16 Wochen Auszeit...

April - July 2017
A 107-day adventure by Kathis und Sylvios Reisen Read more
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  • Day 50

    Lima - 10-Millionen-Stadt bei Nacht

    May 24, 2017 in Peru ⋅ ☁️ 19 °C

    Bevor wir mit Ecuador ein weiteres neues Land betreten sollten, stand noch ein Zwischenstopp in Perus größter Stadt bevor. Es ging in die Millionenstadt Lima. Da wir schließlich keine wirkliche Lust mehr auf Großstädte verspürten und uns Lima von den meisten auch als eher weniger spektakulär beschrieben wurde, beschränkten wir uns auf einen Abend sowie Morgen in der Metropole... Wer gerade mehr Lust auf Großstadtluft hat, wird aber sicher keine Probleme haben hier auch zwei volle Tage zu verbringen. Auch den Wohnbezirk wählten wir auf Basis einer Empfehlung. Der Bezirk Miraflores ist hervorragend geeignet, um einige der sehenswerten Areale der Stadt fußläufig zu erreichen, gleichzeitig ist es durchaus eines der besseren Viertel, welches die Stadt zu bieten hat. Ein abendlicher Spaziergang bestätigte dies. Das Stück Peru, welches einem hier begegnet, hat nur wenig gemein mit dem, was man in den ländlichen Gegenden sieht oder was einem auf den lokalen Märkten in Cusco und Arequipa über den Weg läuft. Es offenbart die starke Schere, die es in dem Land zwischen gebildeter liberaler Bevölkerung und einfachem, mitunter sehr wenig aufgeklärt wirkendem Volk gibt. Man findet in Miraflores teure westliche Geschäfte und Restaurants mit gehobenen europäischen Preisen, in denen der wohlhabende Teil der Schere diniert. Trotz dessen, dass wir an einem Dienstagabend die Hauptstadt besuchten, waren die Restaurants von Peruanern gefüllt. Die Küche wiederum und dafür ist Lima weithin bekannt, ist exzellent. Man findet hier alle Arten des sogenannten Fusion Food, einer Kombination verschiedenartiger kulinarischer Einflüsse, die zu etwas Neuem und Andersartigem verschmelzen. Ob eine Kombination aus asiatischer und peruanischer, italienischer und peruanischer oder asiatischer und amerikanischer Küche, hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Am nächsten Morgen sollte ein kurzer Schock folgen... Unsere Sachen waren gepackt und unser Zeitpuffer zum Flughafen war leider schon etwas zusammengeschmolzen, als wir plötzlich mit dem Fahrstuhl deutlich verfrüht anhielten. Die Zahl "4" schien nicht zu verschwinden und uns war klar: Wir stecken im Fahrstuhl fest. Wir drückten den Signalknopf einige Male bis am anderen Ende schließlich eine Stimme zu hören war. Kurz darauf waren auch schon einige Personen am Fahrstuhl, doch bewirken konnten sie zunächst nicht viel. Wir wiesen die Herren in unserem rudimentären Spanisch darauf hin, dass unser Flug bald gehen würde und sie uns doch bitte evakuieren sowie die endgültige Reparatur des Personenaufzugs auf einen späteren Zeitpunkt verlegen sollten. Nach einiger Zeit schienen sie sich diesem Vorschlag auch anzunehmen und versuchten nun den Fahrstuhl zu öffnen. Nach 30-40 Minuten waren wir schließlich "geborgen" und brachen in Richtung Flughafen auf. Das verpasste Frühstück konnten wir glücklicherweise in der Lounge am Flughafen nachholen...Read more

  • Day 52

    Guayaquil - Startpunkt zu den Galapagos

    May 26, 2017 in Ecuador ⋅ ⛅ 30 °C

    Von der größten Stadt Perus ging es direkt in die größte Stadt Ecuadors... Hatte ich nicht zuvor erwähnt, dass wir genug von Südamerikas Großstädten hatten?! Guayaquil selbst bietet leider auch nicht wirklich viel, im Vergleich zu Lima wohl sogar deutlich weniger. Die 3-Millionenstadt ist jedoch neben der Hauptstadt Quito der Ausgangspunkt für Trips auf die Galapagosinseln, einem Reiseziel, welches Kathi und ich schon ewig besuchen wollten. Da die Ausflüge auf die artenreiche Inselgruppe von hier aus deutlich günstiger zu ergattern sind, als einem dies online gelingen würde, galt es nach unserer Ankunft aktiv unsere weiteren Tage zu planen und Informationen einzuholen sowie fleißig Preise zu vergleichen. Nach dem Besuch einiger Reiseagenturen, diversen Gesprächen mit Ortsansässigen und etwas Verhandlung erhielten wir schließlich ein Angebot, welches unseren Preis-Leistungs-Vorstellungen entsprach. Wir hatten demnach noch etwas Zeit für ein paar sehenswerte Dinge in der Stadt am Guayas, dem Fluss, der auf den ersten Blick eher wie ein verschmutzter großer See wirkt. Durchaus sehenswert ist der Parque Seminario, welcher bekannt für seine zahlreichen Iguanas ist – unser Highlight Guayaquils, doch viel mehr sollte auch nicht folgen... Direkt angrenzend befindet sich eine Kathedrale und entlang der Uferpromenade in Richtung Osten gibt es den Santa Ana Hill, einen Hügel, auf dem sich ein Leuchtturm befindet und von welchem man einen sehr guten Blick auf die mäßig schöne Stadt inklusive ihres mäßig schönen Flusses Guayas hat. Naja, ich denke man merkt, dass dies nicht unsere Lieblingsstadt war... Am letzten verbleibenden Tag sollten wir demnach auch das Weite suchen. In einer 2-stündigen Fahrt begaben wir uns zum Strand in den Ort Salinas an der Pazifikküste. Nach einem ausgiebigen Strandtag sollte es am Abend schließlich wieder zurückgehen. Für jeden der Ähnliches vorhat: Neben Bussen verkehren Minivans der Firma "Johancars", die deutlich komfortabler und auch etwas schneller als die lokalen Busse sind. Zudem befindet sich das Office von Johancars direkt an der Strandpromenade, sodass man weite Zubringerwege vermeidet.Read more

  • Day 53

    Galapagos | Santa Cruz – Tortuga Bay

    May 27, 2017 in Ecuador ⋅ ⛅ 25 °C

    Wir hatten eine Woche für die Galapagos-Inseln vorgesehen und auch wenn dies bereits eine ganze Weile zu sein scheint, so sollte uns bereits kurz nach unserer Ankunft klar werden, dass man hier auch deutlich länger verweilen könnte… Auf den Galapagos-Inseln gibt es zwei Flughäfen, einen auf San Cristobal, recht weit im Osten der Inseln, und einen auf Baltra, einer kleinen Insel nördlich von Santa Cruz, welche einer der Hauptinseln ist und relativ zentral liegt. Unser Flug ging nach Baltra, da wir für den Folgetag eine Kreuzfahrt ab Santa Cruz ergattert hatten. Man kann einige der Inseln auch eigenständig besuchen, bei den meisten hat man allerdings ohne eine Schiffsreise wenig Chancen. Die Cruise sollte uns schließlich 6 Tage und 5 Nächte an einige der schönsten Ecken dieser traumhaften Inselgruppe bringen. Insgesamt standen neben Baltra und Santa Cruz acht weitere Inseln im Süden und Osten auf unserem Plan. Bevor dieses Spektakel aber beginnen sollte, begaben wir uns am Ankunftstag zunächst auf eigene Faust nach Santa Cruz. Unser Hotel lag unweit entfernt vom knapp 40-minütigen Wanderweg zur Tortuga Bay. Dieser tolle Strandabschnitt sollte unser Ausflugsziel für den Nachmittag werden, doch es würde nicht der Strand selbst sein, der uns hiervon wohl am längsten im Gedächtnis blieb und uns zugleich unglaublich faszinierte. Bereits nach wenigen Metern auf dem Weg, der zunächst noch unbefestigt war und einem Trampelpfad ähnelte, bemerkten wir, dass wir hier in einer ganz anderen Welt unterwegs waren, als wir dies aus unseren menschlich zivilisierten Gegenden gewohnt sind. Auch wenn wir durchaus bereits einige andersartige Regionen in Afrika, Asien, Europa oder auch Amerika gesehen haben, so schien hier etwas vollkommen neu für uns zu sein. Immer wieder huschten kleine Echsen von links nach rechts über unseren Weg. Auf beiden Seiten des Weges waren diverse und zweifelsohne verschiedenartige Vögel zu hören, die ebenfalls immer wieder unseren Weg kreuzten. Doch es war nicht nur die offensichtlich unglaublich hohe Tierdichte, die unsere Begeisterung weckte. Ich zückte diverse Male meinen Fotoapparat und näherte mich einigen der Echsen bis auf wenige Zentimeter. Sie schienen nicht von der Stelle zu weichen, sondern wirkten vielmehr wie tierische Fotomodelle, die auf die Fotosession warten und nun posen würden; so neigten sie ihren Kopf – mal nach rechts und mal nach links. Von Angst vor der Kamera oder uns Menschen war hier wenig zu spüren. Auch den verschiedenen Vögeln konnten wir uns auf eine beachtlich kleine Distanz nähern, ohne, dass man eine Scheu verspürte. Und plötzlich war da dieser eine Vogel, im Nachhinein fanden wir raus, dass es sich um eine Spezies des „Galapagos Fly Catcher“ handelte, sein Gefieder war leicht bräunlich und grau sowie am Bauch zitronengelb, sein Schnabel war sehr spitz und wirkte für den Rest seines Körpers leicht überproportioniert, was ihm jedoch gemeinsam mit seinen großen schwarzen Augen ein ausgesprochen süßes Aussehen verschaffte. Er verschwand nicht vor uns, sondern flog direkt vor unser Gesicht und blieb durch einen anhaltenden Flügelschlag etwa 10-15 cm direkt vor uns in der Luft stehen. Das Verhalten erinnerte enorm an das Flugverhalten eines Kolibris. Er entfernte sich kurz darauf und kam einen Moment danach wieder, um dieses Spektakel zu wiederholen. Dabei war er mit uns stets direkt auf Augenhöhe - es wirkte fast wie in einem Märchen oder einem Zeichentrickfilm. Die Neugierde des kleinen Flugprofis ließ ihn unglaublich intelligent und erfrischend unerschrocken wirken und sie zeigte zudem, dass die Welt hier gefühlt noch in Ordnung ist. Man konnte annehmen, dass keines der vielen Tiere hier je schlechte Erfahrungen mit menschlichem Kontakt gemacht hatte. Ja, man konnte vielmehr meinen, dass wir die ersten Menschen wären, die jener Vogel je gesehen hatte – als befänden wir uns in einem Rollentausch. So war es für kurze Zeit der Vogel, der UNS observierte und uns als andersartige spannende Kreaturen in seinem Kosmos wahrnahm. Wenngleich dieser Vogel das Tageshighlight in Bezug auf Neugierde und Zutraulichkeit in der Tierwelt bleiben sollte, bestätigten die weiteren Tierbegegnungen unseren ersten Eindruck hierzu. Nach einem längeren befestigten Pfad, auf dem wir weiterhin immer wieder Vertreter der einzigartigen Fauna zu Gesicht bekamen, erreichten wir schließlich den feinkörnigen Traumstrand von Tortuga Bay. Man sah einige Wellenreiter mit ihren Surfbrettern im Meer herumtoben. Nach einer kurzen Pause bewegten wir uns einige hundert Meter entlang des paradiesischen Meerzuganges. Am Strand war kurz darauf ein Vogel zu sehen, der sich gerade einen Zweikampf mit einer Echse bot. Immer wieder schnappte sich der kecke Fluggefährte die Echse und schleuderte sie einige Zentimeter durch die Luft. Die Echse selbst wirkte fast reglos, doch kaum auf dem Sand angekommen, bewegte sie sich immer wieder einige Zentimeter voran. Wir verfolgten das Schauspiel für einige Minuten, bevor wir weiter voran schritten. Am Ende der Bucht sollte dann noch eine für uns neue Tierart warten – die bis zu 4 Fuß (ca. 1,20 m) großen Meeresechsen. Mindestens 50 Stück lagen hier auf einem Areal von vielleicht gerade einmal 100 Quadratmetern. Sie schienen miteinander zu kuscheln und tatsächlich ist dies wohl ein gewohntes Verhalten, um sich gegenseitig Wärme zu spenden. Auch sah und hörte man die Echsen immer wieder niesen, ein Verhalten, welches es ihnen erlaubt, das Salz auszuscheiden, welches die Salzwasser trinkenden Kriechtiere ohne Schweißdrüsen nicht wie wir Menschen absondern können. Knapp einen Meter entfernt vom Strand saß ein Pelikan auf einem Mangrovenbusch und reinigte sein Gefieder, einige Meter weiter dann eine Art „Kindergarten von Meeresechsen“ – 20-30 der kleinen Nachkömmlinge lagen hier auf einer Mauer und schienen wiederum zu posieren. So wechselte ein Fotomotiv das andere ab und die Zeit bis einer der Strandwächter uns darauf aufmerksam machte, dass wir den Strand zu verlassen hätten, verging wie im Flug. Denn dieser ist nachts den Schildkröten vorbehalten, um sie nicht bei ihrer Eiablage zu stören.Read more

  • Day 54

    Galapagos | Santa Cruz - Bachas Beach

    May 28, 2017 in Ecuador ⋅ ☀️ 28 °C

    Am zweiten Tag sollte nun unsere Cruise starten und so bewegten wir uns morgens zum vorgesehenen Treffpunkt. Nach einer kurzen Kennenlernrunde zwischen uns, unserem Guide und den restlichen 5 Vertretern unserer Gruppe, warteten wir noch eine Weile am Bootssteg, bevor uns ein kleines Schlauchboot auf unser Motorsegelboot brachte. Doch selbst in der Wartezeit gab es genügend zu beobachten. So sprangen vor uns immer wieder Thunfische aus dem Wasser empor. In unmittelbarer Nähe poste ein Pelikan auf einem Stein nahe dem Wasser und zahlreiche Krabben rundeten die Szenerie ab. Kurze Zeit später auf unserem Boot angekommen, beobachteten wir schließlich einen knapp 2 Meter großen Hai, der um uns kreiste. Da initial die meisten Schiffe in der Gegend der Fischerei nachgingen, war ein solches Schiff für die Haie lange Zeit ein guter Ort, um eine kleine Zwischenmahlzeit aus den Fischernetzen abzugreifen. Dieses Ritual wurde wohl überliefert und führt noch heute dazu, dass die Raubfische Schiffe als Beutestation wahrnehmen. Das Baden von Bord aus ist demnach eher weniger zu empfehlen und für unsere täglichen Schnorchelausflüge sollten wir ein kleines Schlauchboot nutzen oder an Land fahren. Zwar sahen wir auch hier zahlreiche Haie, aber in der Regel kleinere Artgenossen oder tendenziell weniger hungrige . Da weltweit gerade mal etwa 10 Menschen jährlich durch Haiangriffe ums Leben kommen, ist die Angst der Menschen vor Haien ohnehin etwas irrational und wohl zum Teil durch die Medien, Hollywoodfilme etc. begründet.
    Am Nachmittag besuchten wir dann Bachas Beach, einen der vermutlich besten Strände auf den Galapagos, um Krabben zu beobachten. Wir sahen zudem diverse Meeresechsen, einige Flamingos, die sich in den 2 Lagunen nahe dem Strand befanden, verschiedene Arten von Seevögeln (z.B. Kanadareiher, Amerikanischer Stelzenläufer, Galapagos-Fliegenschnäpper, Austernfischer etc.). Zudem beobachteten wir unweit eine riesige Tölpelkolonie beim Fische fangen. Kurz darauf ging es zum ersten Mal vom Strand aus Schnorcheln. Wir sahen hierbei schon diverse verschiedene Fische, spektakulärere Bewohner der Unterwasserwelt sollten allerdings erst in den nächsten Tagen folgen. Zurück an Bord stießen am Abend zwei weitere Mitreisende aus Australien zu uns, die ihre Cruise erst recht kurzfristig organisiert hatten. Insbesondere Yang, ein junger Arzt aus Adelaide, sollte noch für einige Freude an Bord sorgen und sich auch eine klare Einladung auf ein Bier nach München verdienen. Unsere Besatzung umfasste ab diesem Zeitpunkt mit uns demnach also 9 Personen zuzüglich des Bordpersonals. Nach einem Briefing für den Folgetag von unserem Guide Juan, was es ab diesem Tag stets vor dem Abendessen geben sollte, widmeten wir uns einem delikaten abendlichen Menü. Generell war die Qualität der zubereiteten Mahlzeiten wirklich bemerkenswert, wenngleich die Quantität ab und an noch ausbaufähig gewesen wäre .
    Noch am Abend starteten wir unsere Überfahrt nach South Plazas Island, wo wir am frühen Morgen mit unserem Besichtigungsprogramm fortfahren würden. Während unserer ersten Nacht war die See dabei recht ruhig – ein Zustand, der sich in den Folgenächten ändern sollte...
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  • Day 55

    Galapagos | South Plazas & Santa Fé

    May 29, 2017 in Ecuador ⋅ ⛅ 25 °C

    Unser zweiter Landgang erfolgte auf South Plazas Island. Direkt am Steg empfingen uns hier einige Seelöwen. An manchen Tagen fällt es laut unseres Guides hier gar schwer das Boot zu verlassen, weil die stämmigen Meeresbewohner den Steg blockieren. Für uns hingegen boten sich dadurch wieder interessante Fotomotive und es fällt einem in der Regel auch nicht schwer, den Meeresbewohnern für einige Minuten einfach nur beim Herumtoben zuzusehen. Im Gegenteil – unsere Gruppe war sich schnell einig, dass es eine sehr erfrischende Abwechslung ist, deutlich mehr Tiere als Menschen am Tag zu sehen. Nach den Meeresiguanas am ersten Tag enthielt unser heutiges „Faunabesichtigungsprogramm“ zudem diverse Landiguanas sowie wiederum neue Seevögel. Zu erwähnen ist hier wohl insbesondere ein Pärchen von Gabelschwanzmöwen, welchem wir für mehrere Minuten aufmerksam beim Liebkosen zusahen. Das Weibchen hütete dabei gerade die frisch gelegten Eier und das Männchen kümmerte sich ausgesprochen fürsorglich um die „Dame seiner Wahl“, indem es das Gefieder des Weibchens liebevoll mit seinem Schnabel berührte.
    Nach einer Pause an Bord gab es Mittagessen, bevor wir am Nachmittag Santa Fé Island erreichten und von dort aus zum zweiten Mal zum Schnorcheln aufbrachen. Nach etwa einer Stunde ging es schließlich zum Boot zurück. Hier erwarteten uns wie nach jeder Rückkehr von einem Landgang bzw. Schnorchelausflug kleine Snacks. Neben Biskuits und Oliven konnten dies auch einmal Empanadas sein. In jedem Fall erfreuten wir uns in der Regel sehr an der kleinen Stärkung. Anschließend, nach einer kurzen Pause an Bord, stand wiederum ein etwa 1,5 Stunden langer Landgang auf Santa Fé Island an. Neben einer Seelöwen-Kolonie und diversen weiteren Tieren zog hier auch der „Kaktuswald“ unsere Aufmerksamkeit auf sich. Nach dem Abendessen stachen wir wieder in See. Die Nacht verlief dabei leider recht unruhig, da der Wellengang das kleine Schiff doch recht stark in Bewegung versetzte…
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  • Day 56

    Galapagos | Lobos & San Cristóbal

    May 30, 2017 in Ecuador ⋅ ⛅ 24 °C

    Als erste Station am Morgen war ein Besuch des „Kicker Rock“ bzw. „Golden Rock“ vorgesehen. Dieser beeindruckende Felsen inmitten des Meeres und in der Nähe der Insel San Cristobal eignet sich hervorragend für Schnorchel- oder auch Tauchausflüge. So kann man sich zwischen den Felsen hindurch bewegen und das zum Teil kristallklare Wasser erlaubt Blicke in die Tiefen der Meereswelt. Wir sollten hier später unter anderem einen Hai bei der Jagd beobachten. Bevor wir den gigantischen Fels im Meer jedoch am Morgen erreichten, ertönte bereits völlig unerwartet gegen 6.30 Uhr die Glocke. Im Normalfall sollte diese nur zum Essen oder zu unseren vereinbarten Ausflugszeiten klingeln, damit jeder Bescheid weiß, dass er sich am Versammlungspunkt des Schiffes einzufinden hat. Die Ursache für den frühmorgendlichen Appell waren Delfine, denen wir auf unserem Weg begegneten. Sie sprangen unweit vom Boot entfernt aus dem Wasser empor und läuteten damit sprichwörtlich diesen Morgen für uns ein… Auch dieser zweite Tag sollte sowohl vom Wetter als auch vom Erlebnisfaktor wirklich beeindruckend werden. Wie beschrieben, sahen wir kurz nach dem „Schnorchelstart“ einem etwa 1,50 Meter großen Hai dabei zu, seine Runden zu drehen, um sich ein fischreiches Frühstück zu ergattern. Zudem beobachteten wir zwei spielende, nahezu tanzende Seelöwen. Auch eine große Wasserschildkröte schwebte neben uns im Wasser, sie schien jedoch von uns menschlichen Besuchern recht unbeeindruckt zu sein. Die immensen Fischschwärme sind dabei noch gar nicht erwähnt… Auch wenn wir beim Schnorcheln bzw. Tauchen in Ägypten, Thailand oder Belize schon sehr farbenfrohe Fische gesehen hatten, so war dieses Ausmaß mit Schwärmen von zum Teil 10.000 oder mehr Fischen auch für uns neu und es demonstrierte einem abermals, wie es möglich ist, dass so viele Seevögel etc. hier überleben können. Es scheint einfach für alle Tiere genügend Nahrung vorhanden zu sein und da die menschlichen Eingriffe in das natürliche Gleichgewicht hier zumindest heutzutage reguliert und somit begrenzt sind, gelingt es größtenteils die Artenvielfalt als auch die hohe Quantität der Faunavertreter zu erhalten.
    Am Nachmittag stand dann noch ein Landgang auf der kleinen Insel „Lobos Island“ auf unserer Agenda. Ähnlich wie am Vortag, allerdings in deutlich stärkerer Intensität, wurden wir auch hier bereits vor Ankunft durch ein tierisches Spektakel im Wasser begrüßt. Pelikane kreisten neben uns und stürzten immer wieder abrupt ins Wasser, um sich den einen oder anderen Fisch zu angeln. Mehrere Seelöwen schwammen um das Boot und schienen ein Versteckspiel mit uns zu spielen, in dem sie in die Höhe sprangen, dann wieder abrupt abtauchten und an einer anderen Seite des Bootes auftauchten. Es schien ihnen durchaus Freude zu bereiteten, mit uns und unserem Boot in Interaktion zu treten – ein „erfrischendes“ Gefühl überkam uns… Diese Tiere wurden offensichtlich nicht dressiert, diese Show für uns aufzuführen, und zugleich schienen sie unglaublich lebensfroh und glücklich zu sein. Nach einem Besuch dieser einzigartigen Inseln wirken Tiere in unseren künstlich kreierten Zoolandschaften in sich gekehrt, wenn nicht gar traurig, weil man sie aus ihrem natürlichen Lebensraum gerissen hat. Ja, ein Besuch dieser atemberaubenden Inseln, auf denen die Natur noch im Gleichgewicht zu sein scheint, kann die eigene Sicht auf den menschlichen Umgang mit ihr durchaus wandeln.
    Auf Lobos Island selbst folgten dann noch weitere brütende Tölpel inklusive ihren Jungvögeln, Fregattvögel wie der „Magnificient Frigate Bird“ mit seinem roten ballonartigen Halsschmuck oder der „Common Frigate Bird“ sowie zahlreiche weitere uns bisweilen unvertraute Vögel. Zurück an Bord traf ich unseren Koch überraschenderweise mit einem Deutschlandtrikot an. Nach einer kurzen Unterhaltung zum deutschen Fußballteam wies ich ihn darauf hin, dass das aktuelle Trikot aufgrund „jüngster“ Erfolge mittlerweile sogar schon 4 Sterne aufweist. Er sollte diesen Kommentar ernst nehmen und zeigte mir bei der nächsten Begegnung an Bord stolz den 4. Stern, den er mit einem schwarzen Stift auf seinem Trikot ergänzt hatte .
    Kurz darauf erreichten wir San Cristóbal Island. Neben einigen Läden an der Strandpromenade und Seelöwen, die diverse Sitzbänke in Hafennähe bevölkern, gibt es hier ein wirklich interessantes „Interpretation Center“, welches über die Geschichte der Galapagos-Inseln aufklärt und zudem die Brücke zur Neuzeit schlägt, in der dieses eventuell letzte Paradies für Tiere immer mehr bedroht zu sein scheint. Nach einem kurzen Besuch folgten wir dem Pfad rauf bis zum Gipfel „Frigate Darwin Hill“. Man hat von hier aus einen durchaus schönen Blick auf einen Großteil der Insel. Wir entschlossen uns schließlich in den letzten Stunden bis zur Rückkehr auf unser Boot noch einen Strand aufzusuchen. Ein wirklich schmaler Trampelpfad führt mitten durch die üppige Vegetation vom Hügel aus zum Playa Baquerizo. Immer wieder ergeben sich auf dem Weg tolle Ausblicke auf das Meer. Nach etwa 40 weiteren Minuten kamen wir und Daniela, eine Schweizerin aus unserer Gruppe, die uns auf unserem Weg begleitete, am einsamen feinen Sandstrand an. Auch hier waren wieder einmal die Tiere in der klaren Überzahl, denn neben uns war nur noch ein weiterer Herr an dieser abgelegenen aber gerade deshalb umso schöneren Badebucht. Stattdessen waren unsere Strandnachbarn einige Meeresiguanas sowie diverse Seevögel. Im Meer sah das Verhältnis zu unserer Freude ebenfalls nicht anders aus. So stammten auch die Köpfe, die in einigen hundert Metern Entfernung aus dem Wasser ragten, von Wasserschildkröten. Für uns war nicht zuletzt dies ein Grund nach dem Marsch eine Erfrischung im „kühlen Nass“ zu suchen und uns den gigantischen Panzerträgern zu nähern. Mitunter kamen wir bis auf wenige Meter an sie heran und konnten den ein oder anderen aus dem Wasser ragenden Kopf so klar erkennen. Beim Schnorcheln sollten wir in den Folgetagen noch diverse weitere Exemplare in unmittelbarer Nähe erleben. Nach der Rückkehr gönnten wir uns mit den mitreisenden Australiern noch einen Cocktail am Strand, bevor es für uns schließlich wieder an Bord ging. Ein weiterer interessanter Tag neigte sich dem Ende zu.
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  • Day 57

    Galapagos | Gardner & Española Island

    May 31, 2017 in Ecuador ⋅ ☁️ 10 °C

    Unser nächster Tag startete mit einem Landgang am Gardner Beach auf Española Island. Nach einem etwa 1-stündigen Strandspaziergang, bei dem wir wiederum diverse Seelöwen antrafen und zum ersten Mal auch den für Española Island typischen, schwarz-rot gefärbten Meeresiguanas begegneten, gingen wir schließlich für etwa eine weitere Stunde schnorcheln. Ziel war ein nahegelegener vorgelagerter Felsen, dem wir uns vom Strand aus näherten. Der kurze Ausflug sollte einige interessante Bewohner der Meereswelt für uns bereit halten. So sahen wir zunächst zwei und später noch drei weitere Exemplare des Weißspitzen-Riffhaies. Die Haie lagen jeweils unter einem Felsvorsprung und befanden sich in maximal 2 Meter Entfernung zu uns. Im Gegensatz zu den deutlich größeren Galapagos-Haien, die wir am nächsten Tag bei der Jagd im offenen Meer beobachten sollten, lauern diese kleineren Exemplare ihrer Beute eher in Riffnähe auf. Darüber hinaus sahen wir verschiedene Lobsterarten, Stachelrochen, eine Wasserschildkröte sowie diverse weitere Fischarten.
    Ein wenig später gingen wir schließlich ein weiteres Mal schnorcheln – diesmal vom Schlauchboot aus und in unmittelbarer Nähe der Insel „Gardner Island“. In einer kleinen Höhle nahe der Insel sahen wir zwei Seelöwen, die sich wild im Wasser umherbewegten und offensichtlich Fische fingen. Die riesigen Fischschwärme reagierten immer wieder sehr schnell auf die sich ihnen nähernden, hungrigen Gefährten. Das Spektakel zwischen den zwei deutlich größeren Räubern und den hunderten von Beutetieren wiederholte sich zahlreiche Male bis letztlich einer der beiden Seelöwen sich einen der Fische schnappte. Nachdem der Hunger zunächst befriedigt schien, begaben sich die beiden direkt danach in eine Art „Unterwasserspiel“ mit unserem Guide. Dieser imitierte die Schwimmbewegungen der beiden Seelöwen im Wasser und die Seelöwen sprangen darauf an und umkreisten uns neugierig. Bevor wir das Boot ein wenig später wieder erreichten, passierten wir noch einige große Fischschwärme.
    Nach dem Mittagessen und einer etwa 2-stündigen Pause stand bereits der nächste Landgang auf Española Island an. Unser Guide nannte die Insel nur „Jurassic Park“, da hier so viele Landiguanas leben. Wie zuvor erwähnt, zeichnet sich diese hiesige Art besonders durch ihre rote Färbung aus. Als weitere Highlights der hier vertretenen Fauna sind die Maskentölpel (der Name stammt von der schwarzen Färbung in der Umgebung der Augenpartie, die einer Maske gleicht) sowie die gigantischen Albatrosse zu erwähnen. Letztere sind auf Galapagos einzig und allein auf Española Island zu beobachten. Zudem ist die hiesige Art, wie so viele Tierarten, hier endemisch, also nur auf Galapagos vertreten. Dafür sahen wir hier aber nicht 5 oder 10 der beeindruckenden Vögel mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,20 Metern, sondern mindestens 100 Stück. Einige waren gerade dabei die Eier zu hüten, andere wiederum zeigten ein interessantes Paarungsverhalten, indem sie sich frontal gegenüber standen und immer wieder wild ihre Schnäbel aneinander stießen. Hätte man nicht gewusst, dass es sich bei den beiden um Männchen und Weibchen handelt, hätte man gar annehmen können, dass sich zwei Männchen in einem Kampf befinden. Nach einigen Sekunden wildem „Schnabelklappern“ öffnete stets einer der beiden Albatrosse seinen Schnabel und stieß einen sehr eigenartigen Laut aus. Kurz darauf bewegten sie ihre Köpfe mehrfach zu jeweils verschiedenen Seiten und wirkten dabei fast tanzend. Schließlich begann der ganze Prozess von Neuem. Wir sahen den beiden minutenlang bei ihrem Prozedere zu, bevor wir uns weiter bewegten. Ein anderes Pärchen ließ es hier etwas ruhiger angehen. Im Gras sitzend liebkoste das Weibchen das Männchen mit seinem Schnabel im Gefieder. Dem Männchen schien die Zärtlichkeit zu behagen, was spätestens deutlich wurde, als es seinen Kopf senkrecht in die Höhe streckte. Neben den wieder einmal atemberaubenden Tierbeobachtungen gab es auf Española Island auch noch ein weiteres Naturphänomen zu besichtigen – das sogenannte „Blow Hole“. Durch dieses große Loch in der Felslandschaft an der Küste kommt es zu einem geysirartigen Aufsteigen des an die Küste gespülten Wassers. Je nach der Stärke der sich nähernden Wellen spritzt das Wasser dabei bis zu 30 Meter hoch in die Luft. Kurz darauf ging es zurück an Bord und noch am Abend nahmen wir Kurs in Richtung Floreana Island auf.
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  • Day 58

    Galapagos | Floreana & Champion Island

    June 1, 2017 in Ecuador ⋅ 🌙 25 °C

    Ähnlich wie der Vortag begann auch unser letzter voller Kreuzfahrttag mit einem Landgang. Auf San Cristóbal Island hatten wir auf Anraten unseres Guides zwei Tage zuvor Postkarten erworben. Diese sollten wir auf Floreana Island nun auf dem traditionellen Postweg der Insel „versenden“. Nur ein paar Meter vom Strand entfernt in Richtung des Inselinneren erreichten wir den berüchtigten Postkasten. Bevor wir unsere eigenen Karten hier hinterließen, sahen wir zunächst die fünf Tüten voller Postkarten durch, die sich im Inneren befanden. Ziel war es, Karten aus dem eigenen Heimatland zu identifizieren, die wir per traditioneller händischer Übergabe zustellen könnten. Gleiches sollte in der Folge mit unseren Karten durch andere Reisende passieren. Die Tradition dieser händischen Übergabe stammt noch aus den Zeiten, als spanische Seeleute eine erste Form der Kommunikation aufbauen wollten. Sie hinterließen hier Botschaften für Personen, die nach ihnen eintreffen sollten. Dieser Tradition folgend verfolgen Reisende noch heute das System der händischen Übergabe. Leider fanden wir keine Karten mit deutscher Zieladresse vor. Vielleicht waren kurz vor uns motivierte Deutsche am Postkasten, die alle Karten in ihr Gepäck aufnahmen, selbst aber keine hinterließen? Unsere Mitreisenden ernteten deutlich mehr Aufgaben. So fanden wir bestimmt 20 Karten aus England und auch einige aus der Schweiz bzw. Australien und Neuseeland. In guter Hoffnung, dass schon bald wieder Deutsche den Postkasten aufsuchen würden, hinterließen wir jeweils eine handgeschriebene Karte und schritten voran. Als nächstes stand die Besichtigung des Lavatunnels an. Dieser Tunnel, der durch eine Eruption entstanden ist, befindet sich einige Meter tief unter der Erde. Nachdem wir eine Leiter heruntergestiegen waren, folgte ein Seil, an dem wir den Abstieg in die Dunkelheit fortsetzten. Unten angekommen, findet man einen Süßwassersee vor. Licht hatten wir hier lediglich durch die mitgebrachten Taschen- und Stirnlampen. Kathi und ich sowie auch einige weitere unserer Gruppe liefen einige Meter in den immer tiefer werdenden See. Bei vollkommener Dunkelheit ist dies durchaus ein Erlebnis. Nach etwa 50 Metern mussten wir schließlich unter einem Felsen durchschwimmen, um auch das Ende des Tunnels zu erreichen. Wieder am Strand angekommen, gingen wir dann ein weiteres Mal schnorcheln. Highlight waren diesmal, wie schon zuvor angedeutet, die zahlreichen Wasserschildkröten. Ist es sonst durchaus etwas besonderes ein solches Exemplar im Wasser anzutreffen, schien es an diesem Strand nur so von Wasserschildkröten zu wimmeln. Wir sahen in kurzer Zeit mindestens 5 verschiedene Exemplare und folgten ihnen stets ein paar Meter im Wasser. Der letzte Schnorchelausflug erfolgte am Nachmittag dann schließlich an der Küste von Champion Island. Wir näherten uns ein letztes Mal mit dem Schlauchboot der Küste und sprangen dann einer nach dem anderen in das hier durchaus erfrischende Wasser. Anfangs war die Strömung enorm stark und man musste neben dem Staunen über die Unterwasserwelt, die unter einem lag, immer wieder daran denken, sich weit genug vom scharfkantigen Riff entfernt zu halten. Einige hundert Meter weiter änderte sich das aber und das Wasser glich hier eher einem Swimmingpool. Dieser letzte Schnorchelausflug überzeugte vor allem durch seine gigantischen Fischschwärme. So befand sich unter uns einmal ein Schwarm von schätzungsweise mehr als 10.000 Fischen – ein wirklich einzigartiges Gefühl.
    Unser zweiter Landgang erfolgte auf Floreana Island. Wir sahen hier einige Flamingos, wenngleich die Menge an Tieren und auch die Entfernung zu den rosa gefärbten Vögeln mit Abstand nicht mit den Flamingobeobachtungen in der Salar de Uyuni mithalten konnte. Nach einem kurzen Wanderweg erreichten wir einen tollen weißen Sandstrand, von dem aus wir fünf Galapagos-Haie mit einer Länge von bis zu 2 Metern bei ihrem Jagdverhalten beobachteten. Zudem säumten diverse Stachelrochen den Strand. Das Schwimmen fiel hier jedoch demnach aus. Stattdessen bewegten wir uns zurück an Bord, wo ein Cocktail zum Abschluss des vollen letzten Tages auf uns wartete.
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  • Day 59

    Galapagos | Santa Cruz - Darwin Station

    June 2, 2017 in Ecuador ⋅ ⛅ 24 °C

    Letzte Station unseres Galapagos-Ausflugs war die Charles Darwin Station auf Santa Cruz. Diese Station dient der Aufzucht einiger auf den Galapagosinseln bedrohter Tierarten. Hierzu gehören diverse Arten von Riesenschildkröten sowie Iguanas. Neben den Seychellen sind die Galapagosinseln dabei der einzige Ort an dem man die Riesenschildkröten noch in ihrem ursprünglichen Lebensraum beobachten kann. Ursache für die heutige Bedrohung der Tiere ist wieder einmal der Mensch. Um mit den Worten unseres Guides zu sprechen, verhielten sich die ersten Siedler auf den Galapagosinseln wie in einem „Supermarkt“. Die Schildkröten wurden auf der Rückreise mit dem Schiff mitgeführt und verzehrt, da man so frisches Fleisch an Bord hatte, welches man bis zur „Abschlachtung“ der Tiere nicht kühlen musste. Zudem wurde aus den Schildkröten Öl gewonnen, welches unter anderem für die damalige Straßenbeleuchtung auf den Inseln verwendet wurde. Des Weiteren kamen durch frühere Besiedlungen unter anderem Ratten auf die Inseln, welche die Eier der Landschildkröten auffressen und heutzutage leider zu einer echten Bedrohung einiger Rassen führen. Analog hierzu brachten erste Siedler auch schon Schafe auf die Inseln, die eine Vielzahl der Kakteen auffraßen und damit das natürliche Gleichgewicht störten. Auf Santa Fé Island wurden demnach mittlerweile bereits Kakteen angepflanzt.
    Der letzte Tag sollte der einzige werden, an dem uns der Wettergott leider nicht segnete. Da unsere Reisezeit allerdings noch in das Ende der Regenzeit fiel, können wir durchaus von Glück sprechen, dass der Rest unseres Ausflugs so sonnig war… Nach einem Rundgang durch die Aufzuchtstation inklusive einiger Erklärungen unseres Guides hatten wir noch ein paar Stunden Zeit bis unser Flug am Mittag gehen sollte. Leider wurde dieser ersatzlos gestrichen und wir wurden einfach auf den nächsten Flug gebucht. Wie man uns bereits zuvor mitgeteilt hatte, ist dieses Verhalten in Südamerika nicht untypisch, sondern passiert durchaus häufiger, wenn einzelne Maschinen nicht voll sind. Wir flogen demnach erst am Nachmittag und kamen schließlich gegen Abend in Quito an.
    Abschließend lässt sich sagen, dass wir unser Boot namens „Encantada“ durchaus für eine derartige Reise weiterempfehlen können. Die Mischung aus mehr Individualität bzw. mehr persönlichem Kontakt zu Guide und Mitreisenden durch die vergleichbar kleine Reisegruppe, die überaus freundliche Crew inklusive des qualitativ hochwertigen Essens und besonders unser Guide Juan, der mit Herzblut diesen Job ausübte, überzeugten uns sehr. Juan war neben dem kanadischen Astronomen, den wir in San Pedro de Atacama kennengelernt hatten, ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Menschen einen Job erst dann perfekt ausüben können, wenn sie das, was sie tun, mit Herzblut tun. Er wurde vor 57 Jahren auf Baltra geboren und ist seit 36 Jahren Guide auf den Galapagosinseln. Wir haben noch nie einen Guide mit derartiger Erfahrung gesehen, der trotz dieser langen Zeit diesen Enthusiasmus versprüht hat. Immer wieder sagte er voller Verwunderung „Jesus, this is amazing“, wenn wir etwas Neues sahen. Er zückte aufgeregt seine eigene Kamera und machte Fotos – genau wie wir. Hätte man es nicht besser gewusst, hätte man wohl fast meinen können, dass er ein Mitreisender ist, weil er alles um sich herum immer wieder so stark bewunderte. Sein immenses Ausmaß an Erfahrung und seine Geschichten hätten ihn allerdings entlarvt. Man merkte einfach, dass er in seinem Job seine volle Erfüllung gefunden hat!
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  • Day 62

    Quito & Baños - Großstadt und Dschungel

    June 5, 2017 in Ecuador ⋅ ⛅ 19 °C

    Die 1,8 Millionen-Stadt Quito ist sicherlich eine der schöneren Großstädte Südamerikas und wohl auch nicht ohne Grund UNESCO-Welterbestätte. Wie bereits zuvor erwähnt, hält sich unsere Begeisterung für Südamerikas Großstädte (mit Ausnahme von Buenos Aires und La Paz) jedoch in Grenzen und so war Quito für uns nicht viel mehr als ein Ort zur Durchreise. Wir besuchten die Altstadt inklusive des Hauptplatzes Plaza Grande, der von zahlreichen Schuhputzern gesäumt wird, gingen in eine der zahlreichen traditionellen Kirchen, die im Gegensatz zu europäischen Gotteshäusern von Gold übersät sind, und genossen im Anschluss an eine kleine Schokoladenprobe unterschiedlicher Sorten eine heiße Schokolade in der Galería Ecuador Gourmet – für Schokoladenliebhaber absolut empfehlenswert! Ein Kakao hier ist wahrlich ein Erlebnis! Ecuador ist nicht ohne Grund mit 36% Marktanteil heute weltgrößter Erzeuger von Edelkakao. Im Anschluss machten wir noch einen kleinen Spaziergang entlang der Calle La Ronda, dem künstlerischen Herz von Quito. In einem kleinen Restaurant ließen wir uns hier eine „Locro de papa“ schmecken. Diese traditionelle ecuadorianische Kartoffelsuppe wird mit Avocado und Käse zubereitet.
    Im Anschluss starteten wir schließlich auch schon bald zu unserem Kurzausflug ins etwa 3 Stunden entfernte Baños, was mit seinen grünen Hügeln sowie zahlreichen Wasserfällen wieder einen deutlichen Kontrast zur Hauptstadt Quito darstellte. Leider hatten wir mit dem Wetter hier nicht wirklich Glück und es regnete einen Großteil der Zeit. Aber wie Kathi zurecht anmerkte, kann man „in 16 Wochen einfach nicht nur schönes Wetter“ haben… Nichtsdestotrotz blieben wir unserer Agenda treu und besuchten die „Schaukel ins Nichts“, eine an einem Baumhaus angebrachte Schaukel, an der man ins Grüne bzw. in unserem Falle „in den Nebel hinein“ schwingt. Anschließend begaben wir uns noch auf die „Ruta de las cascadas“, einen Rundweg voller Wasserfälle. Man kann hier entweder auf eine Tour zurückgreifen, einen Partybus nehmen oder das Ganze, wie wir uns entschieden, mit einem privaten Taxifahrer auf eigene Faust unternehmen. Nach etwas Verhandlung zahlten wir unserem Fahrer etwa 30 Dollar dafür, dass er uns ca. 4,5 Stunden umherfuhr. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wir konnten sagen, wo wir stoppen wollen und wie lang wir wo zu verweilen gedenken. Nach 10 Minuten Fahrt erreichten wir den ersten Wasserfall. Etwa weitere 10 Minuten später stoppten wir schließlich für ein Paar zweier Wasserfälle. Um näher an die auf der anderen Seite eines Tales gelegenen Wasserfälle heranzukommen, überquerten wir das Tal mit einer Art kleinen Schwebebahn. Die kurze Überfahrt war durchaus aufregend, da die Bahn zwischendurch abrupt bremste und wir selbstverständlich in dem kleinen Eisengefährt mit dem hüfthohen Geländer auch keinerlei Gurte hatten. Auf der anderen Seite angekommen, sollten wir einigen Ecuadorianern zu einem Mittagessen verhelfen. Wir trafen hier neben einem Restaurant einen Mann und seinen Jungen, die dabei waren, aus einem Becken eine Forelle für eine Mittagsbestellung im angrenzenden Restaurant zu angeln. Von professioneller Angelausrüstung konnte hier keine Rede sein. Stattdessen verwendeten sie einen etwa einen Meter langen Stock, an dem etwas Schnur festgebunden war und an dessen Ende ein kleines Stück Orange an einem Haken angebracht war. Wir schnappten uns einen der „Stöcke“ und kurz darauf hatten wir auch schon einen Fisch an der Angel. Naja, vermutlich wohl eher Anfängerglück, aber der kleine Junge schaute dennoch nicht schlecht, als wir ihm den Fisch präsentierten, den er unmittelbar im Anschluss seinem Vater zur Zubereitung brachte. Wir stellten unsere Aushilfsdienste dennoch nicht in Rechnung, sondern zogen kurz darauf weiter. Zurück mit dem Eisengefährt ging es in Begleitung einer ecuadorianischen Familie. Auf der ursprünglichen Seite sollte dann ein kleines „Blitzlichtgewitter“ auf uns warten. Nachdem wir zuvor mit ihnen ins Gespräch gekommen waren, fragten sie uns nun, ob wir nicht ein gemeinsames Foto machen könnten. Natürlich willigten wir ein. Nun wollte – gefühlt jeder – der 9-10-köpfigen Familie ein Foto mit uns. 5 Minuten später und etwa 30 Fotos danach bewegten wir uns schließlich weiter zum nächsten und zugleich größten Wasserfall des Ausflugs. Vom nahegelegenen Parkplatz aus machten wir hier eine etwa 1-stündige Wanderung und waren nach Durchquerung einiger natürlicher Tunnel – einige davon waren nicht ganz einen Meter hoch und erforderten, dass wir uns auf allen Vieren fortbewegten – in unmittelbarer Umgebung des brausenden Getöses. Am Abend fuhren wir schließlich zurück nach Quito, von wo aus am nächsten Morgen unser Flug nach Bogota gehen sollte.
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