SOA - Paul lebt noch...

November 2016 - February 2017
A 103-day adventure by Paul Read more
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  • Day 13

    Buddha is lying...

    November 28, 2016 in Myanmar ⋅ ☀️ 24 °C

    Titel ist natürlich eindeutig zweideutig: gemeint ist aber die Haltungspose, nicht das Verbreiten von Unwahrheiten! 😅 Um den Tag in Bago noch auszufüllen schauten wir bei zwei weiteren Tempelstätten vorbei. Hauptinhalt beider sind riesige liegende Buddhas (Meditations-Haltung Buddhas vor Nirwana-Eintritt). Zusammenfassung: beide groß, beide sehr gold-überladen. Einer, der sehr berühmte Shwethalyaung Buddha (mit 55 m Länge der zweitgrößte weltweit in dieser Haltung, sogar angeblich aus dem Jahre 994), wäre wohl besser im unrestaurierten Zustand geblieben...nunja, für Burmesen ist nunmal all das was glänzt Gold...

    Neben der natürlich vollkommen subjektiven Stilkritik, auch mal eine Haltungskritik: die Fußstellung sieht nicht so ganz gesund aus...🤔

    Bago-Fazit: Bei einem Anfahrtspreis von 72 ct kann man wahrlich nicht meckern! 😆
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  • Day 14

    Kreiselbummelbahn

    November 29, 2016 in Myanmar ⋅ ⛅ 30 °C

    Heute ging es auf die sogenannte "Circular Train", eine Zuglinie, die in drei Stunden fast im Schritttempo einmal um Yangon herumtuckert. Am Hauptbahnhof Yangons (schöner Kolonialstil, allerdings schon sehr heruntergekommen; hat trotzdem oder gerade deswegen seinen eigenen Charme) startend, gibt es auf dieser die verschiedenen Stadtviertel Ranguns, vorgelagerte landwirtschaftlich genutzte Gebiete und das Alltagsleben der ansässigen Burmesen zu bestaunen. Es macht schon Laune, das teils geschäftige Treiben von Händlern im und um den Zug herum zu beobachten, teils aber auch die grundsolide Gelassenheit der Einheimischen, die sich selbst von einigen wild fotografierenden Touristen (siehe nachfolgend) nicht aus der Ruhe bringen oder vom Nickerchen auf der Sitzbank abhalten ließen. Für umgerechnet 15 ct bekamen wir sogar first-class-Tickets (was in einem single-class Zug allerdings nur bedingt von Belang ist 😄) und einen wirklich netten Einblick in den burmesische Tagesablauf.

    Tageserlebnis:
    Da die "Circular Train" einst im Netz als Geheimtipp kursierte, fahren neben den (noch überwiegenden) Einheimischen auch viele Touristen mit. Unter ihnen fanden wir auch eine Tourilegende, nämlich den "Mann mit der Doppel-Canon"! Manchem auch bekannt unter den Decknamen "El Knipseriño" oder "The Snapshotnator"! Dieser besonders eifrig fotografierende, französische Powertourist hatte (siehe Bilder) nicht nur eine, sondern gleich zwei Spiegelreflex-Kameras mit vielen weiteren Objektiven im Anschlag und schoss je Fahrtstunde geschätzt 1000 Bilder (auch unterstützt von seiner Frau, die mit Iphone & Selfiestick mithalf). Hierbei wuselte er im ganzen Wagon aufgeregt hin und her und lichtete in den aberwitzigsten Stellungen in manchmal 20 Bildern eine Einstellung bzw. eine Person ab (Beispiel: eine Händlerin trug eine große Platte mit Melonen auf dem Kopf durch den Zug und er rannte hinterher und sprang hoch, um mit ausgestrecktem Arm die Szene aus der "Vogelperspektive" abzulichten). Wir fremdschämten uns ein wenig für unseren Miteuropäer; aber ich hatte zunehmend Spaß daran ungefragt und heimlich ihn anstatt Burmesen abzulichten (sehr zum Vergnügen der Einheimischen), getreu dem Motto "Eye for an eye". 😎
    Zu seiner Ehrenrettung sei vermutet, dass er wahrscheinlich ein Berufsfotograf ist, der ehemals paparazziös Geld verdiente und alte Gewohnheiten schlecht ablegen kann...
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  • Day 15

    Traumstrand #1

    November 30, 2016 in Myanmar ⋅ ⛅ 5 °C

    Von all dem Großstadttrubel und Kulturgedöns entspannen wir jetzt erst mal 5 Tage lang am Strand. Die Wahl dabei fiel auf Ngwesaung (spricht sich "Weh Saung" = "silberner Strand"), von Yangon ca. 230 km (5,5 Stunden Anfahrt 😩) relativ straight gen Westen. Der Strand kann sich sehen lassen: mehr als 14 km feinster Sandstrand, keine 300 m von der Unterkunft entfernt (allerdings fällt die Silberausbeute bisher sehr gering aus)!

    Erste Sonnenuntergangs-Fotosession ist auch schon absolviert ("Rommandig pur" und "ei wälch Pänörahma" klingen mir die Stimmen von Schwesterchen und Vater in den Ohren 😉). Wem die Klischee-shots zu schmalzig sind, muss sich die nächsten Tage warm anziehen, wird nämlich wahrscheinlich noch was hinzukommen. 😛
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  • Day 19

    Nochmal Strand...

    December 4, 2016 in Myanmar ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Tage am Golf von Bengalen gehen zu Ende, darum wie angedroht ein paar weitere Impressionen vom Strand. Morgen geht's zurück nach Yangon und von dort auf zu neuen Abenteuern.

    Die Bilder zeigen (wenig überraschend) nochmal andere Strandabschnitte und -bewohner: kleine Einsiedlerkrebse, die massenweise über den Strand spazieren, sich teils auch eingraben und dabei tolle Muster in den Sand zeichnen. Größere Artgenossen (Hummer) begegneten uns etwas abseits von ihrem natürlichen Habitat auf unseren Tellern - obwohl nicht mehr ganz lebendig lieferten sie trotzdem einen ehrbaren, wenn auch letztendlich sinnlosen Kampf um ihr Fleisch (ein echtes Erlebnis). Lecker!

    Meer sehen wir wahrscheinlich erst wieder in mehreren Wochen, dann in Kambodscha. Schön war's hier!
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  • Day 22

    Bagan

    December 7, 2016 in Myanmar ⋅ 🌫 0 °C

    Nach zwei Tagen anstrengenster Busfahrt von Ngwesaung zurück nach Yangon (satte 8,5 Stunden für die 230 km) und weiter von Yangon nach Bagan (nochmal 9 Stunden), konnten wir heute erstmalig die Tempelfelder des Mon-Königreiches bestaunen: einfach atemberaubend!

    Toll ist vor allem, dass man das riesige Gebiet teils mit Massen von Touristen teilt, dann (nach 15 min mit dem Elektromoped durch die Pampa düsen) teils aber auch vollkommen verlassene Tempel komplett für sich hat.

    Morgen gibt's nochmal ein Update, dann auch mit Sonnenaufgangsbildern und Erlebnissen drum herum. 😉
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  • Day 22

    "Die noch! Okay?!" (Bagan #2)

    December 7, 2016 in Myanmar ⋅ ⛅ 22 °C

    "Ist Bagan wirklich so schön wie auf den Fotos?"
    Auf diese Frage muss man klar mit "nein" antworten und sofort ein "Noch viel schöner!" hinterher schicken! Ich kann mir schwerlich eine grandiosere Kulisse für einen Sonnenaufgang ausdenken. Zum Glück hatten wir eine recht kleine Pagode erklommen und konnten so das Spektakel mit nur ca. 10 anderen Touris genießen (und nicht wie am Abend zuvor den Sonnenuntergang mit 841 anderen, siehe letztes Bild): Langsam hob sich der Stern über einem leicht neblig verhangenen Pagodenmeer. Abgerundet wurde die in goldenes Licht getauchte Szenerie durch ca. 15 Heißluftballons, die gleichzeitig mit der Sonne aufstiegen (entschuldigt die vllt. etwas übertrieben scheinende Schwärmerei, aber es war nunmal einfach so traumhaft!).

    Nach der Sonnenanbetung gab's im Hostel ordentlich was zwischen die Kiemen - bisher bestes Frühstück der Reise - bevor es wieder auf den Elektroroller ging, um durch die staubigen Weiten der Ebene zu düsen und hier und dort die Unmengen an Pagoden zu besichtigen und teils zu besteigen. Alle schafft man sowieso nicht, obwohl man sich kaum satt sehen kann (daher auch der Titel des Footprints: ein typischer Ausruf während der Rollerfahrt).

    Tageserlebnisse:

    #1: Steffi hat ihre Kamera auf einer zum Glück nicht sehr stark frequentierten Pagode für 2 Stunden sich selbst überlassen. Der Kamera gings aber noch gut - Steffi (nach gefasstem Beschluss deswegen am Abend noch Hochalkoholisches zu vernichten) dann auch wieder. 😆

    #2: Sehr nettes Gespräch beim Frühstück mit einem ungarisch-australisch-niederländischem Rentner (geschätzt ca. 70 Jahre), der alleine reiste und in dem hauptsächlich von Leuten unter 30 besuchten Hostel deutlich aus der Masse herausstach. Extrem gebildeter, hochinteressanter Gesprächspartner (vormals Konzertgeiger, mindestens fünfsprachig) mit den wir uns teils auf Englisch, teils auf Deutsch (mit nettem jiddischem Akzent) ausgehend vom üblichen "Und wo kommen Sie her?" übers dt. Schulsystem, die Weltpolitik (insbesondere Isreal betreffend) und den Unterschied zwischen "in-ear"- und "headphone"- Lautsprechern unterhielten.
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  • Day 25

    Kalaw - Inle See, Tag 1

    December 10, 2016 in Myanmar ⋅ ⛅ 18 °C

    'Was soll denn überhaupt noch an das in alle Höhen gelobte Bagan heranreichen können?' fragt sich vllt. der geneigte Leser. Nun, ich war selber skeptisch ob so schnell etwas derartiges kommen würde, aber Myanmar weiß einfach zu überzeugen! Nach wieder einmal unverhältnismäßig langer Busfahrt (8 Stunden für 250 km) von Bagan nach Kalaw gestern, starteten wir heute unsere dreitägige Wanderung von Kalaw zum Inle See: Tag 1 ist absolviert und schon jetzt kann gesagt werden, dass es mehr als grandios ist!

    Auf 25 km ging es erst durch recht dicht bewachsene Waldgebiete hinauf ins bergig-hügelige Gebiet der Teebauern (grüner Tee). Es bot sich eine wunderschöne Berglandschaft, die uns auch das Mittagessen versüßte (Chaibatti mit Avocadosalat, Curry, Gemüsesuppe und einer großen Auswahl an Früchten).

    Am Nachmittag ging es weiter erst entlang und auf den Bahngleisen durch mehrere Ortschaften ins Gebiet der Reisbauern. Diese waren teils noch mit der Jahresernte beschäftigt oder mit dem Abtrieb von Wasserbüffeln. Schließlich kamen wir in einem kleinen Dorf an, das uns (just in dem Moment in dem ich dies schreibe) über Nacht beherbergt. Alles sehr urtümlich (Dusche besteht beispielsweise aus großen Wasserbottichen aus denen man mit kleiner Schale schöpft), Bilder und Bericht dazu folgen noch! Abendessen bestand aus Allerlei aus der Region - genau wie das Mittagsmahl einfach nur köstlich!

    Tageserlebnis:
    Bevor die Tour startete, konnten wir eine sehr nette Niederländerin und zwei New Yorker, die zu einer Tagestour aufbrachen, vor einem ausgesprochen unangenehmen, weil ständig zeternden und ununterbrochen redenden Landsmann bewahren. Mit diesem hatten wir gestern im Bus schon das zweifelhafte Vergnügen. Er klapperte am Morgen alle Trecking-Agenturen ab, um eine nach seinen Vorstellungen geeignete Tour zu finden:
    1. Eine möglichst große Gruppe (damit er möglichst viele potentielle Opfer für seine Dauerbeschwallung hätte)
    2. Eine Route die nicht allzu lang wäre, da (wie er lautstark hervorhob) sein Meniskus schon stark in Mitleidenschaft gezogen ist (ich bin in Anatomie nicht so bewandert, aber wahrscheinlich gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Überbeanspruchung der Stimmbänder und Knieproblemen...)
    3. So billig wie möglich (obwohl man über die Preise wirklich nicht meckern kann, für 3 Tage zahlen wir mit Vollverpflegung, Unterkunft, Transport über den See und Guide 70 $ pro Nase)

    Weil ihm der Preis noch nicht vollends bei unserem Anbieter zusagte, zog er noch zu anderen Agenturen weiter, drohte aber mit seiner Wiederkehr und Teilnahme an der Tagestour, sollte er doch nichts besseres finden. Die durch unsere Vorwarnung und diese Vorstellung alamierte Niederländerin meinte nach vormaliger Zustimmung nun auch, dass sie ohne ihn als Begleitung besser dran wäre. So begann sie auf unseren Vorschlag hin die Tour verfrüht. Die Amerikaner stießen deshalb auch vollkommen ungeplant am Markt anstatt direkt bei der Agentur zur Gruppe und entgingen somit allesamt dem nervtötenden Deutschen. Wir trafen sie zufällig beim Mittagessen wieder und lachten herzlich über unsere Unverfrorenheit (wir Schelme wir!). 😁
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  • Day 26

    Kalaw - Inle See, Tag 2

    December 11, 2016 in Myanmar ⋅ 🌫 25 °C

    Der zweite Tag, mit 27 km der längste der Wanderung, brach eisig kalt an: in den Nächten kann es hier im Hochland trotz Tageshöchstwerten von 25°C dennoch bitter kalt werden. Jedoch kamen wir, durch den Aufstieg aus dem Tal in dem unsere Unterkunft gelegen war, schnell wieder auf Touren. Heutiges Gesamttageshighlight waren die Farben der Felder. Neben den schon bekannten dunkelgoldenen Reisfeldern sahen wir, teils wild durcheinander gewürfelt, Äcker auf denen Knoblauch, Ingwer, Koriander, Orangen, Kohl, Erbsen, Mais, Möhren, Weizen und (besonders farbenfroh) Raps und Chilis angebaut werden. Letztgenannte wurden häufig auf großen Flächen zum trocknen ausgebreitet.

    Gegen Abend kamen wir wieder in Reisanbaugebiete, auf denen die Ernte noch im vollen Gange war. Im Titelbild erkennt man bei genauem Hinsehen die Erntetechnik (meist mit Handsichel) und den Abtransport im schnittigen Ochsenkarren (2 KS = Kuhstärken). Und alles natürlich wieder vor malerischen Landschaften.
    Dies und die wieder einmal hervorragende Verköstigung lassen uns die Strapazen der Wanderung (Blasen, Krämpfe, Sonnenbrand; aber keine Angst, halb so wild) schnell vergessen! Morgen steht dann die letzte Etappe zum See an, as always: Bericht folgt. 😉
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  • Day 27

    Kalaw - Inle See, Tag 3

    December 12, 2016 in Myanmar ⋅ 🌧 21 °C

    Der letzte (halbe) Tag der Trecking-Tour begann im dichten Nebel des Hochlandes rund um den Inle See. Zuerst ging es entlang von Wäldern, die mit riesigen Spinnweben verhangen im morgendlichen Dunst eine gespenstisch-surreale Atmosphäre boten. Um ca. 9:30 Uhr obsiegte dann aber doch die Sonne und so konnten wir mal wieder die famosen Ausblicke auf uns wirken lassen (es fällt mir extrem schwer mich immer nur auf die sechs möglichen Fotos je Footprint zu beschränken). Weiter spazierten wir vorbei an einer Grundschule, vor der fast die gesamte Belegschaft sportlich aktiv war. Würde mich nicht wundern, wenn der nächste Lionel Messi aus Myanmar käme: wer auf diesem Untergrund (abschüssig, staubtrocken, sehr uneben), mit dieser Besohlung (Flip-Flops), diesem Outfit ("Longi", traditioneller Männerrock) und diesem Klima bestehen kann, für den sollten die europäischen Arenen ein Klacks sein!
    So arbeiteten wir uns noch durch eine fast wüstenartige Steppenlandschaft, einen kleinen (Ur-)wald und ein Bambuswäldchen (Fotos davon haben leider nicht mehr reingepasst) immer bergab zum See vor, an dem wir nach 17 km Tagesstrecke pünktlich zum Mittagessen ankamen.

    Weil die Nachfrage nach Unterbringung und Verpflegung kam, wie versprochen, nun auch noch Bilder davon. Ist alles sehr rustikal, so wie die Bauern in den Dörfern eben auch leben. Aber für zwei Nächte als Erlebnis aufgrund der sehr herzlichen Aufnahme absolut empfehlenswert und zudem sehr lustig: vor allem die Dusche, die natürlich nicht blickdicht ist und man beim äußerst erfrischenden - weil eisekalten - Reinemachen die neugierigen Augen so mancher Einheimischer(innen) auf sich spürt (so dient ein jeder als Attraktion für den anderen - die "locals" für uns und umgekehrt). Besonders hervorzuheben ist zudem nochmal die Verpflegung, die einfach allererste Sahne ist (nicht wortwörtlich, es gibt so gut wie keine Milchprodukte)! Abgelichtet ist das letzte Mittagessen der Wanderung bei Ankunft am Inle See (Reisnudeln "shanstyle", phantastoider Avocadosalat und Früchte aller Arten).

    Zusammengefasst: die gesamte Wanderung ist zwar durchaus strapaziös (ca. 70 km, spartanische Unterbringung, normale Zipperlein a la Krämpfe/ Blasen/Sonnenbrand), entlohnt aber mit einer grandiosen, abwechslungsreichen Landschaft, einem authentischen Einblick in das harte Alltagsleben der Bauern (geschätzt auf Stand europäischer Landwirtschaft um 1850) und unvergesslichen Erlebnissen drumherum. Wirklich eindrücklich und eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte!
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  • Day 28

    Inle See (Nyaung Shwe)

    December 13, 2016 in Myanmar ⋅ 🌬 17 °C

    "Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr!"

    Diese alte Dicke'sche Familienweisheit schoss mir natürlich sofort durch den Kopf als wir nach der Wanderung über den See pesten (die Motorboote können richtig Zunder geben). Wunderschön eingerahmt vom umgebenden Hochland braucht es allerdings eine Weile bis man den See als Freifläche überhaupt wahrnehmen kann, da in Ufernähe rundherum ein dichter, schwimmender Pflanzenbewuchs (auch landwirtschaltlich in "floating gardens" genutzt) die Sicht einschränkt.
    Auf dem Weg über den See zur Herberge beherbergenden Stadt Nyaung Shwe paddelten uns auch prompt die berühmten einbeinig rudernden Fischer vor die Linse, die es nur am Inle See gibt: Eine sehr eigenwillige Technik, die balancetechnisch dem Aufstellen eines Eis nahe zu kommen scheint und einen neckend daran erinnert, wie man selbst morgens beim Sockenanziehen nur knapp dem Genickbruch entkommen ist.

    Bis ca. 10 Uhr morgens ist das Gewässer in eine Nebeldecke gehüllt, was teilweise eine fast irreale Szenerie hervorbringt. Als wir um 8:00 Uhr des Folgetages zur Erkundung aufbrachen, waren wir nach fünf Minuten frieren ganz froh, dass uns der umsichtige Bootsführer Decken reichte.
    Mit den ersten Sonnenstrahlen kamen wir am Pagodenmarkt an, einem ganz netten Gemisch aus Lebensmitteln und Tand am Ufer einer Ortschaft am See.
    Danach begann eine Verkaufstour durch sämtliche am See ansässige Manufakturen - immer nach dem selben Muster: eine ca. fünfminütige Führung durch die Werkstätten in Kauderwenglisch, gefolgt von der Feilbietung der jeweiligen produzierten Waren. Diese sind handwerklich durchaus solide, teils sogar richtig schöne Stücke, die aber natürlich rein für Touristen derartig und zu entsprechenden Preisen angeboten werden. Auf diese Weise wurde uns die Fertigung von Silberschmuck, Schmiedewaren, der traditionellen Holzboote, Zigarren und Handgewebtem nähergebracht. Wie eigentlich überall in Burma wird einem ein "no, thank you" aber nicht übel genommen und auch nicht aufdringlich auf Teufel-komm-raus etwas aufgeschwatzt, was die (selbstverständlich von den Bootsfahrern als Zubringer-Schlepper vorbestimmte) Tour trotzdem zu einem lohnenswerten Erlebnis macht; man darf viel anfassen, bestaunen oder auch mal probieren (z.B. süßliche Honig-Anis-Zigarren). Besonders die Weberei mit Lotus-Seide, die aus durch Aufbrechen der Lotus-Stängel gewonnen Fasern besteht (siehe Bild) ist eine extrem aufwendige Kunst für sich (deshalb auch siebenmal so teuer wie gewöhnliche Seide). Am Nachmittag gab's noch die übliche Pagoden-Dosis, welche allerdings nicht wirklich der Bebilderung wert ist (Bagan hat uns des Betreffs wahrscheinlich zu sehr verwöhnt 😅).

    Tageserlebnis:
    Bekanntschaft mit einem Taiwanesen, der auch in unserem Hostel weilte und sich unserer Bootstour anschloss. Der äußerst nette Zeitgenosse hörte auf den typisch taiwanesischen Namen "Jeremy" und half uns bei Verhandlungen auf dem Markt (wir zahlten nur 300 anstatt 1000 Kyat für Knabberzeug).
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