. Es ist schön zu sehen das es Menschen gibt, die meine ewig langen Ausführungen verfolgen🙈. Definitiv nicht mein letztes mal hier, denn es ist einfach eine so schöne Gegend, die man auch nach 10 oder 20 Besuchen nicht ausgereizt hat. Offenbar machen viele diese Rundreise oder zumindest Teile, denn einige haben mir schon gesagt, an was sie sich erinnern oder was ich mit den Berichten zurück ins Gedächtnis gerufen habe. Vielen Dank nocheinmal für die netten Worte und mal sehen wie die Reise so weitergeht....😄
































































































































































































































































