Domodossola - Firenze

Ich bin im Zelt. Etwas eingewickelt in meinem Schlafsack auf dem Bauch liegend schreibe ich diesen Text. Der Spot für die erste Nacht ist gefuden, ich habe gegessen und meine Körper ist müde und bereit zum schlafen. 85km von Domodossola bis hierhin habe ich heute zurückgelegt. Ein guter Start, wenn man bedenkt, dass ich erst um 08.00 Uhr in Luzern los bin.

Obwohl diese Reise bereits seit 4-5 Wochen geplant war, habe ich mich eher wenig darauf vorbereitet. "Was soll schon schieflaufen, ich hab ja noch alles vom Skandinavientrip" war mein Gedanke. Ganz unrecht hatte ich nicht, nebst ein par Kleinigkeiten waren die Ortliebtaschen mit einigen Handgriffen fertiggepackt und ready. Doch die Rechnung habe ich ohne den Packträger gemacht. Da mein neues Velo spezielle Scheibenbremsen hat, passte der alte Packträger von Zuhause nicht richtig und so konnte ich ihn nur provisorisch auf der einen Seite anmachen. Gut, dass es in Sesto Calendo noch einen Decathlon gibt, der sogar am Sonntag offen hat. Das Problem konnte dank der Hilfe zweier sehr netten und kompetenten Mitarbeiter gelöst werden.

Auch die Zugfahrerei war etwas mühsam. Luzern - Bern ging problemlos. Doch der Zug von Bern nach Domodossola war so komplett überfüllt, dass ich grad knapp ein Platz für mein Velo fand. Naja, irgendwie hats geklappt und um 11.30 stieg ich in Domo aus dem Zug, die Gümelei kann losgehen.

Die ersten par Kilometer folgte ich einer ausgeschilderten Veloroute. Ein Weg, welcher auf einer alten Bahnlinie extra für Velos gemacht wurde. Nur leider z.T. katastrophal ausgeschildert umd ziemlich über Stock und Stein..."welcome to Italy" dachte ich mir, nahm es gelassen und war dankbar, dass ich Gravelpneus habe.

Ab Mergozzo gings auf der Strasse weiter. Ziemlich schnell und alles am Lago Maggiore entlang. Kurze Bekannschaft mit einem älteren Herr, der sich an mich ran machte und mein Windschatten geniesste. Vorbei an der Goldküste des Lago Maggiores mit riesigen Hotelanlagen und massenhaft Touristen in Baveno und Stresa. Über Arona bis hierhin.

Nebst dem Packträger konnte ich mich im Decathlon noch mit ein zwei anderen Dingen eindecken, jetzt kanns definitiv losgehen.

Zurück zum jetzt...ich liege auf dem Bauch im Zelt und ehrlich gesagt habe ich etwas Angst. Es ist mir unwohl und ich lausche jedes Geräusch während ich dies schreibe. Der Spot ist nicht optimal, nahe am Ticino Fluss und es gibt so viele Tiergeräusche. Vögel, Enten, Spechte die klopfen, Gänse. Ich glaube ich gehe ab jetzt lieber auf Campings, lets see.

Ah ja da war noch was, ich liege direkt unter der Abflugschleuse des Flughafens von Milano🙄, diese Fluggeräusche sind echt nichr überhörbar...

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