• Björn Greiff
dec. 2021 – jan. 2022

Karibik 2021/2022

Et 21-dags eventyr af Björn Læs mere
  • Start på rejsen
    27. december 2021

    Die Bescherung nach der Bescherung

    24. december 2021, Tyskland ⋅ ☁️ -1 °C

    Kurz vor der Abreise hat Air France meinen Puls noch einmal in die Höhe schnellen lassen. Wir haben den 24. Dezember, die Bescherung ist grade durch, das Weihnachtsessen ist angerichtet und die erste Gabel befindet sich dem Weg zu meinem Mund als eine Flut an Benachrichtigungen in meiner Hosentasche ankommt. „Es gibt wichtige Informationen zu Ihrem Flug“ steht dort auf meinem Handy, und das gleich drei Mal. Air France hat diese wenig aussagekräftige Nachricht per E-Mail, Push-Benachrichtigung und SMS an mich geschickt. Wenn es auf allen Kanälen gleichzeitig ankommt, dann scheint es wirklich, wirklich wichtig zu sein. Kurzerhand war das leckere Essen vergessen. Nach ein bisschen hin und her war dann klar: Frankreich hatte die Einreisebestimmungen für die Überseegebiete verschärft. Bis dato durften die erforderlichen Schnelltests maximal 48 Stunden alt sein, diese Frist wurde jetzt kurzerhand auf 24 Stunden gekürzt. Eine Herausforderung, die zwar den Zeitplan ein wenig durcheinander schüttelt, im Großen und Ganzen aber kein Drama ist. Ob es bis zum Abflug noch mehr Überraschungen gibt: wir werden es sehen. Es sind ja noch... genau 72 Stunden...Læs mere

  • Timing ist alles

    27. december 2021, Tyskland ⋅ ⛅ -1 °C

    Der Flug von Hamburg in die Karibik wird von einem zwanzigstündigen Zwischenstopp in Paris unterbrochen. Für beide Flüge ist ein Schnelltest erforderlich. Besonders spannend wird es nun, weil die Tests neuerdings nicht älter sein dürfen als 24 Stunden. Der Flug von Hamburg nach Paris geht am Montag um 18 Uhr, der Flug von Paris nach Pointe-á-Pitre am Dienstag um 15:40 Uhr. Demnach darf der Schnelltest am Montag nicht vor 15:40 Uhr sein damit er für beide Flüge gültig ist. Rechnet man sich das kurz durch, bleibt zwischen Test und Flug-Check-In nicht all zu viel Zeit. Um genau zu sein: 20 Minuten. Zum Glück gibt es ein Test-Zentrum direkt am Flughafen. Ohne dieses Zentrum wäre die ganze Aktion nicht möglich. Den vorab gebuchten Termin hätten wir nicht benötigt, im Zentrum waren vielleicht 2 oder 3 weitere Kunden. Bei dem straffen Zeitplan war mir die Nummer Sicher dann aber doch lieber. Schlussendlich hat alles gut geklappt. Während die Tests noch ausgewertet wurden, standen wir schon in der Check-In-Schlange für den Flug. Kurz bevor wir mit Einchecken dran waren, trudelten die Zertifikate dann per E-Mail ein. Manchmal ist timing alles. Und weil alles so reibungslos geklappt hat, bleibt jetzt sogar noch ein bisschen Zeit um hier in der Flughafen-Lounge diese Zeilen zu schreiben und einen Kaffee zu schlürfen. Den nächsten Footprint gibts dann aus Paris.Læs mere

  • Paris, Paris

    27. december 2021, Frankrig ⋅ ☁️ 10 °C

    Die erste Etappe ist geschafft. Ankunft am Flughafen Charles-de-Gaulle. Paris, Paris. Ein Verkehrsmittel-Wechsel steht an: weiter gehts mit der Bahn zur heutigen Bleibe. Während wir in der immer voller werdenden Bahn sitzen, fällt mir auf, dass ich wohl nicht ausreichend Tarifzonen am Ticket-Automaten gebucht habe. Mit dem Handy ist die Alternative aber schnell gefunden. Am Gare du Nord beginnt sich der Wagon, in dem wir sitzen, langsam nach außen zu beulen, die Kapazitätsgrenze ist überschritten. Zum Glück liegt die FFP2-Maske eng an, und wegen meiner Fehlbuchung müssen wir, jetzt zum Glück, gleich schon aussteigen. Noch 2 Stationen, noch eine, und dann schnell raus an die frische Luft.

    Wir stehen mitten im Herzen von Paris. Es ist dunkel, auf den Straßen ist wenig los. Das Kopfsteinpflaster funkelt ein wenig vom Regen, der wohl grade aufgehört hat. In einigen Restaurants sitzen Menschen, lachen, erzählen, freuen sich am Leben. Am Himmel ist immer wieder das kreisende Licht vom Eiffelturm zu sehen. Romantik hin oder her: eigentlich soll‘s für uns nur kurz zum nächsten Supermarkt gehen und dann mit dem Bus weiter zum Hotel. Gesagt, getan. Mit Croissants, Getränken und Schokolade bewaffnet erreichen wir die Bushaltestelle. Der Fahrer hat uns gesehen und wartet auf uns sodass wir noch reinspringen können. Das macht den horrenden Fahrpreis dann auch fast schon wieder wett.

    Im Hotel angekommen, wundere ich mich ein wenig über das Zimmer. Gebucht haben wir ein Ibis. Nebenan ist ein Ibis Budget. Wenn im Ibis die Zimmer schon so klein sind, dass wir zu zweit mit jeweils einem Koffer kaum hineinpassen (nicht übertrieben), dann bin ich froh nicht nebenan zu übernachten. Dort stehen wahrscheinlich die Betten hochkant. Beschweren will ich mich aber nicht. Hier ist es warm, es ist sauber, die Fenster sind schalldicht und haben gute Verdunkelungsvorhänge und das Bett ist gemütlich. Außerdem ist es ja auch nur für eine Nacht. Morgen geht es dann endlich zur letzten Etappe. Ich freue mich schon drauf. 30 Grad, kurze Hose, Sonne, Strand, Palmen und azurblaues Meer: Guadeloupe, wir kommen!
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  • Flug Paris-Guadeloupe

    28. december 2021, Frankrig ⋅ ⛅ 11 °C

    Der Flug von Paris nach Guadeloupe verlief ungewöhnlich störungsfrei. Deswegen hier nur ein paar harte Fakten: 9 Stunde Flugzeit, 5 Stunden Zeitverschiebung, 20 Grad Temperaturunterschied.

    Am meisten habe ich mich darüber gefreut als mein Koffer auf in Pointe-à-Pitre dem Rollband aufgetaucht ist. Manchmal sind es die kleinen Dinge über die man sich freut. Der Fluch der Karibik scheint dieses Mal ausgeblieben zu sein.Læs mere

  • Willkommen auf Guadeloupe

    28. december 2021, Guadeloupe ⋅ ⛅ 24 °C

    Mit einem Leihwagen werden wir die nächsten Wochen diese Insel erkunden. Der kleiner Nissan Micra wird uns hoffentlich gut und sicher zu den schönsten Orten bringen.

    Grade bei den ersten Kilometern freue ich mich über die Automatik-Schaltung. So habe ich Zeit um mich auf die neue Verkehrssituation und das neue Auto einzustellen. Es ist dunkel, die Straßen erfüllen ihren Zweck und es ist Rechtsverkehr. Es sollte also kein riesiges Problem werden vom Flughafen zu unserer Ferienwohnung zu finden. Google Maps macht’s möglich. Keine 20 Minuten später sind wir da.

    Direkt am Meer, mit Palme vor dem Fenster, und voll ausgestattet überzeugt die Wohnung gleich auf Anhieb. Man könnte es als gehobenen westlichen Standard bezeichnen. Ob wir die Klimaanlage brauchen, werden wir wohl heute Nacht feststellen.
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  • Anse des châteaux

    29. december 2021, Guadeloupe ⋅ ☀️ 27 °C

    Guadeloupe besteht aus zwei etwa gleich großen, länglichen Inseln, die in der Mitte durch eine schmale Landzunge verbunden sind. Nicht ohne Grund wird Guadeloupe als „Die Schmetterling-Insel“ bezeichnet.

    Unseren ersten Ausflug machen wir heute zum Anse des châteaux. Diese Sehenswürdigkeit befindet sich auf dem gleichen Schmetterlingsflügel wie unsere Wohnung. Trotzdem sind wir etwa 50 Minuten unterwegs.

    Anse des châteaux ist einer der schönsten Strände auf Guadeloupe. Wegen der starken Wellen ist es allerdings zu gefährlich um hier zu schwimmen. Stattdessen kann man hier einfach die schöne Natur genießen. Und genau das machen wir hier.

    Etwas oberhalb gibt es einen Aussichtspunkt. Wir sind hier hoch genug um einen Großteil Guadeloupes überblicken zu können. Außerdem sieht man von hier aus das kristallklare, azurblaue Wasser sowie riesige Wellen die voller Kraft gegen die Felsen schmettern.

    Weiter geht es für uns auf einem kleinen Trampelpfad. Wir entdecken kleine Bassins mit bunten Fischen, winzige Buchten mit Miniaturstränden. Und wir entdecken einen Binnensee mit, so glauben wir, einem langen Strand. Der See liegt mitten in einem Mangrovenwäldchen. Der Pfad zum See wird immer schmaler. Im Wäldchen ist der Pfad zum Teil überhaupt nicht mehr zu sehen. Und dann ist der plötzlich da. Der See erstreckt sich vor uns in voller Größe. Die gelbe Fläche, die wir von weiter oben hier am See entdeckt hatten, entpuppt sich aber leider ganz schnell zu einem Sumpf. Zum Glück kommen wir noch raus und sind nicht stecken geblieben.

    Ein paar Meter vom See entfernt kommen wir an einen Steinstrand. Ein Paradies für jeden Fossilen-Liebhaber. Steine mit filigranen Strukturen, versteinerte Schnecken, überall liegen die Zeitzeugen längst vergangener Tage verstreut herum.

    Durch das Mangrovenwäldchen geht es zurück zum Auto. Auf dem Parkplatz nehmen wir noch ein Bokit to go mit. Was ein „Bokit“ ist, dass erzähle ich allerdings ein anderes Mal.
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  • Porte d‘Enfer

    30. december 2021, Guadeloupe ⋅ ⛅ 27 °C

    Am Porte d‘Enfer erleben wir wie Wellen eine Küste formen. Mit voller Wucht schlagen die schäumenden Wellen gegen die Felsen. Es haben sich Höhlen, Löcher, ganze Buchten durch diese Naturgewalt gebildet. Das Wetter lässt einen Drohnenflug zu. Ein kurzer Ausschnitt ist hier im Footprint zu sehen. Mehr vom Porte d‘Enfer gibts nach dem Urlaub im Zusammenschnitt zu sehen.Læs mere

  • Verloren im Nirgendwo

    30. december 2021, Guadeloupe ⋅ ⛅ 26 °C

    Eine Anleitung wie man sich in Gefahr begibt:

    - Lade dir eine renommierte und kostenpflichtige App für Wanderrouten herunter
    - Wähle eine ansprechende Route aus
    - Verlasse dich auf den durch die App vorgegebenen Pfad
    - Den Weg nicht mehr zu sehen ist kein Warnzeichen („da vorne gehts bestimmt gleich weiter...“)
    - Laufe immer weiter („Off-Road sind 200 Meter nur ein Katzensprung“)

    All diese Regeln haben wir liebevoll berücksichtigt... und im Anschluss Komoot von unseren Handys verbannt. Selten haben wir uns so derbe in die Irre führen lassen. Wir hatten bereits Odysseen auf Bananenplantagen, ausweglose Situationen in den Souks von Marrakesh und Beinahe-Kollisionen mit Wildschweinrotten in der Toscana. Dieses Erlebnis hat aber alles bisherige in den Schatten gestellt.

    Erst war der Weg noch gut ausgebaut. Das Wetter war gut, immer wieder kam eine salzige Brise vom Meer herüber geweht. Doch dann verschwand der Weg Stück für Stück unter hohem Gras. Die Koordinaten in der App zeigten aber an, dass wir goldrichtig waren. Welch ein Trugschluss, wie wie später schmerzlich feststellen mussten. Stutzig werden lassen sollen hätte uns die Quasi-Sackgasse, in der wir irgendwann gelandet waren. Und dann machten wir den größten Fehler. Wir gingen einfach weiter, hinein ins Unterholz. Immer weiter hinein. Dornen kratzen uns die Arme und Beine blutig, Lianen versuchten uns immer wieder aufzuhalten. Aufrecht gehen war nicht mehr möglich. Zwischen Ästen, Stöckern und Sträuchern zwängten wir uns hindurch. Laut App sollten es nur noch 200 Meter bis zur ursprünglichen Route sein. Unser Training bei den Maasai half uns nur begrenzt weiter. Uns fehlte einfach der Speer und die Machete. Meter für Meter kämpften wir uns vorwärts. Und dann waren wir auf dem Weg. Zumindest laut App hätte dort der Weg sein sollen. Stattdessen war rings herum grünes, erbarmungsloses Dickicht so weit das Auge reichte. Zurück zum Ort, der wie eine Sackgasse aussah: keine Chance. Unsere Exit-Strategie: weiter durchkämpfen bis zum Küsten-Wanderweg. Wir hörten das Meer schon. So nah und doch so fern. Laut Peilung waren es noch etwa 100 Meter. Nach anstrengenden 45 weiteren Minuten kamen wir dann endlich auf dem Küsten-Wanderweg an. Welch eine Freude!

    Gelernt haben wir:
    - Wenn es nicht mehr nach Weg aussieht, werde wachsam
    - Auch renommierte Apps können Schrott anzeigen
    - Im Zweifel komplett abbrechen und den ganzen Weg zurück gehen
    - Abstecher oder „Verbindungen“ durchs Unterholz sind keine Option

    Der Weg hätte aber auch schöne Momente. So konnten wir mehrere Krebse im Schneckenhaus beobachten, die quer durch den Wald spaziert sind. Ein Video davon gibts hier im Footprint.
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  • Bach-Lauf

    31. december 2021, Guadeloupe ⋅ ☀️ 26 °C

    Canyoning war für uns nie im Fokus. Erst durch eine Route hier auf Guadeloupe sind wir darauf gestoßen. Kurzerhand sind wir heute morgen zum hiesigen Sportgeschäft gefahren und haben Neopren-Kleidung sowie Wasser-Schuhe gekauft. Beim Canyoning/Fluss-Wandern legt man die Wanderstrecke zum Teil neben dem Bachlauf zurück, den größten Teil läuft oder schwimmt man aber direkt durchs Wasser. Da ist passende Bekleidung essenziell.

    Nach der Odyssee von gestern gehen wir heute kein Risiko ein. Der Weg zur Start-Koordinate hat sich sehr gut versteckt. Es ist matschig, rutschig, steil und das Ziel ist nicht in Sicht. Nach 10 Minuten brechen wir die Suche ab und wählen einen anderen Startpunkt. Nachteil: wir laufen von diesem Punkt den Fluss erst hoch und anschließend wieder runter; Vorteil: der Weg ist gut sichtbar.

    Nach dem holprigen Start geht es dann aber doch richtig los. Der GPS-Log passt genau mit der vorgesehenen Route überein. Wir sind richtig. Je weiter wir den Fluss entlang laufen desto mehr nehmen die Hemmungen vor dem Wasser ab. Erst sind es nur ein paar Schritte durchs Wasser, dann ist das Wasser schon auf Hüfthöhe. Der Moment, in dem der Fluss so tief ist, dass man nicht mehr stehen kann, kommt dann aber doch überraschend. Die Neopren-Kleidung erfüllt aber ihren Zweck.

    Der Weg/Fluss führt uns durch die unberührte Natur. Zwischen das Zwitschern der tropischen Vögel mischen sich immer mehr Schreie und Geräusche von Tieren, die wir im dichten Grün nicht entdecken können. Es zischt, es zirpt, es brummt, es rauscht, es knackt. So mache Adaption der Dschungel-Geräuschkulisse in Hollywood-Filmen kommt erschreckend nah an die Realität heran. Dazu kommt noch das Rauschen des Flusses. Eine Unterhaltung ist nur noch möglich wenn man direkt nebeneinander steht.

    Etwas weiter flussaufwärts wird das Wasser dann aber ruhiger. Die Stromschnellen nehmen ab, dafür werden die Strecken zum Schwimmen länger. Unterhaltungen werden wieder möglich. Der Urwald links und rechts strahlt, so wirkt es, in allen Grün-Tönen, die es auf der Welt gibt.

    Und dann sind wir da: der erste Canyon. Maximal surreal wirkt die Szenerie auf uns. Auf beiden Seiten des Flusses steigen die Felswände meterhoch in den Himmel. Fasziniert laufen wir die Felsspalte entlang, ein Stück gradeaus, dann geht es in eine enge Rechtskurve. Hinter der Kurve geht der Canyon noch viele Meter weiter. Am Ende der Schlucht sehen wir einen Wasserfall. Strömungen und Strudel, spiegelglatte Felsen, unbekanntes Terrain unter Wasser, all das kann bei Wasserfällen dieser Größe schnell zur Gefahr werden. Hier brechen wir ab. Stattdessen genießen wir dieses atemberaubende Naturspektakel. Zwischendurch kämpft sich ein Sonnenstrahl durch das dichte Blätterdach über uns. Die Minuten verstreichen. Nach einer halben Stunde machen wir uns dann aber doch auf den Rückweg. Nicht sehen werden wir die zweite Schlucht, die sich hinter dem Wasserfall noch weiter Stromaufwärts befindet. Ändern lässt sich das jetzt aber nicht.

    Der Rückweg fällt uns um einiges leichter, zumindest bis zum Punkt, an dem wir gestartet sind. Um zurück zum Parkplatz zu kommen, müssen wir den Fluss allerdings noch ein ganzes Stück weiter runter. Das frisch gesammelte Wissen hilft uns an so mach kniffliger Stelle. Doch der krönende Abschluss, der Acomat Wasserfall, ist uns dann aber doch zu extrem. 9 Meter steil hinunter geht es hier. Springen ist keine Option für uns. Also machen wir uns auf die Suche nach einem Alternativ-Weg. Bestimmt ist der von uns gewählte Weg nicht der beste, er führt uns aber sicher um den Wasserfall herum und zurück zum Auto.

    Canyoning ist ein Erlebnis wert. Leichtsinn kann hierbei aber schnell gefährlich werden, auch auf vorgefertigten Routen. Wir haben uns viel Zeit genommen und uns nicht hetzen lassen. So endete dieses Abenteuer für uns auf der Highlight-Liste und nicht im Krankenhaus.
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  • Hauptstadtbesuch

    1. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ⛅ 28 °C

    Alles ist geschlossen, die Straßen sind leer. Pointe-á-Pitre wirkt wie eine Geisterstadt. Nur ganz selten laufen uns Fußgänger über den Weg. Stau, hupende Autos, Hektik, all das, was ich mit Hauptstädten verbinde, finden wir hier nicht. Es ist der erste Tag im neuen Jahr und Pointe-á-Pitre, die Inselhauptstadt, gönnt sich eine Verschnaufpause.

    Keine Verschnaufpause gönnt sich momentan allerdings die Corona-Lage hier im Karibik-Paradies. Die vor wenigen Wochen noch extrem niedrigen Fallzahlen sind mittlerweile Geschichte. Neben dem ohnehin schon vorsichtigen Verhalten schauen wir jetzt noch mehr, wie wir Risiken minimieren können. Da kommt uns die leere Stadt grade recht.

    Wir rechnen nicht damit heute gigantisch viele Highlights zu entdecken. Trotzdem sind wir gespannt auf das, was Pointe-á-Pitre zu bieten hat.

    Schon von weitem sehen wir das Gebäude. Wie ein Fremdkörper ragt das ACTe-Museum aus der Stadtkulisse heraus. Hypermodern und weit entfernt vom Kolonialstil ist das riesige Gebäude schon von außen eine besondere Erscheinung. 2015 wurde dieses Museum, in dem es um den Sklavenhandel geht, eröffnet. Heute, oh Wunder, ist es natürlich geschlossen. Leider ist damit auch die Fußgänger-Brücke nicht begehbar. Diese ist ein sonst sehr beliebter Foto-Hotspot.

    Auf dem Weg zum ACTe-Museum waren mir immer wieder Street Art Kunstwerke ins Auge gefallen. Ich erinnere mich daran, vor ein paar Wochen etwas darüber gelesen zu haben. Auf dem Rückweg halte ich an ein paar Kunstwerken, die mir besonders gefallen haben, und mache Fotos. Ähnlich wie das ACTe-Museum gehören auch die professionellen Graffitis nun zum Stadtbild. Wie lange diese Kunst aber noch zu sehen ist: man weis es nicht. Ich freue mich darüber heute ein Teil davon gesehen zu haben.

    In Reiseführern ist zum Teil die Rede von schönen, alten, herrschaftlichen Häusern, die man hier in dieser Stadt bewundern kann. Entweder waren wir zu blind, die Häuser gibt es nicht mehr in der Fülle oder die Reiseführer haben dramatisch übertrieben. Ganz egal wie: für den Stadtbummel haben wir viel weniger Zeit gebraucht als erwartet. Das ist aber auch nicht schlimm. Schließlich gibt es auf der Insel ja noch viel mehr zu sehen. Wir werfen einen kurzen Blick ins Backlog und entscheiden uns schnell für die nächste Aktivität. Dazu dann aber mehr im nächsten Footprint.
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  • Allée Dumanoir

    1. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ☀️ 26 °C

    Über 400 Palmen sind entlang der 1,2 Kilometer langen Allée Dumanoir gepflanzt. Das ist mal eine wirklich tropische Allee. Dieses Panorama haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

  • Rundflug um Pointe des Châteaux

    2. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ☀️ 26 °C

    Flüge mit der Drohne sind nicht überall erlaubt. Leider haben wir uns am ersten Tag von der Drohnen-App etwas irritieren lassen. Erst als wir wieder zurück in unserer Ferienwohnung waren, haben wir gesehen, dass wir am Pointe des Châteaux doch hätten fliegen dürfen. Heute haben wir uns noch einmal auf den Weg ans östlichste Ende der Insel gemacht um den Ort ein bisschen aus der Luft zu erkunden.Læs mere

  • Auf der Suche nach Traumständen

    2. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ☀️ 26 °C

    Guadeloupe hat viele, viele Badestrände. Heute haben wir uns auf den Weg gemacht um die schönsten zu entdecken. Feiner, weißer Sand, ein bisschen Wellengang, klares Wasser, ein paar Palmen (am besten ohne todbringende Kokosnüsse), etwas abgelegen und ohne viele Besucher. Wir haben ihn gefunden. Oder viel eher: wir haben EINEN von ihnen gefunden.

    An der Straße war kein Hinweisschild, auch gab es keine verräterisch parkenden Autos. Etwa 5 Minuten durch Feld und Wiesen, vorbei an einer mürrisch blickenden Ziege, einen kleinen Abhang hinunter und schon lag sie vor uns. Eine winzige Bucht, türkisblaues Wasser, feiner weißer Sand. Mit Worten ist dieser Ort schwer zu beschreiben. Deswegen bin ich auf einen kleinen Felsen in der Mitte der Bucht geklettert und habe von dort aus ein Foto von diesem Ort gemacht. Einfach herrlich.
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  • Straßenblockade

    3. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ⛅ 26 °C

    Heute geht's an den Strand. Zumindest haben wir uns das so gedacht. Als wir losfahren, wissen wir noch nichts von den wieder aufkochenden Unruhen und Demonstrationen. Das hiesige Luxushotel in Sainte-Anne ist flott ins Navi eingegeben. Knapp 20 Minuten soll die Fahrt dauern. Bis dahin ist noch alles gut. Nach ein paar Minuten wechselt die Fahrtdauer-Anzeige allerdings erst von grün zu gelb und springt dann schließlich auf rot. Vielleicht ein kleiner Stau? Das wäre für Guadeloupe nichts ungewöhnliches. Ohne funktionierende Ampeln und zum Teil mit abenteuerlichen Fahrmanövern kommt es hier ab und zu zu Staus. Wir fahren also weiter und stehen plötzlich - oh Wunder - mitten drin in der stehenden Autoschlange. Immer mal wieder geht es eine Autolänge weiter nach vorne. Und dann sehen wir das Problem. Große Bäume liegen quer auf der Straße. Einer ist von links auf die Fahrbahn gestürzt, ein anderer von rechts. Ob dahinter noch weitere Bäume auf der Straße liegen, sehen wir nicht. Was wir aber sehen: Sägespäne; saubere, glatte Schnitte. Das scheint Absicht gewesen zu sein. Später lesen wir in der Inselzeitung, dass es tatsächlich eine Demo-Aktion war. Warum es immer wieder ein paar Meter voran geht, liegt einfach daran, dass nach und nach die Autos vorne wenden und wieder zurück fahren. Das machen wir dann auch. Das Navi ist zwar nicht ganz davon überzeugt, will uns immer wieder in die umgestürzten Bäume manövrieren, wir bleiben aber fest dabei und suchen uns einen anderen Weg.

    Dieser Zwischenfall zwingt uns dazu den Tag etwas umzuplanen. So geht es halt erst zur Meeresdusche und dann zum Stand.

    Demonstriert wird hier auf Guadeloupe grade, weil seit Anfang des Jahres alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser, die nicht geimpft sind, ohne Lohnfortzahlung suspendiert wurden. Heute gibt es dazu einen Termin oder eine Anhörung. Mit der Protestaktion soll wohl der ganzen Sache Nachdruck verliehen werden. Hoffen wir darauf, dass es bei dieser einzelnen Aktion bleibt und nicht erneut so eskaliert wie Ende letzten Jahres.
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  • Die Meeresdusche

    3. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ⛅ 27 °C

    Es gibt verrückte Naturphänomene auf dieser Welt. Mit dazu gehört die Meeresdusche von Saint François. Ähnlich wie bei Geysiren würde auch hier die Magie des Ortes verschwinden, wenn man sich die genauen physikalischen Hintergründe anschaut. Deswegen bleibe ich bei dem, was zu sehen ist uns was wir erlebt haben.

    Auf halber Strecke zwischen Pointe des Châteaux und Saint François liegt ein kleiner Stand. Etwas oberhalb des Standes gibt es ein Meerwasser-Becken. Das Becken selbst ist vielleicht Knöcheltief. Durch die Sonne ist das Wasser angenehm warm. Hinter dem Becken geht die Felswand ein paar Meter steil hinab zum Meer. Ein ruhiger Ort zum Relaxen ist dieses Becken allerdings nicht. Von Zeit zu Zeit schießt hier eine gewaltige Wasserfontäne die Felswand empor. Steht man in der Mitte des Beckens kann es vorkommen, dass die Fontäne wie ein Dusche auf einen herabstürzt.

    Dieses Spektakel wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Als wir ankommen, steht grade noch eine Frau am Beckenrand und schießt Fotos von ihrem posenden Mann. Sei's drum - wir werden gleich nicht viel anders aussehen. Keine 5 Minuten später stehe ich in der Mitte des Beckens. Noch suche ich nach der passenden Stelle als es auch schon los geht. Wie ein Wasserfall prasseln plötzlich die Wassermassen auf mich nieder. Im Minutentakt schießen die Fontänen empor, bei praller Sonne und 27°C eine angenehme Abkühlung.
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  • Relaxen im Postkartenmotiv

    3. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach der Meeresdusche kommen wir aus der anderen Richtung nach Sainte-Anne hinein. Wir müssen also nicht an den umgestürzten Bäumen vorbei. Von dieser Seite ist die Anfahrt kein Problem.

    Trotz des berühmten Standes in Sainte-Anne ist hier wenig touristisch erschlossen. Vom Parkplatz kommend, mit den Strandtaschen bepackt, laufen wir los - und landen erst einmal in einer Sackgasse. Irgendwann haben wir dann den richtigen Weg gefunden - auch ohne Schilder, die uns den Weg gewiesen hätten.

    Und dann sehen wir sie auf dem Weg zum Strand. Eine schräg über's Wasser gebogene Palme, und dahinter noch eine und noch eine. Es gibt sie also wirklich und nicht nur auf Postkarten. Schnell stellen wir aber fest, dass es gar nicht mal so einfach und gemütlich ist sich da drauf zu legen geschweige denn für ein Foto entspannt in die Kamera zu lächeln. Nach einer ganzen Kollektion an Bildern, die eher an gestrandete Walrösser als an entspanntes Insel-Flair erinnern, sind dann aber doch 2-3 schöne Bilder entstanden.

    Von den Palmen geht es dann weiter an den Badestrand. Hier tummeln sich etliche Menschen. Die Suche nach einem geeigneten Ort für die Stranddecke gleicht einem Hindernislauf. Schließlich haben wir dann aber doch eine Palme gefunden, unter der wir unsere sieben Sachen ausbreiten.

    Der Strand soll sich zum schnorcheln lohnen. Voller Vorfreude setzen wir die Schnorchelmasken auf und marschieren gradewegs ins Wasser.

    Pluspunkt für den Stand:
    - das Wasser ist warm

    Minuspunkte für den Strand:
    - das Riff ist tot
    - es gibt fast keine Fische
    - es gibt eine starke seitliche Strömung

    Reduzieren wir also die Aktivitäten für heute auf Sonne tanken und im Wasser abkühlen. Ein Thermometer haben wir nicht dabei, die Mittagssonne sticht aber gewaltig. Zum Glück haben wir ein Plätzchen im Halbschatten. So lässt es sich aushalten.
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  • Jurassic Park

    4. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ⛅ 24 °C

    Nebelschwaden ziehen vorbei, es riecht nach Schwefel, kleine Eidechsen huschen über die Felsen. In einem Reisebericht wurde dieser Orts als eine Szene aus Jurassic Park beschrieben. Die meterhohen Farne erinnern schon an eine andere Welt. Sorgen, dass hinter der nächsten Ecke ein Dinosaurier steht, habe ich allerdings nicht.

    Heute in aller Frühe haben wir uns auf den Weg gemacht um den Vulkan zu besteigen. Vorhin haben wir doch tatsächlich den letzten Parkplatz bekommen, und das obwohl wir so früh dran waren. Mit dem Wetter haben wir aber nicht so viel Glück. Die Sicht ist stark eingeschränkt, die Wolken hängen tief, es ist nebelig. Trotzdem haben wir uns auf den Weg gemacht den höchsten Berg der nördlichen Antillen zu bezwingen.

    Der letzte Ausbruch vom Soufrière war in den Siebzigern. Obwohl der Vulkan momentan nicht kritisch ist, dampft und raucht es aber an etlichen Stellen aus den Felsspalten heraus.

    Schritt für Schritt kommen wir dem Gipfel näher. Es wird steiler. Die Baumgrenze haben wir hinter uns gelassen. Auf den Felsen sehen wir Flechten in bunten, fast unnatürlichen Farben. Die letzte Etappe verlangt uns noch einmal alles ab. Und dann stehen wir oben. Zum Glück haben wir lange Hosen und Regenjacken an. Es ist kalt, ein scharfer Wind weht. Und es riecht nach Schwefel. Der Rundum-Blick bleibt leider aus, wir stehen mitten in einer Wolke.

    Der Abstieg ist zwar körperlich nicht so anstrengend, dafür aber technisch. Jeder Schritt muss sitzen. Ein falscher Tritt und schon sind die Hände aufgeschürft, das Fußgelenk ist verdreht oder man steht knöcheltief im Schlamm. Schritt für Schritt geht es vorwärts.

    Die Kamera in dieser Situation griffbereit zu haben, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Deswegen gibt es auch heute kein Bild vom Kolibri, der an uns vorbei geflogen ist. Die Hoffnung gegeben wir aber nicht auf. Vielleicht klappt es ja irgendwann noch einmal.

    Unten am Parkplatz angekommen, wartet ein Goodie auf uns. Zum Glück haben wir unsere Badesachen dabei. Direkt am Start-/Zielpunkt gibt es eine heiße Quelle. Durch den Vulkan gespeist soll das Wasser hier 39°C warm sein. Es fühlt sich etwas kühler an. Trotzdem ist es super nach dieser Tour einfach in einen warmen Pool springen zu können.
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  • Îles des Saintes

    5. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ☀️ 27 °C

    Zu Guadeloupe gehören noch ein paar kleinere Inseln. Heute morgen haben wir die Fähre zu den Îles des Saintes genommen. Der Hafen von Terre de Haut erinnert vom Wasser aus an Piratenfilme. Nach einer Stunde sind wir angekommen. Die Fähre fährt jetzt weiter nach Martinique. Wir bleiben den Tag über aber hier, genießen den Tag, fliegen ein bisschen mit der Drohne, steigen auf den Berg und schnorcheln später im Meer. Nun aber der Reihe nach.

    Als erstes führt uns der Weg zur Festung "Fort Napoleon". Das Museum holt uns noch ganz ab, der Ausblick von hier ist aber toll. Oben auf der Festung weht die französische Flagge. Die ganze Festung erinnert an längst vergangene Zeiten.

    Von der Festung geht es weiter durch das kleine Städtchen hindurch auf den gegenüberliegenden Berg. Der Chameau ist zwar nur 304 Meter hoch, bringt mich aber doch an meine Belastungsgrenze.

    Auf dem Weg vom Chameau herunter zum Strand fängt es an zu regnen. Das macht die ganze Sache dann um einiges schwerer. Im Gegensatz zum Weg nach oben, ist der Weg runter keine geteerte Straße. Was vorher staubiger Boden war, ist jetzt eine Seifenbahn. Der Weg ist aber gut markiert sodass wir nicht Gefahr laufen uns im Wald zu verirren.

    Unten angekommen hat auch der Regen aufgehört. Am Strand wirkt es fast so als ob es überhaupt nicht geregnet hätte. Dort ist schon alles wieder getrocknet.

    Leider ist der Strand total überfüllt. Wir finden kein Plätzchen um unsere Decke auszubreiten. Trotzdem setze ich die Schnorchelmaske auf und springe ins Wasser. Kaum bin drin, sehe ich, dass ich mitten in einem Schwarm kleiner Fische stehe. Hier ist es um das Riff besser bestellt. Bunte Fische, gestreifte Fische, lange Fische mit noch längerem Maul, Korallen. Wo ich hin blicke ist Leben im Wasser. Das gefällt mir.

    Wegen des Platzmangels am Strand, fällt der Aufenthalt hier etwas kürzer aus. Im Städtchen gibts dann noch einen Fruchtsaft und eine Platte mit karibischen Kleinigkeiten bevor es dann mit der Fähre wieder zurück nach Guadeloupe geht.
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  • Ein ganzer Strandtag

    6. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute heißt es: Badesachen an und ab zum Strand. Im Koffer war noch ausreichend Platz für die große Picknick-Decke. Das ist für heute ein großer Pluspunkt. Am Strand Grande Anse finden wir ein heimeliges Plätzchen im Schatten unter Palmen, links und rechts ein kleiner Strauch sodass die Nachbarn einem nicht auf die Pelle rücken, direkt vor uns das Meer.

    Mit dabei haben wir Bananenlimonade, Wasser und eine Tüte voll Madeleines (französische Mini-Küchlein). Immer mal wieder gehen wir ins Wasser und kühlen uns ein wenig ab. Die Strömung hält sich in Grenzen und das Wasser ist angenehm warm. Direkt am Strand bilden sich immer wieder große Wellen. Auf der Suche nach der perfekten Welle (respektive der Videoaufnahme hiervon) bin ich leider gescheitert. Trotzdem haben wir jede Sekunde am Strand genossen.
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  • Bokit

    6. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ⛅ 26 °C

    Heuschrecken, stinkendes Obst, stinkender Fisch - jedes Land hat seine Spezialität. Die Spezialität von Guadeloupe ist zum Glück nicht so widerlich wie das, was einem so mach anderes Land als Delikatesse verkauft.

    Bokit ist ein gefülltes, frisch in Sonnenblumenöl ausgebackenes Brötchen. Überall auf Guadeloupe findet man Foodtrucks und Buden, in denen Bokits frisch zubereitet werden. Ob zum Mittag, nach einem Strandtag oder zum Abendessen: so ein Bokit passt immer.

    Gefüllt ist das Brot mit dem, was man mag. Thunfisch, Schinken, Ei, Gemüse, Käse - an jedem Bokit-Stand hängt eine lange Liste mit den dort möglichen Kombinationen aus.
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  • Hängebrücken und Tiere

    7. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ⛅ 24 °C

    Für heute ist der Wetterbericht eher bescheiden. Faulenzen am Strand fällt heute genau so flach wie eine anspruchsvolle Wanderung. Speziell für solche Tage stehen auf unserer Bucketlist ein paar Aktivitäten. Wir haben uns heute für den Zoo entschieden.

    Der Zoo liegt in der Mitte von Basse Terre, dem linken Flügel der Insel (der mit dem Vulkan). Auf Basse Terre gibt es eine Ringstraße, die halbwegs an der Küste entlang führt. Und es gibt in der Mitte eine Straße, die quer über diesen Teil der Insel führt. Die Route de la Traversee führt mitten durch den Urwald. Neulich sind wir diese Straße bei Einbruch der Dunkelheit gefahren. Die Geräuschkulisse des Waldes war auch durch die geschlossenen Autofenster laut und deutlich zu hören. Einfach unbeschreiblich.

    Genau diese Straße fahren wir jetzt entlang. Im hellen ist die Route auch beeindruckend mit ihren tausend Grüntönen, mit den meterhohen Farnen und Lianen. Viel zu schnell kommen wir über die kurvige Straße beim Zoo an. Flott sind die Tickets gelöst. Obligatorisch, wie bei fast allem hier, wird der Impfstatus gecheckt. Ohne Nachweis kein Eintritt… (Schlecht für 54% der Einwohner von Guadeloupe. Hier liegt die Impfquote nur bei 46%).

    Begrüßt werden wir von Waschbären. Weiter geht es von Tierart zu Tierart. Die Gehege sind groß und weitläufig, die Wege richtig schön gestaltet. Der Zoo ist am Hang gebaut wodurch es überall kleine Brücken und Stege gibt. De facto erstreckt sich der Zoo über mehrere Ebenen. An einigen Gehegen kommt man so doppelt vorbei, einmal auf der Vorderseite und einmal auf der Rückseite. So bekommt man auch die Chance Tiere zu entdecken die sich vielleicht beim ersten Vorbeikommen versteckt haben oder zu weit entfernt waren.

    Für mich sind neben den Schildkröten nicht die Pythons und Boas das absolute Highlight sondern der Hängebrücken-Parcours. Etwa 20 Minuten laufen wir weit oben in den Baumwipfeln über eine Hängebrücke nach der nächsten. Von hier aus haben wir noch einmal eine ganz andere Perspektive. Auch der Parcours ist über mehrere Ebenen aufgebaut. Mal sind wir schwindelerregend hoch, mal ganz nah über den Gehegen. Nicht nur beim Parcours sondern beim ganzen Park haben sich die Bauer richtig Mühe gegeben.
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  • Der Pizza-Automat

    7. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ⛅ 25 °C

    Heute gibt’s zum Abendessen: Pizza aus dem Automaten.

    Was sich anhört wie ein Traum ist hier Wirklichkeit. Auf Knopfdruck: Pizza - und das innerhalb von 3 Minuten.

    Ob das funktioniert? Ob das schmeckt? Skeptisch stehen wir vor dem Automaten. Auf dem großen Display werden 13 verschiedene Pizza-Sorten angezeigt. Dank Google Übersetzer können wir uns die Zutaten zusammenreimen. Hört sich eigentlich alles ganz lecker an. Schnell ist die Wahl getroffen, kurz noch die Kreditkarte vor das Lesegerät gehalten und schon fängt die Maschine an zu rödeln. Auf dem Display ist ein Fortschrittsbalken zu sehen. Und tatsächlich: exakt nach 3 Minuten kommt ein Karton aus dem Ausgabeschlitz gefahren. Drin liegt eine heiße, krosse, gut riechende Pizza. Geschnitten ist die Pizza nicht, dafür liegt aber ein kleines Messer aus Holz dabei. Echt pfiffig.

    Nach weiteren 3 Minuten purzelt die zweite Pizza aus dem Ausgabeschacht. Zum Abschluss wünscht der Apparat noch guten Appetit und das war’s. Soweit so gut. Jetzt muss es nur noch schmecken.

    Wir verkrümeln uns zurück ins Auto und beginnen mit dem alles entscheidendem Test: der Geschmacksprobe. Und man glaube es kaum: sie schmeckt. Ich habe schon viele Pizzen in meinem Leben gegessen. Diese hier gehört definitiv zu den besseren. Da könnte sich so mancher Lieferservice eine Scheibe von abschneiden.

    Später lese ich, dass die Pizzen, mit denen die Automaten bestückt sind, von Hand hier auf Guadeloupe gemacht wurden. Angeblich sind wohl auch lokale Zutaten verwendet worden.

    Zusammengefasst: gelungenes Konzept, tolle Umsetzung, verrücktes Erlebnis und eine echt leckere Pizza.
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  • Mit dem Kajak durch die Mangroven

    8. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ⛅ 27 °C

    Mit einem Kajak durch einen Mangrovenwald zu fahren, eröffnet völlig neue Perspektiven. Heute morgen sind wir mit einer kleinen Gruppe aufgebrochen um vom Wasser aus das Ökosystem Mangrove zu erkunden.

    Das Wetter ist wechselhaft. Mal gibt es einen tropischen Regenschauer, mal brennt die Sonne erbarmungslos. Vor beidem sind wir in den Mangroven bestens geschützt. Es wirkt wie ein Tunnelsystem durch das wir fahren. Wo die Wurzeln aufhören und die Bäume anfangen, ist nicht zu erkennen. Die Wurzeln selbst sind so stark verwoben, dass auch überhaupt nicht klar ist, welche Wurzel nun zu welchem Baum gehört. Es ist ein Wirrwarr sondergleichen. Die Mangroven wirken mit ihren langen Wurzeln so als ob sie auf Stelzen stehen. Meter für Meter fahren wir mit dem Kajak durch diese besondere Gegend.

    Zwischendurch gibt es immer wieder baumfreie Flächen. Auf dem ersten "Teich" zeigt uns unser Guide eine Quallen-Art, die hier in den Mangroven lebt. Im Wasser sehen sie fast floral aus mit ihren filigranen Strukturen. Die meisten Quallen haben blaue Streifen an ihren Fäden. Unser Guide erzählt uns, dass es sich dabei um Algen handelt. Diese Algen sondern Sauerstoff ab der dann wieder von der Qualle aufgenommen wird. So bilden sich Mini-Ökosysteme in großen Ökosystemen.

    Metergroße Rochen, Zitronenhaie und leider auch Feuerfische schwimmen unter und neben uns herum. Auch wenn die Feuerfische sehr schön aussehen: sie sind zu einer großen Plage und Gefahr geworden. Die giftigen Fische haben hier keine Fressfeinde. Auch hierzu erzählt unser Guide ein paar Hintergrundinformationen.

    Nach gut 3 Stunden machen wir auf einer kleinen Insel mit Ministrand fest. Dort entdecken wir einen großen Seestern. Außerdem tummeln sich ein paar gestreifte Fische um uns. Nach drei Stunden tut es wirklich gut sich einmal wieder lang zu machen, die Arme auszuschütteln und etwas zu entspannen.

    Von diesem Zwischenstopp geht es dann durch die Mangroven wieder zurück zum Fischerdorf. Zu Hause merken wir, dass der Sonnenschutz durch die Mangroven wohl doch nicht so gut war. Das erste Mal in meinem Leben habe ich Sonnenbrand auf den Händen. Bis jetzt wusste ich nicht, dass sowas geht. Zum Glück haben wir eine große Flasche Aloe Vera Gel dabei.
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  • Kolibris gesichtet

    9. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute geht’s in den Garten von Valombreuse, einem „Highlight“ der Insel. Ob das wirklich so ist, werden wir heute erleben.

    Unsere Unterkunft ist in Le Gosier. Dieses kleine Städtchen liegt sehr zentral auf Guadeloupe. Egal wohin wir wollen, in maximal 50 Minuten sind wir da (der Vulkan ist eine Ausnahme, da dauert der Weg etwas länger). Und so ist es auch heute. Nach etwa 50 Minuten kommen wir am Garten von Valombreuse an.

    Wir haben die Wahl: zu Fuß laufen oder mit der Park-Bahn fahren. Wir entscheiden uns auf eigene Faust den Park zu erkunden obwohl der Zug wirklich schick aussieht und just in diesem Moment auch nicht überfüllt ist. Schon im ersten Blumenfeld merken wir, dass unsere Wahl goldrichtig war. Aus dem Zug heraus hätten wir die schwarze Lilie nie entdeckt. Und so stolpern wir von einer spannenden Blüte zur nächsten. Zumindest für 10 Minuten. Nicht ganz aus heiterem Himmel aber für uns trotzdem überraschend fängt es plötzlich an zu Schütten wie aus Eimern. In einem kleinen Pavillon finden wir Schutz vor diesem tropischen Wolkenbruch. Ein paar Minuten später ist der Schauer vorbei und es kann weiter gehen.

    Einiges scheint hier in diesem Park thematisch sortiert worden zu sein. Zumindest erkenne ich hier einen Kaffeepflanze und dort einen Kakaobaum. Die gelben Kakaobohnen verlocken fast dazu sie zu pflücken. Mit der Kakaobohne alleine könnte ich wahrscheinlich recht wenig anfangen, also lasse ich sie hängen.

    Von einem Bereich des Parks zum nächsten geht es durch einen kleinen Wald-Tunnel. Grade rechtzeitig kommen wir in diesem Tunnel an als der nächste Wolkenbruch losgeht. Die Tiere um uns herum scheint der Regen nicht zu stören. Schnell merken wir, dass hier nicht nur irgendwelche Vögel umher schwirren. Um uns herum tummeln sich Kolibris. Wie eine wirklich dicke Hummel hört es sich an als einer der Kolibris haarscharf an meinem Kopf vorbei fliegt. Obwohl bestimmt 5 Kolibris um uns herum unterwegs sind: die Tierchen vor die Linse zu bekommen, ist dann doch schwieriger als gedacht. Minute für Minute verbringen wir in diesem Mini-Wald. Der Regen hat schon längst wieder aufgehört, da harren wir immer noch in Lauerstellung aus um das perfekte Foto und das perfekte Zeitlupen-Video zu bekommen.

    Irgendwann merken wir warum die Kolibris diesen Ort so sehr lieben. In diesem Wäldchen sind noch ganz andere Tiere unterwegs. Tiere, die bei den Kolibris auf der Speisekarte stehen. Mosquitos. Und so wie die Mosquitos bei den Kolibris auf der Speisekarte stehen, so stehen wir bei den Mosquitos auf der Speisekarte. Vielleicht etwas zu spät checken wir diesen Zusammenhang. Der riesige Schaden ist noch nicht angerichtet, trotzdem nehmen wir Reißaus bevor wir komplett zerstochen sind.

    Eine Fahrt mit der Bahn machen wir dann doch nicht mehr. Trotzdem zählt der Park zu meinen persönlichen Highlights der Insel. Speziell an die Kolibris werde ich mich noch lange erinnern.
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  • Der Unterwasser-Nationalpark 🤿

    10. januar 2022, Guadeloupe ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute steht ein Tauchgang auf dem Plan. Mit Tauchgerät, Neoprenanzug und Flossen geht es heute in den Unterwasser-Nationalpark Jaques Cousteau. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben ist dort, aus welchen Gründen auch immer, seit dem letzten Jahr das Fotografieren und Filmen verboten. Bei unserem ersten Tauchgang mit Geräten wäre das aber wahrscheinlich auch zu viel geworden.

    Über die Route de la Traversée fahren wir zu unserem Startpunkt für den heutigen Unterwasser-Ausflug. Viel zu früh kommen wir bei der Tauchschule an. Aber lieber zu früh als zu spät. Eine 1:1-Tauchstunde haben wir gebucht. Als nach und nach immer mehr Leute eintreffen, fange ich an zu zweifeln, dass es eine Einzelstunde wird. Wir sind beide noch nie mit Atemgerät getaucht. Ohne passende Einweisung kann das spaßig werden.

    Und in der Tat: alle die eingetrudelt sind, kommen mit uns auf das große Boot. Wir fahren los und mir kommen Zweifel ob das gleich was wird. Doch dann kommt Philou auf uns beide zu. Schritt für Schritt erklärt er uns die wichtigen Punkte, gibt immer wieder die Möglichkeit Rückfragen zu stellen und holt uns so genau dort ab wo wir sind. Von Gerätekunde über Verhaltensweisen bis zu Best-Practice-Tipps ist alles mit dabei. Die ganze Bootsfahrt über bleibt Philou bei uns und als wir am Tauchplatz ankommen, habe ich ein gutes, sicheres Gefühl. Jetzt kann es los gehen.

    Kaum hab ich mich versehen, hab ich auch schon das Gerät auf dem Rücken. Elegant werde ich ins Wasser bugsiert. Dort kommt ein weiterer Tauchlehrer auf mich zu. Unter Wasser ist es nun wirklich eine 1:1-Session.

    Die ersten Minuten muss ich mich immer wieder daran erinnern, dass ich normal atmen kann. Dieser Tauchgang ist ein völlig neues Erlebnis für mich. Schnell hab ich den Dreh raus und finde mich in einem Wunderland wieder. Weit aufgefächerte Korallen, Anemonen, bunte Fische so weit das Auge reicht. Immer wieder entdecke ich Pflanzen, die wie kleine bunte Unterwasser-Vulkane aussehen. Was ich sonst von Fotos kenne, befindet sich nun direkt vor meiner Nase.

    Immer wieder fragt mein Tauchlehrer per Handzeichen ob bei mir alles okay ist. Ich hätte mir den Tauchgang nicht so einfach und schön vorgestellt. Auf seine Frage erwidere ich das „alles bestens“-Handzeichen. 👌

    Bei meinem Tauchgang entdecke ich Schnecken, die, wenn man an ihnen reibt, die Farbe verändern, ich sehe einen Kugelfisch, ich sehe bunte Fisch-Schwärme. Die Schildkröten, Rochen und Zitronenhaie haben sich heute versteckt, es muss ja aber auch noch Potenzial nach oben für den nächsten Tauchgang geben.

    Viel zu schnell ist die Zeit um und wir kehren zum Boot zurück. Ich klettere die Leiter hinauf, lege das Gerät ab und kann es kaum glauben: das war mein erster richtiger Tauchgang.

    Bis es wieder zurück geht, haben wir noch ein bisschen Zeit. Ich schnapp mir einen Schnorchel und mach mich ein zweites Mal auf ins Wasser. Dieses Mal sehe ich den Nationalpark von oben. Ein paar Meter unter mir schwimmen immer mal wieder andere Taucher mit ihren Lehrern vorbei. Das Riff beginnt schon recht nah unter der Wasseroberfläche. Deswegen ist hier mit Taucherbrille und Schnorchel auch schon sehr viel zu sehen. Also genieße ich zum Ausklang noch einmal den Anblick bevor es dann mit dem Boot zurück geht.

    Am Strand holen wir uns dann noch ein Bokit, breiten die Stranddecke aus und genießen ein wenig die schon recht niedrig stehende Sonne. Das war ein echt gelungener Tag!
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