Panamericana

april 2022 - mai 2023
Et 382-dagers eventyr av Michael Les mer
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  • Dag 28

    Ein Tag in Calgary

    25. mai 2022, Canada ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute ist Jürgens letzter voller Tag in Kanada und dementsprechend groß waren die Pläne für heute.

    Früh wollten wir in Banff Village aufbrechen um zügig nach Calgary zu kommen. Leider war gestern Abend die Erkenntnis des Tages nicht am Boden des ersten Bieres und leider auch nicht am Boden des zweiten Bieres versteckt. Ganz einfach war das frühe Aufstehen deshalb nicht. ;)

    Mühevoll und noch mit etwas Kopfweh starteten wir in den Tag. Trotzdem war aber zügig zusammen gepackt. Darin hatten wir ja schon in den letzten 5 Wochen Erfahrung sammeln dürfen. Die Aufgabenteilung war klar und ich habe im Auto alles zusammen geräumt und fahrtüchtig gemacht, während Jürgen das Geschirr abgewaschen hat. Ausgezeichnet ist bei so einer Herrenreisegruppe wie uns, wenn einer in der Gruppe ist, der gern kocht und einer, der gerne den Abwasch erledigt. So ergänzten wir uns ausgezeichnet, nicht nur wenn es um das Thema Haushalt ging.

    In einem der drei Apps die wir nutzen um einen lässigen Stellplatz für die Nacht zu finden (WikiCampsCanada, Park4Night und ioverlander) entdeckte mein CoPilot Jürgen einen netten Patkplatz mit super Ausblick auf die Stadt. Dieser Parkplatz war kostenpflichtig und glücklicherweise weit und breit kein Schild, dass wir hier die Nacht nicht verbringen dürfen. Mit Anbindung an das Fahrradwegenetz und einer Brücke um direkt in die Stadt zu kommen. Besser konnte es fast nicht mehr werden. Gleich angeschlossen an diesen Parkplatz war ein kleiner Hügel, von dem aus man ausgezeichneten Ausblick auf die Stadt hat.

    Gegründet wurde Calgary erst 1875. Damals bestand das Zentrum aus einer handvoll Häuser. Seither ist scheinbar viel passiert, dachte ich mir. Wenn man sich hier so umsieht wird man einen Wolkenkratzer neben dem anderen entdecken. Buntes Treiben in den Straßen rings um Chinatown und Downtown. Zeitnahe starteten wir also los, um die Stadt zu erkunden. Zuerst absolvierten wir einen anständigen Stadtspaziergang bis hin zum City Tower (Donauturm von Calgary) und der berühmten Peace Bridge, um dann die örtliche Micro Brewery „The Grizzly Paw“ zu besuchen. Hier werden wirklich gute Biere gebraut. Sehr schön fanden wir, dass die Stadt zwar auf den ersten Blick sehr groß erscheinen mag, jedoch der Verkehr mit max 40km/h unterwegs ist und dementsprechend niedrig ist die Geräuschkulisse.

    Calgary ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

    Den Abend verbrachten wir auf dem besagten Hügel beim Parkplatz und schauten der Sonne beim Untergehen und der Stadt beim Erwachen der Lichter zu.

    Keine Verpflichtungen, kein Stress, keine Termine, so ein Sabaticcal Jahr ist herrlich!
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  • Dag 29

    Der Tag des Abschiedes

    26. mai 2022, Canada ⋅ ☀️ 17 °C

    Unsere ersten Gespräche bezüglich dieser Transkanada Reise führten Jürgen und ich schon vor mehr als 1,5 Jahren. Langsam konnten wir damals beobachten, wie aus einer Idee immer konkretere Pläne wurden. Mir wurde das Sabaticcal in der Arbeit genehmigt und Jürgen hat sich den ganzen Jahresurlaub für diese Zeit eingetragen, sodass einer 5 wöchigen Reise am Trans Canada Highway nichts mehr im Wege stand.

    Beim Warten auf die Reise schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Ich installierte mir am Handy einen Countdown Zähler, 180 Tage.. 165 Tage.. das gibt’s ja nicht, da geht ja garnix weiter, dachte ich mir damals. Das ist in etwa so, als würde man vor der Mikrowelle stehen und warten, dass eine Minute vergeht. Das sind die längsten Minuten im Leben eines Popcornsüchtigen.. (gell Jutti?) :)

    So saßen Jürgen und ich nun am Parkplatz im Schatten der Skyline von Calgery und nahmen unser letztes gemeinsames Frühstück auf dieser Reise zu uns. Etwas schwermütig war die Stimmung, aber für mich hatte es auch was von neuem Aufbruch. In ein paar Tagen wird Jutta nach Kanada kommen und wir können dann unser gemeinsames Sabaticcal Jahr als Ehepaar on the road verbringen, darauf freuen wir uns schon sehr lange!

    Den Vormittag verbrachte Jürgen mit Sachen sortierten und dem Packen seines Koffers. Zu Hause sind solche Koffer immer einfacher zu packen als irgendwo unterwegs ist eine immer wiederkehrende Erkenntnis. Jürgen wird nur einen kurzen Zwischenstopp in Wien einlegen, um ein paar Tage später bereits nach Barcelona zu fliegen, weil er dort mit Freunden ein großes Musikfestival besuchen wird. Also auch keine schlechten Aussichten! Der Arbeitsalltag wird wohl noch ein wenig auf Jürgen warten müssen! :)

    Jürgen wurde von mir gegen Mittag zum Flughafen gebracht. Danke lieber Jürgen, dass du so ein toller Reisepartner und Freund bist!! Es war ja schon unsere zweite große gemeinsame Reise. Vor vielen Jahren sind wir gemeinsam mit dem Paddelboot die Donau entlang bis Belgrad gefahren. Das war auch ein riesen Abenteuer, welches leider wegen dem schlechten Wetter und den hohen Wellen ein zu schnelles Ende fand, doch das ist eine andere Geschichte.

    Am Nachmittag habe ich mir noch beim Canadian Tyre (kanadischer BauMax) ein Mountainbike geleistet. Zwar keine Scheibenbremsen oder anderen Schnickschnack, aber um 230Euro ein neues Radl, da brauch ich nicht lange im kijiji (kanadisches willhaben) suchen.

    Abends wurde das Public Viewing des lokalen Eishockeyvereins besucht. Die Calgary Flames spielten gegen die Edmonton Oilers im Viertelfinale des Stanley Cups. Dieser Stanley Cup ist quasi die Champions League des Eishockeys für Nordamerika. Calgary und Edmonton sind nur ein paar Autostunden voneinander entfernt, jedoch bei diesen geografischen Verhältnissen in Kanada ist es so, als würde bei uns Rapid gegen die Austria spielen. Dementsprechend aufgeheizt war die Stimmung. Eigentlich wollte ich ja ins Stadion gehen und mir das Spiel anschauen, jedoch kosteten die billigsten Tickets 180 cad, das war mir leider eine Spur zu teuer.
    Das Spiel ging in die Verlängerung und mit einem golden Goal sind die Edmonton Oilers aufgestiegen und haben die Calgary Flames aus dem Bewerb gekickt. Die Stimmung war am Boden und ich ging zurück zum Bus. Calgery Flames Fans und Rapid Fans sind vereint in der Nierderlage, dachte ich mir.
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  • Dag 30

    Flugzeugmuseum Calgary

    27. mai 2022, Canada ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute wollte ich mir das Flugzeugmuseum in Calgary anschauen.

    Das privat geführte Museum entstand aus einem kleinen Verein aus Berufs- und Hobby Piloten, welche es sich zum Ziel gesetzt hatten, erhaltungswürdige Flugzeuge aufzukaufen um ihnen optisch neuen Glanz zu verleihen. Leider habe ich nicht explizit nachgefragt, ob alle ihre Maschinen noch flugtauglich sind, aber optisch machen sie einen top Eindruck!

    Etliche Klassiker der Luftfahrtgeschichte befinden sich in ihren Hallen. Eine alte DC-3 Passagiermaschine, einer der ersten Bell Hubschrauber und sogar der eine oder andere Trippledecker, um nur einige zu nennen.

    Nach dem Museumsbesuch entschied ich mich, dass ich die letzten Tage genug Stadt erlebt habe und fuhr zirka 30 Minuten nach Norden, um einen kleinen Campingpatz außerhalb Calgarys anzusteuern. Ein entzückender Campingplatz auf dem überraschender Weise endlich einmal das Wifi funktionierte. :)

    Abends noch entspannt eine große Laufrunde, weil ich mich spontan für den Calgary Halbmarathon angemeldet habe, der in zwei Tagen stattfindet.
    Gut funktionierendes Wifi ist also nicht immer ein Segen.. ;)
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  • Dag 31

    Ein Ruhetag vorm Halbmarathon

    28. mai 2022, Canada ⋅ ⛅ 15 °C

    Vor dem Halbmarathon musste ein Ruhetag eingelegt werden um die Kohlenhydratspeicher aufzufüllen und die Muskeln zu entspannen.
    In ersterem Fall, dem Kohlenhydratspeicher auffüllen, bin ich ein äußerst großer Meister. In zweiterem Fall, dem Entspannen leider nicht so ganz. Ich muss immer irgendwas tun, sonst ist mir relativ schnell langweilig. Jutta kann davon ein Lied singen.. :)

    Heute hab ich es mit ausschlafen und entspannt frühstücken und danach lesen zumindest bis zum Halben Nachmittag ausgehalten. Danach habe ich das Rad von der Halterung abmontiert und bin am Bow River entlang eine große Runde gefahren. Relativ schnell hatte ich etliche Kilometer beisammen, aber dann habe ich es gut sein lassen. Nicht dass ich für den morgigen Halbmarathon keine Kondition mehr übrig lasse.. :) hust hust

    Abends wurde ein großer Topf mit Gemüsenudeln gekocht und vollgegessen bin ich während dem Beginn eines spannenden Filmes eingeschlafen. Wie schon so oft. Im Prinzip würde ich mit 2 Filmen das ganze Jahr über durch kommen. Wenn ich immer dort weitermache wo ich am Vorabend eingeschlafen bin, läuft der Erste Film von Jänner bis Juni und der Zweite Film dann bis in den Dezember hinein. ;)
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  • Dag 32

    Halbmarathon Calgary

    29. mai 2022, Canada ⋅ ⛅ 7 °C

    Nun war er schneller gekommen als mir lieb war, der Tag des Halbmarathons in Calgary.
    Vor zwei Tagen habe ich zufällig im Internet entdeckt, dass kommenden Sonntag der Calgary Marathon ist und daraufhin habe ich mich rasch für die halbe Strecke (21,1Kilometer) angemeldet. Ich bin ja bisher in meiner Läuferkarriere 2 ganze Straßenmarathon (Wien und Wachau) und einen Bergmarathon in Ischgl (Silvrettarun) gelaufen, jedoch war ich für diese Wettkämpfe deutlich besser vorbetreitet als dieses Mal. Mit dem ganzen Arbeitsstress vor unsrer Reise, war es mir nicht möglich regelmäßig Sport zu betreiben. Jetzt bin ich seit 5 Wochen mit dem Wohnmobil in Kanada unterwegs und schön langsam kommt etwas Routine in den sportlichen Ablauf. Ganze 5 Mal war ich bisher in Kanada laufen, meine längste Runde waren zirka 8km. ;)
    Ich hatte mir in Calgary am Vortag des Laufes einen lässigen Stellplatz für die Nacht gesucht. Direkt am Bow River, mit traumhafter Aussicht auf die Skyline Calgarys. So startete ich gegen 6 Uhr in der Früh vom Bus los Richtung Stampede Arena, dem Start/Ziel Stadion des heutigen Spektakels. Normalerweise werden in diesem Stadion Rodeos abgehalten, heute wird es hoffentlich für eine tolle Läuferkulisse sorgen. Der Start des Marathons ist übrigends um 7Uhr. Absoluter Wahnsinn!! 
    Zirka 10 Grad und Wind begleiteten mich auf meinen 4 Kilometern per Fahrrad zum Start. Dort angekommen checkte ich mal die Lage ab und suchte mir ein warmes Plätzchen im Inneren der dortigen Häuser. Dicht gedrängt warteten dort viele Läufer bis 5 Minuten vor dem Start, damit alle rasch ihren Platz im Warmen verlassen mussten, um ihre Startposition einzunehmen.
    An der Strecke war nicht viel los. Es überraschte mich nicht, dass an diesem sehr windigen und kalten Tag (ca 7 Grad) nur sehr wenige Zuschauer den Weg an die Strecke gefunden haben, um uns Läufer anzufeuern. Wie in der Wachau dachte ich mir. Wenns dort regnet kommt auch keiner zum Marathon zuschauen.

    Von Kilometer 5-15 gings überraschend einfach. Den Flow der vielen Läufer nahm mich gut auf und ich schwamm sehr gut auf ihm mit. Danach wars eine ganz gute Plagerei bis ins Ziel. Von Kilometer 16-21 war der Spaß leider nur mehr sekundär. ;)
    Ich habe meinen Trainingsstand richtig eingeschätzt und wusste, dass ich langsam starten musste, damit ich mich nicht auf den ersten Kilometern verausgabe und es ein weiter Weg zur Ziellinie wird. Meine angepeilte 5:30er Zeit pro Kilometer konnte ich mit 5:31 pro Kilometer ins Ziel bringen, also Punktlandung! Von der durchschnittlichen Herzfrequenz von 156/min bin ich mehr als überrascht. Also doch besser trainiert als ich gedacht habe, sitzender Weise von Halifax bis Calgary.. ;)
    Ich konnte finishen mit einer offiziellen Zeit von 1:58. Das überschreitet zwar meine Halbmarathon Bestzeit vom Innsbrucker Nightrun auf die Halbmarathon Distanz um 13 Minuten, aber auch damals war ich relativ weit weg vom Weltrekord. ;)
    Gesamt gesehen ein sehr netter Event mit ca 8000 Läufer und ca 800 Zuschauern entlang der Strecke. Wetter hätte deutlich besser sein können, aber die Stimmung unter den Läufern war fantastisch. Es ist immer wieder ein großartiges Gefühl, wenn man inmitten sovieler Läufer ist und gemeinsam Meter für Meter zum Ziel zurücklegt. Von Spitzenzeiten bin ich meilenweit entfernt, aber das ist mir egal. Hierbei zählt der olympische Gedanke „dabei sein ist alles!“. ;)
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  • Dag 33

    Juttas Ankunft

    30. mai 2022, Canada ⋅ ⛅ 12 °C

    Nach dem gestrigen Halbmarathon bin ich von Calgary wieder die 40 Minuten zu dem kleinen gemütlichen Campingplatz im Norden der Stadt, genauer gesagt nach Carstairs, gefahren. Der dortige Campingplatz ist eher für Dauercamper gedacht, weil Tourismus quasi in diesem Dorf nicht existiert. Genau das passte mir sehr gut. Meine geschundenen Waden konnte ich bis zum Späten Vormittag sehr gut entspannen, danach war großer Frühjahrsputz im Bus angesagt, denn heute war es endlich soweit. Jutta wird heute endlich in Kanada ankommen! Sie ist schon ganz früh von Schwechat über Amsterdam und Toronto nach Calgary losgeflogen und wird gegen 20:15 vom Flughafen Calgary abzuholen sein.

    Sehr früh bin ich schon am Nachmittag in Calgary angekommen, um noch ein Paar Erledigungen zu machen. Nachdem die Essensvorräte und Wasservorräte aufgefüllt waren, sowie ein Termin beim Friseur wahrgenommen wurde, gings ab zum Flughafen. (Die zotteligen Zeiten sind nun leider wieder vorbei)

    Juttas Flieger landete sogar um 10 Minuten früher als geplant und somit konnte ich Jutta erfreulicher Weise um 10 Minuten früher in meine Arme schließen! 😍
    Gott sei Dank blieb ihr so eine wilde Anreise wie Jürgen und mir erspart! (Ungeplanter Aufenthalt in Toronto von 30 Stunden etc)

    Nach dem Wiedersehen ging es nach Calgary Downtown, zum kleinen Parkplatz am Bow River, um noch einen kurzen Spaziergang im Sonnenuntergang mit herrlichem Ausblick auf die Stadt zu erleben.

    Ein schönes Ende von Juttas erstem Tag bzw ihren ersten Eindrücken in Kanada.
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  • Dag 34

    Erkundung von Calgary und Banff

    31. mai 2022, Canada ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute gab es ein großes Langschläferfrühstück, bei dem es an nichts fehlte, was Jutta und ich gerne essen.
    Danach machten wir einen netten kleinen Spaziergang durch die Stadt. Dadurch, dass ich mich in der Gegend des Parkplatzes schon ganz gut auskannte, war es sehr einfach, eine nette kleine Runde durch die Stadt auszuwählen. Calgary ist eine tolle Stadt mit lässiger Architektur, entspannten Menschen und sehr wenig Großstadtlärm. Die Autos dürfen ja nur 30km/h fahren, das senkt die Geräuschkulisse schon merklich.

    Nach dem erfolgreichen Stadtrundgang fuhren wir zu meinem Lieblingsgeschäft hier in Kanada, dem Canadian Tire (eine Mischung aus BauMax, Obi, Intersport und Forstinger, alles unter einem Dach).
    Jutta braucht ein Mountainbike für das kommende Jahr. Ich wurde ein paar Tage davor beim Canadian Tire fündig und kaufte mir dort ein tolles Mountainbike. Jutta hatte auch großes Glück und fand sehr schnell ein passendes Radl. Ein tolles Mountainbike ohne viel Schnick Schnack und nicht allzu schwer um bissl mehr als 200 Euro, da darf man sich echt nicht beschweren.

    Am späten Nachmittag fuhren wir die 1,5Std bis zum Banff Nationalpark. Dort angekommen checkten wir beim Village1 Campingplatz ein. Jürgen und ich haben dort bereits 4 Nächte verbracht und es ist wirklich sehr schön dort. Umgeben von einer traumhaften Bergkulisse darf man um 9 cad ein Feuerpermit kaufen, mit dem man von einem riesigen Holzhaufen soviele Holzscheiter nehmen kann wie man will. Jeder einzelne Stellplatz verfügt über eine Lagerfeuerstelle und deshalb brennen abends etliche Lagerfeuer am Campingplatz. Jutta machte uns Brotteig und wir konnten uns auf der Eisenplatte vom Lagerfeuerplatz frisches Brot backen. Leider entpuppten sich die Putenwürsterl fürs grillen als obergrauslich und so gab es das Brot zum Salat dazu, auch eine super Kombi!

    Danach begann das große Sortieren. Jutta war es nicht ganz klar, wie Jürgen und ich es schafften, 5 Wochen lange in so einem Chaos zu überleben. Ich finde es ging uns gut und es fehlte an nichts! 😃
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  • Dag 35

    Kicking horse

    1. juni 2022, Canada ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute erkundeten wir Banff per Fahrrad. Beim nahegelegenen Banff Basin parkten wir unser Auto. Am Parkplatz angekommen merkten wir schnell, dass mehrere Ranger sehr unruhig durch die Gegend sprangen. Es befand sich nämlich eine Bärenmama mit ihrem Bärenbaby am Parkplatz. So süß diese Kombi auch erscheinen mag, so gefährlich wäre es hier, wenn man zwischen die Beiden kommt. Schnell würde sich die Bärenmutter bedroht fühlen und ihr Junges verteidigen probieren.
    Wir konnten das Bärenduo leider nur mehr aus der Ferne beobachten, denn die Ranger waren schneller als wir.

    Entspannt radelten wir nach Banff Village. Viele neue Eindrücke für Jutta und auch ein wenig durch die Tourishops bummeln, danach gab es zur Belohnung einen Beaver Tail. Die klassische Kanadische Nachspeise. Eine Waffel in der Form eines Bieberschweifs mit allen erdenklich wählbaren Ingredientien. Ein kulinarisches Feuerwerk! 😃😃😃

    Danach ging es wiedermal in die Hot Springs von Banff. Für mich schon das dritte Mal! 😍 Schön langsam hätte sich die Saisonkarte ausgezahlt!
    Nach dem 40 Grad heißen Wasser mussten wir im Bus etwas rasten, um den weiten Weg nach Lake Louise in Angriff zu nehmen. In Lake Louise hielten wir uns nicht lange auf, weil dieser Ort wirklich nicht viel hergibt. Lediglich das Skigebiet wollte ich Jutta zeigen. Hierbei ist das riesige Blockhaus zu erwähnen, dass einen zirka 5 Meter hohen gemauerten Karmin enthält. Einmal pro Jahr ist hier in Lake Louise der Skiweltcup zu Gast. Schon des öfteren konnten hier Österreicher über Spitzenplätze jubeln!
    Weiter gings nach Kicking horse, ein kleiner Ort vor Fields, im Yoho Nationalpark.
    Schnell am Campingplatz eingecheckt und fertig gemacht zum Kochen. Heute gibt es eine tolle Calzone Pizza im Omnia Backofen. Schmeckte fast wie in Italien. Also wirklich nur fast! 😉

    Wir schauten uns noch den herrlichen Sonnenuntergang an und fielen hundemüde ins Bett!
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  • Dag 36

    1 Tag mit 1000 Eindrücken

    2. juni 2022, Canada ⋅ ☁️ 10 °C

    Sehr früh starteten wir den Tag am Kicking Horse Campground, denn heute gab es viel zu entdecken!

    Zuerst besuchten wir die Natural Bridge, hierbei geht es um eine natürliche Brücke über den Kicking Horse River. Sehr beeindruckend fanden wir, wie sich die Wassermassen den Weg durch das harte Gestein gesucht haben. Mit donnerndem Lärm rauschen tausende Liter Wasser pro Sekunde unter einem durch.

    Danach ging es zum weltbekannten Emerald Lake. Dieser wunderschön gelegene Bergsee ist Gott sei Dank nicht mehr zugefroren, denn sein leuchtend türkises Wasser ist so wunderschön anzusehen, dass Jutta und ich einstimmig beschlossen, so einen wunderschönen Bergsee noch niemals zuvor gesehen zu haben. Nicht umsonst ziert das Panorama dieses Bergsees die kanadische 20 Dollar Note. Entspannt wanderten wir eine große Runde um den See, um uns danach im Bus ein tolles Mittagessen zu kochen. Mit Ausblick durch die offene Schiebetüre direkt auf den strahlend türkisen See schmeckte die Gemüsesuppe und der Käsetoast gleich doppelt so gut. 😃

    Anschließend fuhren wir weiter zum Lake Louise. Dort war es gleich gut besucht wie am Victorias Day, am Nationalfeiertag der Kanadier, quasi am Tag meines ersten Besuches mit Jürgen. Heute haben wir beschlossen, nicht entlang des Lake Louise zu wandern, obwohl dieser schön langsam auftaut. Wir entschieden uns zum Mirror Lake und Lake Agnes zu wandern. Hierbei handelt es sich um zwei Bergseen, die leider aktuell noch zugefroren waren. Es war eine Wanderung von gesamt ca 3 Stunden. Nach 2 Stunden erreichten wir das Lake Agnes Teahouse. Hierbei handelt es sich quasi um eine Berghütte, auf der man nicht schlafen, aber essen und trinken kann. Anfang der 1900er Jahre waren in der Region um Lake Louise viele schweizer Bergführer, um mit den Gästen des am See gelegenen Luxushotels die Gletscherwelt und Berggipfel der Region zu erkunden. Diese schweizer Bergführer veranlassten es auch, dass in der Region vermehrt Almhütten gebaut wurden, die damals als vorgelagerter Stützpunkt dienten. Jetzt, ca 120 Jahre später kann man sich dort einen kleinen Tee um 5 cad kaufen, zu Essen gab es leider noch nichts, denn das besuchte Teahouse sperrte einen Tag davor erst auf.

    Die erste Etage des Luxushotels am See konnte von uns besucht werden. Nach der Einkehr in einem Shop, in dem man einen Mammut Stoßzahn um 117.000 cad kaufen konnte, verließen wir das Anwesen wieder. Leider haben wir im Bus keinen Platz für solche Souvenirs, denn sonst hätten wir wahrscheinlich zugeschlagen! 😉

    Für die Nacht suchten wir uns einen kleinen self service Campingplatz, der bereits am icefields parkways war. Eine der schönsten Straßen der Welt, haben wir im Reiseführer gelesen. Wir wurden nicht enttäuscht! 😍
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  • Dag 37

    Icefields Parkway

    3. juni 2022, Canada ⋅ ☁️ 0 °C

    Ein Tag der Superlative!

    Der Icefields Parkway ist ein 232 Kilometer langer Highway, der zurecht als einer der schönsten der Welt gilt. Er verbindet die Orte Lake Louise und Jasper miteinander. Auf seiner Strecke präsentiert sich uns alles was Kanadas Natur zu bieten hat. Wir sehen unzählige Schwarzbären und Elche, sehen wilde Bergflanken, unter anderem kommen wir beim Howse Peak vorbei, diese Ostflanke wurde vor zwei Jahren zum Schicksalsberg von zwei österreichischen und einem amerikanischen Bergsteiger. Wir kommen an wildesten Hängegletschern vorbei und treffen zum Schluss auf das Columbia Icefield, welches das größte Gletscherfeld der nördlichen Rockies bildet. Unglaubliche 325km^2 ist es groß und fast 400m dick, leider kann man dem Gletscher zur Zeit fast beim Schmelzen zuschauen. Am Parkplatz waren Jahresmarkierungen angebracht, wie weit der Gletscher noch zB im Jahre 1900 gereicht hat. Unglaublich wie schnell der Gletscherschwund hier vonstatten geht. Laut Berechnungen wird es im Jahre 2100 in Nordamerika keine Gletscher mehr geben. Hoffentlich irren sich hier die Berechnungen. Wir waren auf jeden Fall mehr als beeindruckt von dem Anblick des ehemals "ewigen Eises"!

    Für den Abend hatten wir ein Date mit unsren New Yorker Freundinnen am Campingplatz in Jasper ausgemacht. Wir freuten uns schon sehr auf einen gemeinsamen Abend am Lagerfeuer! Es war herrlich, gutes Essen, gute Gespräche und das alles während wir umgeben waren von unzähligen Elchen im Campingplatz. Die Elche gehen dort ein und aus wie es ihnen passt. Es kann einem passieren, dass ein Elch den Kopf ins Fahrzeug steckt und nachschaut, ob es für ihn was Süßes gibt.

    Wiedermal ein toller Tag mit wahnsinnig schönen Eindrücken und Fremden die zu Freunden wurden! 😃
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