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  • Tag 387: La Garrovilla

    March 30 in Spain ⋅ ☁️ 13 °C

    Um den Regenschauern wieder einmal zu entgehen, bleiben wir noch eine weitere Nacht hier. Außerdem wollen wir uns anschauen, wie hier im Ort der Karsamstag gefeiert wird.
    Wir gehen im Dorfladen einkaufen und dann am Mittag auf das Dorffest. Im aufgebauten Zelt ist gerade Rentnermittag. Auf der Bühne singt ein junges Duo ein Lied nach dem anderen, während etwa die Hälftes der Rentner direkt vor der Bühne tanzen. Voller Energie schwingen sie das Tanzbein, während die jüngeren Zuschauer eher am Rand ein bisschen mit wippen.
    Wir holen uns Getränke und probieren eine Portion "Tortilla de patatas", Omelette mit Kartoffeln. Wir schauen dem Treiben ein bisschen zu und bekommen dann noch mit, wie für den Abend umgebaut wird.
    Dann gegen wir wieder zurück in die Unterkunft.
    Während ich mit Bauchweh im Bett bleibe, geht Lukas am Abend nochmal zu dem Zelt. Auch jetzt ist immer noch ziemlich was los. Auch in der Kirche versammeln sich nochmal einige, um einem weiteren, deutlich kürzeren Gottesdienst beizuwohnen.
    Kurz bevor wir schlafen, sehen wir aus unserem Fenster noch ein kleines Feuerwerk.
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  • Tag 386: Alpedreira bis La Garrovilla

    March 29 in Spain ⋅ ⛅ 13 °C

    Morgens nieselt es leicht, bis wir allerdings zusammengepackt haben und losfahren, ist es nur noch bewölkt.
    Wir folgen dem vor dem Hotel vorbeiführenden Fahrradweg eine Weile und kommen schon bald ins nächste Land unserer Reise, Spanien.
    Kurz hinter der Grenze unseres 19. Landes liegt der Ort Badajoz. Wir schauen uns einen Torbogen, eine alte Brücke, die Burg, einen bekannten Platz und die engen Gässchen an. Andere Sprachen hören wir hier nicht.
    Die Gassen sind voll mit spanischen Touristen, in den Cafés wird Kaffee, Tee und Bier getrunken und zusammen gelacht. Dass heute Karfreitag ist, fällt ansonsten nicht auf.
    Über kleine Straßen fahren wir wieder aus dem Ort und schlagartig sind auch die Zäune weitestgehend weg. Stattdessen breiten sich zu beiden Seiten Felder und kleine bewaldete Gebiete aus, die niemand zu "bewachen" wünscht. In uns erweckt das ein Gefühl der Freiheit!
    Wir fahren noch durch kleine Orte durch und kommen dann schließlich nach La Garrovilla, wo wir die nächsten zwei Nächte bleiben, um hoffentlich einem weiteren Regenschauer zu entgehen.
    Schon am Ortsrand schallt uns laute Musik entgegen und viele Leute sind auf den Straßen unterwegs. Dann ist eine der Straßen plötzlich durch eine Menschenmenge versperrt.
    Wir fahren zu dem von uns gebuchten Airbnb, werden von Bernard empfangen, beziehen schnell unser Zimmer und ziehen dann zu Fuß los, um auszukundschaften, was genau gefeiert wird.
    Von Bernard haben wir erfahren, dass heute und die nächsten Tage Dorffest ist. Wir sind erstaunt, dass es ausgerechnet auf einen Karfreitag fällt!
    Wieder bei der Menschenmenge angelangt, sehen wir, dass hier schon gut getrunken wird, Knallerbsen durch die Luft fliegen und Kinder einen Umzugswagen aus Styropor zerkleinern. Wir bleiben eine Weile in der Nähe stehen und schlendern dann zur Kirche. Nach und nach betreten die Dorfältesten und auch ein paar Jüngere diese und auch wir beschließen uns die Karfreitagspredigt mit anzusehen.
    Wir finden Plätze in der Mitte der Reihen. Zuerst liest der Pastor etwas vor das so klingt als seien es die Anweisungen, wie der Abend ablaufen wird. Dann geht es los und wir schauen zu, wie gepredigt wird, die Messdiener einige Zeilen vorlesen, der Chor singt (ohne dass die Gemeinde einen Laut erklingen lässt), sich die Gemeinde Person für Person vor dem vorne stehenden Holzkreuz verbeugt und in einem weiteren Gang zum Kreuz das Abendmahl empfängt. Gefüllt wird die Zeit dazwischen natürlich mit immer wiederkehrendem Aufstehen und Hinsetzen.
    Dann ist es an der Zeit die Prozession zu beginnen. Da uns draußen allerdings - wie die Gallier sagen - der Himmel auf den Kopf fallen würde, entscheidet der Pastor kurzerhand, die Prozession drinnen stattfinden zu lassen. Daraufhin packen alle mit an und heben die Holzbänke ein Stück zur Seite, damit die Träger des Jesussarges und der Figur der Jungfrau Maria vorbei kommen.
    mit dieser Figur laufen die Träger jeweils zu einem der Stationen des Kreuzwegs (die an der Wand rund um die Kirche dargestellt sind), Einzelne aus der Gemeinde lesen einige Zeilen vor und der Zug geht weiter zur nächsten Station. Nach und nach werden so die 14 Stationen "abgearbeitet".
    Als der Gottesdienst dann vorbei ist, kommt eine ältere Frau zu uns mit strahlendem Gesicht und spricht in Spanisch auf uns ein. Da ein jüngerer, in der Nähe stehender Mann unsere absolute Überforderung bemerkt, kommt er herbei und übersetzt. 'Ob wir es mochten?', wollte die Frau wissen. Wir antworten, dass wir es sehr interessant (wenn auch etwas lang, was wir natürlich nicht dazu sagen) fanden und es sich sehr zu deutschen Karfreitagsgottesdiensten unterscheidet.
    Also wir die Kirche dann nach drei Stunden (!) verlassen, bekomme ich noch einen Blumenstrauß in die Hand gedrückt. Auch alle anderen Frauen bekommen die Blumen, die noch bis eben den Sarg geschmückt hatten. Schön, dass sie so immerhin nochmal Verwendung finden!
    Auf dem Weg nach Hause gehen wir nochmal am aufgebauten Festzelt vorbei. Da dort die Musik allerdings schmerzhaft laut ist, entscheiden wir uns dazu, dann doch lieber selbst zu kochen.
    Es gibt Reis mit Tomaten-Pilz-Soße, bevor wir dann recht spät schlafen.
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  • Tag 384: Vila Fernando bis Alpedreira

    March 27 in Portugal ⋅ 🌧 15 °C

    Die Nacht war einigermaßen ruhig. Aber vielleicht war ich auch nur zu erschöpft von gestern, da ich nicht einmal den Regenschauer mitbekommen habe, von dem mir Lukas heute Morgen erzählt.
    Wir befinden uns nur noch 27 km von der spanischen Grenze entfernt. Verrückt, wie schnell das hier in Europa geht!
    Wir essen im Zelt und immer wieder nieselt es. Wir warten eine Regenpause ab, um nach draußen zu gehen und ziehen uns dann wieder ins Zelt zurück, als es erneut zu regnen anfängt. Teile unserer Klamotten sind noch klamm vom gestrigen Dauerregen und so ist es nicht gerade angenehm, als es heißt uns anzuziehen.
    Natürlich nieselt es wieder leicht, als wir das Zelt abbauen, aber zum Glück hält es sich noch in Grenzen. Mit Regenhose, Regenjacke, Schuhüberziehern, Helmhaube und Regenponcho ausgerüstet fahren wir los.
    Der Wind weht weiterhin in unsere Fahrtrichtung, weshalb wir die gelegentlichen Regenschauer immerhin nicht ins Gesicht bekommen. Eine Unterkunft ist heute Abend wohl nicht mehr wegzudenken!
    Das Wetter ist äußerst wechselhaft. Durch den starken Wind sind sowohl dunkle Regenwolken als auch strahlend blauer Himmel und Sonnenschein im Nu weggeblasen, sodass meist das eine nach wenigen Minuten auf das andere folgt.
    Wir kommen nach Elvas und werden direkt vom Anblick eines erstaunlich gut erhaltenen, gegantischen Aquädukt überrascht, das hier durch die Stadt verläuft. Was als zweistöckiges Bauwerk beginnt, wird zeitweise zu einem vierstöckigen, aber vielfach so großen. Was uns ebenfalls sehr gut gefällt, ist der riesige Parkplatz direkt unterhalb der Mauer. Denn hier stehen, wie auch an vielen anderen Orten Portugals, mehrere Wohnmobile, vermutlich auch über Nacht. Diesen Ort merken wir uns schonmal für einen weiteren Urlaub!
    Die Stadt Elvas, mit knapp mehr als 20.000 Einwohnern, hat eine lange Geschichte. Teils von Kelten, Römern und Westgoten erbaut, ging sie ab dem 8. Jahrhundert nicht nur einmal in den Besitz der Mauren über, die sie um viele weitere Festungen erweitern.
    Ab 1230 wurde sie nach der Rückeroberung durch den ersten portuguesischen König schließlich christlich und war einstweilen auch Bischofssitz.
    Am 14. Januar 1659 wurde Elvas Schauplatz einer für den Restaurationskrieg bedeutenden Schlacht. Diese trug zum Kampf um die Unabhängigkeit von Spanien bei.
    Auch in den weiteren Jahren war Elvas bedeutsam für Region und Land. Mit dem Beitritt Portugals in die EU verlor Elvas seine Bedeutung als Grenzstadt.
    Heute finden sich in ihr ein uriger Ort mit engen Gässchen, unzähligen Kirchen, kleinen Plätzen und bei besserem Wetter geöffneten Cafés und Restaurants und zudem die größten Bollwerk-Befestigungsanlagen der Welt.
    Während wir von einer Festung zur anderen fahren und Unterschlupf in mehreren Torbögen und Kirchen suchen, um dem Regen und Wind zu entkommen, entscheiden wir uns schließlich dazu eine Unterkunft zu buchen.
    Unweit der Stadt werden wir fündig, fahren noch zum Lidl, warten einen weiteren Regenguss ab und fahren zum nahegelegenen Hotel.
    An der Rezeption empfängt uns ein älterer, sehr netter Herr, der allerdings ausschließlich portugiesisch spricht. Schnell merkt er, dass wir mit nur dieser Sprache nicht weit kommen und hält den Google Übersetzer bereit. Einige Startschwierigkeiten später erfahren wir, dass unsere Buchung nicht eingegangen ist. Er sieht dies nach kurzem Zögern allerdings weniger als Problem, bucht uns ein und zeigt uns noch einen Raum, in dem wir die Räder abstellen können.
    Nachdem alle Taschen auf dem Zimmer und die nassesten Kleidungsstücke aufgehängt sind, essen wir grünen -, Kartoffelsalat und Brot zum Mittagessen und ruhen uns noch aus.
    Statt wie gedacht also heute schon nach Spanien über die Grenze zu fahren, sind wir heute gerade einmal 21 km geradelt und verbringen eine weitere Nacht in Portugal.
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  • Tag 383: Maranhão bis Vila Vernando

    March 26 in Portugal ⋅ 🌬 11 °C

    Wir hatten echt vergessen wie leise es doch nachts sein kann! Ein einziges Auto ist heute Nacht an uns vorbei gefahren und das hat sich ganz und gar nicht wie ein Düsenjet angehört, so wie es in den Staaten immer klang, wenn ein Auto vorbei kam.
    Eigentlich hatten wir mit Regen heute Morgen gerechnet, doch stattdessen stehen wir zu herrlich blauem Himmel und Sonnenschein auf. Bis wir eingepackt haben sind ein paar Wolken aufgezogen, doch von schlechtem Wetter ist weit und breit nichts zu sehen.
    Wir folgen der Landstraße von der wir gestern zum Zelten abgefahren sind und blicken auf grüne, teils bewaldete Weiten hinab. Auch hier verlaufen zum Großteil wieder Zäune, deren Sinn meist nicht wirklich zu erkennen ist.
    Wir fahren vorbei an Olivenbäumen, Orangenbäumen in Vorgärten, ein paar wenigen Tieren und kleinen, ganz goldigen Orten. Die Fasaden der Häuser sind bunt gestrichen und die Straßen meist enger.
    Je weiter wir kommen, desto mehr Wolken ziehen auf und desto dunkler verfärbt sich der Himmel. Vereinzelt fallen ein paar Tropfen, aber ansonsten bleibt es trocken. Ein kühler Wind weht, zu unserem Glück aber aus der "richtigen" Richtung, sodass er uns ein bisschen anschiebt.
    Vor Sousel begegnen wir zwei Wanderern, die vielleicht 65 Jahre alt sein mögen. Von weitem erkennen wir die Regenüberzüge der Marke "Deuter" und haben schon so eine Ahnung welcher Nation die beiden angehören. Wir rollen langsam herbei, halten an und nach ein paar Worten ist allen klar, dass wir alle Deutsche sind. Schnell ist die Sprache gewechselt und unsere Reisevorhaben ausgetauscht.
    Die beiden Berliner laufen von Faro nach Santiago de Compostela und haben bereits 1000 km zurückgelegt. Die nächsten zwei Tage wollen sie allerdings in Sousel den Regen aussitzen. Da sich diesee immer mehr anbahnt verabschieden wir uns (etwas mehr auf ihr Drängen hin) und fahren weiter.
    Kurz vor Sousel treffen uns dann die ersten Tropfen. Wir suchen uns eine Möglichkeit im Ort zum Unterstellen während der Mittagspause und werden bei einem geräumigen Überstand einer Kirche fündig. Geschützt vom Regen essen wir Brot, Hummus und einen frisch gekauften Schafskäse, der beim Kauf sehr vielversprechend aussah (was er dann auch war). Ob die beiden Berliner wohl sehr nass wurden?
    Wir sitzen noch einen weiteren leichten Schauer aus, nachdem während dem Großteil der Pause die Sonne geschienen hat. Dann fahren wir weiter mit dem Ziel nicht mehr allzu lange zu fahren und lieber einen wirklich guten Zeltplatz zu nutzen, falls wir einen solchen finden sollten.
    Die meiste Zeit bleibt es trocken und wir genießen die Sonne, die wieder zum Vorschein gekommen ist. Es bieten sich nicht viele Möglichkeiten überhaupt ein Zelt aufzubauen, weil alles wieder eingezäunt ist.
    Bei einer Wiese ohne Zaun halten wir schließlich an. Können wir jetzt schon das Zelt aufbauen? Es ist 3 Uhr, recht gutes Wetter und zwar ein schöner Platz, auf dem aber vielleicht noch gearbeitet werden könnte. Und überhaupt, es ist doch gutes Wetter!
    Wir fahren also weiter, kommen durch einen Ort und merken bald, dass wir heute wohl keinen so guten Ort wie den vorigen mehr finden würden. Der Zaunwall lässt einfach nicht nacht
    Und dann beginnt der Regen! Es regnet zwar nicht in Strömen, aber immerhin stark genug, dass es immer frischer wird, da sich das Wasser schon in Teile der Kleidung hineinzieht.
    Dann werden wir fündig. An einer Stelle weicht der Zaun etwas von der Straße ab und da der Regen nicht weniger zu werden scheint und die Karten auch keine besseren Plätze in Aussicht stellen, bauen wir auf.
    Es regnet natürlich unaufhörlich, sodass wir alle Taschen von den Rädern abnehmen und so schnell wie möglich im Zelt verschwinden. Da darin schon alles nass ist, müssen wir Schritt für Schritt zunächst den Boden, die Wände und dann nach und nach die Taschen abtrocknen, damit wir mit diesen das Innenzelt nicht gleich wieder nass machen. Es dauert eine ganze Weile bis wir schließlich trocken in unseren Schlafsäcken sitzen und zur Stärkung ein bisschen polnisches Studentenfutter aus der Wohnung in Lissabon essen.
    Das nächste Mal entscheiden wir uns dann wohl doch für den früheren Platz!
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  • Tag 382: Benavente bis Maranhão

    March 25 in Portugal ⋅ 🌬 16 °C

    Weil unser Zelt an dieser Stelle eventuell nicht gerne gesehen wird, bauen wir zunächst ab und fahren ein Stück weiter.
    Die Zäune zu beiden Seiten der Straße werden leider nicht weniger. Allerdings kommen wir immer höher, sodass wir das Tal mit den oft unter Wasser stehenden Feldern hinter uns lassen.
    Neben einem kleinen, von der Straße abführenden Weg machen wir eine Pause und frühstücken. Es ist ungewohnt frisch. Ein kühler Wind weht über die Hügel und wir müssen Stirnband und Halstuch anziehen. Um ehrlich zu sein sind es fast 20 Grad, aber unsere Körper sind noch immer an knapp 30 Grad (durch die hohe Luftfeuchtigkeit war die Fühltemperatur 40 Grad) von Miami gewohnt.
    Wir folgen den Anweisungen der Dame unserer Navigationsapp Komoot, von der wir seit knapp 2 Monaten nichts mehr gehört haben. Es ist vollkommen verrückt! Ständig vernehmen wir von ihr neue Richtungswechsel. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt.
    Manchmal liegt sie allerdings auch etwas daneben beziehungsweise lotst uns über zugewucherte Wege, die wir über eine der vielen geteerten Straßen letztlich problemlos umfahren.
    In Coruche füllen wir unsere Flaschen an einem Toilettenhäuschen auf. Ganz entgegen unserer ursprünglichen Vermutung ist das Leitungswasser in Portugal nämlich problemlos trinkbar, könnte allerdings in Küstenregionen etwas chlorhaltig schmecken. Ein kleiner Probeschluck vom Waschbecken verrät uns, dass dieses Wasser klar schmeckt.
    Gleich gegenüber des Toilettenhäuschens steht eine alte, aber vermutlich noch genutzte Stierkampfhalle - ein eher unliebsamer Anblick.
    Bei der Rausfahrt aus dem Ort halten wir noch am Lidl (dem bisher 5. in Portugal), um unsere Vorräte aufzustocken. Dort werden wir von einer Frau angesprochen, auf Deutsch! Obwohl wir in Lissabon schon unfassbar viele Deutsche gesehen haben, sind wir dennoch überrascht, hier plötzlich angesprochen zu werden. Das sind wir auf Deutsch gar nicht mehr gewohnt.
    Die Frau fragt uns voller Erfurcht, ob wir den ganzen Weg von Deutschland nach Portugal mit dem Fahrrad gefahren sind. Wahrheitsgemäß antworte ich mit "Ja". "Aber anders als man denkt," fügt Lukas hinzu. Die Frau schaut weiterhin gespannt, aber auch etwas unsicher. "Wir sind mit dem Fahrrad über Athen bis nach Japan gefahren, dann nach LA geflogen und quer durch die Staaten gefahren," ergänzt Lukas. "Also wir fahren jetzt "nur" noch nach Hause," erkläre ich auf das nun sehr erstaunte Gesicht hin. Dann lacht sie und meint, 'dann sei es ja wirklich "nur" noch ein kurzer Heimweg'.
    Wir verabschieden uns und fahren weiter. Bald kommen wir auf einen Schotterweg mit teils sandigen Abschnitten, die das Vorderrad verdrehen, wenn man nicht aufpasst. Wir machen Mittagspause und sind erstaunt darüber, dass wir kein einziges Auto hören, eine fast undenkbare Tatsache im Großteil der Staaten.
    Wir fahren entlang schöner Felsformationen, die uns an unsere Zeit in der Türkei zurück erinnern, genießen die Ausblicke und die Ruhe. Auch die Zäune sind schon deutlich weniger geworden und so sehen wir immer wieder schöne potentielle Zeltplätze.
    Vereinzelt nieselt es mal und ein kühler Wind weht weiterhin.
    Gegen halb 6 bauen wir unser Zelt auf, ich werkel noch ein bisschen an meinem Rad, Lukas kocht und dann essen wir gemütlich im Zelt.
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  • Tag 381: Lissabon bis Benavente

    March 24 in Portugal ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach einem gemütlichen Frühstück in der Wohnung mit Jan und Mira machen wir uns aufbruchbereit.
    Wir verabschieden uns von den beiden, die zu einer Tageswanderung aufbrechen.
    Nach und nach tragen wir unsere Taschen nach unten und beladen wieder einmal unsere Räder. Dann geht es nach unten zur Fähre.
    Wir erreichen noch pünktlich das Schiff um 12:20 Uhr, dürfen es allerdings nicht mit den Rädern betreten, weil es schon zu voll ist. Also müssen wir eine halbe Stunde bis zur neuen Fähre warten. Da Lukas nicht mehr genug Geld auf seinem Ticket hat, müssen wir es noch aufladen. Am Automaten können allererdings nur höhere Beträge gewählt werden als eine Einzelfahrt kostet. Deshalb gehen wir zum Schalter. Dort will uns die Frau allerdings weismachen, dass man auf eine Karte nur 3€ und keine für eine Einzelfahrt benötigten 1,50€ laden kann. Lukas erklärt ihr, dass genau dies vor zwei Tagen auf der anderen Seite problemlos funktioniert hat. Scheinbar sind die Computer allerdings so verschieden, dass es auf dieser Seite der Bucht nicht so einfach geht. Lukas bleibt letztlich nichts anderes übrig als die 3€ zu zahlen.
    Wir pumpen noch die Reifen besser auf und vertreiben uns so die Zeit bis wir auf die Fähre schieben dürfen. Die Räder in die Fahrradständer gestellt schippern wir ans andere Ufer.
    Dort versuchen wir das auf die Tickets geladene Restgeld wieder zurück zu bekommen, was allerdings nicht möglich ist. Da wir ansonsten nichts weiter mit den Tickets und dem Geld anfangen können, lassen wir sie an den Automaten zurück, damit sich hoffentlich jemand anderes darüber freuen kann.
    Dann fahren wir den Fahrradweg an der Küste entlang zurück, werfen nochmal einen letzten Blick auf den "Praça do Comércio" und folgen dann dem weiterhin gut ausgebauten Fahrradweg.
    Beim Lidl gehen wir nochmal einkaufen, da komischerweise die Läden hier auch sonntags offen haben. Es geht weiter zum Decathlon, wo wir noch eine Gaskartusche und Mehrwegwasserflasche besorgen. Mit nun schon recht penetrantem Magenknurren setzen wir uns an die Promenade, essen Käse-Blätterteigstangen mit Hummus und genießen noch die entspannte Atmosphäre.
    Weiter über gute Fahrradwege fahren wir die Küste entlang, folgen einer Weile einem Holzsteg und fühlen uns als würden wir gerade unseren Urlaub anfangen.
    In einem kleinen Ort bekommen wir noch eine Prozession zum Palmsonntag mit, wobei allerdings die ihr folgenden Gläubigen teils mehr an uns beziehungsweise den Fahrrädern interessiert zu sein scheinen als an der Prozession selbst.
    Wir überqueren ein weiteres Mal die Bucht und fahren nun zwischen Feldern hindurch. Direkt sind wir gedanklich wieder in den USA, denn zu beiden Seiten der Straße verläuft ein Zaun.
    Auch ein kleiner Wald, den wir uns für unseren heutigen Zeltplatz ausgesucht haben, ist vollständig eingezäunt und gegenüber befindet sich zu unserer Überraschung der Eingang zu einer Gated Community, wie wir sie nur allzu oft in den Staaten gesehen haben.
    Erst ein Stück weiter finden wir dann ein Fleckchen wo wir unser Zelt aufbauen können. Zum Glück ist es hier deutlich kühler und damit recht angenehm im Zelt.
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