Süditalien

June - July 2019
Apulien und der ganze Rest ... Read more
  • 48footprints
  • 3countries
  • 27days
  • 225photos
  • 0videos
  • 4.0kkilometers
  • Day 9

    Santa Cesarea Terme

    June 20, 2019 in Italy ⋅ ☀️ 25 °C

    Unser Ressort, in dem wir uns einquartiert haben, liegt bei Santa Cesarea Terme ganz im Süden des Salento. Hier gehen Adria und Ionisches Meer ineinander über.
    Der Kurort, der Schwefel- und Schlammbäder bietet, errinnert uns mit seinen Jahrhundertwendebauten ein wenig an Opatija in Kroatien. Die verfallenden Villen sind Zeuge des Glanzes vergangener Tage, denn seine Blüte hatte Santa Cesarea wohl schon vor längerer Zeit.Read more

  • Day 10

    Grotta Zinzulusa

    June 21, 2019 in Italy ⋅ ☀️ 28 °C

    Ganz in der Nähe von San Cesarea Terme befindet sich am Meer die Grotta Zinzulusa. Sie ist etwa auf einer Länge von 150 Metern im Rahmen einer Führung zugänglich. Die Tropfsteine sind bei weitem nicht so spektakulär wie in Castellana, dennoch lohnt sich ein Besuch.
    Unsere Führerin erzählt uns, dass in der Höhle ursprünglich Guano (wohl von Fledermäusen) abgebaut wurde. Den lustigen Namen, der für uns beinahe schon ein Zungenbrecher ist hat sie aus dem Volksmund. Die in der Höhle befindlichen Tropfsteine sehen nach Meinung der Leute wie Stoffpuppen, im hier heimischen Dialekt “Zinzuli“ aus.
    Direkt vor dem Eingang der Höhle sind Boote festgemacht, die die Touristen zu zwei weitern Meereshöhlen bringen. Da sind wir natürlich dabei! Besonderes hübsch ist die Grotta Azzurra, in der das Wasser in wunderschönen Blautönen leuchtet.
    Read more

  • Day 11

    Otranto II

    June 22, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 29 °C

    Heute verlassen wir unser Ressort wieder. Die zwei Ruhetage waren angenehm, doch sind wir froh, weiter zu kommen. Mit diesem Wochenende setzt nämlich die Hauptsaison ein und das Hotel hat sich ziemlich gefüllt.
    Ehe wir unsere Reise nach Grottaglie fortsetzen, kehren wir noch einmal zurück nach Otranto. Hier wollen wir die Kathedrale besichtigen, denn diese hatte während unseres ersten Stopps geschlossen, denn in Italien halten auch Kirchen Mittagspause. Grund für den kleinen Umweg sind die Bodenmosaike in der Kirche, die aus dem 12. Jahrhundert datieren.
    Anders als bei unserer Fahrt nach Santa Cesarea Terme wählen wir heute einen Weg durchs Binnenland. Dabei entdecken wir im Vorbeifahren einen Dolmen (Dolmen Li Scusi bei Minervino) den wir selbstverständlich besichtigen müssen. Dolmen sind in Apulien häufiger anzutreffen und dieser ist ein gut erhaltenes Exemplar.
    Read more

  • Day 11

    Brindisi

    June 22, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 30 °C

    Ein Stopover ist für heute noch in Brindisi geplant.
    Brindisi ist die größte Hafenstadt an der Adria und stellte einst den Endpunkt der Via Appia dar. Genau gesagt endete diese am Hafen von Brindisi, daher wurde der Punkt durch zwei römische Säulen, Colonne Romane, markiert. Eine der Säulen stürzte im 16. Jahrhundert als Folge eines Erdbebens ein. Wie wir aus Lecce wissen, wurde ebendiese Säule an die Stadt Lecce verschenkt, wo sie heute den Stadtheiligen Sant' Oronzo trägt. Einen Teil der Säule bewundern wir später im Palazzo Granafei-Nervegna.
    Die Altstadt ist recht hübsch und ruhig, wir sind wieder einmal um die Mittagszeit unterwegs.
    Zu sehen gibt es auch Ausgrabungen aus römischer Zeit. Im Palazzo Granafei-Nervegna, einem Spätrennaissancebau, wurden bei Restaurierungsarbeiten die Überreste eines römischen Domus aus dem 1-2 Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gefunden.
    Die der Grabeskirche in Jerusalem nachempfundene Chiesa San Giovanni al Sepolcro soll aus der Normannen-Zeit stammen. Laut Reiseführer sei sie für jene Pilger errichtet worden, die keine Möglichkeit zu einer Reise nach Jerusalem hatten. Auch in Brindisi gibt e ein Kastell aus der Zeit Friedrich II, dieses lassen wir aus, ein Foto aus der Ferne genügt uns.
    Gegenüber dem Altstadtzentrum befindet sich das Monumento al Marino, ein klobiger Monumentalbau aus der Mussolini-Diktatur. Das Matinedenkmal ist 60 Meter hoch und bietet eine schöne Aussicht über die Altstadt. Mit einer öffentlichen Fähre gelangen wir dahin. Überraschenderweise ist der Eintritt kostenlos. Ein Lift bringt uns hinauf, die letzten 96 Stufen müssen wir zu Fuß zurücklegen; ein Kraftakt bei der Hitze. Die Aussicht lohnt diese allemal.
    Read more

  • Day 11

    Grottaglie Stadt der Keramik

    June 22, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 31 °C

    Am späten Nachmittag erreichen wir unser Ziel für den Tag, das Örtchen Grottaglie im Zentrum Apuliens. Wobei Örtchen stimmt nicht, denn Grottaglie umfasst angeblich über 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner, auch wenn es im Altstadtzentrum eher dörflich wirkt. Wir beziehen ein Zimmer mitten im Zentrum, was das Hinfahren durch die engen Gassen und das Parken etwas mühsam gestaltet. Doch als wir ankommen lässt unser Gastgeber rasch einen Parkplatz freimachen und wir parken neben unserem B&B.
    Grottraglie ist in keinem unserer Reiseführer beschrieben, ein Besuch lohnt sich jedenfalls. Der Ort ist Zentrum des apulischen Keramikhandweks und eine Töpferwekstatt reiht sich an die nächste. Drei Stunden lang schlendern wir von einer zur anderen und entdecken immer wieder neue Schätze. Die Werkstätten sind zumeist in den aus dem weichen Stein gegrabenen Kellern untergebracht. Von diesen “Grotte“ rührt auch der Ortsname. Hergestellt wird Geschirr mit dem ortsüblichen bäuerlichen Blumen- oder Hahnen-Mustern aber auch klassische und moderne Designs. Typisch sind die Rosenkugel-artigen Figuren, die Piumi (stilisierte Pinienzapfen) die zum Schmuck von Balkon und Terrasse dienen.
    Nach unserem Rundgang ist es bereits nach 20.00 Uhr, jedoch erst jetzt erwacht das Leben in den Altstadtgassen. Die Kellner in den Restaurants fangen an ihre Sitzgärten herzuräumen. Daher setzen wir uns erst in eine Bar auf einen Aperitiv und schlendern noch eine Runde. Am Rand des Zentrums finden wir einen kleinen Park mit einfachen Lokalen, in denen wir einige der Mitarbeiter aus den Töpfereien wiedererkennen. Das interessiert uns und wir holen uns was vom Grill. Unschwer als Ausländer zu erkennen, erklärt uns die Mitarbeiterin, wie die Essensbeschaffung hier funktioniert und entschuldigt sich gleichzeitig für den einfachen SB-Sevice. Uns passt alles, wir lassen uns das Hendl vom Spieß schmecken.
    Read more

  • Day 12

    Auf den Spuren des alten Tarent

    June 23, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 26 °C

    In Taranto, wie Tarent eigentlich heißt, gibt es laut Reiseführer nicht viel zu sehen. Die verwinkelte Altstadt, die im 16. - 18./19. Jahrhundert sehr reich gewesen sein muss, verfällt. Die zahlreichen Palazzi und Kirchen schaffen es kaum den einstigen Glanz erahnen lassen. Verlässt man die wenigen Touristenpfade wird die Armut evident.
    Heute ist Taranto eine Industriestadt und Militärbasis der italienischen Marine.
    Wir parken am Rande des Altstadtzentrums am Meer. Tatsächlich ist heute, am Sonntag, Fischmarkt. Das lassen wir uns nicht entgehen und schlendern zwischen den Ständen hindurch. Neben Fisch werden vor allem Muscheln verkauft, die direkt vor Stadt gezüchtet werden. Das ist sogar von der Strada Stadale aus zu sehen.
    Uns werden gleich Kostproben angeboten, Die frisch geöffnete Miesmuschel schmeckt nach Meer. Uns sind sie in Weißweinsoße lieber!
    Wir sehen zwei dorische Säulen, wahrscheinlich die Überreste eines Tempels des sagenhaften Taras aus dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert, der in den 1970er Jahren zufällig bei Abbrucharbeiten entdeckt wurde.
    Imposant ist die Kathedrale San Cataldo an der Via Duomo. Sie hat zwar eine unspektakuläre Barockfassade, hinter dieser versteckt sich aber eine spätromanische Kirche mit Überresten von Bodenmosaiken und einer wunderschönen Kassettendecke.
    Am besten nachvollziehbar wird Tarents lange Geschichte anhand des Kastells, das auch heute noch militärisch genutzt wird. Der Eintritt ist gratis jedoch nur mit Führung möglich. Diese wird von Marinesoldaten gehalten. Wir kommen zur englischen Tour leider um 15 Minuten zu spät. Der Soldat am Empfang registriert uns rasch und wir hechten der Tour hinterher. Das Castello Aragonese, stammt im Wesentlichen aus dem 15. Jahrhundert, doch reicht seine Geschichte bis in die späte Bronzezeit bzw. Die Zeit der griechischen Besiedelung zurück. Bei Forschungsarbeiten, die das italienische Militär im Castello finanziert, wurden bronzezeitliche Objekte gefunden, Teile einer Befestigungsanlage einer spartanischen Siedlung, byzantinische Mauern, Mauern aus der Zeit Friedrich II und später der Spanier. Für einen Teil der Anlage sind die einzelnen Bau- und Verwendungsstufen recht gut nachvollziehbar.
    Read more

  • Day 12

    Massafra

    June 23, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 32 °C

    Auf der Strecke von Tarent zur UNESCO Weltkulturerbe-Stadt Matera, liegt oben über zwei Schluchten das Städtchen Massafra. Massafra bietet uns (neben Hitze) einen Vorgeschmack auf Matera. Ähnlich wie dort wurden Bauten in den weichen Stein gegraben. Die Höhlen dienten Mönchen aus Kleinasien als Zuflucht vor Verfolgung. So entstanden einige Höhlenkirchen, die jedoch nur im Rahmen von im Voraus gebuchten Führungen zu besichtigen sind. Also nichts für so spontane Naturen wie uns, schon gar nicht am frühen Nachmittag!Read more

  • Day 12

    Die Sassi in Matera

    June 23, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir haben Apulien nun endgültig verlassen und sind in der gebirgigen Basilikata gelandet. Während Apulien den Absatz des italienischen Stiefels bildet, liegt die Basilikata etwa am Knöchel des Fußes.
    Matera liegt oberhalb einer Schlucht. Auch hier waren es orthodoxe Mönche aus Kleinasien, die die Höhlen aus dem Tuffstein gegraben haben. Eigentlich ist es kein echter Tuff (der wäre ja vulkanischen Ursprungs), sondern ein Kalkstein/Sandstein-Gemisch. Die ältesten Kirchen sollen aus dem 6. Jahrhundert stammen, die meisten aus dem 10. Jahrhundert. Als die Normannen die Region besiedelten, wurden auch Bauern und Handwerker ansässig, die sich in den Schluchten unterhalb des Ortes ihre Wohnhöhlen, die Sassi, gruben. In den 195er Jahren wurden die noch in den Sassi unter katastrophalen Bedingungen lebenden Menschen zwangsweise abgesiedelt. Wie die Lebensumstände zu dieser Zeit in Süditalien waren, ist unter anderem im Roman “Christus kam nur bis Eboli“ zu lesen. Die Sassi begannen zu verfallen. Es bildeten sich Initiativen zur Erhaltung der Sassi. Ab 1986 betrieb der Staat ein aktives Programm zur Wiederbesiedelung, seit 1993 zählen die Sassi zum Weltkulturerbe. Heute finden sich zahlreiche Läden und Unterkünfte in den Höhlen.
    Wir überlegen, ob wir uns einer Führung anschließen sollen, entscheiden uns dann doch dagegen, weil uns die Tourismusinfo mit tollen Unterlagen (Stadtführer, Plan) ausstattet. Eine sehr gute Entscheidung, wir lassen uns im eigenen Tempo treiben und besuchen einige der Höhlen. Beeindruckend ist auch die ehemalige städtische Wasserversorgung. Riesige Zisternen, die im 16. Jahrhundert von Hand in den weichen Stein gegraben worden waren und sowohl durch Quell- als auch Regenwasser gespeist wurden. Von oben konnten durch Einlässe im Boden mit Kübeln das Wasser entnommen werden. Die Zisterne Palombaro Lungo, die wir besuchen war bis zum Ende der 1930er Jahre in Verwendung und in Zuge der Renovierung des darüberliegenden Platzes in den 90er Jahren geöffnet und zugänglich gemacht wurde.
    Read more

  • Day 14

    Ferretti Hotel in Diamante

    June 25, 2019 in Italy ⋅ ☀️ 27 °C

    Nach dem Besuch von Matera verlassen wir auch schon die schöne Basilikata, wechseln vom Ionischen ans Tyrrhenische Meer und landen damit in Kalabrien. Um hierher an die Costa dei Cedri zu gelangen, überqueren wir den Apennin im Nationalpark del Pollino. Eigentlich hatten wir geplant noch einige Tage am Ionischen Meer zu bleiben und uns hier am Strand einzuquartieren. Laut Reiseführer sind die Orte hier eher unattraktive Bettenburgen. Als wir endlich ein Hotel finden, das uns anspricht, sehen wir, dass es eben auf der anderen Seite liegt. Auch gut, wir sind ja flexibel! Dieses Mal verzichten wir aber auf das Leben im Ressort, es darf was Gediegenes sein ...Read more

  • Day 16

    Tropea

    June 27, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 25 °C

    Gerne wären wir noch in Diamante an der Costa dei Cedri geblieben, einerseits wegen des netten Hotels und ein bisschen auch, weil es uns nicht gelungen ist, eine von den Cedri zu sehen, nsch denen der Küstenabschnitt benannt ist. Cedri sind Zitrat-Zitronen, aus denen Zitronat hergestellt wurde (heute erzeugt man es meist aus Kürbissen). Sie können ein Gewicht von bis zu drei Kilo erreichen! Nicht einmal das Museo dei Cedri wollte uns haben, erst fanden wir es nicht, dann hatte es geschlossen ...
    Wir fahren die Küste südwärts. Die Schönheit des Küstenabschnitts südlich von Diamante will sich uns leider nicht erschließen, obwohl wir uns bemühen, das Positive an den verfallenden 60er/70er-Jahre Hotels und den zum Teil breiten Sandstränden, die sich dahinter verbergen, zu erkennen.
    Doch dann Tropea. Die Stadt thront majestätisch oben auf den Klippen. Der Blick von unten auf die auf die Felsen geklebten Häuser ist wunderbar und die Aussicht von oben auf die Bucht mit ihrem türkisblauen Wasser und dem beinahe weißen Sandstrand unglaublich!
    Wunderschönen ist auch die byzantinische Kirche gleich gegenüber auf bzw. in einen Felsen gebaut mit ihrem einladenden Garten.
    Im Städtchen stapeln sich die Touristen, wie immer, wenn es was Schönes zu sehen gibt, und die kleinen Läden verlocken zum Kauf. Weil es so schön ist, besuchen wir einen Keramik-Laden und zack, schon haben wir was gekauft. Gut, dass wir weiter müssen nach Reggio di Calabria!
    Read more