16 Wochen Auszeit...

April - July 2017
A 107-day adventure by Kathis und Sylvios Reisen Read more
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  • Day 26

    Ausflug zur Salar de Uyuni - Tag 2 von 3

    April 30, 2017 in Bolivia ⋅ ☀️ 25 °C

    Am Morgen des zweiten Tages waren die Symptome bei den meisten fast vollends verschwunden und so starteten wir in diesen Tag mit neuer Energie. Unmittelbar neben unserer Unterkunft begrüßten uns nach dem Frühstück einige Lamas, die zu den ersten Fotos dieses Tages einluden. Danach ging es zu steinernen Bäumen, weiteren Wüstenlandschaften, Lagunen und Aussichtspunkten, die einem die Schönheit der Natur näher brachten. Eines der Highlights an diesem Tag war sicher das Valle de las Rocas mit seinen vulkanisch geformten Felsen, die mit bis zu 30m Höhe immer wieder zum Klettern einladen. Man wird auf jeden Fall mit einem tollen Blick belohnt! Auf unserem Weg durch die unterschiedlichsten Landschaften begegneten uns dabei Füchse, Lamas, Chinchillas sowie weitere Flamingos als Bewohner der zahlreichen Lagunen. Den Nachmittag ließen wir schließlich bei einem Koka-Bier in einer alten Zugstation ausklingen, bevor wir uns zu unserer Unterkunft des heutigen Tages, dem Salzhotel, bewegten.Read more

  • Day 27

    Ausflug zur Salar de Uyuni - Tag 3 von 3

    May 1, 2017 in Bolivia ⋅ ☀️ 25 °C

    Am dritten Tag stand nun das eigentliche Highlight, die Salar de Uyuni, auf dem Plan. Es ging bereits um 5:30 Uhr früh morgens los, da wir den Sonnenaufgang in der Salzwüste erleben wollten. Es war genau dieser Ort, der seit vielen Jahren auf unserer Reiseliste stand und, der es durch Dokumentationen und Reiseberichte von Freunden und Bekannten in den letzten Jahren auf Platz 1 meiner persönlichen „Travel-Hitlist“ geschafft hatte. Was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Die Salzwüste, die mit über 12.000 Quadratkilometern Größe - ca. 13-mal so groß wie Berlin oder auch fast 5-mal so groß wie das Saarland - außerhalb des menschlichen Vorstellungsvermögens liegt, zieht einen wahrlich in ihren Bann. Nach einigen Schattenspielen und diversen Gruppenfotos ging es zur nahegelegenen Kakteeninsel, die mitten in der Salar liegt. Nach einem Aufstieg auf den Hügel, genießt man einen grandiosen Ausblick über die Salar. Im Anschluss wurden zahllose typische Fotos in der Salar gemacht und die Zeit verging wie im Flug... Die darauffolgenden Stopps konnten mit diesem schließlich nicht mehr mithalten. Erwähnenswert ist jedoch noch der Cementerio de Trenes, der uns kurz vor Ende der Tour noch einige lohnenswerte Fotomotive und zugleich eine Menge Spaß in unserer Gruppe bescherte. Die hier befindlichen Züge sind zum Teil mehr als 100 Jahre alt und wurden größtenteils zum Salztransport von Bolivien in die entsprechenden Nachbarländer genutzt. Heute fahren nur noch sehr wenige Züge diese alte Trasse entlang. Kurz darauf ging es nach Uyuni, wo unser gemeinsamer 3-Tages-Ausflug endete. Nochmals vielen Dank an Miriella, Emily, Jennifer und Sam aber auch unseren nach den ersten Müdigkeitsattacken erwachten Fahrer Nelson! Ihr habt maßgeblich dazu beigetragen, dass die 3 Tage uns außergewöhnlich viel Spaß bereitet haben! In einem kleinen Restaurant stärkten wir uns und spätestens als der Kellner bei der Bestellung einer Flasche Mineralwasser entgegnete, dass er keines mehr hätte, stellten wir fest: Wir waren in Bolivien angekommen!
    Ein letztes Wort zum Ort Uyuni selbst: unspektakulär. Die meisten nutzen den Ort tatsächlich nur zum Start bzw. Ende des zuvor beschriebenen Trips. Der Ort ist demnach ausgesprochen touristisch und hält nicht viel mehr als Lokale, Unterkünfte und Reiseagenturen bereit. Wir bereuen unsere Entscheidung demnach nicht direkt für den Abend einen Weiterflug nach La Paz gebucht zu haben.
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  • Day 31

    La Paz - Metropole voller Mythen

    May 5, 2017 in Bolivia ⋅ ☀️ 15 °C

    Getreu dem Motto „Gegensätze schärfen die Wahrnehmung“ fiel die Wahl unserer Unterkunft nach den vorangegangenen Nächten in eher einfachen Unterkünften nun auf ein 5-Sterne-Hotel. Wir sollten unsere Entscheidung nicht bereuen und erfreuten uns an Pool, Spa, bequemem Bett und warmer Dusche. Jedem, der nach einer solchen Tour ein wenig Entspannung sucht, können wir das Atix-Hotel in Calacoto, einem etwas besseren Viertel von La Paz, uneingeschränkt weiterempfehlen. Uns überzeugten der tolle Service, der einzigartige Ausblick – nahezu 360 Grad – sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis. Um La Paz authentisch zu erleben, konnten wir hier natürlich nicht die gesamte Zeit verleben. Wir mussten ins Zentrum des Geschehens und so war nach 2 Nächten Luxus auch wieder Schluss mit Erholungsurlaub. Unser Hostel lag nun 30 Sekunden vom Plaza San Pedro und etwa 10 Minuten zu Fuß von der San Francisco Church entfernt. Der Besuch in La Paz, der zweitgrößten bolivianischen Stadt, sollte uns in den nächsten Tagen zahlreiche interessante Erkenntnisse über Bolivien bringen. Neben der „Red-Cap-Stadttour“, die wir am ersten Tag zu Fuß durch La Paz unternahmen (Startpunkt ist der erwähnte Plaza San Pedro), war dies dem Umstand geschuldet, dass wir in La Paz einige Bekannte hatten, die wir in den nächsten Tagen treffen sollten. Auch wenn Daniela, die ehemalige Mitbewohnerin eines guten Freundes, die ich bei einem früheren Aufenthalt in Buenos Aires kennengelernt hatte, derzeit leider nicht in der Stadt war, trafen wir ihren Bruder Daniel, den ich ebenfalls bereits kannte sowie Andrea, eine gute Freundin von ihr. Die Stadttour startete also am Plaza San Pedro. Dieser kleine Platz ist nicht zuletzt durch das angrenzende Gefängnis bekannt. Das Gefängnis von San Pedro ist nicht irgendein Gefängnis, sondern wohl eines der berüchtigtsten Gefängnisse der ganzen Welt. Wir kannten es primär aus einigen Fernsehdokumentationen. Was es auszeichnet ist, dass es quasi eine eigene Stadt in der Stadt La Paz darstellt. Die Insassen leben zusammen mit ihren Familien in dem von der Außenwelt abgegrenzten Raum. Da die Insassen selbst für die Miete ihrer Zellen oder auch Wohnungen aufkommen müssen, gehen sie verschiedenen Gewerben nach. Es gibt demnach unterschiedlichste Läden und wohl sogar „Taxis“. Dies sind hier allerdings nicht Autos, die zum Personentransport ausgelegt sind, sondern vielmehr Personen, die Besuchspersonen für ein kleines Entgelt den schnellsten und - falls vorhanden - sichersten Fußweg zur entsprechenden Zielperson aufzeigen. Bis vor einigen Jahren wurden durch das Gefängnis offizielle Touren angeboten. Dies wurde jedoch mittlerweile eingestellt. Natürlich musste ich unseren Guide zu einem späteren Zeitpunkt in einem Vier-Augen-Gespräch hinsichtlich der wohl noch vorhandenen inoffiziellen „Touren“ befragen. Aufgrund einiger Opfer, die die Besuche mit sich brachten und unserer verbleibenden restlichen Reisezeit ;), entschied ich mich letztlich aber gegen den Besuch des Gefängnisses in Form einer inoffiziellen „Tour“. Kathi hätte hier ohnehin nicht mitkommen können, da das Risiko für Frauen in diesem ungesicherten Raum ungemein höher ist. Sollte dennoch jemand einen solchen „nicht empfehlenswerten“ aber ohne Frage spannenden Besuch vorhaben, so kann ich gern die erlangten Infos hinsichtlich Kontaktpersonen und Treffpunkt teilen. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass man sich im Inneren in einem abgegrenztem Raum voller sozialer Gegensätze befindet. So reichen die Wohnverhältnisse von Zellen, in denen bis zu 10 Mann zusammen auf engstem Raum leben bis hin zu Luxus-Wohnungen mit Flachbildfernseher. Soziale Spannungen sind in diesem Mikrokosmos vorprogrammiert und nicht zuletzt der wohl enorm hohe Drogenkonsum im Inneren wird zu Umständen führen, die man einfach nicht vorhersehen kann. Als nächstes bewegten wir uns über einen lokalen Obstmarkt, wo man besonders viele der hiesigen Cholitas antreffen konnte. Als Cholitas bezeichnet man die traditionell gekleideten bolivianischen Frauen. Man erkennt sie leicht an ihrem weit ausgestellten Rock, einem Melonenhut - ähnlich wie ihn bereits Charlie Chaplin trug - sowie den zwei geflochtenen Zöpfen. Nächster Stopp war der weithin bekannte Hexenmarkt. Hier bekommt man die verrücktesten Dinge wie tote Babylamas, diverse Formen von dubiosen Naturheilmitteln und angeblich stimulierenden Präparaten. Hintergrund der angebotenen und in der Regel etwa 2 Monate alten Babylamas ist der in Bolivien weit verbreitete Glaube an die Pachamama („Mutter Erde“). Diese verlangt insbesondere bei der Konstruktion von Gebäuden Opfergaben. Bei kleinen Gebäuden reichen dabei die erwähnten Babylamas verschiedener Größe. Sehr kleine erhält man bereits für 50 Bolivianos, was ca. 7 Euro entspricht. Für etwas größere Lamas muss man bis zu 400 Bolivianos (etwa 55 Euro) zahlen. Brücken oder andere wirklich große Gebäude erfordern hingegen menschliche Opfergaben. Hierzu werden wohl meist Obdachlose herangezogen. Kein Scherz! Sie bekommen ein letztes gutes „Abendmahl“ inklusive ausreichend alkoholischer Getränke und werden dann lebendig begraben. Es klingt wie eine Sage, doch leider ist dies wohl noch immer gelebte Realität. Spätere Rücksprachen mit gebildeten Bolivianern bestätigten, dass dieses Verhalten weithin bekannt und geduldet ist. Eine Ablehnung dieser Bräuche seitens der Bauherren würde schon einmal zum Stillstand der Baumaßnahmen seitens der Bauarbeiter führen und dies wolle ja kein Bauherr. Dem Glauben nach ist eine solche Opfergabe zwingend erforderlich, um dem Gebäude den nötigen Segen der Pachamama auszusprechen und somit eine lange „Lebenszeit“ des neu errichteten Gebäudes zu erlangen. Dieser Fakt, der uns beiden nicht bekannt war, schockte uns durchaus, insbesondere weil es scheinbar keine wirklichen Gegenbewegungen gegen das an mittelalterliche Rituale erinnernde Verhalten gibt. Auch die Regierung ergreift keine Maßnahmen, um dem entgegen zu wirken. Man muss hierzu wissen, dass der derzeitige Präsident Boliviens Evo Morales wohl diverse positive Maßnahmen insbesondere im Hinblick auf das marode Bildungssystem bewirkt hat. So wurden durch diverse Stipendien auf Regionen-, Städte- und Landesebene nachhaltige Anreize geschaffen. Auch zahlreiche infrastrukturelle Maßnahmen wurden eingeleitet, die insbesondere die ländliche Bevölkerung Boliviens positiv spürte. Neben diesen und weiteren positiven Aspekten sind es jedoch insbesondere die widersprüchlichen Aussagen und Handlungen, die viele gebildete Bolivianer zwiespältig auf eine potenzielle weitere Amtszeit von Morales blicken lassen. So bestand sein Maßnahmenkatalog für eine Bevölkerungssteigerung Boliviens unter anderem aus den nachfolgenden zwei Vorschlägen. Zunächst wollte er alle Frauen, die älter als 18 Jahre alt sind und noch kein Kind haben, mit einer Sondersteuer belasten. Diese Maßnahme konnte lediglich durch den Aufschrei der Bevölkerung noch kurz vor einer Umsetzung gestoppt werden. Als zweite „bahnbrechende“ Maßnahme (leider wurde diese nicht gestoppt!) besteuerte er Kondome im ganzen Land, sodass insbesondere die einfache Bevölkerung diesem wirkungsvollen Verhütungsweg verwehrt blieb und diversen Infektionskrankheiten hiermit Tür und Tor geöffnet wurde. Wüsste man es nicht besser, könnte man eine Verwandtschaft zwischen Morales und Zuma, dem amtierenden Präsidenten Südafrikas, vermuten, der seinerseits darauf verwies, dass Kondome Unsinn wären, weil man nach dem Geschlechtsverkehr ja schlicht und einfach duschen könnte, um alle Gefahren zu bannen. Naja, zumindest etwas Gutes hätte eine weitere Amtszeit von Morales – politische Stabilität. Die nahezu unglaubliche aktuelle Statistik von 188 Präsidenten in 192 Jahren würde sich damit etwas verbessern. Aber wollen dies die Bolivianer überhaupt? Wiederholte Aussagen bestätigten uns, dass die bolivianische Bevölkerung eines besonders mag und hierzu keinen Anlass auslässt – Demonstrationen. Im letzten Jahr soll es sogar eine öffentliche Protestbewegung gegeben haben, weil man im Fernsehen die Sendezeiten der Simpsons ändern wollte. Demnach wäre die Fernsehserie seltener ausgestrahlt worden, was den Bolivianern überhaupt nicht behagte. Die Masse ging auf die Straße, hat protestiert und war schließlich erfolgreich. Aber jetzt genug der politischen Debatte und mehr zu unseren Erlebnissen:
    Am Abend wollten wir uns noch einen Eindruck vom Stadtbild verschaffen und bewegten uns zusammen mit Andrea zum Killi Killi, einer öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform in La Paz. Umgeben von einem Lichtermeer bekamen wir einen ersten Eindruck von der Größe sowie der Kessellage dieser 3-Millionen-Metropole.
    Neben La Paz sollten wir am nächsten Tag auch dem kleinen Vorort El Alto einen Besuch abstatten. Ursache war ein dort stattfindender Flohmarkt, auf dem man angeblich alles bekommen würde. Vom Flugzeugmotor bis zu Autozubehör, Spielsachen, Waffen, Küchenzubehör und natürlich Kleidung aller Art. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt und so munkelt man auch, dass man – falls man unglücklicherweise Taschendieben zum Opfer fällt – doch einfach hier vorbeischauen solle, um sein Hab und Gut zurück zu erwerben. Wir wollten nichts kaufen, sondern waren lediglich interessiert an dem nicht-touristischen Treiben. Spannend war auch die An- bzw. Abreise, bei der wir Gebrauch von den Drahtseilbahnen – genannt Teleféricos – machten. Diese verbinden die peripheren Stadtgebiete mit dem Zentrum und umgehen damit zugleich jeglichen Stau. Eine Fahrt kostet lediglich 3 Bolivianos (etwa 50 Cent) und bietet tolle Ausblicke über die Stadt – ein absolutes Muss bei einem Besuch in La Paz! Am Abend gingen wir dann noch mit Andrea und Daniel etwas das traditionelle bolivianische Nachtleben erkunden. Bereits bei meiner ersten Nachricht – zu diesem Zeitpunkt stand noch nicht fest an welchen Wochentagen wir in La Paz wären – beschrieb Daniela den Club „Malegria“ für Donnerstag als Pflichtveranstaltung. Nach ein paar Gläschen Singani (man trinkt diesen Traubenschnaps in Bolivien gemischt mit Ginger Ale und der Geschmack ähnelt dem in Südamerika beliebten Getränk Pisco Sour) im Hause eines Freundes von Andrea gingen wir schließlich gemeinsam in den besagten Club. Donnerstagabend ist hier immer Saya-Night und es wird klassische Live-Musik gespielt, die in der Zeit der schwarzen Sklavenherrschaft in der Andenregion entstanden ist. Fazit: Dies war ein Erlebnis, aber zugleich nichts für jeden Donnerstag! Am Folgetag, unserem letzten Tag in La Paz, wollten wir nun noch dem nahegelegenen Valle de la Luna einen Besuch abstatten. Dem aufmerksamen Leser wird dies bekannt vorkommen, hatten wir doch in San Pedro de Atacama bereits ein gleichnamiges Tal besucht. Das hiesige ist kleiner und dennoch ebenfalls einen Besuch wert. Man erreicht es vom Zentrum aus in maximal 30 Minuten mit dem Taxi. Alternativ fahren natürlich auch Busse, aber Taxifahren ist als Europäer in Bolivien durchaus kein übermäßiger Luxus. Schließlich kostet eine solche 30-minütige Fahrt gerade mal um die 5 Euro. Am Abend stießen wir schließlich noch mit unseren bolivianischen Bekannten in einer „Rooftop-Bar“ auf meinen Geburtstag an und im Anschluss waren wir bereit die eindrucksvolle bolivianische Stadt zu verlassen… Was bleibt sind eine Menge positiver Eindrücke aber auch Entsetzen! In jedem Fall war dies für uns die bislang spannendste Großstadt auf unserer Reise.
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  • Day 34

    Bolivianisches Amazonasgebiet

    May 8, 2017 in Bolivia ⋅ ⛅ 23 °C

    Von La Paz aus starteten wir Samstagmorgen nach Rurrenabaque (Rurre). Ziel war eine 3-tägige Bootstour durch die Pampas. Es empfiehlt sich hier ganz klar, den Flieger (ca. 30 min.) dem Bus (18-22 Std.) vorzuziehen. Hintergrund der ungewöhnlich großen Zeitdifferenz bei gerade einmal 415 km Wegstrecke ist die Straßenbeschaffenheit in den Anden. Die angegebenen 18-22 Stunden können bei schlechten Witterungsverhältnissen auch durchaus mal auf 1,5 Tage ansteigen. Neben der Zeitersparnis ist es insbesondere die deutlich höhere Gefahrenlage der Busfahrt durch die steilen Straßen der Anden, die einem die Entscheidung erleichtern sollte, das Flugzeug gegenüber den in der Regel veralteten Landvehikeln zu präferieren. Die ersten 10 Minuten im Flugzeug machten dies jedoch nicht wirklich deutlich. Das Flugzeug gehörte mit 9 Reihen und einer Gesamtkapazität (inklusive Piloten) von 20 Personen nicht unbedingt zu den globalen Riesen der Luftfahrtbranche. Eine Sicherheitsbelehrung, wie man sie sonst gewohnt ist, fiel aus. Da neben den zwei Piloten kein weiteres Bordpersonal existierte, hätten auch die Piloten hierfür selbst zu Warnweste und Sauerstoffmaske greifen müssen. Letztere – darauf verwies ein Schild neben dem Sitz – würden im Falle eines Druckverlustes nicht wie herkömmlich von der Decke fallen, sondern ausgeteilt werden. Die etwas rudimentären Sicherheitsvorkehrungen hätte man sicher schnell vergessen, hätte es nicht etwa 10 Minuten nach Start zwei Blitzeinschläge gegeben, die die Maschine durchaus signifikant bewegten. Auch wenn Blitzeinschläge bei Flugzeugen keine Seltenheit, sondern absolut an der Tagesordnung sind, so schien einigen Fluggästen doch die Angst ins Gesicht geschrieben und auch wir schauten uns kurz etwas überrascht an. Die Wetterlage beruhigte sich im Nachgang und die Maschine landete schließlich sicher im Regenwald. Aus dem Flugzeug ausgestiegen erwartete uns die Wärme des Amazonasgebietes. Nach etwa 10 Grad am Morgen in La Paz waren wir nach nur 30 Minuten Flug nun im Regenwald bei etwa 30 Grad. Uns trennte nun noch ein etwa 2-stündiger Landweg von dem kleinen Ort Santa Rosa, von wo aus unsere erste 3-stündige Bootsfahrt starten sollte. Unsere Gruppe umfasste erneut 6 Personen zuzüglich unserem Guide Oskar.
    Was ab dann kam, war die etwas holprige Anreise durchaus wert! Auf uns warteten in den nächsten Tagen Schildkröten, diverse unterschiedliche Vogelarten (Tukane, Papageien, Hoatzins etc.), Totenkopfäffchen, Brüllaffen, Capybaras, Nandus, Faultiere, Schlangen, rosa Flussdelfine und natürlich Kaimane. Doch nicht nur die Tierwelt wird uns lang in Erinnerung bleiben. Allein die tollen Spiegelungen, die sich im Fluss immer wieder ergaben, luden zum Staunen und zugleich zu zahlreichen Fotomomenten ein. Die Abende verbrachten wir mit lokalem bolivianischem Bier (nicht zu schlecht!) an zwei verschiedenen kleinen Bars, die wir mit dem Boot erreichten und an denen wir jeweils die rote Sonne am Horizont untergehen sahen. Morgens machten wir stets bereits vor dem Frühstück eine erste Ausfahrt mit dem Boot, um dem frühmorgendlichen Vogelgesang zu lauschen und die ersten tierischen Frühaufsteher zu besichtigen. Man sollte hierbei beachten, dass sich die aggressiven Moskitos in diesen Morgenstunden leider auch von langer Kleidung und dem sonst bewährten Anti-Mückenspray nicht gänzlich zurückschrecken lassen. Schutz ist natürlich dennoch Pflicht! Nach unserer Rückkehr begrüßten uns meist schon einige Affen, die auf den Dächern unserer Unterkunft umhersprangen. Dass dies kein artifizieller Park war, sondern „Wildlife pur“, spürten wir spätestens am Mittag des zweiten Tages, als hinter unserem Zimmer auf einem Anbau ganz unerwartet ein etwa 3 Meter langer Kaiman in der Sonne verweilte. Ein weiteres Highlight war für uns das „Schwimmen mit Delfinen“. Wir bewegten uns hierzu an eine Stelle, an der es angeblich keine Kaimane geben soll. Unser Boot drehte ein paar Kreise und schon wurden die rosafarbenen Delfine neugierig und hoben sich aus dem Wasser empor. Nun hieß es für uns „von Bord“, um möglichst nah an die Delfine heranzukommen. Die intelligenten Wassersäuger näherten sich uns bis auf weniger als einen halben Meter - echt ein sehr witziges Gefühl... Auch wenn die Anakondasuche – wir haben uns hierzu mit Gummistiefeln durch die Pampa bewegt – nicht erfolgreich war und wir uns mit einer Grünen Mamba zufrieden geben mussten, so war der Trip absolut lohnenswert und hat uns beiden sehr viel Freude bereitet. Wer es sich zeitlich einrichten kann, dem sei empfohlen, die Pampastour in der Trockenzeit zu machen, wenn der Wasserstand noch niedriger ist. Unter anderem die Anakondasuche wird laut unseres Guides dann definitiv von Erfolg gekrönt sein.
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  • Day 37

    Titicacasee - Copacabana & Isla del Sol

    May 11, 2017 in Bolivia ⋅ ⛅ 30 °C

    Nachdem mir unser Busfahrer voller Stolz den neu installierten Rammbock (ein kleiner Anbau an der Stoßstange) seines Busses gezeigt hatte, ging es auch schon gleich los. Die 3-4-stündige Fahrt von La Paz nach Copacabana wird von einigen Anbietern größerer Busse sowie den klassischen Minibussen bedient. Bei den großen, die nach festem Zeitplan etwa zweimal am Tag fahren, gibt es für einen kleinen Aufpreis auch einige bessere Busse. Da wir allerdings nicht noch mehr Zeit in La Paz verbringen wollten, entschieden wir uns für eine der lokalen Gesellschaften. In unserem Bus fuhren zum Start lediglich 12 Passagiere mit, darunter eine Frau, die einen riesigen Sack Gemüse transportierte sowie ein älterer Herr, der wohl einen Teil seines Möbiliars nach Copacabana zu bringen vermochte. Schon bald stieg die Passagierzahl an, da der Fahrer und sein Kollege, der nach dem ersten Stop in El Alto vor dem Bus herlief, keine Gelegenheit ausließen, durch andauernde „Copacabana“-Rufe mehr Passagiere in den Bus zu bekommen… Mal wieder waren dies Verhältnisse, die uns sehr stark an Afrika erinnerten! Von Copacabana machten wir einen Ausflug auf die Isla del Sol. Leider gab es einige Wochen vor unserer Ankunft politische Unruhen zwischen dem Nord- und dem Südteil der Insel, sodass der Nordteil der Insel abgeriegelt und nicht für Besucher zugänglich war. Wir kombinierten von daher einen Besuch des Südteils der Isla del Sol mit der nahegelegenen kleineren Insel „Isla de la Luna“, die vor den Unruhen lediglich privaten Booten vorbehalten war. Auf der Isla de la Luna findet man eine relativ unspektakuläre Inka-Stätte, ein paar Schafe, die fest gekettet einen Kreis mit einem Radius von ca. 1,5 m abgrasen und ein Toilettenhäuschen. Naja, was soll ich sagen, wir waren weniger begeistert. Nach etwa einer Stunde ging es weiter. Nachdem der Bootsführer kurz nach Start nochmals an Deck kam, um uns „neu zu verteilen“, damit der Motor des Bootes die Überfahrt schaffen würde, bewegten wir uns mit gefühlter Schrittgeschwindigkeit in Richtung Isla del Sol. Die Insel verdankt ihren Namen „Sonneninsel“ der Tatsache, dass die Inkas annahmen, dass der Sonnengott Inti hier seine Kinder auf die Erde herabließ. Die Isla del Sol gilt somit weithin als Geburtsort des Inkareichs. Auch an unserem Ausflugstag kam mit Besuch der Insel die Sonne aus dem zuvor doch etwas bedeckten Himmel hervor. Der Aufstieg bis zum Gipfel der Insel lohnt allemal, da sich von dort aus ein deutlich schöneres Panorama im Hinblick auf Insel und Titicacasee bietet, als man dies nach Besuch der kleinen Nachbarinsel vielleicht vermuten konnte. Spätestens beim Abstieg in die kleine Stadt Yumani trifft man immer wieder auf Esel, die das auf der Insel präferierte Transportmittel darstellen. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die größte Insel im Titicacasee allemal einen Besuch wert ist, es aber dennoch nicht in unsere bisherigen Highlights schafft.Read more

  • Day 39

    Cusco - nicht nur "Tor zum Machu Picchu"

    May 13, 2017 in Peru ⋅ ☀️ 23 °C

    Nachdem uns vorab von diversen Quellen von einer Besichtigung der schwimmenden Inseln in Puno abgeraten wurde, entschieden wir uns diesen wohl recht touristischen Ort direkt zu überspringen und als ersten Ort in Peru Cusco, die ehemalige Hauptstadt der Inkas, zu besuchen. Die Fahrt von Copacabana aus dauerte elf Stunden und war leider recht unspektakulär. Auch wenn Peru deutlich entwickelter ist als Bolivien, so wurde dies entlang der Ortschaften, die wir passierten, bisweilen wenig deutlich. Die kleinen Dörfer hatten sehr viel mit der ländlichen Gegend Boliviens gemein. So sah man auch hier immer wieder unfertige Häuser, die trotz dessen bereits bewohnt wurden und Arbeiter, die mit sehr veralteten Werkzeugen landwirtschaftlicher Arbeit nachgingen. In Cusco angekommen, erwartete uns hingegen eine sehr lohnenswerte und wahrlich andersartige Stadt. Man sagt Cusco nach recht touristisch, aber dennoch architektonisch ausgesprochen schön zu sein und genau so lässt sich wohl auch unser – zumindest erster – Eindruck dieser Stadt zusammenfassen. Wir sollten uns hier drei Nächte Aufenthalt gewähren. Am ersten Tag bewegten wir uns klassisch entlang der „Prachtstraße“ Avenida del Sol zum Plaza de Armas, dem Hauptplatz der Stadt. Vorbei an einigen noch erhaltenen Mauern sowie Gebäuden der Inkas erreicht man den majestätisch anmutenden Platz, der aufgrund der Ähnlichkeit der Kirche mit dem Universitätsgebäude nahezu symmetrisch wirkt und die Ordnung des Stadtbildes unterstreicht. Unsere Restaurantwahl bestätigte ebenfalls, was uns zuvor übermittelt wurde. Es bedarf – im Gegensatz zu Bolivien – keiner großen Recherche, um gute Restaurants ausfindig zu machen. So war auch das erste Alpakasteak unserer Reise vorzüglich und es sollten in den nächsten Tagen einige weitere folgen. Nach der Erledigung einiger organisatorischer Erfordernisse und einem für Kathi erfreulichen Shopping-Erlebnis im seit Wochen ersten westlich anmutenden Bekleidungsgeschäft sollten wir am Abend noch ein Museum besuchen. Zweifelsohne gibt es einige interessante Museen über die Inka-Kultur etc. Wir entschieden uns aufgrund unserer Vorliebe für das Nationalgetränk Pisco Sour jedoch für das gleichnamige interaktive, wenn auch kulturhistorisch weniger relevante Museum, indem wir nach einer kurzen Anleitung auch gleich hinter die Bar gelassen wurden, um unseren ersten eigenen Pisco Sour zu mixen und ihn im Anschluss selbstverständlich zu verköstigen.
    Der nächste Tag sollte uns einige weniger touristische Einblicke in die Stadt Cusco gewähren. Wir starteten unseren Tag auf dem Plaza San Pedro, einem lokalen Markt auf dem es, ähnlich wie in Bolivien, einige skurrile Dinge gibt. Man findet hier unter anderem ganze Schweineköpfe, Kuhköpfe sowie tote, gehäutete Frösche. Letztere sind insbesondere Männern empfohlen, um die sexuelle Leistungsfähigkeit zu steigern. Kathi konnte dies aus medizinisch-urologischer Sicht hingegen nicht bestätigen. Wie wir später lernen sollten, sagt man dem Verzehr von Fröschen aber zahlreiche weitere nahezu geniale, kurierende Fähigkeiten nach. Da noch ein paar Standardattraktionen ausstanden, bewegten wir uns erneut zum Plaza de Armas, wo wir von unerwarteten Musik- und Tanzeinlagen empfangen wurden. Was zunächst aussah wie ein für Touristen inszeniertes Spektakel, entpuppte sich als ein sehr großes und bedeutendes peruanisches Fest. Verschiedene Gruppen, die unterschiedliche Ortschaften vertraten, sorgten für ganz unterschiedliche Aufführungen. Allesamt trugen bunte Kostüme, einige unter Ihnen auch verschiedenartige Masken. Eine Gruppe hatte sich tote kleine Lamas auf den Rücken gebunden. Kein Scherz! Durch die Bewegungen der Artisten schlugen die Köpfe der wohl extra für dieses Fest gegenüber der Pachamama geopferten Lamas immer wieder wild umher. Man kann sich vorstellen, welchen Aufschrei die Ausübung eines solchen Rituals in Deutschland wohl bewirken würde. Schließlich bauen wir an verschiedenen Stellen aus Steuergeldern ja sogar Krötentunnel, um liebenswerten Lurchen und Unken die Über- bzw. in diesem Fall ja eher „Unterquerung“ der Straße so angenehm wie möglich zu gestalten – sicherlich ein Extrem der anderen Art. Vorbei am „Piedra de los 12 Angulos“, dem mit 12 Ecken wohl bekanntesten Stein der zahlreichen Inkamauern, wollten wir uns noch einen Überblick über ganz Cusco verschaffen. Hierzu wanderten wir durch das Künstlerviertel San Blas rauf zu einem der Hausberge von Cusco. Oben angekommen, erwartet einen neben einem exzellenten Blick über Cusco eine Christo-Statue - ähnlich dem größeren Pendant in Rio de Janeiro - und in geringer Entfernung eine der zahlreichen Inka-Stätten. In den nächsten Tagen sollten davon noch einige folgen…
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  • Day 41

    Machu Picchu und das Heilige Tal

    May 15, 2017 in Peru ⋅ ☁️ 15 °C

    In den nächsten beiden Tagen sollten die Inka-Stätten im Zentrum unserer Aktivitäten stehen. Neben der bekanntesten, Machu Picchu am gleichnamigen Berg, entschieden wir uns zuvor noch die beiden nahegelegenen und ebenfalls sehr eindrucksvollen Stätten in Pisac und Ollantaytambo zu besuchen. Wem dies nicht genug ist, der findet in der Umgebung von Cusco eine Reihe weiterer Stätten, die die Hochkultur ebenfalls eindrucksvoll zeigen. Wir bevorzugten hier wieder einmal die individuelle Anreise mit einem Taxi gegenüber einer der zahlreichen Tourangebote. Unserem Fahrer sagten wir stets, wo wir gern für einen Moment halten würden und so wurde aus dem Transfer nach Ollantaytambo, von wo aus unser Zug in Richtung Machu Picchu gehen sollte, kurzer Hand eine individuell gestaltete Halbtagestour. Auf dem Weg passierten wir so unter anderem einige Dörfer mit hoher „Meerschweinchendichte“. Diese werden hier in Häusern gezüchtet, um auf dem Grill bzw. im Ofen gegart und schließlich als „Cuy al Horno“ verzehrt zu werden – eine peruanische Spezialität. Man fand am Straßenrand zahlreiche Stände, die zum Kauf dieses traditionellen Gerichts am Spieß einluden (Stückpreis: 15 Soles, ca. 5 Euro). Meerschweinchen soll wohl wie Hase schmecken, wobei man hier häufig das ganze Tier inklusive aller Innereien erhält. Nicht zuletzt wegen Kathis Vorliebe für die kleinen Vierbeiner widerstanden wir jedoch schließlich dem kulinarischen Angebot.
    Die anschließende Zugfahrt von Ollantaytambo nach Aguas Calientes am Fuße des Machu Picchu dauerte etwa 1,5 Stunden und ging quer durch den Regenwald. Die Fahrt ist nicht ganz billig, doch immer wieder ergaben sich hier tolle Szenerien und der Zug mit seinen großen Panoramafenstern lud zum Staunen ein. Generell ist es bemerkenswert, welchen kommerziellen Nutzen Peru aus dem Machu Picchu zieht. Der Staat sollte den Inkas für die Errichtung dieser „Geldquelle“ wohl auf ewig dankbar sein! Zu dem kleinen Städtchen Aguas Calientes gibt es nicht viel zu sagen. Es gibt hier zahlreiche Restaurants sowie Unterkünfte, da jeder Reisende, der diese peruanische Kleinstadt besucht, ein Ziel hat: Die Besichtigung des Machu Picchu. Eine Empfehlung können wir dennoch aussprechen. Unsere Restaurantwahl fiel auf das „Tree House“ und das Essen hier war wirklich vorzüglich. Wer Kürbissuppe mag, wird diese hier lieben, aber auch alle anderen Speisen waren nicht nur delikat zubereitet, sondern auf kulinarisch hohem Niveau!
    Am nächsten Tag ging es nun also zu einem der absoluten Highlights Südamerikas, dem Machu Picchu. Da wir neben dem Besuch der Stätte auch den gleichnamigen Berg selbst erklimmen wollten, nahmen wir früh morgens den Bus aus Aguas Calientes, um unsere Kräfte vorerst noch etwas zu schonen. Dieser bringt einen zur Stätte hinauf, sodass man den frühmorgendlichen Aufstieg von etwa einer Stunde vermeidet. Die Aufstehzeit wird dadurch allerdings leider nicht optimiert, da der Bus, trotz des vorherigen Ticketkaufs, enorme Warteschlangen verursacht. Der erste Bus fährt um 5.30 Uhr und trotz dessen, dass wir bereits 5.00 Uhr am Abfahrtsplatz parat standen, mussten wir uns in eine mehrere hundertmeterlange Schlange einreihen. Meine nicht ganz ernst gemeinte Frage, ob es am Ende der Schlange das neue I-Phone geben würde, verstand mein Vordermann leider nicht und erklärte mir, dass er für den Bus auf den Machu Picchu anstehen würde. ;) Trotzdem entpuppte sich Leo, so hieß der argentinische Zeitgenosse, als sehr angenehmer Weggefährte. Um etwa 5.50 Uhr startete schließlich endlich unser Bus und gegen 6.20 Uhr betraten wir die Pforten des Machu Picchu. Nach einem etwa 10-15-minütigen, leichten Aufstieg war es dann soweit: der altbekannte Anblick der Inkastätte lag unmittelbar vor uns. Auch wenn man diesen Anblick aus Dokumentationen, Reisereportagen oder Fotos von Freunden und Bekannten kennen mag, so wirkt diese Stätte in echt so majestätisch und nahezu surreal wie wohl wenig andere menschliche Bauwerke. Im Gegensatz zu Pisac, Ollantaytambo und zahlreichen weiteren Inkastätten, die für politische und administrative Zwecke genutzt wurden, diente Machu Picchu wohl als religiöses und astronomisches Zentrum für die Gelehrten. Hier zu leben war zur Zeit der Inkas ein Privileg und damit nur der oberen gebildeten Schicht der Bevölkerung vorbehalten. Der Anblick ließ einen dies wahrlich glauben, denn noch heute würden Menschen wohl ein Vermögen ausgeben, um ähnlich majestätisch zu wohnen. Etwa 600 Personen lebten zur Inkazeit maximal in dieser Stätte, was jedoch primär der Wasserknappheit geschuldet war. Besucher merken dies noch immer, denn es gibt im Inneren des gigantischen Areals keine Toilette. Man ist demnach gut beraten, diese vor Betreten der Stätte noch einmal aufzusuchen. Bevor wir uns dem gigantischen Bauwerk genauer widmen sollten, lag der Aufstieg auf den eigentlichen Machu Picchu („alter Berg“) vor uns. Man muss hierzu wissen, dass der Berg, den man auf den meisten Fotoabbildungen im Hintergrund der Stätte sieht, der Wayna Picchu („junger Berg“) ist. Tickets für eine Besteigung dieses unmittelbaren Nachbars sind in der Regel schon sehr lange vorher ausverkauft und es bedarf demnach einer genauen monatelangen Planung, um den Berg zu erklimmen, auf den täglich lediglich 400 Personen gelassen werden. Eine Besteigung des deutlich höheren Machu Picchu dient hingegen nicht selten als Ausgangspunkt, um genau dieses bekannte Fotomotiv aus höchster Höhe zu ermöglichen. Den knapp 1,5-stündigen Aufstieg zum Gipfel sollte man nicht unterschätzen, da von der Stätte aus nochmals über 700 Höhenmeter bis auf eine Gesamthöhe von 3061 Metern zurückzulegen sind und die Pfade, insbesondere zum Ende hin, auch durchaus schmäler werden. Trotz allem lohnt auch hier die Anstrengung, denn oben angekommen, ist man umgeben von einem beeindruckenden Dschungelmeer. Die grünen Berge um einen herum wirken fast übernatürlich und mithilfe von ein wenig Fantasie fühlt man sich gedanklich in die Zeit der Inkas zurückversetzt, in der auf einigen dieser Gipfel Opfergaben erbracht wurden. Anlass hierzu waren wohl unter anderem die in dieser Region häufigen Vulkanausbrüche. Wann immer man das Grollen der Götter in Form einer solchen seismologischen Aktivität spürte, erbrachte man ein Opfer in Form eines Kindes, welches man auf einem der Hügel aussetzte. Dieses wurde unter Einfluss berauschender Substanzen auf den Gipfel gebracht und ist schließlich aufgrund der Kälte in diesen Höhen erfroren. Eine der berühmtesten Opfergaben ist die Kindermumie Juanita, die unweit von Arequipa aufgefunden wurde und später ein eigenes Museum erhielt. Doch auch in den Bergen um Machu Picchu war dieses Ritual sehr typisch. Nach dem Abstieg entschieden wir uns noch eine 2-stündige Führung durch die beeindruckende Stätte wahrzunehmen, um etwas mehr über die Kultur der Inkas zu lernen. Wir besichtigten hierbei unter anderem diverse Tempel, wie den Sonnentempel und den Condor-Tempel, die Wohnhäuser der Inkas, die astronomischen Einrichtungen sowie das Wassersystem und die Terrassenlandschaften. Auch wenn von Menschenmengen überlaufen, so ist der Machu Picchu jede Reise wert und man wird den majestätischen Anblick nicht so schnell vergessen...
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  • Day 43

    Colca-Canyon und Cruz del Condor

    May 17, 2017 in Peru ⋅ 🌙 20 °C

    Das nächste Ziel unserer Reise sollte der Colca-Canyon, die mit 3.270m zweitgrößte Schlucht der Welt, sein. Der Canyon ist damit fast zweimal so tief wie der bekannte Grand Canyon. Er liegt etwa 2-3 Fahrtstunden nördlich von Arequipa, dem Ort, den wir im Nachgang besuchen wollten. Die meisten Reisenden entscheiden sich hierbei für eines der zahlreichen Tourangebote ab Arequipa. Da wir diese organisierten touristischen Bustouren aber in der Regel schauererregend finden, wollten wir den Canyon auf dem Weg von Cusco nach Arequipa eigenständig besuchen. Auf der Landkarte scheint dies kein Problem zu sein, in der Realität sollte die Anreise leider nicht ganz so einfach funktionieren... Zunächst gibt es nur einen Bus, der Cusco und Chivay, den Ort im Colca-Canyon, direkt verbindet. Noch am Vorabend unserer vorgesehenen Abreise sagte man uns, dass es wohl einen Streik in Chivay geben sollte, sodass keine größeren Busse in die Stadt hineinfahren dürften. Diese einzige Direktverbindung würde damit ebenfalls gestrichen werden und es wäre noch nicht klar, wann der Streik beendet und die Verbindung wieder aufgenommen wird. Um nicht mehr Zeit zu verlieren, entschieden wir uns nach der Rückkehr vom Machu Picchu direkt noch für einen Nachtbus in Richtung Puno. Von dort aus gäbe es schließlich „dauerhaft und mindestens alle 30 Minuten“ Busverbindungen nach Chivay. Wie so oft in Peru war das mal wieder nur so halb wahr… Am frühen Morgen aus Cusco in Puno angekommen, ging der nächste Bus erst etwa 2 Stunden später. Dieser würde zudem auch nicht direkt nach Chivay fahren, sondern könnte uns in einem Vorort, etwa 1,5 Stunden vor Chivay, herauslassen. Von dort aus müssten wir dann einen Minibus nehmen, um Chivay letztlich zu erreichen. Was soll ich sagen? Der besagte Vorort war leider nicht mehr als eine Kreuzung im Nichts. Kathi wurde schon etwas bange, dass wir hier unser Nachtlager aufschlagen müssten, nachdem uns ein Zollkontrolleur in der Nähe besagter Kreuzung sagte, dass heute keine Minibusse nach Chivay fahren würden. Aber schließlich lernt man ja aus nicht verlässlichen Aussagen und übt sich in Skepsis. Wir versuchten also unser Glück und fanden schließlich auch eine Mitfahrgelegenheit nach Chivay. Den peruanischen Streik sollten wir noch kurz zu Gesicht bekommen, doch bald darauf hielt auch schon die Dunkelheit Einzug. Am nächsten Tag sollte nun unser eigentliches Ausflugsprogramm der Region beginnen. Eine letzte frühmorgendliche Busfahrt (vorgesehen für 4.00 Uhr startete der Bus dann doch wieder erst um 4.50 Uhr) trennte uns allerdings noch vom geplanten Startpunkt Cabanaconde. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es gegen 9.00 Uhr schließlich los. Wir begaben uns gestärkt in Richtung der kleinen Oase Sangalle. Auf dem etwa 3-stündigen Weg (hinunter ist man schneller, aber zurück sollte man dies durchaus einplanen) lernt man den besagten Canyon in seiner schönsten Form kennen. So liegt der Ort Cabanaconde auf einer Höhe von etwa 3.287m am Rande des Colca-Canyons. Die kleine Oase Sangalle hingegen liegt mitten im Canyon auf einer Höhe von 2.180m. Oder anders ausgedrückt: die „Health-App“ meines I-Phones zeigte am Abend als Tagespensum (Hin- und Rückweg) ganze 278 Stockwerke an. Der Weg sollte sich aber durchaus lohnen. So ergaben sich entlang unseres Weges immer wieder grandiose Ausblicke. Um die Mittagszeit im Tal angekommen, nahmen wir ein kurzes Bad in einem der Pools der Oase – für einen kleinen Geldbetrag kann man diesen zur Erfrischung nutzen. Nach einem Mittagessen und einer kurzen Entspannungspause ging es dann gegen kurz vor 15 Uhr für uns wieder zurück. Wie zu erwarten war, war der Rückweg durchaus kräftezehrender. Dennoch schafften wir es noch ziemlich genau mit Einbruch der Dunkelheit, den Rand des Kraters wieder zu erklimmen. Die letzten Meter zurück zum Ort Cabanaconde legten wir dann schließlich mit Taschen- und Stirnlampe zurück. In Erinnerung bleiben wird uns sicher auch die Begegnung mit einer netten älteren Dame. Nach Betreten eines Supermarktes in Cabanaconde direkt nach unserer Rückkehr kamen wir kurz ins Gespräch mit ihr und sie staunte nur über unser Tagesprogramm und wiederholte völlig überrascht immer wieder: „Ida y vuelta, ida y vuelta...“ („Hin und zurück, hin und zurück...“) Laut ihrer Auskunft würden die meisten Reisenden aufgrund der Anstrengung nur eine Richtung am Tag zurücklegen und für die Nacht in der Oase verweilen… Den Abend ließen wir schließlich mit einem Essen in unserer Unterkunft ausklingen. Als Vorspeise gab es, für europäische Verhältnisse etwas ungewöhnlich, aber zu Kathis Freude Canchita (peruanisches Popcorn). Der zweite „Hauptprogrammpunkt“ unseres Ausflugs folgte direkt am nächsten Morgen – die Beobachtung des Kondorflugs. Man muss hierzu wissen, dass die Vögel mit ihrer faszinierenden Flügelspannweite von bis zu 3 Metern die Thermik in bestimmten Bereichen der Schlucht ausnutzen. Diese ist insbesondere früh morgens zwischen 8 und 9 Uhr und am späten Nachmittag sehr vorteilhaft. Wir waren bereits etwas vor 8 Uhr am Cruz del Condor, dem Aussichtspunkt, der hierfür besonders bekannt ist. Fast pünktlich um 8.00 Uhr begann das Spektakel und nach anfänglich nur einigen wenigen ersten Exemplaren gesellten sich schnell immer mehr dazu. Die Kondore schwebten ultraleicht über der gigantischen Schlucht und man wünschte sich für einen Moment, mit ihnen tauschen zu können. Desöfteren kamen sie den staunenden Menschen am Boden bis auf nur wenige Meter nahe. In etwa 3 Meter Entfernung ruhte ein etwas älteres Exemplar. Es wirkte fast als würde er den Jünglingen beim spielerischen Flug zusehen und ihnen das „Feld“ nun zunehmend überlassen. Er bot ein gutes Fotomotiv, wenngleich Kondore aus der Nähe betrachtet nicht unbedingt als besonders heiße Anwärter auf den Preis des schönsten Vogels gelten. Der schlaffe Hautfetzen oberhalb des Schnabels, der sie vom weiblichen Geschlecht abgrenzt, mutet in der Realität eher wie ein lebloser Hautfetzen an und auch die Farbgebung der Gesichtspartie des männlichen Vogels wirkt mit grau, rosa und einem hellen Orangeton eher wenig maskulin an. Im Anschluss an unsere Kondorzeit ging es mit einem Kleinbus in Richtung Arequipa. Ein paar Zwischenstopps auf dem Weg garantierten uns noch einige weitere Aussichtspunkte, wobei insbesondere die kurze Pause in der Nähe einer Gruppe grasender Lamas und Alpakas uns besonders erfreute.Read more

  • Day 46

    Arequipa - die "weiße Stadt"

    May 20, 2017 in Peru ⋅ ☀️ 21 °C

    Die Stadt Arequipa ist mit etwa 1,3 Millionen Einwohnern hinter Lima mit fast 10 Millionen Einwohnern bereits die zweitgrößte Stadt Perus. Inmitten dreier Vulkane (Misti (5822 m), Chachani (6057 m) und Picchu Picchu (5486 m)) gelegen, erlebt die Region regelmäßig kleinere Erdbeben. Vielen Seismologen zufolge wird es zudem in den nächsten 400 Jahren wieder einen verheerenden Vulkanausbruch geben. Abgesehen von dem Risiko für die Einwohner wirkt die Lage hingegen malerisch, da man von den meisten Punkten der Stadt mindestens einen der Vulkane sieht und einige Punkte mit Rundumblick auch die Sicht auf alle drei Vulkane erlauben. Arequipa ist als „weiße Stadt“ bekannt und auch, wenn man nach einem kurzen Spaziergang meint, dass diese Bezeichnung ihren Ursprung in den weißen Gemäuern der Stadt hat, so existierte der Name bereits vor Existenz der weißen Gemäuer und ist dem früheren Verbot für Indios geschuldet, in Arequipa zu wohnen. Um ein paar weitere Informationen über Arequipa und auch Peru im Allgemeinen zu erhalten, nahmen wir auch hier wiederum an einer Free Walking Tour durch die Stadt teil. Wir lernten hier etwas über diverse verschiedene Volksgruppen, die in einigen abgeschiedenen Gebieten Perus leben, ebenfalls an Pachamama glauben und wohl zum Teil auch ähnliche Praktiken anwenden wie uns bereits in Bolivien beschrieben wurden. Besonders bemerkenswert sind dabei die medizinischen Praktiken, die hier zum Einsatz kommen. So vertraut man bei Krankheiten den heilenden Fähigkeiten des Schamanen. Dieser kennt gleich diverse Formen von angeblich kurierenden Ritualen. Gleich bei zwei bewährten Methoden kommen Meerschweinchen zum Einsatz. So wird bei der ersten Form einer der kleinen Vierbeiner auf der Haut des Menschen gerieben. Die negative Energie des Menschen soll sich so auf das Meerschweinchen übertragen, welches anschließend getötet wird. Das Reinigungsritual ist damit vollendet. Bei der zweiten Methode wird „dem Patienten“ ein Meerschweinchen auf den Bauch gebunden, anschließend wird es seziert und es werden die Eingeweide entnommen. Sollten diese Abnormalitäten aufzeigen, so geht man davon aus, dass das gleiche Krankheitsbild auch beim Menschen vorliegt. Die Methode dient demnach – so zumindest in der Theorie – der Aufdeckung der Ursache der Erkrankung. Als Drittes sei noch eine Methode erwähnt, die mit dem Trinken einer speziellen halluzinogenen Substanz verbunden ist. Das Gemisch namens Ayahuasca soll einem ähnlich der zweiten „Meerschweinchen-Methode“ die Ursache der potenziellen eigenen Krankheit verraten. In der eigenen Vision, die durch den Konsum bedingt ist, soll sich dem Menschen also der Grund der eigenen Krankheit offenbaren. Dass die Methode aber auch weniger heilend wirken als vielmehr tödlich enden kann, zeigt ein Beispiel aus dem letzten Jahr. Ein Kanadier, der sich gemeinsam mit seinem britischen Freund auf eine solche Heilungsreise begeben hatte, stach seinen Freund im Zuge seines halluzinierenden Zustandes ab. Auch wenn letztere Tatsache wohl eher unter die Kategorie Drogentourismus fällt, schenken Studien zufolge immer noch etwa 30% der peruanischen Bevölkerung diesen Praktiken ihren Glauben. Ähnlich wie in einigen afrikanischen Ländern ist der Weg zum Arzt häufig erst die letzte Instanz und wenn dieser dann versagt, weil die Krankheit schließlich schlicht und einfach zu weit vorangeschritten ist, ist es selbstverständlich der Arzt, der hierfür verantwortlich gemacht wird – ein Teufelskreis! Heilungsreisen dieser Art sind je nach Art und Umfang auch für 3000 Euro oder mehr zu haben, dem Wahnsinn sind damit also keine Grenzen gesetzt… In dem Hinterhof eines weiteren lokalen Marktes (Ja, wir haben wahrlich eine Vorliebe für lokale Märkte, da man hier in der Regel einen ganz guten Überblick über kulinarische aber auch andersweitige rituelle Gegebenheiten des jeweiligen Landes erhält), den wir später besuchen sollten, wurden uns einige dieser Praktiken auch noch einmal persönlich angeboten. Der selbsternannte Hobbyarzt hatte zudem auch noch „Kokablätterlesen“ und „Zukunftsdeutung mittels Zigarettenrauch“ in seinem „Kurierungsrepertoir“. Nach einer kurzen Unterhaltung sowie einer Beschreibung des hier erhältlichen Heilungsangebotes lehnten wir jedoch dankend ab. Ein weiterer recht interessanter Ausflug war der Besuch des Catalina-Klosters. Dieser wirklich riesige Komplex inmitten der Innenstadt wurde von einer wohlhabenden spanischen Nonne gegründet. Das Gebäude erinnert insbesondere im Inneren sehr stark an Andalusien und so verwundert es nicht, dass auch die Straßen nach spanischen Städten benannt sind. War es anfangs lediglich spanischen Nonnen gestattet das Kloster zu besuchen, ist diese Restriktion mittlerweile aufgehoben und die aktuelle „Besetzung“ besteht ausschließlich aus gebürtigen Peruanerinnen. Eine überlieferte Geschichte besagt, dass sich unter dem Kloster ein Grab befindet, in dem die Kinder einiger Nonnen begraben wurden. Hinsichtlich der Tatsache, ob die Nonnen bereits schwanger ins Kloster kamen oder auf mysteriöse Weise im Inneren des heiligen Gewölbes schwanger wurden, herrschte hingegen Uneinigkeit…Read more

  • Day 49

    Paracas und Huacachina - Tiere und Dünen

    May 23, 2017 in Peru ⋅ ☀️ 22 °C

    Unser nächster Stop sollte an Perus Küste erfolgen, wenngleich das Baden im Meer noch etwas auf sich warten ließ. Die Wassertemperatur liegt hier bei 16-18 Grad und der Strand lädt ebenfalls weniger zum Baden ein. Auch Paracas selbst ist nicht sonderlich sehenswert – der Ort hat knapp 5.000 Einwohner und weist wenig Besonderheiten auf. Warum sollte man diesen Ort nun also besuchen? Es sind insbesondere die naheliegenden Islas Ballestas, die aufgrund ihrer hohen Tierdichte auf sich aufmerksam machen, sowie die Oase Huacachina mit ihren umliegenden Dünen, die zu einem Besuch einlädt. Wir sollten nach der Ankunft in unserem Hotel zunächst beide Ausflugsziele bewusst vernachlässigen und uns nach den diversen Stadt- und Naturerkundungen an den etwas höheren Temperaturen des Küstenortes vollends am Hotelpool entspannen. Erst am Folgetag standen dann die beiden Attraktionen auf unserer Agenda. Früh morgens machten wir hierzu einen etwa 2-stündigen Bootsausflug und was soll ich sagen? Wir wurden nicht enttäuscht! Bereits nach etwa 15 Minuten erreichten wir einen Punkt mit Hunderten von Pelikanen. Im Hintergrund des Fotos sieht man zudem einige Aasgeier, die nur darauf warteten, dass einer der Pelikane oder der anderen Vögel verstirbt. Die Natur kann grausam und doch so schön zugleich sein. Weitere 15 Minuten später bewunderten wir dann einige Pinguinkolonien, Seelöwen und diverse verschiedene Vogelarten. Man nennt die Islas Ballestas auch das „kleine Galapagos“ und dies bestärkte uns in der Vorfreude auf das, was noch vor uns lag... Am Nachmittag begaben wir uns dann – wieder mal auf eigene Faust – auf den Weg nach Huacachina. Von Paracas aus erreicht man die Oasenstadt in etwa einer Stunde. Wie so häufig lohnte es sich ein wenig zu handeln und so erhielten wir die Hin- und Rückfahrt mit dem Taxi schließlich für 100 Soles (ca. 30 Euro) statt den initial veranschlagten 250 Soles. In Huacachina angekommen, nahmen wir einen der zahlreichen Buggies und starteten in Richtung Dünen. Zwar durften wir das Gefährt letztlich nicht selbst steuern, doch ein Spaß war die hügelige und somit "sprungreiche" Fahrt dennoch. Ein erster Stop diente einigen Fotos inmitten der peruanischen Dünenlandschaft. Fazit: Ganz nett, aber für jeden, der schon einmal in der Rub al-Khali war, eher weniger spektakulär. Die Farbgebung der Rub al-Khali ist einfach deutlich faszinierender und die Weiten scheinen nach nur wenigen Metern zu Fuß in der Wüste schier endlos. Doch dieser Bericht ist über Peru und die Wüste unterstreicht in jedem Fall die Vielseitigkeit des Andenstaates. Nach etwa 15 Minuten machten wir einen Halt auf einer weiteren Düne und starteten mit dem Sandboarding. Zum Abschluss besuchten wir noch die Lagune inmitten von Huacachina, bevor wir uns schließlich auf den Rückweg nach Paracas machten.Read more